Gewählte Aussagen aus dem Werk: Maria Valtorta, Der Gottmensch, Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus, Pisani Italien (1943-47), Parvis Verlag, Hauteville, CH, 1991, Band I-XII

(Seitenangaben nur für diese Fassung - Format A4, Geneva 10 point, 3 cm Rand)

Band I

Band II

Band III

Dogma 58

Dogmen 59

meiner Kirche 56

ruhmreichen Zeitspannen meiner Kirche 58

Studium der Kirchengeschichte 58

S. 359:…(Kleingedruckt) Maria Valtorta: Jesus antwortet mir: «Auf deine Frage antworte ich wie folgt: Es ist richtig, dass die päpstliche Unfehlbarkeit in Glaubensdingen eine festgelegte Wahrheit ist. Jeder meiner Stellvertreter besitzt diese Unfehlbarkeit, wenn man von seinem Leben und seiner

S. 360:…«Tugendhaftigkeit absieht. Wahr ist aber auch, dass ihr kein klar umrissenes Dogma finden könnt, das von Päpsten proklamiert worden wäre, die bekannterweise oder unbekannterweise meiner Gnade beraubt gewesen wären. Eine Seele in Zustand der Ungnade, kann den Heiligen Geist nicht als Freund haben. Solches für möglich zu halten, wäre Häresie! Da Gott gerecht ist, behandelt er den Armen ebenso wie den Reichen, den Laien wie den höchsten Priester. Leider weist die Geschichte meiner Kirche Abschnitte der Finsternis auf. Die Augen verschliessen zu wollen, um diese dunklen Stellen nicht wahrzunehmen, würde heissen, in Unkenntnis all dessen zu leben, was die Kirche anbetrifft, selbst der sehr zahlreichen lichtvollen, engelgleichen, himmlisch leuchtenden, ruhmreichen Zeitspannen meiner Kirche. Man muss auch hierhin ehrlich sein…Wahrheit ist Wahrheit in allen Dingen, und dies gilt sowohl für das Studium der Geschichte wie auch für das Studium der Kirchengeschichte. Auf dass die Geschichte Geschichte sei und nicht ein Märchen, muss sie unparteiisch sein. Die dunklen Zeiten sind übrigens jene, auf die in den Prophezeiungen hingewiesen wird, wo von falschen Hirten die Rede ist (Ez 34; jer 23, 1-4, Zach 11,4-17) und von jenem namens Sebna (Is 22; 36,1-37,7). Dass all dies kränkt und schmerzt gebe ich zu, doch es ist nicht gestattet, die Wahrheit als Gotteslästerung abzutun. Habt deshalb die Gewissheit, dass die Dogmen der Wahrheit entsprechen und dass die Unfehlbarkeit eine Tatsache ist, denn ich gewähre dem, der sie nicht verdient, keine Dogmen. Dies war auch in jenem Satz enthalten, der den Einwand hervorgerufen hat. Ich habe dir diese Erläuterungen sofort gegeben, damit daraus hervorgehe, dass ich der Urheber dieser Worte bin, die ich deshalb kenne und an die ich mich erinnere, auch wenn das Diktat nicht hier ist.»)

Band V

Kirche, 1, 4

Kirche Christi, 5

Band VI

Band VII

Band VIII

Kirche, 10, 21, 22

kleinen Christusse, 15

Band IX

Kirche, 9, 15

Band X

Gliedern meiner Kirche, 2

Band XI

Feinde meiner Kirche, 9

Band XII

aus den Angeln gehobene Kirche, 27

die Übernatur der Dogmen, 52

Kirche, 6, 11, 18, 20, 21, 24, 25, 27, 30, 31, 32, 36, 38, 42, 43, 44, 50, 51, 52

Kirchenjahres, 36

Mutterkirche, 20


697. Jesus zu den Aposteln und Jüngern. S. 175


S. 175: … «Niemand ist mehr als ihr davon überzeugt, dass der Mensch ohne Gottes Hilfe sehr leicht sündigt, da seine durch die Sünde geschwächte Verfassung sehr anfällig ist. Ich wäre daher ein unkluger Erlöser, wenn ich, nachdem ich euch so viel gegeben habe, um euch zu erlösen, euch nicht auch die Mittel geben würde, um die Früchte meines Opfers zu bewahren. Ihr wisst, dass die Leichtigkeit zu sündigen von der Erbsünde herrührt, die die Menschen der Gnade und daher auch ihrer Seelenstärke beraubt: der Vereinigung mit der Gnade.

Ihr habt gesagt: 'Aber du hast doch den Menschen die Gnade wiedergegeben.' Nein. Sie ist den Gerechten bis zu meinem Tod wiedergegeben worden. Um sie den künftigen Menschen wiederzugeben, bedarf es eines Mittels. Eines Mittels, das nicht nur ein Ritual sein wird, sondern das alle, die es empfangen, wahrhaft zu Kindern Gottes machen wird. So wie Adam und Eva es waren, deren von der Gnade belebte Seele erhabene Gnaden besassen, die Gott seinen geliebten Geschöpfen geschenkt hatte.

Ihr wisst, was der Mensch besessen und was er verloren hat. Nun sind durch mein Opfer die Tore der Gnade wieder geöffnet, und der Strom der Gnade kann sich über alle ergiessen, die aus Liebe zu mir darum bitten. Daher werden die Menschen die Eigenschaft haben, Kinder Gottes zu sein durch die Verdienste des Erstgeborenen unter den Menschen, desjenigen, der zu euch spricht, eures Erlösers und ewigen Hohepriesters, eures Lehrers und Bruders im gemeinsamen Vater. In Jesus Christus und durch Jesus Christus werden die gegenwärtigen und die zukünftigen Menschen den Himmel besitzen und sich in Gott, dem letzten Ziel des Menschen, erfreuen können. Bis jetzt konnten auch die Gerechtesten der Gerechten dieses Ziel nicht erreichen, obwohl sie beschnitten waren als Kinder des auserwählten Volkes. Trotz ihrer von Gott anerkannten Tugenden und obwohl ihre Plätze im Himmel bereit waren, war dieser doch verschlossen …

S. 176: … « … und ihnen der Besitz Gottes verwehrt, da auf ihren Seelen, den gesegneten Blumenbeeten aller Tugenden, auch der verfluchte Baum der Erbsünde stand, und kein Werk, so heilig es auch war, ihn zerstören konnte:; und weil man mich nicht in den Himmel eingehen kann mit den Wurzeln und dem Laub einer so schädlichen Pflanze.

Am Rüsttag verstummte das Seufzen der Patriarchen und Propheten und aller Gerechte Israels in der Freude der vollendeten Erlösung, und die Seelen, weisser als der Bergschnee durch ihre Tugenden, waren nun rein von dem einzigen Makel, der sie vom Himmel trennte. Aber das Leben auf der Welt geht weiter. Generationen kommen und gehen. Immer neue Völker werden zu Christus kommen. Und kann Christus für jede neue Generation sterben, um sie zu erlösen, oder für jedes Volk, das zu ihm kommt? Nein. Christus ist einmal gestorben und wird in Ewigkeit nicht mehr sterben. Sollen also diese Generationen, dies Völker durch mein Wort wissen werden, aber nicht den Himmel besitzen und Gott schauen dürfen, weil sie von der Erbsünde befleckt sind? Nein. Das wäre nicht gerecht, weder ihnen gegenüber, deren Liebe zu mir vergeblich wäre, noch mir gegenüber, der ich dann für viel zu wenige gestorben wäre.

Was dann? Wie kann man diese verschiedenen Dinge in Einklang bringen? Welches neue Wunder wird Christus wirken, der schon so viele Wunder gewirkt hat, bevor er die Welt verlässt, um in den Himmel zurückzukehren, nachdem er die Menschen so sehr geliebt hat, dass er sogar für sie sterben wollte? … Ich habe euch nicht nur gelehrt, dass Demut und Reinheit notwendig sind, um in das Himmelsreich einzugehen und Anteil an meinem Reich zu haben …

S. 177: … «Ich habe euch die Füsse gewaschen, den untersten Teil des Körpers, der durch den Schlamm und Staub, vielleicht auch durch Schmutz geht, und habe damit das Fleisch gemeint, den materiellen Teil des Menschen, der immer - ausser bei denen, die durch das Wirken Gottes oder die göttliche Natur frei sind vom Makel der Erbsünde - Unvollkommenheiten aufweist. Sie sind manchmal so klein, dass nur Gott sie sieht; trotzdem muss man über sie wachen, damit sie nicht wachsen und zur Gewohnheit werden, und man muss sie bekämpfen um sie auszurotten.

Ich habe euch die Füsse gewaschen. Wann? Bevor ich das Brot gebrochen und es mit dem Wein in mein Fleisch und Blut verwandelt habe. Denn ich bin das Lamm Gottes und kann nicht dorthin kommen, wo Satan seine Spuren hinterlassen hat … Auch ihr werdet durch die Taufe jene waschen, die zu mir kommen, damit sie nicht unwürdig meinen Leib empfangen und dies für sie nicht zum furchtbaren Todesurteil werde.

Ihr seid bestürzt. Ihr seht einander an. Eure Blicke fragen: 'Und Judas?' Ich sage euch: 'Judas hat seinen Tod gegessen.' Dieser höchste Akt der Liebe hat sein Herz nicht berührt. Der letzte Versuch seines Meisters ist am Stein seines Herzens abgeprallt, und dieser Stein trug anstelle des Taus das furchtbare Siegel Satans eingemeisselt, das Zeichen des Tieres.

Tauft mit Wasser im Namen des Einen und Dreieinen und in meinem Namen, damit durch meine unendlichen Verdienste die Erbschuld in den Herzen getilgt, die Sünden vergeben, die Gnande und die heiligen Tugenden eingegossen werden und der Heilige Geist herabkommen und Wohnung nehmen kann in den geweihten Tempeln, die die Leiber der in der Gnade des Herrn lebenden Menschen sein werden. War das Wasser notwendig, um die Sünde zu tilgen? Das Wasser berührt die Seele nicht, nein. Aber ein nicht stoffliches Zeichen sieht der Mensch nicht, der in allen seinen Werken so auf die Materie bezogen ist. Auch ohne sichtbares Zeichen hätte ich das Leben eingiessen können.

Aber wer hätte es dann geglaubt? Wie viele Menschen können unerschütterlich glauben, auch wenn sie nicht sehen? … »

S. 178: … «Er muss also mit dem reinigenden Wasser von der unreinen Berührung gereinigt werden, um würdig zu werden, in den ewigen Tempel einzutreten. Haltet das Wasser in Ehren … Nachdem ich gesühnt und durch dreiunddreissig Jahre mühsamen Lebens, das in der Passion seinen Höhepunkt erreichte, erlöst hatte, nachdem ich mein ganzes Blut für die Sünden der Menschen gegeben hatte, flossen aus dem ausgebluteten und verbrauchten Leib des Märtyrers die heilsamen Wasser, die die Erbsünde abwaschen. Mit dem vollbrachten Opfer habe ich euch von diesem Makel erlöst. Wäre ich an der Schwelle des Lebens durch eines meiner göttlichen Wunder vom Kreuz gestiegen, wahrlich, ich sage euch, durch das vergossenen Blut hätte ich euch von euren Sünden gereinigt, aber nicht von der Erbschuld. Für sie war das bis zum Ende vollbrachte Opfer notwendig. Wahrlich, die heilsamen Wasser, von denen Ezechiel spricht, sind aus dieser meiner Seitenwunde geflossen.

Ich. Priester und Opfer, habe mich selbst geopfert und verzehrt, da kein anderer, wenn ich nicht gewollt hätte, mich hätte opfern können. Ihr, meine Priester, sollt dies zu meinem Gedächtnis tun, damit die unerschöpflichen Schätze meines Opfers flehend zu Gott aufsteigen und wohltuend auf jene herabkommen, die mit festem Glauben darum bitten.

Mit festem Glauben, sage ich. Es ist keine Wissenschaft nötig, um an der eucharistischen Speise und dem eucharistischen Opfer teilzuhaben. Nur Glaube! Der Glaube daran, dass das Brot und der Wein, die einer, der von mir oder von denen, die nach mir kommen, bevollmächtigt ist - ihr, du, Petrus, neuer Pontifex der neuen Kirche, du, Jakobus des Alphäus …

S. 179: … « … du, Johannes, du, Andreas, du, Simon, du, Philippus, du, Bartholomäus, du, Thomas, du, Thaddäus, du, Matthäus, du, Jakobus des Zebedäus - in meinem Namen segnet, mein wahrer Leib und mein wahres Blut sind; dass, wer sie zur Speise und zum Trank erhält, mich mit Fleisch und Blut, Seele und Gottheit empfängt; dass wer mich aufopfert, wirklich Jesus Christus opfert, so wie er sich für die Sünden der Welt geopfert hat. Ein Kind oder ein Unwissender kann mich ebenso empfangen wie ein Gelehrter oder ein Erwachsener. Und ein Kind und ein Unwissender werden den gleichen Nutze von dem dargebrachten Opfer haben, wie jeder von euch ihn hat. Es genügt, dass sie glauben und die Gnade des Herrn besitzen.

Aber ihr werdet noch eine neue Taufe empfangen: die Taufe des Heiligen Geistes. Ich habe ihn euch versprochen, und der wird euch gegeben werden. Der Heilige Geist selbst wird auf euch herabkommen … »

S. 180: … «Ich erinnere euch daran, dass Gott es manchmal zulässt, dass auch seine Auserwählten zu Fall kommen, nicht weil es ihm gefällt, sie fallen zu sehen, sondern weil aus einem Fall ein künftiges, grösseres Gut hervorgehen kann. Reicht daher dem Gefallenen die Hand, denn ihr wisst nicht, ob dieser Fall nicht die entscheidende Krise eines Übels ist, das für immer stirbt, und eine Reinigung des Blutes bewirkt, die zur Heilung führt, hier also zur Heiligkeit. Seid jedoch streng mit denen, die keine Achtung vor meinem Blut haben und sich mit der kaum im göttlichen Bad gereinigten Seele wieder und wieder in den Schlamm werfen.»

In der mosaischen Religion ist die Ehe ein Vertrag. In der neuen christlichen Religion soll die Ehe ein heiliger und unauflöslicher Akt sein, auf den die Gnade des Herrn herabsteigt, um aus den Eheleuten zwei Diener Gottes bei der Vermehrung des Menschengeschlechtes zu machen. Versucht von Anfang an, dem der neuen Religion angehörigen Gatten zu raten, den anderen zu bekehren, der noch nicht zu den Gläubigen gehört, damit er sich ihnen anschliesst und so die schmerzlichen Meinungsverschiedenheiten vermieden werden, die den Frieden stören, wie wir es auch unter uns beobachtet haben. Doch wenn es sich um Gläubige im Herrn handelt, dann darf unter keinen Umständen getrennt werden, was Gott verbunden hat.»

S. 181: … «Und wahrlich, ebenso sage ich euch, keinerlei Druck darf eure Autorität hindern zu sagen: 'Es ist nicht erlaubt', wenn jemand eine neue Ehe eingehen will, bevor der andere Gatte gestorben ist. Es ist besser, sage ich euch, wenn sich ein verfaulter Teil abtrennt, allein oder gefolgt von anderen, als wenn man, um ihn in der Kirche zurückzuhalten, etwas erlaubt, was der Heiligkeit der Ehe entgegensteht, den Demütigen zum Ärgernis gereicht und Anlass zu negativen Betrachtungen über die Integrität der Priester und über den Wert von Reichtum und Macht gibt. Die Eheschliessung ist ein schwerwiegender und heiliger Akt. Und um dies zu bestätigen, habe ich an einer Hochzeit teilgenommen und dort das erste Wunder gewirkt. Die Ehe, der natürliche Vertrag zwischen Mann und Frau, soll von und an zu einem geistigen Vertrag werden, bei dem die Seele von Zweien, die sich lieben, schwören, dem Herrn in gegenseitiger Liebe zu dienen, ihm diese Liebe aufzuopfern, und ihm Kinder zu schenken im Gehorsam gegen sein Gebot, sich zu mehren.»

S. 182: … «Vermehrung der Gnade, Tilgung der Sünden, die der Mensch bereut, Erweckerin brennenden Verlangens nach dem Guten, Kraftspenderin für den letzten Kampf, das möge die Salbung für die sterbenden Christen sein; vielmehr für die Christen, die geboren werden, denn in Wahrheit sage ich euch, wer im Herrn stirbt, wird zum ewigen Leben geboren.

Wahrlich ich sage euch, was ihr damals an mir nicht getan habt, als ihr euch von einer Frau habt übertreffen lassen, und woran ihr nun schmerzerfüllt denkt, das könnt ihr in Zukunft tun, so oft ihr euch mit Liebe über einen sterbenden Menschen neigt, um ihn auf die Begegnung mit Gott vorzubereiten. Ich bin in den Bettlern und in den Sterbenden, in den Pilgern, in den Waisen, den Witwen und den Gefangenen, in den Hungernden und Frierenden, in allen, die traurig oder müde sind. Ich bin in allen Gliedern meines mystischen Leibes, der die Vereinigung meiner Gläubigen ist. Liebt mich in ihnen, und ihr werdet euren häufigen Mangel an Liebe wiedergutmachen, mir grosse Freude bereiten und euch selbst grosse Ehre machen.

Endlich müsst ihr bedenken, dass die Welt, das Alter, die Krankheiten, die Zeit, die Verfolgungen sich gegen euch verschwören. Geht daher nicht geizig und unklug um mit dem, was ihr empfangen habt. Übertragt also in meinem Namen das Priesteramt auf die besten der Jünger, damit die Welt nicht ohne Priester sei. Zu diesem heiligen Stand sollt ihr jemanden erst zulassen, nachdem ihr genau die Werke und nicht nur die Worte dessen geprüft habt, der Priester werden will oder den ihr für geeignet haltet für diese Aufgabe. Denkt daran, was ein Priester ist. An das Gute, das er tun kann, aber auch an das Böse, das er tun kann. Ihr habt ein Beispiel dafür, was aus einem Priester werden kann, der seine Heiligkeit verliert. Wahrlich, ich sage euch, wegen der Sünden des Tempels wird diese Nation zerstreut werden. Aber ebenso sage ich euch, wahrlich, auch die Erde wird zerstört werden, wenn der Greuel der Verwüstung in das neue Priestertum eindringen und die Menschen zum Abfall verleiten wird, die sich dann Lehren der Hölle zuwenden werden. Dann wird der Sohn Satans aufstehen, und die Völker werden in furchtbarem Schrecken erzittern. Wenige …

S. 183: … «… nur werden dem Herrn treu bleiben. Und dann wird unter Konvulsionen und Entsetzen, nach dem Sieg Gottes und seine wenigen Auserwählten, das Ende kommen und der Zorn Gottes über alle Verdammten. Wehe, dreimal wehe, wenn für diese wenigen nicht noch Heilige, letzte Säulen des Tempels Christi, auf Erden sein werden. Wehe, dreimal wehe, wenn es keine wahren Priester mehr geben wird, um die letzten Christen zu trösten, so wie es sie für die ersten Christen geben wird. Wahrlich, die letzte Verfolgung wird furchtbar sein, da es keine Verfolgung durch Menschen, sondern durch die Söhne Satans und ihre Anhänger sein wird. Priester? Mehr als Priester werden jene der letzten Stunde sein müssen, so furchtbar wird die Verfolgung durch die Horden des Antichrist sein. Gleich dem in Linnen gekleideten Mann, der so heilig ist, dass er an der Seite des Herrn steht in der Vision des Ezechiel. müssen sie unermüdlich in ihrer Vollkommenheit ein Tau auf die Seelen der wenigen Gläubigen zeichnen, damit die Flammen der Hölle diese Zeichen nicht auslöschen. Priester? Engel! Engel, die das mit dem Weihrauch ihrer Tugenden gefüllte Weihrauchfass schwingen, um die Luft von den Miasmen Satans zu reinigen. Engel? Mehr als Engel: andere Christusse, andere ich, damit die Gläubigen der letzten Zeit ausharren können bis ans Ende.

Das werden sie sein müssen. Doch das künftige Gute und Böse hat seine Wurzel in der Gegenwart. Die Lawinen beginnen mit einer Schneeflocke. Ein unreiner, unwürdiger, häretischer, untreuer, ungläubiger, lauer oder kalter, erloschener, kraftloser, unzüchtiger Priester verursacht hundertmal mehr Schaden als ein einfacher Gläubiger, der dieselben Sünden begeht, und zieht viele andere nach sich in die Sünde. Die Nachlässigkeit im Priesteramt, die Annahme unreiner Lehren, der Egoismus, die Gier und die Unzucht im Priesterstand, ihr wisst, wo sie enden: im Gottesmord. Der Sohn Gottes kann zwar nicht mehr getötet werden in späteren Jahrhunderten, aber der Glaube an Gott, die Vorstellung von Gott. Und so wird ein Gottesmord begangen, der noch viel weniger gutzumachen ist, da keine Auferstehung folgt. Oh, man kann ihn begehen, ja. Ich sehe … Man wird ihn begehen können wegen der vielen Judasse von Kerioth der künftigen Jahrhunderte. Schrecklich! :

Meine durch die eigenen Priester aus den Angeln gehobene Kirche! Ich stütze sie mit Hilfe der Sühnopfer. Und sie, die Priester, die nur das Gewand, aber nicht die Seele des Priesters haben, tragen dazu bei, die von der höllischen Schlange aufgerührten Wellen noch höher gegen dein Schiff schlagen zu lassen, o Petrus. Steh auf! Erhebe dich! Übermittle diesen Befehl deinen Nachfolgern: 'Hand ans Steuer! Stosse die Schriffbrüchigen zurück, die Schiffbruch erleiden wollten und auch das Schiff Gottes versenken wollen.' Bestrafe, aber rette, und fahre weiter. Sei strengt, denn die Strafe für die Piraten ist gerecht. Verteidige den Schatz des Glaubens. Halte hoch die Lampe über die aufgebrachten Wellen wie …

S. 184: … «einen Leuchtturm, damit alle, die deinem Schiff folgen, sehen und nicht untergehen. Hirte und Seemann dieser furchtbaren Zeiten, sammle, leite und halte mein Evangelium hoch, denn in ihm und in keiner anderen Wissenschaft liegt das Heil. Es werden Zeiten kommen, in denen die Priester - wie es in Israel geschehen ist, nun noch schlimmer - glauben werden, die bevorzugte Klasse zu sein, weil sie das Überflüssige kennen und nicht mehr das Unentbehrliche; oder weil sie es nur in der toten Form kennen, in der heute die Priester das Gesetz kennen: in ihrem übertriebenen mit Fransen behängtem Gewand, aber nicht in seinem Geist. Es werden Zeiten kommen, in denen alle Bücher das Buch ersetzen werden, und dieses wird so gebraucht werden, wie man einen Gegenstand zwangsweise benützen muss und ihn mechanisch handhabt …

So wird die Zeit kommen, in der das Evangelium wissenschaftlich gut, geistig aber schlecht gelehrt werden wird. Was aber ist die Wissenschaft, wenn die Weisheit fehlt? Stroh ist sie! Stroh ist sie! Stroh, das aufbläht und nicht nährt. Wahrlich, ich sage euch, eine Zeit wird kommen, in der viele Priester aufgeblasenen Strohköpfen, hochmütigen Strohhaufen gleichen, die sich in ihrem Stolz noch damit brüsten, so aufgeblasen zu sein, als hätten sie selbst alle die Ähren gemacht, die einst das Stroh schmückte, als seien diese Ähren noch an den Strohhalmen. Sie werden glauben, alles zu sein, weil sie statt einer Handvoll Körner, der wahren Nahrung, dem Geist des Evangeliums, all dieses Stroh haben. Einen Haufen! Einen ganzen Haufen! Aber kann das Stroh genügen? Nicht einmal für den Bauch des Lasttieres genügt es, und wenn der Besitzer es nicht mit Hafer und frischem Gras stärkt, dann erkrankt das nur mit Stroh gefütterte Tier.

Die Priester also werden sich nicht mehr um den Geist des Evangeliums kümmern, sondern um das Gewand, in das man es kleidet …

S. 185: … «… um der Menge zu zeigen, wieviel sie wissen; und der Geist des Evangeliums wird ihnen verlorengehen und unter einer Lawine menschlicher Wissenschaften begraben werden. Wenn sie ihn aber selbst nicht haben, wie können sie ihn dann vermitteln? Was werden die aufgeblasenen Strohköpfe den Menschen geben? Stroh! Wird dieses die Seelen der Gläubigen nähren? Gerade genug, um ein kümmerliches Leben zu fristen. Welche Früchte wird diese Belehrung und diese unvollkommene Kenntnis des Evangeliums reifen lassen? Das Erkalten der Herzen und das Ersetzen der einzigen, wahren Lehre durch häretische Lehren, durch Lehren und Ideen, die noch mehr als häretisch sind, die Vorbereitung der Erde auf das Tier, auf sein flüchtiges Reich der Kälte, der Finsternis und des Schreckens. Wahrlich, ich sage euch, so wie der Vater und Schöpfer die Sterne vermehrt, damit der Himmel sich nicht entvölkert durch jene, die erlöschen, weil ihre Zeit abgelaufen ist, ebenso werde ich hundert- und tausendmal Jünger evangelisieren müssen, die ich im Laufe der Jahrhunderte unter die Menschen senden werden. Und in Wahrheit sage ich euch, ihr Schicksal wird dem meinen gleichen: Die Synagoge und die Stolzen werden sie verfolgen, wie sie mich verfolgt haben. Doch wie ich werden auch sie ihren Lohn haben: den Willen Gottes zu tun und ihm zu dienen bis zum Tod am Kreuz, auf dass seine Herrlichkeit erstrahle und seine Gegenwart in den Seelen nicht ende.

Aber du, Oberhirts, und ihr, Hirten, ihr und eure Nachfolger wacht, damit der Geist des Evangeliums nicht verloren gehe, und bittet unermüdlich den Heiligen Geist, dass sich das Pfingstfest fortwährend in euch erneuere - noch wisst ihr nicht, was ich damit meine, aber bald werdet ihr es wissen - damit ihr alle Sprachen verstehen und meine Worte unterscheiden könnte von den Stimmen des Affen Gottes, von den Stimmen Satans. Lasst meine künftigen Worte nicht ins Leere fallen. Jedes meiner Worte ist Barmherzigkeit für euch, zu eurer Hilfe, und noch zahlreicher werden meine Worte sein, wenn ich aus göttlichen Gründen sehe, dass das Christentum sie braucht, um die Stürme der Zeiten zu überdauern.

S. 186: … «Hirte und Seemann in furchtbaren Zeiten … Dein Kompass sei das Evangelium. In ihm ist das Leben und das Heil. Und alles steht in ihm geschrieben. Jeder Artikel des heiligen Gesetzbuches, jede Antwort auf die vielfältigen Fragen bezüglich der Seele ist in ihm enthalten. Und sorge dafür, dass Priester und Gläubige nicht davon abweichen. Sorge dafür, dass keine Zweifel daran aufkommen, dass nichts verändert, nichts ersetzt wird durch Sophistereien. Das Evangelium bin ich selbst. Von der Geburt bis zum Tod. Im Evangelium ist Gott. Denn in ihm offenbaren sich die Werke des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das Evangelium ist Liebe.»

Lasst euch vom Heiligen Geist leiten. Wenn meine Hand sanft gewesen ist, als ich euch geleitet habe, so wird sein Licht noch sanfter sein. Er ist die Liebe Gottes. So kann ich nun beruhigt gehen, denn ich weiss, dass er meinen Platz einnehmen und euch zur Erkenntnis Gottes führen wird. Noch kennt ihr ihn nicht, obgleich ich euch so viel über ihn gesagt habe. Aber es ist nicht eure Schuld. Ihr habt alles getan, um mich zu verstehen, und ihr seid daher gerechtfertigt, auch wenn ihr in diesen drei Jahren wenig verstanden habt. Das Fehlen der Gnade hat euren Geist verdunkelt.»

S. 187: … (Die Apostel) «Das lässt uns denken, dass wir sehr vorsichtig denen gegenüber sein müssen, die zu uns kommen wollen. Denn gewiss wird unter ihnen der Same der Häresie und der Spaltung sein.»

«Glaubst du das? Ist denn Israel nicht schon gespalten, da ein Teil zu mir gekommen ist? Was du sagen willst, ist, dass das Israel, das mich geliebt hat, niemals häretisch und gespalten sein wird. Nicht wahr? Aber war es denn jemals einig in allen Jahrhunderten, selbst in seiner alten Form? Und war es etwa einig in meiner Nachfolge? Wahrlich, ich sage euch, die Wurzel der Häresie steckt in ihm.»

S. 188: … «Aber …»

«Aber Götzendienst und Häresie gibt es seit Jahrhunderten unter dem äusseren Anschein der Treue. Ihr kennt ihre Götzen. Auch ihre Häresien. Die Heiden werden besser sein als sie. Daher habe ich sie nicht ausgeschlossen und gebiete euch zu tun, was ich getan habe. Dies wird für euch eine der schwierigsten Aufgaben sein. Ich weiss es. Aber denkt an die Propheten. Sie haben die Berufung der Heiden und die Halsstarrigkeit der Juden vorausgesagt.

Ich sage euch, sehr oft sind sie besser als ihr, denn obwohl sie eine unheilige Religion haben, sind sie gerecht. In keiner Nation und Religion fehlt es an Gerechten. Gott sieht auf die Werke und nicht auf die Worte der Menschen. Und wenn er sieht, dass ein Heide mit gerechtem Herzen von Natur aus tut, was das Gesetz des Sinai vorschreibt, warum soll er ihn dann verwerfen? Was glaubt ihr? Dass Gott die Ausflüchte schätzt, mit denen Israel den Gehorsam zu umgehen sucht, um nicht zu viel von seiner Begierde opfern zu müssen? was meint ihr? Wenn eine Heide diese Welt verlässt, der in den Augen Gottes gerecht war, weil er dem richtigen, ihm von seinem Gewissen auferlegten Gesetz gefolgt ist, wird Gott ihn dann als Teufel richten? Ich sage euch: Gott wird die Werke der Menschen prüfen, und Christus, der Richter aller Menschen, wird jene belohnen, in denen die Seele das innere Gesetz befolgt hat, um das letzte Ziel des Menschen zu erreichen: die Vereinigung mit seinem Schöpfer, mit dem den Heiden unbekannten Gott, den sie aber als den wahren und heiligen Gott jenseits der gemalten Szenerie der falschen Olympe erkennen. Achtet daher sehr darauf, dass ihr bei den Heiden nicht Anstoss erregt. Schon zu oft ist der Name Gottes unter den Heiden verspottet worden wegen der Werke des Volkes Gottes. Bildet euch nicht ein, die ausschliesslichen Schatzmeister meiner Gnaden und Verdienste zu sein. Ich bin für die Juden und für die Heiden gestorben. Mein Reich wird für alle Völker sein. Missbraucht nicht die Geduld, die Gott bisher mit euch gehabt hat, indem ihr sagt: 'Uns wird alles gewährt.' Nein. Ich sage es euch. Es wird nicht mehr dieses …

S. 189: … « … oder jenes Volk geben. Es wird mein Volk geben. Und bei diesem haben die Gefässe, die im Dienst des Tempels gebraucht wurden, und die, die nun auf die Altäre Gottes gestellt werden, den gleichen Wert.

«Doch gebt acht. Ihr werdet sagen, was der Geist euch eingibt, wörtlich, ohne Furcht und ohne es von euch aus tun zu wollen. Wenn dann bei den Gläubigen falsche Propheten erscheinen, die ihre Ideen als eingegebene Ideen darstellen, obgleich sie Häretiker sind, dann werdet ihr mit wirksameren Mitteln als dem Wort ihre häretischen Lehren bekämpfen. Aber macht euch deshalb keine Sorgen. Der Heilige Geist wird euch leiten. Ich sage nie etwas, was sich nicht erfüllt.»

«Und was tun wir mit den Häretikern?»

«Ihr werdet die Häresie als solche mit aller Kraft bekämpfen, aber mit allen Mitteln versuchen, die Häretiker zum Herrn zu bekehren. Werdet nicht müde, die verirrten Schafe zu suchen und sie in den Schafstall zurückzuführen. Betet und leidet, lasst beten und leiden, bettelt um Opfer und Leiden bei den Reinen, den Guten, den Grossmütigen; denn durch diese Mittel bekehrt man die Brüder. Die Passion Chrisiti setzt sich in den Christen fort. Ich habe euch nicht ausgeschlossen von diesem grossen …

S. 190: … «Werk, das die Erlösung der Welt ist. Ihr seid alle Glieder eines einzigen Leibes. Helft euch gegenseitig, und wer stark und gesund ist, arbeite für die Schwächeren, und wer geeint ist, strecke die Hand aus und rufe die fernen Brüder.»

«In meiner Kirche wird es immer Priester, Gelehrte, Propheten, Exorzisten, Bekenner und Wundertäter geben, und auch Erleuchtete, alles was nötig ist, damit die Völker von ihnen erhalten, was sie brauchen. Der Himmel - die triumphierende Kirche - wird die lehrende Kirche nicht alleinlassen, und diese wird der streitenden Kirche beistehen. Sie sind nicht drei Leiber, sie sind ein einziger Leib. Zwischen ihnen besteht nicht Trennung, sondern eine Gemeinschaft in der Liebe und in ihrem Ziel: die Liebe zu lieben und sie im Himmel, ihrem Reich, zu besitzen. Daher muss …

S. 191: … «auch die streitende Kirche denen durch ihre Fürbitte liebevoll zu Hilfe eilen, die zwar schon für die triumphierende Kirche bestimmt, aber noch von ihr ausgeschlossen sind, um Sühne und Genugtuung zu leisten für ihre wohl vergebene, aber vor der vollkommenen göttlichen Gerechtigkeit noch nicht gänzlich bezahlte Schuld.

In Wahrheit sage ich euch, die Fürbitte für die Verstorbenen, um ihnen zum Frieden zu verhelfen, ist ein grosses Werk der Barmherzigkeit, für das Gott euch segnen wird und die Bedachten dankbar sein werden. Wenn ihr bei der Auferstehung des Fleisches alle vor dem Richter Christus versammelt seid, werden unter den von mir Gesegneten auch jene sein, die Liebe gegenüber den büssenden Brüdern geübt und für ihren ewigen Frieden gebetet und geopfert haben. Ich sage es euch: Kein einziges eurer guten Werke wird unbelohnt bleiben; und viele werden hell erstrahlen im Himmel, ohne dass sie gepredigt, verwaltet, apostolische Reisen unternommen oder einen besonderen Stand gewählt haben, sondern nur weil sie gebetet und gelitten haben, um den Büssenden Frieden und den Sterblichen Bekehrung zu erlangen. Auch diese der Welt unbekannten Priester, verkannten Apostel, Sühnopfer, die nur Gott sieht, werden ihren Lohn als Arbeiter des Herrn erhalten, da sie aus ihrem Leben ein beständiges Opfer der Liebe für die Brüder und zur Ehre Gottes gemacht haben. Wahrlich, ich sage euch, zum ewigen Leben führen viele Wege, und einer davon, der meinem Herzen sehr teuer ist, ist dieser.»

Band I

Religion, 33

Riten, 27

Sakrament, 26

Band II

Religion 18, 19, 29, 34

Ritus 20

Band III

Irrglaubens 36

Irrlehren 55

Irrtum 25, 26, 32, 39, 54, 55

Religion 18, 29, 36

Sakrament 29


206. Im Haus der Johanna des Chuza; Jesus und die Römerinnen S. 250


S. 254:…«Sie können keine Lebensweise haben, die ihrer Lehre entspricht.»

«Weil sie Heiden sind, nicht wahr?»

«Nein, weil sie ohne Gott sind!»

«Ohne Gott? Aber sie haben doch ihre Götter.»

«Sie haben nicht einmal diese, Frau. Denke an die alten Philosophen, die grössten unter ihnen… Auch sie waren Heiden, aber sie, wie ihr Leben dessen ungeachtet von Adel geprägt war! Vermischt mit Irrtum war ihre Lehre, denn der Mensch neigt zum Irrtum. Doch wenn sie vor den grössten Geheimnissen standen: dem Leben und dem Tode, wenn sie vor der Wahl standen: Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit, Tugend oder Laster, Heldentum oder Feigheit, und überlegten, dass sie durch eine Entscheidung für das Böse dem Vaterland und seinen Bürgern schaden würden, da waren sie imstande, sich mit dem Willen eines Riesen aus den Fangarmen der Polypen der Bosheit zu befreien, und wussten sich frei und heilig um jeden Preis für das Gute zu entscheiden. Das Gute, das niemand anders ist als Gott.»

«Man sagt, dass du Gott bist. Ist das wahr?»

«Ich bin der Sohn des wahren Gottes, der Fleisch geworden und Gott geblieben ist.»


215. Am Sabbat nach der Bergpredigt am Fusse des Berges S. 337


S. 337:…«Meister, warum bist du nicht mit uns gekommen?» fragen einige.

«Ich musste beten.»

«Aber du hast es auch sehr nötig, dich auszuruhen.»

«Freunde, in der Nacht hat eine Stimme vom Himmel mich aufgefordert, für die Gute und die Bösen, und auch für mich selber zu beten.»

«Warum? Hast du das denn nötig?»

«Wie die anderen. Ich schöpfe meine Kraft aus dem Gebet und meine Freude aus der Erfüllung des Willens des Vaters. Der Vater hat mir zwei Namen genannt und von einem Schmerz, der mich treffen wird, gesprochen. Es geht um drei Dinge, die des Gebetes sehr bedürfen.»

Jesus ist sehr traurig und schaut seine Apostel mit flehenden und fragenden Augen an. Sein Blick wandert von einem Jünger zum anderen und verweilt dann bei Judas Iskariot.

Der Apostel bemerkt es und fragt: «Warum schaust du mich so an?»

«Ich sah nicht dich. Mein Auge betrachtete etwas anderes…»

S. 338:…«Aber, wenn alles davon abhängt, dann sind auch unsere Fehler Gottes Wille!» ruft Thomas mit philosophischer Miene aus.

«Das meinst du, aber es ist nicht so.»

S. 339:…«Es ist richtig, die Feiertage zu heiligen und den Herrn an den Stätten des Gebetes zu loben. Doch die ganze Schöpfung kann zur Stätte des Gebetes werden, wenn das Geschöpf seinen Geist zum Vater erhebt.»

So war auch die Arche Noahs während der Sintflut eine Stätte des Gebetes, so der Bauch des Walfisches für Jonas, das Haus des Pharao, als Joseph dort lebt, und das Zelt des Holophernes durch die keusche Judith. War denn der lasterhafte Ort, an dem der Prophet Daniel als Sklave lebte, dem Herrn nicht gerade deshalb heilig, weil ihn sein Diener durch seine Heiligkeit dem Herrn wohlgefällig machte: eine Heiligkeit, die ihn würdig werden liess, als Prophet die Weissagungen über Christus und den Antichrist zu verkünden, die als Schlüssel für die heutige Zeit und für die Letztzeit dienen soll? Mit wieviel grösserem Recht ist also dieser Ort heilig, der mit seinen Farben, seinen Düften, der reinen Luft, den reichen Getreidefeldern und den Tauperlen von Gott, dem Vater und Schöpfer, kündet und uns sagt: 'Ich glaube. Möget daher auch ihr glauben, denn wir legen Zeugnis ab für Gott.' So soll uns Gottes Natur an diesem Sabbat die Synagoge sein, wo uns Blumenkelche und Getreideähren diese immerwährenden Wort verstehen lassen und wo uns die Sonne als heiliger Leuchter dient.»

S. 340:…«

Beten und uns den Himmel verdienen können wir an jedem Ort. Wir werden seiner würdig, wenn wir den Willen des Vaters tun. Am frühen Morgen hat jemand bemerkt, dass, wenn alles vom Willen Gottes abhängt, auch die menschlichen Fehler sein Wille sind. Das ist jedoch ein Irrtum, und zwar ein weitverbreiteter. Kann ein Vater wollen, dass das Verhalten seines Kindes zum Tadel Anlass gibt? Nein, das ist nicht möglich. Trotzdem können wir auch in den Familien beobachten, wie einige Kinder das Missfallen ihrer Eltern erregen, obwohl sie einen gerechten Vater haben, der sie lehrt, das Gute zu tun und das Böse zu meiden.»

Gott gibt Ratschläge, aber er zwingt euch nie. Wenn nun jemand, obwohl er den Willen Gottes kennt, es vorzieht, das Gegenteil zu tun, kann man dann noch sagen, dass dieser Ungehorsam der Wille Gottes sei? Man kann es nicht!

Liebet den Willen Gottes. Liebet ihn mehr als euren eigenen und befolgt ihn trotz der verführerischen und machtvollen Kräfte der Welt, des Fleisches und des Dämons, die ebenso ihre Forderungen stellen. Doch in Wahrheit sage ich euch, dass jeder, der sich ihnen beugt, ein wahrhaft Unglücklicher ist.

Nicht wer zu mir sagt: 'Herr, Herr', wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut. Nur diese werden in das Reich Gottes eingehen. Der Tag wird kommen, an dem ich, der ich zu euch spreche, nicht mehr Hirte, sondern Richter sein werde. Lasst euch nicht von meinem jetzigen Verhalten verleiten … Dann aber wird der Hirtenstab durch das Zepter des Richter-Königs ersetzt werden, und meine Macht wird eine ganz andere sein. Nicht mit Sanftheit, sondern mit unerbittlicher Gerechtigkeit werde ich dann die Schafe, die sich von der Wahrheit genährt haben, von jenen trennen, die Wahrheit mit Irrtum vermischt oder sich nur vom Irrtum genährt haben.

S. 341:…«Ein erstes und ein zweites Mal werde ich dies tun. Wehe denen, die sich zwischen ihrem ersten und zweiten Erscheinen (dem einzelnen Gericht und dem Endgericht) vor dem Richter nicht gereinigt haben; sie werden sich nicht mehr von ihren Giften des Bösen reinigen können. Die dritte Kategorie wird sich nie reinigen können; keine Strafe kann sie reinwaschen. Sie haben nur den Irrtum gewollt, und im Irrtum sollen sie verbleiben. Unter ihnen werden viele sein, die dann jammernd zu mir sagen: 'Aber Herr, warum? Haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, Dämonen ausgetrieben und viele Wunder gewirkt?'

Dann werde ich ihnen klar und deutlich sagen: 'Ja, ihr habt es gewagt, euch meines Namens zu bedienen, um als etwas aufzutreten, was ihr nicht seid. Ihr wolltet mit eurem Satanismus ein Leben in Jesus vortäuschen 1 doch die Früchte euerer Werke klagen euch an. Wo sind eure Geretteten? Wo haben sich eure Prophezeiungen erfüllt? Was war das Ergebnis eurer Exorzismen? Wer stand bei euren Wundern Pate? Oh, wohl ist mein Feind mächtig, aber er übertrifft mich nicht. Er hat euch geholfen, jedoch um seine Beute zu vergrössern, und durch euer Wirken hat sich der Kreis der den Irrlehren Verfallenen erweitert. Ja, ihr habt Wunder vollbracht und scheinbar grössere als die wahren Diener Gottes, die nicht mit Gauklerkünsten das Volk verwirren, sondern die Engel durch ihre Demut und ihren Gehorsam in Erstaunen versetzen. Jene, meine wahren Diener, schaffen mit ihren Opfern keine Trugbilder, sondern verbannen sie vielmehr aus den Herzen. Meine wahren Diener drängen sich den Menschen nicht auf, sondern zeigen den Seelen der Menschen Gott den Herrn …»

(1 Fussnote: Das richtet sich besonders an die Förderer von Geheimwissenschaften und die Mitglieder antichristlicher Sekten usw., also gegen jene, die gegen das erste Gebot gesündigt haben.)

Band IV

Religion 9, 17, 18

Band V

Religion, 20, 21, 22

Religion der Götter, 20

Sakrament, 2, 25

Band VI

Sakrament 15

Band VII

Illusionen und Irrlehren, 12

Religion, 4, 12, 31, 33

Band VIII

Religion, 3, 5, 9, 14, 18, 20

Religionen, 3

Religiosität, 20

Band IX

Religion, 33, 34

Sakrament, 34

Band X

Irrlehren, 16

Religion, 4

Riten, 12

Schismen, 6

Band XI

Religion, 9, 11, 22

Religionen, 9

Sakrament, 19

Sakrilegs, 16

Satanskult, 30

Band XII

Religion, 19, 25, 29

Sakrament, 6, 52

Sakrileg, 13