(Fortsetzung)
Maria Valtorta, Der Gottmensch, © Emilio Pisani,
Italien, PARVIS-Verlag, CH-1648 Hauteville, 1990
419. Während des Rüsttags (Erster
Teil: Am Morgen). S. 9
- S. 12:
«Ein Geflüster erhebt sich unter den
Männern
Maria (von Magdala) vernimmt
es und antwortet sofort: «Ja, wir werden sehen, und hoffentlich
recht bald, wenn das dazu dienen kann, euch Mut zu lehren! Nichts
kann mich erschrecken, wenn es darum geht, meinem Rabbi
zu dienen! Dienen! Ja, dienen! Und man dient in den gefahrvollen
Stunden, Brüder! In den anderen
Oh, in den anderen
ist es kein Dienen! Da ist es Geniessen!
Und dem Messias
folgt man nicht, um zu geniessen!»
- «Oh, jetzt ist ja auch Claudia mit uns!»
ruft Iskariot. «Der König und das Reich
sind nicht mehr in Gefahr!
»
- «Judas, ich bitte dich! Lass es nicht in
dir zusammenbrechen! Bereite ihm in dir keine Hinterhalte. Mein
Reich ist nicht von dieser Welt. Ich bin kein König
wie jene, die auf Thronen sitzen. Mein Reich ist
ein Reich des Geistes. Wenn du es zur
Armseligkeit eines menschlichen Reiches
erniedrigst, bereitest du ihm in dir selbst Hinterhalte und lässt
es zusammenbrechen.»
- S. 13:
«
und hüte dich, damit nicht
die Geschenke Gottes, die Glauben und Willen, dem Herrn zu dienen,
stärken sollen, zu einem geistigen Unglück für
dich werden ... wenn eine Gabe Gottes, die gegeben wird, um
dem schwachen Menschen zu helfen, ihn zu stärken und sein
Verlangen nach übernatürlichem oder auch nur sittlichem
Gut zu vermehren, dazu dient, ihn mit menschlichen Begierden zu
beschweren, ihn vom rechten Weg abzubringen und auf abschüssige
Wege zu geleiten; dann wird diese Gabe zum Schaden. Es genügt
die Verwirrung, die durch die Begeisterung über die Gabe
hervorgerufen wird und derentwegen man das gute und höchste
Ziel aus den Augen verliert, und man wird durch die Gabe zu Schaden
kommen. Bist du davon überzeugt? Das Kommen Claudias
darf dir nur zu einer Erwägung Anlass geben, und zwar zu
dieser: Wenn schon eine Heidin die Erhabenheit meiner
Lehre und die Notwendigkeit, dass sie triumphiere,
empfunden hat, musst du, und mit dir alle Jünger,
all das noch viel stärker empfinden und dich dafür einsetzen.
Ich spreche aber immer nur vom Geist. Immer...»
420. Während des Rüsttags (Zweiter
Teil: Im Tempel). S. 14
- S. 16:
«Lass den Alten in Ruhe. Er gehört
zu mir. Die Wahrheit war auf seinen Lippen, nicht die Aufrichtigkeit:
die Wahrheit. Gott, der durch dem Mund der Kinder spricht,
spricht auch durch den Mund der Alten. Es steht geschrieben:
'Verachtet nicht den Menschen in seinem Alter, denn es sind die
unsrigen, die da alt werden.' Und ferner: 'Verschmähe nicht
die Worte der weisen Alten, sondern mach dir ihre Grundsätze
zu eigen; denn von ihnen kannst du Weisheit und
Einsicht lernen.' Und weiter: 'Wo Alte sind, sprich nicht viel.'
Das soll sich Israel merken, jener Teil Israels,
der sich vollkommen nennt, denn sonst hat der Allerhöchste
Mittel, ihn Lügen zu strafen. Vater, komm an meine Seite!»
- S. 17:
(eine Witwe) «Er sagte im Sterben zu mir,
und es war wie eine Prophezeiung: 'Wenn ich
gestorben bin, dann übergib das Fleisch das dich geliebt
hat, dem Grab und kehre in unser Vaterland zurück,
dort wirst du den Verheissenen finden! Oh,
du wirst ihn sehen! Suche ihn. Folge ihm. Er ist der Erlöser
und der Erwecker, und er wird
mir die Tore des Lebens öffnen. Sei so gut und hilf mir,
bereit zu sein, wenn er denen die Himmel öffnen wird, die
der Gerechtigkeit nichts mehr schuldig geblieben sind. Sei gut,
auf dass du es verdienst, ihm bald zu begegnen. Schwöre,
dass du dies tun und die unfruchtbaren Tränen der Witwenschaft
in Tatkraft umwandeln wirst. Nimm Judith als Beispiel,
o Gemahlin, und alle Nationen werden
deinen Namen kennenlernen.'»
- (die Feinde Jesu) «Wann gedenkst du mit deinen königlichen
Posen Schluss zu machen? du bist
kein König! Du bist kein Prophet!
Wie lange missbrauchst du noch unsere Güte, du Sünder,
du aufsässiger Mensch, der du Israel nur schadest?
Wie oft müssen wir dir noch sagen, dass du kein Recht hast,
hier drinnen den Rabbi zu spielen?»
- «Ich bin gekommen, um das Lamm zu opfern, und daran könnt
ihr mich nicht hindern. Im übrigen erinnere ich euch an Adonia
und Salomon.»
- «Was haben die damit zu tun? Was willst du damit sagen?
Bist du Adonia?»
- «Nein. Adonia machte sich durch Betrug zum König,
aber die Weisheit wachte und schenkte Rat, und
König wurde nur Salomon. Ich bin nicht Adonia.
Salomon bin ich.»
- «Und wer ist Adonia?»
- «Ihr alle.»
- «Wir? Wie redest du»
- «In Wahrheit und Gerechtigkeit.»
- «Und du Ptolemäus, erinnere
dich, dass geschrieben seht: 'Wer Zauberei betreibt, wird von
mir vernichtet werden.'. Und du, Sadok, du edler
Schriftgelehrter, vergiss
nicht, dass zwischen dem Ehebruch und dem Zuhälter in den
Augen Gottes kein Unterschied besteht, und es steht geschrieben,
dass, wer falsch schwört, Beute der Flammen ohne Ende sein
wird. Sage dem, der es vergessen hat, dass Wer eine Jungfrau nimmt
und sie mit einer erfundenen Anklage entlässt, nachdem er
ihrer überdrüssig geworden ist, verdammt werden wird.
Oh, nicht hier! Im anderen Leben; und zwar wegen der Lüge,
wegen des falschen Schwures, wegen des Schadens,
den er der Frau zugefügt hat, und wegen des Ehebruchs.»
- «Wie ihr flieht? Vor dem Waffenlosen, der Worte sagt,
die nicht die seinen sind, sondern von denen stammen, die ihr
als die Heiligen Israels zitierte!
Somit könnt ihr nicht sagen, dass der Waffenlose ein Gotteslästerer
ist, denn wenn ihr dies sagen würdet, müsstet ihr die
Bücher der Weisheit
und des Moses, die von Gott diktiert wurden, als Gotteslästerung
bezeichnen, vor dem Waffenlosen flieht ihr?
Sind meine Worte denn Steine? Oder rütteln sie euch auf,
weil sie an die harte Bronze eures verhärteten Herzens, eures
Gewissens schlagen, und dieses das Bedürfnis hat, sich an
diesem Rüsttag zu reinigen, ja, nicht
nur die Glieder, um das heilige Lamm ohne die Sünde
der Unreinheit verzehren zu können? Oh, wenn dem so ist,
dann Lob dem Herrn! Denn wahre Weisheit ist, o ihr, die ihr als
Weise gelobt zu werden verlangt, die Selbsterkenntnis, die eigenen
Fehler anzuerkennen, Reue zu empfinden und mit wahrer
Andacht zu den Riten zu gehen. Das heisst: mit dem
Kult und dem Ritus der Seele, nicht nur mit einem äusserlichen
Ritus!»
421. Während des Rüsttags (Dritter
Teil: Auf den Strassen Jerusalems). S. 19
- S. 20:
«
aber glaubt ihr, sie zur Liebe
zu bewegen, wenn ihr so handelt? Unhöflichkeit, böse
Worte und Beleidigungen haben noch keinen
dorthin gebracht, wohin wir einen Rivalen oder Andersdenkenden
führen wollten. Sanftmut, Geduld und Liebe, in denen man
trotz aller Rückschläge ausharrt, gelangen zu Ziel.»
- S. 21:
«Die Feigheit der Vielen,
Meister. Siehst du denn nicht, wie viele so tun, als würden
sie dich nicht kennen?»
- «Was macht das aus? Wird das eine Jota
an dem ändern, was über mich geschrieben steht?
Nein! Nur für sie ändert sich das, was geschrieben
stehen könnte, denn in den Ewigen Büchern
könnte von ihnen gesagt sein: 'Die guten Jünger',
während man schreiben wird: 'Jene, die nicht gut waren; jene,
für die das Kommen des Messias nichts bedeutet
hat.' Schreckliche Worte, wisst ihr das? Schlimmer als diese:
'Adam sündigte mit Eva.'
Denn die Sünde kann ich ausmerzen. Die Verleugnung
des Wortes, des Erlösers,
aber nicht
»
- S. 22:
«Der Mensch bedient sich der Lüge
mit grosser Leichtigkeit und merkt nicht, dass er sich auf diese
Weise auf den Weg des Bösen begibt. Es genügt der erste
Schritt, ein Schritt, um sich nicht mehr davon befreien zu können
Es ist eine Schlinge
Ein Irrweg
eine Falle.
Eine Falle, die sich schliesst
» sagt Jesus zu
Judas von Kerioth.
- «Mein Simon! Schwöre nie auf die
Zukunft eines Menschen. Das ist die unsicherste
Sache, die es gibt. Keine Eigenschaft, die im Augenblick des Schwures
vorhanden ist, kann eine Bürgschaft für einen sicheren
Eid sind. Es gibt Verbrecher, die Heilige werden, und Gerechte
oder scheinbar Gerechte, die zu Verbrechern werden.»
- S. 24:
Jesus: «Was soll ich tun? Glaubst du
nicht, dass der, der sündigt, auch büssen soll?»
- «Ja, Herr!, Aber du bist die lebendige Barmherzigkeit!»
Der ganze Glaube, dessen eine Frau fähig ist, liegt in der
Stimme, im Blick, in der Haltung der knienden Frau, die dem Erlöser
ihre Arme entgegenstreckt.
- «Und er, was hat er im Herzen?»
- «Niedergeschlagenheit
Was willst du, was er haben
soll, o Herr?»
- «Eine übernatürliche Regung der Reue,
der Gerechtigkeit würde genügen, um Barmherzigkeit zu
erlangen!
»
- «Gerechtigkeit?»
- «Ja. Es würde genügen, dass er sagt: 'Ich habe
gesündigt. Meine Sünde verdient dies
und noch viel mehr, und von denen, die ich beleidigt habe, erbitte
ich Erbarmen.'»
- «Mein Erbarmen hat er schon. Du, Gott, gib ihm auch das
deine. Ich kann nicht zu dir sagen: 'Tritt ein
du siehst,
dass nicht einmal ich dich berühre
Aber wenn du willst,
will ich ihn rufen und von der Terrasse aus sprechen lassen.»
- «Ja.»
- Jesus: «Es ist schrecklich, wenn man sich seiner Pflicht
entzieht. Daran und an deine Kinder hast du wohl nicht gedacht?»
- «Erbarmen, Herr
Ihretwegen
meinetwegen
Verzeihung.»
422. Während des Rüsttags (Vierter
Teil: Das Passahmahl mit Lazarus). S. 26
- S. 26:
«Siehst du, Herr? Lazarus
weint ununterbrochen», klagt Martha voller Mitleid.
«Sage ihm, das er es nicht tun soll, er richtet sich so zugrunde.»
- «Der Körper beansprucht noch seine Rechte. Das
Leiden ist qualvoll, Martha, und der Körper
weint. Er bedarf dieser Erleichterung. Doch deine Seele ist
ergeben, nicht wahr, mein Freund? Die Seele des Gerechten erfüllt
gerne den Willen des Herrn.»
- S. 27: (Maria von Magdala) «Dann habe ich
doch recht, wenn ich sage, dass Lazarus glücklich
ist!»
- «Die Vielgeliebten werden alle glücklich
sein wie er, und noch glücklicher als er.»
- «Wer sind diese? Die Reinen, nicht wahr?»
- «Jene, die vollkommen zu lieben verstehen. Du, zum
Beispiel, Maria.»
- «Oh, mein Meister!» Maria gleitet auf den bunten
Teppich, der den Fussboden des Raumes bedeckt, und verweilt in
dieser Haltung, in Anbetung ihres Jesus.
- Martha, auf der suche nach Maria, steckt den
Kopf herein.
- «Nun komm doch! Wir müssen den roten Saal für
das Mahl des Herrn vorbereiten.»
- «Nein, Martha. Den gebt ihr den Ärmsten,
den Landarbeitern Jochanans
zum Beispiel.»
- «Aber warum, Meister?»
- «Weil die Armen ebenso sind wie Jesus, und ich in ihnen
bin. Ehrt immer die Armen, die niemand liebt, wenn ihr vollkommen
sein wollt. Für mich könnt ihr die Vorhalle vorbereiten,
und wenn ihr die Türen der zahlreichen Räume rings um
die Vorhalle offenlasst, dann könne mich alle gleicherweise
sehen, und auch ich sehe alle.»
- S. 29:
(ein armer Alter) «Ich möchte in diesem
Frieden sterben, wenn es möglich ist. In Bälde wenigstens!
Denn nunmehr habe ich das höchste Gute empfangen. Mehr kann
ein Geschöpf auf Erden nicht erreichen, Von dannen
gehen
nicht mehr leiden
Gehen
Wie hast du
es so schön im Tempel gesagt, o Herr: 'Wer Opfer
darbringt mit dem Eigentum der Armen, ist wie einer, der den Sohn
vor den Augen des Vaters ermordet!' Nur die Furcht vor dir hält
Jochanan davon ab, es Doras nachzutun.
In ihm ist die Erinnerung wach geblieben an das, was dem andern
geschah. »
- S. 32:
«Siehst du, wohin die erste Sünde
führt? Dazu, o Judas! Erst ein Meineid der
Frau gegenüber, dann ein anderer Gott gegenüber; daraufhin
wurde er zum Verleumder, Lügner, Flucher und Gotteslästerer,
dann hat er sich dem Wein hingegeben, und nun ist er zum Mörder
geworden. So liefert man sich Satan aus, o Judas.
Denk immer daran.»
- S. 34:
«Nun, ich wollte, dass du darüber
nachdenkst, wohin Lüge, Geldgier, Völlerei und nutzloses
Praktizieren einer Religion, die nicht mehr
geistig geübt wird, führen können. Und was ist
das symbolische Bankett für Samuel gewesen? Nichts! Eine
Völlerei, eine Gotteslästerung, und dabei ist er zum
Mörder geworden. Viele werden in Zukunft sein
wie er und mit dem Geschmack des Lammes auf der Zunge - nicht
des Lammes, das vom Schaf geboren wird, sondern des göttlichen
Lammes - zum Verbrechen
übergehen. Warum das? Wie kann das geschehen? Fragst du dich
nicht? So sage ich es dir selbst: weil sie sich auf jene Stunde
durch viele vorausgegangene Verbrechen vorbereitet haben, durch
Gleichgültigkeit am Anfang, durch
Hartherzigkeit später. Erinnere
dich daran, Judas!»
423. Der Sabbat der Ungesäuerten Bote. S.
35
- S. 36.
«Tue noch mehr, mein Freund. Es ist schon
viel, ergeben zu sein und den Schmerz zu ertragen. Aber du sollst
ihm einen noch höheren Wert verleihen.»
- «Welchen, mein Herr?»
- «Opfere ihn für die Erlösung
der Menschen auf.»
- «Ich bin nur ein armer Mensch, Meister. Ich kann mir
nicht anmassen ein Erlöser zu sein.»
- «Das sagst du. Aber du bist im Irrtum.
Gott ist Mensch geworden, um den Menschen zu helfen. Aber auch
die Menschen können Gott helfen. Die Werke der Gerechten,
der vor Jahrhunderten verstorbenen,
der heutigen und der zukünftigen, werden in der Stunde der
Erlösung mit den meinen vereint. Du,
vereine die deine schon von jetzt an mit den meinen. Es ist so
schön, sich der unendlichen Güte hinzugeben, ihr hinzuzufügen,
was wir mit unserer begrenzten Güte geben können, und
zu sagen: 'Auch ich wirke, o Vater, am Wohl der Brüder'.
Es gibt keine grössere Liebe zum Herrn und zum Nächsten,
als das Wissen darum, dass man für die Herrlichkeit
Gottes und für das ewige Heil der Brüder
leidet und stirbt. Sich selbst retten? Das ist wenig. Das ist
das Mindeste an Heiligkeit. Schön ist es,
zu retten. Sich hinzugeben, um zu retten. So sehr lieben, dass
man zur lodernden Flamme wird, um zu retten. Dann ist die Liebe
vollkommen, und die Heiligkeit des Hochherzigen
wird grossartig sein.»
- «Vielleicht ist das Leiden meines Bruders der Preis für
meine Seele? Sag es mir, Herr, damit mein Seelenschmerz
vollkommen sei»
- «Gewiss, so ist es. Ich habe den guten Bruder mit seinen
Gebeten und seinem Flehen gehört. Aber das soll dir keinen
Kummer machen, der dich beschwert, sondern es soll dich anspornen,
um jeden Preis vollkommen zu werden; und freue dich, freue dich,
weil Lazarus dich dem Dämon
entrissen hat
»
- «Nicht ich, du, Meister!»
- «
weil er dich dem Dämon
entrissen hat, hat er einen künftigen Lohn Gottes
verdient, von dem Völker und Engel
sprechen werden. Und wie von Lazarus, so werden
sie auch von anderen reden; besonders von den Frauen, die durch
ihren Heldenmut Satan die Beute entrissen
haben
»
- (die Mutter des Judas) «Der Himmel? O Herr,
aber eine Frau, eine Schwester oder eine Mutter, die
nicht
imstande gewesen ist, die zu retten, die sie liebt, und sie verdammt
sehen muss, könnte sie sich des Paradieses
erfreuen, obwohl sie nicht im Paradies sind? Glaubst du nicht,
dass es für sie keine Freude mehr geben kann, weil
das Fleisch von ihrem Fleisch, und das Blut von ihrem Blut die
ewige Verdammnis, verdient hat? Ich denke, dass
sie sich nicht freuen kann, wenn sie geliebte Menschen in schrecklicher
Pein weiss.»
- «Du bist im Irrtum, Maria. Die Anschauung
Gottes, der Besitz Gottes sind Quellen
einer so unendlichen Glückseligkeit,
dass er keinen Schmerz mehr für die Seligen
geben kann. Wirkend und aufmerksam, um jenen zu helfen,
die noch gerettet werden können, leiden sie nicht mehr wegen
denen, die von Gott getrennt sind, und daher auch von ihnen selbst,
die sie in Gott sind. Die Gemeinschaft der Heiligen
ist für die Heiligen.»
- S. 38:
«
vor allen Dingen sollst du wissen,
dass du Gefahr läufst, selbst verdammt zu werden, wenn du
sagst, dass du ihn nie lieben wirst. Im Himmel aber, wo man ganz
eins mit der Liebe ist, würdest du für ihn und seine
Rettung beten, bis zum Augenblick seines Gerichtes.
Es gibt Seelen, die im letzten Augenblick gerettet werden,
weil das ganze Leben lang für sie gebetet worden ist.»
- S. 42:
«Ach, wirklich? Und wie wurde der Schänder
einer Jungfrau vom Hohenpriester genannt?
Der Beschmutzer seines Amtes? Antwortet!» fragt Jesus.
- «Er ist der Sohn des Hohenpriesters. Annas
ist immer noch der wahre König dort»
sagt, eingeschüchtert von der hoheitsvollen Erscheinung Jesu,
Joachim. Jesus steht hochaufgerichtet und mit ausgebreiteten
Armen vor ihm
- «Ja, der König der Verderbtheit,
und ich soll ein Land nicht 'armselig' nennen, in dem wir einen
schmutzigen und mörderischen Tetrarchen
und einen Hohenprister haben, der Komplize eines Schänders
und Mörders ist?
» fragt Jesus.
- «Vielleicht hat das Mädchen Selbstmord begangen
oder ist vor Gram gestorben?» flüstert Eleazar.
- «Trotzdem hat sie ihr Schänder ermordet
Wird
jetzt nicht auch der eingekerkerte Verwandte umgebracht werden,
damit er nicht spricht? Und der Altar nicht entweiht,
wenn sich ihm ein mit so vielen Verbrechen Beladener
nähert? Wird die Gerechtigkeit nicht erstickt durch die Schweigepflicht,
die den allzu wenigen Gerechten des Hohen Rates
auferlegt wird? Ja, möge nur bald der neue Samson
kommen und diesen entweihten Ort niederreissen, vernichten, um
Neues zu schaffen
Bis zum Erbrechen angewidert durch den
Ekel, den ich empfinde, nenne ich diesen unglücklichen Ort
nicht nur armselig, sondern entferne mich von seinem verkommenen
Herzen voller namenloser Verbrechen, von dieser Höhle Satans
Ich gehe. Nicht aus Furcht vor dem Tod. Ich werde
euch zeigen, dass ich keine Furcht habe. Aber ich gehe, weil meine
Stunde noch nicht gekommen ist und ich den Schweinen
Israels keine Perlen vorwerfen will, ich werde
sie den Demütigen bringen, die in elenden Hüten auf
den Bergen und in den Tälern der ärmlichen Ortschaften
verstreut sind. Dort wo man noch zu glauben und zu lieben imstande
ist, wenn jemand da ist, der sie es lehrt. Dort, wo unter rauhen
Gewändern Seelen sind, während hier die Tuniken und
die heiligen Mäntel, ja sogar der Ephod und das Brustschild
dazu dienen, unreines Aas zu bedecken und mörderische Waffe
zu verbergen.»
- S. 43:
«Oh, sei nicht so furchtbar! Du bist nicht
mehr du selbst! Wie kann man auf deine Barmherzigkeit hoffen,
wenn du dich so furchtbar zeigst?»
- «Und doch werde ich so und noch gewaltiger sein, wenn
ich die zwölf Stämme Israels
richten werde. Aber habe Mut, Lazarus! Wer an Christus
glaubt, hat das Gericht schon überstanden
»
424. «Martha, Martha, du machst dir Sorgen
und Unruhe um vieles». S. 44
- S. 46:
«Die reinen Seelen, wo gibt es die,
Maria? Eher wird sich ein Berg in Bewegung setzten, als dass ein
Geschöpf die dreifache Reinheit
zu erlangen vermag. Viele, allzu viele Dinge umgeben einen
Erwachsenen und gären. Es lässt sich nicht immer verhindern,
dass sie ins Innere eindringen. Nur Kinder haben eine engelgleiche
Seele, eine Seele, die in ihrer Unschuld vor Erkenntnissen
bewahrt bleibt, die sich in Schlamm verwandeln können.
Daher liebe ich sie so sehr. Ich sehe in ihnen einen Widerschein
der unendlichen Reinheit. Sie sind die einzigen, die diese
Erinnerung an den Himmel in sich tragen. Meine Mutter ist die
Frau mit der Seele eines Kindes. Mehr noch. Sie ist die Frau mit
der Seele eines Engels, so wie Eva war,
als sie aus der Hand des Vaters hervorging
das Paradies
ist Licht, Duft und Harmonie
die Reinheit der Mutter wird der Edelstein
des Paradieses sein. Aber das Paradies ist
unendlich! Was würdest du von einem König
sagen, der nur eine Perle in seinem Schatz hat? Auch wenn es die
allerschönste wäre?»
- S. 47:
«Oh nein! Wie die Kinder müssen sie
werden, dann steht auch den Erwachsenen das Reich offen
die Reue, glaube mir, ist das, was reinigt
»
- «Martha, Martha! Muss ich nun sagen, dass
sie (Jesus legt ihr die Hand aufs Haupt), die von so weit her
gekommen ist, dich in der Liebe übertroffen hat? Muss
ich nun sagen, dass sie, die nicht ein einziges gutes Wort zu
sagen wusste, nun eine Gelehrte in der Wissenschaft
der Liebe ist? Lass sie doch in ihrem Frieden! Sie war so krank,
und nun ist sie eine Genesende, die gesundet,
indem sie Getränke trinkt, die sie kräftigen. Sie war
so sehr gequält
Und nun, aus dem Alptraum erwacht,
schaut sie im sich und in sich und entdeckt sich neu und entdeckt
eine neue Welt. Lass sie sich darin sicher fühlen. Mit diesem
ihrem 'neuen' Leben muss sie die Vergangenheit
vergessen und sich das ewige erwerben
Dieses wird nicht
allein durch Arbeit erworben, sondern auch durch Anbetung.
»
- «Martha wird sich durch die Worte, die ich
zu ihr gesagt habe, reinigen, Du
durch die Aufrichtigkeit
deiner Reue
»
- «Nein, durch deine Vergebung, Meister. Meine Reue
hätte nicht genügt, um meine grosse Sünde
abzuwaschen
»
- «Sie genügt, und sie wird deinen Schwestern genügen,
die es dir nachtun werden, all den armen Kranken im Geiste. Die
aufrichtige Reue ist ein Filter, der reinigt; die Liebe
ist dann das Mittel, das vor jeglicher neuen Befleckung
bewahrt. Dadurch können jene, die das Leben zu Erwachsenen
und Sündern gemacht hat,
wieder unschuldige Kinder werden und wie sie in mein Reich eintreten.
»
425. Jesus spricht in Bethanien. S. 49
- S. 50:
(zwei hohe Frauen, die eine breiter als hoch;
die andere von mittlerer Statur, aber gut proportioniert,. Soll
ich hingehen und sie begrüssen?»
- «Nein. Sie kommen als Unbekannte, die nach dem Wort des
Rabbi verlangen, und als solche müssen wir sie
betrachten.»
- «Wie du willst, Meister. Ich würde es tun, um
Claudia an ihr Versprechen zu erinnern
»
- «Das ist nicht nötig, und selbst, wenn es so wäre,
wollen wir nie Bettler werden, nicht wahr, Judas?
Der Heroismus im Glauben muss sich in den schwierigen Lebenslagen
heranbilden.»
- «Aber es wäre für
dich
Meister.»
- «Und für deine immerwährende Idee von einem
menschlichen Triumph, Judas, gibt dich
keinen Illusionen hin, weder was mein künftiges Handeln noch
was die gegebenen Versprechen betrifft. Du glaubst an das, was
du dir selbst sagst. Aber nichts kann den Gedanken Gottes ändern,
und der besteht darin, dass ich der Erlöser
und der König eines geistigen Reiches
bin.»
- S. 52:
«Das was ich schon oft gesagt habe.
'Viele werden kommen von Osten und Westen
und mit Abraham und Jakob im Himmelreich
zu Tische sitzen. Aber die Söhne dieses Reiches
werden in die äusserste Finsternis geworfen
werden.'»
- «Die Söhne Gottes in der
Finsternis? Du lästerst Gott!» schreit
einer der widerspenstigen Synedristen. Es ist
der erste Spritzer des Geifers dieser Schlangen, die sich zu lange
ruhig verhalten haben und nun nicht mehr schweigen können,
da sie sonst in ihrem eigenen Gift ersticken.
- «Nicht die Kinder Gottes» antwortet Jesus.
- «Du hast es gesagt! Du hast gesagt
'Die Söhne
dieses Reiches werden in die äusserste Finsternis
geworfen werden.'»
- «Und ich wiederhole: die Söhne dieses Reiches,
des Reiches, in dem das Fleisch, das Blut, der Geiz, der Betrug,
die Begierlichkeit und das Verbrechen regieren.
Aber dieses ist nicht mein Reich, das meinige ist das Reich des
Lichtes. Das eurige ist das Reich der Finsternis.
Zum Reich des Lichtes werden von Osten und Westen, von Süden
und Norden die gerechten Seelen gelangen, auch jene, die jetzt
noch Heiden und Götzendiener sind
und von Israel verachtet werden, und sie werden in
heiliger Gemeinschaft mit Gott leben, denn sie werden das Licht
Gottes in sich aufgenommen haben in Erwartung des Aufstieges zum
wahren Jerusalem, wo es keine
Tränen, keinen Schmerz und vor allem keine Lüge mehr
geben wird. Die Lüge, die heute die Welt der Finsternis regiert
und deren Söhne durchdringt bis zu dem Punkt, an dem kein
Fünkchen von göttlichem Licht mehr von ihnen aufgenommen
wird. Oh, mögen recht bald die neuen Söhne anstelle
der Söhne der Verleumdung
kommen! Mögen sie kommen, welches auch ihre Herkunft sei,
Gott wird sie erleuchten, und sie werden herrschen in alle Ewigkeit!»
- S. 55:
Die Menge schreit: «Zur Steinigung
mit diesen Gotteslästerern! Zum
Tode! Ihr habt dem Heiligen genug Nachstellungen
bereitet! Ihr sollt verflucht sein!» Sie greifen nach Steinen,
Erdschollen, Zweigen und Kieseln, bereit, mit der Steinigung zu
beginnen.
- Jesus hält sie davon ab.«Das ist das Wort der Menschen.
Das ist ihre Antwort. Die meine lautet anders. Ich sage: Geht!
Ich werde mich nicht damit beschmutzen, euch zu bestrafen. Der
Allerhöchste soll sich um euch kümmern.
Er ist meine Verteidigung gegen die Gottlosen.»
- S. 57:
«Hört euch eine meiner Vorhersagen
an, ihr Israeliten. Je mehr ihr den Rabbi
von Galiläa und seine Nachfolger
verfolgt und versucht, seine Lehre, die göttlich
ist, mit Gewalt zunichtezumachen, umso mehr wird sich diese Lehre
über die ganze Welt verbreiten. Jeder Tropfen Märtyrerblut,
den ihr vergiessen lassen werdet in der Hoffnung, mit euren entarteten,
heuchlerischen Gesetzen,
die nicht mehr dem Gesetz Gottes entsprechen, zu triumphieren
und zu herrschen, wird ein Same für künftig
Gläubige sein, und ihr werdet besiegt werden, während
ihr glaubt, triumphieren zu können. Geht. Auch ich gehe
»
426. Auf dem Weg zum Berg Adummim. S. 58
- S. 60
«Ja, dich, Der Kleinste ist der Grösste,
wenn er sich in Demut zum Wohl seiner Brüder
mit seinem Herrn vereinigt. Sprich
»
- «
Denn nur, wenn sie entflammt sind, werden
wir das Martyrium auf Erden ertragen
können. Nur, wenn wir zuvor das süsse Märtyrium
der vollkommenen Liebe erlitten haben, werden wir bereit sein,
das Märtyrium des menschlichen Hasses auf uns zu nehmen.
Herr
was habe ich gesagt
»
427. Nach der Einkehr auf dem Kerith. S. 60
- S. 61:
«Ihr werdet sicherlich nicht die ganze
Welt bearbeiten können. Jahrhunderte werden
dazu nötig sein, und wenn ein Teil bearbeitet ist, wird
Satan kommen und Zerstörungsarbeit
leisten. Es wird daher eine ununterbrochene Arbeit sein, die bis
ans Ende der Zeiten dauern wird.»
- «Oh, wie werde ich mich dann auf den Tod vorbereiten
können?» Petrus ist wirklich untröstlich.
- Jesus versichert ihm, indem er ihn umarmt: «Du wirst
Zeit haben. Es genügt ein Augenblick vollkommener Sammlung,
um sich vorzubereiten, um vor Gott zu erscheinen. Aber du
wirst reichlich Zeit haben. Im übrigen wissen, dass die
Erfüllung des Willens Gottes immer Vorbereitung auf einen
heiligmässigen Tod ist.»
- S. 62:
«Wenn ihr auf euren apostolischen Reisen
Verbrechern begegnet, dann seid nicht wie die
Pharisäer, die alle verachten, während
sie selbst verderbt sind, sondern nähert euch ihnen mit grosser
Liebe, ich würde sagen, mit unbegrenzter Liebe
Nicht
durch eure Worte, sondern durch eure Liebe werdet ihr die Herzen
bekehren, und wenn ihr Sünder
antrefft, dann liebt sie.»
- S. 63:
«Durch die Betrachtung
liebt man Gott, und durch die Tat liebt man den Nächsten,
und diese beiden Arten der Liebe sind nicht zu trennen; denn es
gibt nur eine Liebe, und indem wir den Nächsten lieben, lieben
wir Gott, der uns diese Liebe befiehlt und uns den Nächsten
als Bruder gegeben hat. Ihr werdet nicht behaupten können
- und ebenso wenig werden es die künftigen Priester
tun können - meine Freunde zu sein, wenn eure Liebe - und
die ihre - nicht gänzlich auf die Rettung der Seelen ausgerichtet
ist, für die ich Mensch geworden bin und leiden werde. Ich
gebe euch ein Beispiel, wie man liebt. Daher sollt ihr und
die, die nach euch kommen werden, das tun, was ich tue. Eine
neue Zeit bricht an, die Zeit der Liebe
dass Gott die
Liebe ist und dass, wer keine Liebe hat, nichts als ein unvernünftiges
Tier und ein Dämon ist? Oh, komm, süssester
und mächtigster Geist, und entflamme
die Erde, nicht um sie zu zerstören, sondern um sie zu reinigen.
Entzünde die Herzen! Mache aus ihnen meinesgleichen, Christen,
das heisst mit der Liebe Gesalbte, durch die Liebe Wirkende und
aus Liebe Heilige und Heiligende.»
428. Essener und Pharisäer;
Das Gleichnis vom untreuen Verwalter . S. 63
- S. 65:
Jesus strahlt vor Schönheit.
Mit dem Sonnenschein im Antlitz und dem grünen Berg im Hintergrund,
scheint er eine Traumvision zu sein. Die Stunden
der Einsamkeit, ein uns unbekanntes Ereignis, vielleicht ein Überfluss
an väterlicher Liebesbezeugungen,
ich weiss es nicht, unterstreichen seine stets vollkommene Schönheit
und lassen sie glorreich, mächtig, friedlich, freundlich
und, ich würde fast sagen, heiter werden. Er gleicht einem,
der von einer liebenden Begegnung zurückkehrt und bei dem
sich die Freude darüber in seinem ganzen Aussehen, in seinem
Lächeln und seinem Blick widerspiegelt. Hier leuchtet
das Zeugnis dieser Begegnung, die göttlich
ist, hundertmal stärker als nach einer armseligen, menschlichen
Liebesbezeugung, und Christus ist wie verklärt.
All das überträgt sich auf die Anwesenden, die ihn bewundernd
und schweigend betrachten, eingeschüchtert vielleicht durch
die Ahnung einer geheimnisvollen Vereinigung
des Allerhöchsten mit seinem Wort
- S. 66 :
«Welchen Gebrauch macht der Mensch von
der Freiheit, die Gott ihm gegeben hat? Ein Grossteil der Menschen
benützt sie, wie es ein Kind tun würde; andere, als
wären sie Törichte, und wieder andere wie Verbrecher.
Aber dann kommt der Tod, und der Mensch steht vor
dem Richter, der ihn mit strenger Stimme fragen
wird: 'Wie hast du das gebraucht oder missbraucht, was ich dir
gegeben habe?'
- Schreckliche Frage! Geringer als ein Strohhalm werden dann
die Güter dieser Welt erscheinen, für
die der Mensch so oft zum Sünder
geworden ist! In seiner unendlichen Armseligkeit
und vollkommen entblösst wird er beschämt und zitternd
vor der Majestät des Herrn stehen, ohne
Worte zu finden, um sich zu rechtfertigen. Auf Erden
ist es leicht, sich zu rechtfertigen und arme Menschen zu täuschen,
im Himmel jedoch gibt es das nicht. Gott lässt sich nicht
betrügen, nie, und Gott lässt sich nicht auf Kompromisse
ein. Niemals.»
- S. 69:
«Wollt ihr, dass verschwenderische Elemente
in das himmlische Jerusalem aufgenommen werden?
Nein, das wird nie geschehen. Dort oben lebt man in Liebe, Grossherzigkeit
und Gerechtigkeit. Alle für einen, und alle für alle.
Die Gemeinschaft der Heiligen ist eine tätige
und ehrbare Gesellschaft, eine heilige Gesellschaft,
und niemand, der sich als ungerecht und untreu erwiesen hat, kann
ihr angehören.»
- «Sagt jedoch nicht: 'Aber dort oben werden wir treu und
gerecht sein, denn dort werden wir alles haben, ohne das Schicksal
fürchten zu müssen'. Nein! Wer in den kleinen Dingen
untreu ist, würde es auch im Grossen. Gott vertraut
die wahren Reichtümer nicht dem an,
der gezeigt hat, dass er mit den irdischen Gütern
umzugehen weiss. Wie kann euch Gott eines Tages im Himmel
die Aufgabe der geistigen Hilfe für die Brüder auf Erden
übertragen, wenn ihr bewiesen habt, dass Stehlen und Betrügen
oder die gierige Erhaltung eures Reichtums eure grundlegenden
Charaktereigenschaften sind?»
- S. 70:
«Kein Knecht kann zwei Herren dienen, denn
entweder gehört er dem einen an oder dem anderen, und entweder
den einen oder den anderen wird er hassen. Die beiden Herren,
zwischen denen der Mensch wählen kann, ist Gott und der Mammon.
Wenn er dem ersten angehören will, kann er nicht das Zeichen
des zweiten tragen, seiner Stimme folgen und seine Mittel in Anspruch
nehmen.»
- Eine Stimme erhebt sich aus der Gruppe der Essener:
«Der Mensch ist nicht frei, zu wählen. Er ist gezwungen,
seiner Bestimmung zu folgen. Wir behaupten nicht,
dass ohne Weisheit verteilt worden sei. Im Gegenteil,
der Allwissende hat nach seinem eigenen vollkommenen
Plan die Zahl derer, die des Himmels würdig sind, festgelegt,
und die anderen geben sich vergeblich Mühe, es zu werden.
So ist es, und anders kann es nicht sein. Wie einer, der aus dem
Haus geht, den Tod durch einen Stein finden kann, der
sich vom Gesims des Hauses löst, kann ein anderer im dichtesten
Gedränge der Schlacht ohne die geringste Wunde
davonkommen; und so wird derjenige, der gerettet werden will,
während es im ewigen Buch nicht so geschrieben steht, ständig
sündigen, ohne es zu wissen, weil ihm die Verdammung
bestimmt ist.»
- «Nein, Mann, so ist es nicht. Sieh deinen Irrtum
ein. Wenn du so denkst, beleidigst du den Herrn schwer.»
- «Warum? Beweise es mir, und ich werde meine Meinung ändern.»
- «Indem du dies behauptest, gibst du im Geist zu, dass
Gott ungerecht gegen seine Geschöpfe ist. Gott hat sie in
gleicher Weise und mit der gleichen Liebe geschaffen. Er ist ein
Vater, vollkommen in seiner Vaterschaft, wie in allen anderen
Dingen. Wie kann er also Unterschiede machen und einen Menschen,
der empfangen wird, verdammen, während dieser noch ein unschuldiger
Embryo und unfähig zu sündigen ist?»
- «Um sich für die Beleidigungen
von seiten der Menschen zu rächen.»
- «Nein. So rächt sich Gott nicht! Er würde
sich nicht mit einem so elenden und noch dazu ungerechten und
erzwungenen Opfer zufriedengeben. Die Beleidigungen
Gottes kann nur durch den menschgewordenen Gott getilgt werden.
Er wird die Sühne sein, nicht dieser oder
jener Mensch. Oh, wäre es möglich, dass ich nur die
Erbsünde tilgen müsste! Dass die
Erde keinen Kain gehabt hätte, keinen Lamech,
keinen verdorbenen Sodomisten, keinen Mörder,
keinen Dieb, keinen Einbrecher, keinen Unzüchtigen, keinen
Gotteslästerer, keinen Lieblosen
zu den Eltern, keinen Meineidigen usw.! Aber
an jeder einzelnen dieser Sünden ist nicht
Gott, sondern der Sünder schuld. Gott hat
den Menschen die Freiheit gelassen, zwischen dem Guten und dem
Bösen zu wählen.»
- «Er hat nicht gut daran getan», schreit ein
Schriftgelehrter.
- «Er hat uns über alle Massen versucht. Obwohl er
wusste, dass wir schwach, unwissend und vergiftet waren, hat er
uns in Versuchung geführt. Das ist Unklugheit oder gar Bosheit.
Du, der du gerecht bist, musst zugeben, dass ich die Wahrheit
sage.»
- «Du sagst eine Lüge, um mich zu versuchen. Gott
hatte Adam und Eva alle notwendigen
Ratschläge gegeben, und was hat es genützt?»
- «Er hat es schon damals schlecht gemacht. Er hätte
den Baum, die Versuchung, nicht in den Garten setzen dürfen.»
- «Aber wo bleibt dann das Verdienst
des Menschen?»
- «Er wäre auch ohne das Verdienst
ausgekommen. Er hätte ohne eigenes Verdienst und nur durch
das Verdienst Gottes leben können.»
- «Meister, sie wollen dich versuchen. Lass diese Schlangen,
und höre uns zu, die wir in Enthaltsamkeit
und Betrachtung leben», ruft aufs neue
der Essener.
- «Ja, ihr lebt in Enthaltsamkeit
und Betrachtung, aber schlecht. Warum lebt ihr
nicht heiligmässig?»
- Der Essener beantwortet diese Frage nicht, sondern
fragt: «So wie du mir eine überzeugende Antwort, was
die freie Entscheidung betrifft, gegeben hast - und ich werde
guten Willens darüber nachdenken, in der Hoffnung, sie annehmen
zu können - so sage mir jetzt: Glaubst du wirklich an eine
Auferstehung des Fleisches und an ein Leben
der Geister, das durch sie vervollständigt wird?»
- «Willst du etwa, dass Gott dem Leben des Menschen
einfach so ein Ende setze?»
- «Die Seele, das verstehe ich
Aber wenn der Lohn
sie glücklich macht, wozu dient dann die Auferstehung
des Fleisches? Wird sie die Glückseligkeit
der Heiligen vermehren?»
- «Nichts wird die Glückseligkeit
vermehren, die ein Heiliger hat, wenn er Gott besitzt.
Das heisst, nur eines wird sie am Jüngsten Tag
vermehren: die Gewissheit, dass die Sünde
nicht mehr existiert. Aber ist es nicht recht, dass Fleisch und
Seele, so wie sie heute im Kampf um den Besitz des Himmels vereint
sind, auch am Ewigen Tag vereint seien, um sich gemeinsam des
Lohne zu erfreuen? Leuchtet dir das nicht ein? Weshalb
lebst du dann in Enthaltsamkeit und Betrachtung?»
- «Um
mehr Mensch zu sein, Herr über die anderen
Lebewesen, die nur ihrem Instinkt gehorchen, und
um besser zu sein als der grösste Teil der Menschen, die
von Sinnlichkeit durchdrungen sind, auch wenn
sie Stirnbänder, Falbeln und weite Gewänder tragen und
sich die 'Abgesonderten' nennen.»
- Anathema! Die Pharisäer,
die dieser Angriff, der die Menge zustimmend murmeln lässt,
voll getroffen hat, winden sich und schreibe wie besessen: «Er
beleidigt uns, Meister! Du kennst unsere Heiligkeit.
Verteidige uns!»
- S. 72:
Jesus antwortet: «Auch er kennt eure Scheinheiligkeit.
Die Gewänder entsprechen nicht der Heiligkeit.
Verdient es, gelobt zu werden, dann kann ich für euch
sprechen. Dir aber, Essener, antworte ich, dass
du dich für zu wenig opferst. Warum opferst du dich? Für
wen? Wie lange? Für ein menschliches Lob. Für einen
sterblichen Leib. Für eine kurze Zeit, die dahineilt wie
der Flug des Falken. Bringe deine Opfer auf einer höheren
Ebene dar. Glaube an den wahren Gott, an die selige Auferstehung,
an den freien Willen des Menschen. Lebe als Asket, aber aus
diesen übernatürlichen Gründen, und du wirst mit
dem auferstandenen Fleisch die ewige Glückseligkeit
geniessen.»
- «Es ist zu spät! Ich bin alt! Ich habe vielleicht
mein Leben durch die Zugehörigkeit zu einer Sekte
des Irrtums vergeudet
Es gibt keine Rettung
mehr
»
- «Nein! Es gibt immer eine Rettung für den, der
das Gute will. Hört, o ihr Sünder,
o ihr, die ihr im Irrtum seid, o ihr, welches auch
eure Vergangenheit gewesen sein mag. Bereut.
Kommt zur Barmherzigkeit. Ich öffne euch die Arme. Ich
zeige euch den Weg. Ich bin die reine Quelle, die Quelle des Lebens.
Werft die Dinge, die euch bis jetzt verführt haben, weg!
Kommt entblösst zur Reinigung. Bekleidet euch mit Licht.
Werdet wiedergeboren
Kommt zur Liebe und zum Frieden.
Oh, lasst zu, dass die Liebe Gottes sich in euch ergiesse. Tröstet
diese Liebe, die über euren Widerstand, eure Furcht und eure
Zaghaftigkeit betrübt ist. Ich bitte euch darum im Namen
meines und eures Vaters. Kommt alle zum Leben und zur Wahrheit,
und ihr werdet das ewige Leben erlangen.»
- Ein Mann aus der Menge ruft: «Ich bin reich und ein Sünder.
Was muss ich tun, um ins Himmelsreich zu kommen?»
- «Verzichte auf alles aus Liebe zu Gott und deiner
Seele.»
- Die Pharisäer murren und verspotten
Jesus als einen 'Händler von Illusionen und Irrlehren',
als einen 'Sünder, der
sich als Heiliger ausgibt', und machen ihn darauf
aufmerksam, dass die Häretiker stets
Häretiker sein werden und dass die Essener
solche sind
- S. 73:
«Ich habe Erbarmen mit diesen Menschen,
mit diesen Seelen, die in der Religion aufatmen
möchten, jedoch Schlingen finden, die sie erdrosseln. Sie
suchen Liebe und finden Schrecken.
- Nein. Kommt, ihr Kleinen von Israel. Das Gesetz
ist Liebe! Gott ist Liebe. So sage ich den Eingeschüchterten
unter euch. Das strenge Gesetz und die drohenden Propheten,
die mich vorausgesagt haben, denen es aber trotz ihrer lauten,
prophetischen, furchteinflössenden Rufe nicht gelungen ist,
die Sünden zu vermindern, gelten bis Johannes.
Mit Johannes beginnt das Reich Gottes, das
Reich der Liebe. Und ich sage den Demütigen: 'Tretet
ein, es ist für euch', und jeder, der guten Willens ist,
bemüht sich, hineinzugelangen. Für jene aber, die ihr
Haupt nicht beugen, sich nicht an die Brust schlagen und nicht
sagen wollen: 'Ich habe gesündigt', wird das Reich nicht
sein. Es steht geschrieben: 'Beschneidet eure Herzen, und versteift
eure Nacken nicht weiterhin!»
429. Im Haus der Nike. S. 75
- S. 80:
«Ein Übermass an Busse könnte
sie ängstigen, und Satan könnte sich dieser
Angst bedienen
»
430. An der Furt zwischen Jericho und Bethabara. S. 81
- S. 83:
Aber ein Jüngling, der sehr reich gekleidet
ist und mit anderen seinesgleichen gerade mit zwei Dirnen
spricht, sagt laut zu einer von ihnen: «Geh! Geh! Wir möchten
ein wenig lachen. Biete dich an! Tröste ihn! Er ist traurig,
denn arm wie er ist, kann er sich keine Frauen leisten.»
- Eine Welle der Röte überzieht das elfenbeinfarbene
Antlitz Jesu, das gleich wieder blass wird.
- Die Unverschämte, ganz ein Geklingel von Schmuckstücken
zwischen leichten, flatternden Gewändern, springt mit einem
ausgelassenen Schrei vom niedrigen Ufer auf den Kies und hat so
Gelegenheit, viele verborgene Reize sehen zu lassen. Sie landet
direkt vor den Füssen Jesu. Mit einem spöttischen Gelächter
auf dem schönen Mund, mit einladenden Bewegungen und einem
Augenzwinkern ruft sie: «Oh du Schönster unter den
aus der Frau Geborenen! Für einen Kuss deines Mundes kannst
du mich ganz umsonst haben!»
- Johannes, Andreas und Jakobus
des Alphäus sind wie gelähmt
durch dieses skandalöses Auftreten und vermögen nicht,
sich zu rühren. Aber Petrus macht einen Panthersprung
von seiner Gruppe bis zu der Schamlosen, die auf den Knien halb
nach hinten geneigt ist, packt sie, hebt sie auf, schüttelt
sie und schleudert sie mit einem schrecklichen Beinamen gegen
den Damm, und dann geht er auf sie los, um ihr den Rest zu geben.
- S. 84:
Jesus ruft: «Simon!» Ein
Schrei, der mehr ausdrückt als eine ganze Rede.
- Simon dreht sich um, rot vor Zorn, und sagt zu
seinem Herrn: «Warum lässt du mich sie nicht bestrafen?»
- «Simon, man bestraft nicht das Kleid,
das schmutzig geworden ist, sondern man wäscht es. Diese
Frau hat als Kleid ihr schmutziges Fleisch und ihre Seele ist
geschändet. Beten wir, um sie an Seele und Leib reinzuwaschen.»
Jesus sagt es sanft, mit leiser Stimme, jedoch so, dass er noch
von der Frau gehört werden kann, und während er weitergeht,
richtet er nun einen Augenblick seinen milden Blick auf die Unglückliche.
Einen Blick, einen einzigen Blick, einen Augenblick nur, doch
die ganze Macht der barmherzigen Liebe ist in ihm enthalten!
Die Frau neigt den Kopf, hebt den Schleier wieder auf und hüllt
sich hinein
Jesus setzt seinen Weg fort
- S. 85:
«Gewiss, das Sterben fällt den Reichen
und den Jungen schwer, die nur reich an Geld und jung an Jahren
sind. Jene aber, die reich an Tugenden und jung durch die Reinheit
ihrer Sitten sind, schmerzt das Sterben nicht
Ist der
Tod ein harter Gedanke? Nein. Als gerechter Beschluss
für alle Sterbliche, ist er nur für die eine bedrückende
Sorge, die nicht glauben und mit Schuld beladen sind
vergebens
sagt man
'Wenn er länger gelebt hätte, hätte
er einen grösseren Lohn erhalten können,
denn er hätte mehr getan!'
- Die Seele weiss, wenigstens ungefähr, wieviel Zeit
ihr gegeben ist
Man trauert über der Leiche. Man weint
über sie. Aber der Leichnam weint nicht. Man
zittert vor dem Sterbenmüssen, achtet jedoch nicht darauf,
so zu leben, dass man in der Stunde des Todes nicht
zu zittern braucht
»
- S. 86:
«Warum weint und klagt man nicht über
die lebendigen, die wahren Leichen, jene, die in ihrem Körper
wie in einem Grab eine tote Seele tragen?
Warum versuchen
sie nicht, diese aufzuerwecken? Dies ist Liebe, wisst ihr? Dies
ist die grösste Liebe. O törichte Tränen über
Staub, der wieder zu Staub geworden ist! Götzendienst
der Gefühle! Heuchelei der Gefühle!
Weint nur, aber über die toten Seelen eurer Teuren. Sucht
sie zum wahren Leben zu führen. Besonders an euch, ihr
Frauen, wende ich mich, die ihr so viele vermögt bei denen,
die ihr liebt.»
- «Nun wollen wir zusammen das betrachten, was die Weisheit
als Ursache des Todes und der Schande nennt.
Beleidigt Gott nicht durch einen schlechten Gebrauch des Lebens,
indem ihr es mit üblen Handlungen besudelt, die den Menschen
entehren
beschimpft nicht diejenigen die an der Regierung
sind; denn nicht durch Auflehnung gegen die Obrigkeit
wird eine Nation gross und frei, sondern durch die
heiligmässige Lebensweise der Bürger
erlangt man den Segen des Herrn, der das Herz der
Regierenden rühren oder sie aus ihrer Position
oder auch aus dem Leben entfernen kann, wenn sie das Mass überschreiten
- S. 87:
«Seid gerecht gegen die Freunde. Freundschaft
ist eine Verwandtschaft der Seele
Seid ehrlich vor den Richtern! Vor alle Richtern,
angefangen vom höchsten, der Gott ist und sich nicht täuschen
und betrügen lässt durch heuchlerische Handlungen, bis
zu jenem inneren, der das Gewissen ist; vom strengen Richter des
Volkes, bis zu dem liebenden, leidenden
und aufmerksamen Richter: den Augen der Familienmitglieder
Lügt nicht! Seid ehrbar in Blicken sowie in Worten und Werken.
Ein Blick auf den, der ihn nicht verdient, oder ein Blick, der
dem verweigert wird, der ihn verdient, gleicht einer Schlinge
und einem Dolch.
»
- S. 88:
«Dem Feind gebührt Verzeihung und
Liebe, wenigstens im Geist, wenn das Fleisch sich weigert, ihn
zu lieben. Verzeihung ist Liebe des Geistes. Sich nicht rächen
ist Liebe des Geistes
»
431. Im Haus des Salomon. S. 88
432. Predigt an der Wegkreuzung beim Dorf des
Salomon. S. 94
- S. 94:
«Gott wird immer dem helfen, der den
Armen hilft so gut er kann, und immer kann man auf irgendeine
Art helfen. Oft sagt man: 'Ich kann nicht', und das ist eine
Lüge, denn wenn man will, findet man immer noch einen überflüssigen
Bissen, eine ausgediente Decke, ein abgelegtes Kleid für
jemanden, der nichts hat, und der Himmel vergilt die Gabe.
»
- S. 95:
«Du bist fähig. Deine Seele kennt
die Weisheit des Verzeihens und ist Gott auch in
den Stunden des Schmerzes treu und ergeben gewesen, und du weisst,
dass Gott dem hilft, der auf ihn hofft. Geh und sage es den Pilgern.»
- S. 97:
«Ihr werdet euch nicht mehr von ihm befreien
können. Die ersten haben schlecht gehandelt, weil sie der
Gier nach Geld gefolgt sind, ihr aber folgt
der Gier nach Vergnügen. Oh! Setzt nicht für eine
flüchtige Stunde das ewige Schicksal aufs
Spiel!»
433. Zum Westufer des Jordan. S. 100
434. Zu Gilgal. S. 101
- S. 104:
Jesus schaut ihn an und sagt leise: «Auch
diese Sünden will ich auf mich nehmen! Sohn,
höre zu! Ich bin die Barmherzigkeit, nicht der Schrecken
des Menschen. Auch für dich bin ich gekommen. Schäme
dich nicht vor mir
Ich bin der Erlöser.
Willst du Verzeihung erhalten? Was soll ich dir verzeihen?»
- «Mein Verbrechen, und du fragst mich?
Ich habe meinen Bruder getötet»
- «Du hast gesagt: 'Ich wollte ihn nur schlagen', denn
in jenem Augenblick warst du beleidigt und zornerfüllt. Doch
als du deine Brüder gehasst und verflucht hast, nicht einen,
sondern alle sechs, warst du nicht beleidigt und erzürnt.
Hass, Verwünschungen und Schadenfreude waren damals dein
geistiges Brot, nicht wahr?»
- «Ja, Herr. Zehn Jahre lang waren sie mein Brot.»
- «In Wirklichkeit hat dein grösstes Verbrechen
in dem Augenblick begonnen, als du angefangen hast, zu hassen
und zu verfluchen. In dieser Hinsicht bist du ein sechsfacher
Brudermörder.»
- «Aber Herr, sie haben mich doch ins Unglück gestürzt
und gehasst
und meine Mutter ist ihretwegen vor Hunger
gestorben
»
- «Willst du behaupten, dass du recht hattest, Rache
zu üben?»
- «Ja, das will ich sagen.»
- «Du hast unrecht. Gott ist da, um zu strafen, und
du hättest lieben sollen. Dann hätte Gott dich auf Erden
und im Himmel gesegnet.»
- «Nun wird er mich also nie segnen?»
- «Die Reue bringt den Segen
zurück. Aber wieviel Schmerz und wieviel Kummer hast
du dir selbst verursacht! Viel mehr, als deine Brüder dir
angetan haben, hast du dir selbst durch deinen Hass zugefügt
»
- S. 106.
«Meister, sie quälen uns mit Fragen
und Schmähreden
»
- «Belästigungen zu ertragen, ist ein Werk der Barmherzigkeit.»
- S. 107:
«Genug, genug! Die Lektion beherrschst
du. Wir aber möchten nun, dass du ein ähnliches Wunder
wirkst, damit wir glauben können. Zu Ostern,
im Tempel, waren wir erstaunt, als uns ein Fährmann
die Nachricht überbrachte, dass du den Fluss, der Hochwasser
fürchte, aufgehalten hast. Nun, wenn du für einen beliebigen
Menschen so viel getan hast, dann steige für uns, die wir
viel mehr wert sind, mit den Deinen in den Jordan
und durchquere ihn trockenen Fusses, wie es Moses
beim Roten Meer und Josua bei Gilgal
getan haben. Auf, also! Zauberstücke
sind nur gut für Unwissende, wir aber lassen uns durch deine
Schwarze Kunst nicht verführen, obwohl
du, das ist bekannt, in den Geheimnissen Ägyptens
und den magischen Formeln bewandert bist.»
- «Ich bedarf ihrer nicht.»
- «Gehen wir zum Fluss hinab, und wir werden an dich glauben.»
- «Es steht geschrieben: 'Du sollst den Herrn, deinen Gott,
nicht versuchen.'»
- «Aber du bist nicht Gott. Du bist ein armer Verrückter.
Du bist einer, der das unwissende Volk verführt.
Mit ihm hast du es leicht, denn Beelezebub ist
mit dir. Aber bei uns, die wir uns als Exorzisten
auszeichnen, erreichst du weniger als nichts», sagt einer
der Schriftgelehrten gehässig.
- «Beleidige ihn nicht! Bitte ihn, uns zufriedenzustellen.
So erniedrigst du ihn nur und er verliert seine Kraft, Auf, Rabbi
von Nazareth! Gib uns einen Beweis, und wir werden dich anbeten»,
sagt ein alter Schriftgelehrter
heuchlerisch, und scheint mit seiner schlangenhaften Schmeichelei
feindseliger zu sein als die anderen mit ihrer offenen Roheit.
- Jesus schaut ihn an. Dann wendet er sich nach Südwesten,
streckt seine Arme aus und spricht: «Dort ist die Wüste
von Judäa, und dort wurde
mir vom Geist des Bösen gesagt, ich solle den Herrn, meinen
Gott, versuchen. Aber ich habe geantwortet: 'Weiche von mir, Satan!
Es steht geschrieben: 'Du sollst Gott allein anbeten, ihn nicht
versuchen und ihm über die Gesetze des Fleisches
und des Blutes hinaus gehorchen!' Und das sage ich auch zu euch.»
- «Uns gibst du den Namen Satans? Uns? Oh,
du Verfluchter!» und als ob sie eher Strassenjungen als Gesetzeslehrer
wären, heben sie Steine vom Boden auf, um sie nach ihm zu
werfen, und schreien: «Geh fort! Geh fort, du ewig Verfluchter!»
- Jesus schaut sie furchtlos an. Er lähmt sie in ihrem
gotteslästerlichen Unterfangen, nimmt seinen Mantel und sagt:
«Gehen wir!
- S. 108:
«Und der Herr sprach zu Josua: 'Nimm zwölf
Männer, einen aus jedem Stamm, und lass sie mitten
ins Flussbett des Jordan steigen, da wo die Füsse
der Priester feststanden'
sie sollen ja
den Grunddstein des neuen Tempels und des ewigen
Jerusalem bilden. Zwölf. Bedenkt es. Das
soll die Zahl sein. Danach erwählte er weitere zwölf,
damit sie das zweite Zeugnis ablegen: die ersten Hirtenjünger,
den aussätzigen Abel und den lahmen Samuel,
die ersten Geheilten
und Dankbaren:
Ganz hart,
denn sie werden den Schlägen Israels, das Gott
hasst, widerstehen müssen.!
- Wie herzzerreissend, wie schwach, fast unhörbar wird
die Stimme Jesu, während er über die Hartherzigkeit
Israels weint
Oh Jakobus,
mein Bruder! Steinhart ist Israel gegen seinen Herrn!»
435. Nach Engedi; Trennung und Abschied von Judas
und Simon. S. 109
- S. 109:
(Totes Meer) «Doch einmal
war es schön hier, nicht wahr, Meister?»
- «Sehr schön. In den ersten Jahrhunderten
der Weltgeschichte waren diese Orte hier
ein kleines Paradies. Der Boden war äusserst
fruchtbar und reich an Quellen, die zu den verschiedensten Zwecken
dienten. Alles war dazu geschaffen, nur Gutes hervorzubringen.
Dann
schien die Unordnung der Menschen plötzlich
auf die Elemente überzugehen, und das Verderben
war unvermeidlich. Die Weisen der heidnischen
Welt erklären die furchtbare Strafe
auf vielerlei Weise. Doch es sind immer menschliche Erklärungen,
die bisweilen mit einer abergläubischen Furcht
verbunden sind. Aber glaubt mir: Es war einzig der Wille Gottes,
den den Elementen zu gebieten vermochte
- S. 110:
«
Die Elemente des
Himmels riefen jene des Abgrundes hervor, sie schüttelten
sich gegenseitig und massen sich gegeneinander wie in einem Hexentanz.
Die Blitze entzündeten das Pech, das aus den Adern
der Erde drang und sich überall ausbreitete. Das Feuer aus
dem Inneren der Erde, das Feuer auf Erden und das
Feuer des Himmels vereinigten sich, um das irdische Feuer zu nähren,
und die Schwerter der Blitze brachten der in schrecklicher Verwirrung
zitternden Erde immer neue Wunden bei. Über Stadien
und Stadien verbrannte und verzehrte sich eine Gegend, die einst
ein Paradies gewesen war, und es wurde daraus die
Hölle, die ihr jetzt seht und in der es
kein Leben geben kann.»
- Die Apostel hören aufmerksam zu.
- Bartholomäus fragt: «Glaubst
du, dass man, wenn sich die dichte Decke des Wassers austrocknen
liesse, auf dem Grund des grossen Meeres die Reste der bestraften
Städte finden würde?»
- «Gewiss, und zwar fast unversehrt; denn das hohe Wasser
bildet eine Art Schutzschicht über den begrabenen Städten,
und der Jordan hat sie mit einer Schicht Sand bedeckt.
So sind sie nun zweifach begraben und werden nie wieder erstehen
als Zeichen derer, die in ihrer Schuld verharrten
und unerbittlich begraben wurden unter dem Fluch Gottes und der
Gewalt Satans, dem sie ihr Leben lang mit so viel
Eifer gedient hatten.»
- S. 113:
«Judas
schade dir nicht
selbst! Schade dir nicht selbst, mein Judas! Fühlst du dich
seit einiger Zeit nicht viel ruhiger und glücklicher, frei
von den Blutsaugern deines schlechteren Ichs,
jenes menschlichen Ichs, das so leicht zum Spielball Satans
und der Welt wird? Ja, du fühlst dich so! Nun bewahre
dir deinen Frieden, dein Wohlbefinden. Schade dir nicht selbst,
Judas. Ich lese in deinem Inneren. Du bist nun in einer so guten
Verfassung! Oh, könnte ich dich doch, könnte ich dich
auf Kosten meines eigenen Blutes so bewahren; könnte ich
doch das letzte Bollwerk zerstören, in dem sich dein grosser
Feind verschanzt, um dich ganz in Geist umzuwandeln, in Verstand
des Geistes, Liebe des Geistes, des Geistes, des Geistes!»
- Judas, Brust an Brust, Auge in Auge mit dem Meister,
die Hände in seinen Händen, ist ganz verwirrt. Er flüstert:
«Mir schaden? Das letzte Bollwerk! Was meinst du damit?»
- «Was ich damit meine? Du weisst es. Du weisst, wodurch
du dir schadest! Durch deine Gedanken über menschlichen Ruhm
und Freundschaften, die dir zu diesem Ruhm
verhelfen sollte
»
- S. 114:
«Judas, Judas, mein Judas!
Oder willst du, dass ich den Vater bitte, mich dreimal die
schreckliche Passion erleiden zu lassen, und
dass ich sie zweimal nur für dich erleide, um dich zu retten?
Sage es mir, mein Freund, und ich werde es tun. Ich werde ihn
bitten, er möge meine Leiden dafür bis ins Unendliche
vermehren. Ich liebe dich Judas, so sehr liebe ich dich. Ich möchte
dir mich selbst schenken, aus dir mich selbst machen, um dich
vor dir selbst zu retten
»
436. Ankunft in Engedi. S. 115
437. Predigt und Wunder in Engedi.
S. 117
438. Elisäus von Engedi, der geheilte Aussätzige.
S. 125
- S. 127:
«
(der alte Synagogenvorsteher)
«Als ich das tun musste
habe ich mich noch
mehr an den Glauben an Gott, den Erlöser,
geklammert und zu mir selbst und zu meinem Sohn gesagt
meinem aussätzigen Sohn
versteht ihr!
meinem
Aussätzigen:
'Neigen wir das Haupt vor dem Willen des Herrn und glauben wir
an seinen Messias!'
- S. 127:
«
und zu meiner Gattin, die durch
den furchtbaren Schmerz erblindet und stumpfsinnig geworden war
in mein Haus ohne Kinder
ohne den Frieden der gegenseitigen
bewussten Liebe
in meine Synagoge, um dort
von Gott zu sprechen
von seiner Grösse
von
der Schönheit seiner Schöpfung
während ich das Bild meines von der Krankheit zerfressenen
Sohnes vor Augen hatte
den ich nicht einmal verteidigen
konnte, wenn ihm zur Last gelegt wurde, dass er ein Undankbarer
oder ein Verbrecher sei, der von zu Hause weggelaufen ist
jeden Monat, wenn ich als Vater diese Pilgerfahrt
zum Grab meines lebendigen Sohnes machte, sagte ich ihm, um ihn
zu ermutigen; 'Der Messias ist da. Er wird kommen
und dich heilen
'
- S. 129:
Dies ist tatsächlich ein vollständiges
Wunder. Es ist nicht nur eine Heilung, sondern eine
Wiederherstellung alles dessen, was die Krankheit zerstört
hatte, denn der Mann, um die Vierzig ist unversehrt, als sei er
nie krank gewesen. Nur eine starke Magerkeit bleibt ihm, die ihm
ein asketisches Aussehen von ungewöhnlicher, übernatürlicher
Schönheit verleiht. Er bewegt die Arme,
kniet nieder und preist Gott. Er weiss nicht, was er tun soll,
um Jesus zu danken. Schliesslich sieht er Blumen zwischen den
Gräsern. Er pflückt sie, küsst sie und wirft sie
über den Spalt vor die Füsse des Erlösers.
439. In Masada. S. 130
- S. 131:
«Heilige Liebe zum Vaterland
und zur Unabhängigkeit erleichterte den Männern des
Jonathan des Makkabäers
ihre Lasten. Die schlimme Eigenliebe und die Angst vor dem Zorn
des Volkes legten ein schweres Joch auf
die Schultern der Untergebenen des Herodes, der
sie sich zu Sklaven machte. Mit Blut und Tränen
getauft, wird diese Stadt untergehen, wenn die Stunde
der göttlichen Strafe gekommen ist (Masada).»
440. Im Landhaus Marias, der Mutter des Judas.
S. 135
441. Der Abschied von Kerioth. S. 139
- S. 139:
«Überlass dich nicht deinen Träumen,
Judas. Bleibe bei der Wahrheit. Ich bin das Licht
der Welt, und das Licht wird immer im Gegensatz zur Finsternis
stehen», mahnt Jesus.
- S. 142:
'Will der Herr Ganzopfer und Lobopfer,
oder will er nicht vielmehr, dass man der Stimme des Herrn gehorche?
Der Gehorsam ist mehr wert als das Opfer; ihm 'Ja' zu sagen ist
mehr wert als das Fett der Hammel, denn die Auflehnung ist wie
das Verbrechen der Magie, das Sich-nicht-unterwerfen-Wollen
des Verbrechens der Abgötterei. Weil
du das Wort des Herrn verworfen hast, hat auch der Herr dich verworfen,
und er will dich nicht mehr als König haben.'
- «Denn das sollt ihr immer wissen: Gott wählt,
wen er will, und nimmt dem, der unwürdig ist, da er seinen
Willen durch Stolz und Ungehorsam verdorben hat.»
442. Anna und Maria von Kerioth; Abschied von
der Mutter des Judas. S. 144
- S. 145:
«Es bleibt noch ihre Seele zu heilen,
Ich bin der Rabbi.»
- «Auch als solcher kannst du ihr nicht nützen.
Sie ist unzufrieden mit dem Ewigen und will keine Predigt
hören. Lass sie in Ruhe.»
443. Abschied von Jutta. S. 150
- S. 151:
«Den Einzug Gottes in die Herzen der Menschen
erreicht man durch den Gehorsam gegenüber dem Gesetz,
das beginnt mit dem Gebot der Liebe und ganz Liebe ist, vom ersten
bis zum letzte seiner Gebote. Das ist die wahre Wohnstatt, die
Gott haben will, um darin zu wohnen. Der himmlische Lohn
für den Gehorsam gegen das Gesetz ist die wahre Heimat,
in der ihr mit Gott in alle Ewigkeit wohnen werdet.»
444. Abschied von Hebron. S. 155
- S. 158:
«Oh, Vater, mein Vater! Ich bitte dich
im Namen derer, die dir und mir teuer sind, erhöre dein Wort,
erhöre den Sühnenden, überlass
nicht den Unmenschen die Seelen derer, die dich loben, indem sie
mich lieben. Vergiss nicht für immer die Seelen deiner
Kleinen. Schau auf sie herab, o guter Gott, schau auf deinen
Bund, denn die dunklen Orte der Welt sind Höhlen
der Bosheit, aus denen Schrecken hervorkommt, um deine Kleinen
zu entmutigen. Vater! Oh, mein Vater! Den Demütigen, der
auf dich hofft, lass ihn nicht in Verwirrung geraten! Der Arme
und Hilfsbedürftige möge deinen Namen loben kraft des
Beistandes, den du ihm hast zuteil werden lassen.»
445. Abschied von Bethsur. S. 160
- S. 162:
«Ihr seid meine Zeugen, meine
auserwählten Diener, und ich habe euch erwählt, auf
dass ihr erkennt, glaubt und begreift, dass ich es wirklich bin.
Ich bin der Herr, der Erlöser. Glaubt
es zu eurem Heil. Ausser mir gibt es keinen Erlöser.»
446. In Bether. S. 165
447. Jesus mit Petrus und Bartholomäus
in Bether. S. 171
- S. 171:
(Valtorta) Mein teurer Jesus,
geliebt bis zum äussersten, geliebt mit meinem ganzen Wesen.
Ja, ich kann es wohl sagen. Wenn ich mich aufrichtig erforsche
am Vorabend meines 49. Geburtstages, am Vorabend des menschlichen
Urteils über meine Tätigkeit als Sprachrohr, wenn ich
redlich meinen Geist durchforsche, um die Wahrheit der Worte zu
entziffern, die in mir sind, kann ich sagen, dass ich jetzt meinen
Gott liebe, ihn zu lieben verstehe mit meinem ganzen Wesen. Ich
habe mich 48 Jahre lang bemüht, zu dieser vollendeten Liebe
zu gelangen; zu dieser Liebe die so total ist, dass ich nicht
den geringsten furchtsamen Gedanken in Bezug auf eine Verurteilung
hege, sondern nur besorgt bin wegen der Enttäuschungen, die
sie in den Seelen hervorrufen würde, die ich zu Gott geführt
habe und die überzeugt sind, von dem in mir lebendigen Heiland
erlöst worden zu sein, und die sich von der Kirche lossagen
würden, von diesem Band zwischen Menschheit und Gott. Einige
werden sagen: «Schämst du dich nicht, dass du so lange
dazu gebracht hast?» Nein, wirklich nicht. Ich war so schwach
und nichtswürdig, dass ich diese ganze Zeit dazu gebraucht
habe.
- S. 172:
Aber wo bin ich hingegangen, du meine Sonne,
während du zwischen den Rosenbeeten wandelst? Wohin trägt
mich mein Herz, das sich ganz deiner Liebe hingibt? Es zittert,
das Blut erhitzt sich in meinen Venen, und die Leute sagen: «Sie
hat Fieber und Herzklopfen» Nein, nein. Diesen Morgen ergiesst
du dich in mich mit der Kraft deines göttlichen Liebessturmes,
und ich
und ich vernichte mich in dir, der du mich durchdringst,
und denke nicht mehr als Geschöpfe der Welt, sonder fühle,
was das Leben der Seraphime ist
und brenne und vergehe
und liebe dich, liebe dich. Habe Erbarmen in deiner Liebe! Habe
Erbarmen, wenn du willst, dass ich weiterhin lebe, um dir zu dienen,
o göttliche, ewige Liebe, o süsseste Liebe, o Liebe
der Himmel und der Schöpfung, Gott,
Gott, Gott
448. Abschied von Bether. S. 175
- S. 177:
«Nun ermahne ich euch, darüber zu
wachen, dass euch nicht geschehe, was in Eden geschah:
dass nicht die Schlange der Lüge, der Verleumdung und der
Sünde sich einschleiche, eure Herzen betöre
und euch von Gott trenne. Seid wachsam und haltet an eurem Glauben
fest.
Lasst euch nicht beeinflussen. Hütet euch
vor Werken des Unglaubens. Es könnte
geschehen, denn der Verfluchte wird eindringen, wird versuchen
einzudringen, wie er schon an vielen Orten eingedrungen ist, um
das Werk Gottes zu zerstören. Solange er sich nur einschleicht,
er, der Unscheinbare, der Falsche und Unermüdliche, forscht
und lauscht, Fallen legt, geifert und zu verführen sucht,
ist noch nichts verloren. Niemand kann ihn davon abhalten. »
- S. 178:
«
So hat er schon im irdischen
Paradies gehandelt
Aber ein grosses Übel
wäre es, ihn einfach wirken zu lassen, ohne ihn zu verjagen.
Der Feind, der nicht vertrieben wird, macht sich schliesslich
zum Herrn; denn er setzt sich auf hinterlistige Weise fest und
bereitet seine Angriffe vor.
- Macht sofort Jagd auf ihnm, schlagt ihn in die Flucht mit
der Waffe des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung
auf den Herrn. Das schlimmste Übel ist es, wenn man ihn
ungestört unter den Menschen wirken und von aussen ins Innere
eindringen lässt; wenn man ihm gestattet, sich in den Herzen
der Menschen festzusetzen. Oh, dann! Und doch haben ihn schon
viele Menschen in ihr Herz aufgenommen, gegen den Gesalbten.»
- S. 180:
«Diejenigen, die die messianische Idee,
wie der Höchste sie geoffenbart hat, vertauschen mit ihrer
eigenen armseligen, menschlichen, schwerfälligen, begrenzten
und rachsüchtigen Auffassung sind sie nicht tatsächlich
mit denen zu vergleichen, die über das Heilige urteilen wollten,
das in Moses und Aaron wirkte? Diejenigen, die, um
ihr Ziel zu erreichen, um ihre armselige Auffassung zu verwirklichen,
selbst die Initiative ergreifen wollen und ihre eigene Absicht
in ihrem Hochmut höher einschätzen als die göttliche,
scheinen sie euch nicht das Haupt gar zu hoch zu erheben, und
dies unrechtmässigerweise, anstatt von Levi von Aaron
abstammen zu wollen?
»
449. Simon des Jonas in einem geistigen, siegreichen
Kampf. S. 181
450. Auf dem Weg nach Emmaus in der Ebene. S. 183
- S. 187:
«Das hast du gut gesagt, Jakobus
des Alphäus. Du verstehst
die Wahrheit und die Gerechtigkeit Gottes in alle seinen Werken.
Denn wisst, was Gott tut, entspringt nie dem Zufall, so wie
er auch den nie unbelohnt lässt, der rechtschaffen ist.
Selig, wer die Absichten Gottes auch in den kleinsten Ereignissen
und die Antworten Gottes auf die Opfer der Menschen erkennt.»
451. Die Predigt bei Emmaus in der Ebene. S.
188
- S. 188:
«Die Unschuldigen haben mit dem Purpur
ihres unschuldigen Blutes den Weg des Gesalbten
gefärbt. Aber dieser Weg muss immer aufs neue mit Purpur
gefärbt werden, um die Spuren des Bösen auf dem Weg
Gottes zu entfernen. Es ist der königliche Weg. Und die Märtyrer
meiner Liebe sind es, die ihn mit Purpur färben. Selig unter
den Seligen, die für mich Verfolgung
leiden!»
- S. 195:
«Die zweite wichtige Bedingung, um Gott
an seiner Seite zu haben, ist die Demut. Judas
der Makkabäer war ein grosser Israelit.
Aber er sagte nicht: ' Ich werde heute dieses Heer zerstören,
und die Völker werden erkennen, dass ich
der Retter Israels bin'; nein, er sagte:
'Der Herr wird diese Heeresmacht vor euch verichten,
da wir selbst dazu nicht fähig sind.' Denn Gott ist ein Vater,
der für seine Kinder sorgt, und um sie nicht zugrunde gehen
zu lassen, schickt er seine mächtigen Scharen, die mit übermenschlichen
Waffen die Feinde seiner Kinder bekämpft. Wenn Gott mit
uns ist, wer kann uns dann besiegen? Das sagt euch immer wieder,
heute und mehr noch in der Zukunft, wenn man euch
zu besiegen droht; und nicht nur in geringen Angelegenheiten,
wie ein irdisches Gefecht, sondern in weit wichtigeren Dingen,
wenn nämlich eure Seele auf dem Spiel steht. Dann lasst
euch nicht von Mutlosigkeit oder Übermut überwältigen.
Beides ist schädlich. Gott wird mit euch sein, wenn ihr
um meines Namens willen verfolgt werdet und euch während
der Verfolgung Kraft geben. Gott wird mit euch
sein, wenn ihr demütig seid; wenn ihr anerkennt, dass
ihr allein zu nichts fähig seid, wohl aber alles vermögt,
wenn ihr mit dem Vater vereint seid.»
- S. 197:
«Auch dem Menschen, jedem Menschen,
ergeht es wie den Gebieten um die heilige Stadt der
Juden. Er ist von äusseren und inneren Feinden umgeben, die
alle grausam und darauf bedacht sind, der heiligen Stadt des einzelnen
Menschen, seiner Seele, eine Schlacht zu liefern,
und zwar ganz unversehens, um sie durch unerwartete Überfälle
und tausend Listen einzunehmen und zu zerstören. Die
Leidenschaften, die Satan fördert, und die der
Mensch nicht mit seinem Willen überwacht, können gefährlich
werden, wenn es ihm nicht gelingt, sie einzudämmen. Unschädlich
aber sind sie, wenn er sie wie einen gefesselten Dieb überwacht.
Wenn sich die Welt von aussen her mit ihnen verschwört durch
Verführung des Fleisches, durch Anstachelung
zu Habsucht und Hochmut, dann sind sie den möchtigen Heeren
des Gorgias ähnlich, die gepanzert
und mit Kriegsmaschinen ausgerüstet
waren, stets bereit, auf Befehl des Bösen anzugreifen.»
- «Ich werde bald an einem Ort erhöht werden, denn
dazu bin ich vom Himmel herabgestiegen. Dieser Ort wird Furcht
in euch erwecken; es wird euch scheinen, dass er meine Worte widerlegt.
Nein. Betrachtet das Ereignis mit dem geistigen Auge. Ihr
werdet sehen, dass das, was kommen wird, die Bestätigung
dessen ist, was ich in Wirklichkeit bin; nicht der arme König
eines armen Reiches, sonder der von den Propheten
vorausgesagte König, zu dessen einzigem, unvergänglichen
Thron die Völker der Erde strömen
werden wie die Flüsse in den Ozean, um
zu sagen: 'Wir beten dich an, o König der Könige und
ewiger Richter, denn durch dein heiliges Opfer hast
du die Welt erlöst'.»
- «Kämpft, und ihr werdet siegen über den
Zweifel, der die Seele erstickt. Kämpft gegen die Worte,
die man euch sagen wird. Gedenkt der Propheten
und meiner Werke und antwortet auf die Worte der Feinde mit den
Propheten und mit den Wundern,
die ihr mich habt wirken sehen. Habt keine Furcht und seid nicht
undankbar aus Furcht, indem ihr verschweigt, was ich euch Gutes
getan habe. Kämpft gegen die Verfolgungen;
aber nicht, indem ihr die Verfolger verfolgt. Antwortet vielmehr
denen, die euch durch Todesdrohungen dazu bewegen wollen,
mich zu verleugnen, mit eurem heldenmütigen Bekenntnis.
Kämpft immer gegen die Feinde. Gegen alle. Gegen eure
Menschlichkeit und eure Ängste, gegen
unwürdige Kompromisse und eigennützige
Bündnisse, gegen Druck und Drohungen, gegen Martern und Tod.
- Der Tod!
- Ich bin nicht der Führer, der zu seinem Volk
sagt: 'Leide für mich, während ich geniesse!' Nein.
Ich leide als erster, um euch das Beispiel zu geben. Ich bin
kein Heerführer, der zu seinem Heer
sagt: 'Kämpft, um mich zu verteidigen. Sterbt, um mir das
Leben zu retten.' Nein. Ich kämpfe als erster. Ich werde
als erster sterben, um euch sterben zu lehren, so wie ich immer
das getan habe, was ich lehre
So habe ich die Armut
gepredigt und bin selbst arm geblieben. Ich habe Keuschheit, Verzeihung,
Mässigkeit und Gerechtigkeit gepredigt und bin keusch geblieben,
habe verziehen, war mässig und gerecht; und so wie ich all
dies getan habe, so werde ich auch das letzte tun: ich werde euch
lehren, wie man erlöst. Ich werde es euch nicht mit Worten
lehren, sondern durch die Tat. Ich werde euch lehren zu gehorchen,
indem ich bis zum Tod gehorsam sein werde.»
452. Jesus spricht in Joppe zu Judas Iskariot
und zu den Heiden. S. 200
- S. 203:
«Ich bin Jesus, der die Krankheiten heilt
und die Dämonen verjagt. Ich bin Jesus,
der rettet
der es so gut mit dir meint und den es schmerzt,
dich so schwach zu sehen. Ich bin Jesus, der euch lehrt, siebzig-mal
siebenmal zu verzeihe. Aber ich selbst verzeihe euch nicht nur
siebzigmal, sonder siebenhundertmal, siebentausendmal siebenmal
und es gibt keine Schuld, Judas, keine Sünde,
die ich nicht verzeihe, wenn der Schuldige reumütig zu mir
sagt: 'Jesus, ich habe gesündigt.' Ja, es genügt schon,
dass er sagt: 'Jesus.' Ja, dass er mich nur flehentlich anschaut.
Weisst du, wem ich zuerst verzeihe, mein Freund? Den am schwersten
mit Schuld Beladenen und den Reumütigen. Weisst du, welche
Sünden ich zuerst verzeihe? Die, die mich persönlich
treffen.»
- S. 204:
(Jesus zu Judas) «Nein, das
ist es nicht. In deinen Worten ist nur eine Wahrheit, und zwar
die, dass du müde bist. Aber nicht vom Gehen, vom Staub,
von der Sonne, vom Schmutz, wegen der Menschenmenge.
Du bist deiner selbst müde. Deine Seele ist deines Fleisches
und deines Geistes müde, und zwar so müde, dass sie
schliesslich in eine tödliche Müdigkeit versinken wird.
Arme Seele, die ich zum ewigen Glanz berufen hatte! Arme Seele,
die weisst, dass ich dich liebe, und die dir Vorwürfe macht,
weil du sie meiner Liebe entreisst! Arme Seele, die dir umsonst
vorwirft - wie ich dich umsonst mit meiner Liebe liebkose - dass
du deinem Meister gegenüber heimtückisch bist! Aber
nicht du bist es, der da handelt. Er ist es, der dich hasst und
mich hasst. Daher habe ich dir gesagt: 'Bleibe nicht allein.'
Nun gut, höre zu. Du weisst, dass ich meine Nächte grösstenteils
im Gebet zubringe. Wenn du in dir einmal die Kraft verspürst,
ein Mann zu sein, und den Willen, mein zu sein, dann komm zu mir,
während die Gefährten schlafen. Die Sterne, die Blumen
und die Vögel sind kluge und gute Zeugen. Geheime
und barmherzige Zeugen. Sie verabscheuen das Verbrechen,
das sich unter ihrem Schein und Blick ereignet, aber sie haben
keine Stimme, um zum Menschen zu sagen: 'Dieser da ist ein Kain
für seinen Bruder.' Hast du verstanden, Judas?»
- S. 208:
«Die beiden Ahnen, von denen alle Menschen
abstammen, die mit einer vollkommenen Seele geschaffen wurden
und dann aus freiem Willen der Unvollkommenheit
verfallen sind. Der dritte, geschaffene zur Freude Gottes
und des Weltalls, steht zu hoch über dem Vermögen
des Verstandes und des Glaubens
der heutigen Welt, als dass ich ihn euch nennen
könnte. Die Geister, sagte ich, die mit dem gleichen Mass
an Vollkommenheit aus ein und derselben Quelle hervorgehen, machen
später durch ihr Verdienst und ihren Willen
eine zweifache Metamorphose durch.»
- «So gibt es also deiner Meinung nach ein zweites Leben?»
- «Es gibt nur ein Leben. In dieses tritt die Seele,
welche die ursprüngliche Ähnlichkeit mit Gott besitzt,
ein. Wenn sie nun in allen Dingen Gerechtigkeit übt,
geht sie über in eine vollkommenere Ähnlichkeit mit
ihm, erlebt sie eine zweite Schöpfung
ihrer selbst, wodurch sie eine doppelte Ähnlichkeit mit ihrem
Schöpfer entwickelt und fähig wird,
die Heiligkeit zu besitzen, die die Vollkommenheit
der Gerechtigkeit und die Ähnlichkeit der Kinder mit dem
Vater ist. Diese ist in den Seligen, d.h. in denen,
die nach eurem Sokrates den Hades
bewohnen. Ich aber sage euch, dass, wenn die Weisheit
ihrer Worte gesprochen und mit ihrem Blute unterzeichnet haben
wird, jene die Selige des Paradieses,
des Reiches Gottes, sein werden.»
- «Und wo sind sie jetzt?»
- «In der Erwartung.»
- «Wessen?»
- «Des Opfers. Der Verzeihung. Der Befreiung.»
- «Man sagt, dass der Messias der Erlöser
sein wird und dass du es bist
Ist das wahr?»
- «Es ist wahr
Ich bin es, der mit euch spricht.»
- S. 209:
«Beim Jupiter! Nie war ein
Stoiker grösser als du der du dich nicht damit
begnügst, die Verachtung des Lebens zu predigen. Du bringst
es fertig, das Leben wegzuwerfen.»
- «Ich verachte das Leben nicht. Ich liebe es als das
Allernützlichste, um damit das Heil der Welt zu erkaufen.»
- «
Du behauptest, die Lehren des
Sokrates nicht zu kennen, Woher weisst du dann
das, was du über ihn sagst?»
- «Ich weiss alles. Der Gedanke der Menschen ist, wenn
er gut ist, nichts anderes als der Widerschein einer meiner Gedanken.»
453. Auf dem Landgut des Nikodemus. S. 210
454. Bei Joseph von Arimathäa. S. 21
455. Sabbat im Haus des Joseph von Arimathäa,
Der Synedrist Johanne. S. 223
- S. 226:
«Ich werde dir sagen, wie es dazu gekommen
ist. Satan, der ewige Unruhestifer, ist zwischen
dich und deine Frau getreten. Vielmehr: er ist in dich eingedrungen
durch die ungeordnete Liebe zu deiner Frau. Wenn die Liebe ungeordnet
ist, wird sie Hass, Johannes. Satan hat deine
Sinnlichkeit als Mann benützt, um dich
zur Sünde zu verleiten. Denn dort hat
deine Sünde begonnen; bei der Unordnung, die immer neue und
grössere Unordnung nach sich gezogen hat. In der Frau
hast du nicht nur die gute Gefährtin und Mutter deiner Kinder
gesehen, sondern auch den Gegenstand deiner Lust, und das hat
dir die Augen eines wilden Stiers gegeben, der alles verzerrt
sieht.
aber all das hat dich nur immer zorniger werden
lassen, bis du aus deinem Heim eine Hölle
gemacht hast, in dem die Dämonen der Wollust
und der Eifersucht hausen. Die Eifersucht! Gibt es etwas Schmählicheres
für eine Frau als die Eifersucht? Gibt es einen besseren
Zeugen für den wirklichen Seelenzustand als
die Eifersucht? Glaube mir: wo sie sich einnistet, so töricht,
unvernünftig, unbegründet, beleidigend und hartnäckig,
da gibt es keine Nächstenliebe und keine Gottesliebe mehr,
sondern nur Egoismus
»
- S. 229:
«Oh, du Unglücklicher! Wieviel Unheil
gebiert die Unbeherrschtheit der Sinne, die Unordnung der Gefühle!»
456. Die Apostel sprechen miteinander. S. 229
457. Das Wunder der Ährenlese in der Ebene.
S. 234
- S. 236:
«Dann werden also nur wenige gerettet
werden!»
- «Warum Bartholomäus?,
- «Weil der Mensch so schwach ist!»
- «Aber wenn er seine Schwäche durch das Vertrauen
auf mich festigt, wird er stark. Glaubt ihr, dass ich eure
inneren Kämpfe nicht verstehe? Sollte ich keine Mitleid haben
mit euren Schwächen?»
- S. 237:
«Seht, Satan ist wie diese
Spinne
nun meine Liebe tut mit Satan, was jetzt meine Hand
tut. Sie zerstört das Netz. Schaut, wie die Spinne flieht
und sich versteckt. Sie hat Angst vor dem Stärkeren. Auch
Satan fürchtet sich vor dem Stärkeren und der Stärkere
ist die Liebe.»
- «Wäre es nicht besser, die Spinne zu töten?»
sagt Petrus, der immer sehr praktisch in seinen Schlüssen
ist.
- «Es wäre besser. Aber die Spinne tut ihre Pflicht
Aber was tut in unserem Fall die Spinne?»
- «Was sie tut, Simon? Sie tut das, was der
gute Wille in euch wirkt. Sie rottet die Trägheit, den 'Quietismus',
die eitlen Anmassungen in euch aus. Sie zwingt
euch, wachsam zu sein. Was macht euch der Belohnung
würdig? Kampf und Sieg. Könnt ihr
ohne Kampf einen Sieg erringen? Die Gegenwart Satans
zwingt zu ständiger Wachsamkeit. Die Liebe, die euch liebt,
bewirkt, dass seine Gegenwart nicht unumschränkt schädlich
sei. Wenn ihr die Liebe in euch habt, versucht euch Satan zwar,
aber er wird nie fähig sein, euch wirklich zu schaden.»
- «Nie?»
- «Nie. Weder in grossen noch in kleinen Dingen.»
- S. 241:
«Wenn eine Seele, die gefallen ist, zum
Diener Gottes kommt und ihren Fehler bekennt; wenn einer dem Freund
oder dem Sohn, dem Gemahl oder dem Bruder nach dem Fall bekennt,
dass er gesündigt hat, und spricht: 'Behalte mich bei dir.
Ich will nicht mehr fehlen, um Gott und dich zu beleidigen', so
darf man ihm nicht die Genugtuung nehmen, sondern muss zu erkennen
geben, dass man sein Verlangen, uns zu beglücken, schätzt.»
458. Die Apostel unter sich und mit Jesus; Jesus
und Petrus. S. 242
- S. 245:
«Du hattest ein grosses Verlangen danach
»
- «Ja, das ist wahr. Aber dann ist ja das Verdienst
um so grösser, nicht wahr?»
- «Das Verdienst ist grösser. Es
ist auch ein grosses Verdienst, sich zu beherrschen. Das bezeugt
eine gute, ernste Entwicklung im geistlichen Leben, ein wirklich
aktives Aufnehmen der Lehren des Meisters.»
459. Am Pfingstfest in Jerusale. S. 246
- S. 250:
«Du bist also Gott, das Wort Gottes?»
- «Das bin ich.»
- «Und du sagst es so offen? In Gegenwart so vieler Zeugen,
die dich verklagen könnten?»
- «Die Wahrheit lügt nicht. Die Wahrheit berechnet
nicht, Die Wahrheit ist heroisch.»
- «Und das soll die Wahrheit sein?»
- «Der zu euch spricht, ist die Wahrheit, denn das Wort
Gottes vermittelt den Gedanken Gottes, und Gott ist die Wahrheit.»
- S. 251:
«Auch Ezechiel spricht
vom Tau
Glaubst du, dass dein Erkennungszeichen
das Tau des Ezechiel sein wird?»
- S. 252:
«So ist es.»
- «Du klagst uns also an, dass in Jerusalem
menschenunwürdige Dinge getrieben werden?»
- «Ich wünsche, es wäre nicht so. Aber es ist
so.»
- «Unter den mit dem Tau Gezeichneten sind keine
Sünder? Kannst du das
beschwören?»
- «Ich beschwöre nichts. Aber ich sage: Wenn unter
den Gezeichneten Sünder
sind, dann wird deren Strafe noch schrecklicher sein, denn Ehebrecher
des Geistes, Abtrünnige, Gottesmörder,
die vorerst Jünger Christi waren, werden
in der tiefsten Hölle sein.»
- «Aber diejenigen, die nicht glauben können, dass
du Gott bist, werden keine Schuld haben, sondern gerechtfertigt
sein?
»
- «Nein. Wenn ihr mich nicht gekannt hättet, wenn
ihr meine Werke nicht gesehen hättet, wenn ihr meine Worte
nicht hättet prüfen können, dann hättet ihr
keine Schuld. Aber ihr kennt die Schriften
und seht meine Werke. Ihr könnt sie einander gegenüberstellen,
und wenn ihr das redlich tut, werdet ihr mich in den Worten der
Schrift erkennen, und die Worte der Schrift werdet ihr in meinen
Werken wiederfinden. Daher werdet ihr nicht gerechtfertigt
sein, wen ihr mich nicht anerkennt und mich hasst. Allzu viel
Greuel, zu viel Götzendienst und
Wollust herrschen dort, wo Gott allein sein sollte.
Aber so ist es überall, wo ihr seid. Die Rettung besteht
darin, die Übel abzuweisen und die Wahrheit, die zu euch
spricht, anzunehmen. Wo ihr daher mordet oder versucht zu
morden, dort werdet ihr selbst getötet werden. An den
Grenzen Israels werdet ihr gerichtet werden, dort,
wo alle menschliche Macht zerfällt, wo nur der Ewige Richter
seiner Geschöpfe sein wird.»
- «Warum sprichst du so, Herr? Streng bist du.»
- «Ich bin die Wahrheit. Ich bin das Licht. Das Licht ist
gesandt worden um die Finsternis zu erhellen.
Aber das Licht muss frei leuchten
»
460. Jesus als Gast des Synedristen und
Pharisäers. S. 253
- S. 256:
«Und kein einziger der Urväter
und der Prophet hat es unterlassen, mich als den
zu bezeichnen, der ich bin.»
- «Oh, gut! Aber wir haben keine Beweise! Auch du könntest
ein Schwärmer sein. Welche Beweise gibt
du uns dafür, dass du der Messias, der Sohn
Gottes bist? Gib mir ein beweiskräftiges Zeichen,
damit ich urteilen kann.»
- «Ich weise nicht auf meinen Tod hin, wie
David und Isaias ihn beschrieben haben,
sondern auf meine Auferstehung.»
- «Du? Du? Du sollst auferstehen? Und wer wird dich auferstehen
lassen?»
- «Ihr bestimmt nicht. Auch keine Hoherpriester,
kein Herrscher, keine Kaste und nicht das Volk.
Aus mir selber werde ich auferstehen.»
- «Lästere Gott nicht, o Galiläer,
und lüge nicht!»
- «Ich tue nichts anderes, als Gott Ehre erweisen und die
Wahrheit verkünden, und mit Sophonias sage
ich dir: 'Erwarte mich bei meiner Auferstehung.'
Bis dahin kannst du noch Zweifel haben, und ihr alle könnt
sie haben und euch darum bemühen, sie im Volke
zu säe. Aber ihr könnt es nicht mehr, wenn der ewig
Lebendige, nachdem er erlöst hat, aus sich selbst auferstehen
wird, um nicht mehr zu sterben, er, der unantastbare Richter,
der vollkommene König, der mit seinem Szepter
und in Gerechtigkeit regieren und richten wird bis zum Ende der
Jahrhunderte und fortfahren wird, im Himmel
zu herrschen in alle Ewigkeit.»
- «Aber weisst du nicht, dass du zu Gelehrten
und Mitgliedern des Hohen Rates sprichst?»
sagt Elchias.
- «Was hat das damit zu tun? Ihr fragt mich, und ich antworte.
Ihr tut das Verlangen kund zu wissen, und ich erkläre euch
die Wahrheit.»
461. In Bethanien. S. 264
- S. 267.
«Auch an Trennungen muss man sich gewöhnen.
Sie dienen dazu, zu prüfen, wie stark eine Zuneigung ist.
Man versteht die geliebten Herzen besser, wenn man sie aus
der Ferne mit dem geistigen Auge betrachtet. Wenn man nicht
durch die menschliche Freude über die Nähe eines geliebten
Menschen beeinflusst wird und über seinen Geist und seine
Liebe nachdenken kann, dann versteht man das 'Ich' des Fernen
besser
Ich bin sicher, dass ihr euren Meister noch besser
verstehen werdet, wenn ihr mein Wirken und meine Zuneigung in
Ruhe betrachten könnt.»
462. Jesus und der Bettler auf dem Weg nach Jericho. S. 268
- S. 268:
«Nein, sie mussten gerettet werden (Johannes
und Syntiche), ich aber muss retten, das ist der
Unterschied, der alles erklärt. Der Altar ist
hier, und hier ist auch der Lehrstuhl. Ich kann
nicht anderswo hingehen, und überhaupt
glaubt ihr,
es würde etwas an dem ändern, was bestimmt ist? Nein,
weder auf Erden noch im Himmel. Es würde nur
das Bild von der geistigen Reinheit des Messias
trüben, Ich wäre 'der Feige', der sich durch die Flucht
rettet. Ich muss der gegenwärtigen und zukünftigen
Menschheit ein Beispiel geben, dass man in den Dingen Gottes,
in den heiligen Dingen, nicht feige sein darf
»
463. Die Bekehrung des Zachäus. S.
273
464. «Zachäus ist ein Zöllner
und Sünder, aber nicht
aus bösem Willen» . S. 278
- S. 279:
«Der Sauerteig des Guten, der geistige
Same, der von Gott kommt, gedeiht nur unter grossen Schwierigkeiten
und mit Mühe, da er Gegenkräfte zu überwinden hat,
die den anderen begünstigen: das Fleisch, das Herz und die
menschlichen Gedanken, die von einem Egoismus durchdrungen
sind, der der Gegenspieler des Guten ist, das seinen Ursprung
nur in der Liebe haben kann. Bei den meisten Menschen fehlt
der Wille zum Guten und daher wird das Gute unfruchtbar und stirbt,
oder aber es fristet ein so kümmerliches Dasein, dass es
nicht gären kann: es bleibt so, wie es ist. Darin liegt zwar
keine grosse Schuld, aber es wird auch nicht die geringste Anstrengung
gemacht und nicht versucht, das Beste zu tun. Daher ist der Geist
lahmgelegt, nicht tot, aber unfruchtbar.
- Achtet darauf: Nichts Böses zu tun, reicht gerade
nur aus, um der Hölle zu entgehen. Um sofort
das schöne Paradies zu geniessen, ist es unerlässlich,
Gutes zu tun, soweit es einem gelingt, indem man gegen sich selbst
und gegen andere kämpft. Ich habe gesagt, dass ich
gekommen bin, Krieg zu bringen und nicht Frieden, auch zwischen
Vater und Sohn, zwischen Brüdern und Schwestern, sofern dieser
Krieg daher rührt, dass man den Willen Gottes und sein Gesetz
gegen die Eingriffe des menschlichen Willens verteidigen will,
wenn dieser sich Gott widersetzt.»
- S. 280:
'Denn er liebt ihn.' «Sieh, das ist
das Geheimnis des Erfolges. Etwas gelingt, wenn man es liebt;
es gelingt nur halb, wenn man wenig liebt; überhaupt nicht,
wenn man gar nicht liebt. In allen Dingen ist es so, besonders
in den göttlichen.»
465. Selig die Armen im Geiste. S. 281
- S. 281:
«'Wenn du vollkommen sein willst, gehe
hin, verkaufe alles, was du besitzt, und folge mir nach', hatte
ich dem reichen Jüngling gesagt, und er ist dazu nicht fähig
gewesen. Zachäus jedoch, obwohl ihn Habsucht
und Sinnlichkeit viel mehr verhärtet haben,
ist dazu imstande, denn in den wenigen Worten, die ihm zugetragen
wurde, hat er Gott erkannt, wie der blinde Bettler und der von
ihm geheilte Aussätzige. Kann ein Geist,
der Gott gesehen hat, sich noch von den kleinen Dingen der Welt
angezogen fühlen? Könnte er das jemals, meine kleine
Braut?»
- «Die Menschen, die immer unzufrieden sind mit ihrem
Geschick, dringen mit offener oder verhüllter Gewalt in das
Gebiet anderer ein. Was sind die Weltkriege,
die Familienstreitigkeiten oder die beruflichen Schwierigkeiten,
wenn nicht solche Missbräuche und Übergriffe?
Was sind gesellschaftspolitische Revolutionen
und Doktrinen, die sich mit dem Beinamen 'sozial'
bemänteln, in Wirklichkeit anderes als Anmassungen
und Lieblosigkeiten, weil sie weder den Willen noch die Fähigkeit
haben, die Gerechtigkeit zu üben, die sie versprechen, und
die immer in Gewalttätigkeiten ausarten, die die Bedrückung
nicht beseitigen, sondern sie noch vermehren, und zwar zugunsten
der wenigen Machthaber.»
- Wo aber ich, Gott, herrsche, gibt es keine Verwirrungen
»
- «Die Armen im Geist! Wie wird dieser
Ausdruck noch immer so falsch verstanden, selbst von dem, der
um richtiges Verständnis bemüht ist. Armut im Geist
bedeutet für die menschliche Oberflächlichkeit und die
törichte menschliche Ironie, wie auch für die Unwissenheit,
die sich weise dünkt, 'Dummheit'. Die Besseren verstehen
unter 'Geist' Intelligenz, Verstand, die materialistisch
Eingestellten Schlauheit und Bosheit.
- Nein, der Geist steht weit über dem Verstand. Er ist
der König alles dessen, was in euch ist.
Alle physischen und sittlichen Gaben sind Untertanen und Dienerinnen
dieses Königs, wo ein Geschöpf in kindlicher Gottergebenheit
die Dinge in Ordnung zu halten weiss. Wo aber das Geschöpf
nicht kindlich ergeben ist, verfällt man dem Götzendienst,
und die Dienerinnen werden zu Königinnen und entthronen den
königlichen Geist. Dann herrscht eine Anarchie,
die Ruin mit sich bringt, wie jede andere Anarchie.
- Die Armut im Geist besteht im Besitz der absoluten Unabhängigkeit
von allen Dingen, die den Menschen verlocken und durch die er
auch um materiellen Verbrechen oder zum unbestraften,
sittlichen Verbrechen gelangt, das gar zu oft dem menschlichen
Gericht entgeht, deshalb aber kein geringeres, sondern
eher ein schwerwiegenderes Verbrechen ist, da es oft nicht nur
den Tod des Opfers bewirkt, sondern die Familienangehörigen
der Ehre und des Brotes beraubt.
- Der Arme im Geiste kennt keine Versklavung
durch die Reichtümer mehr. Wenn
er es auch nicht fertigbringt, wirklich auf alle materiellen Güter
zu verzichten, sich von ihnen und jeglichem Wohlstand zu lösen
und in einen Orden einzutreten, so weiss er sie doch
selbst mit grosser Mässigkeit zu gebrauchen, die ein doppeltes
Opfer beinhaltet, um dann die Armen dieser Welt reichlich beschenken
zu können. Ein solcher hat mein Wort verstanden: 'Macht
euch Freunde mit eurem ungerecht erworbenen Reichtümern.'
- Ihr errichtet Denkmäler für
Menschen, die berühmt wurden, nur weil sie gewalttätig
waren. Warum errichtet ihr keine Denkmäler für die
verborgenen Wohltäter der bedürftigen, armen und arbeitenden
Menschheit; für die, die ihre Reichtümer
nicht dazu benützt haben, um aus ihren eigenen Leben ein
beständiges Fest zu machen, sondern um das Leben dessen zu
erleichtern, der arm, leidend, siech oder in Unwissenheit gehalten
wird, weil seine Unwissenheit den Herrschsüchtigen für
ihre verfluchte Ziele besser dient?
- Arm im Geist sind auch diejenigen, die trotz des Verlustes
ihrer reichen oder geringen Habe den Frieden und die Hoffnung
zu bewahren wissen und deswegen niemanden verwünschen oder
hassen. Niemanden, weder Gott noch die Menschen
- Die Demut im Denken bewirkt, dass man sich
nicht aufbläst, und für superintelligent hält,
sondern sich des Geschenkes Gottes bedient, indem man seinen Ursprung
anerkennt und es für das Gute, und zwar ausschliesslich für
das Gute einsetzt.
- Grosszügigkeit in den Zuneigungen, indem man auch auf
sie zu verzichten weiss, um allein Gott nachzufolgen. Selbst auf
das Leben, das für die animalische Natur
der instinktiv geliebte Reichtum ist, kann der Grosszügige
verzichten. Meine Märtyrer sind alle
in diesem Sinn grossherzig gewesen, denn ihr Geist hat sie arm
werden lassen, um sie 'reich' am alleinigen ewigen Reichtum werden
zu lassen, der Gott selbst ist.»
466. Im Dorf Salomons. S. 284
467. Jesus in einem Dörfchen der Dekapolis. S. 289
- S. 294:
«Oh! Das Herz! Mit diesem muss Gott
gedient werden; ich wiederhole: mit diesem.»
- «Könnte man von Liebe sprechen, wenn ein Glücklicher
einen Unglücklichen verhöhnen und hassen würde?
Doppelt und dreifache Liebe sollen dem erwiesen werden, der
ohne seine Schuld unglücklich geboren wird. Der Unglückliche
ist eine Last, die dem Verdienst einbringt, der
sie trägt.
-
Ist einer Vater eines unglücklich geborenen oder
eines unglücklich gewordenen Kindes? Liebt ihn, denn es gibt
keine grössere Pein für einen Vater, als in seinem Sohn
getroffen zu werden. Ist eine Frau Mutter einer Missgeburt?
Liebt sie, denn sie ist buchstäblich zerschmettert durch
diesen Schmerz, den sie für den unmenschlichsten hält,
und er ist tatsächlich unerträglich.»
- S. 295:
«Dennoch, sage ich euch, dass die Erde
noch nicht die Wehklagen der heiligsten und der unglücklichsten
unter den Müttern gehört hat, die in der Erinnerung
der Menschen ewig währen werden: die der Mutter des getöteten
Erlösers und der Mutter
dessen, der mein Verräter sein wird. Diese beiden so
verschiedenartigen Märtyrerinnen wird
man über Meilen hinweg hören, und die unschuldige und
heilige, die Unschuldigste, die unschuldige Mutter des Unschuldige
wird ihrer fernen Schwester, der Mutter eines überaus grausamen
Sohnes, zurufen
'Schwester, ich liebe dich.'
- Liebt, um jener würdig zu sein, die für alle
lieben und selbst alle lieben wird. Die Liebe ist es, die die
Erde erretten wird.»
468. Der Besessene. S. 295
- S. 300:
«Aaaah!» ein langer unendlich schmerzerfüllter
Schrei, wie wenn einer langsam mit dem Schwert durchbohrt würde.
Da konkretisiert sich sein Geschrei in Worte: «Ja, ich fahre
aus. du hast mich besiegt. Aber ich werde mich rächen. Du
verjagst mich; aber du hast einen Dämon
an deiner Seite, und ich werde in ihn fahren und von ihm Besitz
ergreifen
- S. 300: «
und ihn mit all meiner Macht ausrüsten,
und kein Befehl von dir wird ihn mir entreissen können. Zu
jeder Zeit und allen Orten zeuge ich mir Söhne, ich, der
Urheber des Bösen. So wie Gott sich aus sich selbst erschaffe
hat, zeuge ich mich aus mir selbst. Ich empfange mich im Herzen
des Menschen, und er gebiert mich, gebiert einen neuen Satan,
der es selber ist, und ich juble, juble über meine zahlreiche
Nachkommenschaft. Du und die Menschen, ihr werdet immer diesen
meinen Geschöpfen begegnen, die meinesgleichen sind. Ich
gehe, Christus, um von meinem neuen Recht Besitz
zu ergreifen, wie du es willst. Dieses elende Bündel, das
Mensch ich misshandelt habe, überlasse ich dir. Für
ihn, den ich dir lasse als Almosen Satans, dir, Gott, nehme ich
mir jetzt tausend, ja zehntausend andere, und du wirst ihnen begegnen,
wenn du ein elendes zerfetztes Fleisch sein wirst, das den Hunden
überlassen wird; und in den kommenden Jahrhunderten
werde ich mir zehntausend und hunderttausend andere holen, aus
denen ich meine Werkzeuge und deine Marter mache. Du glaubst
zu siegen, indem du dein Zeichen aufrichtest! Die
Meinen werden es niederreissen, und ich werde siegen
Ah!
Nein, ich werde dich nicht besiegen! Aber ich werde dich selbst
und in Deinen quälen!»
- S. 301:
«Hört. Es gibt solche, die sich Satan
ergeben, indem sie einem der Hauptlaster erliegen.
Es gibt solche, die zwei, drei oder auch siebe Hauptlastern erliegen
- S. 302:
Wenn sich jemand den sieben Lastern hingegeben
hat, dann fährt in ihn ein vollendet böser Geist ein,
Satan, der Fürst der Finsternis.»
- «Wie konnte dieser Mann, der noch so jung ist, von Satan
ergriffen werden?»
- «O Freunde, wisst ihr, auf welchem Pfad Satan
kommt? Drei sind die Wege, die er gewöhnlich einschlägt,
und einer fehlt nie. Drei: Die Sinne, das Geld, der Stolz des
Geistes. Die Sinnlichkeit fehlt nie. Sie ist
die Begleiterin aller anderen Begierden. Sie streut ihr Giftkorn
aus, und satanische Fruchtbarkeit breitet sich aus. Daher sage
ich euch: Beherrscht die Fleischeslust.
Diese Beherrschung ist der Beginn jeder anderen Selbstbeherrschung;
so wie die Sklaverei der Fleischeslust der Beginn jeder anderen
Versklavung ist. Der Sklave der Wollust
wird zum Dieb, zum Betrüger und zum grausamen Mörder,
nur um seinem Herrn zu dienen. Auch die Herrschlust
ist verwandt mit der Fleischeslust. Scheint es euch nicht so?
Doch, es ist so. Denkt nach und ihr werdet erkennen, dass ich
nicht irre. Auf dem Weg des Fleisches drang Satan in den Menschen
ein, und seine Freude ist es, wiederum auf diesem Weg einzudringen.
Er, der eine und siebenfältige, mit der Brut seiner Legion
von kleinen Dämonen.»
- «Maria von Magdala hatte, wie du sagtest,
sieben Dämonen, und sicherlich waren es
Dämonen der Wollust; dennoch hast du sie mit
grosser Leichtigkeit von ihnen befreit.»
- «Ja, Judas, das ist wahr.»
- «Und?»
- «Und du meinst, dass meine Theorie damit
in sich zusammenfällt. Nein, Freund. Die Frau wollte sich
damals schon aus dieser Inbesitznahme befreien. Sie wollte
es, und der Wille ist alles.»
- «Weshalb, Meister, werden so viele Frauen vom Dämon
erfasst und, man kann wohl sagen, gerade von diesem Dämon?»
- «Schau, Matthäus. Die Frau unterscheidet sich
vom Mann in ihrem Wesen und in ihren Reaktionen auf die Erbschuld.
Der Mann hat in seinem mehr oder weniger guten Begehren andere
Ziele. Die Frau hat nur ein Ziel: die Liebe. Der Mann ist anders
geartet. Die Frau ist viel feinfühliger, da sie zum Gebären
bestimmt ist. Du weisst, dass jede Vollkommenheit das Empfindungsvermögen
erhöht. Ein Mensch mit einem vollkommenen Gehör
hört auch, was einem anderen mit einem weniger vollkommenen
entgeht, und freut sich darüber; und dasselbe gilt, was den
Gaumen, das Auge und den Geruchsinn anbelangt
- S. 303:
Der allergütigste Gott konnte für
Adam nichts anderes als eine gute Gefährtin erschaffen
wollen. Wer gut ist, liebt
Satan wusste
von dieser Vollkommenheit. Satan weiss so vieles. Er ist
es, der aus den Wahrsagern spricht und Wahrheit
mit Lüge vermischt. Und die Wahrheiten, die er hasst,
weil er die Lüge ist, sagt er nur - merkt euch das, ihr,
die ihr jetzt lebt, und ihr, die ihr noch kommen werdet - um euch
glauben zu machen, dass nicht die Finsternis,
sondern das Licht zu euch spricht. Satan, verschlagen, schlüpfrig
und grausam, hat sich in diese Vollkommenheit eingeschlichen und
seinen giftigen Biss hinterlassen. Die Vollkommenheit der Frau
in der Liebe ist so zu einem Werkzeug Satans geworden, um die
Frau und Mann zu beherrschen und das Böse zu verbreiten
»
- «Und unsere Mütter?»
- «Johannes, fürchtest du für
sie? Nicht alle Frauen sind Werkzeuge Satans. Vollkommen
in den Gefühlen, sind die Frauen stets überschwenglich
in ihrem Handeln: Engel, wenn sie Gottes sein wollen;
Dämonen, wenn sie Satan folgen wollen.
Die heiligen Frauen, und deine Mutter ist eine von ihnen, wollen
Gottes sein und sind daher Engel.»
- «Meister, scheint dir die Bestrafung der Frau nicht ungerecht
zu sein? Auch der Mann hat gesündigt?»
- «Und die Belohnung? Es steht geschrieben,
dass durch die Frau das Gute in die Welt zurückkehren und
Satan besiegt werden wird.»
- «Urteilt nie über die Werke Gottes, das vor allem.
Aber erwägt auch, dass, da durch die Frau das Böse in
die Welt gekommen ist, es gerecht ist, dass auch das gute durch
sie in die Welt komme. Es gilt, eine von Satan geschriebene
Seite zu vernichten. Und das wird das Weinen einer Frau vollbringen.
Da jedoch Satan allezeit seine Stimme hören lassen wird,
wird die Stimme einer Frau erklingen, um diese Stimme zu übertönen.»
- «Wann?»
- «Wahrlich, ich sage euch, ihre Stimme ist schon vom Himmel
herabgestiegen, wo sie seit aller Ewigkeit ihr
Halleluja gesungen hat.»
- «Wird sie grösser sein als Judith?»
- «Grösser als jede andere Frau.»
- «Was wird sie tun? Was wird sie wohl tun?»
- «Sie wird das Gegenteil von Eva mit ihrer
dreifachen Sünde sein durch ihren unbedingten
Gehorsam, ihre unbefleckte Reinheit und ihre bedingungslose Demut.
Dadurch wird sie als Königin und Siegerin
aufstehen
»
469. Der Sauerteig der Pharisäer.
S. 304
- S. 307:
«Ja, Frau, fürchte dich nicht. Kind
Gottes, höre!» und Jesus legt seine Hände auf das
ungekämmte Haar des vor Angst irre redenden Menschen: «Höre
mich an und urteile. Du selbst kannst urteilen, da dein Verstand
nun frei ist, und du kannst gerecht urteilen, Es gibt ein sicheres
Zeichen, an dem man erkennt, ob ein Wunder
von Gott oder von einem Dämon kommt, und
es ist das, was die Seele empfindet. Wenn das aussergewöhnliche
Ereignis von Gott stammt, wird die Seele von Frieden und erhabener
Freude erfüllt. Kommt es aber vom Teufel, zieht es Schmerz
und Verwirrung nach sich. Auch
Frieden und Freude bewirken die Worte Gottes, während die
des Teufels, selbst wenn er durch den Mund eines
Menschen spricht, Schmerz und Verwirrung erzeugen. Gottes Nähe
flösst Frieden und freudvolle Wonne ein, während von
der Gegenwart böser Geister nur Schmerz und Verwirrung ausgehen
Nun, denke nach, Kind Gottes. Hast du, als du dich dem
Dämon der Wollust hingabst, um deinen Bedrücker
in dich aufzunehmen, Freude und Frieden empfunden?»
- Der Mann überlegt und antwortet errötend: «Nein,
Herr. Nie. Solange ich noch Verstand, ein wenig freien Verstand
hatte, empfand ich nur Verwirrung und Schmerz infolge der Anmassung
des Widersachers. Was dann geschah
weiss ich nicht
Ich hatte keinen Verstand mehr, der fähig
war zu verstehen, was ich litt
Ich war schlimmer als ein
wildes Tier
Oh! wie sehr musst ich leiden! Selbst in diesem
Zustand, als ich weniger als ein Tier erfasste
Oh, wieviel
Leid konnte ich noch verspüren! Aber ich kann nicht sagen
woran ich litt
Die Hölle ist schrecklich!
Sie ist etwas unheimlich Schreckliches
So dass man sie
nicht beschreiben kann
»
- «Und als du, deine Hand in meiner Hand, erwacht bist,
was hast du da empfunden?»
- «Oh, ein so angenehmes Erstaunen
und dann eine
Freude, eine immer grösser werdende Freude, und einen wachsenden
Frieden. Es schien mir, als käme ich aus einem dunklen
Kerker, in dem mich zahllose Schlangen fesselten und die Luft
vom Gestank einer Kloake erfüllt war, als beträte ich
einen blühenden Garten voller Sonnenschein und Gesang
»
- S. 309
Jesus gebietet Schweigen durch ein Zeichen
und sagt: «Nehmt in eure Herzen weder ihre Einflüsterungen
noch ihre Lebensart auf. Nicht einmal an dem Gedanken haltet fest
'Sie sind schlecht, und gleichwohl triumphieren sie.' Erinnert
ihr euch nicht an die Worte der Weisheit: 'Kurz
ist der Triumpf der Ruchlosen.'
-
«Bedenkt, dass nichts von dem, was verborgen
ist, nicht aufgedeckt werden kann« dass es nichts Verstecktes
gibt, was nicht eines Tages ans Licht kommt.»
- «Er braucht sich nicht vor dem Mörder zu fürchten,
der nur seinem Leib, nicht aber der Seele etwas anhaben kann.
Ich will euch sagen, wen ihr fürchte müsst. Fürchtet
euch vor denen, die, nachdem sie euch getötet haben, euch
auch noch in die Hölle stürzen können,
d.h. den Lastern, bösen Kameraden und falschen Lehrern;
vor denen, die euch zur Sünde verführen
oder Zweifel in eure Herzen säen; vor denen, die versuchen,
mehr der Seele als dem Körper zu schaden und euch von Gott
trennen und euch an der göttlichen Barmherzigkeit zweifeln
lassen.»
- S. 310:
«Im übrigen fürchtet euch
nicht für euer irdisches Leben
»
- «Man verzichtet auf diese Kindschaft, wenn man Gott und
das Wort, das Gott zu den Menschen gesandt hat, verleugnet. Wenn
daher einer mich vor den Menschen nicht anerkennen will, weil
er befürchtet, sich dadurch zu schaden, so wird auch Gott
ihn nicht als sein Kind anerkennen, und der Sohn Gottes und Menschensohn
wird ihn vor den Engeln des Himmels nicht anerkennen.
Wer mich vor den Menschen verleugnet hat, dessen Kindschaft Gottes
wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. Wer schlecht
über den Menschensohn und gegen ihn spricht, dem wird noch
verziehen werden, denn ich werde für ihn eintreten und den
Vater um Verzeihung bitten. Wer aber gegen den Heiligen
Geist lästert, dem wird nicht verziehen werden.»
- «Warum? Weil nicht alle das Ausmass der Liebe, ihre vollkommene
Unendlichkeit verstehen und Gott in einem Fleisch erkennen können,
das dem jedes Menschenkindes ähnlich ist. Die Heiden können
es nicht glauben, denn sie besitzen nicht die Religion
der Liebe. Auch bei uns kann die furchtsame Verehrung Jahwes,
die Israel hegt, davon abhalten zu glauben, dass
Gott Mensch geworden ist, der demütigste aller Menschen.
Es ist Sünde, mir nicht zu glauben.
Aber wenn die Sünde auf eine übertriebene Gottesfurcht
zurückzuführen ist, kann sie noch verziehen werden.
»
- S. 311:
«Mich 'Satan' genannt zu
haben, wird ihnen nicht verziehen werden, weil der Geist durch
mich göttliche Werke wirkt und nicht satanische. Und andere
zur Verzweiflung zu treiben, wenn die Liebe ihnen den Frieden
gebracht hat, wird ihnen nicht verziehen werden.»
470. Ihr sollt sagen: "Wir sind unnütze Knechte"»
. S. 312
- S. 315:
Auch Judas spürt das, und
in einem dieser plötzlichen Ausbrüche seiner Natur mit
ihren einander widerstrebenden Kräften, wirft er sich zu
Boden, schlägt sich an Kopf und Brust und ruft aus: «Weil
ich ein Dämon bin. Ein Teufel bin ich. Rette
mich, Meister, wie du so viele Besessene rettest. Rette mich!
Rette mich!»
- «Dein Wille soll bei dieser Rettung nicht untätig
sein.»
- «Mein guter Wille fehlt nicht. Du siehst es, ich will
gerettet werden.»
- «Von mir. Du verlangst, das ich alles tue.
Ich aber bin Gott und achte deinen freien Willen. Ich werde dir
Kraft verleihen, damit du dahin gelangst, gerettet werden zu wollen.
Aber es muss dein Wille sein, denn du bist kein Sklave.»
- S. 317:
«Kind, Gott hat dir so viel gegeben, dass
nach dem Mass der Gerechtigkeit all dein Heroismus immer noch
wenig wäre. Aber der Herr ist so gut, dass er das, was ihr
ihm gebt, nicht mit seinem unendlichen Mass misst. Er misst es
mit dem begrenzten Mass der menschlichen Fähigkeiten. Und
wenn er sieht, dass ihr rückhaltlos grosszügig, in vollem,
überströmenden Mass gegeben habt, dann sagt er: 'Dieser
mein Knecht hat mir mehr gegeben, als es seine Pflicht war, daher
werde ich ihm auch einen überreichlichen Lohn
geben.'»
471. «Wenn jemand siebenmal bereut, sollt ihr ihm siebenmal
verzeihen». S. 317
- S. 318:
«Dann werde ich es nie so weit bringen,
denn ich bin nicht immer gut gewesen
» sagt Petrus
entmutigt.
- «Und ich erst?» entgegnet Matthäus.
- «Freunde, wenige, allzu wenige wären es dann,
die die Weisheit besitzen könnten, weil sie
von Jugend auf rein gewesen sind. Aber die Reue und
der gute Wille machen aus einem sündigen und unvollkommenen
einen gerechten Menschen. Durch die Läuterung
in Demut, Zerknirschung und Liebe wird das Gewissen
reingewaschen, und nach dieser Reinigung kann die Seele auch jenen
nacheifern, die von jeher rein gewesen sind.»
- S. 320:
«
die Demut des
Getadelten entwaffnet den Tadelnden
»
- S. 322:
«Liebe und Verzeihung kennen keine Grenzen,
weder bei Gott noch bei den wahren Söhnen Gottes. Solange
das Leben dauert, solange gibt es keine Grenzen. Das einzige
Hindernis für Verzeihung und Liebe ist der unbussfertige
Widerstand des Sünders.
Wenn er aber bereut, muss man ihm immer verzeihen, selbst wenn
er nicht nur ein-, zwei- oder dreimal am Tag, sondern viel öfter
sündigen sollte.»
- «
Und euch ist die Verzeihung süss; ebenso
wie Gott das Verzeihen lieb ist
»
- «Ich habe schon gesagt, aber ich wiederhole noch einmal:
Seid barmherzig, auf dass euch Barmherzigkeit zuteil werde. Niemand
ist so frei von Sünde, dass er erbarmungslos
gegen einen Sünder sein dürfte.
Schaut zuerst auf eure eigenen Lasten und dann auf die der anderen;
entfernt zuerst die eurigen von eurem Geist, und dann wendet auch
denen der anderen zu, um ihnen nicht verdammende Strenge zu zeigen,
sondern Liebe, die belehrt und zur Besserung verhilft. Um zu einem
Sünder sagen zu können: 'Du hast gegen Gott und den
Nächsten gesündigt', ohne dass dieser begangene Sünde
wiedergutgemacht haben. Um dem ob der Sünde Beschämt
sagen zu können: 'Hab Vertrauen, denn Gott verzeiht dem Reumütigen',
und dies als Diener des verzeihenden Gottes, müsst ihr ebensoviel
Barmherzigkeit im Verzeihen bezeigen
»
- S. 323:
Schliesslich spricht der sanftmütige Andreas:
«Ja, Herr, mit Geduld, Schweigen und Opfern, den Waffen der
Bekehrung, werden wir die Seelen gewinnen
Auch jene
wenn Gott uns hilft!
»
472. «Es ist ein Martyrium zu leben, um andere zu belehren,
wenn man sich nach dem Himmel sehnt». S. 324
- S. 325.
«Niemals. Immer wird er glauben der
Trimphierende zu sein, trotz aller Niederlagen,
welche die Gerechten ihm beibringen, und mein Opfer wird seine
Pfeile nicht abstumpfen. Aber die Stunde wird kommen, die letzte
Stunde, in der das Böse besiegt sein wird, und dann werden
die Auserwählten ein einziges, ewiges, heiliges Volk
sein, das wahre Volk des wahren Gottes in einer noch unendlicheren
Schönheit, als sie dein Geist vorausahnt.»
- S. 326: «Glaube das nicht. In eurer menschlichen Schwäche
könntet ihr das Märtyrium tatsächlich
nicht bereitwillig erdulden. Aber den grossen Seelen, die den
Herrn bezeugen müssen, gibt der Herr eine übernatürliche
Kraft
»
- «Welche? Vielleicht die der Gefühlslosigkeit?»
- «Nein, Nikolaus, die der vollkommenen
Liebe. Ihr werdet zu einer so vollkommenen Liebe gelangen, dass
Folterqualen, Verleumdungen, Trennung von den Verwandten, vom
Leben und von allem anderen aufhören werden, etwas Niederdrückendes
zu sein; vielmehr wird dies alles die Grundlage bilden, von der
ihr euch zum Himmel erheben, ihn sehen und aufnehmen könnt,
so dass ihr eure Arme ausbreiten und euch nach den Qualen sehen
werdet, um dorthin zu gelangen, wo eure Herz schon ist: im Himmel.»
- «Einem der so stirbt, wird wohl vieles verziehen werden?»
fragt ein alter Jünger, dessen Namen ich
nicht kenne.
- «Nicht nur vieles, alles wird ihm verziehen werde,
Papias. Denn die Liebe ist Freispruch, das Opfer ist Freispruch,
und ein heroisches Bekenntnis ist Freispruch, Du siehst also,
dass den Märtyrern ein dreifaches Reinigungsbad
beschieden ist
»
- S. 327:
«Scheint es dir nicht ein Märtyrium
zu sein, noch leben zu müssen, wenn die Welt für dich
jegliche Anziehungskraft verloren hat und dein Herz sich nur nach
dem Himmel sehnt; noch leben zu müssen, um andere über
die Liebe zu belehren, die Enttäuschungen des Meisters kennenzulernen
und unermüdlich auszuharren, um dem Meister Seelen zu schenken?
Tue den Willen Gottes, immer, auch wenn der deine dir heldenhafter
und heiliger erscheinen mag
»
473. In Caesarea am Meer. S. 327
474. «Die Weisheit, als eine Art der Heiligkeit,
verleiht Klarheit im Urteil». S. 336
- S. 340:
«Sie waren heilig, weil sie von Israel
waren und weil sie in ihren Handlungen gerecht waren. Denn
nicht ganz Israel ist und war heilig, obwohl es Israel ist. Nicht
die zufällige Zugehörigkeit zu einem Volk
oder zu einer Religion ist es, die heilig macht.
Diese beiden Faktoren können eine Hülle sein, sie bedeuten
nicht unbedingt Heiligkeit.»
- S. 341:
«Ich habe ihre Reaktion als Römerin
verstanden und habe es ihr nicht nachgetragen. Versichert sie
dessen und hört. Vergil war nicht nur als Dichter
gross nicht wahr?»
- «O ja! Auch als Mensch. Inmitten einer schon verkommenen
und lasterhaften Gesellschaft erstrahlte er
durch die Reinheit seines Geists. Niemand kann sagen, dass er
ihn je als Wüstling, der Orgien und Ausgelassenheit liebt,
gesehen hat. Seine Schriften sind
keusch
aber noch keuscher war sein Herz, so dass er in
seiner Heimat 'das Jungfräulein' genannt wurde,
von den Lasterhaften mit Spott, von den Guten mit Verehrung.»
475. Religion ist Liebe und lebendiges Verlangen,
zu dem zu gehen, an den wir glauben. S. 349
- S. 352:
«Die Erkenntnis des eigenen Nichts
bereitet den Geist darauf vor, die Lehre des Heiligen
Geistes zu verbreiten
»
476. Das Gleichnis vom Weinberg und vom freien Willen. S.
358
- S. 361:
«
eine übernatürliche
Stimme, die sich aus übernatürlichen Stimmen zusammensetzt,
welche Gott den Seelen nie verweigert: die des Schutzengels,
die der von Gott gesandten Geister, die der Weisheit,
die der übernatürlichen Erinnerung, die jeder Seele
geblieben sind, selbst wenn sie nicht klar zum Bewusstsein kommen
»
- «
Oh! Mit welch starker und hoher Hecke muss
man das Herz umgeben, um es vor dem Bösen zu retten!
»
477. Unterwegs in der Ebene von Esdrelon. S. 364
478. Jesus und das herabgefallene Nest. S. 367
- S. 369:
«Ja, in Befolgung deines Gesetzes,
nicht des Gesetzes Gottes, eines Gesetzes das ihr, du und deinesgleichen,
erlassen habt, mit dem ihr die Schwachen unterdrücken
- S. 370:
«
und ihr selbst, die Starken,
triumphieren könnt. Aber siehst du? Die Kleinen finden
immer einen Erlöser, während die
nach dem weltlichen Gesetz Stolzen und Starken durch
das Gewicht ihres eigenen schweren Gesetzes zermalmt werden.
Lebe wohl, Jochanan ben Zachai. Erinnere dich dieser
Stunde und gib acht, dass du nicht einen anderen Sabbat
durch die Freude über ein verübtes Verbrechen
schändest.»
- Jesus sagt zu Valtorta: «Ich habe deinen
Geist durch eine wahre Vision erheben wollen, wenngleich im Evangelium
nichts darüber berichtet wird. Für dich besteht die
Lehre darin: dass ich grosses Mitleid habe mit den
Vögelein ohne Nest, selbst wenn sie statt Grasmücke,
Maria oder Johannes heissen, und ich bemühe
mich, ihnen wieder ein Nest zu beschaffen, wenn ein Unglück
sie dessen beraubt hat.»
479. «Selig jene, die in allen Dingen Gott zu erkennen
vermögen». S. 370
480. Weiterhin unterwegs in der Ebene von Esdrelon. S. 371
481. Mit den Bauern des Jochanan. S. 373
- S. 377:
«
denn der Herr befahl dem Propheten:
'Nimm ein anderes Buch und schreibe darin alles nieder, was
in dem vom König verbrannten Buch geschrieben
stand', und Jeremias übergab Baruch ein
Buch, ein unbeschriebenes Buch, und diktierte ihm von neuem die
ewigen Worte und noch weitere zur Ergänzung der ersteren;
denn Gott ersetzt das vom Menschen Zerstöre, wenn es zum
Heil der Seelen ist, und erlaubt nicht, dass der Hass vernichte,
was die Liebe geschaffen hat.
- Nun, wenn ich, der ich mich mit einem Buch voll heiliger Weisheiten
vergleiche, getötet werden sollte, glaubt ihr, dass der Herr
euch dann ohne die Hilfe anderer Bücher
zugrundegehen lassen würde? Ohne die Hilfe der Bücher,
in denen meine Worte und die meiner Zeugen niedergeschrieben
sein werden? Der Zeugen, die das berichten werden, was ich selbst
nicht sagen kann, da ich ein Gefangener und ein Opfer der Gewalt
sein werde? Glaubt ihr, dass das, was im Buch eurer Herzen
geschrieben steht, im Lauf der Zeit ausgelöscht werden könnte?
Nein, der Engel des Herrn wird euch diese Worte wiederholen
und sie in eure Seelen, die sich nach Weisheit sehnen, lebendig
erhalten. Und nicht nur das. Er wird sie euch auch erklären,
und ihr werdet weise sein im Wort eures Meisters. Ihr siegelt
die Liebe zu mir mit eurem Schmerz. Kann je zugrunde gehen, was
selbst der Verfolgung widersteht? Nein, es kann
nicht zugrunde gehen, das versichere ich euch.
- Das Geschenk Gottes lässt sich nicht vertilgen
»
- S. 379:
«Oh! Traurig ist das Leben; doch Gott
kann es euch lichtvoll gestalten! Er allein! Er allein!
- Und ich sage: 'Vater, für diese bitt ich dich. Ich
bitte dich nicht für die Glücklichen und die Reichen
dieser Welt, sondern für die, die nichts haben als dich und
mich. Gib, dass sie so weit auf den Wegen des Geistes emporsteigen,
dass sie allen Trost in unserer Liebe finden; und geben wir uns
ihnen mit Liebe, mit unserer ganzen unendlichen Liebe, um sie
in ihren Tagen und bei ihrer Arbeiten mit Frieden, Heiterkeit,
Mut, Freude und übernatürlicher Kraft zu erfüllen,
damit sie durch unsere Liebe von den Leiden der Welt abgelenkt
werden, ihre Qualen ertragen können und nach dem Tode
dich, uns, die unendliche Glückseligkeit
besitzen.'»
Index (A4, Geneva 10 point)
A
abergläubischen Furcht, 16 Abgesonderten, 11 Abgötterei,
17 Abraham und Jakob im Himmelreich, 7 Adam, 3, 11, 29 Adam sündigte
mit Eva, 3 Adam und Eva, 11 Adonia und Salomon, 2 Allerhöchste,
1, 8, 9 Allwissende, 10 Altar, 6, 25 Anarchie, 26 Anathema, 11 Anbetung,
7 Andersdenkenden, 3 Andreas, 13, 32 animalische Natur, 27 Anmassungen,
23, 26 Annas, 6 Anschauung Gottes, 5 Apostel, 16, 23 apostolischen
Reisen, 9 Armen im Geist, 26 Armseligkeit, 1, 9 Auferstehung, 11,
12, 24, 25 Aussätzige, 17, 26 Aussätzigen, 17
B
Bartholomäus, 16, 18, 23 Baruch, 34 Beelezebub, 15 Befleckung,
7 Beinamen 'sozial', 26 Beleidigungen, 2, 10 Belohnung, 23, 29 beruflichen
Schwierigkeiten, 26 Bestimmung, 10 Betrachtung, 9, 11 Blutsaugern,
16 Bücher, 2, 3, 34 Bücher der Weisheit, 2 Bund, 18 Bürger,
13
C
Charaktereigenschaften, 10 Christen, 9 Christus, 6, 9, 28 Claudia,
1, 7
D
Dämon, 5, 9, 21, 23, 28, 29, 30, 31 David, 24 Demut, 8, 20,
27, 30, 32 Denkmäler, 27 Dirnen, 12 Doktrinen, 26 Doras, 4 dreifache
Reinheit, 6
E
Edelstein, 6 Eden, 19 Egoismus, 23, 25 Elchias, 25 Eleazar, 6 Elemente,
10, 16 Embryo, 10 Empfindungsvermögen, 29 Ende der Zeiten, 8 Engel,
5, 6, 29, 31, 34 Enthaltsamkeit, 11 Ephod und das Brustschild, 6 Erbschuld,
29 Erbsünde, 10 Erden, 4, 8, 9, 10, 14, 16, 25 Erkenntnissen,
6 Erlöser, 2, 3, 5, 7, 14, 17, 18, 22, 27, 34 Erlöser
und der Erwecker, 2 Erlösers, 3, 17, 27 Erlösung, 4, 5 Essener,
9, 10, 11, 12 Eva, 3, 6, 11, 30, 34 ewige Heil, 5 Ewigen Büchern,
3 Ewigkeit, 8, 18, 25, 29 Exorzisten, 15 Ezechiel, 24
F
Feigheit, 3 Finsternis, 7, 8, 17, 24, 28, 29 Fleischeslust, 28 Freundschaft,
14, 16
G
Galiläa, 8 Galiläer, 25 Ganzopfer und Lobopfer, 17 Geheimnissen
Ägyptens, 15 geheimnisvollen Vereinigung, 9 geistigen Reiches,
7 Gelehrte, 7, 25 Gemeinschaft der Heiligen, 5 Genesende, 7 Gericht,
5, 6, 27 Gerichtes, 5 Gesalbten, 19, 20 Gesellschaft, 10, 33 gesellschaftspolitische
Revolutionen, 26 Gesetz, 8, 12, 15, 18, 26, 3 4Gewissheit, 11 Gier
nach Geld, 14 Glaubens, 19, 22 Gleichgültigkeit, 4 Glückseligkeit,
5, 11, 12, 35 Gottesfurcht, 31 Gotteslästerer, 2, 4, 8, 11 Gottesmörder,
24 göttlichen Lammes, 4 Gottlosen, 8 Götzendiener, 8 Götzendienst,
13, 24, 26 Grossherzigkeit, 10 Güter, 9, 10, 27
H
Hades, 22 Häretiker, 12 Hartherzigkeit, 4, 15 Hauptlaster, 28 Heeren
des Gorgias, 20 Heeresmacht, 20 Heerführer, 21 Heidin, 1 heidnischen
Welt, 16 Heiligen, 2, 5, 8, 9, 10, 11, 31, 33 Heiliger, 11, 12 Heiligkeit,
5, 11, 22, 33 Heimat, 18, 33 Heldenmut, 5 Herodes, 17 Herrschlust,
28 Heuchelei, 13 heuchlerischen Gesetzen, 8 heutigen Welt, 22 Hexentanz,
16 Himmelsreich, 12 Hochherzigen, 5 Hohen Rates, 6, 25 Hohenpriester,
5 Hoherpriester, 25 Hölle, 16, 23, 24, 26, 30
I
Illusionen und Irrlehren', 12 Instinkt, 11 Intelligenz, 26 Irrtum,
5, 10, 12 Isaias, 24 Israel, 1, 2, 6, 8, 12, 15, 20, 24, 31, 33
J
Jahrhunderte, 5, 8, 16, 25, 28 Jahrhunderten, 5, 16, 28 Jahwes,
31 Jakobus, 13, 15, 19 Jakobus des Alphäus, 13, 19 Jerusalem,
2, 8, 10, 15, 24 Joachim, 6 Jochanan, 4, 34 Jochanans, 4 Johannes,
12, 13, 22, 25, 29, 34 Jonathan des Makkabäers, 17 Jordan,
14, 15, 16 Josua bei Gilgal, 15 Jota, 3 Judas, 1, 3, 4, 5, 7, 16,
17, 18, 20, 21, 29, 31 Judith, 2, 29 Jünger, 1, 3, 24, 33 Jüngsten
Tag, 11 Jupiter, 22
K
Kain, 10, 21 Kampf und Sieg, 23 Kaste, 25 Kerioth, 3, 17, 18 Kompromisse,
10, 21 König, 1, 2, 6, 7, 17, 20, 25, 26, 30, 34 königlichen
Posen, 2 Kriegsmaschinen, 20
L
Lamech, 10 Landarbeitern, 4 Läuterung, 32 Lazarus, 3, 4, 5,
6 Lehre, 1, 8, 22, 23, 30, 33, 34 Lehrstuhl, 25 Leichnam, 13 Levi
von Aaron, 19 Licht, Duft und Harmonie, 6 Liebesbezeugungen, 9 Lohn,
5, 11, 13, 18, 31 Lohn Gottes, 5
M
Machthaber, 26 mächtigster Geist, 9 Magdala, 1, 4, 29 Magie,
17 magischen Formeln, 15 Majestät, 9 Makkabäer, 17, 20 Mammon,
10 Martha, 3, 4, 6, 7 Märtyrer, 8, 20, 27, 28, 33 Märtyrerblut,
8 Martyrium, 8 Märtyrium, 8, 32, 33 Masada, 17 Meineidigen, 11 Menschenmenge,
21 menschlichen Reiches, 1 Menschlichkeit, 21 Messias, 1, 3, 17,
22, 24, 25 Metamorphose, 22 Missbräuche und Übergriffe,
26 Missgeburt, 27 Moses, 2, 15, 19
N
Nachfolger, 8 Nachstellungen, 8 Nation, 2, 13 Nationen, 2 Nikolaus,
32
O
Obrigkeit, 13 Orden, 27 Osten und Westen, 7 Ostern, 15 Ozean, 20
P
Paradies, 5, 6, 16, 19, 22, 26 Paradieses, 5, 6, 22 Passion, 16 Pech,
16 Petrus, 8, 13, 18, 23, 32 Pharisäer, 9, 11, 12, 24, 30 Pilgerfahrt,
17 Predigt, 14, 17, 18, 20 Priester, 9, 15 Prophet, 2, 12, 20, 24,
34 Propheten, 21 Prophezeiung, 1 Ptolemäus, 2
Q
Quietismus, 23
R
Rabbi, 1, 2, 7, 8, 15, 18 Regierenden, 13 Regierung, 13 Reich des
Geistes, 1 Reich Gottes, 12 Reichen, 13, 34 Reiches, 1, 7, 8, 20,
22 Reichtümer, 10, 27 Reinigungsbad, 33 Religion, 4, 12, 31,
33 Retter Israels, 20 Reue, 2, 3, 7, 15, 32 Richter, 9, 14, 20, 24,
25 Riten, 2 Rivalen, 2 Römerin, 33 Roten Meer, 15 Ruhm, 16 Rüsttag,
1, 2, 3
S
Sabbat, 4, 22, 34 Sadok, 2 Salomon, 2, 14, 27 Same, 8 Samson, 6 Samuel,
15 Satan, 4, 5, 6, 8, 12, 15, 16, 20, 22, 23, 28, 29, 31 Scheinheiligkeit,
11 Schicksal, 10, 14 Schlacht, 10, 20 Schlamm, 6 Schmerz und Verwirrung,
30 Schönheit, 9, 17, 32 Schöpfer, 22 Schöpfung, 17,
19, 22 Schrift, 2, 11, 15, 24, 33 Schriften, 24, 33 Schriftgelehrten,
15 Schriftgelehrter, 2, 11, 15 Schutzengels, 33 Schwärmer, 24 Schwarze
Kunst, 15 Schweigepflicht, 6 Schweinen, 6 Schwures, 2, 3 Seelenschmerz,
5 Segen, 13, 15 Sekte, 12 Seligen, 5, 20, 22 Siegerin, 30 Simon, 3,
13, 16, 19, 23 Sinnlichkeit, 11, 22, 26, 28 Sklaven, 17 Sodomisten,
11 Sohn Gottes und Menschensohn, 31 Söhne der Verleumdung,
8 Söhne Gottes, 7 Sokrates, 22 Sophonias, 25 Stadien, 16 Stadt,
17, 20 Stamm, 15 Steinigung, 8 Stoiker, 22 Sühne, 10, 18 Sünde,
2, 3, 4, 7, 9, 11, 12, 14, 19, 21, 22, 24, 25, 30, 31, 32 Sünder,
2, 7, 9, 11, 12, 24, 25, 32 Synagoge, 17 Synagogenvorsteher, 17 Synedristen,
7, 24S yntiche, 25 Szepter, 25
T
Tau, 24 Tempel, 1, 4, 15 Tetrarchen, 6 Teufels, 30 Theorie, 29 Thronen,
1 Tod, 6, 8, 9, 10, 13, 21, 24, 27, 35 Totes Meer, 16 Traumvision,
9 Trimphierende, 32 Triumph, 7
U
Unvollkommenheit, 22 Urväter, 24
V
Valtorta, 18, 34 Vaterland, 1, 17 Verbrechen, 4, 6, 8, 14, 17, 21,
26, 34 Verbrechern, 9 Verdammnis, 5 Verdammung, 10 Verdienst, 11,
22, 23, 27 Verfolgung, 20, 21, 34 Verführung, 20 Vergangenheit,
7, 12 Vergil, 33 Verheissenen, 1 Versklavung, 27, 28 Verstandes, 22 Verwandtschaft,
14 Vielgeliebten, 4 Volk, 14, 15, 17, 21, 25, 32, 33 Völker,
5, 20 Volkes, 14, 17
W
Waffenlosen, 2 wahren Jerusalem, 8 Wahrsagern, 29 Weisen, 16 Weisheit,
1, 2, 10, 13, 14, 22, 30, 32, 33, 34 Weltalls, 22 Weltgeschichte,
16 Weltkriege, 26 Werken des Unglaubens, 19 Widersachers, 30 Wissen,
5, 7 Wollust, 23, 24, 28, 29, 30 Wunder, 15, 17, 21, 23, 30 Wundern,
21 Wüste von Judäa, 15
Z
Zachäus, 25, 26 Zauberstücke, 15 Zeichen, 10, 16, 24,
28, 30 Zerstörungsarbeit, 8 Zeugen, 18, 21, 23, 24, 34 Zeugnis,
9 Zukunft, 3, 4, 20 zweites Leben, 22 zwölf Stämme, 6