Maria Valtorta, Der Gottmensch, © Emilio Pisani,
Italien, PARVIS-Verlag, CH-1648 Hauteville, 1990
677. DER MORGEN DER AUFERSTEHUNG. S. 9
- S. 10:
«Du bist nicht als grosser Hochmut»,
antwortet Magdalena ruhig. «Schmerz?» Das auch. Aber
glaube mir, trotzdem sind von den zehn Teilen deines Schmerzes
fünf - und ich will nicht sagen sechs, um dich nicht zu kränken
- Selbstmitleid, weil man dich nun verachten könnte. Und
gewiss werde ich dich verachten, wenn du wie ein dummes Weib immer
weiterjammerst und klagst. Was geschehen ist, ist geschehen. Das
wilde Geschrei macht es nicht wieder gut oder ungeschehen. Es
zieht nur die Aufmerksamkeit auf sich und bettelt um ein Mitleid,
das du nicht verdienst. Sei ein Mann in deiner Reue. Schrei nicht,
tu etwas. Ich
du weisst, wer ich war. Aber als ich verstanden
hatte, dass ich ekelerregender als Erbrochenes war, habe ich mich
nicht in Krämpfen gewunden. Ich habe gehandelt. Öffentlich.
Ohne Nachsicht mit mir selbst und ohne um Nachsicht zu betteln.
Die Welt verachtete mich? Sie hatte allen Grund dazu. Ich hatte
es verdient. Die Welt sagt: 'Eine neue Laune der Dirne'? Und sie
nannte meine Hinwendung zu Jesus eine Gotteslästerung?
Sie hatte recht. Mein früheres Benehmen war der Welt bekannt
und rechtfertigte jeden derartigen Gedanken. Nun, und was dann?
Die Welt musste sich überzeugen, dass Maria nicht mehr die
Sünderin ist. Ich habe die Welt überzeugt durch Tatsachen.
Mach du es ebenso und schweig!»
- «Du bist aber streng, Maria», bemerkt Johannes.
- «Mehr zu mir selbst als zu den anderen. Aber ich gebe
zu, ich habe nicht die sanfte Hand der Mutter. Sie ist die Liebe.
Ich
Oh, ich! Ich habe meine Sinne mit der Peitsche meines
Willens bezwungen. Und ich werde es noch mehr tun. Glaubst du,
ich hätte mir verziehen, dass ich die Unzucht gewesen bin?
Nein! Aber ich sage es nur mir selbst. Immer werde ich es mir
vorhalten. Ich werde mich verzehren und sterben mit diesem geheimen
Schmerz, dass ich mich selbst weggeworfen habe, mit diesem untröstlichen
Schmerz, dass ich mich entweiht habe und ihm nichts als ein zertretenes
Herz geben konnte
du siehst
ich habe mehr als die
anderen an den Salben gearbeitet
und mit mehr Mut als die
anderen werde ich hingehen und ihn auswickeln
Oh, mein
Gott! Wie wird er nun aussehen
»
- S. 12:
«Sei nicht hart Maria. Er leidet.»
- «Ich auch. Aber siehst du, ich habe nicht einmal eine
Liebkosung von dir verlangt. Ihn hast du schon getröstet
und ich meine, dass du allein, meine Mutter, Trost nötig
hättest. Meine Mutter, meine heilige, geliebte Mutter! Habe
Mut
Morgen ist der dritte Tag. Wir werden uns hier einschliessen,
wir, seine beiden in ihn Verliebten. Du, die heilige Verliebte,
ich, die arme Verliebte
Aber ich bin es, so gut ich es
eben kann, mit meinem ganzen Sein
Und wir werden auf ihn
warten
Sie, die nicht glauben, werden wir dort einschliessen
mit ihren Zweifeln. Und hier will ich viele, viele Rosen aufstellen
Heute lasse ich die Truhe bringen
Jetzt gleich gehe
ich in den Palast und gebe Levi den Auftrag. Fort mit allen diesen
furchtbaren Dingen! Unser Auferstandener
darf sie nicht sehen
Viele Rosen
Und du wirst ein
neues Kleid anlegen
Er darf dich nicht so sehen. Ich werde
dich kämmen und dein armes Antlitz, das die Tränen entstellt
haben, waschen. Ewiges Mädchen, ich werde deine Mutter sein
So werde ich endlich die Seligkeit verkosten, mütterliche
Sorge zu tragen für ein Geschöpf, das unschuldiger ist
als ein neugeborenes Kind! Liebste!» Und in ihrem Gefühlsüberschwang
zieht Magdalena das Haupt der sitzenden Maria
an ihre Brust, küsst sie, liebkost sie, streicht ihr die
in Unordnung geratenen weichen Locken ihres Haares hinter die
Ohren und trocknet die erneut und immer, immer fliessenden Tränen
mit dem Linnen ihres Gewandes
- S. 15:
Und Maria betet langsam das «Vaterunser».
Dann liebkost sie Johannes: «Geh zu Petrus.
Lass ihn nicht allein. Er war in diesen Stunden in einer so tiefen
Finsternis, dass er nun nicht einmal das geringe Licht der Welt
erträgt. Sei der Apostel deines verirrten Bruders.
Beginne bei ihm mit der Verkündigung. Auf deinem Lebensweg,
der sehr lang sein wird, wirst du immer seinesgleichen finden.
Beginne deine Arbeit bei deinem Gefährten
»
- «Aber was soll ich ihm sagen
? Ich weiss nicht
alles bringt ihn zum Weinen.»
- «Wiederhole ihm sein Gebot der Liebe. Sage ihm, dass,
wer sich fürchtet, Gott noch nicht genügend kennt, denn
Gott ist die Liebe. Und wenn er sagt: 'Ich habe gesündigt',
dann antworte ihm, dass Gott die Sünder so sehr geliebt hat,
dass er ihretwegen seinen eingeborenen Sohn
gesandt hat. Sage ihm, dass man auf so viele Liebe mit
Liebe antworten muss. Und die Liebe schenkt Vertrauen in den
gütigsten Herrn. Dieses Vertrauen lässt uns sein Gericht
nicht fürchten, denn durch das Vertrauen anerkennen wir die
göttliche Weisheit und Güte und sagen:
'Ich bin ein armes Geschöpf. Aber er weiss es. Und er gibt
mir Christus als Unterpfand der Vergebung und als
Stütze und Stab. Meine Armseligkeit wird besiegt durch meine
Vereinigung mit Christus.' Im Namen Jesu wird alles vergeben
Geh, Johannes. Sage ihm dies. Ich bleibe hier,
mit meinem Jesus
» Und sie liebkost das Schweisstuch.
678. DER OSTERMORGEN; KLAGE; GEBET MARIAS. S. 15
679. DIE AUFERSTEHUNG. S. 19
- S. 20:
Die Röte im Osten breitete sich immer mehr
am heiteren Himmel aus, an dem aber noch kein Sonnenstrahl zu
sehen ist. Da taucht plötzlich aus unbekannten Tiefen
ein strahlender Meteor auf, ein Feuerball von unerträglicher
Helligkeit mit einem funkelnden Schweif, der aber vielleicht nur
die Erinnerung an seinen Glanz auf unserer Netzhaut ist. Er saust
auf die Erde herab und strahlt ein so mächtiges, zauberhaftes
und zugleich in seiner Schönheit beängstigendes Licht
aus, dass das rosige Licht des Morgens in dieser weissen Glut
verblasst.
- Die Wächter erheben erstaunt ihre Köpfe, auch weil
die Helligkeit von
- S. 21:
einem mächtigen, harmonischen, feierlichen
Klang begleitet wird, der die ganze Schöpfung
erfüllt. Er kommt aus paradiesischen Tiefen und ist das Halleluja,
das Gloria der Engel, das dem Geist Christi folgt,
der in seinen verherrlichten Leib zurückkehrt.
- Der Meteor prallt gegen den nutzlosen Verschluss des Grab
es, bricht ihn auf, wirft ihn zu Boden und schleudert mit seinem
Dröhnen auch die entsetzten Wächter, die man als Gefangenenwärter
des Herrn des Weltalls aufgestellt
hat, zu Boden. Und die Erde bebt bei seiner Rückkehr wie
damals, als der Geist des Herrn sie verlassen hat. Er dringt in
das dunkle Grab, das ganz helle wird von seinem unbeschreiblichen
Licht; und während das Licht in der reglosen Luft schwebt,
senkt sich der Geist in den unbeweglichen Körper unter den
Totenbinden.
- All das geschieht nicht in einer Minute, sondern in Sekundenschnelle:
das Erscheinen, das Herabsteigen, das Eindringen und das Verschwinden
des Lichtes Gottes
- Das «Ich will!» des göttlichen Geistes
zu seinem erkalteten Fleisch erfolgt lautlos. Es wird von der
Wesenheit zur unbeweglichen Materie gesprochen,
aber das menschliche Ohr hört keine Worte.
- Das Fleisch erhält den Befehl und gehorcht mit einem
tiefen Atemzug
Nicht anders für einige Minuten.
- Unter dem Schweisstuch und dem Leichentuch
ersteht das glorreiche Fleisch in ewiger Schönheit,
erwacht aus dem Todesschlaf, kehrt aus dem «Nichts»
zurück, in den es war, und lebt, nachdem es tot gewesen ist.
Gewiss erwacht das Herz, treibt mit seinem ersten Schlag das noch
übrige, eisige Blut durch die Adern und erschafft in einem
Augenblick das volle Mass in den leeren Blutgefässen, der
reglosen Lunge, dem verdunkelten Gehirn und lässt Wärme,
Gesundheit, Kraft und Gedanken wiederkehren.
- Wieder ein Augenblick, und dann eine plötzliche Bewegung
unter dem schweren Leichentuch. Eine so plötzliche
Bewegung, dass dem Auge keine Zeit bleibt, die verschiedenen Phasen
zu verfolgen zwischen dem Moment, in dem er dasteht - eindrucksvoll,
strahlend in seinem Gewand aus unirdischem Gewebe,
in übernatürlicher Schönheit
und Majestät, mit einer Würde, die
ihn verändert und erhöht, obwohl er doch er selbst bleibt.
- Und nun betrachtet ihn das Auge voll Bewunderung: Er ist
so ganz anders als in der Erinnerung. Wieder schön, ohne
Wunden und Blut, nur noch strahlend im Licht, das in Strömen
aus den fünf Wunden bricht und aus
allen Poren seiner Haut dringt.
- Als er den ersten Schritt tut - und bei dieser Bewegung
umgeben ihn die aus Händen und Füssen dringenden Strahlen
mit einer Aureole von Glanz: vom Haupt, das gekrönt
ist vom Glorienschein der unzähligen
kleinen Wunden der Dornenkrone, die nun nicht
mehr bluten, sonder leuchten, bis zum Saum seines Gewandes, als
er die über die Brust gekreuzten Arme
- S. 22:
öffnet und damit die Stelle auf der Höhe
des Herzens sichtbar wird, an der eine helle Sonne durch das Gewand
strahlt - da ist er wirklich das verkörperte Licht.
Nicht das arme Licht der Erde, nicht das arme Licht der Sterne,
nicht das arme Licht der Sonne, sondern das Licht Gottes. Der
ganze Glanz des Himmels, der sich
in einem einzigen Wesen vereint und ihm sein unvorstellbares Blau
als Pupillen, sein feuriges Gold als Haar, seine engelgleiche
Weisse als Gewand und Hautfarbe verleiht. Und all das, was mit
menschlichen Worten nicht zu beschreiben ist - die überwältigende
Glut der Allerheiligsten Dreifaltigkeit,
neben deren feuriger Gewalt jegliches Feuer des Paradieses
verblasst, die jegliches Feuer in sich aufnimmt und es in jedem
Augenblick der ewigen Zeit neu hevorbringt; das Herz des Himmels,
das sein Blut anzieht und verströmt, die unzähligen
Tropfen seines nicht körperlichen Blutes: die Seligen,
die Engel, alles das, was das Paradies ist: die Liebe
Gottes, die Liebe zu Gott, das alles ist das Licht, das den auferstandenen
Christus bildet, das Licht, das er ist.
- Als er sich dem Ausgang nähert, sehe ich ausser seinem
Glanz zwei wunderschöne strahlende Gestalten,
die jedoch wie Sterne sind im Vergleich zur Sonne. Sie haben
sich links und rechts der Graböffnung
niedergeworfen, um ihren Gott anzubeten, der in seinen
Glanz gehüllt und mit beseligendem Lächeln herauskommt,
die Grabhöhle verlässt und seinen Fuss wieder auf die
Erde setzt, die freudig erwacht und glänzt und gleisst in
ihrem Tau, in den Farben der Gräser und der Rosensträucher,
in den unzähligen Blüten der Apfelbäume, die sich
durch ein Wunder unter dem ersten Kuss der Sonne
öffnen, und in der ewigen Sonne, die unter ihnen dahinschreitet.
- Die Wachen sind immer noch an ihren Plätzen betäubt
Die verdorbenen Sinne des Menschen
sehen Gott nicht, während die reinen Kräfte des Universums,
die Blumen, die Kräuter und die Vögelein den Mächtigen,
der vorüberschreitet im Glorienschein seines eigenen Lichtes
und im Glanz des Sonnenlichtes, bewundern und verehren.
- Sein Lächeln, sein Blick, der sich auf die Blüten
und die Zweige richtet und sich zum heiteren Himmel erhebt, verschönt
alles. Weicher und von seidigerem Rosa erscheinen die Millionen
Blütenblätter, die gleich blühendem Schaum über
dem Haupt des Siegers schweben, und lebhafter blitzen
die Diamanten der Trautropfen, Und blauer leuchtet der Himmel,
der seine glänzenden Augen widerspiegelt, und festlicher
strahlt die Sonne und bemalt in ihrer Freude ein Wölkchen,
das daherschwebt im leichten Wind, der gekommen ist, um seinen
König mit in den Gärten geraubten Düften
zu küssen und mit seidenen Blütenblättern zu liebkosen.
- Jesus hebt die Hand und segnet. Und während die Vöglein
lauter singen und der Wind stärker duftet, entschwindet er
meinen Blicken und lässt eine Freude in mir zurück,
die auch die leiseste Erinnerung an Traurigkeit und Leiden und
alle Sorgen um die Zukunft auslöscht
680. JESUS ERSCHEINT DER MUTTER. S. 23
- S. 23:
Maria hat sich auf ihr Antlitz geworfen, ein
armes, gebrochenes Geschöpf. Sie gleicht der verdursteten
Blume, von der sie gesprochen hat. Das verschlossene Fenster
öffnet sich, die schweren Läden schlagen heftig gegen
die Wand, und mit dem ersten Sonnenstrahl kommt Jesus herein.
- Maria, die sich bei dem Geräusch aufrafft und den Kopf
erhebt, um zu sehen, was für ein Wind die Fensterläden
aufgerissen hat, erblickt ihren strahlenden Sohn: schön,
unendlich viel schöner noch als vor seinem Leiden, lächelnd,
lebendig, leuchtender als die Sonne, der in seinem weissen Gewand,
das gewebtem Licht gleicht, auf sie zukommt.
- Sie richtet sich auf den Knien auf, kreuzt die Hände
über der Brust und sagt mit einem Aufschluchzen, das zugleich
lacht und weint: «Mein Herr und mein Gott.» Und
so bleibt sie, betrachtet ihn hingerissen und mit tränenüberströmtem
Gesicht, dessen Ruhe und Frieden jedoch durch das Lächeln
Jesu und die Ekstase wiedergekehrt sind.
- Aber er will seine Mutter nicht wie eine Magd vor sich knien
sehen. Er ruft sie und streckt ihr die Hände entgegen, aus
deren Wunden Strahlen brechen, die das glorreiche Fleisch noch
leuchtender machen: «Mama!»
- Es ist nicht das traurige Wort der Gespräche und der
Abschiede vor der Passion; es ist nicht die herzzerreissende
Klage der Begegnung auf dem Kalvarienberg
und des Todeskampfes; es ist ein festlicher Ausruf des Triumphs,
der Freude, der Befreiung, der Liebe und der Dankbarkeit.
- Jesus neigt sich über die Mutter, die nicht wagt,
ihn zu berühren, legt seine Hände unter ihre Ellbogen,
hilft ihr aufstehen, drückt sie an sein Herz und küsst
sie.
- Oh, nun begreift Maria, dass es keine Vision
ist, sondern der wahrhaft auferstandene Sohn;
dass es ihr Jesus ist, ihr Sohn, der sie immer noch als Sohn liebt.
Und mit einem Freudenschrei wirft sie sich an seinen Hals,
umarmt und küsst ihn und weint und lacht. Sie küsst
seine Stirn, die nun nicht mehr verwundet ist, sein Haupt, das
nicht mehr ungekämmt und blutig ist, seine leuchtenden Augen,
seine geheilten Wangen und seinen nicht mehr geschwollenen Mund.
Dann ergreift sie seine Hände und küsst ihren Rücken
und ihre Handflächen, die strahlenden Wunden, und gleich
darauf beugt sie sich nieder zu seinen Füssen und schiebt
das leuchtende Gewand zurück, um auch sie zu küssen.
Schliesslich steht sie wieder auf, sieht ihn an, hat nicht den
Mut
- Doch er lächelt und versteht. Er öffnet das Gewand
über der Brust ein wenig und sagt: «Und diese willst
du nicht küssen, Mama? Diese, die dir so grossen Schmerz
bereitet hat und die zu küssen nur du allein würdig
bist
Küsse mein Herz, Mama. Dein Kuss wird die
letzte Erinnerung an alles, was Schmerz ist, verwischen und mir
jene Freude schenken, die mir
- S. 24:
zu meiner Freude als Auferstandener
noch fehlt.» Und er nimmt das Antlitz der Mutter in seine
Hände und drückt ihre Lippen auf die Ränder der
Seitenwunde, aus der Strahlen hellsten Lichtes
dringen.
- Das Antlitz Marias ist ganz eingetaucht in dieses Licht und
von seinen Strahlen umflossen. Und sie küsst und küsst,
während Jesus sie liebkost. Sie wird nicht müde zu küssen.
Sie gleicht einer Verdurstenden, die den Mund an die Quelle gelegt
hat und das Leben aus ihr trinkt, das schon am Entfliehen war.
- Nun spricht Jesus.
- «Alles ist zu Ende. Nun brauchst du nicht mehr um
deinen Sohn zu weinen. Die Prüfung ist bestanden. Die Erlösung
ist vollbracht. Mutter, ich danke dir, dass du mich empfangen,
aufgezogen und mir im Leben und im Sterben geholfen hast.
- Ich habe deine Gebete gefühlt, die zu mir kamen. Sie
waren meine Kraft im Schmerz, meine Begleiter auf den Wanderungen
des irdischen Lebens und auf meiner Reise in das andere Leben.
Sie haben mich am Kreuz und im Limbus
erreicht. Sie waren der Weihrauch, dem Pontifex
auf seinem Weg voranschwebte, als er seine Diener rief, um sie
in den unvergänglichen Tempel zu führen:
in meinen Himmel. Sie haben mich ins Paradies
begleitet, und gleich Engelstimmen sind sie dem Zug
der von ihrem Erlöser angeführten Erlösten vorangeeilt,
damit die Engel bereit seien, den in sein Reich zurückkehrenden
Sieger zu grüssen. Der Vater und der Heilige
Geist haben sie gesehen und gelächelt
wie über die schönste Blume und den süssesten Gesang
des Paradieses. Die Patriarchen und die neuen
Heiligen, die Neuen, die Ersten, die Bewohner meines
Jerusalem haben sie gehört, und ich bringe
dir ihren Dank, Mama, zusammen mit den Küssen der Verwandten
und ihrem Segen und dem des Bräutigams deiner Seele, Joseph.
- Der ganze Himmel singt dir, meine Mutter, heilige Mutter,
sein Hosanna. Ein Hosanna, das nie verstummt; das
nicht lügt wie das erst vor wenigen Tagen mir gesungene.
- Nun gehe ich in meinem menschlichen Kleid zum Vater. Das
Paradies muss den Sieger in seinem
Menschengewand sehen, in dem er die Sünde
des Menschen besiegt hat. Doch dann werde ich wiederkommen.
Ich muss jene im Glauben festigen, die noch nicht
glauben und doch glauben müssen, damit sie andere zum Glauben
führen können. Ich muss die Kleinmütigen stärken,
die so viel Kraft brauchen werden, um der Welt zu widerstehen.
- Dann werde ich zum Himmel auffahren. Aber ich werde
dich nicht allein lassen. Mama, siehst du diesen Schleier?
In meiner Ohnmacht hatte ich noch die Macht, ein Wunder
für dich zu wirken, um dir diesen Trost zu schenken.
Doch für dich wirke ich noch ein anderes Wunder. Du wirst
mich im Sakrament besitzen, so wirklich wie damals,
als du mich getragen hast. Du wirst nie allein sein. In diesen
Tagen bist du es gewesen.
- S. 25:
Aber zu der von mir gewirkten Erlösung
war auch dein Schmerz notwendig. Vieles muss immerwährend
der Erlösung hinzugefügt werden, denn es wird zu allen
Zeiten viele neue Sünden geben. Ich werde alle meine Diener
zu dieser Teilnahme am Erlösungswerk
aufrufen. Du allein wirst mehr dazu beitragen als alle Heiligen
zusammen. Daher war auch diese lange Verlassenheit notwendig.
Nun nicht mehr.
- Ich bin nicht mehr vom Vater getrennt. Du wirst nicht mehr
vom Sohn getrennt sein. Und da du den Sohn hast, hast du auch
unsere Dreifaltigkeit. Als lebendiger Himmel
wirst und auf Erden die Dreifaltigkeit unter die Menschen bringen
und die Kirche heiligen, du, die Königin
des Priestertums und die Mutter
der Christenheit. Dann werde
ich kommen und dich holen. Nicht mehr ich werde in dir sein, sondern
du in mir, in meinem Reich, um das Paradies noch
zu verschönern.
- Nun gehe ich, Mama. Ich gehe, um die andere Maria glücklich
zu machen. Dann gehe ich zum Vater, und danach komme ich zu denen,
die nicht glauben, Mama, deinen Kuss als Segen. Und meinen Frieden
als Begleiter für dich. Leb wohl.»
- Und Jesus verschwindet in der Sonne, die vom heiteren Morgenhimmel
herabstrahlt.
681. DIE FROMMEN FRAUEN AM GRAB. S. 25
- S. 29:
Doch der Engel sagt sanft: «Fürchtet
euch nicht vor mir. Ich bin der Engel des göttlichen Schmerzes.
Ich bin gekommen, um mich über dessen Ende zu freuen. Der
Schmerz Christi ist nicht mehr, noch seine
Erniedrigung im Tod. Jesus von Nazareth,
der Gekreuzigte, den ihr sucht, ist auferstanden.
Er ist nicht mehr hier. Leer ist der Ort, an dem er begraben wurde.
Jubelt mit mir. Geht und sagt Petrus und den Jüngern,
dass er auferstanden ist und euch nach Galiläa
vorausgeht. Dort werdet ihr ihn noch eine kleine Weile sehen,
wie er vorhergesagt hat.»
682. ZUM VORIGEN KAPITEL. S. 34
- S. 34:
«Mein Geist, weit stärker als euer
elektrischer Strom, ist wie ein Schwert
aus göttlichem Feuer in die kalte Hülle meines Leichnams
eingedrungen und hat sie erwärmt, und der Geist Gottes hat
dem neuen Adam das Leben eingehaucht und zu sich selbst
gesagt: 'Lebe. Ich will es.'»
- S. 35:
«Solle ich - der ich die Toten erweckt
hatte, als ich nur der Menschensohn war, das
Opfer, das dazu bestimmt war, die Sünden der
Welt auf sich zu nehmen - mich nicht selbst erwecken können,
nun, da ich war der Sohn Gottes, der Erste und der Letzte, der
ewig Lebende, der in seinen Händen die Schlüssel des
Lebens und des Todes hat? Und mein Leichnam fühlte
das Leben wiederkehren.»
- S. 36:
«Und ich gehe zur Mutter. Es ist nur recht
und billig, dass ich zu ihr gehe. Es war gerecht für meine
Engel. Wieviel mehr für sie, die nicht nur meinen
Hüterin und mein Trost war, sondern mir auch das Leben geschenkt
hat. Bevor ich zum Vater zurückkehre in meinem Gewand
als verherrlichter Mensch, gehe ich zur Mutter. Ich gehe
im Glanz meines paradiesischen Kleides und meiner lebendigen Edelsteine.
Sie darf mich berühren, sie darf mich küssen, denn sie
ist die Reine, die Schöne, die Geliebte, die Gesegnete, die
Heilige Gottes.»
- S. 37:
«Wenn ihr mich liebt und um meinetwillen
alles besiegt, nehme ich euer Haupt und euer krankes Herz in meine
durchbohrten Hände und hauche euch meine Macht ins Antlitz.
Und ich errette euch, ich errette euch, ihr Kinder, die ich liebe.
Ihr werdet wieder schön, gesund, frei und glücklich.
Ihr werdet wieder die von Gott geliebten Kinder. Ich lasse euch
meine Güte zu den armen Menschen bringen, damit ihr Zeugnis
ablegt von ihr und die Menschen von ihr und von mir überzeugt.
- Habt Vertrauen, Vertrauen, Vertrauen in mich. Liebt und
fürchtet euch nicht. Seid euch des Herzens eueres Gottes
gewiss angesichts alles dessen, was ich gelitten habe, um euch
zu retten.»
683. JESUS ERSCHEINT LAZARUS. S. 39
684. JESUS ERSCHEINT JOHANNA 45
685. JESUS ERSCHEINT JOSEPH, NIKODEMUS UND MANAEN.
S. 48
686. JESUS ERSCHEINT DEN HIRTEN. S. 50
687. JESUS ERSCHEINT DEN JUENGERN
VON EMMAUS. S. 53
- S. 53:
«Dieses Verbrechen, Simon.
Nenne es nur beim rechten Namen, den es war ein Verbrechen.»
- «Je nachdem, wie man es sieht. Uns bringt die Liebe gegen
das Synedrium in Wallung. Aber vielleicht
Wer weiss.»
- «Nein. Die Liebe erleuchtet. Sie lässt keinen
Irrtum zu.»
- «Auch das Synedrium, auch die Priester
und die Vorsteher lieben. Sie lieben Jahwe, ihn, den
ganz Israel geliebt hat, seit der Bund
zwischen Gott und den Patriarchen geschlossen
wurde. Also ist auch für sie die Liebe Licht und führt
nicht zum Irrtum!»
- «Ihre Liebe gilt nicht dem Herrn. Ja, Israel
hat seit Jahrhunderten diesen Glauben.
Aber sage mir, kannst du behaupten, dass das noch Glaube ist,
was uns die Tempelvorsteher, die Pharisäer,
die Schriftgelehrten und die Priester
übermitteln? Du hast es doch gesehen. Mit dem dem Herrn geweihten
Gold - man wusste es schon oder hat zumindest den Verdacht gehabt,
dass es geschehen würde - mit dem dem Herrn geheiligten Gold
haben sie den Verräter und jetzt die Wachen bezahlt; ersteren,
damit er Christus verrät, die anderen, damit
sie lügen. Oh, ich kann nicht verstehen, warum die ewige
Macht sich damit begnügt hat, die Mauern einstürzen
zu lassen und den Vorhang zu zerreissen. Ich sage dir, ich hätte
gewünscht, dass die neuen Philister unter
den Trümmern begraben würden. Alle!.»
- «Kleophas, das wäre Rache!»
- «Ja, das wäre Rache. Nehmen wir an, er sei nur ein
Prophet gewesen,
- S. 54:
«
hatten sie dann das Recht, einen
Unschuldigen zu töten? Denn er war unschuldig!
Hast du vielleicht einmal gesehen, dass er eines der Verbrechen
begangen hat, deren man ihn beschuldigte, um ihn töten zu
können?»
- «Nein, keine einziges. Aber einen Fehler hat er begangen.»
- «Welchen, Simon?»
- «Den Fehler, dass er vom Kreuz herab nicht
seine Macht ausgeübt hat, um unseren Glauben
zu stärken und die ungläubigen Gottesschänder
zu bestrafen. Er hätte die Herausforderung annehmen und vom
Kreuz herabsteigen müssen!»
- «Er hat mehr getan: Er ist auferstanden!»
- «Ist das auch wahr? Auferstanden, aber wie? Nur im Geist
oder mit Leib und Seele?»
- «Die Seele ist doch ewig! Sie braucht nicht aufzuerstehen!»
ruft Kleophas aus.
- «Das weiss ich selbst. Ich wollte sagen, ob er nur in
seiner göttlichen Natur, die über jede menschliche Nachstellung
erhaben ist, auferstanden ist. Denn eben noch haben die Menschen
seine Seele in furchtbare Angst versetzt. Hast du nicht gehört?
Markus hat gesagt, dass in Gethsemane, wo er an einem
Fels gebetet hat, alles voll Blut ist. Und Johannes,
der mit Markus gesprochen hat, hat ihm gesagt: 'Lass niemanden
diesen Ort betreten, denn es ist Blut, dass der Gottmensch
geschwitzt hat.' Wenn er vor der Marter Blut geschwitzt hat, dann
muss er furchtbare Angst vor ihr gehabt haben.»
- «Unser armer Meister
! » Sie schweigen betrübt.
- Jesus gesellt sich zu ihnen und fragt: «Von wem redet
ihr?
- S. 56:
«Wir sind sehr traurig, denn wir wissen
nicht, was wir nun denken sollen.»
- «Oh, wie sei ihr doch töricht und von schwerfälligem
Geist! Und wie lange braucht ihr, um an die Worte der Propheten
zu glauben. Stand nicht alles schon geschrieben? Israel
hat den Irrtum begangen, das Königtum
Christi falsch auszulegen. Daher hat man nicht geglaubt. Daher
hat man gefürchtet. Und daher habt ihr nun Zweifel. Oben
und unten, im
- S. 57:
«
Tempel und in
den Dörfern, überall erwartete man einen König
im menschlichen Sinn. Aber die Wiedererrichtung des Reiches Israel
war im Gedanken Gottes nicht in Zeit, Raum und Mittel begrenzt
wie bei euch.
- Nicht in der Zeit: Jedes Königtum,
auch das mächtigste, ist nicht ewig
und eine Erinnerung,
wenn überhaupt ist geblieben an ihre Macht, die eine Stunde
oder noch weniger gewährt hat, wenn wir diese Jahrhunderte
mit der Ewigkeit vergleichen. Dieses Reich aber
ist ewig.
- Nicht im Raum: Es wurde genannt: Reich Israel;
denn aus Israel ist der Stamm des Menschengeschlechtes
hervorgegangen, in Israel liegt sozusagen der Same Gottes,
und wenn man Israel sagt, so bedeutet dies: das Reich der von
Gott Erschaffenen. Aber
das Reich des Königs und Messias
beschränkt sich nicht auf den kleinen Raum von Palästina,
sondern erstreckt sich von Norden nach Süden, von Osten nach
Westen, überall dorthin, wo ein Wesen ist, das eine Seele
in seinem Fleisch besitzt, also wo ein Mensch ist. Wie hätte
er allein alle die Völker, die einander feindlich gesinnt
sind, vereinigen und ein einziges Reich bilden können, ohne
Ströme von Blut zu vergiessen und alle mit Hilfe von Bewaffneten
zu unterwerfen und grausam zu unterdrücken? Und wie hätte
er dann der König des Friedens
sein können, von dem die Propheten sprechen?
- Nicht im Mittel: Des Menschen Mittel,
habe ich gesagt, ist die Unterdrückung.
Das übernatürliche Mittel
ist die Liebe. Ersteres ist immer begrenzt, denn die Völker
stehen gegen die Unterdrücker auf; das zweite ist unbegrenzt,
denn die Liebe wird geliebt oder, wenn sie nicht geliebt wird,
wird sie verspottet. Da sie jedoch etwas Geistiges ist, kann sie
niemals direkt angegriffen werden. Und Gott, der Unendliche, will
Mittel anwenden, die so sind wie er.
- Welches ist das höchste Königstum?
Das Königtum Gottes, nicht wahr? Und
dieser Bewunderungswürdige, dieser Emmanuel,
dieser Heilige, dieser erhabene Spross, dieser Starke, dieser
Vater künftiger Zeiten, dieser Friedensfürst,
dieser Gott gleich jenem, von dem er kommt - denn so steht es
geschrieben, und dies alles ist der Messias - wird
sein Königtum nicht gleich dem Königtum dessen sein,
der ihn gezeugt hat? Ja, so wird es sein. Ein ganz geistiges und
ewiges Königtum, unbefleckt von Raub und Blut, das keinen
Verrat und keine Gewalt kennt. Sein Königtum!
- S. 58:
«Ich gebe euch einen Rat: Lest die Propheten
mit dem Herzen und nicht mit dem stolzen Verstand, vom Anfang
des Buches bis zu den Worten des geopferten Wortes. Denkt
an den Vorläufer, der ihn das Lamm nannte,
und erinnert euch, welches Schicksal des symbolischen mosaischen
Lammes war. Durch jenes Blut wurden die Erstgeborenen
Israels gerettet. Durch dieses Blut werden die Erstgeborenen
Gottes erlöst werden, also jene, die sich durch ihren guten
Willen dem Herrn geheiligt haben. Erinnert euch an den messianischen
Psalm Davids und an den messianischen Propheten
Isaias und versteht sie. Denkt an Daniel.
Erhebt eure Gedächtnis aus dem Staub in das Blau des Himmels
und vergegenwärtigt euch jedes Wort über das Königtum
des Heiligen Gottes, und ihr werdet verstehen,
dass euch kein äusseres Zeichen hätte gegeben werden
können, als dieser Sieg über den Tod, diese aus sich
selbst erfolgte Auferstehung. Denkt daran,
wie unvereinbar mit seiner Barmherzigkeit und seiner Sendung eine
Bestrafung derer vom Kreuz herab gewesen wäre,
die ihn so erhöht haben. Er war immer noch der Erlöser,
auch als der verspottete und an das Holz genagelte Gekreuzigte!
Die Glieder waren gekreuzigt, der Geist und der Wille jedoch frei.
Und mit diesen wollte er noch warten, um den Sündern Zeit
zu lassen, zu glauben und sein Blut über sich herabzurufen,
nicht unter gotteslästerlichem Geschrei, sondern mit dem
Seufzer der Zerknirschung.
- Nun ist er auferstanden. Alles hat er vollbracht. Glorreich
ist er vor seiner Menschwerdung gewesen. Dreimal glorreich
ist er nun, nachdem er sich so viele Jahre in einem Körper
erniedrigt und sich dann selbst geopfert hat im vollkommenen Gehorsam
durch seinen Tod am Kreuz, um den Willen Gottes zu
erfüllen. Glorreich über alle Massen wird er nun zusammen
mit dem verherrlichten Fleisch zum Himmel auffahren und in die
ewige Herrlichkeit eingehen. Dies wird der Beginn des Reiches
sein, dessen Bedeutung Israel nicht verstanden hat.
Und zu diesem Reich ruft er eindringlicher denn je mit seiner
ganzen Liebe und Autorität die Völker
der Welt. Sie alle, wie es die Gerechten Israels
und die Propheten geschaut und vorausgesagt haben,
alle Völker werden zu ihrem Heiland kommen. Und es
wird keine Juden oder Römer,
Skythen oder Afrikaner, Iberer
oder Kelten, Ägypter oder Phrygier
mehr geben. Die von jenseits des Euphrat werden
sich mit den Quellen des ewigen Flusses vereinigen. Die Völker
des Nordens werden an der Seite der Numidier zu seinem Reich kommen;
Rassen und Sprachen, Sitten und Hautfarben
werden keine Rolle mehr spielen. Es wird ein einziges zahlloses,
leuchtendes, reines Volk geben, eine einzige Sprache, eine einzige
Liebe. Es wird das Reich Gottes, das Reich des Himmels sein, und
der ewige Herrscher, der auferstandene Geopferte, und sein ewiges
Volk, die an ihn Glaubenden. Glaubt also, um zu diesem Volk zu
gehören!»
688. JESUS ERSCHEINT ANDEREN FREUNDE. S. 61
- S. 62:
(Maria) «Ja, ich sage euch, ich finde euch
wieder, nachdem ich euch verloren hatte; denn im Augenblick des
Schmerzes, als er starb wart ihr zugegen. Und ich vergesse dein
Mitleid nicht, Longinus. Und auch nicht deine Worte,
Soldat! Es sah aus, als sei ich tot. Aber ich habe alles gesehen.
Ich habe nichts, um euch zu belohnen. Und in Wahrheit gibt es
für heilige Dinge keine Münze, sondern nur Liebe und
Gebet. Und dies werde ich euch schenken und unseren Herrn Jesus
bitten, euch alles zu vergelten.»
689. JESUS ERSCHEINT DEN ZEHN APOSTELN. S. 64
- S. 71:
«Hätte ich also diese meine Schar
betrachtet, hätte ich sie mit menschlichen Augen betrachtet,
dann hätte ich sagen müssen: 'Ausser Johannes,
der aus Liebe, und Simon, der aus Gehorsam treu ist,
habe ich keine Apostel mehr.' Dasselbe hätte
ich sagen müssen, als ich im Vorhof des Tempels,
im Prätorium und auf dem Kreuzweg
litt.
- Ich hatte Frauen
Und eine, die sündhafteste in
der Vergangenheit, war, wie Johannes gesagt hat,
die Flamme, die die zerrissenen Fasern der Herzen zusammengeschweisst
hat. Diese Frau ist Maria von Magdala.
Du hast mich verleugnet und bist geflohen. Sie hat dem Tod getrotzt
und ist in meiner Nähe geblieben. Angegriffen und beleidigt,
hat sie ihr Gesicht gezeigt und ist bereit gewesen, sich anspeien
zu lassen und Backenstreiche zu ertragen, um dadurch ihrem gekreuzigten
König ähnlicher zu werden. Im Grunde
der Herzen verspottetet wegen ihres unerschütterlichen Glaubens
an meine Auferstehung, hat sie es verstanden,
weiterhin zu glauben. Obgleich zutiefst betrübt, hat sie
gehandelt. Trotz ihrer grossen Niedergeschlagenheit hat sie heute
morgen gesagt: 'Auf alles will ich verzichten, aber gebt mir meinen
Meister'. Kannst du da noch zu fragen wagen: 'Warum
gerade ihr?' Ich hatte Jünger: Hirten.
Ich war nur selten bei ihnen, und doch, wie bekannten sie mich
durch ihre Treue!
- Ich hatte Jüngerinnen, schüchtern
wie alle Hebräerinnen. Und doch haben
sie ihre Häuser verlassen und sich in die Sturmflut des Volkes,
das mir fluchte, begeben, um mir den Trost zu schenken, den meine
Apostel mir versagt haben.
- S. 72:
«
Ich hatte Heidinnen,
die den 'Philosophen' bewunderten. Denn in ihren
Augen war ich ein Philosoph. Doch sie liessen sich herab zu hebräischen
Bräuchen, die mächtigen Römerinnen,
um mir in der Stunde, da mich die undankbare Welt verlassen hatte,
zu sagen
'Wir sind dir Freundinnen.'
- Mein Gesicht war von Speichel und Blut bedeckt. Tränen
und Schweiss tropften auf die Wunden. Schmutz und Staub bildeten
darauf eine Kruste. Welche Hand hat sie mir abgewischt? Deine?
Oder deine? Oder deine? Keine eurer Hände
- Ich erinnere euch an die Wort: 'Ich war durstig, und du hast
mich getränkt'. Kein einziger in ganz Israel
hat meinen Durst gelöscht. Die Mutter und die treuen Frauen
nicht, weil es ihnen nicht möglich war, die anderen aus bösem
Willen nicht. Ein Heide hat für den Unbekannten das Mitleid
empfunden, das mein Volk mir verweigert hatte. Er wird im Himmel
den mir angebotenen Schluck wiederfinden.
- Wahrlich, ich sage euch, wenn ich auf jeglichen Trost verzichtet
habe, da man als Sühnopfer sein Los nicht
zu mildern suchen soll, so wollte ich doch den Heiden
nicht abweisen; denn in seiner Hilfe fühlte ich die Süsse
der ganzen Liebe, die mir von den Heiden entgegengebracht werden
wird als Ausgleich für die Bitterkeit, die mir Israel
gegeben hat.»
- S. 73:
«Wer seid ihr? Meine Nachfolger.
Ja. Ihr seid es trotz eurer Verwirrung. Was habt ihr zu tun? Ihr
habt die Welt zu Christus zu bekehren. Bekehren!
Dies ist eine sehr heikle und schwierige Arbeit, meine Freunde.
Verachtung, Abscheu, Hochmut und übertriebener Eifer sind
dem Erfolg nicht dienlich. Und da nichts und niemand euch
zur Güte, zur Nachgiebigkeit und zur Barmherzigkeit gegenüber
denen, die noch im dunkeln sind, bewegen könnte, war es notwendig
- versteht ihr - notwendig, dass eurer Stolz als Hebräer,
als Männer, als Apostel zerbrochen wird, um
Platz zu schaffen für die wahre Weisheit eurer
Aufgabe, für die Sanftmut, die Geduld, die Barmherzigkeit
und die Liebe ohne Hochmut und Abscheu.
- Anstatt zu weinen zu weinen und zu jammern, Petrus,
der du der Fels meiner Kirche sein sollst, präge
dir diese bittere Wahrheit in dein Herz ein. Die Myrrhe wird verwendet,
um vor Verwesung zu bewahren. Tränke dich also mit Myrrhe.
Und solltest du einmal dein Herz und die Kirche einem Andersgläubigen
verschliessen wollen, dann denke daran, dass nicht Israel,
nicht Israel, nicht Israel, sondern Rom mich verteidigt
hat und Mitleid walten lassen wollte. Vergiss nie, dass nicht
du, sondern eine Sünderin am Fuss des Kreuzes
ausgeharrt hat und dass sie deshalb verdient hat, mich als erste
zu sehen. Und damit du nicht Tadel verdienst, ahme deinen Gott
nach. Öffne dein Herz und die Kirche und sage: 'Ich, der
arme Petrus, kann nicht verachten, denn wenn ich verachte, wird
Gott mich verachten, und meine Fehler wird vor seinen Augen wiedererstehen.'
Wehe, wenn ich dich nicht so zerbrochen hätte! Nicht Hirte,
ein Wolf wärest du geworden!»
- Jesus steht auf. In strahlender Majestät.
- S. 74:
«Der Vater hat mich in die Welt gesandt.
Ich sende euch in die Welt, damit ihr fortfahrt, meine Lehre zu
verkünden. Elend aller Art wird zu euch kommen und euch um
Hilfe bitten. Seid gütig und denkt an euer eigenes Elend,
als ihr ohne euren Jesus wart. Seid erleuchtet, denn in der
Finsternis kann man nicht sehen. Seid rein, um Reinheit zu vermitteln.
Seid Liebe, um lieben zu können. Dann wird der kommen, der
Licht, Reinheit und Liebe ist. Inzwischen aber will ich euch auf
euer Amt vorbereiten: Empfanget den Heiligen Geist.»
690. DIE RUECKKEHR DES THOMAS. S. 74
- S. 78:
(Thomas) «Aber ich kann
nicht glauben, was ich nicht sehe.» Und der der eigensinnige
Thomas lässt nicht anderes als sich selbst gelten. Sie berichten
ihm von allen, die den Auferstandenen gesehen
haben, und wie sie ihn gesehen haben. Doch er schüttelt den
Kopf, setzt sich auf eine steinerne Bank, und sein Kopf ist härter
als der Stein. Eigensinnig wie ein Kind wiederholt er: «Ich
werde glauben, wenn ich sehe
» Das grosse Wort der
Unglücklichen, die leugnen, was so gut und heilig zu glauben
ist: das Gott alles vermag.
- Jesus sagt: «Da ich die Einwände der vielen Thomasse
und der vielen Schriftgelehrten von heute
voraussehe, einen Satz des Diktats betreffend, der
im Widerspruch steht zu dem von Longinus gereichten
Schluck Wasser - oh, wie würden sich die Leugner des Übernatürlichen,
die Rationalisten der verkehrten Vollkommenheit
freuen, wenn sie eine Lücke entdecken könnten im herrlichen
Komplex dieses Werkes der Güte Gottes und deines Opfers,
kleiner Johannes;
- S. 79:
«
wie sie den Pickel ihres mörderischen
Rationalismus dort ansetzen würden,
um alles zum Einsturz zu bringen! - um diesen zuvorzukommen, sage
und erkläre ich dir: Dieser arme Schluck Wasser
Für
den Körper war es nichts, um nicht zu sagen eine Qual
Ströme wären nötig gewesen für meinen damaligen
Durst
Und ich konnte nicht trinken wegen der grossen
Herzschmerzen
Ich bin an Liebe gestorben. An verweigerter
Liebe. Mitleid ist Liebe. Und in Israel hatte niemand
Mitleid.
- Wenn ihr Guten also diesen 'Schluck' betrachtet, wenn ihr
Skeptiker ihn analysiert, dann gebt ihn den richtigen
Namen: 'Mitleid', nicht Getränk.
-
Ist es nun vollkommen dargestellt? Oh, nein!
Das Geschöpf, auch wenn ich es in meine Arme nehme und es
ganz mit mir verschmelze, bleibt immer ein Geschöpf, und
seine Reaktionen und Fähigkeiten sind immer menschlich begrenzt.
Da es ein Geschöpf ist, kann es niemals absolut wahrheitsgetreu
und absolut vollkommen die Gefühle und Leiden des Gottmenschen
verstehen und beschreiben.
- Und im übrigen würde sie ja auch von den wenigsten
verstanden werden. Schon diese Visionen werden nicht
verstanden. Und anstatt niederzuknieen und Gott zu danken, der
ihnen diese Erkenntnisse geschenkt hat - das einzige, was zu tun
wäre - nehmen die meisten dicke Bücher, schlagen nach,
wägen ab, analysieren und hoffen, hoffen, hoffen
Worauf?
Widersprüche mit anderen ähnlichen Werken zu finden!
Und zu vernichten, vernichten, vernichten, im Namen der (menschlichen)
Wissenschaft, der (menschlichen) Vernunft
und der (menschlichen) Kritik, des dreimal menschlichen Hochmuts.
Wie viele heilige Werke werden von Menschen zerstört,
um aus den Trümmern unheilige Bauten zu errichten! Ihr habt
das reine Gold entfernt, ihr armen Menschen. Das einfache und
kostbare Gold der Weisheit. Oh, ihr armen Thomasse,
die ihr nur an das glaubt, was ihr versteht, was ihr prüft
und wovon ihr innig überzeugt seid! Dankt Gott und bemüht
euch aufzusteigen, denn ich reiche euch die Hand! Aufzusteigen
im Glauben und in der Liebe. Dieses Werk ist für
alle. Doch es ist ganz besonders euch gewidmet, dieses Evangelium,
in dem der Meister seine Priester an die Hand nimmt
und sie mit sich in die Reihen der Schüler führt, damit
sie, die Priester und Lehrer, fähig werden, die Schüler
zu führen; in dem er sie als Arzt unter die Kranken führt,
da jeder Mensch seine geistige Krankheit hat, und ihnen die Symptome
und die Heilmittel zeigt.
- S. 80:
«Auf also! Kommt und betrachtet. Kommt
und esst. Kommt und trinkt. Und lehnt nicht ab. Die Guten unter
euch werden an diesem Werk eine heilige Freude haben. Die ehrlich
Studierenden eine Erleuchtung. Die Gedankenlosen, aber nicht Bösen,
ein Vergnügen. Die Bösen etwas, woran sie sich mit ihrer
falschen Wissenschaft austoben können.»
691. JESUS ERSCHEINT DEN APOSTELN MIT THOMAS.
S. 80
- S. 80:
Jesus sagt: «Gaben über Gaben,
denn alles, was ich dir enthülle oder dir sage, ist ein grosses
Geschenk. Du kannst seinen Wert nicht ermessen.
Ich meine nicht den geistigen Wert, dieser ist für dich unendlich.
Ich meine den kulturellen oder geschichtlichen, wenn dir dies
besser gefällt.
Andere die jedoch gebildeter sind
als du, aber nicht so bevorzugt, betrachten sie mit grossem Interesse
und verlangen sie ungeduldig von dir, diese geistigen Edelsteine,
sie dein Jesus dir schenkt; sie verfolgen, studieren und bewerten
sie auf wissenschaftlichere Weise
als du, und möge ihr Wille sie dazu führen, es mit derselben
Liebe zu tun wie du. Doch das ist viel schwieriger für
sie, denn sie sind komplizierter. Nur Kinder verstehen, einfach,
ehrlich und rein zu lieben.
Ich werde deine kleine Hand
immer wieder mit neuen Schätzen füllen. Hab keine Angst.
Gib, gib! Dein König hat unerschöpfliche
Schatzkammern, um seine Kleine zu erfreuen.»
- S. 84:
«Freunde, denkt an eure Würde als
Priester. Bisher war ich unter den Menschen,
um zu richten und zu verzeihen. Nun gehe ich zum Vater. Ich kehre
in mein Reich zurück. Doch ist mir die Macht zu richten
nicht genommen. Im Gegenteil, sie ist ganz in meinen Händen,
denn der Vater hat sie mir übertragen. Ein furchtbares Gericht.
Denn es wird kommen, wenn die Menschen nicht mehr die Möglichkeit
haben werden, Vergebung zu erlangen durch Jahre der Busse auf
Erden. »
- S. 85:
«Und deshalb setze ich die Priester
ein. Um die durch mein Blut Erlösten zu retten. Mein Blut
rettet. Doch die Menschen fallen fortwährend in den Tod,
fallen in den Tod zurück. Es braucht jemanden, der die Macht
hat, sie immer wieder mit meinem Blut zu waschen, siebzigmal und
siebzigmal siebenmal, damit sie nicht dem Tod anheimfallen. Ihr
werdet dies tun, und eure Nachfolger. Daher spreche ich euch
los von allen euren Sünden; denn ihr müsst imstande
sein zu sehen, und die Sünde macht blind, da sie dem Geist
das Licht raubt, das Gott ist; denn ihr müsst imstande sein
zu verstehen, und die Schuld macht töricht, da sie dem Geist
die Intelligenz nimmt, die Gott ist; denn ihr habt die Aufgabe,
zu reinigen, und die Sünde befleckt, da sie der Seele die
Reinheit nimmt, die Gott ist.
- Reinen Herzens, reinen Geistes und reinen Leibes müsst
ihr sein und reine Lippen haben, denn mit dem Herzen müsst
ihr die Eucharistie lieben, und neben dieser
himmlischen Liebe darf es keine profane Liebe, die ein Sakrileg
wäre, geben. Reinen Geistes müsst ihr sein, denn ihr
müsst a dieses Mysterium der Liebe glauben
und es verstehen. Unreine Gedanken töten den Glauben
und den Intellekt; die Wissenschaft
der Welt bleibt, aber die Weisheit Gottes in euch
stirbt. Reinen Leibes müsst ihr sein, denn das Wort wird
in euch herabsteigen, wie es einst durch die Liebe in den Schoss
Marias herabgestiegen ist.»
- S. 87:
«Aber, o Schmerz, der du die Wunde meines
Herzens wieder bluten lässt wie auf Golgotha,
als sie geöffnet wurde! Sind denn in den vorüberziehenden
Volksmassen keine Priester? Blutet mein Herz deswegen?
Sind die Seminare leer? Hören die Herzen also
meine göttliche Einladung nicht mehr? Ist das menschliche
Herz nicht mehr fähig, sie zu hören? Nein. Es wird in
allen Jahrhunderten Seminare geben und in ihnen
Leviten. Aber andere, andere, andere Stimmen werden
in der Jugend und in der Reifezeit dazugekommen sind und meine
Stimme in den Herzen übertönt haben. Meine Stimme die
in allen Jahrhunderten zu ihren Dienern spricht, auf dass sie
immer seien, was ihr jetzt seid: Apostel in der
Schule Christi. Das Gewand ist geblieben, doch der Priester ist
tot. Bei allzuvielen wird dies
im Laufe der Jahrhunderte geschehen. Als nutzlose, dunkle Schatten
werden
- S. 88:
«
nicht der Hebel sein, der emporhebt,
nicht das Seil, das zieht, nicht der Brunnen der den Durst stillt,
nicht der Weizen, der sättigt, nicht das Herz, an dem man
ausruht, nicht das Licht in der Finsternis, nicht die Stimme die
wiederholt, was der Meister ihnen sagt. Sie werden für die
arme Menschheit eine anstössige Last,
eine todbringende Last sein, sie werden Schmarotzer und Verderber
sein. Schrecklich! Die schlimmsten Judasse der Zukunft
werde ich immer wieder unter meinen Priestern haben!»
692. DER AUFERSTANDENE JESUS IN GETHSEMANE. S. 88
- S. 89:
Eine neue, ewige Majestät
erstrahlt nun da, wo zuvor Bescheidenheit und Demut des unermüdlichen
Meisters vorherrschten, eine so grosse Demut, dass man sie manchmal
für Resignation hätte halten können.
Nun ist die Abgezehrtheit der letzten Zeit verschwunden; die Spuren
der körperlichen und geistigen Müdigkeit, die ihn älter
erscheinen liessen, sind gelöscht, und er hat nicht mehr
den traurigen, bittenden Blick, der wortlos fragte: «Warum
weist ihr mich ab? Nehmt mich auf
» Und der auferstandene
Christus erscheint sogar grösser und kräftiger,
befreit von jeder
- S. 90:
«
Last, sicher, siegreich, majestätisch,
göttlich.
- Wenn er, wie er es jetzt tut, die Hand nach seinem weissen
Mantel ausstreckt - er trägt seit der Auferstehung
immer ein weisses Gewand, glänzender als blütenweisser
Atlas -
dann eilt keiner der Apostel herbei, wie sie es
früher immer getan und sich die Freude und Ehre, ihm zu helfen,
streitig gemacht haben. Es scheint, als hätten sie Angst,
seine Kleider und seine Glieder zu berühren. Und er selbst
muss sagen, wie er es jetzt tut: «Komm, Johannes,
hilf deinem Meister. Diese Wunden sind wahre Wunden
und
meine verwundeten Hände sind nicht so beweglich wie früher
»
- S. 91:
«Diese Wunden sind das Heil der Welt.
In ihnen ist das Heil. Die Welt, die hasst, hat sie aufgerissen,
doch die Liebe hat aus ihnen Arznei und Licht gemacht. Durch sie
wurde die Schuld angenagelt. Ich habe den Duft meiner Liebe für
Gott und den Nächsten verbrannt und habe die Last aller Ungerechtigkeiten
der Welt auf mich genommen. Und daran muss die Welt sich
erinnern. Damit sie nicht vergisst, wieviel es einen Gott
gekostet hat. Damit sie nicht vergisst, wie sehr Gott sie geliebt
hat. Damit sie die Folgen der Sünde nicht vergisst, und dass
nur in einem das Heil ist: in
dem, den sie durchbohrt haben. Wenn die Welt meine roten Wunden
nicht mehr sähe, wahrlich, sie würde sehr rasch vergessen,
dass ein Gott sich geopfert hat um ihrer Sünde willen, sie
würde vergessen, dass ich wirklich unter
- S. 92:
«
den furchtbarste Qualen gestorben
bin; sie würde vergessen, welches der Balsam für ihre
Wunden ist. Hier ist der Balsam. Kommt und küsst sie. Jeder
Kuss ist vermehrte Reinigung und Gnade für euch.
Wahrlich, ich sage euch, Reinigung und Gnade kann es nie genug
geben, denn die Welt verbraucht, was der Himmel schenkt, und das
Verderben der Welt muss mit dem Himmel und seinen Schätzen
aufgewogen werden. Ich bin der Himmel. Der ganze Himmel ist in
mir, und die himmlischen Schätze fliessen aus diesen offenen
Wunden.»
- «Fürchtet nichts. Nicht für euch, denn
Gott beschützt euch; und nicht für mich, denn für
mich ist die Beschränktheit des menschlichen Daseins zu Ende.»
- «Gehen wir nun zum Tempel?» Schrecken
und Angst zeichnet sich auf den Gesichtern aller ab.
- «Nein. Ich würde ihn durch meine Gegenwart heiligen,
und das geht nicht. Es hätte sein können, aber man hat
es nicht gewollt. Nun gibt es keine Rettung mehr für ihn.
Der Tempel ist ein Leichnam, der rasch
verwest. Lassen wir ihn seinen Toten.»
- S. 93:
(Johannes) «Dort ist Maria.
Sie ist immer dort. Wie in ständiger Ekstase.
Ihr Antlitz strahlt in unbeschreiblichem Licht. Es ist die Freude,
die aus ihrem Herzen strahlt. Gestern hat sie zu mir gesagt: 'Denke
nur, Johannes, wieviel Glückseligkeit
sich in alle Reiche Gottes ergossen hat.' Ich habe sie gefragt:
'In welche Reiche?' Ich dachte, sie habe wunderbare Offenbarungen
über das Reich ihres Sohnes, des Siegers auch
über den Tod, gehabt. Doch sie hat nur geantwortet: 'Ins
Paradies, ins Fegfeuer und in den
Limbus. Verzeihung für die Büssenden. Einlass
in den Himmel für alle Gerechten und alle,
denen verziehen worden ist. Das Paradies von Seligen
bevölkert. Gott in ihnen verherrlicht. Unsere Vorfahren
und Verwandten dort oben, in der Freude. Und auch Freude im Reich
auf Erden, wo nun sein Zeichen erstrahlt und die Quelle erschlossen
ist, die Satan besiegt und die Erbschuld
und die Sünde tilgt. Nicht mehr nur Friede den Menschen,
die guten Willens sind, sondern auch Erlösung
und Wiederzulassung in den Stand der Kinder
Gottes. Ich sehe die Menschenscharen, oh,
wie viele!, die zu diesem Brunnen hinabsteigen, in das Wasser
tauschen und erneuert und schön herauskommen, im hochzeitlichen
Gewand, im königlichen Gewand. Die Hochzeit der Seelen mit
der Gnade, das Königtum, Kinder
des Vaters und Brüder Jesu zu sein.'
- S. 99:
«Ich bin dort gestorben. Und
ich habe diesen Ort für immer geheiligt. Wahrlich, ich sage
euch, bis an das Ende der Zeiten wird es keinen heiligeren Ort
als diesen geben, und Menschen aus allen Teilen der Welt werden
zu allen Zeiten kommen, um seinen Boden zu küssen. Und
es ist schon jemand von euch dort oben gewesen. Jemand, der den
Spott und die Rache nicht fürchtet, und auch nicht fürchtet,
sich zu verunreinigen. Und doch hatte dieser Mensch doppelt Grund,
dies zu fürchten.»
- «Wer ist es, Herr?» fragt Johannes,
den Petrus mit dem Ellbogen in die Seite stösst,
damit er fragt.
- «Maria des Lazarus. So
wie sie die Blumen aufgelesen hat, die meine Füsse berührt
hatten, als ich vor Ostern ihr Haus betrat, und sie als Andenken
der Freude an die Jüngerinnen verteilt
hat, so ist sie jetzt den Kalvarienberg hinaufgestiegen
und hat mit ihren Händen die von meinem Blut hart gewordene
Erde aufgegraben. Dann ist sie mit ihrer Last hinabgestiegen,
um sie in den Schoss meiner Mutter zu legen. Sie hat sich nicht
gefürchtet
»
- S.100:
«Und nun wollen wir gehen. Alle zusammen.
Ich habe mich an jenem Abend nur wenige Stunden von euch getrennt,
nachdem ich euch mit meinem Leib gestärkt hatte. Und doch
seid ihr sofort gefallen. Denkt immer daran, wie schwach
ihr gewesen seid und dass ihr ohne die Hilfe Gottes nicht eine
Stunde in der Gerechtigkeit verharren könntet.
Denkt daran und lehrt es: Wenn Jesus euch alleinlässt und
ihr nicht durch Gebet mit ihm verbunden bleibt, fallt ihr leicht
in Schlaf
Dort habe ich mich angelehnt, und hier erschien
der Engel, um meinen Willen, den Willen Gottes zu
erfüllen, zu stärken. Denn, vergesst das nicht: Wenn
man immer den Willen Gottes tun will und als Geschöpf versagen
würde, kommt Gott mit seinem Engel dem erschöpften Helden
zu Hilfe.
- S. 101:
«Wenn ihr von Ängsten heimgesucht
werdet, dann fürchtet nicht feige zu werden oder abzufallen,
wenn ihr nur tun wollt, was Gottes Wille ist. Gott wird euch
zu Riesen des Heroismus machen, wenn
ihr seinem Willen treu bleibt. Denkt daran! Denkt daran! Ich
habe euch schon einmal gesagt, dass ich nach der Versuchung in
der Wüste von Engeln gestärkt wurde. Nun
sollt ihr wissen, dass ich auch hier nach der letzten Versuchung
von einem Engel gestärkt wurde. So wird es auch euch ergehen
und all denen, die meine Getreuen sein werden. Denn wahrlich,
ich sage euch, die Hilfe, die ich erhalten habe, werdet auch ihr
erhalten. Ich selbst werde euch diese Hilfe erlangen, wenn
sie euch nicht schon der Vater in seiner liebevollen Gerechtigkeit
gewährt hat. Nur der Schmerz wird immer geringer sein
als der meine
»
- «Entferne dich nicht, Herr! Du hast uns versprochen,
dass wir zusammen beten werden
» fleht Thaddäus,
der dem Auferstandenen gegenüber nicht
mehr die Gesten des Verwandten wagt, sondern - hochgewachsen wie
er ist - ehrbietig und leicht verneigt dasteht.
- «Ist nicht die Betrachtung das wirksamste
Gebet? Habe ich euch nicht zur Sammlung und Betrachtung
aufgerufen und euch Gegenstände der Betrachtung genannt,
seit ich euch auf dem Weg begegnet bin und eure Herzen mit heiligen
Gefühlen erfüllt habe? Dies ist das Gebet, o Menschenkinder:
Mit dem Ewigen in Verbindung zu treten und
mit den Dingen, die dazu dienen, den Geist weit über die
Erde hinauszuführen; die Vollkommenheit Gottes zu betrachten
und das Elend der Menschen, der eigenen Person; das Erwecken von
Willensakten der Liebe oder Wiedergutmachung, immer aber der Anbetung,
auch wenn dieser Wille der Betrachtung einer Schuld oder einer
Strafe entspringt. Das Gute und das Böse dienen dem letzten
Ziel, wenn man das Richtige daraus macht.»
- S. 101:
«Ich habe es schon so oft gesagt. Die
Sünde ist nur dann eine unheilbare Krankheit, wenn man ihr
nicht die Reue und die Wiedergutmachung
folgen lässt.»
- S. 103:
«Sagt mir: Hat das Kind bei der Geburt
schon eine Seele?»
- «Gewiss hat es eine», antworten alle.
- «Hat diese Seele aber die Gnade Gottes?»
- «Nein. Die Erbsünde lastet
auf ihr und raubt ihr die Gnade.»
- «Und die Seele und die Gnade, woher kommen
sie?»
- «Von Gott!»
- «Warum schenkt Gott dem Geschöpf also nicht gleich
eine Seele in der Gnade?»
- «Weil Adam bestraft wurde, und wir in ihm.
Aber nun, da du der Erlöser geworden bist, wird es so sein.»
- «Nein, es wird nicht so sein. Die Menschen werden
immer unrein geboren werden in ihrer Seele, die Gott erschaffen
und das Erbe Adams befleckt hat. Doch durch eine Ritus,
den ich euch ein anderes Mal erklären werde, wird die dem
Menschen eingegossene Seele durch die Gnade belebt
werden und der Geist des Herrn wird von ihr Besitz ergreifen.
Ihr jedoch, die ihr von Johannes mit Wasser getauft
seid, werdet mit dem Feuer der Macht Gottes getauft werden. Und
dann wird der Geist Gottes wirklich in euch sein.»
- S. 105:
«Ihr seht, was es heisst, Gott zwar
nahe zu sein, Gott aber nicht in sich zu haben; was es heisst,
das Wort Gottes zwar zu besitzen, dieses Wort aber nicht wirklich
zu befolgen. Jegliche Missetat begeht man, wenn Gott zwar nahe,
aber nicht im Herzen ist; wenn man das Wort zwar kennt, ihm aber
nicht gehorsam ist. Alles, alles nur deswegen. Die
Verstocktheit und die Verderbtheit, der Gottesmord,
der Verrat, die Marter, der Tod des Unschuldigen
und seines Kain, alles rührt daher. Und doch, wer ist so
wie Judas von mir geliebt worden? Aber er hatte mich,
Gott, nicht in seinem Herzen. Und er ist der verdammte Gottesmörder,
der unendlich Schuldige als Israelit und Jünger,
als Selbstmörder und Gottesmörder, ganz abgesehen von
seine sieben Hauptsünden und
allen seinen anderen Sünden.
- Ihr könnt das Reich Gottes nun mit grösserer
Leichtigkeit in euch haben, denn ich habe es euch erworben durch
meinen Tod. Ich habe euch durch meine Leiden erkauft. Vergesst
das nicht. Und niemand soll die Gnade mit Füssen
treten, denn sie hat das Leben und das Blut eines Gottes gekostet.»
- S. 106:
«Tut was ich getan habe. Bis zum äussersten.
Bis zum Tod am Kreuz, wenn Gott es will. Denn,
denkt daran, ich selbst habe es getan, und es gibt keinen Jünger,
der mehr Mitleid verdient als ich. Und doch habe ich die grössten
Schmerzen ertragen. Und doch habe ich mit stetiger Selbstverleugnung
gehorcht. Ihr wisst es, und ihr werdet es in der Zukunft noch
besser verstehen, wenn ihr mir ähnlicher werdet, indem ihr
einen Schluck aus meinem Kelch trinkt
Haltet euch immer
diesen Gedanken vor Augen: 'Durch seine Gehorsam gegenüber
dem Vater hat er uns gerettet.'»
- 'Unser tägliches Brot gib uns heute'
Wie immer
es ist, es ist recht. Gott gibt es, Gott, der Vater ist. Daher
ist es gut.
- Einmal werde ich von dem anderen Brot sprechen. Es wäre
heilsam, dieses täglich zu geniessen, und den Vater zu bitten,
es euch immer zu erhalten. Denn, wehe den Tagen und den
Orten, an denen es durch den Willen der Menschen fehlen wird!
Ihr seht, wie stark die Menschen in den Werken der Finsternis
sind. Bittet den Vater, dass er sein Brot verteidige und es euch
schenken. Und er möge es euch um so mehr schenken, je mehr
die Finsternis das Licht und das Leben ersticken will, wie es
am Rüsttag geschehen ist. Am zweiten Rüsttag
gäbe es keine Auferstehung. Denkt alle
daran. Wenn auch das Wort nicht mehr getötet werden kann,
so könnte seine Lehre doch noch getötet und die Freiheit
und der Wille, sie zu lieben, in allzu vielen vernichtet werden.
Aber dann wären auch Leben und Licht für die Menschen
zu Ende. Und wehe jenem Tag!»
- S. 107:
«'Und führe uns nicht in Versuchung,
sonder erlöse uns von dem Bösen'. Seht, die Demut
ist der Grundstein der Vollkommenheit. Wahrlich, ich sage
euch, segnet auch jene, die euch demütigen, denn sie geben
euch das Nötige für euren himmlischen Thron.
- Nein, die Versuchung ist nicht Verderb, wenn der Mensch
demütig beim Vater bleibt und bittet, nicht zuzulassen, dass
Satan, die Welt und das Fleisch über ihn triumphieren.
Die Kronen der Seligen sind geschmückt mit
den Edelsteinen der besiegten Versuchungen. Sucht sie nicht, aber
seid nicht feige, wenn sie kommen.»
693. DIE APOSTEL GEHEN NACH GOLGOTHA:
UND DANN.... S. 107
- S. 113:
Jesus ist unter ihnen. Ich habe nicht gesehen,
wann und von wo er gekommen ist. Wie mir scheint, von der unzugänglichen
Seite des Berges. Er strahlt vor Liebe in der hellen Mittagssonne
und sagt: «Wer in mir bleibt, dem wird der Böse nicht
schaden. Wahrlich, ich sage euch, wer im Dienst des allerhöchsten
Schöpfers mit mir vereint bleibt und nach dem Heil aller
Menschen verlangt, der wird Teufel austreiben und
Schlangen und Gift unschädlich machen, durch Flammen und
Scharen wilder Tiere gehe, ohne Schaden zu erleiden, solange Gott
will, dass er auf Erden weilt und ihm dient.»
- S. 120:
(Petrus) «Und ihr, betet
dass das Volk uns verzeihen und das Ärgernis vergessen möge,
das wir gegeben haben. Ihr Frauen, ich, Petrus, bitte euch um
Verzeihung!» Petrus weint.
- «Wir sind Mütter, Schwestern und Ehefrauen, Mann.
Deine Sünde ist die Sünde unserer Söhne, Brüder
und Gatten. Allen möge der Herr barmherzig sein.»
- Die mitleidigen Frauen haben die Apostel bis
zum Haus begleitet und klopfen nun an die verschlossene Tür.
Jesus selbst öffnet die Tür, und seine verherrlichte
Gestalt erfüllt den dunklen Raum, als er sagt: «Der
Friede sei mit euch um eures Mitleids willen.»
- Die Frauen sind wie versteinert vor Staunen. Sie bleiben
so stehen, bis die Tür sich hinter den Aposteln
und dem Herrn schliesst. Dann erst kommen sie wieder zu sich.
- «Hast du ihn gesehen? Er war es! Schön! Schöner
als zuvor. Und lebendig! Kein Gespenst! Ein wahrer Mensch. Die
Stimme! Das Lächeln! Er hat die Hände bewegt. Hast du
gesehen, wie rot die Wunden waren? Nein, ich habe sehen, wie der
Brustkorb sich beim Atmen hob und senkt, wie bei einem lebendigen
Menschen. Oh, sie sollen uns ja nicht kommen und behaupten, dass
es nicht wahr ist! Gehen wir! Gehen wir in die Häuser und
berichten wir
»
- S. 121:
«Wenn der Stolz stirbt, wird die Demut
geboren. Mit der Erkenntnis wächst die Liebe. Habt keine
Angst. Nun seid ihr im Begriff, echte Apostel zu
werden. Dies habe ich gewollt.»
- «Aber wir werden nichts mehr für dich tun können!
Das Volk verhöhnt uns, und mit Recht! Wir haben dein Werk
zerstört, deine Kirche zerstört.»
Alle sind sehr in Sorge, schreien und gestikulieren.
- Jesus bewahrt feierliche Ruhe. Er sagt und unterstreicht die
Wort durch eine Geste: «Frieden! Frieden! Nicht einmal
die Hölle wird meine Kirche zerstören
ihr werdet es schaffen. Und ihr werdet es gut machen, nun, da
ihr demütig erkennt, was ihr seid; denn nun seid ihr auch
zu der sehr wichtigen Erkenntnis gelangt, dass jede Tat grosse,
manchmal nicht wiedergutzumachende Auswirkungen hat, und dass,
wer oben ist
mehr als die anderen, die es nicht sind, die
Pflicht hat vollkommen zu sein. Was unbemerkt bleibt und verzeihlich
ist, wenn es ein Gläubiger tut, bleibt aber nicht unbemerkt
und wird vom Volk mit Strenge verurteilt, wenn es ein Priester
tut. Doch eure Zukunft wird eure Vergangenheit auslöschen.»
694. JESUS BESTAETIGT DEN GLAEUBIGEN AN VERSCHIEDENEN
ORTEN SEINE AUFERSTEHUNG. S. 122
- S. 125:
(Mutter des Judas) Die Frau liegt
fast im Delirium
«Die Mutter des Judas! Was habe ich
geboren? Die Welt schreit: 'Die Mutter des Judas.'»
- Jesus hat zwei Tränen in den Winkeln seiner so sanften
Augen. Sie verwundern mich sehr. Ich hätte nicht gedacht,
dass Jesus nach seiner Auferstehung noch weinen
kann
Er neigt sich vor
«Einen Unglücklichen.
Dies und nichts anderes. Wenn die Welt auch schreit, Gott deckt
den Schrei der Welt zu und sagt dir: 'Sei im Frieden, denn ich
liebe dich.' Sieh mich an, arme Mutter! Sammle deinen verwirrten
Geist und lege ihn in meine Hände. Ich bin Jesus!
»
- S. 144:
«Aber ich sage dir, jeder Mensch kann
sündigen, denn Gott allein ist vollkommen. Der Mensch kann
aber auch bereuen. Und wenn er bereut, dann wächst seine
Seelenstärke, und Gott vermehrt seine
Gnaden um der Reue willen. Hat der allmächtige
Herr nicht auch David vergeben?»
- S. 147:
«Tragt euer Kreuz, so wie
ich das meine getragen habe. Seid geduldig! Verzeiht! Sie werden
euch sagen, wie ich gestorben bin. Ahmt mich nach! Der Weg der
Leiden ist der Weg zum Himmel. Folgt ihm in Frieden, und ihr werdet
mein Reich besitzen.»
695. JESUS ERSCHEINT AM UFER DES SEES. S. 157
696. JESUS AUF DEM TABOR. S. 162
- S. 164:
«
Ja auch in der mosaischen
Religion sind leider nur noch die Formalitäten
des Kults geblieben, die weiterhin
ablaufende Bewegung eines Triebwerks, das immer noch dieselben
Handlungen ausführt, auch nun, da der Geist dieser Handlunge
tot ist. Für immer tot. Der göttliche Geist und Antrieb,
der diesen Riten Wert verlieh, hat sich aus ihrer Mitte entfernt.
Und so sind diese Riten nur leere Gesten, sonst nichts
Wehe wenn eine Religion stirbt und die wahre, lebendige Kraft
zur lärmenden, äusserlichen Pantomime wird, zu einer
sinnentleerten Pantomime vor einem gemalten Hintergrund und in
prunkvollen Gewändern, zur mechanischen Bewegung von Maschinen,
die gewisse vorgeschriebenen Handlungen ausführen
Wehe! Denkt darüber nach!
- Vergesst dies nie und sagt es euren Nachfolgern, damit
diese Wahrheit durch alle Jahrhunderte bekannt
bleibt. Das Herabfallen eines Planeten müsst ihr weniger
fürchten als den Niedergang der Religion.»
- S. 165:
«Nun, wenn ich das sogar für jene
Religionen sage, die unrein sind - einige von ihnen
leiten sich her aus teilweisen Offenbarungen
an einen Weisen, andere aus dem natürlichen Bedürfnis
des Menschen, sich einen Glauben zu schaffen, um
der Seele durch die Liebe zu einem Gott Nahrung zu geben; denn
dieses Bedürfnis ist der stärkste Trieb
des Menschen, der immerwährende Zustand der Suche nach dem,
der ist; und der Geist will ihn, auch wenn der stolze Verstand
jeglichem Gott die Ehre verweigert, auch wenn der Mensch in Verkennung
seiner Seele diesem seinem innersten Bedürfnis keinen Namen
zu geben vermag - was soll ich dann sagen von der Religion, die
ich euch gegeben habe und die meinen Namen trägt, zu deren
Oberhirten und Priestern ich euch
eingesetzt habe und deren Vorbereitung auf der ganzen Welt ich
euch gebiete? Von dieser einen, wahren und vollkommenen Religion,
die sich auf meine, des Meisters, unveränderliche Lehre gründet
und vervollständigt werden wird durch die immerwährende
Unterweisung dessen, der kommen wird; des Heiligen Geistes, des
heiligsten Führers meiner Oberhirten
Nicht verschieden im Denken, nicht gegensätzlich,
sondern einig und brüderlich zueinander, alle dem Oberhaupt
der Kirche, Petrus und seinen Nachfolgern
untertan, bis ans Ende der Zeiten. Und jene, die sich aus welchem
Grund auch immer von der Mutterkirche trennen,
werden abgetrennte Glieder sein und das mystische Blut, die Gnade,
die von mir, dem göttlichen Oberhaupt der Kirche kommt, wird
sie nicht mehr nähren. Gleich verlorenen Söhnen, die
aus eigenem Willen das Vaterhaus verlassen haben, werden sie in
ihrem vergänglichen Reichtum und in ständigem und immer
grösserem Elend durch zu schwere Speisen und Weine den Intellekt
ihres Geistes abstumpfen und dann dahinsiechen und die bitteren
Eicheln der unreinen Tiere essen, bis sie mit zerknirschtem Herzen
ins Vaterhaus zurückkehren und sagen: 'Wir haben gesündigt.
Vater, verzeih uns und öffne uns die Tür deines Hauses.'
Und wenn dann ein Glied einer getrennten Kirche oder eine ganze
getrennte Kirche zurückkehren sollte - oh, wäre es doch
so, aber wann, wo werde ich genügend Nachahmer
- S. 166:
«
finden, die imstande sind,
unter Einsatz des eigenen Lebens diese ganzen Kirchen
zu erlösen, damit ein Schafstall und ein Hirte
sei, wieder sei, so wie ich es brennend wünsche - wenn also
ein einzelner oder die ganze Gruppe zurückkehrt, dann öffnet
ihnen die Türen.»
- S. 168:
«Selig die im Glauben verharren,
ohne aussergewöhnliche Mittel als Stütze dieses Glaubens!
Doch ist das Wunder auch nicht so ausschliesslich
besonderen Zeiten vorbehalten, dass es mit dem Ende dieser Zeiten
aufhört. Wunder wird es immer auf der Welt geben. Immer.
Und um so zahlreicher werden sie sein, je zahlreicher die Gerechten
in der Welt sind. Wenn die wahren Wunder selten werden, wird man
wissen, dass es an Glauben und Gerechtigkeit fehlt. Daher
habe ich gesagt: 'Wenn ihr glaubt, könnt ihr Berge versetzen'.
Deshalb habe ich gesagt: 'Die Zeichen, die jene begleiten, die
wahren Glauben an mich haben, werden der Sieg über die Dämonen
und die Krankheiten, über die Elemente und
die Nachstellungen sein.' Gott ist mit dem, der ihn liebt.»
- Nun, diese zweite Ankunft hat im Augenblick
meiner Auferstehung begonnen. Sie wird ihren
Höhepunkt erreichen in der Erscheinung des Christus
als Richter aller Auferstandenen. Vorher
aber werde ich noch sehr oft erscheinen, um zu bekehren, zu heilen,
zu trösten, zu unterweisen und Befehle zu erteilen! Wahrlich,
ich sage euch: Ich kehre zu meinem Vater zurück. Doch die
Welt wird meiner Gegenwart nicht beraubt sein. Ich werde Hüter
und Freund, Lehrer und Arzt sein, dort, wo Körper oder Seelen,
Sünder oder Heilige mich brauchen oder von mir auserwählt
werden, um meine Worte anderen mitzuteilen. Denn die Menschheit,
auch dies ist eine Wahrheit, wird einen ununterbrochenen Akt der
Liebe meinerseits nötig haben, da es ihr so schwerfällt,
sich zu beugen, da sie so leicht erkaltet, so rasch vergisst und
den Abstieg dem Aufstieg vorzieht. Wenn ich sie also nicht mit
meinen übernatürlichen
Mitteln zurückhalten würde, dann würden das Gesetz,
das Evangelium und die göttlichen Hilfen,
die meine Kirche verwalten wird, nicht ausreichen,
um die Menschheit in der Erkenntnis der Wahrheit zu erhalten und
in dem Willen, den Himmel zu erwerben. Und ich spreche von der
an mich glaubenden Menschheit,
- S. 169:
«
die immer nur einen kleinen
Teil der grossen Masse der Erdenbewohner ausmachen wird.
- Ich werde kommen. Wer mich hat, soll demütig bleiben.
Wer mich nicht hat, soll nicht begierig darauf sein, mich zu haben
um gelobt zu werden. Niemand soll das Aussergewöhnliche
wünschen. Gott weiss, wann und wo er es gewährt. Es
ist nicht notwendig, das Aussergewöhnliche zu haben, um in
den Himmel zu kommen. Das Aussergewöhnliche ist sogar eine
Waffe, die, falsch angewandt, die Hölle
anstelle des Himmels öffnen kann. Und ich will euch sagen,
wie. Der Hochmut kann erwachen. Ein Gott nicht wohlgefälliger
geistiger Zustand kann eintreten, der der Trägheit gleicht,
bei der man es sich mit dem geschenkten Schatz bequem macht und
sich schmeichelt, schon im Himmel zu sein, weil man dieses Geschenk
erhalten hat. Nein. In diesem Fall wird die Gabe statt zu Flamme
und Flügeln zu Kälte und Felsen, und die Seele stürzt
in die Tiefe und stirbt. Und ausserdem kann der falsche Gebrauch
einer Gabe die Gier nach mehr hervorrufen, um noch grösseres
Lob zu erhalten. In diesem Fall könnte anstelle des Herrn
der Geist des Bösen die Unklugen mit falschen Wundern
betören. Bleibt den Verführungen aller Art immer fern.
Flieht sie. Gebt euch zufrieden mit dem, was Gott euch gewährt.
Er weiss, was euch nützt und auf welche Art. Und denkt
immer daran, dass jede Gabe nicht nur ein Geschenk, sondern auch
eine Prüfung ist, eine Prüfung euer Gerechtigkeit und
eures Willens. Ich habe euch allen dasselbe gegeben. Doch
was euch besser gemacht hat, ist Judas zum Verderben
geworden. War also die Gabe schlecht? Nein, der Wille dieser Seele
war böse
- Ich bin vielen erschienen. Nicht nur, um sie zu trösten
und ihnen Gutes zu erweisen, sondern um euch zufriedenzustellen.
Ihr hattet mich gebeten, das Volk zu überzeugen, dass ich
auferstanden bin, da das Synedrium versucht, es
vom Gegenteil zu überzeugen. Ich bin Kindern und Erwachsenen
erschienen, am selben Tag und an verschiedenen oft so weit voneinander
entfernten Orten, dass mehrere Tagesmärsche nötig wären,
um sie alle zu erreichen. Aber für mich gibt es keine irdischen
Entfernungen mehr. Und dieses gleichzeitige Erscheinen hat sogar
euch verwirrt. Ihr habt euch gesagt: 'Sie haben Gespenster
gesehen.' Ihr habt also einen Teil meiner Worte vergessen,
nämlich, dass ich von nun an gleichzeitig im Osten und Westen,
im Norden und Süden sein kann, wo es mir gefällt, schnell
wie der Blitz, der über den Himmel fährt, und dass nichts
mich daran hindern kann. Ich bin wahrer Mensch. Hier sind meine
Glieder und mein Körper, fest, warm, beweglich, und er atmet
und spricht wie ihr. Aber ich bin wahrer Gott. Und wenn auch zu
höheren Zwecken so hat nun die Gottheit, obwohl verbunden
mit der Menschheit, die Vorherrschaft, und die Menschheit geniesst
die vollkommenen Freiheit der
- S. 170:
«
verherrlichten Leiber
- Und welche Früchte wird dieses mein Erscheinen bei Caesarea
Maritima und im oberen Caesarea, auf dem
Kerith und in Engedi, bei Pella,
in Jutta und anderen Orten Judäas,
in Bozrah, auf dem Grossen Hermon, in
Sidon und an den Grenzen von Galiläa
wohl bringen? Nun, ich habe ein Kind geheilt, einen kurz zuvor
Gestorbenen wieder ins Leben gerufen, eine Not gelindert, eine
Seele in meine Dienst berufen, die sich in harter Busse verzehrte,
und einen Gerechten zu Gott geführt, der
mich darum gebeten hatte. Ich habe unschuldigen Kindern meine
Botschaft mitgeteilt und einem treue Herzen meine Anweisungen
gegeben. Wird dies die Welt überzeugen? Nein. Jene,
die glauben, werden auch weiterhin glauben, denn sie hatten schon
den wahren Glauben. Jene, die nicht mit wahrem Glauben
zu glauben vermochten, werden weiterhin im Zweifel bleiben. Und
die Böswilligen werden sagen, dass die Erscheinungen Einbildungen
und Lüge sind, und dass der Tote nicht tot war, sondern nur
geschlafen hat
'Wenn sie Moses und den
Propheten nicht glauben, dann werden sie auch nicht
glauben, wenn einer von den Toten aufersteht und ihnen sagt, was
sie tun müssen'. Haben sie etwa mir, dem Meister geglaubt,
und meinen Wundern? Was hat das Wunder an Lazarus
bewirkt? Eine Vermehrung ihres Hasses. Auch meine Wunder in dieser
meiner letzten Zeit unter euch werden die Welt nicht überzeugen,
sondern nur jene, die nicht mehr von der Welt sind, da sie das
Reich Gottes mit seinen jetzigen Mühen und Leiden und seiner
künftigen Herrlichkeit gewählt haben
Der Ungehorsam
gibt ein Zehntel und nimmt neun Zehntel
- S. 174:
«Und zu deiner Mutter gehst du nicht?»
fragt Thaddäus
- «Wir sind beisammen.»
- «Beisammen? Wann denn?»
- «Judas, Judas! Glaubst du wirklich, dass
ich nun nicht bei ihr bin, da ich doch immer bei ihr Freude gefunden
habe?»
- «Aber Maria ist allein in ihrem Haus. Meine Mutter hat
es mir gestern gesagt.»
- Jesus lächelt und antwortet: «Hinter den Vorhang
des Allerheiligsten darf nur der Hohepriester
treten.»
- «Und? Was heisst das?»
- «Dass es Seligkeiten gibt, die man
nicht beschreiben und bekanntmachen kann. Das will ich sagen.»
697. JESUS ZU DEN APOSTELN UND JUENGERN.
S. 175
- S. 175:
«Niemand ist mehr als ihr davon überzeugt,
dass der Mensch ohne Gottes Hilfe sehr leicht sündigt, da
seine durch die Sünde geschwächte Verfassung sehr anfällig
ist. Ich wäre daher ein unkluger Erlöser, wenn ich,
nachdem ich euch so viel gegeben habe, um euch zu erlösen,
euch nicht auch die Mittel geben würde, um die Früchte
meines Opfers zu bewahren. Ihr wisst, dass die Leichtigkeit
zu sündigen von der Erbsünde herrührt,
die die Menschen der Gnade und daher auch ihrer Seelenstärke
beraubt: der Vereinigung mit der Gnade.
- Ihr habt gesagt: 'Aber du hast doch den Menschen die Gnade
wiedergegeben.' Nein. Sie ist den Gerechten bis
zu meinem Tod wiedergegeben worden. Um sie den künftigen
Menschen wiederzugeben, bedarf es eines Mittels. Eines Mittels,
das nicht nur ein Ritual sein wird, sondern das alle, die es empfangen,
wahrhaft zu Kindern Gottes machen wird. So wie Adam
und Eva es waren, deren von der Gnade belebte Seele
erhabene Gnaden besassen, die Gott seinen geliebten Geschöpfen
geschenkt hatte.
- Ihr wisst, was der Mensch besessen und was er verloren hat.
Nun sind durch mein Opfer die Tore der Gnade
wieder geöffnet, und der Strom der Gnade kann sich über
alle ergiessen, die aus Liebe zu mir darum bitten. Daher werden
die Menschen die Eigenschaft haben, Kinder Gottes zu sein durch
die Verdienste des Erstgeborenen unter den
Menschen, desjenigen, der zu euch spricht, eures Erlösers
und ewigen Hohepriesters, eures Lehrers und
Bruders im gemeinsamen Vater. In Jesus Christus
und durch Jesus Christus werden die gegenwärtigen und die
zukünftigen Menschen den Himmel besitzen und sich in Gott,
dem letzten Ziel des Menschen, erfreuen können. Bis jetzt
konnten auch die Gerechtesten der Gerechten dieses
Ziel nicht erreichen, obwohl sie beschnitten waren als Kinder
des auserwählten Volkes. Trotz
ihrer von Gott anerkannten Tugenden und obwohl ihre Plätze
im Himmel bereit waren, war dieser doch verschlossen
- S. 176:
«
und ihnen der Besitz Gottes verwehrt,
da auf ihren Seelen, den gesegneten Blumenbeeten aller Tugenden,
auch der verfluchte Baum der Erbsünde
stand, und kein Werk, so heilig es auch war, ihn zerstören
konnte:; und weil man mich nicht in den Himmel eingehen kann mit
den Wurzeln und dem Laub einer so schädlichen Pflanze.
- Am Rüsttag verstummte das Seufzen
der Patriarchen und Propheten
und aller Gerechte Israels in der Freude der vollendeten
Erlösung, und die Seelen, weisser als
der Bergschnee durch ihre Tugenden, waren nun rein von dem einzigen
Makel, der sie vom Himmel trennte. Aber das Leben
auf der Welt geht weiter. Generationen kommen
und gehen. Immer neue Völker werden zu Christus
kommen. Und kann Christus für jede neue Generation sterben,
um sie zu erlösen, oder für jedes Volk, das zu ihm kommt?
Nein. Christus ist einmal gestorben und wird in Ewigkeit
nicht mehr sterben. Sollen also diese Generationen, dies Völker
durch mein Wort wissen werden, aber nicht den Himmel besitzen
und Gott schauen dürfen, weil sie von der Erbsünde
befleckt sind? Nein. Das wäre nicht gerecht, weder ihnen
gegenüber, deren Liebe zu mir vergeblich wäre, noch
mir gegenüber, der ich dann für viel zu wenige gestorben
wäre.
- Was dann? Wie kann man diese verschiedenen Dinge in Einklang
bringen? Welches neue Wunder wird Christus
wirken, der schon so viele Wunder gewirkt hat, bevor er die Welt
verlässt, um in den Himmel zurückzukehren, nachdem er
die Menschen so sehr geliebt hat, dass er sogar für sie sterben
wollte?
Ich habe euch nicht nur gelehrt, dass Demut und
Reinheit notwendig sind, um in das Himmelsreich einzugehen und
Anteil an meinem Reich zu haben
- S. 177:
«Ich habe euch die Füsse gewaschen,
den untersten Teil des Körpers, der durch den Schlamm und
Staub, vielleicht auch durch Schmutz geht, und habe damit das
Fleisch gemeint, den materiellen Teil des Menschen, der immer
- ausser bei denen, die durch das Wirken Gottes oder die göttliche
Natur frei sind vom Makel der Erbsünde
- Unvollkommenheiten aufweist. Sie sind manchmal so klein, dass
nur Gott sie sieht; trotzdem muss man über sie wachen, damit
sie nicht wachsen und zur Gewohnheit werden, und man muss sie
bekämpfen um sie auszurotten.
- Ich habe euch die Füsse gewaschen. Wann? Bevor ich das
Brot gebrochen und es mit dem Wein in mein Fleisch und Blut verwandelt
habe. Denn ich bin das Lamm Gottes und kann nicht dorthin kommen,
wo Satan seine Spuren hinterlassen hat
Auch
ihr werdet durch die Taufe jene waschen, die zu mir kommen, damit
sie nicht unwürdig meinen Leib empfangen und dies für
sie nicht zum furchtbaren Todesurteil werde.
- Ihr seid bestürzt. Ihr seht einander an. Eure Blicke
fragen: 'Und Judas?' Ich sage euch: 'Judas hat seinen
Tod gegessen.' Dieser höchste Akt der Liebe hat sein Herz
nicht berührt. Der letzte Versuch seines Meisters ist am
Stein seines Herzens abgeprallt, und dieser Stein trug anstelle
des Taus das furchtbare Siegel Satans eingemeisselt,
das Zeichen des Tieres.
- Tauft mit Wasser im Namen des Einen und Dreieinen und in
meinem Namen, damit durch meine unendlichen Verdienste die Erbschuld
in den Herzen getilgt, die Sünden vergeben, die Gnande und
die heiligen Tugenden eingegossen werden und der Heilige Geist
herabkommen und Wohnung nehmen kann in den geweihten Tempeln,
die die Leiber der in der Gnade des Herrn lebenden
Menschen sein werden. War das Wasser notwendig, um die Sünde
zu tilgen? Das Wasser berührt die Seele nicht, nein. Aber
ein nicht stoffliches Zeichen sieht der Mensch nicht, der in allen
seinen Werken so auf die Materie bezogen ist. Auch
ohne sichtbares Zeichen hätte ich das Leben eingiessen können.
- Aber wer hätte es dann geglaubt? Wie viele Menschen können
unerschütterlich glauben, auch wenn sie nicht sehen?
»
- S. 178:
«Er muss also mit dem reinigenden Wasser
von der unreinen Berührung gereinigt werden, um würdig
zu werden, in den ewigen Tempel einzutreten. Haltet
das Wasser in Ehren
Nachdem ich gesühnt und durch
dreiunddreissig Jahre mühsamen Lebens, das in der Passion
seinen Höhepunkt erreichte, erlöst hatte, nachdem
ich mein ganzes Blut für die Sünden der Menschen gegeben
hatte, flossen aus dem ausgebluteten und verbrauchten Leib des
Märtyrers die heilsamen Wasser, die die Erbsünde
abwaschen. Mit dem vollbrachten Opfer habe
ich euch von diesem Makel erlöst. Wäre
ich an der Schwelle des Lebens durch eines meiner göttlichen
Wunder vom Kreuz gestiegen, wahrlich,
ich sage euch, durch das vergossenen Blut hätte ich euch
von euren Sünden gereinigt, aber nicht von der Erbschuld.
Für sie war das bis zum Ende vollbrachte Opfer notwendig.
Wahrlich, die heilsamen Wasser, von denen Ezechiel spricht, sind
aus dieser meiner Seitenwunde geflossen.
- Ich. Priester und Opfer, habe
mich selbst geopfert und verzehrt, da kein anderer, wenn ich nicht
gewollt hätte, mich hätte opfern können. Ihr,
meine Priester, sollt dies zu meinem Gedächtnis tun, damit
die unerschöpflichen Schätze meines Opfers flehend zu
Gott aufsteigen und wohltuend auf jene herabkommen, die mit festem
Glauben darum bitten.
- Mit festem Glauben, sage ich. Es ist keine
Wissenschaft nötig, um an der eucharistischen
Speise und dem eucharistischen Opfer teilzuhaben.
Nur Glaube! Der Glaube daran, dass das Brot und der Wein, die
einer, der von mir oder von denen, die nach mir kommen, bevollmächtigt
ist - ihr, du, Petrus, neuer Pontifex
der neuen Kirche, du, Jakobus des Alphäus
- S. 179:
«
du, Johannes,
du, Andreas, du, Simon, du, Philippus,
du, Bartholomäus, du, Thomas,
du, Thaddäus, du, Matthäus,
du, Jakobus des Zebedäus
- in meinem Namen segnet, mein wahrer Leib und mein wahres Blut
sind; dass, wer sie zur Speise und zum Trank erhält, mich
mit Fleisch und Blut, Seele und Gottheit empfängt; dass wer
mich aufopfert, wirklich Jesus Christus opfert,
so wie er sich für die Sünden der Welt geopfert hat.
Ein Kind oder ein Unwissender kann mich ebenso empfangen wie ein
Gelehrter oder ein Erwachsener. Und ein Kind und
ein Unwissender werden den gleichen Nutze von dem dargebrachten
Opfer haben, wie jeder von euch ihn hat. Es genügt,
dass sie glauben und die Gnade des Herrn besitzen.
- Aber ihr werdet noch eine neue Taufe empfangen: die Taufe
des Heiligen Geistes. Ich habe ihn euch versprochen, und der wird
euch gegeben werden. Der Heilige Geist selbst
wird auf euch herabkommen
»
- S. 180:
«Ich erinnere euch daran, dass Gott
es manchmal zulässt, dass auch seine Auserwählten zu
Fall kommen, nicht weil es ihm gefällt, sie fallen zu sehen,
sondern weil aus einem Fall ein künftiges, grösseres
Gut hervorgehen kann. Reicht daher dem Gefallenen die Hand,
denn ihr wisst nicht, ob dieser Fall nicht die entscheidende Krise
eines Übels ist, das für immer stirbt, und eine Reinigung
des Blutes bewirkt, die zur Heilung führt, hier also zur
Heiligkeit. Seid jedoch streng mit denen, die keine Achtung vor
meinem Blut haben und sich mit der kaum im göttlichen Bad
gereinigten Seele wieder und wieder in den Schlamm werfen.»
- In der mosaischen Religion ist
die Ehe ein Vertrag. In der neuen christlichen Religion
soll die Ehe ein heiliger und unauflöslicher Akt sein, auf
den die Gnade des Herrn herabsteigt, um aus den Eheleuten
zwei Diener Gottes bei der Vermehrung des Menschengeschlechtes
zu machen. Versucht von Anfang an, dem der neuen Religion
angehörigen Gatten zu raten, den anderen zu bekehren, der
noch nicht zu den Gläubigen gehört, damit er sich ihnen
anschliesst und so die schmerzlichen Meinungsverschiedenheiten
vermieden werden, die den Frieden stören, wie wir es auch
unter uns beobachtet haben. Doch wenn es sich um Gläubige
im Herrn handelt, dann darf unter keinen Umständen getrennt
werden, was Gott verbunden hat.»
- S. 181:
«Und wahrlich, ebenso sage ich euch,
keinerlei Druck darf eure Autorität
hindern zu sagen: 'Es ist nicht erlaubt', wenn jemand eine neue
Ehe eingehen will, bevor der andere Gatte gestorben
ist. Es ist besser, sage ich euch, wenn sich ein verfaulter Teil
abtrennt, allein oder gefolgt von anderen, als wenn man, um ihn
in der Kirche zurückzuhalten, etwas erlaubt,
was der Heiligkeit der Ehe entgegensteht, den Demütigen zum
Ärgernis gereicht und Anlass zu negativen Betrachtungen
über die Integrität der Priester und
über den Wert von Reichtum und Macht gibt. Die Eheschliessung
ist ein schwerwiegender und heiliger Akt. Und um dies zu bestätigen,
habe ich an einer Hochzeit teilgenommen und dort das erste Wunder
gewirkt. Die Ehe, der natürliche Vertrag zwischen Mann
und Frau, soll von und an zu einem geistigen Vertrag werden, bei
dem die Seele von Zweien, die sich lieben, schwören, dem
Herrn in gegenseitiger Liebe zu dienen, ihm diese Liebe aufzuopfern,
und ihm Kinder zu schenken im Gehorsam gegen sein Gebot, sich
zu mehren.»
- S. 182:
«Vermehrung der Gnade,
Tilgung der Sünden, die der Mensch bereut, Erweckerin brennenden
Verlangens nach dem Guten, Kraftspenderin für den letzten
Kampf, das möge die Salbung für die sterbenden Christen
sein; vielmehr für die Christen, die geboren werden, denn
in Wahrheit sage ich euch, wer im Herrn stirbt, wird zum ewigen
Leben geboren.
- Wahrlich ich sage euch, was ihr damals an mir nicht getan
habt, als ihr euch von einer Frau habt übertreffen lassen,
und woran ihr nun schmerzerfüllt denkt, das könnt ihr
in Zukunft tun, so oft ihr euch mit Liebe über einen sterbenden
Menschen neigt, um ihn auf die Begegnung mit Gott vorzubereiten.
Ich bin in den Bettlern und in den Sterbenden, in den Pilgern,
in den Waisen, den Witwen und den Gefangenen, in den Hungernden
und Frierenden, in allen, die traurig oder müde sind.
Ich bin in allen Gliedern meines mystischen Leibes,
der die Vereinigung meiner Gläubigen ist. Liebt mich in ihnen,
und ihr werdet euren häufigen Mangel an Liebe wiedergutmachen,
mir grosse Freude bereiten und euch selbst grosse Ehre machen.
- Endlich müsst ihr bedenken, dass die Welt, das Alter,
die Krankheiten, die Zeit, die Verfolgungen sich gegen euch verschwören.
Geht daher nicht geizig und unklug um mit dem, was ihr empfangen
habt. Übertragt also in meinem Namen das Priesteramt
auf die besten der Jünger, damit die Welt
nicht ohne Priester sei. Zu diesem heiligen Stand sollt ihr jemanden
erst zulassen, nachdem ihr genau die Werke und nicht nur die Worte
dessen geprüft habt, der Priester werden will oder den ihr
für geeignet haltet für diese Aufgabe. Denkt daran,
was ein Priester ist. An das Gute, das er tun kann, aber auch
an das Böse, das er tun kann. Ihr habt ein Beispiel dafür,
was aus einem Priester werden kann, der seine Heiligkeit verliert.
Wahrlich, ich sage euch, wegen der Sünden des Tempels
wird diese Nation zerstreut werden. Aber ebenso sage
ich euch, wahrlich, auch die Erde wird zerstört werden, wenn
der Greuel der Verwüstung
in das neue Priestertum eindringen und die Menschen
zum Abfall verleiten wird, die sich dann Lehren der
Hölle zuwenden werden. Dann wird
der Sohn Satans aufstehen, und die Völker
werden in furchtbarem Schrecken erzittern. Wenige
- S. 183:
«
nur werden dem Herrn treu bleiben.
Und dann wird unter Konvulsionen und Entsetzen, nach dem Sieg
Gottes und seine wenigen Auserwählten,
das Ende kommen und der Zorn Gottes über alle Verdammten.
Wehe, dreimal wehe, wenn für diese wenigen nicht noch Heilige,
letzte Säulen des Tempels Christi, auf Erden
sein werden. Wehe, dreimal wehe, wenn es keine wahren Priester
mehr geben wird, um die letzten Christen zu trösten,
so wie es sie für die ersten Christen geben wird. Wahrlich,
die letzte Verfolgung wird furchtbar sein,
da es keine Verfolgung durch Menschen, sondern durch die Söhne
Satans und ihre Anhänger sein wird. Priester?
Mehr als Priester werden jene der letzten Stunde sein müssen,
so furchtbar wird die Verfolgung durch die Horden des Antichrist
sein. Gleich dem in Linnen gekleideten Mann, der so heilig
ist, dass er an der Seite des Herrn steht in der Vision
des Ezechiel. müssen sie unermüdlich
in ihrer Vollkommenheit ein Tau auf die Seelen der wenigen Gläubigen
zeichnen, damit die Flammen der Hölle diese Zeichen nicht
auslöschen. Priester? Engel! Engel, die das
mit dem Weihrauch ihrer Tugenden gefüllte
Weihrauchfass schwingen, um die Luft von den Miasmen
Satans zu reinigen. Engel? Mehr als Engel: andere Christusse,
andere ich, damit die Gläubigen der letzten Zeit ausharren
können bis ans Ende.
- Das werden sie sein müssen. Doch das künftige
Gute und Böse hat seine Wurzel in der Gegenwart. Die
Lawinen beginnen mit einer Schneeflocke. Ein unreiner, unwürdiger,
häretischer, untreuer, ungläubiger, lauer oder kalter,
erloschener, kraftloser, unzüchtiger Priester
verursacht hundertmal mehr Schaden als ein einfacher Gläubiger,
der dieselben Sünden begeht, und zieht viele andere nach
sich in die Sünde. Die Nachlässigkeit im Priesteramt,
die Annahme unreiner Lehren,
der Egoismus, die Gier und die Unzucht im Priesterstand,
ihr wisst, wo sie enden: im Gottesmord. Der Sohn
Gottes kann zwar nicht mehr getötet werden in späteren
Jahrhunderten, aber der Glaube an Gott, die
Vorstellung von Gott. Und so wird ein Gottesmord begangen, der
noch viel weniger gutzumachen ist, da keine Auferstehung
folgt. Oh, man kann ihn begehen, ja. Ich sehe
Man wird
ihn begehen können wegen der vielen Judasse von
Kerioth der künftigen Jahrhunderte.
Schrecklich! :
- Meine durch die eigenen Priester aus
den Angeln gehobene Kirche!
Ich stütze sie mit Hilfe der Sühnopfer.
Und sie, die Priester, die nur das Gewand, aber nicht die Seele
des Priesters haben, tragen dazu bei, die von der höllischen
Schlange aufgerührten Wellen noch höher gegen dein Schiff
schlagen zu lassen, o Petrus. Steh auf! Erhebe dich!
Übermittle diesen Befehl deinen Nachfolgern: 'Hand ans Steuer!
Stosse die Schriffbrüchigen zurück, die Schiffbruch
erleiden wollten und auch das Schiff Gottes versenken wollen.'
Bestrafe, aber rette, und fahre weiter. Sei strengt, denn die
Strafe für die Piraten ist gerecht. Verteidige den Schatz
des Glaubens. Halte hoch die Lampe über die
aufgebrachten Wellen wie
- S. 184:
«einen Leuchtturm, damit alle, die
deinem Schiff folgen, sehen und nicht untergehen. Hirte und Seemann
dieser furchtbaren Zeiten, sammle, leite und halte mein Evangelium
hoch, denn in ihm und in keiner anderen Wissenschaft
liegt das Heil. Es werden Zeiten kommen, in denen die Priester
- wie es in Israel geschehen ist, nun noch schlimmer
- glauben werden, die bevorzugte Klasse zu sein, weil sie das
Überflüssige kennen und nicht mehr das Unentbehrliche;
oder weil sie es nur in der toten Form kennen,
in der heute die Priester das Gesetz kennen: in ihrem übertriebenen
mit Fransen behängtem Gewand, aber nicht in seinem Geist.
Es werden Zeiten kommen, in denen alle Bücher das Buch ersetzen
werden, und dieses wird so gebraucht werden, wie man einen Gegenstand
zwangsweise benützen muss und ihn mechanisch handhabt
- So wird die Zeit kommen, in der das Evangelium
wissenschaftlich gut, geistig aber schlecht gelehrt werden wird.
Was aber ist die Wissenschaft, wenn die
Weisheit fehlt? Stroh ist sie! Stroh ist sie! Stroh,
das aufbläht und nicht nährt. Wahrlich, ich sage
euch, eine Zeit wird kommen, in der viele Priester
aufgeblasenen Strohköpfen,
hochmütigen Strohhaufen gleichen, die sich in ihrem Stolz
noch damit brüsten, so aufgeblasen zu sein, als hätten
sie selbst alle die Ähren gemacht, die einst das Stroh schmückte,
als seien diese Ähren noch an den Strohhalmen. Sie werden
glauben, alles zu sein, weil sie statt einer Handvoll Körner,
der wahren Nahrung, dem Geist des Evangeliums, all dieses Stroh
haben. Einen Haufen! Einen ganzen Haufen! Aber kann das Stroh
genügen? Nicht einmal für den Bauch des Lasttieres genügt
es, und wenn der Besitzer es nicht mit Hafer und frischem Gras
stärkt, dann erkrankt das nur mit Stroh gefütterte Tier.
- Die Priester also werden sich nicht mehr
um den Geist des Evangeliums kümmern, sondern
um das Gewand, in das man es kleidet
- S. 185:
«
um der Menge zu zeigen,
wieviel sie wissen; und der Geist des Evangeliums wird ihnen verlorengehen
und unter einer Lawine menschlicher Wissenschaften
begraben werden. Wenn sie ihn aber selbst nicht haben, wie können
sie ihn dann vermitteln? Was werden die aufgeblasenen Strohköpfe
den Menschen geben? Stroh! Wird dieses die Seelen der Gläubigen
nähren? Gerade genug, um ein kümmerliches Leben zu fristen.
Welche Früchte wird diese Belehrung und diese unvollkommene
Kenntnis des Evangeliums reifen lassen? Das Erkalten der Herzen
und das Ersetzen der einzigen, wahren Lehre durch häretische
Lehren, durch Lehren und Ideen, die
noch mehr als häretisch sind, die Vorbereitung der Erde auf
das Tier, auf sein
flüchtiges Reich der Kälte, der Finsternis und des Schreckens.
Wahrlich, ich sage euch, so wie der Vater und Schöpfer die
Sterne vermehrt, damit der Himmel sich nicht entvölkert durch
jene, die erlöschen, weil ihre Zeit abgelaufen ist, ebenso
werde ich hundert- und tausendmal Jünger
evangelisieren müssen, die ich im Laufe der Jahrhunderte
unter die Menschen senden werden. Und in Wahrheit sage ich euch,
ihr Schicksal wird dem meinen gleichen: Die Synagoge
und die Stolzen werden sie verfolgen, wie sie mich verfolgt haben.
Doch wie ich werden auch sie ihren Lohn haben: den Willen Gottes
zu tun und ihm zu dienen bis zum Tod am Kreuz, auf
dass seine Herrlichkeit erstrahle und seine Gegenwart in den Seelen
nicht ende.
- Aber du, Oberhirts, und ihr, Hirten, ihr
und eure Nachfolger wacht, damit der Geist des Evangeliums
nicht verloren gehe, und bittet unermüdlich den Heiligen
Geist, dass sich das Pfingstfest fortwährend
in euch erneuere - noch wisst ihr nicht, was ich damit meine,
aber bald werdet ihr es wissen - damit ihr alle Sprachen verstehen
und meine Worte unterscheiden könnte von den Stimmen des
Affen Gottes, von den Stimmen Satans.
Lasst meine künftigen Worte nicht ins Leere fallen. Jedes
meiner Worte ist Barmherzigkeit für euch, zu eurer Hilfe,
und noch zahlreicher werden meine Worte sein, wenn ich aus göttlichen
Gründen sehe, dass das Christentum sie braucht,
um die Stürme der Zeiten zu überdauern.
- S. 186:
«Hirte und Seemann in furchtbaren
Zeiten
Dein Kompass sei das Evangelium. In ihm ist das
Leben und das Heil. Und alles steht in ihm geschrieben. Jeder
Artikel des heiligen Gesetzbuches, jede Antwort auf die vielfältigen
Fragen bezüglich der Seele ist in ihm enthalten. Und sorge
dafür, dass Priester und Gläubige nicht
davon abweichen. Sorge dafür, dass keine Zweifel daran aufkommen,
dass nichts verändert, nichts ersetzt wird durch Sophistereien.
Das Evangelium bin ich selbst.
Von der Geburt bis zum Tod. Im Evangelium ist Gott. Denn in ihm
offenbaren sich die Werke des Vaters, des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Das Evangelium ist Liebe.»
- Lasst euch vom Heiligen Geist leiten. Wenn meine Hand sanft
gewesen ist, als ich euch geleitet habe, so wird sein Licht noch
sanfter sein. Er ist die Liebe Gottes. So kann ich nun beruhigt
gehen, denn ich weiss, dass er meinen Platz einnehmen und euch
zur Erkenntnis Gottes führen wird. Noch kennt ihr ihn nicht,
obgleich ich euch so viel über ihn gesagt habe. Aber es ist
nicht eure Schuld. Ihr habt alles getan, um mich zu verstehen,
und ihr seid daher gerechtfertigt, auch wenn ihr in diesen drei
Jahren wenig verstanden habt. Das Fehlen der Gnade
hat euren Geist verdunkelt.»
- S. 187:
(Die Apostel) «Das lässt
uns denken, dass wir sehr vorsichtig denen gegenüber sein
müssen, die zu uns kommen wollen. Denn gewiss wird unter
ihnen der Same der Häresie und der Spaltung
sein.»
- «Glaubst du das? Ist denn Israel nicht
schon gespalten, da ein Teil zu mir gekommen ist? Was du sagen
willst, ist, dass das Israel, das mich geliebt hat, niemals häretisch
und gespalten sein wird. Nicht wahr? Aber war es denn jemals einig
in allen Jahrhunderten, selbst in seiner alten
Form? Und war es etwa einig in meiner Nachfolge? Wahrlich, ich
sage euch, die Wurzel der Häresie steckt
in ihm.»
- S. 188:
«Aber
»
- «Aber Götzendienst und
Häresie gibt es seit Jahrhunderten
unter dem äusseren Anschein der Treue. Ihr kennt ihre Götzen.
Auch ihre Häresien. Die Heiden werden besser
sein als sie. Daher habe ich sie nicht ausgeschlossen und
gebiete euch zu tun, was ich getan habe. Dies wird für euch
eine der schwierigsten Aufgaben sein. Ich weiss es. Aber denkt
an die Propheten. Sie haben die Berufung der Heiden
und die Halsstarrigkeit der Juden vorausgesagt.
- Ich sage euch, sehr oft sind sie besser als ihr, denn obwohl
sie eine unheilige Religion haben, sind sie gerecht.
In keiner Nation und Religion fehlt es an Gerechten.
Gott sieht auf die Werke und nicht auf die Worte der Menschen.
Und wenn er sieht, dass ein Heide mit gerechtem Herzen von Natur
aus tut, was das Gesetz des Sinai vorschreibt,
warum soll er ihn dann verwerfen? Was glaubt ihr? Dass Gott die
Ausflüchte schätzt, mit denen Israel den
Gehorsam zu umgehen sucht, um nicht zu viel von seiner Begierde
opfern zu müssen? was meint ihr? Wenn eine Heide diese Welt
verlässt, der in den Augen Gottes gerecht war, weil er dem
richtigen, ihm von seinem Gewissen auferlegten Gesetz gefolgt
ist, wird Gott ihn dann als Teufel richten? Ich sage
euch: Gott wird die Werke der Menschen prüfen, und Christus,
der Richter aller Menschen, wird
jene belohnen, in denen die Seele das innere Gesetz befolgt hat,
um das letzte Ziel des Menschen zu erreichen: die Vereinigung
mit seinem Schöpfer, mit dem den Heiden unbekannten
Gott, den sie aber als den wahren und heiligen Gott jenseits der
gemalten Szenerie der falschen Olympe erkennen.
Achtet daher sehr darauf, dass ihr bei den Heiden nicht Anstoss
erregt. Schon zu oft ist der Name Gottes unter den Heiden verspottet
worden wegen der Werke des Volkes Gottes. Bildet euch nicht ein,
die ausschliesslichen Schatzmeister meiner Gnaden
und Verdienste zu sein. Ich bin für die Juden
und für die Heiden gestorben. Mein Reich wird für alle
Völker sein. Missbraucht nicht die Geduld, die Gott bisher
mit euch gehabt hat, indem ihr sagt: 'Uns wird alles gewährt.'
Nein. Ich sage es euch. Es wird nicht mehr dieses
- S. 189:
«
oder jenes Volk geben. Es
wird mein Volk geben. Und bei diesem haben die Gefässe, die
im Dienst des Tempels gebraucht wurden, und die,
die nun auf die Altäre Gottes gestellt
werden, den gleichen Wert.
- «Doch gebt acht. Ihr werdet sagen, was der Geist euch
eingibt, wörtlich, ohne Furcht und ohne es von euch aus tun
zu wollen. Wenn dann bei den Gläubigen falsche Propheten
erscheinen, die ihre Ideen als eingegebene Ideen darstellen, obgleich
sie Häretiker sind, dann werdet ihr
mit wirksameren Mitteln als dem Wort ihre häretischen Lehren
bekämpfen. Aber macht euch deshalb keine Sorgen. Der Heilige
Geist wird euch leiten. Ich sage nie etwas,
was sich nicht erfüllt.»
- «Und was tun wir mit den Häretikern?»
- «Ihr werdet die Häresie als solche
mit aller Kraft bekämpfen, aber mit allen Mitteln versuchen,
die Häretiker zum Herrn zu bekehren. Werdet nicht müde,
die verirrten Schafe zu suchen und sie in den Schafstall zurückzuführen.
Betet und leidet, lasst beten und leiden, bettelt um Opfer
und Leiden bei den Reinen, den Guten, den Grossmütigen; denn
durch diese Mittel bekehrt man die Brüder. Die Passion
Chrisiti setzt sich in den Christen fort. Ich habe
euch nicht ausgeschlossen von diesem grossen
- S. 190:
«Werk, das die Erlösung
der Welt ist. Ihr seid alle Glieder eines einzigen Leibes. Helft
euch gegenseitig, und wer stark und gesund ist, arbeite für
die Schwächeren, und wer geeint ist, strecke die Hand aus
und rufe die fernen Brüder.»
- «In meiner Kirche wird es immer Priester,
Gelehrte, Propheten, Exorzisten,
Bekenner und Wundertäter geben, und auch Erleuchtete, alles
was nötig ist, damit die Völker von ihnen erhalten,
was sie brauchen. Der Himmel - die triumphierende Kirche -
wird die lehrende Kirche nicht alleinlassen, und diese wird der
streitenden Kirche beistehen. Sie sind nicht drei Leiber,
sie sind ein einziger Leib. Zwischen ihnen besteht nicht Trennung,
sondern eine Gemeinschaft in der Liebe und in ihrem Ziel: die
Liebe zu lieben und sie im Himmel, ihrem Reich, zu besitzen. Daher
muss
- S. 191:
«auch die streitende Kirche
denen durch ihre Fürbitte liebevoll zu Hilfe eilen, die zwar
schon für die triumphierende Kirche bestimmt, aber noch von
ihr ausgeschlossen sind, um Sühne und Genugtuung
zu leisten für ihre wohl vergebene, aber vor der vollkommenen
göttlichen Gerechtigkeit noch nicht gänzlich bezahlte
Schuld.
- In Wahrheit sage ich euch, die Fürbitte für die
Verstorbenen, um ihnen zum Frieden zu verhelfen, ist ein grosses
Werk der Barmherzigkeit, für das Gott euch segnen wird und
die Bedachten dankbar sein werden. Wenn ihr bei der Auferstehung
des Fleisches alle vor dem Richter Christus versammelt
seid, werden unter den von mir Gesegneten auch jene sein, die
Liebe gegenüber den büssenden Brüdern geübt
und für ihren ewigen Frieden gebetet und geopfert haben.
Ich sage es euch: Kein einziges eurer guten Werke wird unbelohnt
bleiben; und viele werden hell erstrahlen im Himmel, ohne dass
sie gepredigt, verwaltet, apostolische Reisen unternommen oder
einen besonderen Stand gewählt haben, sondern nur weil sie
gebetet und gelitten haben, um den Büssenden Frieden und
den Sterblichen Bekehrung zu erlangen. Auch diese der Welt unbekannten
Priester, verkannten Apostel, Sühnopfer,
die nur Gott sieht, werden ihren Lohn als Arbeiter des Herrn erhalten,
da sie aus ihrem Leben ein beständiges Opfer
der Liebe für die Brüder und zur Ehre Gottes gemacht
haben. Wahrlich, ich sage euch, zum ewigen Leben führen viele
Wege, und einer davon, der meinem Herzen sehr teuer ist, ist dieser.»
698. DAS NACHGEHOLTE PASSAHFEST. S. 192
699. DIE HIMMELFAHRT DES HERRN. S. 198
- S. 202:
«Später wird euch dann der Heilige
Geist die Notwendigkeit erkennen lassen, dass
die Kirche gerade in dieser Stadt entsteht, die nach
menschlichem Urteil die unwürdigste für sie ist. Aber
Jerusalem ist immer Jerusalem, auch wenn diese
Stadt voller Sünde ist und in ihr der Gottesmord
stattgefunden hat. Für Jerusalem gibt es keine Rettung mehr.
Es ist verurteilt. Aber wenn auch die Stadt verurteilt ist, so
sind doch nicht alle ihre Bürger verurteilt. Bleibt, der
wenigen Gerechten wegen, die in ihr wohnen, und
bleibt, weil Jerusalem die königliche Stadt, die Stadt des
Tempels ist und weil, wie es bei den Propheten
geschrieben steht, hier, wo der Messias-König
gesalbt, ausgerufen und erhöht worden ist, auch sein Weltreich
seinen Anfang nehmen muss, weil hier, wo die Synagoge
von Gott wegen ihrer zahlreichen abscheulichen Verbrechen den
Scheidebrief der Verstossung erhalten hat, der neue Tempel erstehen
muss, zu dem die Menschen aller Nationen kommen werden.
Lest die Propheten. Sie haben alles vorhergesagt.
Zuerst wird euch meine Mutter und dann der Heilige Geist die Wort
der Propheten für diese Zeit erhellen. Bleibt
hier, bis Jerusalem euch verstösst, wie es mich verstossen
hat, und meine Kirche hasst, wie es mich gehasst hat, und Pläne
schmiedet, um sie zu zerstören. Dann verlegt den Sitz meiner
geliebten Kirche an einen anderen Ort, denn sie darf nicht untergehen.
- Ich sage euch: Nicht einmal die Hölle wird sie überwältigen.
Doch wenn Gott euch auch seinen Schutz zusichert, versucht nicht
den Himmel, indem ihr alles vom Himmel erwartet.
- S. 203:
«Und die Schläge des starken Herzens
der Kirche werden sich dem ganzen Körper mitteilen.
Das Herz der Kirche wird schlagen, befreit von allen Bindungen
an den Tempel, ewig und siegreich, über den
Trümmern des zerstörten Tempels, lebendig im Herzen
der Welt, um Hebräern und Heiden zu sagen, dass
Gott allein siegt und tut, was er will, und dass weder der Hass
der Menschen, noch die Scharen der Götzen
seinem Willen ein Hindernis sein können.
- Doch dies wird erst später geschehen, und ihr werdet
dann wissen, was zu tun ist. Der Geist Gottes wird euch leiten.
Fürchtet nicht.
- Der Herr spricht zum Herrn: 'Da du dies alles getan und dich
nicht geschont hast, will ich dich segnen und deine Nachkommenschaft
zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und den Sand am Gestade
des Meeres. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde besetzen,
und in deinen Nachkommen sollen alle Völker der Erde gesegnet
sein.' Mein Name, mein Zeichen und mein Gesetz sind ein Segen,
dort wo sie anerkannt werden.»
- S. 204:
«Verliert euch im Abgrund der Betrachtung.
Bemüht euch zu vergessen, dass ihr Menschen seid, und versucht,
euch in Seraphim zu verwandeln. Werft euch in den
Feuerofen, in die Flammen der Betrachtung. Die Betrachtung Gottes
gleicht dem Funken, der mit seinem Feuer und Licht entsteht, wenn
man den Feuerstein auf den Stahl schlägt. Das Feuer reinigt,
indem es die unreine und trübe Materie verzehrt
und sie in eine leuchtende, reine Flamme verwandelt.
- Ihr werdet das Reich Gottes nicht in euch haben, wenn ihr
die Liebe nicht habt. Denn das Reich Gottes ist die Liebe,
erscheint mit der Liebe und nimmt durch die Liebe eure Herzen
in Besitz im Glanz eines überwältigenden Lichtes, das
eindringt und befruchtet, die Unwissenheit aufhebt, Weisheit
verleiht, den Menschen vernichtet und Göttliches erschafft,
das Kind Gottes, meinen Bruder, den König
für den Thron, den Gott jenen bereitet hat, die sich Gott
hingeben, um Gott zu besitzen, Gott, Gott, Gott allein. Seid daher
rein und heilig durch die glühende Anbetung, die den Menschen
heiligt, da sie ihn versenkt in das Feuer Gottes, der die Liebe
ist.»
- S. 205:
«Wirst du also nach der Ankunft des
Heilige Geistes das Reich Israel
wiederherstellen?» frage sie und unterbrechen ihn.
- «Es wird kein Reich Israel mehr
geben, sonder mein Reich. Und es wird vollendet sein, wann der
Vater gesagt hat. Es ist nicht eure Sache, Zeit und Stunde zu
wissen, die der Vater sich in seiner Macht vorbehalten hat. Doch
ihr werdet indessen die Kraft des Heiligen Geistes
empfangen, der über euch kommen wird, und ihr werdet meine
Zeugen sein in Jerusalem, in Judäa
und in Samaria und bis an die Grenzen der Erde.
Ihr werdet Gemeinden gründen, wo Menschen in meinem Namen
versammelt sind; ihr werdet die Völker taufen im heiligsten
Namen des Vaters, des Sohnes, des Heiligen Geistes, so wie ich
euch gesagt habe, damit sie die Gnade haben und im
Herrn leben; ihr werdet allen Menschen das Evangelium
verkünden und lehren, was ich euch gelehrt habe, und tun,
was ich euch zu tun geboten habe.
- Und ich werde bei euch sein alle Tage bis ans Ende der
Welt!
- Und eines noch will ich. Jakobus, mein Bruder,
soll Vorsteher der Gemeinde von Jerusalem sein.
- Petrus, das Haupt der ganzen Kirche,
wird häufig apostolische Reisen unternehmen müssen,
denn alle Neubekehrten werden verlangen, den Oberhirten
der Kirche kennenzulernen.»
- S. 206:
«Seid beruhigt in der Gewissheit, dass
ich immer bereit bin, euch das Kreuz tragen zu helfen.
Ich werde bei euch sein in den Mühen eures Amtes und in der
Stunde der Verfolgungen, und ihr werdet nicht umkommen und nicht
unterliegen, auch wenn es denen, die euch mit den Augen der Welt
sehen, so scheinen mag. Ihr werdet eine grosse Last tragen, traurig
und müde sein und euch quälen, aber meine Freude wird
in euch sein, denn ich werde euch in allem helfen. Wahrlich, ich
sage euch, wenn die Liebe euer Freund ist, dann werdet ihr verstehen,
dass alles leichtfällt, was man aus Liebe zu mir durchlebt
und erduldet, auch wenn es eine grosse Marter der Welt ist. Denn
wer alle seine freiwilligen oder unfreiwilligen Werke mit Liebe
umkleidet, verwandelt das vom Leben und der Welt auferlegte Joch
in ein von Gott, von mir, auferlegtes Joch. Und ich wiederhole
euch, meine Bürde ist immer eurer Kraft gemessen und mein
Joch ist leicht, denn ich helfe euch, es zu tragen.
- Ihr wisst, dass die Welt nicht zu lieben weiss. Doch ihr
müsst von nun an die Welt mit übernatürlicher
Liebe lieben, um sie lieben zu lehren. Und wenn sie zu
euch sagten, da sie euch verfolgt sehen: 'So liebt euch Gott?
Indem er euch quält und Schmerz bereitet? Dann lohnt es sich
nicht, Gott anzugehören', dann müsst ihr antworten:
'Der Schmerz kommt nicht von Gott. Gott lässt ihn nur zu,
und wir kennen die Gründe nicht, aber wir rühmen uns,
Anteil zu haben an dem Los Jesu, des Retters, des Sohnes Gottes.'
Antwortet: 'Wir rühmen uns, ans Kreuz geschlagen
zu werden und die Passion unseres Jesus fortzusetzen.'
Antwortet mit den Worten der Weisheit: 'Durch den
Neid des Teufels sind der Tod und der Schmerz in
die Welt gekommen.
- S. 207:
«Denn Gott hat den Tod und den Schmerz
nicht gemacht und freut sich nicht über den Schmerz der Lebenden.
Hat er doch alles zum Sein erschaffen und alles ist heilbringen.'
Antwortet: ' Jetzt scheinen wir verfolgt und besiegt zu sein,
aber am Tag Gottes wird sich alles ändern. Dann werden wir
Gerechten, auf dieser Erde Verfolgten, verherrlicht
denen gegenübertreten, die uns bedrängt und verspottet
haben.'
- Aber wer ausharrt, wie ich ausgeharrt habe, wird am Ende
sein, wo ich bin. Ich habe euch den Weg und die Pforte gewiesen,
die ins Reich des Himmels führen; den Weg, den ich als erster
gegangen bin, und die Pforte, durch die ich zum Vater zurückgekehrt
bin. Gäbe es andere, hätte ich sie euch gelehrt, denn
ich habe Mitleid mit eurer menschlichen Schwäche. Aber es
gibt keine anderen
Indem ich sie euch als einzigen Weg
und einzige Pforte weise, sage ich euch auch, wiederhole ich euch,
welches die Medizin ist, die euch die Kraft verleiht, diesen Weg
zu gehen und einzutreten. Es ist die Liebe. Immer die Liebe. Alles
wird möglich, wenn die Liebe in uns ist. Und diese grosse
Liebe wird euch die Liebe schenken, die euch liebt, wenn ihr sie
in meinem Namen um so viel Liebe bittet, dass ihr Meister der
Heiligkeit werdet.»
- S. 208:
(Jesus zu Maria des Alphäus) «Komm,
geliebte Verwandte und Jüngerin, Mutter
meiner geliebten Jünger? Lasse ich dir nicht meine Liebe?
Gebe ich dir nicht meine Liebe, Maria? Du weisst doch, dass ich
dich liebe! Weine nicht so, sondern freue dich, denn du wirst
mich nicht mehr geschmäht und erschöpft, nicht
- S. 209:
«mehr verfolgt und nur von wenigen geliebt
sehen. Und mit meiner Liebe lass ich dir meine Mutter. Johannes
wird ihr Sohn sein, doch du sollst ihr, wie immer, eine gute Schwester
sein. Siehst du? Sie, meine Mutter, weint nicht! Sie weisst, dass
die Sehnsucht nach mir ihr Herz verzehren wird, aber auch, dass
die Wartezeit immer kurz sein wird im Vergleich zur grossen Freude
der ewigen Vereinigung, und sie weiss, dass diese unsere Trennung
nicht so vollständig sein wird, dass sie sagen müsste:
'Ich habe keinen Sohn mehr.' Das war der Aufschrei des Schmerzes
am Tag der Schmerzen. Nun singt die Hoffnung in ihrem Herzen:
'Ich weiss, dass mein Sohn zum Vater auffährt, aber erlässt
mich nicht ohne seine geistige Liebe.' So musst auch du glauben,
und ihr alle
»
- S. 210:
«Und dir Margziam, mein
Junge, der du von nun an Martial heissen sollst zur Erinnerung
an den römischen Knaben, der auf der Strasse getötet
und vor das Tor des Lazarus geworfen wurde mit der
herausfordernden Tafel: 'Nun sage dem Galiläer,
dass er dich auferweckt, wenn er Christus und auferstanden
ist'; der letzte der Unschuldigen, die in Palästina
das Leben lassen mussten, um mir zu dienen, wenn auch unbewusst,
und der erste der Unschuldigen aller Nationen, die
zu Christus kommen und dafür gehasst und vor der Zeit getötet
werden, wie Blütenknospen, die man von ihrem Stiel reisst,
noch bevor sie erblüht sind. Und dieser Name, o Martial,
soll dir dein zukünftiges Schicksal weisen. Werde Apostel
in barbarischen Ländern und erobere sie für den Herrn,
so wie meine Liebe den römischen Knaben für den Himmel
erobert hat. Alle, alle will ich bei diesem Abschied segnen. Und
ich erbitte vom Vater die Belohnung für sie, die dem Menschensohn
auf seinem schmerzhaften Weg Trost geschenkt haben. Gesegnet sei
die Menschheit in ihrem auserwählten Teil, den es bei den
Juden wie bei den Heiden gibt und der
sich in der Liebe zu mir offenbart hat. Gesegnet sei das Land
mit seinen Kräutern und Blumen und seinen Früchten,
die mir so oft Labung und Erquickung geschenkt haben
»
- S. 211:
Seine unvergessliche, unnachahmliche Stimme
gibt die letze Anweisungen: «Geht! Geht in meinem Namen und
verkündet den Völkern das Evangelium
bis an die äussersten Grenzen der Erde. Gott sei mit euch.
Seine Liebe stärke euch, sein Licht leite euch, sein Friede
wohne in euch bis zum ewigen Leben.»
- Er verklärt sich in Schönheit. Schön! Schöner
noch als auf dem Tabor. Alle fallen anbetend auf die Knie. Er
sucht noch einmal das Gesicht seiner Mutter, während er sich
schon von dem Stein, auf dem er steht, erhebt; und sein Lächeln
strahlt eine Macht aus, die niemand je wiedergeben können
wird
Es ist sein letzter Gruss an die Mutter. Er steigt
und steigt
Die Sonne, die ihn nun noch ungehinderter küssen
kann, da keinerlei Laubwerk ihren Strahlen mehr im Weg ist, trifft
mit ihrem ganzen Glanz den Gottmenschen, der
mit seinem allerheiligsten Körper zum Himmel auffährt,
und lässt die glorreichen Wunden wie lebendige Rubine aufleuchten.
Alles andere ist ein perlenschimmerndes Lächeln des Lichts.
Es ist wahrhaft das Licht, das sich in diesen letzten Augenblicken
offenbart als das, was es ist, wie in der Nacht der Geburt. Die
Schöpfung erstrahlt im Licht des auffahrenden
Christus. Einem Licht, das die Sonne übertrifft.
Ein übernatürliches, beseligendes
Licht. Ein Licht, das vom Himmel dem aufsteigenden Licht entgegenkommt.
- Und Jesus Christus, das Wort Gottes, entschwindet
dem Blick der Menschen in diesem Ozean von Licht
- Auf der Erde nur zwei Laute im tiefen Schweigen der ekstatischen
Menschenmenge: der Schrei Marias, als Jesus entschwindet: «Jesus!»
und das Weinen des Isaaks.
- Die anderen sind in andächtigem Staunen verstummt und
stehen da wie in Erwartung; bis zwei lichtstrahlende Engel
in menschlicher Gestalt erscheinen und die Worte sagen, die im
ersten Kapitel der Apostelgeschichte berichtet werden.
700. DIE WAHL DES MATTHIAS. S. 212
701. DIE HERABKUNFT DES HEILIGEN GEISTES.
216
- S. 217:
Die Lesung ist zu Ende. Die Stimme Marias verstummt.
Auch das Knistern der Pergamente beim Einrollen und Aufrollen.
Maria sammelt sich in stillem Gebet, faltet die Hände über
der Brust und lehnt das Haupt an die Truhe. Die Apostel
beten ebenfalls
- Ein starkes, harmonisches Brausen, das wie Wind und Harfenklang,
wie Gesang von Menschen und der Akkord einer herrlichen Orgel
klingt, unterbricht plötzlich die morgendliche Stille. Es
nähert sich, wird immer wohltönender und lauter, erfüllt
die Erde mit seinen Schwingungen, erfasst das Haus und überträgt
sich auf Wände und Möbel. Die bisher in der Ruhe des
geschlossenen Raumes reglose Flamme des Leuchters flackert wild,
so als wehte ein Wind durch den Raum, und die Kettchen der Lampe
klirren und vibrieren bei diesem überwältigenden Klang.
- Die Apostel heben bestürzt die Köpfe,
und da dieses grossartige Brausen, in dem alle die schönsten
Töne, die Gott dem Himmel und der Erde geschenkt hat, enthalten
sind, immer näher kommt, stehen einige von ihnen auf, bereit
zu entfliehen; andere kauern sich auf den Boden, bedecken den
Kopf mit den Händen und den Mänteln oder schlagen sich
an die Brust und bitten den Herrn um Vergebung; wieder andere
klammern sich an Maria, da sie zu erschrocken sind, um ihre sonst
übliche Zurückhaltung gegenüber der Reinsten zu
wahren. Nur Johannes ist nicht erschrocken, denn
er sieht den strahlenden Frieden der Freude, der auf dem Antlitz
Marias immer ausgeprägter wird, als sie lächelnd das
Haupt erhebt, einem nur von ihr gesehenen Etwas entgegen, und
dann auf die Knie sinkt und die Arme ausbreitet. Die beiden blauen
Flügel ihres so geöffneten Mantels bedecken Petrus
und Johannes, die wie sie ebenfalls niedergekniet sind.
- S. 218:
Doch alles, was ich hier mit einem gewissen
Zeitaufwand niederschreibe, geschieht in einem Augenblick
- Und nun das Licht, das Feuer, der Heilige Geist,
der mit einem letzten melodischen Brausen in Form einer hell leuchtenden,
glühenden Kugel in den verschlossenen Raum eindringt, ohne
dass Türen oder Fenster sich bewegt hätten. Die Kugel
schwebt einen Augenblick etwa drei Handbreit über dem Haupt
Marias, das nun unbedeckt ist, da Maria beim Anblick des Feuers
des Paraklets die Arme erhoben hat,
als wolle sie es auf sich herabrufen, und dabei den Kopf mit einem
Freudenschrei, mit einem Lächeln unendlicher Liebe, zurückgeworfen
hat. Und nach diesem Augenblick, in dem sich das ganze Feuer,
die ganze Liebe des Heiligen Geistes auf seine
Braut konzentriert, teilt sich die heiligste Kugel
in dreizehn wohlklingende und hell strahlende Flammen, deren Licht
keinen irdischen Vergleich zulässt. Und diese Flammen steigen
herab und küssen die Stirn eines jeden Apostels.
- Aber die Flamme, die sich auf Maria niederlässt, ist
keine senkrechte Feuerzunge, die die Stirn berührt, sondern
eine Krone, ein Stirnreif, der das jungfräuliche Haupt umgibt
und die Königin krönt, die Tochter,
die Mutter, die Braut Gottes, die unversehrte Jungfrau, die ganz
Schöne, die ewig Geliebte und ewige Jungfrau, die nichts
Unreines berühren kann, sie, die durch den Schmerz gealtert
war, aber in der Freude der Auferstehung wiedererstanden
ist und gemeinsam mit dem Sohn vermehrte Schönheit und Frische
des Fleisches und der Blicke und vermehrte Lebenskraft erlangte
und so schon die Schönheit ihres glorreichen in den
Himmel aufgenommenen Leibes, ihres zur Paradiesblume
erkorenen Leibes ahnen lässt.
- Der Heilige Geist lässt seine
Flammen um das Haupt der Geliebten erstrahlen. Was wird er ihr
sagen? Geheimnis. Das glückliche Antlitz ist verklärt
in übernatürlicher Freude
und lächelt das Lächeln der Seraphim,
während die Tränen auf den Wangen der Gebenedeiten
im Licht des Heiligen Geistes wie Diamanten strahlen.
- Das Feuer verweilt einige Zeit
Dann entschwindet
es. An seine Herabkunft erinnert nur ein Duft, den keine irdische
Blume auszuströmen vermag
Der Duft des Paradieses
- Die Apostel kommen wieder zu sich
- Maria bleibt in ihrer Ekstase. Sie legt nur
die Arme über die Brust, schliesst die Augen, senkt das Haupt
und setzt ihr Zwiegespräch mit Gott fort
unempflindlich
gegen alles, was sie umgibt
- Niemand wagt es, sie zu stören.
- Johannes zeigt auf sie und sagt: «Sie
ist der Altar. Auf ihrer Herrlichkeit hat sich die Herrlichkeit
Gottes niedergelassen
»
- «Ja. Stören wir ihre Freude nicht. Gehen wir und
verkünden wir den Herrn, damit seine Werke offenbar und seine
Worte den Völkern bekannt werden.» sagt Petrus
mit übernatürlicher Begeisterung.
- S. 219:
(Kleingedruckt) Jesus sagt zu Valtorta:
«Auch Maria-Johannes ist eine Märtyrerin
des Hasses, der nicht weil, dass ihr meine Wunder
durch dieses Werk feiert, das als mächtige Waffe dient,
um der Schlange viele Beute zu entreissen. Aber auch Maria-Johannes
weiss, wie Maria Teresa es gewusst hat, dass das Martyrium, welchen
Namen und welche Form es auch immer haben mag, ein Schlüssel
ist, der denen, die es erleiden, um meine Passion
fortzusetzen, unverzüglich das Reich des Himmels erschliesst.
- Das Werk ist zu Ende.
- Und mit seinem Ende, mit der Herabkunft des Heiligen Geistes,
schliesst der messianische Zyklus, den meine
Weisheit von seinem Beginn, der Unbefleckten Empfängnis
Marias, bis zu seinem Abschluss, der Herabkunft des Heiligen Geistes,
erhellt hat. Der ganze messianische Zyklus ist ein Werk des Geistes
der Liebe für den, der zu sehen versteht. Es ist daher richtig,
ihn mit dem Geheimnis der Unbefleckten Empfängnis der Braut
der Liebe zu beginnen und mit dem feurigen Siegel des Paraklets
auf der Kirche Christi abzuschliessen.
- Die von Gott - von der Liebe Gottes - kundgegebenen Werke
enden mit Pfingsten. Von da an wirkt Gott auf geheimisvolle
Weise in seinen Gläubigen, die vereint sind im Namen Jesu
in der einen, heiligen, katholischen, apostolischen, römischen
Kirche. Und die Kirche, also die Versammlung der
Gläubigen: Hirten, Schafe und Lämmer, kann
voranschreiten, ohne zu irren, aufgrund des ununterbrochenen geistigen
Wirkens der Liebe, des Theologen der Theologen;
dessen, der die wahren Theologen unterrichtet, jene, die sich
in Gott verlieren und und denen Gott wohnt, in denen das Leben
Gottes ist durch die Führung des Geistes Gottes, der sie
lenkt; jene, die wahrlich 'Kinder Gottes' sind, nach der Vorstellung
des heiligen Paulus.
- S. 220:
«Am Ende des Werkes muss ich noch einmal
die Klage anfügen, die ihr am Ende des Kirchenjahres
im Evangelium findet, und in meinem Schmerz,
meine Gabe missachtet zu sehen, sage ich euch: 'Ihr werdet nichts
anderes erhalten, weil ihr das, was ich euch gegeben habe, nicht
geschätzt habt.' Und ich wiederhole, was ich euch im vorigen
Sommer habe sagen lassen, um euch auf den rechten Weg zurückzuführen:
'Ihr werdet mich nicht mehr sehen bis zu dem Tag, an dem ihr
sagt: 'Gebenedeit sei, der da kommt im Namen des Herrn.'»
- Das Werk ist heute, am 27. April 1947, beendet.
- Viareggio - Via Fratti 113 - Maria Valtorta
- (dieser Text wurde am 26.4.1997 eingetippt. Anm.: ssp)
702. PETRUS, NICHT MEHR DER RAUHE FISCHER, IN
SEINER NEUEN WUERDE ALS OBERHIRTE. S. 220
703. MARIA EMPFAENGT LAZARUS UND JOSEPH
VON ARIMATHAEA. S. 224
- S. 224:
(Muttergottes) «Das
Haus ist klein, und ich liebe die Einsamkeit. Ich habe sie immer
geliebt. Und nun liebe ich sie noch mehr, denn ich brauche sie,
um mich in Gott, in meinem Jesus zu verlieren, um nicht aus Kummer
darüber zu sterben, ihn nicht mehr bei mir zu haben. Und
es ist nicht gut, dass menschliche Blicke auf die Geheimnisse
Gottes fallen; denn er ist jetzt mehr denn je Gott. Ich
bin Frau und Jesus ist Mann. Aber unsere Menschlichkeit war und
ist anders als die der übrigen Menschen, da wir frei sind
von jeder Sünde, auch der Erbsünde,
und eine andere Beziehung zum einen und dreieinen Gott haben.
Wir sind einzigartig in diesen Dingen unter allen Geschöpfen,
die waren, die sind und die sein werden. Nun aber lässt es
sich nicht vermeiden, dass der Mensch, auch der beste und klügste,
von Natur aus neugierig ist, besonders wenn in seiner Nähe
etwas Aussergewöhnliches vorgeht. Und nur ich und Jesus,
solange er auf Erde weilte, kennen das Leiden, das
ja,
auch die Scham und das Unbehagen, die Qual, die man empfindet,
wenn die menschliche Neugier ausspäht, beobachtet und unsere
Geheimnisse mit Gott zu erforschen versucht. Es ist etwa so, als
würde man uns nackt mitten auf einen Platz
- S. 226:
«
stellen. Denkt an meine
Vergangenheit, wie ich immer bemüht war, mich zu verbergen
und zu schweigen, und wie ich immer unter dem Anschein, das Leben
einer einfachen, armen Frau zu führen, die Geheimnisse Gottes
zu verhüllen gesucht habe. Erinnert euch, dass ich sie nicht
einmal meinem Bräutigam Joseph enthüllt
habe und er, der so gerecht war, deshalb beinahe zum Ungerechten
geworden wäre. Nur das Dazwischentreten des Engels
hat diese Gefahr verhindert. Denkt an das bescheidene, verborgene
Leben, das Jesus dreissig Jahre lang geführt hat, an seine
häufige Zurückgezogenheit und Absonderung, als er der
Meister geworden war. Er musste Wunder wirken
und lehren, denn dies war seine Mission. Aber ich weiss es von
ihm selbst, er litt - einer der vielen Gründe für den
Ernst und die Traurigkeit, die aus seinen grossen, mächtigen
Augen strahlten - er litt, sage ich, unter der Erregung der Volksmenge,
der mehr oder weniger ehrlichen Neugier, mit der er bei all seinem
Tun beobachtet wurde. Wie oft hat er zu seinen Jüngern
und den Geheilten gesagt: 'Sagt nicht, was ihr gesehen habt. Sagt
nicht, was ich euch getan habe!'
Nun möchte ich nicht,
dass menschliche Augen die Geheimnisse Gottes in mir erforschen,
Geheimnisse, die mit der Rückkehr Jesu, meines Sohnes und
meines Gottes, in den Himmel nicht aufgehört haben, die vielmehr
durch seine Güte fortdauern und zunehmen, damit ich am Leben
bleibe bis zu der von mir so ersehnten Stunde, da ich mich für
alle Ewigkeit mit ihm vereinigen werde. Ich möchte
Johannes bei mir haben. Denn er ist klug, ehrfürchtig
und liebevoll wie ein zweiter Jesus
»
704. MARIA UND JOHANNES AN DEN ORTEN DER PASSION.
S. 230
- S. 231:
Dann steht sie (Muttergottes)
auf und sagt: «Aber ich bin nicht Eva. Ich bin
die Frau des Ave. Ich habe die Dinge umgekehrt. Eva hat in den
Schmutz geworfen, was des Himmels war. Ich habe alles angenommen:
Unverständnis, Kritik, Verdächtigungen, Schmerzen -
wie viele Schmerzen aller Art, noch vor dem höchsten Schmerz
- um aus dem Schlamm zu holen, was Adam und Eva hineingeworfen
hatten, und es zum Himmel zu erheben. Zu mir konnte der Dämon
nicht sprechen, obgleich er es versucht hat, wie er meinen Sohn
versucht hat, um endgültig den Plan der Erlösung
zu zerstören. Mit mir konnte er nicht sprechen, denn ich
hatte meine Ohren vor seiner Stimme und meine Augen vor seinem
Anblick verschlossen, und vor allem mein Herz und meinen Geist
von jeglichem Angriff dessen, was nicht heilig und rein ist. Mein
klares und unangreifbares Inneres war ein reiner Diamant und öffnet
sich nur dem Engel der Verkündigung. Meine Ohren
hörten nur auf die Stimme des Geistes, und so habe ich wiedergutgemacht,
wiedererrichtet, was Eva verdorben und zerstört hatte. Ich
bin die Frau des Ave und des Fiat.
Ich habe die von Eva gestörte Ordnung wiederhergestellt.
Und nun kann ich mit meinem Kuss und mit meinen Tränen die
Spur dieses verfluchten Kusses und die Verunreinigung abwaschen
und entfernen. Die grösste aller Verunreinigungen, die dies
vom Geschöpf nicht einem Geschöpf, sondern vom Geschöpf
seinem Meister und Freund, seinem Schöpfer und Gott angetan
wurde.»
705. DAS GRABTUCH WIRD MARIA UEBERBRACHT. S. 234
- S. 236:
(Nikodemus) «Nein, Maria,
nicht Petrus. Aber er wird immer sicherer, und nun,
da er weiss, zu welchem Zweck Lazarus das Haus des
Abendmahls bestimmt hat, hat er beschlossen, mit regelmässigen
Agapen zu beginnen und immer am Tag nach dem Sabbat
das Geheimnis zu feiern. Denn dieser Tag, sagt er, ist nun der
Tag des Herrn, da er an diesem Tag auferstanden und vielen erschienen
ist, um sie im Glauben an seine ewige göttliche
Natur zu bestärken. Es gibt nun den Sabbat der Hebräer
nicht mehr, aber vielleicht den der Sabaoth. Der
Sabbat ist nicht mehr, denn für die Christen
gibt es keine Synagoge mehr, sondern die Kirche,
so wie es die Propheten vorhergesagt haben. Aber
es gibt noch den Tag des Herrn, und es wird ihn immer geben, zum
Gedächtnis des Gottmenschen, der Meister,
Gründer und ewiger Hohepriester der christlichen
Kirche geworden ist, nachdem er Erlöser war.»
- S. 238:
(Nikodemus) «Das andere, das zweite Grabtuch,
das ihn vom Abend des Rüsttags bis zur
Auferstehung eingehüllt hat, musst du
erhalten. Und - ich sage es dir, damit du bei seinem Anblick nicht
allzu erschüttert bist - du musst wissen, dass im Verlauf
der Tage seine Gestalt immer klarer auf dem Leinen in Erscheinung
getreten ist, so wie sie nach der Waschung war. Als wir es aus
dem Grab nahmen, schien es nur der Abdruck seiner von Salben und
dem Blut und Sekret der vielen Wunden bedeckten Glieder zu sein.
Aber durch irgendeinen natürlichen Vorgang, was viel wahrscheinlicher
ist, durch einen übernatürlichen
Eingriff, durch eines seiner Wunder, mit der er dir
Freude bereiten will, erscheint der Abdruck immer klarer und deutlicher.
Er ist hier auf dieser Leinwand, schön und mächtig,
obgleich verwundet, ruhig und friedvoll, auch nach so viel Marter.
Fühlst du dich stark genug, es anzusehen?»
- «Oh, Nikodemus! Aber dies war doch mein
grösster Wunsch!»
706. DAS MARTYRIUM DES STEPHANUS. S. 240
- S. 242:
(Gamaliel vor dem Synedrium)
«Ich lehne jede Gewalt ab. In jedem Fall. Ich werde niemals
meine Zustimmung zu einem gewaltsamen Vorgehen geben. Ich habe
dies bereits öffentlich, vor dem ganzen Synedrium, gesagt,
als man Petrus und die anderen Apostel
zum zweiten Mal gefangengenommen und vor das Synedrium gebracht
hatte, um sie zu richten. Und ich wiederhole: 'Stammt dieses
Vorhaben oder Unternehmen nur von Menschen, so geht es zugrunde;
stammt es aber von Gott, so können Menschen es nicht zerstören,
vielmehr könnten sie von Gott bestraft werden.' Denke
daran.»
- «Bist du denn der Beschützer dieser gotteslästerlichen
Jünger des Nazareners, du, der grösste
Rabbi Israels?»
- «Ich bin der Hüter der Gerechtigkeit. Und diese
lehrt, vorsichtig und gerecht im Urteil zu sein. Ich wiederhole
es dir. Wenn es von Gott kommt, wird es fortdauern, wenn nicht,
wird es von selbst ein Ende nehmen. Und ich will meine Hände
nicht mit einem Blut beflecken, von dem ich nicht weiss, ob es
den Tod verdient.»
- «Du, du, der Pharisäer und
Gelehrte, sprichst so? Fürchtest du den Allerhöchsten
nicht?»
- «Mehr als du. Aber ich denke nach. Und ich erinnere mich
Du warst noch klein, noch kein Sohn des Gesetzes, da lehrte
ich schon in diesem Tempel, zusammen mit dem weisesten
Rabbi dieser Zeit
und mit anderen
- S. 243:
«
Klugen, aber nicht Gerechten.
Unsere Weisheit hat in diesen Mauern eine Lehre
erhalten, die uns für den Rest unseres Lebens nachdenklich
gemacht hat. Die Augen des weisesten und gerechtesten Rabbi
unserer Zeit schlossen sich in der Erinnerung an jene Stunde,
während sein Verstand sich noch mit den Wahrheiten befasste,
die wir von den Lippe eines Knaben vernommen hatten, der sich
den Menschen offenbarte, wenigstens den Gerechten. Meine Augen
haben unentwegt beobachtet, und mein Verstand hat nachgedacht
und Vorfälle und Dinge abgewogen
Ich habe das Privileg
gehabt, den Allerhöchsten durch den Mund eines Kindes reden
zu hören, das ein gerechter, mächtiger, weiser, heiliger
Mann wurde, der dann gerade wegen dieser seiner Eigenschaften
viele Jahre später in Ereignissen, die Daniel
zu seiner Zeit vorausgesagt hatte. Ich. Elender, habe es zu spät
verstanden! Ich habe auf das letzte furchtbare Zeichen gewartet,
um zu glauben und zu verstehen! Armes Volk Israel,
das damals nicht begriffen hat und nicht einmal jetzt begreift!
Die Prophezeiungen Daniels und die der anderen Propheten
und des Wortes Gottes sind noch nicht völlig eingetroffen
und werden sich erfüllen an dem halsstarrigen Israel, dem
blinden, tauben, ungerechten Israel, das den Messias
in seinen Dienern noch verfolgt.»
- «Fluch über dich! Du lästerst Gott! Wahrlich,
es wird keine Rettung mehr geben für das Volk Gottes,
wenn die Rabbis von Israel lästern
und Jahwe, den wahren Gott, verleugnen und einen falschen
Messias preisen und an ihn glauben!»
- «Nicht ich lästere, sondern all jene, die den Nazarener
beschimpft haben und ihm immer noch Schimpf antun, indem sie seinen
Nachfolgern Schimpf antun. Du, ja, du lästerst ihn, denn
du hasst ihn, in ihm und in den Seinen. Aber du hast wahr gesprochen,
wenn du sagst, dass es für Israel keine Rettung
mehr gibt. Aber nicht, weil es Israeliten gibt,
die zu seiner Herde gehören, sondern weil Israel ihn zum
Tod verurteilt hat.»
- «Ich verabscheue dich! Du verrätst das Gesetz, den
Tempel!»
- «Verklage mich nur beim Synedrium,
damit auch ich dasselbe Schicksal erleide wie jener, der nun gesteinigt
werden soll. Es wird der Beginn und die glückliche Vollendung
deiner Mission sein. Und ich werde durch mein Opfer
Vergebung erlangen, dass ich Gott, der vorüberging, nicht
erkannt und verstanden habe, den Erlöser, den Meister, der
unter uns, seinen Kindern und seinem Volk, weilte.»
707. DIE VERSCHIEDENEN WIRKUNGEN UND FOLGEN DER BEGEGNUNGEN
MIT CHRISTUS. S. 245
- S. 246:
(Jesus) «Gamaliel war jedoch
nicht so stark, dass er den Mut gefunden hätte, diese pharisäischen
Lianen zu zerreissen. Er war noch zu sehr der Sklave seiner Menschlichkeit
und der Sorge um sein Ansehen, seine persönliche Sicherheit
und das Wohlergehen seiner Familie. Aus diesen Gründen konnte
Gamaliel 'den Gott, der unter seinem Volk wandelte' weder verstehen
noch 'diesen Verstand und diese Freiheit' benutzen, die Gott jedem
Menschen gegeben hat, damit er sie zu seinem Besten gebrauche.»
708. DIE BEISETZUNG DES HEILIGEN STEPHANUS. S. 248
709. GAMALIEL WIRD CHRIST. S. 251
- S. 251:
Maria hat sich nicht verändert. Ihr
Ansehen ist frisch und friedvoll. Jegliche Spur des Schmerzes
über den Tod des Sohnes, seine Rückkehr in den Himmel
und die ersten Verfolgungen
- S. 252:
«
der Christen
ist aus ihrem Antlitz verschwunden. Die Zeit hat diesem sanften
Gesicht ihre Zeichen nicht aufgeprägt, und das Alter hat
nicht die Macht, ihm seine frische, reine Schönheit zu rauben.
Maria hebt den Kopf und wendet sich zum Eingang. Auch Johannes
blickt zur Tür, und ein sehr verwundertes «Oh!»
kommt über ihre Lippen, während beide gleichzeitig zur
Tür eilen, an der Gamaliel erschienen und
stehengeblieben ist. Ein nun sehr alter, in seiner Magerkeit und
den weissen Gewändern, die der Mond von hinten beleuchtet
und beinahe phosphoreszieren lässt, fast gespenstischer Gamaliel.
Ein von den Ereignissen, von seinen Gewissensbissen, von so vielen
Dingen, mehr noch als vom Alter vernichteter und gebeugter Gamaliel.
- «Du hier, Rabbi? Komm herein! Komm! Und der
Friede sei mit dir», sagt Johannes, der nun
sehr nahe vor oh steht, währende Maria einige Schritte weiter
hinten geblieben ist.
- «Wenn du mich führst
Ich bin blind
»
antwortet der alte Rabbi mit einer Stimme, die mehr
wegen des geheimen Schmerzes als wegen des hohen Alters zittert.
- Johannes fragt überrascht, und Rührung
und Mitleid schwingen in seiner Stimme: «Blind?! Seit wann?»
- «Oh, schon lange! Das Augenlicht hat sofort nachgelassen,
nachdem
nachdem
Ja, nachdem ich das wahre Licht
nicht zu erkennen wusste, das gekommen war, um die Menschen zu
erleuchten, und das Erdbeben den Vorhang des Tempels
zerriss und die mächtigen Mauern erschütterte, wie er
gesagt hatte. Wahrlich, es zerriss den doppelten Vorhang, der
das Allerheiligste des Tempels verhüllte und das wahre Allerheiligste,
das Wort des Vaters, seinen ewig Eingeborenen in der Hülle
des menschlichen, allerreinsten Fleisches, den nur seine Passion
und seine glorreiche Auferstehung auch den
Verstocktesten, mir als erstem, enthüllte
- S. 253:
«als den, der er wirklich war: der
Christus, der Messias, der Emmanuel.
Von diesem Augenblick an begann sich die Finsternis über
meine Pupillen zu senken und wurde immer dichter. Gerechte Strafe
für mich. Seit einiger Zeit bin ich nun ganz blind. Und
ich bin gekommen
»
- Johannes unterbricht ihn und fragt: «Vielleicht
um ein Wunder zu erbitten?»
- «Ja. Ein grosses Wunder. Ich bitte die Mutter des wahren
Gottes darum.»
- «Gamaliel, ich habe nicht die Macht, die
mein Sohn besass. Er konnte den Toten das Leben und den erloschenen
Augen das Licht, den Stummen das Wort und den Lahmen die Beweglichkeit
wiedergeben. Ich kann das nicht», antwortet ihm Maria. Und
sie fährt fort: «Doch komm hierher zum Tisch und setze
dich. Du bist müde und alt, Rabbi. Mühe
dich nicht noch mehr.» Und sie führt ihn zusammen mit
Johannes zum Tisch und lässt ihn auf einem
Hocker Platz nehmen.
- Bevor Gamaliel ihre Hand loslässt, küsst
er sie ehrerbietig und sagt dann: «Maria, ich bitte dich
nicht um etwas Materielles wie dies. Was ich von
dir erbitte, o Gebenedeite unter allen Frauen, sind Adleraugen
für meinen Geist, damit ich die ganze Wahrheit erkenne. Ich
erbitte von dir nicht das Licht für meine erloschenen Augen,
sondern das übernatürliche,
göttliche, wahre Licht, die Weisheit, die
Wahrheit, das Leben für meine Seele und mein Herz, die verwundet
und erschöpft sind von den Gewissensbissen, die mich nicht
ruhen lassen. Ich habe nicht das geringste Bedürfnis, mit
meinen Augen diese hebräische Welt zu sehen, die so
ja,
die sich so hartnäckig gegen Gott auflehnt, der ihr eine
Barmherzigkeit erwiesen hat und erweist, die wir keineswegs verdienen.
Ich bin sogar froh, dass ich sie nicht mehr sehen muss und dass
meine Blindheit mich von jeder Pflicht im Tempel
und im Synedrium entbunden hat, die so ungerecht
mit deinem Sohn waren und es jetzt auch mit seinen Anhängern
sind. Was ich mit meinem Verstand, meinem Herzen, meiner Seele
zu sehen verlange, ist er, Jesus. Ihn möchte ich sehen, in
mir, in meiner Seele, in meinem Geist, so wie du, o heilige Mutter
Gottes, ihn gewiss siehst, wie Jakobus ihn sah,
solange er lebte, und wie der so reine Johannes
und die anderen ihn sehen als Ermutigung bei ihrer wichtigen und
schwierigen Arbeit. Ihn möchte ich sehen, um ihn mit meinem
ganzen Sein zu lieben und durch diese Liebe meine Schuld wiedergutzumachen
und von ihm Verzeihung und das ewige Leben zu erlangen, dessen
ich unwürdig geworden bin
» Er neigt den Kopf
über die auf den Tisch gestützten Arme und weint.
- Maria legt eine Hand auf den von Schluchzen geschüttelten
Kopf und antwortet: «Nein, du bist des ewigen Lebens nicht
unwürdig geworden. Alles verzeiht der Erlöser dem, der
seine begangenen Irrtümer bereut
»
- S. 255:
«Gamaliel, kannst du glauben,
dass ich dir richtig raten kann, ich, die ich der Sitz der Weisheit
und die Gnadenvolle bin, sowohl durch die Weisheit,
die in mir Fleisch angenommen hat, als auch durch die Gnade, die
mir geschenkt wurde und durch die ich die Fülle der Erkenntnis
der übernatürlichen Dinge
besitze?»
- «O ja, das glaube ich! Gerade weil ich glaube, dass
du es bist, komme ich zu dir, um das Licht zu erhalten. Nur du,
Tochter, Mutter und Braut Gottes, der dich gewiss schon bei deiner
Empfängnis mit dem Licht seiner Weisheit erfüllt
hat, kannst mir den Weg zeigen, den ich einschlagen muss, um Frieden
zu erlangen, um die Wahrheit zu finden, um das wahre Leben zu
erobern. Ich bin mir meiner Irrtümer voll bewusst und von
meiner geistigen Erbärmlichkeit so vernichtet, dass ich Hilfe
nötig habe, um den Mut zu finden, zu Gott zu gehen.»
- «Was du als Hindernis betrachtest, ist vielmehr der Flügel,
der dich zu Gott trägt. Du hast dich selbst vernichtet, hast
dich verdemütigt. Du warst ein mächtiger Berg und hast
dich zum tiefen Tal gemacht. Du musst wissen, dass die Demut dem
Nährstoff gleicht, der selbst die kargste Erde fruchtbar
macht und sie vorbereitet, so dass sie Pflanzen wachsen lässt
und reiche Ernten hervorbringt. Die Demut ist die Stufe, über
die man aufsteigt. Ja, sie ist eine Leiter, um zu Gott aufzusteigen,
der den Demütige sieht und ihn zu sich ruft, um ihn zu erheben,
ihn mit seiner Liebe zu entzünden und mit seinem Licht zu
erleuchten, auf dass er sehe. Deshalb sage ich dir, du bist schon
im Licht und auf dem rechten Weg zum wahren Leben der Kinder Gottes.»
- «Aber um die Gnande zu erlangen, muss ich der Kirche
beitreten und die Taufe empfangen, die von der Schuld befreit
und uns wieder zu Kindern Gottes macht. Ich bin nicht dagegen.
Im Gegenteil! Ich habe den Sohn des Gesetzes in mir vernichtet;
ich kann den Tempel nicht mehr schätzen und
lieben. Aber ich will nicht nichts sein. Deshalb muss ich auf
den Trümmern meiner Vergangenheit den neuen Menschen und
den neue Glauben errichten. Ich fürchte jedoch,
dass die Apostel und Jünger
misstrauisch und voreingenommen gegen mich sind, gegen den grossen
Rabbi mit dem harten Schädel
»
- Johannes unterbricht ihn und sagt: «Du
irrst, o Gamaliel. Ich als erster liebe dich und
würde den Tag, an dem ich dich ein Lamm der Herde Christi
nennen kann, als einen Tag höchster Gnade betrachten
- S. 256:
«Du bist nicht der Oberhirte. Der Oberhirte
ist Petrus. Und wird Petrus so gut sein wie du? Ich
weiss, dass er ganz anders ist als du.»
- «Er war anders. Aber seit er seine eigene Schwäche,
ja sogar seine Feigheit gesehen hat, seit er seinen Meister verleugnet
hat, ist er nicht mehr, was er war, und ist barmherzig mit allen.»
- «Dann führe mich sofort zu ihm
»
- Maria umarmt ihn spontan und sagt: «Gott schenke dir
Frieden. Frieden und ewige Herrlichkeit, denn du hast es verdient,
da du den mächtigsten Oberhäuptern Israels
deine wahren Gedanken geoffenbart und ihre Reaktionen nicht gefürchtet
hast. Gott sei immer mit dir. Gott schenke dir seinen Segen.»
- Gamaliel sucht wiederum nach ihren Händen.
Er nimmt sie in die seinen und küsst sie. Dann kniet er nieder
und bittet sie, ihre gesegneten Hände auf sein alte, müdes
Haupt zu legen.
- Maria stellt ihn zufrieden. Sie tut noch mehr. Sie zeichnet
ein Kreuz auf das geneigte Haupt.
710. UNTERREDUNG ZWISCHEN PETRUS UND JOHANNES.
S. 257
711. DER SELIGE HEIMGANG MARIAS. S. 261
- S. 261:
(Johannes und Maria) «O
nein, nicht deshalb bin ich bleich und zittere. Es ist nicht,
weil die Wunden wieder aufbrechen
Sie haben sich in Wirklichkeit
nie geschlossen, nie völlig geschlossen. Friede und Freude
sind in mir, und noch nie zuvor waren sie so gross.»
- «Nie zuvor? Ich verstehe nicht
In mir erweckt
der Anblick dieser
- S. 262:
«
Dinge nur die furchtbare Erinnerung
an die Qual dieser Stunden. Und ich bin nur einer seiner Jünger.
Du aber bist die Mutter
»
- «Und als solche müsste ich noch mehr leiden, willst
du sagen. Und aus menschlicher Sicht hast du recht. Aber es ist
nicht so. Ich bin es gewohnt den Schmerz der Trennung von ihm
zu ertragen. Auch das ist ein Schmerz, denn seine Gegenwart und
Nähe waren mein Paradies auf Erden. doch ich
habe alles gerne und ruhigen Herzens ertragen, denn alles, was
er tat, war der Wille des Vaters und war Gehorsam gegenüber
dem Willen Gottes, und ich habe es angenommen, da auch ich immer
dem Willen Gottes und seinen Plänen mit mir gehorsam gewesen
bin. Als Jesus mich verliess, habe ich gelitten. Gewiss, denn
ich fühlte mich verlassen.»
- «Ich litt, als er mich verliess, um in die Welt zu gehen,
die ihm feind und so sündig war, dass das Leben in ihr
für ihn zur Qual wurde. Aber welche Freude habe ich jedesmal
empfunden, wenn er zu mir zurückkehrte! Wahrlich, sie war
so gross, dass sie mir siebzigmal siebenmal den Schmerz der Trennung
vergalt. Herzzerreissend war der Schmerz der Trennung bei seinem
Tod, aber mit welchen Worten soll ich dir die Freude beschreiben,
die ich empfand, als er mir nach seiner Auferstehung
erschien? Unendlich gross war der Schmerz der Trennung nach seiner
Rückkehr zum Vater, und ich wusste, dass er erst enden würde,
wenn ich selbst dieses irdische Leben beendet habe. Nun erfüllt
mich Freude, eine Freude, die so gross ist, wie der Schmerz es
war, denn ich fühle, dass mein Leben beendet ist. Ich
habe getan, was ich tun musste. Ich habe meine irdische Mission
abgeschlossen. Die andere, die himmlische, wird kein Ende haben.
Gott hat mich auf Erden gelassen, bis auch ich, wie mein Jesus,
alles vollbracht habe, was ich vollbringen musste. Und ich fühle
in mir die geheime Freude, den einzigen Balsamtropfen in dem letzten,
über alle Massen bitteren Leiden Jesu, die auch er fühlte,
als er sagen konnte: 'Es ist vollbracht.'»
- «Freude bei Jesus? In jener Stunde?»
- «Ja, Johannes. Eine den Menschen nicht
verständliche Freude. Aber verständlich für die
Seelen, die schon im Licht Gottes leben und in der Gnade
dieses Lichtes die tieferen Dinge erkennen, die verborgen sind
- S. 263:
«
unter dem Schleier, mit dem
der Ewige die Geheimnisse des Königs verhüllt.
Angsterfüllt und erschüttert durch diese Ereignisse,
eins mit ihm, meinem Sohn, auch in der Verlassenheit vom Vater,
verstand ich damals nicht. Das Licht war für die ganze Welt
erloschen in jener Stunde, für die ganze Welt, die ihn nicht
hatte aufnehmen wollen. Und auch für mich; nicht im Sinne
einer gerechten Strafe, sondern weil ich die Miterlöserin
sein musste, musste auch ich die Qual erdulden, allen göttlichen
Trostes zu entbehren, die Qual der Finsternis, die Trostlosigkeit,
der Versuchung durch Satan, der mich überzeugen
wollte, dass alles, was Jesus gesagt hatte, nicht möglich
sein. Alles, was er von Donnerstag bis Freitag seelisch durchlitt,
musste also auch ich erleiden. Aber dann verstand ich. Als das
für immer auferstandene Licht mir erschien, verstand ich.
Alles. Auch die geheime und höchste Freude Christi, als er
sagen konnte: 'Alles habe ich vollbracht, wie es der Vater wollte.
Ich habe das Mass der göttlichen Liebe vollgemacht, da ich
den Vater bis zum Opfer meiner selbst geliebt habe,
da ich die Menschen bis in den Tod geliebt habe. Alles habe ich
vollbracht, was ich zu tun hatte. Nun sterbe ich glücklich
im Geist, obwohl gemartert in meinem unschuldigen Fleisch.' Auch
ich habe alles vollbracht, was mir von Ewigkeit
zu vollbringen bestimmt war, von der Empfängnis des Erlösers
bis zur Hilfe für euch, seine Priester, damit
ihr vollkommene Priester werdet. Die Kirche hat sich
nun gebildet und ist stark. Der Heilige Geist
erleuchtet sie, das Blut der Märtyrer festigt sie und lässt
sie wachsen, und meine Mithilfe hat dazu beigetragen, sie zu einem
heiligen Organismus zu mache, den die Liebe zu Gott und dem Nächsten
nährt und immer mehr stärkt und in dem der Hass, die
Rachsucht und der Neid, die Lästerung, die schlechten Gewächse
Satans nicht gedeihen.
- Jesus hat euch bei seinem Abschied vor dem Tod das Gebot gegeben,
einander zu lieben. Und er hat euch auch das Mass der Liebe genannt,
das ihr anwenden sollt, als er zu euch sagte: 'Liebet einander,
wie ich euch geliebt habe. Daran wird man erkennen, dass ihr meine
Jünger seid.' Die Kirche
braucht die Liebe, um zu leben und zu wachsen. Vor allem die Liebe
der Diener. Wenn ihr einander nicht mit allen Kräften liebt
und ebenso eure Brüder im Herrn, wird die Kirche unfruchtbar
werden.»
- S. 264:
«Ich habe mich gänzlich Gott hingegeben,
obwohl ich sofort verstanden hatte, wieviel Schmerz mir daraus
erwachsen würde. Die Worte der Propheten
standen vor meinem geistigen Auge und das göttliche Licht
liess sie mich in aller Klarheit erkennen. Daher wusste
ich von meinem ersten 'Fiat' an, das ich zum Engel
sprach, dass ich mich dem grössten Schmerz weihte, den eine
Mutter erleiden kann. Aber nichts konnte meiner Liebe Grenzen
setzen, denn ich wusste, dass sie für alle, die sie üben,
Kraft und Licht ist, der Magnet, der emporzieht, das Feuer, das
alles, was es durchglüht, läutert und verschönt,
verwandelt und über das Menschliche heraushebt. Ja, die Liebe
ist wahrlich eine Flamme. Die Flamme, die das Wertlose, das Verfaulte,
das Schlechte, den elenden Menschen verzehrt und ihn zum reinen,
des Himmels würdigen Geist macht.»
- S. 265:
«Ihr sollt lieben, damit der Heilige Geist
wieder Wohnung nehmen kann in diesen Tempeln, die
so vieles verödet und verunreinigt hat. Bei der Erschaffung
des Menschen hat Gott weder einen Engel noch edle
Materie verwendet. Er nahm Lehm, die
niederigste Materie. Dann erhob er diese niedrige Materie in den
erhabenen Rang eines Adoptivkindes Gottes, indem er ihr seinen
Atem, also wiederum seine Liebe, einhauchte.»
- S. 266:
«ich empfinde in mir einen solchen
Jubel, eine solche übernatürliche
Lebensfülle, dass
ja, dass ich glaube, es nicht mehr
ertragen und weiterleben zu können. Ich bin ja nicht
unsterblich. Das musst du verstehen. Meine Seele ist unsterblich,
der Leib nicht. Er ist wie jeder menschliche Leib dem Tod verfallen.»
- «Nein, nein, rede nicht so. Du kannst nicht, du darfst
nicht sterben! Dein makelloser Leib kann nicht
sterben wie der eines Sünders!»
- «Du irrst, Johannes. Mein Sohn ist gestorben!
Und auch ich werde sterben. Ich werde die Krankheit, den Todeskampf
und die Schrecken des Todes nicht erfahren. Aber ich werde
sterben. Und im übrigen sollst du wissen, mein Sohn, dass
mein Wunsch, mein innigster und eigenster Wunsch, seit er mich
verlassen hat, genau dies ist. Dies ist mein grösster, mein
einziger Wunsch. Ich kann sogar sagen: mein einziger Wille.
Alles andere in meinem Leben war nur Unterordnung meines Willens
unter den göttlichen Willen. Der Wille Gottes, den er selbst
in mein kindliches Herz gelegt hatte, war, dass ich Jungfrau bleibe.
Sein Wille war auch die Vermählung mit Joseph,
sein Wille war die jungfräuliche und göttliche Mutterschaft.
Alles in meinem Leben war der Wille Gottes und mein Gehorsam seinem
Willen gegenüber. Doch dies, mit Jesus vereint zu sein,
ist mein ganz eigener Wille. Die Erde zu verlassen, um in den
Himmel einzugehen und auf ewig und ununterbrochen bei ihm zu sein!
Mein Wunsch seit so vielen Jahren! Und nun fühle ich,
dass er bald in Erfüllung gehen wird. Sei nicht so betrübt,
Johannes! Höre meinen letzten Willen. Wenn der Lebensgeist
aus meinem Leib gewichen ist und er in Frieden ruht, dann unterziehe
ihn nicht der bei den Hebräern üblichen Einbalsamierung.
Denn ich bin keine Hebräerin mehr,
sondern Christin. Die erste Christin, wenn du es recht bedenkst;
denn ich trug als erste Christus mit Fleisch und
Blut in mir, ich war seine erste Jüngerin,
ich war die Miterlöserin und ich
habe ihn fortgesetzt, hier, unter euch, seinen Dienern
Aber ich möchte, dass nur der Ewige Hohepriester
zu seiner Zeit meinen Leib sieht. Darum rühre mich nicht
an. Übrigens habe ich mich, wie du siehst, schon gereinigt
und das saubere Gewand angelegt, das Gewand der ewigen Hochzeit
Warum weinst du, Johannes?»
- «Weil der Sturm des Schmerzes in mir wütet. Ich
verstehe, dass ich dich bald verliere! Wie werde ich ohne dich
weiterleben können? Dieser Gedanke zerreisst mir das Herz!
Ich werde diesem Schmerz nicht standhalten können.»
- «Du wirst ihm standhalten. Gott wird dir helfen, noch
lange weiterzu-
- S. 267:
«
leben, so wie er auch mir
geholfen hat. Denn hätte er mir nicht geholfen auf Golgotha
und im Ölgarten, beim Tod Jesu und bei seiner Himmelfahrt,
dann wäre ich gestorben, wie Isaak gestorben
ist. Er wird dir helfen, zu leben und nicht zu vergessen, was
ich dir zuvor gesagt habe, zum Wohl aller.»
- «Oh, ich werde mich daran erinnern. An alles. Und ich
werde deinen Willen tun, auch hinsichtlich deines Körpers.
Und ich verstehe, dass die hebräischen Bräuche nicht
mehr taugen für dich, die Christin, die Reinste, die, dessen
bin ich gewisse, nicht der Verwesung des Fleisches anheimfallen
wird. Dein Leib, der vergöttlicht ist wie kein anderer sterblicher
Leib, kann dem Gesetz der Verwesung, des Zerfalls allen toten
Fleisches nicht unterworfen sein, da du ohne den Makel
der Erbsünde bist, und mehr noch, da
du, abgesehen von der Fülle der Gnade, in dir
selbst die Gnade, das Wort getragen hast und deshalb wahrlich
ein Teil von ihm bist. Dieses wird das letzte Wunder
Gottes an dir, in dir sein, dass du so erhalten bleibst, wie du
bist
»
- S. 268:
«Auch heute abend fühle ich die
Engel um mich schweben, obwohl ich sie nicht sehe.
Und ich fühle das Licht in mir und um mich zunehmen, ein
überwältigendes Licht gleich dem, das mich umgab, als
ich Christus empfing und als ich ihn gebar. Ein
Licht, das aus einer Fülle der Liebe kommt, die mächtiger
ist als sonst. Durch eine ähnliche Macht der Liebe entriss
ich dem Himmel das Wort vor der Zeit, damit es Mensch und Erlöser
werde.»
- «Wahrscheinlich nicht nur deine Seele allein. Und
die Erde wird dir antworten und dich mit ihren Völkern und
Nationen verherrlichen, ehren und lieben, solange
die Welt besteht, so wie Tobias es von dir, wenngleich verhüllt,
vorhergesagt hat; denn du bist wahrlich jene, in der der Herr
gewohnt hat. Du allein hast Gott so viel Liebe geschenkt wie alle
Hohenpriester und alle anderen vom Tempel zusammen
im Laufe der Jahrhunderte. Glühende und
reinste Liebe. Deshalb wird Gott dich mehr als selig machen.»
- «Und wird meinen einzigen Wunsch, mein einziges Verlangen
erfüllen. Denn die so grosse Liebe, die beinahe so vollkommen
ist wie die meines Sohnes und Gottes, vermag alles, auch was nach
menschlichem Ermessen unmöglich erscheint. Vergiss dies nicht,
Johannes. Und sage es auch deinen Brüdern.
Ihr werdet so sehr bekämpft werden. Hindernisse aller
Art werden euch eine Niederlage fürchten lassen; Fallen eurer
Verfolger und die Abtrünnigkeit von Christen
mit der Moral
eines Iskariot werden euch
bedrücken. Fürchtet nicht. Liebt und fürchtet euch
nicht. In dem Mass, in dem ihr lieben werdet, wird Gott euch helfen
und euch zum Sieger
- S. 269:
«
über alle und alles machen.
Alles erhält man, wenn man zum Seraph wird.
Dann schwingt sich die Seele, dieses Wunderbare,
Ewige, der Atem Gottes, den er uns eingehaucht hat, zum Himmel
empor, fällt wie ein Feuerfunke am Fuss des Thrones Gottes
nieder, spricht und wird von Gott angehört und erlangt vom
Allmächtigen, was es erbittet. Wenn die Menschen zu lieben
wüssten, wie es das alte Gesetz gebietet und wie mein Sohn
liebte und zu lieben gelehrt hat, dann würden sie alles erlangen.
Daher fühle ich, dass ich aus einem Übermass an Liebe
aufhören werde, auf Erden zu sein, so wie er aus einem Übermass
an Schmerz gestorben ist. Das Mass meiner Fähigkeit zu lieben
ist nun übervoll. Meine Seele und mein Fleisch können
sie nicht mehr fassen! Die Liebe strömt über, überflutet
mich und erhebt mich gleichzeitig zum Himmel und zu Gott, meinem
Sohn. Und seine Stimme sagt zu mir: 'Komm! Komm heraus! Steige
herauf zu unsrem Thron und in unsere dreifache Umarmung!' Die
Erde, alles, was mich umgibt, versinkt in dem grossen Licht, das
mir vom Himmel entgegenströmt! Alle Geräusche werden
von dieser himmlischen Stimme übertönt! Die Stunde der
göttlichen Umarmung ist für mich gekommen, mein Johannes!»
- «Du gleichst Jesus, als er auf dem Tabor
verklärt wurde! Dein Fleisch leuchtet wie der Mond, deine
Kleider strahlen wie ein Diamant vor einer hellweissen Flamme!
Du bist nicht mehr von dieser Welt, Mutter! Die Schwere und die
Undurchsichtigkeit des Fleisches sind verschwunden. Du bist Licht
»
- «Mir ist, als hätte ich meinen Jesus an meiner Seite»
- Johannes stimmt den Psalm 118 an,
den er beinahe ganz sagt; dann folgen die drei ersten Verse des
41. Psalms, die ersten acht Verse des 38. Psalms, der 22. Psalm
und der 1. Psalm. Schliesslich betet er das Vaterunser,
wiederholt die Worte Gabriels und Elisabeths,
den Gesang des Tobias, die Verse 11-46
des Kapitels 24 aus Ecclesiastes. Und zuletzt
stimmt er noch das Magnificat an. Aber als er
beim neunten Vers ankommt, merkt er, dass Maria nicht mehr atmet,
obwohl sie ihre natürliche Haltung und ihr Aussehen nicht
verändert hat und friedlich lächelt, so als habe sie
das Ende ihres Lebens nicht bemerkt.
- S. 271:
Johannes im Selbstgespräch:
«Aber bist du denn wirklich gestorben? So gestorben, wie
jeder Mensch sterben muss? Nein! Ich fühle, dass es nicht
so ist. Dein Geist ist nicht mehr in dir, in deinem Körper,
und in diesem Sinn könnte man von Tod sprechen. Aber in Anbetracht
der Art und Weise deines Heimgangs glaube ich, dass dies nur eine
vorübergehende Trennung deiner schuldlosen Seele voll der
Gnade von deinem reinsten, jungfräulichen Leib
ist. Es muss so sein! Es ist so!»
712. AUFNAHME MARIAS IN DEN HIMMEL. S. 271
- S. 272:
Der Körper Maria jedoch ist noch so wie
bei ihrem Heimgang. Der Tod hat keine Spuren auf ihrem Antlitz
und den kleinen Händen hinterlassen. Kein unangenehmer Geruch
im Zimmer. Im Gegenteil! Ein unbestimmter Duft von Weihrauch,
Lilien, Rosen, Maiglöckchen und Bergkräutern schwebt
im Raum.
- Johannes, der sei wer weiss wie vielen Tagen
schon wacht, ist, von Müdigkeit überwältigt, auf
seinem Hocker eingeschlafen und lehnt mit dem Rücken an der
Wand, neben der offenen Tür, die auf die Terrasse führt.
- Auf einmal erfüllt ein grosses Licht den Raum, ein
silbernes, leicht bläuliches, beinahe phosphoreszierendes
Licht, das immer stärker wird und die Morgenhelle und den
Schein der Lampe verblassen lässt. Es ist dasselbe Licht,
das die Höhle von Bethlehem bei der Geburt Gottes überflutete.
Dann erscheinen in diesem paradiesischen Licht Engelsgestalten
- ein noch strahlenderes Licht in dem schon vorhandenen gewaltigen
Licht. Und so wie damals, als die Engel den Hirten
erschienen, entsteht ein Reigen sprühender, farbenprächtiger
Funken und ein leiser, harmonischer, süsser Harfenton, wenn
sie ihre Flügel sanft bewegen.
- Die Eingel umringen die Lagerstatt, neigen sich über
sie, heben den reglosen Körper auf und entschweben mit kräftigerem
Flügelschlag, den den Harfenklang noch verstärkt, durch
eine Öffnung im Dach, die sich wunderbarerweise aufgetan
hat, wie sich das Grab Jesu wunderbarerweise geöffnet hat.
Sie nehmen den Leib ihrer Königin mit, der
heilig, aber noch nicht verherrlicht und deshalb dem Gesetz der
Materie unterworfen ist, dem Jesus nicht mehr unterworfen
war, da er bei seiner Auferstehung schon verherrlicht
war.
- Der von den Flügeln der Engel erzeugte
Klang wird stärker und ist nun mächtig wie ein Orgelakkord.
Johannes der sich, immer noch schlafend, schon mehrmals auf seinem
Hocker bewegt hat, als würden das helle Licht und der Klang
der Engelsflügel ihm stören,
wird nun wach durch diesen mächtigen Akkord und einen starken
Luftzug, der durch das offene Dach und zur Tür hinaus weht,
eine Art Wirbel bildet, in die Decken des nun leeren Bettes und
in die Kleider des Johannes fährt, die Lampe löscht
und die Tür mit einem lauten Knall zuschlägt
- S. 273:
Und er sieht. Er sieht, wie der noch reglose
Leib Marias, die ganz einer Schlafenden gleicht, von der Engelschar
immer höher hinaufgetragen wird. Wie zum letzten Gruss flattert
ein Zipfel des Mantels und des Schleiers im durch den raschen
Aufstieg oder die Flügel der Engel entstandenen Wind. Und
die Blumen, die Johannes rings um den Leib Marias gelegt und wieder
erneuert hat und die gewiss in den Falten des Gewandes hängengeblieben
sind, regnen auf die Terrasse und auf die Erde des Gethsemane,
während des mächtige Hosanna der Engelschar
sich immer weiter entfernt und immer leiser wird.
- Johannes schaut immer noch dem Leib nach,
der zum Himmel auffährt. Und durch ein ihm von Gott gewährtes
Wunder - um ihn zu trösten und ihn für
seine Liebe zur Adoptivmutter zu belohnen - sieht er sehr genau,
dass Maria, nun umhüllt von den Strahlen der aufgegangenen
Sonne, aus der Ekstaste, die die Seele vom Leib getrennt hatte,
ins Leben zurückkehrt, sich aufrichtet und nun auch die Eigenschaften
eines schon verherrlichten Leibes besitzt.
- Johannes schaut und schaut. Das Wunder, das
Gott ihm gewährt, verleiht ihm die Fähigkeit, entgegen
allen natürlichen Gesetzen zu sehen, wie Maria jetzt rasch
zum Himmel aufsteigt, umgeben, aber nicht mehr getragen von den
jubilierenden Engeln. Und Johannes ist verzückt
von dieser Vision, die keine menschliche Feder, kein
menschliches Wort, kein Kunstwerk jemals beschreiben oder darstellen
kann, da sie unbeschreiblich schön ist.
- Johannes immer noch auf das Mäuerchen der Terrasse
gestützt, schaut und betrachtet diese immer höher hinaufschwebende,
herrliche, leuchtende göttliche Gestalt - denn das darf man
Maria wohl nennen, die Gott einzigartig erschaffen hat und unbefleckt
wollte, damit sie das fleischgewordene Wort in sich trage. Und
ein letztes, grösstes Wunder gewährt der
Gott der Liebe diesem seinem vollkommenen Liebenden; das Wunder,
die Begegnung der heiligsten Mutter mit ihrem heiligsten Sohn
zu sehen, der herrlich und strahlend in unbeschreiblicher Schönheit
rasch vom Himmel herabkommt, der Mutter entgegen, und sie ans
Herz drückt, worauf er mit ihr, beide strahlender als zwei
leuchtende Sterne, dorthin zurückkehrt, von wo er gekommen
ist. Nun sieht Johannes nichts mehr.
- Er neigt das Haupt. Auf seinem müden Antlitz mischt sich
der Schmerz über den Verlust Marias mit der Freude über
ihre glorreiche Aufnahme. Doch die Freude siegt über den
Schmerz. Er sagt: «Danke, mein Gott! Danke! Ich habe geahnt,
dass es so kommen würde. Und ich wollte wachen, um keinen
Augenblick ihrer Himmelfahrt zu versäumen. Aber seit drei
Tagen habe ich nicht mehr geschlafen
- S. 274:
«Und du hast mir erlaubt, Jesus wiederzusehen!
O höchste Gnade! Mein Meister und Herrn wiederzusehen!
Wie schön muss das Paradies nun sein, da ihr
in ihm leuchtet, ihr schönsten Sterne des himmlischen Jersusalem!
Von den drei Wundern, die ich von Gott erbeten
hatte, haben zwei sich erfüllt. Ich habe gesehen, wie das
Leben wieder in Maria zurückgekehrt ist, und ich fühle
den Frieden in mich zurückkehren. Meine ganze Angst ist
verschwunden, denn ich habe sie in der Herrlichkeit vereint gesehen.
Ich danke dir dafür, o Gott! Und ich danke dir, dass du mir
gewährt hast, das Schicksal der Heiligen,
wie es am Jüngsten Gericht sein wird, in diesem allerheiligsten,
aber doch menschlichen Geschöpf zu schauen; und die Auferstehung
des Fleisches und seine Wiedervereinigung, seine Verschmelzung
mit der in der Todesstunde zum Himmel aufsteigenden Seele. Ich
musste nicht schauen, um zu glauben, denn ich habe immer fest
an jedes Wort des Meisters geglaubt. Aber viele werden bezweifeln,
dass das zu Staub zerfallene Fleisch nach Jahrhunderten
und Jahrtausenden wieder ein lebendiger Körper werden kann.
Diesen werde ich sagen können, indem ich auf die erhabensten
Dinge schwöre, dass nicht nur Christus wieder
lebendig geworden ist durch seine eigene göttliche Macht,
sondern dass auch seine Mutter, nachdem sie drei Tage tot gewesen
war - wenn man ein solches Hinscheiden Tod nennen kann - wieder
ins Leben zurückgekehrt ist und mit Leib und Seele ihren
Platz in der ewigen himmlischen Wohnung an der Seite ihres Sohnes
eingenommen hat. Ich werde sagen: «Glaubt, ihr Christen
alle, an die Auferstehung des Fleisches am Ende der Zeiten und
an das ewige Leben der Seele und des Leibes; ein seliges Leben
für die Heiligen, ein schreckliches für die unbussfertigen
Sünder. Glaubt und lebt als Heilige, wie Jesus und Maria
als Heilige lebten, um wie sie in den Himmel einzugehen.»
713. ERWAEGUNGEN UND ERKLAERUNGEN ZUR HIMMELFAHRT
UND ZUM HEIMGANG DER ALLERSELIGSTEN JUNGFRAU MARIA. S. 276
- S. 276:
(Muttergottes) «Ich
soll gestorben sein? Ja, wenn man die Trennung des erhabenen Teils
des Geistes vom Körper Tod nennen will. Aber nicht, wenn
man unter Tod die Trennung der lebengebenden Seele vom Leib, den
Zerfall der nicht mehr von der Seele belebten Materie
versteht, und zuvor das schaurige Grab, und als erstes den Todeskampf.
- An jenem Abend, die Sabbatruhe hatte schon begonnen,
sprach ich mit Johannes. Von Jesus. Von seinen
Angelegenheiten. Die Abendstunde war friedvoll. Der Sabbat hatte
allen Lärm der Menschenwerke ein Ende gemacht. Und die Abendstunde
hatte alle menschlichen Stimmen und auch die Vögel verstummen
lassen. Nur die Ölbäume rings um das Haus rauschten
im Abendwind und Engelsflügel schienen die Wände des
einsamen Hauses zu streifen.
- S. 277:
«An jenem Abend gesellt sich zur grenzenlosen
Liebesglut, zur unfassbaren Lebendigkeit meiner Seele eine süsse
Mattigkeit, ein geheimnisvolles Gefühl des Fernseins der
Materie von allem, was mich umgab, als würde
der Körper müde einschlafen, während der Intellekt,
der noch klarere Verstand, sich in die göttliche Herrlichkeit
vertiefte.
- S. 278:
(Jesus) «Und als er (Johannes)
sah, dass ihr Leben erloschen war, wachte er weiterhin über
ihren friedvollen, schönen Schlaf, damit sie auch im Tod
nicht von profanen und neugierigen Blicken entweiht würde
und immer die Unbefleckte, die Braut und Mutter Gottes bleibe.
- Eine Überlieferung berichtet, dass Thomas,
als er das Grab Marias öffnete, nur Blumen darin fand. Das
ist eine reine Legende. Kein Grab hat
den Leichnam Marias aufgenommen, denn es hat nie
einen Leichnam Marias im herkömmlichen
Sinn gegeben, da Maria niemals gestorben ist wie alle anderen
Lebewesen.
- Sie hatte sich nur auf göttliche Anordnung von ihrer
Seele getrennt, und mit dieser, die ihr vorangegangen war, vereinte
sich ihr heiligstes Fleisch. Entgegen den üblichen Gesetzen,
nach denen die Ekstaste endet, wenn die Verzückung endet,
wenn also die Seele in ihren normalen Zustand
- S. 279:
«zurückkehrt, war es der Leib
Marias, der sich nach der langen Ruhe auf dem Totenbett wieder
mit der Seele vereinte.
- Bei Gott ist alles möglich. Ich habe das Grab aus
eigener Kraft und ohne Hilfe verlassen. Maria kam zu mir, zu Gott,
in den Himmel, ohne das Grab mit seinen Schrecken der Verwesung
und der Finsternis kennengelernt zu haben. Dies ist eines der
leuchtendsten Wunder Gottes. Aber keine einzigartiges,
wenn man an Henoch und Elias denkt, die
dem Herrn teuer waren und von der Erde genommen wurden, ohne den
Tod kennenzulernen, und an einen nur Gott und den Bewohnern des
Himmels bekannten Ort gebracht wurden. Sie waren Gerechte, aber
ein Nichts im Vergleich zu meiner Mutter, die an Heiligkeit nur
Gott nachsteht,
- Deshalb gibt es keine Reliquien vom Leib und vom Grab Marias.
Denn Maria hatte kein Grab, und ihr Leib wurde in den Himmel aufgenommen.»
- (Muttergottes) «Die Empfängnis
meines Sohnes war eine Ekstase. Die Geburt eine
noch grössere Ekstase. Mein Übergang von der Erde in
den Himmel die Ekstase der Ekstasen. Nur während der Passion
machte keine Ekstase meine furchtbaren Leiden erträglicher.»
- Das Haus, aus dem ich in den Himmel aufgenommen wurde, war
eine der unzähligen Grosszügigkeiten des Lazarus
gegenüber Jesus und seiner Mutter. Das kleine Haus in Gethsemane
war nahe dem Ort der Himmelfahrt Jesu. Es hat keinen Sinn, nach
Überresten zu suchen. Bei der Zerstörung Jerusalems
durch die Römer ist auch dieses Haus zerstört
worden, und seine Ruinen sind im Laufe der Jahrhunderte
verschwunden.»
- «Wie die Geburt meines Sohnes für mich eine Ekstase
war, und ich aus der Verzückung in Gott, in die ich zu dieser
Stunde geriet, erst wieder erwachte und auf die Erde zurückkehrte,
als ich das Kind in den Armen hielt, so war das, was man fälschlicherweise
meinen Tod nennt, eine Verzückung in Gott. »
- S. 280:
«Mein Sohn entzündete mich bei
seinen eucharistischen Begegnungen
mit Umarmungen unendlicher Sehnsucht, und jedesmal, wenn er mit
der ganzen Macht seiner Liebe zu mir kam, riss er in einer ersten
Aufwallung beinahe meine Seele mit sich. Dann verweilte er mit
unendlicher Zärtlichkeit in mir, nannte mich 'Mama', und
ich fühlte seine Sehnsucht, mich ganz bei sich zu haben.
- Ich wünschte nichts anderes mehr. Nicht einmal den Wunsch,
über die entstehende Kirche zu wachen, hatte
ich mehr in der letzten Zeit meines irdischen Lebens. Alles
war aufgegangen in dem Wunsch, Gott zu besitzen, da ich überzeugt
war, dass alles vermag, wer Gott besitzt.
- Ihr Christen solltet zu dieser totalen Liebe
gelangen. Alles, was irdisch ist, sollte für euch an Wert
verlieren. Strebt nur nach Gott. Wie reich werdet ihr sein in
dieser Armut der Sehnsucht, die unermesslicher Reichtum ist. Gott
wird sich zu eurer Seele neigen, um sie zuerst zu unterweisen
und dann an sich zu nehmen, und mit ihr werdet ihr zum Vater,
zum Sohn und zum Heiligen Geist aufsteigen und sie in der seligen
Ewigkeit besitzen. Nie kann man so viel für
die Brüder tun, wie wenn man nicht mehr unter ihnen weilt,
sondern sich als Licht mit dem göttlichen Licht vereint hat.
- Die Annäherung der ewigen Liebe offenbarte sich, wie
ich es geahnt hatte. Alles verlor Licht und Farbe, Stimme und
Gegenwart unter dem Glanz und der Stimme, die für mein geistiges
Auge sichtbar vom Himmel kamen und sich auf mich senkten, um meine
Seele aufzunehmen. Man sagt oft, dass ich gejubelt hätte,
wenn mir in jener Stunde mein Sohn beigestanden hätte. Doch
mein süsser Jesus war mit dem Vater durchaus anwesend, als
die Liebe, also der Heilige Geist, die dritte
Person der ewigen Dreieinigkeit, mir den dritten Kuss meines Lebens
gab, den so göttlich mächtigen Kuss, dass ich in ihm
meine Seele aushauchte und sie sich in der Betrachtung
verlor gleich dem von der Sonne aufgesogenen Tautropfen im Kelch
einer Lilie.
- S. 281:
«Und mit jubelnder Seele stieg ich auf
zu Füssen der Drei, die ich immer angebetet hatte. Und dann,
im gegebenen Augenblick, zog ich wie eine in Feuer gefasste Perle
- zuerst getragen, dann gefolgt von der Schar der Engelgeister,
die gekommen waren, um mir bei meiner ewigen Geburt für den
Himmel beizustehen, schon vor der Schwelle der Himmel von meinem
Jesus erwartet und auf der Schwelle von meinem gerechten irdischen
Bräutigam, den Königen und den Patriarchen
meines Geschlechtes, den ersten Heiligen und Märtyrern
- nach so viel Schmerz und Demut der armen Magd des Herrn als
Königin in das Reich der immerwährenden Freude ein.
Und der Himmel schloss sich wieder in der Freude, mich zu besitzen,
seine Königin zu besitzen, deren Leib als einziger unter
allen sterblichen Körpern vor der letzten Auferstehung
und dem Jüngsten Gericht verherrlicht
worden war.»
- S. 282:
«Meine Demut erlaubt mir nicht zu denken,
dass mich im Himmel eine so grosse Herrlichkeit erwarten würde.
Ich war mir fast sicher, dass mein menschliches Fleisch, das geheiligt
war, weil es Gott getragen hatte, die Verwesung nicht schauen
würde; denn Gott ist Leben und wenn er ein Geschöpf
mit sich selbst durchdringt und erfüllt, so ist dies wie
ein vor der Verwesung bewahrendes, duftendes Öl.
- Ich war nicht nur unbefleckt geblieben, ich war nicht nur
mit Gott in einer keuschen, befruchtenden Umarmung vereinigt gewesen,
sondern ich war auch bis in mein tiefstes Inneres durchdrungen
worden von der Ausstrahlung der in meinem Schoss verborgenen Gottheit,
die sich in sterblichem Fleisch hüllen wollte. Doch dass
die Güte des Ewigen seiner Magd die Freude vorbehalten hatte,
an ihren Gliedern die Berührung der Hand des Sohnes, seine
Umarmung und seinen Kuss zu verspüren, mit ihren Ohren seine
Stimme zu hören und mit ihren Augen sein Antlitz zu sehen,
das hätte ich nie erwarten gewagt, und ich hätte es
auch nicht verlangt. Es hätte mir genügt, wenn diese
Seligkeiten nur meinem Geist geschenkt worden
wären, und ich wäre damit schon voll seliger Freude
gewesen.»
- S. 283:
Gott hat mich, die ich mit Leib und Seele
in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen wurde, den Patriarchen,
Propheten und Heiligen, den Engeln
und Märtyrern gezeigt und gesagt: 'Dies ist das vollkommene
Werk des Schöpfers. Dies ist, was ich mir unter allen Menschenkindern
zum wahren Bild und Gleichnis schuf, die Frucht eines schöpferischen
und göttlichen Meisterwerkes, das Wunder des
Universums, das in einem einzigen Wesen durch
die wie Gott ewige, geistige, vernunftbegabte, frei und heilige
Geistseele das Göttliche vereint mit dem materiellen Geschöpf
im unschuldigsten, heiligsten Fleisch, vor dem alles Lebende in
den drei Reichen der Schöpfung sich
verneigen muss. Dies ist der Beweis meiner Liebe zum Menschen,
für den ich ein vollkommenes Wesen und das selige Los des
ewigen Lebens in meinem Reich wollte. Dies ist der Beweis meiner
Liebe zum Menschen, für die ich ein vollkommenes Wesen und
das selige Los des ewigen Lebens in meinem Reich wollte. Dies
ist der Beweis meiner Vergebung für den Menschen, dem ich
durch den Willen einer dreifachen Liebe die Wiedergutmachung und
Wiederherstellung vor meinen Augen gewährt habe. Dies ist
der mystische Prüfstein. Dies ist das Verbindungsglied zwischen
Mensch und Gott. Dies ist sie, die die ersten Tage der Zeit wiederbringt
und meinen göttlichen Augen die Freude gewährt, eine
Eva zu betrachten, wie ich sie erschaffen hatte und
die nun noch viel schöner und heiliger ist, denn sie ist
die Mutter meines Wortes und die Märtyrerin
der grossen Vergebung. Um ihres unbefleckten Herzens willen, das
kein Makel, auch nicht den geringsten, kannte, öffne
ich nun die Schätze des Himmels, und um ihres Hauptes willen,
in dem nie der Hochmut wohnte, fasse ich meinen Glanz in einen
Stirnreif und kröne sie, denn sie ist mir heilig und soll
eure Königin sein!'
714. ABSCHLIESSLICHE BEMERKUNGEN ZUM WERK. S. 283
- S. 284:
(Jesus) «Aber vor allem war ich beseelt
von der Liebe zur Kirche, sei es die lehrende oder
die streitende, und dem Wunsch, den Seelen bei ihrem Aufstieg
zur Vollkommenheit zu helfen. Mich zu kennen, ist eine Hilfe für
diesen Aufstieg. Mein Wort ist Leben.
- Ich nenne die wichtigsten Gründe:
- I. Die im Diktat vom 18.1.1947 genannten Gründe, die
der kleine Johannes hier ungekürzt wiedergeben
wird. Dies ist der Hauptgrund, denn ihr seid in Lebensgefahr,
und ich möchte euch retten.
- (Kleingedruckt)
- Der eigentliche Grund, warum euch dieses Werk gegeben wurde,
ist, dass ich in dieser Zeit, in der der von Pius X verurteilte
Modernismus in immer gefährlichere
Lehren ausartet, der heiligen Kirche, die durch den
Papst vertreten wird, etwas in die Hand geben will,
womit sie jene besser bekämpfen kann, die leugnen:
- - die Übernatur der Dogmen:
- - die Gottheit Christi; die
Wahrheit der realen und vollkommenen Gottheit und Menschheit des
Christus, im Glauben wie auch in
seiner überlieferten Geschichte (Evangelien, Apostelgeschichte,
Apostelbriefe, Überlieferungen);
- - die Lehre von Paulus und Johannes,
und der Konzilien von Nizäa, Ephesus und Chalcedon,
als meine wahre Lehre, die wörtlich von mir stammt;
- - meine unbegrenzte, weil göttliche und vollkommene
Weisheit;
- - den göttlichen Ursprung der Dogmen der Sakramente
der einen, heiligen, katholischen apostolischen Kirche;
- - die Universalität und Kontinuität
bis ans Ende der Zeiten des von
mir für alle Menschen gegebenen Evangeliums;
- - die von Anfang an vollkommene Natur meiner Lehre, die
sich nicht entwickelt hat durch schrittweise Veränderungen,
sondern immer so gewesen ist: die göttliche, vollkommene,
unveränderliche Lehre Christi aus der Zeit der Gnade,
des Himmelreiches und des Reiches Gottes in euch. Die Frohe Botschaft
für alle, die nach Gott dürsten!
- Dem roten Drachen mit den sieben Köpfen,
zehn Hörnern und sieben Diademen auf der Stirne, der mit
dem Schwanz den dritten Teil der Sterne
des Himmels hintennach zieht und sie stürzen lässt -
und in Wahrheit sage ich euch, sie stürzen noch tiefer als
auf die Erde - und der die Frau verfolgt, stellt ihm und den Tieren
des Meeres und des Festlandes, die viele anbeten - zu viele, verführt
von ihrem Anblick und ihren Wundern - meinen Engel
entgegen. Er fliegt in der Mitte des Himmels und hält das
ewige Evangelium offen, auch über die Seiten,
die bis anhin verschlossen waren, damit die Menschen sich durch
sein Licht retten können vor den Umschlingungen der grossen
Schlange mit dem siebenfachen Schlund. Sie will sie in der Finsternis
ersticken. Ich aber möchte bei meiner Wiederkunft den Glauben
und die Liebe im Herzen der Ausharrenden finden, und diese sollen
zahlreicher sein, als das Werk Satans und der Menschen
es erwarten lässt.
- II. In den Priestern und Laien soll eine lebendige
Liebe zum Evangelium und zu dem, was Christus
betrifft, geweckt werden. Vor allem eine erneute Liebe zu meiner
Mutter, in deren Fürbitte das Geheimnis des Heils der Welt
liegt. Sie, meine Mutter, ist die Siegerin
über den verfluchten Drachen. Stärkt ihre Macht durch
eure erneute Liebe zu ihr und durch den erneuten Glauben
und die erneuerte Kenntnis dessen, was sich auf sie bezieht. Maria
hat der Welt den Heiland geschenkt. Die Welt wird auch durch sie
gerettet werden.
- S. 285:
«III Dieses Werk soll für die Seelsorger
und Seelenführer eine Hilfe sein bei ihrer Aufgabe, da es
die verschiedenartigsten Menschen beschreibt, die mich umgaben,
und die unterschiedlichen Mittel, die ich anwandte, um sie zu
retten.
- Denn es wäre töricht, für alle Seelen nur eine
einzige Methode anwenden zu wollen. Die Art und Weise, wie man
einen Gerechten zur Vollkommenheit führt,
der von sich aus danach strebt, ist anders als die, die man bei
einem Gläubigen, der aber ein Sünder ist, oder bei einem
Heiden anwendet. Und ihr habt so viele von letzteren
unter euch, wenn ihr wie euer Meister die armen Wesen als Heiden
betrachtet, die den wahren Gott durch den Götzen
der Macht und Anmassung, des Goldes, der Unzucht oder des Stolzes
auf ihr Wissen ersetzt haben
»
- S. 287:
«Jenen, die die Liebe Jesu zu Maria für
übermässig halten, sollen daran denken, dass in Jesus
Gott war und das der eine und dreieine Gott Trost darin fand,
Maria zu lieben, sie, die ihn für den Schmerz entschädigte,
den die ganze Menschheit ihm zufügte, sie, durch die Gott
sich wieder seiner Schöpfung erfreuen
und seinen Himmel bevölkern konnte. Und sie sollen bedenken,
dass Liebe nur schuldig wird, und ausschliesslich dann, wenn
sie Unordnung schafft, also wenn sie dem Willen Gottes und der
zu erfüllenden Pflicht entgegensteht.
- Nun überlegt: Hat die Liebe Marias das getan? Hat meine
Liebe das getan? Hat sie mich aus eigensüchtiger Liebe davon
abgehalten, den Willen Gottes ganz zu erfüllen? Habe ich
etwa aus ungeordneter Liebe zu meiner Mutter meinen Aufgabe vernachlässigt?
Nein, die eine wie die andere Liebe hat nur den einen Wunsch gehabt:
dass sich der Wille Gottes für das Heil der Welt erfüllen
möge. Und die Mutter hat sich immer wieder von ihrem Sohn
verabschiedet, und der Sohn sich von seiner Mutter, und sie hat
den Sohn dem Kreuz des öffentlichen Lehramtes
und dem Kreuz auf Kalvaria überlassen, und er die Mutter
der Einsamkeit und der Qual, auf dass sie die Miterlöserin
werde; und wir achteten nicht auf unsere Menschlichkeit, die verwundet
wurde, und auf unsere Herzen, die der Schmerz zerriss. Ist
dies Schwäche? Sentimentalität? Es ist vollkommene Liebe,
o ihr Menschen, die ihr nicht zu lieben wisst und die Liebe und
ihre Stimme nicht mehr versteht.
- Dieses Werk hat auch noch den Zweck, Licht auf gewisse
Stellen zu werfen, deren Sinn durch eine Reihe von Umständen
unklar geworden ist und die dadurch dunkle Punkte in der leuchtenden
Gesamtheit des Evangeliums bilden; Punkte, die
einen Bruch darzustellen scheinen, die aber eben nur unverständliche
Punkte zwischen den einzelnen Episoden sind und in deren Erklärung
der Schlüssel zum genauen Verständnis einiger Situationen
liegt, die entstanden waren, und zu meiner gewissen Härte
und Unnachgiebigkeit - die so sehr im Gegensatz stehen zu meinen
ständigen Ermahnungen zu Vergebung, Sanftmut und Demut -
gegenüber manchen hartnäckigen, unbekehrbaren Gegnern.
Denkt alle daran: Wenn Gott seine ganze Barmherzigkeit hat
walten lassen, kann er um seiner Ehre willen auch sagen: 'Nun
ist es genug', zu denen, die glauben, seine Langmut missbrauchen
und ihn versuchen zu dürfen, weil er gut ist. Gott lässt
seiner nicht spotten. Das ist ein altes und weises Wort.»
- S. 288:
«Besonders beobachten möge es
auch, wer glaubt, das Wunder der Bekehrung müsse
allein von Gott kommen. Gott gibt die Mittel zur Bekehrung, aber
er vergewaltigt den Willen des Menschen nicht, und wenn der Mensch
sich nicht bekehren will, hat er vergebens erhalten, was dem anderen
zur Bekehrung dient.»
- S. 289:
VI. «Daran sollten jene denken, die das
Wesen der Apostel ungehörig finden und es als
unnatürlich betrachten. Es war so, wie beschrieben. Ich war
kein schwieriger Lehrer und kein stolzer König,
und auch kein Meister, der die anderen Menschen für seiner
unwürdig hält. Ich habe Verständnis für sie
gehabt. Ich wollte erziehen, formen, und habe grobe Materie
genommen. Ich wollte leere Gefässe mit Vollkommenheiten aller
Art füllen, zeigen, dass Gott alles kann, dass er einen Stein
in einen Sohn Abrahams, eine Sohn Gottes verwandeln kann, und
ein Nichts in einen Meister, um die auf ihre Wissenschaft
so stolzen Meister zu beschämen, die sehr oft den Duft der
meinen verloren hat.
- VII. Schliesslich sollt ihr durch dieses Werk des Geheimnis
des Judas kennenlernen, das Geheimnis, das der Untergang
einer Seele, die Gott mit aussergewöhnlichen Gaben bedacht
hat. Ein Geheimnis, das sich wahrlich allzu oft wiederholt und
das Herz eures Jesus aufs schmerzhafteste verwundet.
- Ich wollte euch zeigen, wie man fallen und vom Diener und
Sohn Gottes zum Dämon und Gottesmörder
werden kann, der Gott in sich tötet, da er die Gnade
tötet, damit ihr euren Fuss nicht auf Wege setzt, von denen
man in den Abgrund stürzt, und um euch zu lehren, wie man
die törichten Lämmer davor bewahrt, sich diesem Abgrund
zu nähern.
- Sieben Gründe, wie auch sieben Teile:
- I. Das Vorevangelium (von der Unbefleckten
Empfängnis Marias, der allzeit reinen Jungfrau, bis zum Tod
des heiligen Josephs);
- II. Das erste Jahr des öffentlichen Lebens;
- III. Das zweite Jahr des öffentlichen Lebens;
- IV. Das dritte Jahr des öffentlichen Lebens;
- V. Vor der Passion (vom Tebet bis Nissan, also vom Todeskampf
des Lazarus bis zum Gastmahl in Bethanien);
- VI. Die Passion (vom Abschied von Lazarus
bis zu meinem Begräbnis und die folgenden Tage bis zum Ostermorgen);
- VII. Von der Auferstehung bis Pfingsten.
- Die Einteilung soll beibehalten werden, wie ich es sage, denn
so ist sie richtig.
- Und nun? Was habt ihr eurem Meister zu sagen? Ihr sagt
mir nichts. Aber in eurem Herzen sprecht ihr, und wenn ihr
könnt, sprecht ihr mit dem kleinen Johannes.
Aber in keinem dieser beiden Fälle sprecht ihr mit der Gerechtigkeit,
die ich in euch sehen möchte. Denn mit dem kleinen Johannes
(Valtorta) sprecht ihr, um ihn zu quälen,
und tretet die Liebe zur Christin, zur Mitschwester, zum Werkzeug
Gottes mit Füssen. Wahrlich, ich sage euch noch einmal,
es ist keine friedvolle Freude, mein Werkzeug zu sein: Es ist
Mühe und ständige Anstrengung und vor allem Schmerz,
denn die Welt hält für die Jünger
des Meisters, wie für den Meister selbst, nur Schmerz bereit;
deshalb müssten wenigstens die Priester und
besonders die Mitbrüder diesen kleinen Märtyrern helfen,
die unter ihrem Kreuz voranschreiten
Und warum
erhebt ihr in eurem Herzen, wenn ihr mit euch selbst redet, hochmütige,
neidische, ungläubige und andere Klagen! Ich werde euch
die Antwort auf eure Beschwerde und eure empörte Verwunderung
geben.
- S. 291:
«Solltet ihr dann einwenden, dass man
nicht versteht, warum der Heilige Geist,
der doch der wahre Autor des Evangelium
ist, sich nie an all das erinnert hat, was in diesem Werk
steht und was Johannes in den abschliessenden Worten
seines Evangelium andeutet, so antworte ich euch, dass die
Gedanken Gottes anders sind als die der Menschen und immer gerecht
und unanfechtbar.
- Und weiter: Wenn ihr entgegenhaltet, dass die Offenbarung
mit dem letzten Apostel abgeschlossen und nicht
hinzuzufügen ist, da derselbe Apostel in der Apokalypse sagt:
'Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen,
von denen in diesem Buche geschrieben steht', und dies gilt für
die ganze Offenbarung, deren letzte Krönung die Apokalypse
des Johannes ist, dann antworte ich, dass mit
diesem Werk nichts zur Offenbarung hinzugefügt wird, sondern
nur die Lücken gefüllt werden, die aus natürlichen
Ursachen und übernatürlichem Wollen entstanden sind.
Und wenn es mir gefallen hat, das Bild meiner göttlichen
Liebe zu rekonstruieren, wie der Restaurator eines Mosaiks die
fehlenden oder verblichenen Steinchen ersetzt und dem Mosaik seine
volle Schönheit wiedergibt, und wenn ich mir vorbehalten
habe, es in diesem Jahrhundert zu tun, in dem
die Menschheit dem Abgrund der Finsternis
und des Schreckens zueilt, könnt ihr es mir verbieten?»
- S. 292:
«Dasselbe sage ich nun auch zu euch: zu
den Gelehrten und den Samaritern.
Denn diese beiden völlig entgegengesetzten Gruppen brauchen
es, und ebenso brauchen es alle, die sich zwischen den beiden
Extremen befinden. Erstere, um nicht selbst unterernährt
und kraftlos zu sein und der übernatürlichen
Nahrung für jene zu ermangeln, die die unzureichende Erkenntnis
Gottes, des Gottmenschen, des Meisters und Erlösers
schwächt. Die zweiten, weil die Seelen das lebendige
Wasser brauchen, wenn sie fern von den Quellen verschmachten.
Und alle anderen zwischen diesen beiden Gruppen, die grosse
Masse derer, die nicht schwer sündigen, die aber
statisch sind und keine Fortschritte machen,
sei es aus Trägheit oder Lauheit oder weil
sie einen falschen Begriff von Heiligkeit haben; jene, die peinlich
darauf bedacht sind, sich nicht zu verdammen und alle Vorschriften
zu befolgen, und sich dabei in einem Labyrinth von oberflächlichen
Praktiken verlieren, die es aber nicht wagen,
den Schritt auf den steilen, sehr steilen Weg des Heldenmuts
zu tun. Für sie möge dieses Werk der Anstoss sein,
ihre Unbeweglichkeit zu überwinden und den heroischen Weg
einzuschlagen.
- Und weiter sage ich euch: 'Nehmt, nehmt dieses Werk
und 'versiegelt es nicht', sondern lest es und lasst es lesen,
'denn die Zeit ist nahe', und wer heilig ist, heilige sich noch
mehr'.
- Die Gnade eures Herrn Jesus Christus
sei mit allen, die in diesem Buch mein baldiges Kommen
erkennen und die, auf dass es sich erfülle zu ihrer Verteidigung,
darum bitten mit dem Ruf der Liebe: 'Komm, Herr Jesus!'»
- (Jesus sagt zu mir (Valtorta) persönlich)
«Es ist nichts hinzuzufügen oder wegzulassen, wie
auch nichts hinzuzufügen oder wegzulassen war beim Vaterunser
und bei meinem Gebet nach dem Letzten Abendmahl.
Jedes dieser Worte ist ein göttliches Juwel
und darf nicht angerührt werden. Es bleibt nur eines zu tun:
inständig den Heiligen Geist zu bitten, dass
er sie euch erstrahlen lasse in ihrer ganzen Schönheit und
Weisheit.»
- Viareggio, 28. April 1947, Maria Valtorta
-
Index (A4, Geneva 10 point)
Ä
Ägypter, 10
A
Abendmahl, 55 Abfall, 26 Abgrund der Finsternis, 55 Adam, 6, 16,
22, 37 Affen Gottes, 28 Afrikaner, 10
Altäre Gottes, 29 Andersgläubigen, 11Andreas, 24 anstössige
Last, 14 Apokalypse, 55 Apostel, 2, 10, 11, 13, 14, 18, 22, 29,
30, 33, 34, 35, 39, 42, 52, 54, 55 auferstandene Sohn, 5Auferstandenen,
11, 16, 20 Auferstandener, 1, 5 Auferstehung, 2, 9, 10, 14, 17,
19, 20, 27, 30, 35, 38, 40, 43, 47, 48, 51, 54 aufgeblasenen Strohköpfen,
27 Aureole, 3 aus den Angeln gehobene Kirche, 27 auserwählten
Volkes, 23 Autor des Evangeliums, 54 Autorität, 9, 25
B
Bartholomäus, 24 Betrachtung, 16, 25, 31, 50 bis ans Ende der
Zeiten, 52 Bozrah, 22 Bund, 7
C
Caesarea Maritima, 22 Christen, 25, 26, 28, 30, 38, 40, 46, 48,
50 Christus, 2, 3, 7, 11, 14, 20, 23, 24, 26, 29, 30, 33, 34, 40,
45, 48, 52, 55
D
Dämon, 54 Dämonen, 20 Daniel, 9, 39 Das Evangelium bin
ich selbst., 28 David, 19 der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, 3 der
Greuel der Verwüstung, 26 der Konzilien von Nizäa, Ephesus
und Chalcedon, 52 der Richter aller Menschen, 29 Des Menschen Mittel,
9 die Annahme unreiner Lehren, 26 die Gottheit Christi, 52 die Heilige
Gottes, 7 die Übernatur der Dogmen, 52 die Vorbereitung der
Erde auf das Tier, 2 8Diese Wunden sind das Heil der Welt, 14 dieses
Werk, 55 Diktats, 12 doch der Priester ist tot, 1 4Dornenkrone, 3 Dreifaltigkeit,
3, 6 Dreimal glorreich, 9 dritten Teil der Sterne, 52
E
Ecclesiastes, 46 Ehe, 25 Eheschliessung, 25 Ein furchtbares Gericht,
13 ein Schafstall und ein Hirte, 20 Ekstase, 4, 15, 36, 49, 50 elektrischer
Strom, 6 Elemente, 20 Elisabeths, 46 Emmanuel, 9, 40 Engedi, 22 Engel,
2, 3, 5, 6, 7, 16, 26, 34, 37, 38, 44, 45, 47, 50, 51, 52 Erbschuld,
15, 24 Erbsünde, 16, 22, 23, 24, 37, 45 Erlösung, 5, 6,
15, 23, 30, 38 Erlösungswerk, 6 erschöpften Helden, 16 Erstgeborenen,
9, 22 Eucharistie, 13 Euphrat, 10 Eva, 22, 37, 51 Evangelium, 12,
21, 27, 28, 32, 34, 36, 52, 53 Ewigkeit, 8, 23, 37, 43, 50 Exorzisten,
30 Ezechiel, 26
F
falschen Olympe, 29 Fegfeuer, 15 Feuers des Paraklets, 35 Fiat, 44 Formalitäten
des Kults, 19 Fortschritte, 55 Frau des Ave und des Fiat, 38 Friedensfürst,
9f ünf Wunden, 3
G
Gabriels, 46 Galiläa, 6, 22 Galiläer, 33 Gamaliel, 38,
40, 41, 42 ganze Glanz des Himmels, 3 geistigen Edelsteine, 13 Gekreuzigte,
6, 9 Gelehrten, 55 Gelehrter, 24 Generationen, 23 Gerechten, 9, 15,
20, 22, 23, 29, 31, 33, 39, 53 Gerechten Israels, 9 Gesang des Tobias,
46 Gesetz des Sinai, 29 glänzender als blütenweisser Atlas,
14G lauben, 5, 7, 8, 10, 12, 13, 19, 20, 22, 24, 27, 38, 42, 52,
53 Glorienschein, 3 Glückseligkeit, 15Gnade, 14, 15, 16, 17,
19, 20, 22, 24, 25, 28, 29, 32, 41, 42, 43, 45, 46, 48, 52, 54,
55 Golgotha, 13, 18, 45 Gotteslästerung, 1 Gottesmord, 17, 26,
31 Gottesmörder, 17 Gottesschänder, 8 göttliches Juwel,
55 Gottmensch, 8, 12, 34, 38, 55 Götzen, 31, 53 Götzendienst,
29 Graböffnung, 4 grosses Geschenk, 13
H
Häresie, 29, 30 Häretiker, 29 häretische Lehren,
28 Haus in Gethsemane, 50 Hebräer, 11, 38 Hebräerin, 45 Hebräerinnen,
10 Heiden, 11, 29, 31, 33, 53 Heidinnen, 10 Heilige Geist, 5, 24,
25, 30, 31, 32, 35, 43, 44, 50, 54 Heiligen, 5, 6, 9, 11, 28, 32,
34, 35, 48, 50, 51, 55 heiligen Paulus, 36 heiligste Kugel, 35 heiligsten
Führers, 20 Heldenmuts, 55 Henoch und Elias, 49 Hermon, 22 Herrn
des Weltalls, 2 himmlischen Thron, 17 Hirten, 7, 10, 28, 36, 47 Hohepriester,
22, 23, 38, 45 Hölle, 21 Horden des Antichrist, 26 Hosanna,
5, 47
I
Iberer, 10 ihr seid in Lebensgefahr, 52 Intellekt, 13, 20, 49 Irrtum,
7, 8 Isaak, 45 Isaias, 9 Iskariot, 46 Israel, 7, 8, 9, 11, 12, 17,
23, 27, 29, 32, 39, 42 Israeliten, 39
J
Jahre der Busse auf Erden, 13 Jahrhundert, 7, 8, 13, 19, 27, 28,
29, 45, 48, 50, 55 Jahwe, 7, 39 Jakobus, 32, 41 Jakobus des Alphäus
, 24 Jakobus des Zebedäus, 24 Jerusalem, 5, 31, 32, 50 Jesus
von Nazareth, 6 Johannes, 1, 2, 8, 10, 12, 14, 15, 17, 24, 33,
35, 36, 37, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 49, 52, 54, 55 Joseph,
5, 7, 37, 44 Josephs, 54 Judäa, 32 Judäas, 22 Judas, 14,
17, 19, 21, 22, 23, 27, 54 Juden, 9, 29, 33 Jünger, 7, 10,
15, 17, 22, 26, 28, 33, 39, 42, 44, 45, 54 Jüngern, 6, 7,
22, 37 Jüngsten Gericht, 51 Jutta, 22
K
Kalvarienberg, 4, 15 Kerith, 22 Kirche, 6, 11, 18, 20, 21, 24, 25,
27, 30, 31, 32, 36, 38, 42, 43, 44, 50, 51, 52 Kirchenjahres, 36 Klang
der Engelsflügel, 47 Kleophas, 8 König, 4, 6, 8, 9, 10,
13, 15, 31, 32, 35, 43, 47, 50, 54 König des Friedens, 9 Königin,
51 Königtum, 9 Kreuz, 5, 8, 9, 10, 11, 17, 19, 24, 28, 32,
42, 53, 54 künftigen Jahrhunderte, 27
L
Lauheit, 55 Lazarus, 7, 15, 22, 33, 37, 38, 49, 54 Lehm, 44 Lehramtes,
53 Lehren der Hölle, 26 Leichentuch, 3 Leichnam, 6, 15, 49 Leichnams,
6 letzte Verfolgung, 26 Leviten, 14 Limbus, 5, 15 Longinus, 10, 12
M
Magdalena, 1 Magnificat, 46 Majestät, 3, 11, 14 Makel, 23, 24,
45, 5 1makellos, 44 Margziam, 33 Maria des Lazarus, 15 Maria von Magdala,
10 Markus, 8 Märtyrerin, 51 Masse, 55 Materie, 3, 24, 31, 41,
44, 47, 49, 54 Matthäus, 24 mein baldiges Kommen, 55 Meine Nachfolger,
11 Meister, 10 Menschengewand, 5 Menschenscharen, 15 Menschensohn,
6, 33 messianisch, 9, 36 Messias, 8, 9, 31, 39, 40 Meteor, 2 Miasmen,
26 Mit dem Ewigen, 16 Miterlöserin, 43, 45, 53 Modernismus,
52 mosaisch, 9, 19, 25 Moses, 22 Mutter der Christenheit, 6 Muttergottes,
37, 48, 49 Mutterkirche, 20 Mysterium, 13 mystischen Leibes, 26
N
nach dem Sieg Gottes, 26 Nation, 26, 29, 31, 33, 45 neuen christlichen
Religion, 25 Nicht einmal die Hölle wird sie überwältigen,
31 nie einen Leichnam Marias, 49 Nikodemus, 38 Numidier, 10nur in
einem das Heil ist, 14
O
Oberhirten, 20, 32 Offenbarungen, 15, 19 Opfer, 6, 12, 22, 24, 30,
39, 43
P
Palästina, 8, 33Papst, 52 Paradies, 3, 5, 6, 15, 35, 42, 48 Paraklets,
36 Passion, 4, 24, 30, 32, 36, 37, 40, 49, 54 Patriarchen, 5, 7,
23, 50, 51 Paulus, 52 Pella, 22 Petrus, 2, 6, 11, 15, 18, 20, 24,
27, 32, 35, 36, 38, 42 Pfingstfest, 28 Pharisäer, 7, 39 Philippus,
24 Philister, 8 Philosophen, 10 Phrygier, 10 Pontifex, 5, 2 4Praktiken,
55 Prätorium, 10 Priester, 6, 7, 12, 13, 14, 18, 20, 24, 25,
26, 27, 28, 30, 43, 52, 54 Priesteramt, 26 Priestertum, 6, 26 Prophet,
8, 9, 22, 23, 29, 30, 31, 38, 39, 44, 51 Propheten, 31 Psalm, 46 Psalm
Davids, 9
R
Rabbi, 39, 40, 41, 42 Rassen, 10 Rationalismus, 12 Rationalisten,
12 Reich der von Gott Erschaffenen, 8 Reich Israel, 32 reine Legende,
49 Religion, 19, 25, 29 Resignation, 14 Riesen des Heroismus, 16 Rom,
11Römer, 9, 10, 50 roten Drachen, 52 Rüsttag, 17, 23,
38
S
Sabaoth, 38S abbat, 38, 49 Sakrament, 6, 52 Sakrileg, 13 Samaria,
32 Samariter, 55 Same Gottes, 8 Satan, 15, 17, 23, 24, 26, 28, 43,
52 Satans, 44 Schleier, 6 Schmerz Christi, 6 Schöpfung, 2, 34,
51, 53 Schriftgelehrte, 7, 12 Schweisstuch, 2, 3 Seelenstärke,
19 seinen eingeborenen Sohn, 2 seinen eucharistischen Begegnungen,
50 Seitenwunde, 5, 24 Seligen, 3, 15, 17 Seligkeiten, 22, 51 Seminare,
13 Seraph, 46 Seraphim, 31, 35 Sidon, 22 sieben Hauptsünden,
17 Sieger, 5, 15, 46, 52 Siegers, 4 Simon, 7, 8, 10, 24 Skeptiker,
12 Skythen, 10 Sohn Satan, 26 Sprachen, Sitten und Hautfarben, 10 Stamm
des Menschengeschlechtes, 8 stärkste Trieb, 19 strahlende Gestalten,
3 Sühn, 11, 27, 30 Synagoge, 28, 31, 38 Synedrium, 7, 21, 38,
39, 41
T
Tabor, 46 Tempel, 5, 7, 8, 10, 15, 24, 26, 29, 31, 39, 40, 41,
42, 44, 45 Teufel, 18, 29, 32 Thaddäus, 16, 22, 24 Theologen,
36 Thomas, 11, 12, 13, 24, 49 Todesschlaf, 3toten Form, 27 Triumphs,
4
Ü
übernatürlich, 3, 9, 21, 32, 34, 35, 36, 38, 41, 44,
55
U
unirdischem Gewebe, 3 Universalität und Kontinuität,
52 Universums, 4, 51 Unschuldigen, 8, 17, 33 Unsere Vorfahren, 15 Unterdrückung,
9 Unzucht im Priesterstand, 26
V
Valtorta, 36, 54, 55Vaterunser, 2, 46, 55verdorbenen Sinne, 4 verkehrten
Vollkommenheit, 12 verkörperte Licht., 3 Vernunft, 12 Vision,
5, 12, 26, 47 Volk Gottes, 39 Vorevangelium, 54 Vorläufer, 9
W
wahren und vollkommenen Religion, 20 Weihrauch, 26 Weisheit, 2,
11, 12, 13, 27, 32, 36, 39, 41, 52, 55 Weltreich, 31werden Schmarotzer
und Verderber, 14 Wiedererrichtung des Reiches Israel, 8 Wiedergutmachung,
16 Wiederzulassung, 15 Wissenschaft, 12, 13, 24, 27, 54 wissenschaftlichere
Weise, 13 Wunder, 4, 6, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 36, 37, 38, 40,
45, 46, 47, 48, 49, 51, 52, 53
Z
Zeugnis, 7 zweite Ankunft, 20