Gewählte Aussagen aus dem Werk: Maria Valtorta, Der Gottmensch, Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus, Pisani Italien (1943-47), Parvis Verlag, Hauteville, CH, 1991, Band I-XII

(Seitenangaben beziehen sich auf Format A4, Geneva 9 point, 3 cm Rand)

Band III

Zehn Geboten 16

zehn Gebote 29, 46


170. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer':«Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut» S. 69


S. 69:…«Gott gibt jedem das Nötige. Das ist in Wahrheit so. Was braucht der Mensch? Den Prunk? Eine grosse Zahl von Dienern? Landgüter, dass man deren Felder gar nicht zähle kann? Gastmähler, die bei Sonnenuntergang beginnen und bei Sonnenaufgang enden? Nein! Was der Mensch braucht, ist ein Obdach, ein Brot und ein Gewand. Das Nötigste zum Leben!

Schaut euch um. Wer sind die fröhlichsten und gesündesten Menschen? Wer erfreut sich eines gesunden, friedlichen Alters? Die Geniesser? Nein,

S. 70:…«jene, die ehrbar leben, arbeiten und sich das Angemessene wünschen. Sie kennen das Gift ungeordneter Begierden nicht und bleiben kräftig. Sie kennen nicht das Gift der Unmässigkeit und bleiben beweglich. Sie kennen das Gift des Neides nicht und bleiben fröhlich. Wer aber immer mehr haben will, verliert den eigenen Frieden, verliert die Freude, wird vorzeitig altern, ausgebrannt von Hass und Unmässigkeit.

Der Neid! Warum? Ist er nicht das Verlangen nach fremdem Gut, Geiz und Neid? Der Neid trennt von Gott, meine Kinder, und bindet an Satan. Denkt ihr nicht daran, dass Luzifer der erste war, der das Gut des anderen verlangte? Er war der schönste der Erzengel und konnte sich an Gott erfreuen. Er hätte damit zufrieden sein müssen. Doch er wurde neidisch auf Gott und wollte selbst Gott sein… und wurde zum Dämon, zum ersten Dämon. Zweites Beispiel: Adam und Eva hatten alles und erfreuten sich des irdischen Paradieses und der Freundschaft Gottes und waren selig in den Gnadengaben, die Gott ihnen gegeben hatte. Sie hätten damit zufrieden sein müsse. Doch sie beneideten Gott um die Erkenntnis des Guten und des Bösen und wurden aus dem Garten Eden vertrieben und von geächtet, sie, die in Ungnade gefallen waren, sie waren die ersten Sünder …

einen Sünder und eine Geissel für die Nation, denn die Sünden der einzelnen häufen sich an und führen Strafen herbei für ganze Völker, wie Sandkorn auf Sandkorn, in Jahrhunderten angehäuft, einen Bergrutsch verursacht und Dörfer und Menschen unter sich begräbt. …»

S. 71:…«Vor dem König der Könige, vor dem Herrn der Herren sind Kronen und Münzen nichtige Dinge, nur ein Leben nach den Zehn Geboten hat einen Wert.»


171. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer': Abschluss der Erklärungen zum 'De profundis' und 'Miserere' S. 73


S. 73:…«Noch törichter wäre der, der sich vornähme, seine Heiligung mit dem Schwierigsten zu beginnen, und dabei das, was die Grundlage des unwandelbaren Bauwerkes der Vollkommenheit darstellt, vernachlässigt, nämlich die Zehn Gebote.»

Ich habe euch nicht erdrückt mit unzähligen Formeln, die die Gläubigen heute einengen und gegen das wahre Gesetz ein Bollwerk sind, das durch sie verdrängt und durch Unmengen rein äusserlicher Verbote überdeckt wird, so dass die Gläubigen die klare, heilige Stimme des Herrn nicht mehr wahrzunehmen vermögen, die sagt: 'Nicht fluchen! Nicht Götzendienst treiben! Die Feiertage nicht entheiligen! Die Eltern mich verunehren! Nicht töten! Nicht Unkeuschheit treiben! Nicht stehlen! Nicht lügen! Nicht fremdes Eigentum begehren! Nicht die Frau des Nächsten begehren!' Zehn Gebote und keines

S. 74:…«mehr. Sie sind die zehn Säulen des Tempels der Seele. Darüber strahlt das Gold des heiligsten der heiligen Gebote: 'Liebe deinen Gott, liebe deinen Nächsten!' Das ist die Krönung des Tempels, der Schutz der Fundamente und der Ruhm des Erbauers.

Tut also was ich euch gesagt habe, besiegt die drei Begehrlichkeiten! Gebt euren Lastern den rechten Namen, so ehrlich, wie Gott klar und deutlich sagt: 'Tut dies oder jenes nicht!' Unnütz, die Formen mit Spitzfindigkeiten zu zerreden. Wer eine grössere Liebe hat neben der Liebe zu Gott, der ist, wie diese Liebe auch immer heisse mag, ein Götzendiener. Wer Gott anruft und sich somit als seinen Diener bekennt, ihm aber dann den Gehorsam verweigert, ist ein Rebell. Wer aus Habsucht am Sabbat arbeitet, ist ein Schänder, boshaft und anmassend.

So ist es! Und ich erinnere euch, dass nach der Errichtung des Goldenen Kalbes der Zorn Gottes ausbrach; dass nach dem Götzendienst Salomons die Spaltung kam, welche Israel teilte und schwächte; dass nach dem angenommenen, besser gesagt, gut aufgenommenen und von unwürdigen Juden unter Antiochus Epiphanes eingeführte Hellenismus, das gegenwärtige geistige, schicksalhafte und nationale Unheil über uns kam.

Es genügt nicht, zu sagen: 'Ich zerstöre', vielmehr muss man sagen: 'Ich reinige.' Ich habe euch gesagt, wie sich der Mensch reinigen soll: mit demütiger und aufrichtiger Reue. Es gibt keine Sünde, die Gott nicht verzeihen würde, wenn der Sünder wirklich reumütig ist. Habt Vertrauen in

S. 75:…«die Güte Gottes. Wenn es euch doch möglich wäre, zu begreifen, was diese Güte ist, dann würdet ihr nicht vor Gott fliehen, auch wenn alle Sünden der Welt auf euch lasten würden, sondern ihr würdet zu seinen Füssen eilen, weil nur der Allergütigste verzeihen kann, was der Mensch nicht verzeiht.

Mit euch verdemütige ich mich als Bruder der Menschen im Fleische, Sohn des Vaters im Geist, und ich sage euretwegen und mit euch: 'Aus diesem tiefen Abgrund, in den Ich-Menschheit gefallen bin, rufe ich zu dir: Herr, erhöre die Stimme dessen, der in sich geht und seufzt, und verschliesse deine Ohren meinen Worten nicht. Grauen empfinde ich, mich zu sehen, Herr. Ein Greuel bin ich auch in meinen Augen! Was werde ich in deinen Augen sein? Schau nicht auf meine Sünden, Herr; denn ich könnte vor dir nicht bestehen, sondern erweise mir deine Barmherzigkeit. Du hast gesagt: 'Ich bin die Barmherzigkeit', und ich glaube an dein Wort.

S. 76:…«Schuldig des Mordes und des Ehebruchs, von Gott verworfen, erhält David Verzeihung, nachdem er zum Herrn gerufen hat: ' Habe Erbarmen mit mir, nicht um mir Achtung zu verschaffen, sondern zu Ehren deiner Barmherzigkeit, die unendlich ist…Um ihretwillen tilge meine Schuld…

S. 78:…Jesus war am Ende seiner Rede überwältigend. Ein leuchtendes Antlitz, strahlende Augen, ein Lächeln und eine Stimme von ausserordentlicher Anmut geprägt. Die Leute sind fast wie verzaubert und bewegen sich erst, als er wiederholt: «Gehet hin! Der Friede sei mit euch!»

Band VIII

Zehn Geboten, 8

Band X

Zehn Gebote, 8

Band XI

Zehn Gebote des Dekalogs, 20

Band III

Sabbat 6, 7, 12, 17, 54

Sabbatruhe 6


164. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer':«Du sollst die Feiertage heiligen» S. 32


S. 33:…«Es steht geschrieben: 'Deine Arbeit sei ehrlich und den siebten Tag widme dem Herrn und deiner Seele.' Dies ist mit dem Gebot der Sabbatruhe gesagt worden.

Der Mensch ist nicht mehr als Gott. Aber Gott vollendete seine Schöpfung in sechs Tagen und ruhte am siebenten Tag. Weshalb erlaubt sich der Mensch, dem Beispiel des Vaters nicht zu folgen uns seinem Gebot nicht zu gehorchen? Ist es ein törichter Befehl? Nein! Wahrlich, es ist ein heilsamer Befehl, sowohl in körperlicher, als auch in moralischer und geistiger Hinsicht.

Der ermüdete Körper des Menschen braucht Ruhe, wie derjenige jedes erschaffenen Wesens. Der Ochse, der auf dem Felde gebraucht wird, der Esel, der als Lasttier nützlich ist, das Schaf, das uns das Lamm gebärt und die Milch gibt, sie alle ruhen sich auch aus, und wir lassen sie ruhen, um sie nicht zu verlieren. Auch die Erde des Feldes ruht, damit sie sich in den Monaten, in denen sie ohne Saat bleibt, mit den Salzen, die mit dem Regenwasser fallen oder aus dem Boden stammen, nähren und sättigen kann. Sie alle ruhen, auch ohne unsere Einwilligung zu erbitten, die Tiere und Pflanzen, die den ewigen Gesetzen einer weisen Erneuerung gehorchen. Warum will denn der Mensch weder den Schöpfer nachahmen, der am siebten Tage ruhte, noch die ihm unterlegene Schöpfung, sei es die Pflanzen- oder die Tierwelt, die sich nach diesen Gesetzen zu richten weiss und ihnen gehorcht, ohne ein anderes Gebot erhalten zu haben, als dasjenige, welches in ihrem Instinkt verankert ist?

Es gibt auch eine sittliche Ordnung ausser der physischen. Sechs Tage lang dient der Mensch allem und allen. Wie ein Faden im Triebwerk des

S. 34:…«Webstuhls geht er auf und ab, ohne je sagen zu können: 'Jetzt beschäftige ich mich mit mir selbst und mit meinen Lieben. Ich bin Vater, und heute gehöre ich meinen Kindern. Ich bin Bräutigam, und heute widme ich mich meiner Braut. Ich bin Bruder und freue mich an meinen Brüdern. Ich bin Sohn und kümmere mich heute um meine alten Eltern.'

Es ist ein Befehl für unsere Seele. Die Arbeit ist heilig, noch heiliger ist die Liebe, am heiligsten ist Gott. Dessen eingedenk soll wenigstens ein Tag der Woche unserem guten und heiligen Vater geschenkt werden, der uns das Leben gegeben hat und es uns erhält. Warum ihn weniger gut behandelt als den irdischen Vater, die Kinder, die Brüder, die Braut, unseren eigenen Körper? Der Tag des Herrn gehöre ihm! Wie angenehm ist es, sich am Abend nach der Tagesarbeit in einem Haus voller Liebe auszuruhen. Wie angenehm, es nach langer Reise wieder zu erreichen. Warum sollte man nach sechs Tagen der Arbeit nicht das Haus des Vaters aufsuchen? Warum nicht wie der Sohn sein, der von einer sechstägigen Reise zurückkehrt und sagt: 'Siehe, da bin ich, um meinen Ruhetag mit dir zu verbringen'?

Wahrlich, der Feiertag ist nicht geheiligt, wenn er nicht dazu dient, dass der Mensch sich erforscht, und wenn er nicht damit verbracht wird, sich zu bessern und die während den sechs Tagen begangenen Sünden wieder gutzumachen.

Ja, das ist die Heiligung des Feiertages! Das, und nicht eine andere, rein äusserliche Handlung, die eure Denkweise nicht um ein Jota ändert. Gott will lebendige Werke, nicht Trugbilder von Werken.

Vorgespielter Gehorsam gegenüber dem Gesetz ist Scheinhandlung. Scheinhandlung ist die vorgetäuschte Heiligung des Sabbats, die Ruhe, die gehalten wird, nur um damit den Gehorsam gegenüber dem Gesetz öffentlich kundzutun, während man die Mussestunden dazu benützt, um

S. 35:…«dem Laster in der Ausschweifung und Schlemmerei zu frönen, sowie im Überlegen, wie man in der kommenden Woche den Nächsten ausbeuten und ihm schaden könnten.

Die Heiligung des Sabbats, also die körperliche Ruhe, ist eine Scheinhandlung, wenn sie nicht gepaart ist mit einer inneren, seelischen, heiligen Arbeit ehrlicher Selbsterforschung, einer demütigen Selbsterkenntnis seiner eigenen Erbärmlichkeit, einem ernsthaften Vorsatz, sich während der kommenden Woche besser zu verhalten.

Seid wie die Kinder vor dem Allerhöchsten. Wie liebt er diese verirrten Engelchen, welche die Schönheit der Erde sind! Genauso liebt er die Seelen, die einfach, gut und rein sind wie ein Kind.

S. 36:…«Höre, Johannes (das gelähmte Kind), willst du gehen? Willst du zu deiner Mutter gehen und ihr sagen: 'Der Messias segnet dich deines Glaubens wegen?'»

«Ja, ja», und der Kleine klatscht in die Händchen und fragt: «Du machst, dass ich gehen kann? Auf die Wiesen? Ohne das harte Brett? Ohne die Ärzte, die mir weh tun?»

«Nicht mehr, nie mehr!»

«Oh, wie ich dich liebe!», und das Kind wirft seine Ärmchen um den Hals Jesu und küsst ihn, und um ihn noch besser küssen zu können, kniet es mit einem Ruck auf die Knie Jesu, und eine Menge unschuldiger Küsse fällt auf Stirn, Augen und Wangen Jesu.

Das Kind, mit seinen bis anhin gebrochenen Knochen, bemerkt in seiner Freude nicht einmal, dass es sich bewegen kann. Aber der Schrei der Mutter und der Menge wecken es auf und es blickt erstaunt um sich. Seine grossen, unschuldigen Augen im abgemagerten Gesichtlein schauen fragend. Immer noch auf den Knien, sein rechtes Ärmchen um den Hals Jesu gelegt, fragt es vertrauensvoll, indem es auf die aufgeregten Menschen und auf die Mutter im Hintergrund zeigt, die in einem fort: «Johannes, Jesus, Johannes, Jesus!» ruft, «warum schreien die Leute und die Mutter? Was haben sie denn? Bist du Jesus?»

«Ich bin es. Die Leute schreien, weil sie froh sind, dass du wieder gehen kannst. Leb wohl, kleiner Johannes.» Jesus küsst und segnet das Kind.

«Geh zu deiner Mutter und sei lieb!»

Das Kind rutscht selbstsicher von den Knien Jesu, rennt zur Mutter, wirft sich ihr an den Hals und sagt: «Jesus segnet dich. Warum weinst du?»

Band V

Sabbat, 2, 3, 21

Sabbats, 2

Band VII

Sabbat, 4, 22, 34

Band VIII

Sabbat, 1, 13, 25

Band XI

Sabbat, 14, 30

Band XII

Sabaoth, 38

Sabbat, 38, 49


705. Das Grabtuch wird Maria überbracht. S. 234


S. 236: … (Nikodemus) «Nein, Maria, nicht Petrus. Aber er wird immer sicherer, und nun, da er weiss, zu welchem Zweck Lazarus das Haus des Abendmahls bestimmt hat, hat er beschlossen, mit regelmässigen Agapen zu beginnen und immer am Tag nach dem Sabbat das Geheimnis zu feiern. Denn dieser Tag, sagt er, ist nun der Tag des Herrn, da er an diesem Tag auferstanden und vielen erschienen ist, um sie im Glauben an seine ewige göttliche Natur zu bestärken. Es gibt nun den Sabbat der Hebräer nicht mehr, aber vielleicht den der Sabaoth. Der Sabbat ist nicht mehr, denn für die Christen gibt es keine Synagoge mehr, sondern die Kirche, so wie es die Propheten vorhergesagt haben. Aber es gibt noch den Tag des Herrn, und es wird ihn immer geben, zum Gedächtnis des Gottmenschen, der Meister, Gründer und ewiger Hohepriester der christlichen Kirche geworden ist, nachdem er Erlöser war.»