(Fortsetzung)
Maria Valtorta, Der Gottmensch, © Emilio Pisani,
Italien, PARVIS-Verlag, CH-1648 Hauteville, 1990
296. Syntyche die griechische Sklavin. S. 9
297. Der Abschied von Martha, Magdalena und Syntyche.
S. 16
- S. 19:
«Wisst Ihr nicht, dass bei der Bekehrung
eines Heiden oder Sünders eine
Unvollkommenheit eurerseits mehr Schaden verursacht als alle Irrtümer
des Heidentums?»
298. Jesus spricht über die Hoffnung. S. 23
299. Jesus begibt sich mit Jakobus des Alphäus auf den
Karmel. S. 29
- S. 27:
«Der Glaube setzt die sichere Hoffnung
voraus. Wie kann man glauben, zu Gott zu gelangen, wenn man
nicht auf seine Güte hoffe? Wie kann man sich im Leben wieder
aufrichten, wenn man nicht auf eine Ewigkeit
- S. 28:
«
hofft? Wie können wir in
Gerechtigkeit ausharren, wenn uns nicht die Hoffnung belebt, dass
Gott jede unserer guten Tagen sieht und belohnt? Und ebenso, wie
könnte die Liebe bestehen, wenn in uns keine Hoffnung wäre?
Die Hoffnung bereitet der Liebe den Weg. Denn ein Mensch
muss hoffen, um lieben zu können. Die Verzweifelten
lieben nicht mehr. Die Treppe besteht aus Stufen und Gelände;
der Glaube ist gleich den Stufen, die Hoffnung ist das Geländer;
oben ist die Liebe, zu der man durch die beiden anderen aufsteigt.
Der Mensch hofft, um zu glauben; er glaubt, um zu lieben.»
- S. 29:
«Denn das Joch Gottes ist
stets ein leichtes Joch, das nur auf dem Fleisch lastet, aber
den Geist nicht niederdrückt.»
300. «Auf vollkommene Weise lieben, um heiligmässig
Vorgesetzter zu sein». S. 32
- S. 36:
«Viel wirst Du um dieser Dinge willen
mit den Brüdern zu kämpfen haben, denn Israel
ist in Bräuchen befangen, lauter äusserlichen, unnützen
Bräuchen, denn sie verändern nicht den Geist.»
- S. 37:
«Weise die Lügenworte der falschen
Propheten, deren Leben nicht
mit meiner Lehre übereinstimmt, zurück! Güte, Sanftmut,
Reinheit, Liebe und Demut werden den leisen und weisen Stimmen
Gottes nie fehlen. Immer aber den anderen.»
301. «Nenne ihn Sohn, der dir Schmerzen verursacht».
S. 41
- S. 43:
«Johannes reinigt bei seiner
Taufe nur durch die Demut dessen, den er untertaucht.
Ich habe es dir schon gesagt. Ihr werdet den schon Getauften
nicht ein zweites Mal taufen: es sei denn, er wäre nicht
mit einer apostolischen, sondern einer schismatischen Formel
getauft worden. In diesem Fall wäre eine zweite Taufe
vorzunehmen, wenn der zu taufende Erwachsene entscheidet, dass
er die Taufe und damit Teilhabe an der wahren Kirche
wünscht.»
- S. 44:
«Das Gebet ist schon eine Form des Wunders»
- S. 45:
«Ebenso könnt ihr jetzt ein anderes
Sakrament noch nicht verstehen. Es ist
selbst für die Engel fast unbegreiflich. Und
doch werdet ihr, einfache Menschen, es im Glauben und in der Liebe
begreifen. Wahrlich, ich sage dir, wer es liebt und sich geistig
nährt, kann den Dämon zertreten, ohne
Schaden zu erleiden. Denn ich werde alsdann in ihm sein.»
302. Petrus predigt in Esdrelon: «Die Liebe
ist das Heil». S. 50
303. Jesus spricht zu den Landarbeitern Jochanans:
«Liebe ist Gehorsam». S. 57
- S. 59:
«So leicht es auch ist, im Guten das Wirken
Gottes zu sehen, so schwer ist es doch, es im Bösen zu erkennen,
da der Mensch sich dann leicht zum Gedanken verleiten lässt,
dass Gott nicht gut sei. Doch ihr werdet das Böse überwinden,
das euch der von Satan versuchte Menschen zufügt,
und jenseits dieser Schranke, und obwohl sie euch Tränen
kostet, erkennt ihr die Wahrheit des Schmerzes und seine Schönheit.
Der Schmerz stammt vom Bösen. Aber Gott, der ihn nicht abschaffen
will, da diese Kraft nun einmal existiert und ein Ausdruck des
geistlichen Goldes des Kinder Gottes ist, zwingt ihn, sein Gift
in ein Elixier zu verwandeln, das ewiges Leben verleiht.
Denn der Schmerz mit seinem Stachel hinterlässt in den Guten
Kräften, die sie immer mehr vergeistigen und heiligen.»
- «Seid daher gut, respektvoll, untertänig. Urteilt
nicht über die Herren. Einen gibt es, der urteilt. Ich
wünsche, dass euer jetziger Herr ein Gerechter werde; so
wäre euer Leben leichter, und er gewänne das ewige Leben.
Aber bedenkt, je mühseliger die Pflicht zu erfüllen
ist, um so grösser ist das Verdienst in den Augen Gottes.
Versucht nicht, den Herrn zu betrügen. Geld oder Gewinn,
die durch Betrug erworben werden, machen nicht reich und auch
nicht satt. Bewahrt eure Hände, eure Lippen und euer Herz
rein. Dann werdet ihr euren Sabbat und eure vorgeschriebenen
Feste in der Gnade unter den Augen des Herrn feiern, auch wenn
ihr an die Scholle gebunden seid.»
- «Wahrlich, eure mühevolle Arbeit ist mehr wert als
das scheinheilige Gebet jener, die das Gebot nur erfüllen,
um von der Welt gelobt zu werden, in Wirklichkeit aber das Gesetz
nicht achten, das gebietet, selbst und zusammen mit den Hausgenossen
das Gebot des Sabbats und der Feste
Israels zu erfüllen. Denn das Gebet besteht
nicht in der äusseren Haltung, sondern kommt aus dem Gemüte.»
304. Maria, die Hochheilige.«Mein Erbarmen ist stärker
als alles». S. 61
- S. 69:
«Ich bin dabei, sie wegzuräumen, um
die ersten Priesterinnen der
Zukunft vorzubereiten.»
- «Oh! Wird es weibliche Priester geben?»
fragt Philippus entsetzt.
- «Versteht mich nicht falsch. Es wird nicht Priesterinnen
geben wie die Männer, die die Gnaden Gottes
verwalten und spenden, ihr könnt dies jetzt noch nicht verstehen,
aber Frauen werden dennoch ein priesterliches Geschlecht bilden
und den Priestern zum Wohl der Seelen auf viele Arte helfen.»
- «Werden sie auch predigen?» fragt Bartholomäus
ungläubig.
- «So wie auch meine Mutter schon predigt.»
- «Werden sie apostolische Reisen machen?» fragt Matthäus.
- «Ja, sie werden den Glauben sehr weit verbreiten, und
ich muss sagen, mit noch mehr Heldenmut als die
Männer.»
- «Werden sie Wunder wirken?» fragt Iskariot
lachend.
- «Einige werden auch Wunder wirken. Aber
haltet das Wunder nicht für etwas Wesentliches. Sie, die
heiligen Frauen, werden durch ihre Gebete jedoch viele Wunder
der Bekehrung wirken.»
- «Hm! Die Frauen so sehr beten, dass sie ein Wunder
wirken?» brummt Nathanael.
- «Sei nicht hartherzig wie ein Schriftgelehrter,
Bartholomäus. Was meinst du denn,
was das Gebet ist?»
- «Sich mit den uns bekannten Formeln
an Gott wenden.»
- «Das und noch mehr. Das Gebet ist das Gespräch
des Herzens mit Gott und sollte der gewohnte Zustand des Menschen
sein. Die Frau lebt zurückgezogener als wir und ist
zu diesem Gespräch mit Gott befähigter als der Mann.
In ihm findet sie Trost in ihren Leiden, Erleichterungen in ihren
Mühseligkeiten, nicht nur in denen des Hauses und des Gebärens,
sondern auch im Ertragen der Männer; im Gebet findet sie,
was ihre Tränen trocknet und ihr ein Lächeln ins Herz
zurückbringt. Denn sie versteht es, mit Gott zu reden,
und mehr noch wird sie es in Zukunft verstehen.
Die Männer werden Riesen der Lehre sein; immer aber werden
es die Frauen sein, die mit ihren Gebeten die Riesen und auch
die Welt stützen; denn viel Unglück wird durch ihre
Gebete verhindert und viele Strafen erlassen werden...»
305. «Das Gute tun ist ein stärkeres Gebet als die
Psalmen». S. 71
- S. 72:
«Ich mache euch darauf aufmerksam, dass
es Sünde ist. Ich mache euch darauf aufmerksam,
dass es Egoismus und Hass ist, wenn man sich so verhält.
Und ihr wisst, dass Hass und Egoismus die Feinde der Liebe
sind ... wahrlich dies wird immer dem geschehen, der dem Nächsten
schadet. Sein Sieg währt nicht länger als das Gras auf
der Wiese. Rasch wird es wachsen, aber auch rasch verdorren und
unter dem unachtsamen Schritt des Vorübergehenden zertreten
werden. Dagegen ist das anständige Verhalten, das ehrsame
Leben, mühsam zu verwirklichen und durchzuhalten. Doch
zur Gewohnheit geworden, wird es zu einem mächtigen und blätterreichen
Baum, den der Sturm nicht zerzaust und die Sonnenhitze nicht verbrennt.
Wahrlich, wer dem Gesetz treu bleibt, wirklich treu,
wird zu einem mächtigen Baum werden, der von den Leidenschaften
nicht gebeugt und vom Feuer Satans nicht verbrannt
werden kann. »
- S. 73:
«Aber es ist erlaubt, am Sabbat
zu beten; wie aber das Beten erlaubt ist, so ist es auch erlaubt,
Gutes zu tun, denn Gutes tun ist ein höheres Gebet als die
Hymnen und die Psalmen, die wir gesungen
haben. »
306. Ein Tag Judas Iskariots in
Nazareth. S. 74
307. Unterweisungen der Apostel zu Beginn des
Apostolat. S. 84
- S. 86:
«Ich habe mich also entschlossen, euch
auszusenden, um weiter vorzudringen, als ich dies allein zu tun
vermag. Doch wird es zwischen meiner Art zu verkündigen und
der eurigen vorsichtshalber Unterschiede geben, die ich festlege,
um euch nicht in allzugrosse Schwierigkeiten zu bringen - in Schwierigkeiten,
die grosse Gefahren für eure Seele und euren Leib darstellen
könnten - und um meinem Werk nicht zu schaden. Ihr seid noch
nicht ausreichend vorbereitet, um euch jedwedem nähern zu
können, ohne Schaden zu nehmen oder anzurichten; und noch
weniger seid ihr heroisch genug, um der Welt geistig die Stirn
zu bieten und ihrer Rachsucht entgegentreten zu können».
- S. 87:
«Es gibt etwas, was noch mehr wert ist
als das Wunder und was die Menge ebenfalls, und zwar
gründlicher und dauerhafter überzeugt: ein heiliges
Leben! Aber davon seid ihr noch weit entfernt, und du, Judas,
am weitesten von allen Geht also hin und heilt die Kranken, reinigt
die Aussätzigen, erweckt die körperlich und seelisch
Toten; denn Körper und Geist können gleicherweise krank,
aussätzig oder tot sein. Und ihr wisst auch, wie man Wunder
wirken kann: durch ein Leben der Busse, inbrünstiges
Gebet und das aufrichtige Verlangen, die Allmacht Gottes aufleuchten
zu lassen; durch tiefe Demut, lebhafte Liebe, flammenden Glauben
und die Hoffnung, die sich durch keinerlei Schwierigkeiten entmutigen
lässt. In Wahrheit sage ich euch, alles ist dem möglich,
der diese Elemente in sich vereint».
- S. 88:
«Der einzige, den ihr fürchten
müsst, der einzige Dieb für euch ist Satan.
Und ihn besiegt man mit Beharrlichkeit und Gebet,
nicht mit Schwert und Keulen. Seid nicht besorgt
um eure Nahrung. Ihr werdet immer haben, was euren Bedürfnissen
angepasst und eurer Sendung dienlich ist; denn der Arbeiter
ist der Nahrung wert, die ihm seine Arbeit einbringen muss. Immer!
Und wenn die Menschen nicht dafür sorgen, wird Gott für
seinen Arbeiter sorgen. Ein Geist den die Völlerei nicht
stumpfsinnig macht, und ein Herz, das sich von der Übernatur
ernährt, entzündet sich an der Weisheit.»
- S. 89 «Achtet jedoch darauf dass ihr friedfertig seid,
damit ihr Gott zum Vater habt. Ein Vater hilft immer. Und wenn
euch Gott hilft, vermögt ihr alles zu tun und alles gut zu
tun.»
- S. 90:
«Wenn ihr aber Beleidigung, Verfolgung
und Spott ruhig hinnehmt, dann bekehrt ihr mit der schönsten
Predigt: mit der stillen Predigt wahrer Tugend.
Doch beim Verlassen der Stadt oder des Hauses, die euch nicht
aufgenommen haben, schüttelt den Staub von euren Schuhen,
damit der Hochmut und die Härte dieses Ortes
nicht einmal an euren Sohlen haften bleiben. Wahrlich ich sage
euch: Am Tag des Gerichtes wird es Sodom und Gomorrha
weniger schlimm ergehen als dieser Stadt. Denn ihr vertragt jetzt
noch nicht einmal einen spöttischen oder gehässigen
Blick, obgleich ihr behauptet, euer Leben für mich hingeben
zu wollen. Später wird eine Zeit kommen, in der ihr stark
sein werdet wie Helden gegen alle Verfolgungen, ja stärker
noch als Helden, mit einem für die Welt so unbegreiflichen
Heldenmut, dass sie ihn Torheit nennen wird.»
- S. 91:
«Wahrlich, ich sage euch, ihr und eure
Nachfolger werdet nicht aufhören, die Städte und Wege
Israels zu durchwandern bis zur Wiederkunft des Menschensohnes.
Denn Israel wird wegen einer schrecklichen Sünde
wie Spreu von einem Wirbelwind erfasst und über die ganze
Welt zerstreut werden, und Jahrhunderte und Jahrtausende
werden vergehen, bevor es wiederum auf der Tenne des Jebusiters
Arauna vereint sein wird. Jedesmal, wenn es versucht, sich vor
der dazu bestimmten Stunde zu sammeln, wird es wieder vom Sturmwind
erfasst und zerstreut; denn Israel muss seine Sünde
so viele Jahrhunderte lang beweinen, als Blutstropfen aus den
Adern des Lammes Gottes fliessen, das für die Sünden
der Welt geschlachtet werden wird. Und meine Kirche,
die in mir und meinen Aposteln geschlagen
wird, wird dennoch ihre mütterlichen Arme öffnen und
versuchen müssen, Israel unter ihrem Mantel zu versammeln,
wie eine Glucke ihre verirrten Küklein. Wenn ganz Israel
sich unter dem Mantel der Kirche Christi
birgt, dann werde ich kommen.»
- «Fürchtet daher die nicht, die euch 'Dämonen'
nennen. Die Wahrheit wird eines Tages erkannt werden, und dann
wird man sehen, wer die Dämonen gewesen sind: ihr oder sie.
Es ist nichts so verborgen, dass es nicht aufgedeckt, und nichts
so geheim, dass es nicht bekannt werden würde. Denn dann
wird die Welt mit dem Blut getauft sein, und dieser Schild gegen
Satan wird es der Welt ermöglichen - wenn sie
will - die Geheimnisse Gottes zu begriffen; Satan wird nur jenen
schaden können, die nach dem Bisse Satans verlangen und ihn
meinem Kuss vorziehen. Aber acht von zehn Teilen der Welt wollen
nicht begreifen; nur Minderheiten sind wissbegierig, um alles
befolgen zu können, was zu meiner Lehre gehört. Das
spielt keine Rolle. Da man die beiden heiligen Teile nicht
von der Masse der Ungerechten trennen kann, predigt meine Lehre
selbst von den Dächern und die Eingeweide der Erde werden
das Echo an die unterirdischen Quellen, an die Mineralien,
an die Metalle weitergeben, und alle werden sich
daran erfreuen, denn auch sie sind von Gott erschaffen, um der
Schemel meiner Füsse und die Freude meines Herzens zu sein.»
- «Fürchtet euch nicht!»
- «Denkt nicht, dass ich gekommen sei, um Eintracht
auf der Erde und für die Erde zu bringen. Mein Friede ist
viel erhabener als der berechnende Friede, mit dem man das tägliche
Leben meistert. Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen,
sondern das Schwert. Denn ich bin der, der
herrscht und alle Rechte über seine Untertanen besitzt. Niemand
hat grössere Recht auf die Liebe der Menschen als ich.
Denn in mir vereinen und vervollkommnen sich alle Zuneigungen,
und ich bin Vater, Mutter, Bräutigam, Bruder und Freund und
liebe auch wie sie, und wie sie, will ich geliebt werden. Wenn
ich sage: 'Ich will', dann vermag keine Bindung zu widerstehen,
und das Geschöpf gehört mir. Ich habe es mit dem Vater
erschaffen. Durch mich wird es gerettet. Ich habe das Recht, es
zu besitzen.»
- S. 94:
«und die Feinde des neuen Menschen,
des Christen, werden die seines Hauses
sein mit ihren Klagen, Drohungen und Bitten. Wer also von
jetzt an Vater und Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner
nicht wert. Wer sein tägliches Kreuz nicht
auf sich nimmt, so wie es ist - bestehend aus Verzicht, Ergebenheit,
Gehorsam, Heroismus, Schmerzen, Krankheiten, Kämpfen und
aus allem, was der Wille Gottes schickt - und mir damit nicht
folgt, ist meiner nicht wert.»
- «
und wer einen Gerechten als Gerechten betrachtet,
beweist damit, dass er selbst ein Gerechter ist; denn sich ähnliche
Seelen erkennen sich gegenseitig.»
308. «Bist Du der Messias?» fragen die Gesandten
des Täufers. S. 95
309. Jesus arbeitet als Schreiner für eine Witwe von
Chorazim. S. 104
- S.: 105:
«Glaubst du, dass die Welt dann nicht
mehr sündigen wird?» «So müsste es sein
Doch sie wird immer sündigen. Deswegen wird die Last, die
auf mir liegt, so gross werden, dass sie mir das Herz bricht;
denn die Sünden die von Adam
bis zu jener Stunde begannen worden sind, und alle, die von da
an bis an das Ende der Zeiten begangen werden, werden auf mir
lasten. Ich werde alles für den Menschen bezahlen!»
310. «Die Liebe ist ein Geheimnis und das Gebot der Herrlichkeit».
S. 107
- S. 112:
«Die Arbeit, welcher Art auch immer
sie sei, demütigt nie. Demütigend sind jedoch die niedrigen
Handlungen: Falschheit, falsche Anschuldigungen, Härte, Übergriffe,
Ausbeutung, Verleumdung und Wollust. Diese erniedrigen den
Menschen. Und doch werden sie ohne Scham begangen, auch von jenen,
die sich für vollkommen halten.»
- «Erinnert ihr euch, dass ich gesagt habe, dass die Hoffnung
der Querbalken des süssen Joches ist, das den
Glauben und die Liebe trägt, und dass sie das Kreuz
der Menschheit und der Thron des Heiles ist? Die
Hoffnung ist ein Joch, weil sie den Menschen zwingt, seinen törichten
Hochmut unter der Last der ewigen Wahrheiten zu
beugen. Und sie ist das Kreuz dieses Hochmuts. Ein Mensch,
der auf Gott, seinen Herrn, hofft, demütigt notwendigerweise
seinen Stolz, der sich 'Gott' nennen möchte, und erkennt,
dass er nichts ist und Gott alles ist; dass er nichts kann, Gott
aber alles vermag; dass er vergänglicher Staub ist, während
Gott Ewigkeit ist und den Staub auf eine höhere Stufe erhebt,
indem er ihm den Lohn der Ewigkeit zuteil werden lässt.»
- «Daher merkt euch diese Lehre: wenn die Liebe fehlt,
ist der Thron ohne Licht, und der Körper, nur
an einer Seite angenagelt, hängt in den Schlamm
und kann den Himmel nicht mehr sehen. Dadurch werden
auch die heilsamen Wirkungen der Hoffnung zunichte gemacht, und
es endet damit, dass der Glaube ebenfalls unfruchtbar wird; denn
losgelöst von zwei der drei göttlichen Tugenden, verfällt
er in Siechtum und tödliche Kälte.»
- S. 113:
«Lehnt Gott auch nicht in den geringsten
Dingen ab.»
- «Meine Lehre ist ein Joch, das die schuldige
Menschheit niederdrückt; sie ist ein grosser Hammer, der
die harte Schale zerschlägt, um den Geist zu befreien.»
- S. 114:
«Warum wollt ihr Menschen belastet,
trostlos, müde, angeekelt und verzweifelt sein, wenn ihr
erleichtert und gestärkt sein könntet?» Warum
wollt ihr, meine Apostel, die Last, die Schwierigkeiten
und die Strenge der Mission spüren, während
ihr mit dem Vertrauen eines Kindes nur heiteren Fleiss und lichtvolle
Leichtigkeit in ihrer Ausführung kennen und begreifen würdet,
dass sie nur für die Unbussfertigen, die Gott nicht kennen,
streng ist, für die Getreuen Gottes aber wie eine Mutter,
die beim Gehen hilft und dem Kind Steine, Dornen, Schlangennester
und Gräben aufzeigt, damit es sie erkenne und nicht ihrer
Gefahr ausgesetzt sei?»
- «Kommt zu mir, ihr Apostel, und kommt
zu mir alle, ihr Menschen, die ihr an materiellen, an moralischen
Schmerzen und an seelischen Schmerzen leidet. Diese letzteren
verursacht der Kummer darüber, dass ihr noch nicht fähig
seid, euch zu heiligen, wie ihr es aus Liebe zu Gott und mit Eifer
und ohne Rückfälle ins Böse möchtet. Der Weg
der Heiligung ist lang und geheimnisvoll, und manchmal erfüllt
er sich ohne Wissen des Wanderers, der im Dunkeln weitergeht,
mit dem Geschmack des Giftes im Mund, und glaubt, nicht voranzukommen
und den himmlischen Trank nicht trinken zu können, und nicht
weiss, dass auch diese geistige Blindheit ein Teil der Vollkommenheit
ist.»
- «Selig jene, dreimal selig, welche ihren Weg fortsetzen,
ohne die Freuden des Lichtes und der Süssigkeiten zu verspüren
und nicht aufgeben, weil sie nichts sehen und hören, und
nicht stehenbleiben und sagen: 'Solange Gott mir keine Freuden
gewährt, gehe ich nicht weiter'. Ich sage euch: die dunkelste
Strasse wird plötzlich ganz leuchtend und öffnet sich
himmlischen Gefilden. Das Gift, das den Geschmack für menschliche
Dinge verdorben hat, wandelt sich in paradiesische Süssigkeit
für jene Mutigen, die erstaunt sagen werden: 'Wie dies?'
Warum wird mir so viel Süssigkeit und Freude zuteil?' Weil
sie ausgeharrt haben und Gott sie schon auf Erden über das
jubeln lässt, was im Himmel auf sie wartet.»
- «Aber vorerst, um standzuhalten, kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen sei alle Menschen, die Gott
suchen, die über die Schmerzen der Erde weinen, die sich
allein dahinschleppen, ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch
auf euch. Es ist keine Last. Es ist eine Stütze. Ich habe
euch schon gesagt, dass die wahren Sieger unter den Menschen jene
sind, die mit Liebe erobern, und Liebe ist immer Sanftmut und
Demut.»
311. «Das Herz ist nicht mehr beschnitten». S. 115
- S. 119:
«Die Eintracht ist nicht nur Pflicht
sonder auch Klugheit. Dies sollen die Patrioten, die Bürger
und die Familienmitglieder bedenken, wenn sie sich, von der Selbstsucht
getrieben, für Trennungen und Gewalttätigkeiten entscheiden,
die immer gefährlich sind, da sie zum Zerfall der Einigkeit
führen und die gegenseitige Zuneigung zerstören.
Und diese Klugheit wenden jene an, die die Herren der Welt sind.
Betrachtet Rom in seiner unleugbaren Macht, die uns
so bedrückt. Es beherrscht die ganze Welt. Aber die Römer
sind sich einig im gemeinsamen Wunsch und Willen, zu herrschen.
Auch unter ihnen gibt es gewissen Gegensätze, Antipathien,
Aufstände. Aber das tritt in den Hintergrund. Nach aussen
sind sie ein einziger Block, ohne Risse, ohne Beschädigungen.
Alle wollen dasselbe, und sie erreichen es, weil sie es wollen.
Und sie werden herrschen solange sie gemeinsam dasselbe wollen.»
- «Aber ihre heidnische Dämonie
ist nichts im Vergleich zur vollkommenen Dämonie Satans
und seiner Dämonen. Dort, in jenem ewigen Reich, ohne
Zeit, ohne Ende, grenzenlos in Verschlagenheit und Boshaftigkeit;
dort wo man sich freut, Gott und den Menschen schaden zu können,
und wo das einzige bittere, schmerzliche Vergnügen darin
besteht, Schaden zuzufügen, hat man mit verfluchter Vollkommenheit
eine geistige Einmütigkeit erreicht im alleinigen Willen:
zu schaden.»
- S. 120:
«Satan ist sehr schlau
und schadet sich nicht selbst. Er will sein Reich in den Herzen
ausbreiten und nicht das Gegenteil. Sein Leben besteht darin,
zu stehlen, zu schaden, zu lügen, zu beleidigen und zu beunruhigen.
Gott Seelen und den Menschen den Frieden zu stehlen. Den Geschöpfen
des Vaters Schaden zuzufügen und ihm selbst Schmerz zu bereiten.
Zu lügen, um irrezuführen. Zu beleidigen, um Spass daran
zu haben. Zu verwirren, weil er Unordnung ist. Er kann sich nicht
ändern. Er ist ewig in seinem Wesen und seinen Methoden.»
- «Erkläre uns, was das bedeutet: 'Der Vater der
künftigen Zeiten'
weisst du denn nicht, dass ein Zeitalter kommt,
das zwar einen Anfang, aber kein Ende haben und mir gehören
wird? In diesem werde ich triumphieren und alle jene um mich versammeln,
die dessen würdig sind; und sie werden ewig Leben, wie dieses
Zeitalter ewig sein wird, das ich erschaffen werde und mit dessen
Erschaffung ich schon begonnen habe, indem ich den Geist, über
das Fleisch, die Welt und die Unterwelt setzte, die ich zurückstosse,
weil ich alles kann.»
- «Deswegen sage ich euch, wer nicht für mich ist,
der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
Denn ich bin der, der ich bin. Und wer nicht an das glaubt, was
schon prophezeit worden ist, sündigt gegen den Heiligen Geist,
dessen Wort, das weder Lüge noch Irrtum ist
und ohne Widerstand geglaubt werden muss, die Propheten
verkündet haben. Denn ich sage euch: alles wird dem Menschen
verziehen werden jede seiner Sünden und
Gotteslästerungen; denn Gott weiss, dass der Mensch nicht
nur Geist, sondern auch Fleisch ist, und zwar ein Fleisch, das
versucht wird und plötzlichen Schwächen unterliegt.
Aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht verziehen
werden. Weder in diesem noch im zukünftigen Leben;
denn die Wahrheit ist klar, heilig, unleugbar und dem Geist eingeprägt
in einer Weise, die nicht zum Irrtum führen kann. Jene, die
ausdrücklich den Irrtum wollen, täuschen sich. Die vom
Heiligen Geist gesprochene Wahrheit leugnen heisst, das Wort Gottes
und die Liebe, die dieses Wort aus Liebe zu den Menschen geschenkt
hat, leugnen. Und die Sünde gegen die Liebe wird nicht verziehen.»
- «Wahrlich ich sage euch, der Müssiggang
ist schlecht. Aber besser ist es, müssig zu sein, als böse
Dinge zu tun. Und ich sage euch, es ist besser zu schweigen als
unnütze und böswillige Reden zu führen. Auch wenn
Schweigen Müssiggang sein kann, so schweigt eher, als dass
ihr mit der Zunge
- S. 122:
«
sündigt. Ich versichere
euch, am Tag des Gerichtes wird über jedes unnötige
gesprochene Wort Rechenschaft gefordert werden. Nach den gesprochenen
Worten werden die Menschen gerechtfertigt oder verurteilt.»
- «Ihr beleidigt euch selbst, indem ihr euren Seelen schadet
und sie von der Wahrheit entfernt und damit von der Erlösung.»
- S. 123:
«Wenn es aber so ist, warum befreist
du Israel nicht vom Dämon,
damit es heilig werde?»
- «Will Israel das denn? Nein! denn
wahrlich ich sage euch, der Mensch hat mehr Heimweh
nach Satan als nach Gott und wenn Satan ihm keine
körperliche Krankheit bringt, wird er sich über keine
andere Art der Besitzergreifung beklagen.
Der Dämon kehrt also zurück und
findet das Haus leer, ausgefegt, geschmückt und nach Sauberkeit
duftend vor. Da geht er noch sieben andere Dämonen
holen, die schlimmer sind als er, kehrt er zurück, und alle
richten sich ein. Dieser zweite Zustand eines Bekehrten,
der rückfällig wird, ist schlimmer als der erste. Denn
der Dämon weiss, wie sehr dieser Mensch Liebhaber Satans
und Gott undankbar ist, und Gott kehrt nicht dorthin zurück,
wo man seine Gnaden mit Füssen tritt. Ein Rückfall
in die Fänge Satans ist schlimmer als ein Rückfall in
eine schon einmal geheilte tödliche Schwindsucht. Eine Besserung
oder Heilung ist ausgeschlossen.»
- S. 124:
«wenn sie als erste und mit grösserer
Vollkommenheit als die anderen den Willen Gottes erfüllen
bis zur gänzlichen Aufopferung jedes anderen Willens oder
der Stimme des Blutes und der Zuneigung.»
312. Der Tod Johannes des Täufers.
S. 125
- S. 126:
«Die menschliche Wissenschaft
ist Eitelkeit, denn sie vermehrt nur das menschliche Wissen und
ist 'Angst und Betrübnis des Geistes, und wer die Wissenschaft
vermehrt, vermehrt auch die Ängste'. Wahrlich, ich sage dir,
so ist es! Und ich sage dir auch, dass es nicht so wäre,
wenn die menschliche Wissenschaft gestützt und gezügelt
würde durch die übernatürliche Weisheit und die
heilige Liebe Gottes. Der Genuss der Eitelkeit, weil er nicht
andauert, sondern schnell vergeht und nach dem Aufflackern
Asche und Leere hinterlässt.»
313. «Gehen wir nach Tarichäa». S. 132
- S. 135:
«Versuche im Gegenteil, dich rasch
und gut von der einzigen Last, die du noch hast, zu befreien:
dem Vergnügen, ein Mensch zu sein. Werde Seele, Manaen!
Du kannst es.»
314. Unterredung mit einem Schriftgelehrter.
S. 137
- S. 139:
«Muss Israel als sterben?
Ist es eine schlechte Pflanze?»
- «Es muss sterben, um auferstehen zu können.»
- «Eine geistige Reinkarnation?»
- «Eine geistige Entfaltung! Es gibt keine Reinkarnation,
bei keiner Art.» «Manche glauben aber daran.»
- «Sie sind im Irrtum!»
- «Der Hellenismus hat auch in uns
einen solchen Glauben aufkommen lassen. Die Gelehrten
weiden sich daran und rühmen sich seiner wie einer vornehmen
Speise. Es handelt sich um den Absurden Widerspruch derer,
die den Fluch über jeden aussprechen, der eine der sechshundertdreizehn
kleinen Vorschriften übertreten hat. »
- «Das ist wahr. Aber so ist es. Man macht gerne nach,
was man doch im Grunde hasst.»
- «Aber im Vertrauen gesagt, was hälst du von der
Reinkarnation?»
- «Ich habe dir schon gesagt, dass es ein Irrtum
ist.»
- «Manche behaupten, dass die Lebenden aus den Toten
hervorgehen und die Toten aus den Lebenden, denn das, was ist,
kann nicht vernichtet werden.»
- «Was ewig ist, kann nicht vernichtet werden, das ist
wahr. Aber sage mir, glaubst du, dass dem Schöpfer
selbst Grenzen gesetzt sind?»
- «Nein Meister! Dies anzunehmen hiesse, ihn herabsetzen.»
- «Du sagst es. Und kann man sich dann vorstellen, dass
er die Reinkarnation des Geistes erlaubt,
weil er nur eine beschränkte Anzahl von Seelen zur Verfügung
hat?»
- S. 140:
«Das kann man nicht annehmen. Und doch
gibt es Leute die so denken.»
- «Und was noch schlimmer ist: so denkt man auch in
Israel. Dieser Gedanke einer Unsterblichkeit
des Geistes, der schon bei einem Heiden gross ist,
auch wenn er mit dem Irrtum eines ungerechten Werturteils
über die Art dieser Unsterblichkeit verbunden ist, sollte
bei den Israeliten vollkommen sein. Wer ihn jedoch im heidnischen
Sinn auslegt, macht einen geschmälerten, erniedrigenden,
schuldhaften Gedanken daraus. Er erniedrigt den Gedanken, der
sich als bewundernswürdig erweist, wenn er beim Heiden von
sich aus der Wahrheit nahekommt und damit die Zusammensetzung
der menschlichen Natur bestätigt, in der Ahnung eines unvergänglichen
Lebens, des geheimnisvollen Dings, das den Namen Seele trägt
und uns von den Tieren unterscheidet. Es ist eine Erniedrigung
des Gedankens, wenn einer die göttliche Weisheit und den
wahren Gott kennt und doch in einer so hohen geistigen Angelegenheit
Materialist wird. Der Geist wandert nur vom
Schöpfer zum Geschöpf und vom Geschöpf
zum Schöpfer, zu dem er nach dem Leben zurückkehrt,
um von ihm das Urteil über Leben und Tod zu empfangen. Und
dort, wo er hingesandt wird, bleibt er ewig. Das ist die Wahrheit.»
- «Lässt du das Fegfeuer nicht gelten?»
- «Doch. Warum fragst du das?»
- «Weil du sagst: 'Wohin er gesandt wird, da bleibt
er'. Der Aufenthalt im Fegfeuer aber ist zeitlich
begrenzt.»
- «Es gehört in meinen Gedanken schon zum ewigen
Leben. Das Fegfeuer ist schon 'Leben'! Ohnmächtig,
gebunden, aber immerhin Leben. Nach der Beendigung des zeitweiligen
Aufenthalts im Fegfeuer erlangt der Geist das vollkommene Leben;
er erreicht es ohne Schranken und Bande. Zwei Dinge sind es die
bleiben: der Himmel und der Abgrund, das Paradies
und die Hölle. Zwei Arten von Seelen bleiben:
die Seeligen und die Verdammten.
Doch aus den drei Reichen, die nun bestehen, kehrt kein Geist
mehr zurück, um Fleisch anzunehmen. Und das bis zur endgültigen
Auferstehung, die für immer die Umkleidung
der Geister mit dem Fleisch, des Unsterblichen mit dem Sterblichen,
abschliessen wird.»
- «Des Ewigen, nicht wahr?»
- «Ewig ist nur Gott. Ewig sein heisst, weder Anfang
noch Ende zu haben. Und so ist nur Gott. Die Unsterblichkeit
ist eine unendliche Fortsetzung des Lebens von dem Augenblick
an, da es begonnen hat. Und so ist es mit dem Geist des Menschen.
Das ist der Unterschied. Du sagst aber: 'Ewiges Leben'. Ja. Sobald
einer ins Leben gerufen worden ist, kann er durch den Geist, die
Gnade und den Willen das ewige Leben erlangen. Nicht die Ewigkeit.
Das Leben setzt Anfang voraus. Man sagt nicht: 'Das Leben Gottes',
denn Gott hat keinen Anfang gehabt.»
- «Und du?»
- «Ich werde leben, weil ich auch Fleisch bin und die Seele
des Christus im menschlichen Fleisch
mit dem göttlichen Geist vereint habe. Gott heisst 'der
Lebendige'. Tatsächlich kennt er den Tod nicht. Er ist
Leben. Unerschöpfliches Leben. Nicht Leben Gottes.! Aber
Leben! Nur das! Es sind Feinheiten, o Schriftgelehrter!
Aber Weisheit und Wahrheit kleiden sich in Feinheiten.»
- «Sprichst du so zu den Heiden?»
- «Nein! Sie würden es nicht verstehen. Ich zeige
ihnen die Sonne.»
315. Die erste Brotvermehrung. S. 141
316. Jesus wandelt auf dem Wasser. S. 146
317. «Wenn ihr Glauben habt, komme ich und bringe euch
ausser Gefahr». S. 148
- S. 148:
Jesus sagt: «Oft warte ich nicht einmal,
bis ich gerufen werde, wenn ich meine Kinder in Gefahr sehe. Und
oft komme ich auch dem zu Hilfe, der ein undankbarer Sohn ist.
Ihr schlaft oder seid von den Sorgen des Lebens und den Geschäften
der Welt eingenommen. Ich wache und bete für euch. Als Engel
aller Menschen stehe ich schützend über euch, und nichts
ist mir schmerzlicher, als euch nicht beistehen zu können,
weil ihr meinen Beistand ablehnt und es vorzieht, selbst mit allem
fertig zu werden, oder, was noch schlimmer ist, den Bösen
um Hilfe anruft.»
- S. 149:
«Ich kann dir nicht sagen, welch unendliche
Freude mich durchdringt und erhebt, wenn mich jemand liebt und
anruft, noch bevor die Stunde der Not gekommen ist. Er ruft
mich an, weil er mich als alles in der Welt liebt und ihn eine
Freude, die der meinen gleicht, erfüllt, wenn er nur ruft:
'Jesus, Jesus!', wie es die Kinder tun, wenn sie 'Mama, Mama'!
rufen und es ihnen scheint, als ob Honig auf ihren Lippen käme,
da schon allen das Wort 'Mama' die Wonne des mütterlichen
Kusses mit sich bringt.»
- S. 150:
«Viele Tausende hatten gegessen. Ich hatte
ihnen ans Herz gelegt, zu sagen: 'Dank dem Herrn'. Aber wenn
der Mensch einmal Hilfe erlangt hat, dann weiss er nicht Dank
zu sagen. So habe ich es für sie getan.»
- «Aber obgleich meine Seligkeit, denn es war Seligkeit
der Liebe, vollkommen war, machte sie mich dennoch nicht blind
für die Nöte der Menschen, und ich bemerkte die Gefahr
meiner Söhne auf dem See. Und ich löste mich um der
Menschen willen von der Liebe. Die Liebe muss immer hilfsbereit
sein! sie hielten mich für ein Gespenst. Oh,
wie oft haltet ihr armen Kinder mich für ein Gespenst, für
ein furchterregendes Wesen! Wenn ihr immer an mich dächtet,
würdet ihr mich sofort wiedererkennen, Aber ihr habt so viele
Sorgen in euren Herzen, und diese verwirren euch die Sinne. Doch
ich gebe mich zu erkennen. Oh, wenn ihr mich fühlen könntet!
Warum ist Petrus eingesunken, nachdem er schon so
viele Meter auf dem Wasser gewandelt war? Du hast es gesagt: weil
sein Menschsein seinen Geist überwältigt hatte. Petrus
war zu sehr Mensch. Wäre Johannes an seiner
Stelle gewesen, hätte er weder so viel gewagt noch wäre
er so wankelmütig gewesen. Die Reinheit verleiht Klugheit
und Festigkeit.»
- S. 151:
«Er überlegt nicht mehr und schaut
mich nicht mehr an. Auch ihr macht es so. Je grösser
die Gefahr ist, um so mehr wollt ihr euch selbst helfen. Als
ob ihr selbst etwas tun könntet! Niemals entfernt ihr
euch, verschliesst ihr mir euer Herz und verurteilt ihr mich sogar
so sehr wie in den Stunden, in denen ihr auf mich vertrauen und
mich anrufen müsstet. Milde kann man mir
vorwerfen, denn ich habe Verständnis für alle Milderungsgründe
meines Petrus. Ich bin der beste Verteidiger und
Richter, den es je gegeben hat und
es je geben wird. Für alle. Ich verstehe ich meine armen
Kinder! Und selbst wenn ich euch ein Wort des Tadels sage, so
wird mein Lächeln es mildern. Ich liebe euch. Damit ist alles
gesagt. »
- «Ich will dass ihr Glauben habt. Und wenn
ihr ihn habt, komme ich und führe euch aus der Gefahr. Oh,
wenn die Erde verstände zu sagen: 'Meister, Herr rette
mich!' Ein Schrei - aber von der
gesamten Menschheit -würde genügen,
und augenblicklich würde Satan mit seinen Henkersknechten
besiegt zu Boden fallen! Aber ihr könnt es nicht
glauben. Ich bemühe mich, immer neue Mittel zu finden, um
euch zum Glauben zu bringen. Doch sie fallen in euren Schlamm
wie ein Stein in den Schlamm eines Sumpfes und bleiben dort begraben.
»
- «Ihr wollt die Gewässer eures Geistes nicht reinigen.
Ihr liebt es, faulenden Schlamm zu sein. Trotzdem
werde ich als Erlöser weiterhin meine
Pflicht tun. Und wenn ich auch nicht die ganze Welt retten kann,
weil sie nicht gerettet werden will, so werde ich doch jene von
der Welt retten, die, um mich lieben zu können, wie ich geliebt
werden soll, nicht mehr von der Welt sind.»
318. Begegnung mit den Jüngern.
S. 152
- S. 153:
«Habt ihr schon das Leben eines Jünger
gelebt? Ja! Seit dem Tag, da wir erfuhren, dass der Täufer
getötet worden war. Die Botschaft kam sehr rasch nach Jerusalem
durch die Höflinge und Hauptleute des Herodes.
Sein Tod hat uns aus der Saumseligkeit gerissen» antwortet
Stephanus.
- «Das Blut der Märtyrer ist
immer Leben für die Lauen, Stephanus.
Erinnere dich daran!» «Ja, Meister! Wirst du heute sprechen?
Ich hungere nach deinem Wort.»
- S. 155:
«Denken wir an unseren schönen Jordan!
Wie mächtig ist er in Jericho! Doch war er
es schon an der Quelle? Nein! die sich alle in eine Flussbett
ergiessen, das wächst und wächst und wächst, bis
er von einem lieblichen, silberblauen Bächlein, das in seiner
Kindheit noch lacht und scherzt, zu einem breiten, feierlichen,
geruhsamen Fluss geworden ist, der wie ein himmelblaues Band zwischen
den smaragdgrünen Ufern dahinfliesst. So ist die Liebe. Anfangs
ein Faden bei den Kindern zu Beginn des Lebensweges, die sich
nur aus Furcht vor Strafe gerade noch vor der schweren Sünde
retten. Dann schreiten sie auf dem Weg der Vollkommenheit voran,
und siehe da: auf den rauhen, trockenen, stolzen und harten Bergen
der Menschheit entspringen aus dem Willen zu lieben Bäche
über Bäche dieser grundlegenden Tugend, und alles dient
dazu, sie entspringen und anwachsen zu lassen: die Schmerzen und
die Freuden, so, wie auf dem Berg der gefrorene Schnee und die
ihn schmelzende Sonne den Bach hervorbringen. Alles dient dazu,
ihnen den Weg zu öffnen: die Demut wie die Reue; alles dient
dazu, sie dem Hauptfluss zuzuführen. Denn die Seele,
- S. 156:
«die es drängt, diesen Weg zu gehen,
liebt den Abstieg in die Verleugnung des eigenen Ichs und trachtet
danach, wieder emporzusteigen, angezogen von der göttlichen
Sonne, nachdem sie zum mächtigen, schönen, wohltuenden
Fluss geworden ist.
- Die Bäche, die den jungen Fluss der noch scheuen Liebe
nähren, sind ausser den Tugenden auch die Werke, welche die
Tugenden zu vollbringen anleiten. Die Werke sind, wenn sie Zuflüsse
der Liebe sein sollen, Werke der Barmherzigkeit. Betrachten wir
sie zusammen! Einige waren Israel schon bekannt;
andere will ich euch bekanntmachen, denn m ein Gesetz
ist die Vervollkommnung der Liebe.»
- «Die Hungrigen speisen! Es ist dies eine Pflicht
der Dankbarkeit und der Liebe. er legte die Steine neben
die Ähren und liess das Wasser neben den Steinen fliessen;
er entzündet durch die Spiegelung, den Reflex des Wassers
und der Sonne, das erste Feuer auf Erden, und über das Feuer
trug der Wind die Körner, so dass sie geröstet wurden
und angenehmen Duft verbreiteten.»
- «Die Durstigen tränken!»
- «Die Nackten bekleiden!»
- «Die Kranken besuchen!» Oh, wahrlich,
ebenso wie alle Menschen Pilger sind, so sind auch alle Kranke.
Und die schwersten Krankheiten sind jene des Geistes, die unsichtbaren
und todbringendsten. Und doch bewirken sie keinen Abscheu.
Die moralische Wunde stösst nicht ab. Der Gestank des Lasters
ekelt nicht an. Die dämonische Tollheit flösst keine
Furcht ein. Aber sagt: Was ist mehr wert, der Geist oder Fleisch
und Blut? Hat die Materie die Macht, das Geistige
durch ihre Berührung zu zerstören? Nein! Der Geist
hat einen unendlichen Wert im Vergleich zu Fleisch und Blut; aber
das Fleisch hat nicht mehr Macht als der Geist. Der Geist kann
nicht verdorben werden durch materielle Dinge, wohl aber durch
geistige.»
- «Die Gefangenen besuchen!» Gott weiss
es und das genügt. Im anderen Leben wird man viele von den
Galeeren, die getötet und gestohlen haben,
im Himmel wiederfinden, und man wird viele, die scheinbar
getötet und beraubt wurden, in der Hölle
entdecken, weil sie in Wirklichkeit die wahren Räuber des
Friedens, der Redlichkeit und des Vertrauens der anderen waren:
weil sie die wahren Mörder eines Herzens gewesen sind: diese
Pseudo-Opfer. Opfer nur, weil sie zuletzt getroffen
wurden, nachdem sie jahrelang stillschweigend gemordet haben.»
- S. 164:
«Es gibt Unwissende, die Böses
tun, nur weil sie das Gute nicht kenne. Unwissende zu belehren
entspricht auf geistigem Gebiet dem 'Hungernde speisen'.»
- «Die Toten begraben!» Seid nicht geizig
und seid auch nicht stolz auf euer Wissen, sondern gebt mit Demut
und Hochherzigkeit. Und schenkt die
klare und wohltuende Erquickung des Gebetes den Lebenden und Verstorbenen,
die nach Gnade dürsten. und wonach lechzen die Herzen
der leidenden Lebenden und der büssenden Seelen der Toten?
Nach Gebeten! Nach Gebeten, die durch die Liebe und den Opfergeist
wirksam werden. Betet mehr durch Opfer als mit den Lippen, dann
verschafft ihr den Lebenden und den Toten Erquickung, indem ihr
das zweite Werk der geistlichen Barmherzigkeit vollbringt. Die
Welt wird eher durch die Gebete jener gerettet werden, die
zu beten verstehen, als durch geräuschvolle, unnütze
und mörderische Schlachten.»
- «Viele Menschen in der Welt haben reiches Wissen. Aber
sie besitzen keinen festen Glauben. pendeln hin und her, ohne
einen Schritt vorwärts zu kommen, und mühen sich ab,
ohne etwas zu erreichen. Das sind die Zweifler.
Es sind jene, die beständig ein 'wenn und aber' und ein 'doch
dann' auf den Lippen haben. Sie, die fragen: 'Wird es auch so
sein?' 'Und wenn es mir nicht gelingt?' und so weiter. Oh, sie
brauchen viel Geduld und Liebe, mehr als ein geistig zurückgebliebenes
Kind! Aber im Namen des Herrn, lasst sie nicht im Stich!»
- S. 165:
«Gebt diesen Gefangenen
ihres eigenen Ichs, ihrer nebelhaften Krankheit, euren so lichtvollen
Glauben, eure feurige Kraft. Treiben sie euch zur Verzweiflung?
Macht nichts! Auch ihr treibt mich oft zur Verzweiflung, und noch
mehr den Vater im Himmel, der oft denken muss, dass
das Wort wohl umsonst Fleisch angenommen hat, weil der Mensch
auch jetzt noch zweifelt, obwohl er das Wort Gottes reden hört.»
- «Seid barmherzig mit den Weinenden!» Liebt
die Weinenden! Sie sind am wenigsten liebenswert für die
Welt, denn die Welt kennt den Wert der Tränen nicht.»
- «Erträgt lästige Menschen!»
Sie stören die Ruhe des kleinen Hauses unseres Ichs wie
die Wanderer die ruhe des Hauses stören, in dem wir wohnen.
Sind sie euch lästig? Aber wenn ihr sie auch nicht liebt
wegen der Störung, die sie euch verursachen, so lieben sie
doch euch mehr oder weniger. Um dieser Liebe willen nehmt sie
auf. Und wenn sie auch neugierig, gehässig, beleidigend
werden, übt immer Geduld und Liebe! Ihr könnt sie mit
eurer Geduld bessern. Ihr könnt durch eure Lieblosigkeit
Ärgernis erregen. Es soll euch schmerzen, dass sie sündigen;
aber noch mehr soll es euch schmerzen, wenn ihr die Ursache der
Sünden seid und selbst sündigt.
Nehmt sie in meinem Namen auf, wenn ihr sie nicht mit eurer
Liebe aufnehmen könnt. Gott wird euch belohnen und euren
Besuch erwidern, indem er die bösen Erinnerungen mit einen
übernatürlichen Liebeserweisen auslöscht.»
- «Bestattet die Sünder'»
um ihre Rückkehr zum Leben der Gnade vorzubereiten. Wisst
ihr, wann ihr dies tut? Wenn ihr sie mit väterlicher, geduldiger
und liebevoller Eindringlichkeit ermahnt. Die Ermahnung
der Sünder kommt einer Reinigung der Glieder vor
dem Begräbnis gleich, Das Übrige wird die Gnade des
Herrn tun. Reinigt sie mit Liebe, Tränen und Opfern. Entreisst
die Seelen auf heroische Weise dem Verderben. Seid heroisch!»
319. Der Geiz und der törichte Reiche. S. 167
- S. 168:
«Der Schriftgelehrte
Johannes sagt: «Muss ich also vernichten,
was ich habe, und die Meinen des ihrigen entledigen?»
- «Nein! Gott hat die Besitz gegeben. Mache ihn der
Gerechtigkeit dienstbar und bediene dich seiner mit Redlichkeit.
Das heisst: erhalte mit dem Besitz deine Familie, das ist Pflicht;
behandle die Diener menschlich, das ist Liebe; tue den Armen Gutes
und komme den armen Jüngern
zu Hilfe. So werden dir deine Besitztümer nicht ein Hindernis,
sonder eine Hilfe sein.»
- S. 170:
«Das Gesicht des Gerechten hingegen ist
immer schön, selbst wenn seine Züge entstellt sind,
denn es ist schön durch eine übernatürliche Schönheit,
die sich vom Innern auf das Äussere überträgt.
Nicht nur gewissermassen, sondern tatsächlich können
wir beobachten, wie dem von Lastern Unberührten auch Frische
des Fleisches eigen ist. Die Seele ist in uns und durchdringt
uns ganz. Die Fäulnis einer verkommenen Seele aber verdirbt
auch das Fleisch, während die Düfte einer reinen Seele
es schützen. Die verdorbene Seele treibt das Fleisch
zu wüsten Sünden an, und diese machen
alt und entstellen. Die reine Seele fordert das Fleisch
zu einem reinen Leben auf, und so bewahrt es seine Frische und
strahlt Würde aus. Sorgt dafür, dass in euch die
reine Jugend des Geistes erhalten bleibt oder dass ihr sie wiedererlangt,
wenn sie verlorengegangen ist, und hütet euch vor jeder Begehrlichkeit
der Sinne oder der Macht. Das Leben des Menschen hängt nicht
vom Überfluss der Güter ab, die er besitzt, und weder
das irdische noch das andere Leben, das ewige, hängt davon
ab! Es hängt ab von der Lebensweise. Und mit dem Leben das
Glück dieser Erde und des Himmels. Denn der
Lasterhafte ist nie wirklich glücklich,
während den Tugendhaften immer eine himmlische Freude erfüllt,
auch wenn er arm und einsam ist. Nicht einmal der Tod beeindruckt
ihn. Denn weder Sünden noch Gewissensbisse lassen ihn die
Begegnung mit Gott fürchten; er trauert dem nicht nach, was
er zurücklassen muss. Er weiss, dass sein Schatz
im Himmel ist, und er geht wie einer, der von einem Erbe, dem
heiligen Erbe, Besitz ergreifen will, ruhig und froh dem Tod entgegen,
der ihm die Tore öffnet zum Reich, wo sein Schatz ist.»
- «Bereitet jetzt euren Schatz vor.
Beginnt schon in der Jugend, ihr, die ihr noch jung seid; arbeitet
unablässig, ihr Älteren, die ihr wegen eures Alters
dem Tod näher seid. Und da ihr nicht wisst, wann ihr
diese Welt verlasst und der Jüngling oft vor dem Greis stirbt,
verschiebt diese Arbeit nicht und schafft euch einen Schatz an
Tugenden und guten Werken für das andere Leben, damit euch
nicht der Tod ereilt, bevor ihr einen Schatz an Verdiensten im
Himmel habt. Viele sagen: 'Oh, ich bin noch jung
und stark! Jetzt will ich mein Leben geniessen, später will
ich mich bekehren!' Grosser Irrtum!»
- S. 171:
«Wisst ihr denn nicht, dass man, wenn
man die Hand an den Pflug gelegt hat, durchhalten muss, zehn oder
hundert Jahre, solange das Leben dauert; denn Aufhören ist
ein Verbrechen gegen sich selbst, durch das man die Erlangung
einer grösseren Herrlichkeit unmöglich macht; es ist
ein Rückschritt, denn wer beim Durchschnittlichen stehenbleibt,
kommt nicht nur nicht mehr vorwärts, er geht vielmehr rückwärts.
Der Schatz des Himmels muss sich von
Jahr zu Jahr vermehren, um Wert zu haben.»
- S. 172:
«Glaubt mir», sagt er, «dass
man nur darauf bedacht sein muss, an Tugenden reich zu werden.
Und achtet darauf, dass eure Bemühungen niemals mit Aufregung
und Unruhe verbunden sind. Das Gute ist den Unruhen, den Ängsten
und der Hetze, die noch an Geiz, Eifersucht und menschliches Misstrauen
erinnern, feind.»
- «Eure Arbeit sei ausdauernd, vertrauensvoll, friedfertig.
Ohne plötzlichen Beginn und plötzlicher Unterbrechung.
Friedfertig in Siegen, friedfertig in Niederlagen! Auch die Tränen
über einen begangenen Fehler, der euch betrübt, weil
ihr damit Gott missfallen habt, müssen friedvoll sein, getröstet
durch Demut und Vertrauen. Die Niedergeschlagenheit und
der Zorn auf sich selbst sind immer ein Zeichen von Hochmut
und Misstrauen. Wenn einer demütig ist, weiss er, dass
er ein armer Mensch und den Nöten des Fleisches unterworfen
ist, das manchmal triumphiert. Wenn einer demütig ist,
hat er kein zu grosses Vertrauen in sich selbst, sonder er vertraut
auf Gott und bleibt auch bei Fehlschlägen ruhig und sagt:
'Verzeih mir, Vater. Ich weiss dass du meine Schwäche kennst,
die mich manchmal übermannen.'»
- S. 173:
«Und dann, seid weder apathisch noch
geizig hinsichtlich der Gaben Gottes. Gebt, was ihr an Weisheit
und Tugenden besitzt. Seit tätig im Geist, so wie die
Menschen in den Dingen des Fleisches geschäftig sind. Und
was das Fleisch betrifft, macht es nicht jenen in der Welt nach,
die immer um ihre Zukunft besorgt sind und fürchten,
es könne ihnen an Überfluss fehlen, es könnten
Krankheiten oder Tod kommen, es könnten ihnen Feinde Schaden
zufügen und so weiter.»
- «Gott weiss was ihr nötig habt. Fürchtet
daher nicht für eure Zukunft. Seid frei von
Ängsten, die schwerer wiegen als die Ketten der Galeerensträflinge.»
- «Gott weiss, wie lange er die Seele in eurem Körper
lassen wird; solange wird er euch das Notwendige geben.»
- «Ihr müsst allein darauf bedacht sein, und es
soll eure erste Sorge sein, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit
zu suchen, alles übrige wird euch hinzugegeben werden.»
- S. 174:
«Wenn ihr euer Geld nicht opfern könnt,
dann opfert den Reichtum des Mitgefühls und diese Börsen
bekommen keine Löcher, dieser Schatz geht nie
verloren. Diebe können nicht in den Himmel
eindringen. Die Motte zerstört nicht, was dort aufgehoben
ist. Habt den Himmel im Herzen und das Herz im Himmel bei eurem
Schatz. Denn das Herz, sei es gut oder böse, ist immer dort,
wo es glaubt, dass sich sein Schatz befindet.»
- S. 176:
«weil ich euch dadurch zu Trägern
des Feuers werden lassen kann, zu Arbeitern, die in allen und
gegen alle gesellschaftliche Schichten wirken werden, um aus ihnen
eine einzige Gemeinschaft zu machen: die Herde Christi.»
- «Glaubt ihr, dass ich gekommen sei, Frieden auf die
Erde zu bringen? Den Frieden den die Welt will? Nein, vielmehr
Zwietracht und Trennung. Denn
von nun an und solange die ganze Erde nicht eine einzige Herde
ist, werden von fünft, die in einem Haus wohnen, drei gegen
zwei sein aber dann wird die Stunde kommen, in der alle durch
eine neue Sprache verbunden sind: die Sprache, die von all denen
gesprochen wird, die vom Nazarener erlöst
sind; und der Strom der Gefühle wird gereinigt werden und
aller Schmutz auf den Grund sinken, und an der Oberfläche
werden die klaren Wellen der himmlischen Seen erglänzen.»
- «Wahrlich, mir zu dienen ist kein Ausruhen, wie die
Menschen den Sinn dieses Wortes auslegen. Es braucht dazu Heroismus
und Beharrlichkeit. Aber ich
sage euch: Am Ende wird Jesus sein, immer noch Jesus, der sich
gürten wird, um euch zu bedienen und sich zusammen mit euch
zu einem ewigen Gastmahl niederzusetzen, und Mühe und Schmerz
werden vergessen sein.»
320. Im Garten Maria Magdalenas. S.
177
- S. 179:
«Ein irdisches Waisenkind zu sein ist
herzzereissend, aber es ist nur eine halbe Vaterlosigkeit. Sie
beeinträchtigt nur das, was irdisch ist, unser Bedürfnis
nach Beistand und Liebe. Wenn aber der Geist zu glauben weiss,
wird er nicht durch den Tod des Vaters getrübt, sondern vielmehr
steigt der Geist des Sohnes, wie von der Kraft der Liebe angezogen,
empor, um sich dorthin zu begeben, wo sich der Gerechte befindet.
Und ich sage euch, dass das Liebe ist, Liebe zu Gott und zum Vater,
der mit seiner Seele aufgestiegen ist zum Ort der Weisheit. Auch
der Sohn steigt zu diesem Ort auf, wo er näher bei Gott ist.
Es fehlt ihm nicht an echter Hilfe, an den Gebeten des Vaters,
der nunmehr vollkommen zu lieben versteht. Gezügelt von der
Gewissheit, dass der Vater jetzt sein Tun besser als zu Lebzeiten
sieht, und dem Wunsch, sich durch ein heiliges Leben wieder mit
ihm zu vereinigen, führt er nun ein redlicheres Leben.
- Deswegen muss man sich mehr um die Seele als um den Körper
des eigenen Bruders kümmern. Armselig wäre die Liebe,
die sich nur um das kümmert, was vergänglich ist, während
sie vernachlässigt, was nicht verdirbt; diese Vernachlässigung
zieht den Verlust der ewigen Glückseligkeit nach sich.
- Im Buch Leviticus heisst es: 'Du
sollst deinen Bruder nicht in deinem Herzen hassen, sondern ihn
öffentlich zur Rede stellen, um seinetwegen keine Schuld
auf dich zu legen.' Aber vom Nichthassen bis zum Lieben ist
ein weiter Weg. Es könnte euch scheinen, dass Abneigung,
Abkehr und Gleichgültigkeit
keine Sünden sind, da sie ja nicht Hass
sind. Nein! Ich komme, um die Liebe und notwendigerweise auch
den Hass in ein neues Licht zu rücken; denn je mehr die erstere
sich erhebt, um so tiefer fällt der andere.
- Meine Lehre ist Vollkommenheit. Sie ist Feinheit des Fühlens
und des Urteilens.»
- S. 180:
«Sie ist die Wahrheit, nicht Metapher
und Umschreibung. Und ich sage euch, dass Abneigung, Abkehr
und Gleichgültigkeit
schon Hass sind, und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie nicht
Liebe sind. Das Gegenteil von Liebe ist Hass. Könnt ihr der
Abneigung einen anderen Namen geben? Der Abkehr von einem Menschen?
Der Gleichgültigkeit? Wer liebt, empfindet Zuneigung zum
Geliebten; wenn er ihm also abgeneigt ist, liebt er ihn nicht
mehr. Wer liebt, bleibt ihm, auch wenn das Leben ihn räumlich
vom Geliebten entfernt, geistig nah. Wer sich daher geistig von
jemandem trennt, liebt ihn nicht mehr. Wer liebt, kennt keine
Gleichgültigkeit gegen den Geliebten, sondern er interessiert
sich für alles, was ihn betrifft. Wenn daher jemand einem
anderen gegenüber gleichgültig wird, so ist dies ein
Zeichen dafür, dass er keine Liebe mehr empfindet. Ihr
seht also, dass drei Dringe Äste eines einzigen Baumes sind:
des Hasses. Was geschieht, sobald uns jemand, den wir lieben,
beleidigt? In neunzig von hundert Fällen empfinden wir, wenn
auch nicht gleich Hass, so doch Abneigung oder Gleichgültigkeit.
Nein, handelt nicht so. Lasst euer Herz nicht erkalten in diesen
drei Formen des Hasses. Liebt!
- Aber ihr werdet auch fragen: 'Wie können wir da?'
Ich antworte euch: 'So wie Gott es kann, der auch den liebt, der
ihn beleidigt. Eine schmerzliche, aber immer gute Liebe! Ihr
fragt weiter: 'Und wie sollen wir es machen? Ich gebe euch das
neue Gesetz über die Beziehungen zum schuldigen
Bruder und sage: 'Wenn dein Bruder dich beleidigt, dann kränke
ihn nicht durch öffentlichen Tadel, sondern gehe in deiner
Liebe so weit, dass sie vor den Augen der Welt den Fehler verbirgt.'
Denn es wird dir als grosses Verdienst in den Augen Gottes angerechnet,
wenn du deinem Stolz jegliche Genugtuung vorenthältst.
- Oh! Wie sehr gefällt es dem Menschen, andere wissen zu
lassen, dass er beleidigt wurde und darunter leidet! Wie ein törichter
Bettler geht er nicht zum König, um eine
Goldmünze zu erbitten, sondern zu anderen törichten
Bettlern, um sich eine Handvoll Asche, Schmutz und einen giftigen
brennenden Trunk zu erbetteln. Denn das gibt die Welt dem Beleidigten,
der sich beklagt und um Trost bettelt. Gott der König, aber
gibt pures Gold, der nach einer Beleidigung ohne Groll zu seinen
Füssen weint und von ihm, der Liebe und Weisheit ist, Kraft
der Liebe und Unterweisung erbittet. Wenn er also getröstet
werden wollt, dann geht zu Gott und handelt mit Liebe.»
- S. 181:
«Ist es notwendig, das Gericht anzurufen
und du gehst mit deinem Gegner dorthin, so versuche, o Mensch,
der du dich oft durch deine eigene Schuld in schlimmeren Situationen
befindest, dich noch auf dem Weg mit ihn auszusöhnen, ob
du nun im Recht oder Unrecht bist. Denn die menschliche Gerechtigkeit
ist immer unvollkommmen, und gewöhnlich siegt die Verschlagenheit
über die Gerechtigkeit; und der Schuldige kann als Unschuldiger
aus dem Prozess hervorgehen, währende du, Unschuldiger, selbst
für schuldig erkannt wirst. Sei versöhnlich. Leidet
dein Stolz darunter? Sehr gut! Schrumpf dein Beutel dabei? Noch
besser! Die Hauptsache, dass deine Heiligkeit zunimmt. Habt
kein Verlangen nach Gold. Seid nicht auf Lob bedacht. Handelt
so, dass Gott euch loben kann. Bereitet euch einen guten Platz
im Himmel vor! Und betet für die, die euch
beleidigen, damit sie bereuen. Wenn euch dies gelingt, werden
sie selbst eure Ehre erweisen und euch Gutes tun. Tun sie es nicht,
wird Gott daran denken!»
321. Jesus sendet die Zweiundsiebzig aus, ihn zu verkündigen.
S. 182
- S. 182:
«Ferner sage ich euch, damit ihr die
Macht meines Namens, der brüderlichen Liebe und des Gebetes
begreift, wenn zwei meiner Jünger, und
damit meine ich alle, die an mich glauben, sich versammeln, um
eine gerechte Sache in meinem Namen zu erbitten, so wird sie ihnen
von meinem Vater gegeben werden, denn das Gebet ist eine grosse
Macht, und eine grosse Macht ist ebenso die brüderliche Liebe;
aber eine noch grössere, unendliche Macht ist mein Name und
meine Gegenwart unter euch. Wo zwei oder drei in meinem Namen
versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen und bete mit ihnen,
und der Vater wird dem nichts verweigern, der mit mir betet. Viele
erhalten nichts, weil sie allein beten, weil sie um unerlaubte
Dinge beten, weil sie mit Stolz oder mit einer Sünde
im Herzen beten. Schafft euch ein reines Herz, damit ich bei euch
sein kann, und dann betet, und ihr werdet erhört werden.»
- S. 184:
«Nur im Fall eines freiwilligen Verharrens
in der Sünde kann es für die gegen
das Gesetz begangenen Sünden keine Verzeihung
geben. Doch soweit euch diese Verfehlung persönlich treffen
und schmerzen, verzeiht! Verzeiht immer dem, der euch Böses
zufügt. Verzeiht, damit auch euch verziehen werde; denn auch
ihr habt gegen Gott und die Brüder gefehlt. Die Verzeihung
öffnet des Reich des Himmels sowohl dem, der
Verzeihung erlangt, als auch dem, der verziehen hat.»
- S. 185:
«Bedenkt, dass Gott euch eine grosse Summe
vorstreckt, aber auch verlangt, dass ihr Rechenschaft darüber
ablegt. Denkt daran, dass niemand mehr als ihr Liebe üben
und verzeihen können muss.»
- S. 186:
«Heilt immer zuerst den Geist Erweckt
als erstes den Glauben Teilt ihn mit sicherer Hoffnung mit. Ich
werde das Meinige tun und in ihnen die göttliche Liebe entzünden.»
322. Die Begegnung mit Lazarus im Lager der Galiläer.
S. 186
- S. 188:
«Sie hat ihr Temperament
den Gesetzen der Vollkommenheit unterworfen.
Und da es das Temperament einer mächtigen Unbedingtheit ist,
geht sie diesen Weg ohne Vorbehalte. Sie bedient sich ihrer Erfahrung
im Bösen, um im Guten so gross zu sein wie sie es im Bösen
war, und ebenso wie zuvor dem Bösen, gibt sie sich jetzt
Gott ganz hin. Sie hat das Gebot verstanden: liebe Gott mit deinem
ganzen Sein, mit deinem ganzen Körper, mit deiner ganzen
Seele und mit allen deinen Kräften! Wenn Israel
aus Marien bestünde, wenn die Welt aus Marien bestünde,
dann hätten wir das Reich Gottes, wie es im höchsten
Himmel sein wird, schon auf Erden.»
323. Die Zweiundsiebzig Jünger berichten
Jesus, was sie getan haben. S. 189
- S. 190:
«Nein! Ich hatte ihm gesagt: 'Geh und
falle nicht mehr in deine Sünde zurück!'
Er hat es so gewollt. Er wusste, dass das Böse ihn anzog,
und hat sich nicht dagegen gewehrt. Er ist verloren. Es ist etwas
anderes, wenn jemand wegen seiner primitiven Unkenntnis vom Teufel
besessen ist, als wenn er sich in Besitz nehmen lässt, obwohl
er weiss, dass er sich damit wiederum an den Teufel verkauft.»
- 'Habt keine Angst! Im richtigen Augenblick werden euch die
Worte, die ihr sagen müsst eingegeben'; ich habe dich im
Geist angerufen. Ich sagte: 'Gewiss liebt Jesus mich. Ich rufe
seine Liebe zu Hilfe', und Liebe wurde mir zuteil. Wie ein Feuer,
wie ein Licht eine Kraft.»
- S. 191:
«Ich werde immer mit dem sein, der mir
mit Liebe und in Wahrheit dient, bis ans Ende der Zeiten. Die
Liebe ist das Einfachste, das Süsseste und das Seltenste,
was es gibt, und nicht immer blüht sie auf, wenn sie gesät
wird.»
- S. 192:
«Hier ist der, der unter euch am stärksten
liebt. Das Kind! Doch fürchtet euch nicht, ihr, die ihr schon
Bärte auf den Wangen und weisse Fäden in den Haaren
habt. Jeder, der in mir wiedergeboren wird, wird ein 'Kind'.»
324. Im Tempel am Laubhüttenfest. S. 193
- S. 197:
«Mir als Jünger
nachzufolgen will heissen, auf jede andere Liebe zu verzichten
und nur eine einzige Liebe zu haben: die Liebe
zu mir. Eigenliebe, sündige Liebe zu Reichtum, Sinnlichkeit
oder Macht, ehrenhafte Gattenliebe, heilige Liebe zur Mutter und
zum Vater, natürliche Liebe zu den Kindern und den Geschwistern,
all das muss meiner Liebe weichen, wenn einer mir
angehören will, ohne Ketten, ohne die Bande irdischer Liebe,
ohne die feinen Spinngewebe selbst der leichtesten Schranken.
Diese Spinne ist die Sinnlichkeit und die Trägheit
im Opfer bringen. Ich will alles, ohne Rückhalt.
Der Geist bedarf dieser Freiheit im Geben, dieser Hochherzigkeit
im Schenken, um die Gewissheit zu haben, dass er nicht im Spinngewebe
der Zuneigungen, der Gewohnheiten, der Erwägungen und der
Befürchtungen hängenbleibt; im dichten Spinngewebe,
das von der riesenhaftigen Spinne, dem Seelenräuber Satan,
gewoben wird.
- Wenn einer zu mir kommen will und nicht heiligmässig
seinen Vater, seine Mutter, seine Gattin, seine Kinder, seine
Brüder und Schwestern, ja, sogar sein eigenes Leben hasst,
kann er nicht mein Jünger sein. Ich
habe gesagt 'heiligmässig'. Ich sage, man soll hassen, was
die wahre Liebe beschwert: die leidenschaftliche, erdgebundene
Liebe zu Vater und Mutter, zu Frau und Kindern, zu Brüdern
und Schwestern und zum eigenen Leben.
- Aber es ist nur ein scheinbarer Hass, ein Gefühl,
das irrtümlicherweise Hass genannt wird von dem Menschen,
der sich nicht über sein rein irdisches Dasein erheben kann
und nur wenig über dem Tier steht. In Wirklichkeit ist dieser
scheinbare Hass, der im Verzicht auf sinnliche Befriedigung
besteht, um den Geist besser gedeihen zu lassen, Liebe. Liebe,
und zwar die höchste und segensreichste Liebe, die es gibt.
- S. 198:
«Dieser Verzicht auf niedrige Genugtuung
und auf die Sinnlichkeit der Zuneigung, dieses
Auf-sich-Nehmen von Tadel und ungerechten Bemerkungen, diese Gefahr,
bestraft, verschmäht, verflucht und vielleicht sogar verfolgt
zu werden, bedeuten eine Reihe von Qualen für uns. Aber
man muss sie umarmen und sie auf sich nehmen wie ein Kreuz,
wie ein Schandpfahl, an dem man jede vergangene Schuld sühnt,
um gerechtfertigt vor Gott zu erscheinen, von dem wir jegliche
Gnade, die wahre, mächtige heilige Gnade Gottes empfangen,
auch für jene, die wir lieben. Wer nicht sein Kreuz auf sich
nimmt und mir nicht nachfolgt, kann nicht mein Jünger
sein.»
- S. 190:
«So müsst auch ihr es machen, bevor
ihr ein neues Leben beginnt und der Welt entgegentretet. Denn
dies ist die Aufgabe meiner Jünger: Aufzutreten
gegen die stürmischen und wilden Strömungen der Welt,
des Fleisches und Satans. Wenn es euch an Mut fehlt,
aus Liebe zu mir auf alles zu verzichten, dann kommt nicht zu
mir, denn ihr könnt nicht meine Jünger sein.»
- «Die wahre Liebe, ich habe es gesagt, oh Rabbi,
Ich gebe euch meine Lehre, die kein Jota vom alten
Gesetz wegnimmt, sondern es noch vervollkommnet.»
325. Joseph und Nikodemus berichten: Im Tempel
weiss man von Johannes und Syntyche.
S. 208
- S. 213:
«Aber ich sage euch, in der Zeit Christi
ist das nicht nötig, um Gott anzugehören. Es genügen
Wille und Liebe, es genügt das reine Gewissen.»
- 326. Syntyche spricht im Haus des Lazarus.
S. 214
327. Die Mission der vier Apostel
in Judäa. S. 219
328. Jesus verlässt Bethanien, um sich auf die andere
Seite des Jordan zu begeben. S. 222
- S. 223:
«Nein! Nicht in deinem Haus. Man würde
sie vielleicht nicht physisch angreifen, aber moralisch belästigen.
Die Welt ist grausam und zermalmt ihre Opfer. Ich möchte
nicht, dass diese beiden schönen Seelenkräfte so verlorengehen.»
- S. 228:
«Hat jemand gefehlt? Haben wir ihn bei
einer Lüge ertappt? Nun, warum sich daran erinnern? Warum
die anderen daran erinnern? Wir wollen einen Schleier über
die Fehler des Bruders breiten und immer daran denken: 'Wenn ich
der Schuldige wäre, hätte ich es gerne, wenn einer sich
dessen erinnern und andere daran erinnern würde?' Es gibt
innerliches Erröten, Simon, das sehr schmerzen
kann. Schüttle nicht das Haupt! Ich weiss schon, was
du sagen willst aber auch die Schuldigen empfinden es, glaube
es mir. Du musst immer von der Frage ausgehen: 'Möchte ich,
dass mir so geschieht?' Du wirst sehen, dass man dann nie mehr
gegen die Liebe sündigt. Überlasse alles Gott. Auch
das Urteil über die Menschen. Wieso willst du dich mit der
Last der Entscheidung und des Urteils beladen, solang du wie ein
Kind sein kannst, das vom lieben Gott geführt wird? Urteilen!
Welch eine schwierige Sache! Nachforschungen
mittels der Sinne sind immer unvollkommen. Oft urteilen wir, weil
ein Sinn uns dazu drängt. Also mit grösster Unvollkommenheit.
Lass das Urteilen beiseite.»
- S. 229:
«Du brauchst nicht danach zu streben,
dich von allem zu befreien, was du weisst, sondern musst aus deinem
Wissen die Körner der ewigen Weisheit herausholen, die von
Geistern unleugbaren Werten erworben wurden.»
329. Der Kaufmann von jenseits des Euphrats. S. 229
- S. 231:
«Die Seele gewöhnt sich nur an das
Leben in einer Atmosphäre: in der des
Himmels.»
- S. 233:
«Der ganze Glaube an den heidnischen Olymp,
Herr, und doch bin ich etwas verwirrt, denn beim Lesen eurer Schriften
- denn ohne Kenntnis gibt es keinen Besitz - habe ich gefunden,
dass es auch in eurer Geschichte in den Anfängen, Tatsachen
gibt, die sich von den unseren nicht sehr unterscheiden. Ist denn
alles Irrtum in der Religion der Götter?
Ja, Frau! Es gibt nur einen Gott, der nicht von jemand gemacht
wurde und nicht dem unterworfen ist, was wir Leidenschaften
und menschliche Bedürfnissse nennen: einen einzigen, ewigen,
vollkommenen Gott, den Schöpfer.»
- S. 234:
«Weil meine wiedererwachte Gedankenwelt
mich daran erinnerte. Sehr gut! Auch die Seelen der Urahnen,
die deiner Heimat eine Religion gegeben
haben, erinnerten sich unklar, wie es einem Unvollkommenen ergeht,
einem von der geoffenbarten Religion Getrennten. Doch haben sie
sich immer an etwas erinnert. In der Welt gibt es viele Religionen.
Nun, wenn wir hier in einem klaren Bild alle ihre Einzelheiten
vor uns hätten, würden wir sehen, dass sich durch all
den Schlamm ein goldender Faden zieht, ein Faden,
der viele Knoten hat, in denen Körnchen echter Wahrheit enthalten
sind.»
- «Aber kommen wir nicht alle vom gleichen Stamm?»
Du sagst es. Wie kommt es, dass die Ahnen der Ahnen unseres Stammbaumes
es nicht verstanden haben, die Wahrheit weiterzugeben? Ist es
nicht eine Ungerechtigkeit, dass sie dieser beraubt worden sind?»
- «Du hast die Genesis gelesen, nicht wahr?
Eine mehrfache Sünde am Anfang, eine Sünde,
die alle drei Breiche des Menschen umfassen: Materie,
Gedanken und Geist.»
- S. 235:
«Aber von neuem zeugt sich das Ferment
des Hochmuts, die Beleidigungen Gottes: 'Wir wollen
den Himmel berühren!' Es folgte der Fluch Gottes:
'Ihr sollt zerstreut werden und euch nicht mehr verstehen!' so
teilte sich das ursprüngliche Geschlecht in verschiedene
Rassen auf. Durch die Sünde
und die Strafe Gottes in die Flucht getrieben, hat sich die Menschheit
zerstreut und nicht mehr vereinigt; sie trug die Verwirrung in
sich, die der Hochmut geschaffen hatte. Aber die Seelen erinnern
sich, etwas bleibt allezeit in ihnen zurück.»
330. Von Ramot nach Gerasa. S. 235
- S. 239:
«Weisst du nicht dass die Seele überlebt?
Also? Weisst du nicht, dass sie auch im anderen Leben noch eine
Tätigkeit hat? Eine heilige, wenn sie heilig ist, eine schlimme,
wenn sie böse ist. Sie hat ihre Gefühle. Oh, und wie
sie dieses hat! Gefühle der Liebe, wenn sie heilig ist, des
Hasses, wenn sie verdammt ist. Hass gegen wen? Gegen die Ursachen
ihrer Verdammung. Liebe zu was? Zu den gleichen Dingen. Wieviel
Segen über die Kinder und über die Tätigkeiten
der Kinder kann eine Seele vermitteln, die im Frieden des Herrn
ist!»
331. Die Predigt in Gerasa. S. 240
- S. 241:
«Die Stadt ist, was die Bürger aus
ihr machen. Denn die Stadt ist ein in einen Mauerring eingeschlossener
Teil der Gesellschaft. Aber was die Stadt ausmacht, das sind
die Bürger, Die Stadt an sich ist nicht sündig. Nicht
die Stadt, sonder ihre Bürger sind böse.»
- S. 242:
«Satan kam, um zu trennen,
zu verwirren, zu zerstören und Gott und die Seelen zu betrügen.
Er legte die Sünde in die Herzen und brachte
mit ihr am Ende des Lebens dem Körper den Tod, in der Hoffnung,
so auch die Seele zu gewinnen. Ihr Tod ist die Verdammung.
Auch das ist eine Art von Existenz, doch entbehrt man in ihr das
wahre Leben und den ewigen Jubel, die beseligende Anschauung
Gottes und seinen ewigen Besitz im ewigen Licht. Die Menschheit
teilte sich in ihrem Wollen wie eine in sich wiedersprechende
Parteien aufgeteilte Stadt, und so ging sie ins Verderben. 'Jedes
Reich, das in sich geteilt ist, wird zugrunde gehen'
- Wie wird das Reich Gottes in der Welt und in den Herzen errichtet?
Durch die Rückkehr zum mosaischen Gesetz und
die genaue Kenntnis desselben, wenn es noch unbekannt ist, und
vor allem durch die unbedingte Anwendung des Gesetzes als solches
bei jedem Ereignis und in jedem Augenblick des Lebens.»
- S. 244:
«Man muss ohne Unterlass wachen wie Wachtposten
auf den Mauern um zu verhindern, dass der Böse dort eintrete,
wo wir das Reich Gottes errichten wollen.»
- S. 245:
«Wer daher nicht mit mir ist, ist gegen
mich, und wer nicht pflegt, was ich gesägt habe, wird ernten,
was sein Feind gesät hat.»
332. Der Sabbat in Gerasa. S. 246
- S. 250:
«So ist es bei den Seelen. Wir mühen
uns auf der Erde ab, und sie kommen uns mit ihren Gebeten zu Hilfe.
Aber wir müssen unsere Leiden für ihren Frieden aufopfern.
Es ist eine Kette, die nie aufhört, und es ist die Liebe,
die jene, die waren, mit denen, die sind, verbindet. Die aber
sind, müssen gut sein, um sich mit denen vereinigen zu können,
die hier waren und sich nach ihnen sehen.»
- «Schuldig ist nur, wer im Irrtum verharrt,
nachdem er die Wahrheit erkannt hat, und nicht, wer überzeugt
ist, in der Wahrheit zu sein, da keine Stimme gekommen ist, um
ihm zu sagen: 'Was ich euch bringe, ist die Wahrheit'.»
- S. 251:
«Der heidnische Kult
wird von dem Augenblick an eine Schuld sein, da das Gesetz
Christi in der Welt bekannt ist. Tugend
bleibt immer Tugend in den Augen Gottes Ich sage euch, dass in
Zukunft alle, die überzeugt sind, in der Wahrheit
zu sein und der Religion der Väter in Gerechtigkeit
und Heiligkeit folgen, nicht von Gott bestraft werden. Die Bosheit,
die Böswilligkeit, bewusst die erkannte Wahrheit abzulehnen
und zu bekämpfen, und das lasterhafte Leben werden in Wahrheit
auf ewig die Seelen der Gerechten von jenen der Sünder
trennen. Erhebe deinen niedergeschlagenen Geist! Diese Melancholie
ist ein Ansturm des höllischen Zornes, das Satan
gegen dich, die für ihn für immer verlorene Beute hegt.»
333. Der Aufbruch von Gerasa. S. 252
- S. 254:
«Warum verlangst du einen so grossen Glauben,
um Wunder zu wirken?»
- «Weil der Glaube des Vorhandenseins von Hoffnung und
Liebe bezeugt.»
- «Warum hast du zuerst Reue verlangt?»
- «Weil die Reue Gott zum Freund macht.»
- «Du könntest nicht ohne die Güte Gottes zu
ihr gelangen. Der Herr gewährt, dass jemand, der ihn noch
ohne Reue sucht, ihn findet, denn im allgemeinen kommt die Reue,
wenn der Mensch bewusst, oder wenigstens mit einer Spur von Bewusstsein
dessen, was sein Seele will, Gott erkennt».
- S. 259:
«Ich sagte: 'Vielleicht bestätigt
dies die Theorie der von vielen Heiden erwarteten
Reinkarnation'; deine Mutter, Meister, erklärte
mir, dass du etwas anders gesagt hättest.»
- «Höre! Du musst nicht glauben, dass, weil die Geister
eine Erinnerung an die Wahrheit haben, damit bewiesen ist, dass
wir mehrere Leben leben. Es ist dir erklärt worden, wie Gott
in jeden Menschen eine einzelne Seele legt. Diese wird von Fall
zu Fall geschaffen und nie mehr wieder für nachfolgende Inkarnationen
verwendet. Woher kommt die Seele? von Gott. Wer ist Gott? Der
intelligenteste, mächtigste, vollkommenste Geist. Vollkommen
entspringt sie dem göttlichen Gedanken, und für ein
Tausendstel eines Augenblicks sieht sie des ersten Menschen gleich:
eine Vollkommenheit, die die Wahrheit als Geschenk einschliesst.
Ein Tausendstelt eines Augenblicks. Wenn sie dann gebildet ist,
wird sie durch die Erbschuld verletzt».
- S. 260:
«Die Seele inkarniert sich im menschlichen
Körper und bringt mit sich, als geheime Perle, im Geheimnis
ihres geistigen Seins, die Erinnerung an das Schöpfer-Wesen,
also die Wahrheit. Das Kind wird geboren, Es kann gut, sehr gut
und ebenso treulos werden. Alles kann es werden, weil es frei
ist in seinem Willen. Über seine 'Erinnerung' wirft der dienende
Engel sein Licht und der Verführer seine Finsternis.
Je nachdem der Mensch nach dem Licht verlangt und damit auch nach
immer grösseren Tugenden, wird die Seele Herrin seines Wesens,
und es vermehrt sich in ihr das Erinnerungsvermögen,
so als ob die Tugend die Wand immer dünner werden liesse,
die zwischen der Seele und Gott besteht. Deshalb fühlen die
Tugendhaften aller Länder die Wahrheit,
zwar nicht vollkommen, weil sie getrübt wird durch gegensätzliche
Lehren oder tödliche Unkenntnis, aber doch in ausreichendem
Mass, um den Völkern, denen sie angehören, Anhaltspunkte
für eine sittliche Bildung geben zu können. Zusammengefasst:
die Religion der heroisch geübten Tugenden
bereitet die Seele auf die wahre Religion und die Erkenntnis Gottes
vor.»
334. Auf dem Weg nach Bozrah. S. 260
- S. 262:
«Die Art wie man lebt, ist eine Art der
Heiligung. Nicht wahr? Daher muss man alle Augenblicke
des Tages heiligen, um sich in Heiligkeit zu
bewahren und im Herzen den Allerhöchsten und alle seine Güte
gegenwärtig zu haben und zugleich den Dämon
fernzuhalten. Beobachtet die Vögel. Beim ersten Strahl der
Sonne singen sie. Sie preisen das Licht. Auch wir müssen
das Licht preisen, das ein Geschenk Gottes ist, und Gott preisen,
der es uns schenkt und der selbst Licht ist.
- Dann wenn die Stunden vergehen und wir wahrnehmen, wieviel
Schmerz und Unwissenheit in der Welt ist, müssen wir wieder
beten, damit der Schmerz behoben werde, die Unwissenheit schwinde
und Gott erkannt, geliebt und von allen Menschen angebetet werde,
denn wenn sie Gott erkennen würden, wäre sie auch in
ihrem Leid immer getröstet.
- Beten wir, dass unser Sonnenuntergang, der jedes Tages oder
der des Lebens, sich immer mit der Seele im Stand der Gnade vollende.
Dann, wenn die Lichter angezündet werden, beten wir um für
den vollendeten Tag zu danken und um Schutz und Verzeihung zu
erbitten, damit wir uns zur Ruhe legen können ohne Furcht
vor einem unvorhergesehenen Gericht oder vor dämonischen
Angriffen. Wir beten schliesslich auch in der Nacht - aber das
gilt nur für die, die keine Kinder mehr sind, um für
die Sünden, die in der Nacht begangen werden,
zu sühnen, um Satan von den Schwachen fernzuhalten.
- Weil ich sage; 'Durch das Opfer dieser Stunde möge dein
Reich in der Welt kommen, und alle, die an dein Wort glauben seine
erlöst'.»
- S. 264:
«Die Vereinigung mit Gott besteht darin,
ihn in jedem Augenblick gegenwärtig zu haben, um ihn zu loben
oder ihn anzuflehen. Tut dies, und ihr werdet im geistigen Leben
Fortschritte machen.»
335. In Bozrah. S. 265
- S. 268:
«Wenn man zu impulsiv ist, bleibt man
zu Hause, Simon, Simon! Wann wirst du endlich deine
Liebe dem Nächsten schenken können! Aber Gehorsam ist
die Tugend der Gerechten.»
336. Die Predigt und die Wunder
in Bozrah. S. 269
- S. 269:
«Die Welt ist auch so nahe mit ihren Wellen
des Hasses, des Verrats, des Schmerzes, der Nöte, der Neugier.»
- S. 272:
«Nichtwissen ist
keine Schuld, aber Verleugnung ist Schuld.»
- S. 273:
«Die Sünde ist auf
den Tellern, den Betten, in den Herzen und in den Köpfen
dieses Volkes, das mich zurückstösst und
es überall seine eigene Unreinheit widerspiegelt sieht, selbst
in mir, und sein Hass vertieft sich noch mehr, so dass es zu mir
sagt: 'Entferne dich, du Unreiner.'
- Ihr schirmt mir eurem Neid das Licht ab, auf das man sagen
kann: Das Licht ist von der Finsternis zurückgewiesen worden,
und die Welt hat es nicht erkennen wollen.»
- S. 274:
«angespornt von den zehn Geboten Satans:
des Hasses gegen Gott, der Eigenliebe, der Verachtung des Gottesdienstes,
der Härte gegen die Eltern, der Mordgier, der Seelenverderbnis,
der Unzucht mit Satan, des falschen Zeugnisses, des Neides auf
die Person und die Sendung des Wortes, und der schrecklichen Sünde,
die in der Tiefe der Herzen, allzu vieler Herzen gärt und
heranreift.
- Jubelt ihr Dürstenden! Jubelt, ihr Hungernden! Jubelt,
ihr Betrübten. Wart ihr verstossen? Geächtet? Verachtet?
Wart ihr fremd? Kommt und frohlockt. Kommt und frohlocket! Jetzt
seid ihr es nicht mehr. Ich gebe euch Haus, Güter, Vaterschaft
und Vaterland, Den Himmel gebe ich euch. Folgt mir
nach, der ich Retter und Erlöser bin!
Folgt mir nach, der ich das Leben bin. 'Vater! Heiliger Vater!
Über alle Wunden, Krankheiten, Ängste, Qualen, Gewissensbisse,
über den entstehenden, den noch wankenden und den sich festigenden
Glauben komme Heil, Gnade und Friede!»
- S. 277:
«Simon, man fühlt
sich bestraft, wenn man sich schuldig fühlt. Dieses Schuldbewusstsein
muss schmerzen, nicht die Strafe an sich.»
337. Der Abschied von den Jüngerinnen.
S. 277
338. In Arbela. S. 280
- S. 282:
«Die Unannehmlichkeiten, die sie mir bereiten
können, sind belanglos. Die Liebe hebt sie auf.»
- S. 283:
«Denn eine Stadt wiederaufzubauen und
sie dem Herrn zu weihen, aber die Seelen nicht wiederaufzubauen,
die ebenso vielen kleinen Städten Gottes gleichen, ist eine
Torheit ohnegleichen.»
- In der Liebe findet man die Kraft, sich heilig zu bewahren
oder heilig zu werden, die Kraft der Verzeihung, die Kraft des
Heldenmutes in den Tugenden. Alles findet man
in der Liebe.
- Nicht die Furcht ist es die rettet. Die Furcht vor dem
Gericht Gottes, die Angst vor den Strafen der Menschen, die Furcht
vor Krankheiten. Die Furcht ist nie aufbauend. Sie zerbröckelt,
zersetzt, verwüstet und zerstört. Die Furcht führt
zur Verzweiflung und zur Arglist, um das Böse zu verdecken,
Sie führt dazu, dass man etwas befürchtet, obwohl die
Befürchtungen überflüssig ist, da man das Böse
schon in sich hat. Wer denkt, solange er gesund ist, daran
klug zu handeln und den Körper zu schonen? Niemand. Aber
sobald uns das erste Fieber schüttelt oder ein Fleck auf
der Haut erscheint, der unreine Krankheiten vermuten lässt,
kommt die Furcht, um die Qual der Krankheit noch zu steigern,
um noch weitere zersetzende Kräfte im Körper, den die
Krankheit schon verzehrt, zu bilden.
- Die Liebe hingegen ist konstruktiv. Sie baut auf, befestigt,
hält zusammen, bewahrt. Die Liebe bringt Hoffnung auf Gott.
Die Liebe verscheucht die Übeltaten. Die Liebe führt
den Menschen zur Klugheit seinem eigenen Körper gegenüber;
denn der Mensch ist nicht der Mittelpunkt des Universums, wie
die Egoisten glauben und entsprechend handeln, da sie nur einen
Teil ihrer selbst lieben den unedleren, zum Nachteil des Unsterblichen
und Heiligen; aber der Mensch soll seinen Körper gesund erhalten,
bis es Gott anders gefällt, damit er sich selbst, seinen
Verwandten, seiner eigenen Stadt und der ganzen Nation nützlich
erweise. Es ist unvermeidlich, dass Krankheiten entstehen, Es
ist auch nicht gesagt, dass jede Krankheit ein Beweis für
Laster oder Strafe sei.
- Es gibt heilige Krankheiten, die der Herr seinen Gerechten
schickt, weil in der selbstsüchtigen Welt, die nur das Vergnügen
kennt, Heilige sein müssen, die, wie die Geiseln im Krieg,
zur Rettung anderer bestimmt sind.
- Diese müssen mit ihrer Person bezahlen, damit durch
ihre Leiden die Schuld gesühnt werde, die die Welt täglich
auf sich lädt und die die Menschheit schliesslich zusammenbrechen
lassen und unter ihrem Fluch begraben würde. Erinnert
ihr euch des alten Moses, der betete, während
Josue im Namen des Herrn kämpfte? Ihr müsst
bedenken, dass er, der heiligmässig leidet, dem grausamsten
Krieger, der auf der Welt in der Gestalt von Menschen und Völkern
verborgen ist, Satan, dem Seelenmörder, dem Ursprung
alles Bösen, die grösste Schlacht liefert. Doch wie
verschieden sind die heiligen Krankheiten, die Gott schickt, von
jenen, die das Laster einer sündhaften, sinnlichen Liebe
mit sich bringt! Die ersten sind Beweise der wohlmeinenden Liebe
Gottes, die zweiten Beweise der satanischen Verderbnis.
- Man muss lieben, um heilig zu sein, denn die Liebe schafft,
bewahrt und heiligt.
- Denn jede Trauer schwindet, wenn man den Tag des Herrn feiert.
Der Tod verliert seine Bitterkeit, denn der Verlust eines Kindes,
eines Gatten, eines Vaters, einer Mutter oder eines Bruders führt
nur zu einer vorübergehenden und begrenzten Trennung. Einer
vorübergehenden, denn durch unseren Tod hat sie ein Ende,
und begrenzt ist sie, weil die Trennung sich auf den Körper
und auf die Sinne beschränkt. Die Seele verliert nichts durch
den Tod des dahingeschiedenen Verwandten, denn die Seele des Verstorbenen
besitzt uns sogar mehr und kann besser über uns wachen, als
ihr das früher möglich war, als sie vom Gefängnis
des Körpers aus liebte.»
- S. 285:
«Pflückt Zweige vom Oelbaum, von
der Myrte, der Palme, der Eiche, vom Ysop und von jeder schönen
Pflanze. Zweige der Tugenden des Friedens, der Reinheit, des Heroismus,
der Abtötung, der Stärke, der Hoffnung, der Gerechtigkeit,
aller Tugenden. Schmückt eure Seele und feiert das Fest des
Herrn.
- Habt keine Furcht vor dem Herrn, Er ruft euch, weil er
euch liebt. Fürchtet euch nicht.»
339. Auf dem Weg nach Aera. S. 286
- S. 290:
«Es ist ein Zeichen dafür, dass
Judas nur 'Mensch' ist. Er vermag es nicht, sich zu
erheben und geistig zu werden. Doch mehr oder weniger seid ihr
alle so. Ihr habt Angst vor törichten Dingen. Ihr quält
euch mit unnützer Vorsorge, weil ihr nicht glauben könnt,
dass die Vorsehung mächtig und allgegenwärtig
ist.»
340. Jesus predigt in Aera. S. 293
341. Maria und Matthia. S. 296
342. «Nutzlos ist der Empfang der Sakramente,
wenn die Liebe fehlt». S. 301
- S. 301:
«Dies ist das erste der Gebote, o Menschen:
Liebe und immer wieder Liebe. Wer nicht liebt, lügt in seinem
Bekenntnis, Christ zu sein. Nutzlos ist der Empfang
der Sakramente und die Teilnahme an den Riten,
unnütz das Gebet, wenn die Liebe fehlt.»
- Doch zu euch, kleine Herde jener, die ihr eure Güte wegen
leidet, sage ich: 'Ihr werdet nie Waisen sein. Ihr werdet nie
verlassen sein. Eher würde Gott aufhören, Gott zu sein,
als es an Vorsehung seinen Kindern gegenüber
fehlen zu lassen. Streckt die Hand aus: Der Vater gibt euch alles
als 'Vater' also mit Liebe, die nicht demütigt. Trocknet
eure Tränen. Ich nehme euch auf und trage euch, denn ich
habe Erbarmen mit euren Schmachten.»
- S. 303:
«Ich will Kinder in der Welt, um die Welt
zu heiligen.»
- S. 304:
«denn jede Auserwählung Gottes
bedeutet Kreuzigung des Seins».
343. «Es gibt kein Elend, das Jesus nicht in Reichtum
verwandeln könnte». S. 304
- S. 306:
«Es gibt kein Elend, das mein Sohn
nicht in Reichtum umwandeln könnte, und es gibt keine Einsamkeit,
die er nicht ausfüllen könnte, wie es auch keine Fehler
gibt, die er nicht auslöschen könnte. Es gibt keine
Vergangenheit mehr, wenn die Liebe sie auslöscht. Nicht
einmal eine schreckliche Vergangenheit.»
344. «Ich will, dass die Waisen eine Mutter haben».
S. 306
345. Zu Naim im Haus des auferweckten Daniel. S. 312
- S. 318:
«Hört alle und vernehmt diese Wahrheit.
Es gibt nicht ausserhalb des Menschen, was ihn, wenn es in ihn
eindringt, verunreinigen könnte. Was vom Menschen ausgeht
ist es, was verunreinigt. Wer Ohren hat zu hören, der höre,
nütze seinen Verstand, um zu begreifen, und seinen Willen
um zu verwirklichen.»
- Persönliche Anmerkung Maria Valtortas
13.19.1945: Gestern abend als ich versuchte, zu ruhen und zu schlafen
und alle bereits schliefen erschien mir Jesus, wie er mir immer
erscheint, in einem weisse Wollgewand. Er hatte in der Rechten
einen hohen, ziemlich schmalen Metallkelch.
Er stellte sich an die Seite des Bettes und lächelte, aber
traurig. Doch sein Lächeln ermutigte mich, denn ich erkannte,
dass er nicht traurig war, sondern dass er zu mir kam, um Erleichterung
zu finden. Er legte seine linke Hand auf meine Schulter und zog
mich näher an sich, während er mit der Rechten den Kelch
an meine Lippen setzte und sagte: 'Trinke!'. Der Kelch war mit
einer Flüssigkeit gefüllt, die klares Wasser zu schein
schien. Ich sah es im Augenblick, da Jesus ihn mir reichte und
mich zu trinken zwang. Ich trank.
- S. 319:
«Welche Bitterkeit! Oh, es war nicht der
betäubende Kelch des Gründonnerstag,
gefüllt mit dem lebendigen Blut meines Herrn! Dem süssen
sättigenden Blut, von dem ich niemals meine Lippen lösen
möchte das Wasser war so bitter, wie kein Medikament es sein
könnte. Es brannte in der Kehle, im Magen, schüttelte
mich vor Abscheu, liess Tränen in meine Augen steigen und
brannte weiter wie ätzende Säure.
Jesus liess mich nur einen Schluck trinken dann stellte er den
Kelch beiseite und erklärte: «Dies ist der Kelch,
den ich im Oelgarten getrunken habe. Aber ich habe ihn ganz ausgetrunken,
bis zum letzten Tropfen, und dieser ist noch bitterer. Das ist
der Kelch, den die Sünden der Menschen täglich
füllen und zum Himmel reichen, damit ich ihn
trinke. Aber ich kann nur noch unendliche Liebe trinken, und daher
biete ich ihn den grossmütigen, den auserwählten Seelen
an. Danke für den Schluck! Nun will ich zu anderen treuen
Seelen gehen. Ich segne dich durch den Vater, mich und die ewige
Liebe.»
- Dann lies er mich zurück, Mund und Magen von Gift verbrannt,
die Seele aber voll des Friedens.
346. Im Schafstall von Endor. S. 319
- S. 319:
«Auf diese Weise verliert man seine
Beherrschung und fällt schliesslich in ihre Fallen. Ich bitte
euch, gewöhnt euch nie an die Stimmen des Bösen, so
als wären sie ungefährlich.»
- S. 320:
«Die dich ich in der Tiefe der Herzen
sehe und auf den entthronten Stirnen lese.
Ein König wird entthront, wenn er nicht
mehr würdig ist, auf dem Thron zu sitzen, und
als erstes wird ihm die Krone von der Stirn gerissen, der vornehmsten
Stelle des Menschen, des einzigen Lebewesens, das seine Stirn
zum Himmel erhoben trägt, indem es in seinem
animalischen Dasein zwar Materie, in seinem übernatürlichen
aber Seele ist. Jeder Mensch ist durch seine Seele König,
und sein Thron ist im Himmel. Aber wenn ein Mensch seine Seele
verkauft und ein wildes Tier oder ein Teufel wird,
dann entthront er sich. Die Welt ist voll von entthronten Stirnen,
die nicht mehr zum Himmel erhoben sind, sondern sich zum Abgrund
hinabneigen, niedergedrückt durch das Wort, das Satan
auf sie gemeisselt hat. Wollt ihr es wissen? es ist das Wort,
das ich auf den Stirnen lese. Dort steht geschrieben: 'Verkauft'!
und damit ihr keine Zweifel darüber habt, wer der Käufer
ist, sage ich euch: Es ist Satan, er selbst oder einer seiner
Diener, die auf der Welt sind.»
- S. 322:
«Was den Menschen verunreinigt, gehört
einzig und allein ihm; es wird nur von seinem Ich
gezeugt und geboren was er in den Herzen hat und was vom Herzen
auf die Lippen und in den Kopf steigt, verdirbt das Denken und
das Wort und verunreinigt den ganzen Menschen. Aus dem Herzen
kommen die bösen Gedanken, Morde und Ehebrüche, Unzucht,
Diebstähle, Lügen und Gotteslästerungen. Aus dem
Herzen kommen Geiz, Wollust, Hochmut, Neid, Hass,
Gier und sündhafter Müssigang. Aus dem Herzen kommt
die treibende Kraft für alle Handlungen, und wenn das Herz
böse ist, dann werden auch die Handlungen böse sein
wie das Herz. Alle Handlungen; von der Götzendienerei
bis zur üblen Nachrede: alle diese schlechten Dinge, die
aus dem Innern des Menschen herauskommen, verunreinigen ihn, nicht
das Essen mit ungewaschenen Händen».
347. Von Endor nach Magdala. S. 322
- S 323:
«Du bist jedoch nahe daran, in dieser Zuneigung
zu versanden.»
- Petrus: Es ist nicht Sünde
zu lieben, und Margziam zu lieben,»
- «Erinnerst du dich nicht an den Weise? Er sagt, dass
wer liebt, streng ist. Aber verstehe mich!»
348. Jesus am Lichtfest in Nazareth. S. 327
- S. 329:
«Maria: Er wusste noch nicht, dass
die Geburt des Sohne Gottes weder für
ihn selbst noch für seine Mutter dem üblichen Elend
der Wehen und der Geburt unterworfen sein würden.»
- S. 330:
«Er ist sehr krank und wird nicht mehr
lange leben ich weiss es, aber für ihn wird es gut sein.
Ausserdem wünscht er es selbst. Er hat ganz von sich aus
den Wert des Leidens und des Sterbens erkannt.»
349. Jesus mit Johannes von Endor und Syntyche
in Nazaret. S. 331
- S. 333:
«Dich werden die 'Meinen' suchen um Verzeihung,
Unterweisung, Schutz und Liebe zu erbitten, und selig jene, die
es tun werden! Denn es wird nicht möglich sein, in Christus
auszuharren, wenn deine Hilfe nicht die Gnade stärkt, o Mutter
voll der Gnade!»
350. Jesus unterweist Margziam. S. 334
- S. 334:
«Jesus legt ihm(Margziam)
seine Hand auf den Kopf und sagt: «Wer an mein Wort glaubt,
darf nicht traurig sein wie jene, die nicht glauben. Ich sage
immer die Wahrheit, selbst wenn ich versichere, dass es keine
Trennung gibt zwischen den Seelen der Gerechten, die schon in
Abrahams Schoss sind, und denen der Gerechten,
die noch auf Erde sind. Ich bin die Auferstehung
und das Leben, Margziam, und diese verleihe ich auch, bevor ich
meinen Auftrag erfüllt habe.»
- S. 336:
«Du urteilst schon so, nur weil du ein
gutes Kind bist. Überlege, wie erst Gott, der die Vollkommenheit
in allem ist, urteilen wird, was die Seelen und ihr wahres Wohl
betrifft. Die Seelen sind wie viele Vögelein, die das Fleisch
in seinem Käfig gefangen hält. Die Erde ist der Ort,
an den sie in ihrem Käfig gebracht werden. Aber sie sehen
sich nach der Freiheit des Himmels, nach der Sonne,
die Gott ist, nach gerechter Nahrung, welche die Betrachtung Gottes
ist. Keine menschliche Liebe, auch nicht die heiligste Liebe der
Mutter für die Kinder oder der Kinder für die Mutter,
ist so stark, dass sie diese Sehnsucht der Seelen, zu ihrem Ursprung,
zu Gott, zurückzukehren, zu unterdrücken vermöchte.
Manchmal liebt Gott sie so sehr, dass er zu ihnen sagt: 'Kommt
ich befreie euch', auch wenn noch Kinder um die Mutter geschart
sind. Er sieht alles, er weiss alles, er macht alles gut, was
er tut. Wenn er eine Seele befreit - es könnte dies dem menschlichen
Verstand nicht so scheinen, aber es ist so - wenn er eine Seele
befreit, dann tut er es immer zum grössten Wohl der Seele
selbst und ihrer Angehörigen. wenn er eine Seele befreit,
verpflichtet er sich auch, sich um die Überlebenden zu kümmern.»
- «Wir haben unser Gebet verrichtet! Wir haben die Wahrheit
betrachtet und Gott in seiner Güte bewundert All dies ist
Gebet, und du hast es wie ein Erwachsener verrichtet.»
351. Simon der Zelote in Nazareth. S. 338
- S. 340:
«Siehst du Kind, dass Müssigang schadet?
Immer! Wenn man sich dann wieder an die Arbeit macht, leidet man
doppelt so viel, weil man zu empfindlich geworden ist. Überlege!
Wenn der Müssiggang schon den Händen
schadet, wie wird er dann erst der Seele schaden? Das gleiche
geschieht dem, der im Eifer und im Willen nachlässt. Er wird
weich und schwächlich. Er wird rascher müde, und mit
Leichtigkeit dringen Giftstoffe geistiger Krankheiten in ihn ein.»
352. Ein Abend im Haus von Nazareth. S. 340
- S. 343:
«Der Mensch vergisst, dass die Werte
sich unter einem bescheidenen Äusseren verbergen, während
die Nichtigkeiten sich unter grossem Aufwand verstecken, um sich
der Menge zu bemächtigen.»
- S. 346:
«und jede schwere Sünde,
die mit einem schweren Rückfall vergleichbar
ist, wird ihn für weitere Fehltritte empfänglicher machen
und zum letztendlichen Tod des Geistes beitragen. Jede schwere
Sünde ist Zerstörung der Gnade und der Gesundheit des
Geistes.»
353. Jesus mit Salome, der Frau des Vetters Simon.
S. 347
354. Vetter Simon kehrt zu Jesus zurück.
S. 349
- S. 351:
«Man darf niemanden zum Weinen bringen,
denn wer einem anderen Schmerz bereitet, beleidigt Gott.»
- «Die Gnaden werden durch Opfer erworben.»
355. Simon Petrus in Nazareth; Der
Grossmut Margziams. S. 355
- S. 357:
«Wer sich schon als Kind an Busse
gewöhnt, wird den Weg der Tugend sein ganzes Leben lang leichter
gehen können.»
- S. 359:
«Sie hätten es nicht zugelassen,
denn die Welt hasst jene, die sich bekehren und Busse
tun.»
356. «Nichts geht verloren in der heiligen Harmonie der
universalen Liebe». S. 360
- S. 361:
«Wahrlich ich sage dir, der Tod wird
für viele die höchste Güte sein; denn sie werden
erkennen, bis zu welchem Punkt der Mensch vom Teufel
besessen ist, und zwar aus einer Sicht, die ihnen Frieden schenkt
und sie über dies Erkenntnis frohlocken lässt, da sie
mit der unaussprechlichen Freude der Befreiung aus der Vorhölle
verbunden sein wird.»
- S 362:
«Auch ein Löffelchen Honig, das geopfert
wird, kann dazu dienen, einem Betrübten wieder Frieden und
Hoffnung zu schenken. Ein Kuchen oder eine andere Speise, die
man mit einer liebevollen Absicht nicht verzehrt, können
auf wunderbare Weise für einen fernen Hungernden, den wir
nie kennen werden, zu Brot werden. Ein zorniges Wort, selbst
wenn es gerechtfertigt ist, das man im Opfergeist
zurückhält, kann ein Verbrechen in der Ferne verhindern,
so wie der Verzicht auf das Pflücken einer Frucht, aus Liebe
dargebracht, einem Dieb zur Einsicht verhelfen und einen Raub
verhindern kann. Nichts geht verloren in der heiligen Harmonie
der universalen Liebe, weder das heroische Opfer eines Kindes
vor einem Teller mit Honigküchlein, noch das Schlachtopfer
eines Märtyrers. Ich sage euch, dieses
Opfer eines Märtyrers hat seinen Ursprung oft in der heroischen
Selbsterziehung, die er sich von frühester Jugend an aus
Liebe zu Gott und dem Nächsten auferlegt hat.»
357. «Johannes von Endor, du wirst nach
Antiochia gehen». S. 363
- S. 364:
«Doch für Ihn Mutter, geh zu Margziam,
wecke ihn auf, und betet miteinander, während ich mit dem
Mann rede. Es kommt mir vor, als müsste ich in sein Innersten
wühlen. Ich könnte ihn in seiner geistigen Lebenskraft
töten oder lähmen Welch ein Schmerz, o Vater!»
- S. 365:
«Du sagst immer, dass man nicht besorgt
sein soll um das Morgige und um den eigenen Körper. Jetzt
sagst du, dass die Vorsorge bezüglich der
Dinge des morgigen Tages eine Tugend ist, und das schien mir ein
Fehler zu sein. Mein Fehler natürlich.»
- «Nein! Du hast dich nicht geirrt. Ich habe es wirklich
gesagt. Die übertriebene und furchtsame Vorsorge des Egoisten
unterscheidet sich von der klugen Vorsorge des Gerechten. Sünde
ist es, geizig zu sein im Hinblick auf den nächsten Tag,
den wir vielleicht nicht erleben werden. Aber es ist keine Sünde,
sparsam zu sein, um sich in mageren Zeiten das Brot für sich
und seine Angehörigen zu sichern.»
- «Dein Geist könnte dort von so vielen menschlichen
Härten überwältigt werden und sich aufgeben. Die
Klugheit lehrt daher, dich nicht dorthin zu senden, wo du unnütz
wärest, wenn ich dich anderswohin schicken kann, wo du mir,
den Seelen deiner Nächsten und deiner eigenen Seele nützen
könntest.»
- S. 366:
«Ich empfinde nicht einmal mehr Abneigung
gegen die Frau, die ich als das unreinste und verachtenswerteste
Wesen der Erde betrachtete. Deine Mutter völlig ausgenommen!
Ich habe sie vom ersten Augenblick an verehrt, denn ich habe gefühlt,
dass sie ganz anders ist als alle anderen Frauen. Sie ist der
Duft der Frau, der Duft der heiligen Frau! Wer liebt den Duft
der reinsten Blumen nicht? Aber auch die anderen Frauen, die guten
Jüngerinnen, haben mich mit der Frau ausgesöhnt.
Liebenswürdig, geduldig unter ihren Lasten des Leides wie
Maria des Kleophas und Elisa;
grossmütig wie Maria Magdalena, und
so entschlossen im Wandel ihres Lebens; sanft und rein wie Martha
und Johanna; würdevoll, klug, geistreich und
ganz Gerechtigkeit wie Syntyche. Syntyche, ich
bekenne es dir, ist die, die ich bevorzuge.»
- S. 367:
«Ich fühle auf mein Haupt, und meine
Seele, die dem Tod entgegengeht, den Tau einer mütterlichen
Liebe herabfallen. Da ich in Syntyche die Seele
einer Tochter und einer Mutter fühle, sehe ich in ihr die
Vollkommenheit der Frau, und ihretwegen verzeihe ich all das Böse,
das mir durch die Frau zugefügt wurde...denn jetzt habe ich
die Frauenseele verstanden, leichtfertig oft
im Gefühlsleben, grosszügig
in ihrer Hingabe...sowohl im bösen als auch im guten.»
- S. 369:
«Oh, Johannes! Auf dem
Weg des Herrn gibt es schreckliche Notwendigkeiten, und der erste,
der darunter leidet, bin ich. Ich, der ich meinen eigenen Schmerz
und den der ganzen Welt trage.»
- S. 370:
«Du wirst den Meister in dir haben, wie
du ihn nicht einmal jetzt hast. Denn die Liebe kann sich dem,
der liebt, mitteilen, und zwar so fühlbar, dass sie nicht
nur den Geist berührt, sonder auch die Sinne. Bist du nun
beruhigt, Johannes?»
Band V Drittes Jahr des öffentlichen Lebens Jesu
(Fortsetzung)
Maria Valtorta, Der Gottmensch, © Emilio Pisani,
Italien, PARVIS-Verlag, CH-1648 Hauteville, 1990
358. In Nazareth; Versöhnung; Vorbereitung für die
Abreise. S. 377
- S. 379:
(Jesus über Judas Iskariot)
«Er ist das, wozu ihn die vorherrschende Meinung jener gemacht
haben, die zu ihm gehen. Wenn er, zum Beispiel, hier lauter gerechte
und einsichtige Menschen angetroffen hätte, dann hätte
er keinen Gefallen an der Sünde gefunden,
aber er hat sie nicht angetroffen. Im Gegenteil, er hat nur menschliche
Grundsätze angetroffen, die er ganz langsam seinem sehr menschlichen
Ich anpasste, das träumend in mir den König
sieht und für mich, den König Israels,
arbeitet, so wie du träumst und für mich arbeiten möchtest,
und mit dir Joseph dein Bruder, und mit euch beiden
Levi, der Synagogenvorsteher von Nazareth,
Mattathias, Simon, Matthias, Benjamin
und Jakobus und mit Ausnahme von drei oder vier
Leuten, alle Nazarener. Er hat Mühe sich
zu formen, weil ihr alle dazu beiträgt, ihn immer mehr zu
verbilden. Er ist der schwächste meiner Apostel,
doch gegenwärtig nicht mehr als ein schwacher Mensch. Er
hat gute Regungen, redlichen Willen, und er liebt mich, mit einer
etwas abwegigen Liebe, doch immerhin Liebe.»
- «Ja Jesus! Doch andere Male hast du nicht so gesprochen,
nicht einmal, als du uns getadelt hast. Du warst viel sanfter
»
- «Was hat es genützt? Einst war ich sanft. Seit
zwei Jahren bin ich es
Durch meine Geduld und Liebe seid
ihr träge geworden und habt eure Zähne und Krallen geschliffen.
Die Liebe hat euch dazu gedient, mir zu schaden. Ist es nicht
so
?» «So ist es wahrhaftig!» Wirst du als
von nun an nicht mehr gut zu uns sein?»
- «Ich werde gerecht sein.»
- S. 383:
«
«Damals bereitete ich mich
vor, die Welt zu bekehren, nun bereite ich mich auf weit grösseres
und gewaltigeres Werk vor. Hört mir gut zu und wisset, dass,
wenn ich im ersten Jahr der menschliche Lehrer war, der
Weise, der zur Weisheit aufruft mit vollkommener Menschlichkeit
und geistiger Vollkommenheit, im zweiten der Helfer
und Freund, der Barmherzigkeit, der hinging und mit seinem
Verzeihen, seinem Verständnis, seinem Trost und seiner Geduld
alle an sich zog, werde ich im dritten der Gotterlöser
und König, der Gerechte sein. Wundert
euch daher nicht, wenn ihr in mir neue Formen erblicken werdet,
wenn ihr im Lamm den Starken aufleuchten seht. Womit hat Israel
auf mein Einladung der Liebe, auf meine geöffneten Arme und
auf meine Worte: 'Komm, ich liebe und verzeihe', geantwortet?
Mit immer grösseren Verstocktheit und Herzenshärte,
mit Lüge, mit Arglist. So ist es.»
- S. 384:
«
Nun genug! Ich wandle auf meinem
immer bitterer werdenden und mit immer mehr Tränen benetzten
Wege weiter
Ich gehe
Nicht einer meiner Tränen
wird umsonst vergossen werden. Sie schreien auf zu meinem Vater
und später wird ein weit mächtiger Strom aufschreien!
Wer mich liebt, folge mir nach und werde stark, denn die schwere
Stunde wird kommen. Ich halte nicht ein, nichts kann mich aufhalten.
Auch sie werden nicht einhalten
doch wehe ihnen! Wehe
ihnen, Wehe denen, für die sich die Liebe in Gerechtigkeit
wandelt!
Das Zeichen der neuen Zeit wird von strenger Gerechtigkeit
für all jene sein, die in ihrer Sünde
gegen die Worte des Herrn und die Werke des Wortes des Herrn verharren.»
- Jesus gleicht einem strafenden Erzengel. Ich
würde sagen, dass er vor der verrauchten Wand aufflammt,
so sehr funkelt seine Augen
359. Die Abreise von Nazareth. S. 384
- S. 388:
(zu Johannes von Endor) «Doch
in Wirklichkeit bereitest du dich schon in deinem Innersten auf
neue Ämter vor. Eben dieses Leid wird für dich ein Ansporn
zur Arbeit sein.»
- Es wäre töricht, dir, dem Lehrer und Redner, Weise
zu zitieren; aber erinnere dich an Georgias von Leontina.
Er lehrte, dass man nicht ohne Schmerzen und Leiden sühnen
kann, weder in diesem noch im anderen Leben.»
- Gehorsam ist etwas an und für sich schon Grosses. Etwas
überaus Grosses ist es also, einen heiligen Befehl zu befolgen
warum erkennst du in diesem Schmerz nicht das Mittel, welches
dir die Gelegenheit gibt, in der kurzen zeit, die dir noch bleibt,
seine Schuld zu tilgen? Grosser Schmerz ist erforderlich, um
grossen Frieden zu Erlangen! Glaube mir, es lohnt sich, ihn
durchzustehen. Das einzig Wichtige im Leben ist, vor dem Sterben
die Tugend erlangt zu haben.»
360. Auf dem Weg nach Jiphtael. S. 391
- S. 395:
«Auch die Bösen erkennen die Bösen,
weil sie sich in ihnen wiedererkennen. Ich war böse, und
ich habe mich in meinen schlechten Eigenschaften in Judas
erkannt.»
361. Der Abschied Jesu von den zwei Jüngern.
S. 396
- S. 397:
«Deine Sünde ist
die Frucht eines Fleisches, das von zwei Übeltätern
aufgestachelt wurde, Die Rechtschaffenheit deines Herzens ist
die Grundlage deines ehrlichen Ichs, das nur durch Gerechtigkeit
verlangt, aber ins Unglück geraten ist, weil die Gerechtigkeit
dir durch den Tod oder die Bosheit genommen wurde. Doch blieb
sie unter der Last der grossen Schmerzen stets lebendig.»
- «In dieser verstockten und feindlichen Welt, die den
Erlöser mit Bitterkeit und Abscheu erfüllt,
habt ihr die Liebe vertreten. Ich danke euch!»
- S. 398:
«
Seid sanft und geduldig und gleichzeitig
stark, um durchzudringen und zu ertragen. Ihr werdet Verstocktheit
und Spott antreffen. Seid deswegen nicht betrübt. Denkt:
'Wir essen das gleiche Brot und trinken den gleichen Kelch wie
unser Jesus.'
das beste Los ist dieses: zu teilen, was
des Meisters ist.»
362. Schmerz, Gebet und Busse Jesu. S. 399
- S. 401:
«Ich weiss, dass ich alles erleiden
muss. Ich weiss es. Als Gott weiss ich es, und als Gott will ich
es auch, zum Heil der Welt.»
- S. 402.:
Jesus leidet für Judas in
einer Höhle und beklagt die Ferne des Vaters und dessen zunehmende
Verschlossenheit. «Doch die Welt wird kommen. Mit all ihrem
Hass, ihrem Spott, ihrer Verständnislosigkeit. Er wird kommen,
immer näher, quälender und gemeiner, der Verräter,
der Meineidige, der sich an Satan verkauft hat, o
Vater
!»
- S. 403:
«Noch nicht zufrieden damit, die abstossenden
und gotteslästerlichen Triebe der Lüge, der Lieblosigkeit,
des Blutdurstes, der Geldgier, des Stolzes und der Unzucht in
sich herumzutragen, hat er sich mit Satan verbündet;
dieser Mensch, der ein Engel hätte werden können,
wurde zum Dämon
»
- «Luzifer wollte Gott gleich sein, und daher wurde
er aus dem Paradies vertrieben und wohnt, in einen
Dämon verwandelt, in der Hölle.»
- S. 404:
«
und schon danach trachtet mir
an Macht gleich zu sein - so denkt er in Hochmut
und Unzucht - da ich durch Menschenhand sterben muss; Vater, gewähre,
dass nicht er es sei, den ich Freund genannt und als solchen geliebt
habe.»
363. Der Aufbruch von Ptolemais und die Fahrt nach Tyrus.
S. 404
364. Abreise von Tyrus auf einem Schiff aus Kreta. S. 411
Index (A4, Geneva 10 point)
-A-
Abneigung, Abkehr und Gleichgültigkeit, 16 Abrahams Schoss,
27 Adam, 5 Apostel, 3, 4, 6, 19, 30 Aposteln, 4 Atmosphäre, 20 Auferstehung,
10, 27
Ä
ätzende Säure, 26
B
Bartholomäus, 2, 3 Befriedigung, 19 Beharrlichkeit und Gebet,
4 Bekehrten, 8 Bekehrung, 1, 3 Benjamin, 30 beseligende Anschauung,
21 Besitzergreifung, 8 Busse, 4, 28, 31
C
Christ, 5, 10, 15, 19, 21, 25, 27 Christen, 5Christi, 5, 15, 19,
21 Christus, 10, 27
D
Dämon, 2, 5, 7, 8, 22, 31 Dämonen, 8 Der Vater der künftigen
Zeiten', 7
E
Elisa, 29 Elixier, 2 Engel, 2, 10, 22, 31 Erinnerungsvermögen,
22 Erlöser, 11, 23, 31 Erlösung, 8 Erzengel, 31
F
falschen Propheten, 1 Fegfeuer, 10 Feinheiten, 10 Ferment, 20 Formeln,
3 Fortschritte, 23 Frauenseele, 29
G
Galeeren, 12 Galeerensträflinge, 15 Gedankenwelt, 20 Gefangenen,
13 Gefühlsleben, 29 Gelehrten, 9 Genesis, 20 Georgias von Leontina,
31 gesamten Menschheit, 11 Gesetz, 2, 3, 12, 17, 18, 19, 21 Gnaden,
2, 8, 28 Gotterlöser, 30 Gottesdienstes, 23 Gründonnerstag,
26
H
Heiden, 1, 9, 10, 22 heidnische Kult, 21 heidnischen Olymp, 20 Heiligen
Geist, 8 Heiligkeit, 22 Heiligung, 22 Heimat, 20 Heimweh, 8 Heldenmut,
3, 4, 23 Hellenismus, 9 Herde Christi, 15 Herodes, 11 Heroismus und
Beharrlichkeit, 16 Himmel, 6, 7, 10, 12, 13, 14, 15, 17, 18, 20,
23, 26, 27 Hochherzigkeit, 13, 18 Hochmut, 4, 6, 15, 20, 26, 32 Hölle,
10, 12, 31 Hymnen und die Psalmen, 3
I
Inkarnationen, 22 Irrtum, 8, 9, 14, 20, 21 Iskariot, 3, 30 Israel,
1, 2, 4, 8, 9, 12, 18, 30
J
Jahrhunderte und Jahrtausende, 4 Jakobus, 30 Jericho, 12 Jerusalem,
11 Joch, 1, 2, 6, 7 Johanna, 29 Johannes, 1, 8, 11, 14, 19, 27, 28,
29, 31 Jordan, 12, 19 Joseph, 19, 30 Josue, 24 Jota, 19 Judas, 3, 4,
25, 30, 31 Jünger, 11, 14, 17, 18, 19, 23, 29, 31 Jüngern,
11, 14, 31
K
Kirche, 1, 4 Kirche Christi, 5 König, 17, 26, 30 Kreuz, 5,
6, 19, 25
L
Lasterhafte, 14 Leidenschaften, 3, 20 Levi, 16, 30 Leviticus, 16
M
Manaen, 9 Margziam, 27, 28 Maria des Kleophas, 29 Maria Magdalena,
16, 29 Maria Valtortas, 25 Martha, 1, 29 Märtyrer, 12, 28 Materialist,
9 Materie, 12, 20, 26 Matthias, 30 Meister, Herr rette mich, 11 Melancholie,
21 Metalle, 5 Metallkelch, 25 Metapher, 16 Mineralien, 5 Mission, 6,
19 Moses, 24 Müssiggang, 8, 27 Mutter voll der Gnade, 27
N
Nachforschungen, 20 Nathanael, 3 Nazarener, 15, 30 Nichtwissen,
23
O
Opfergeist, 13, 28
P
Paradies, 10, 31 Petrus, 2, 11, 27, 28 Philippus, 2 Predigt, 4,
21, 23 Priester, 2 Priesterinnen, 2 Propheten, 1, 8 Pseudo
Opfer, 12
R
Rabbi, 19 Rassen, 20 Reinkarnation, 9, 22 Religion, 20, 21, 22 Religion
der Götter, 20 Rom, 7 Römer, 7 Rückfall, 8, 28
S
Sabbat, 2, 3, 21 Sabbats, 2 Sakrament, 2, 25 Satan, 2, 3, 4, 5,
7, 8, 11, 18, 19, 21, 23, 24, 26, 31 Schatz, 14, 15 schismatischen
Formel, 1 Schlamm, 6, 11, 20 Schöpfer, 9, 20, 22 Schriftgelehrte,
3, 9, 10, 14 Schriftgelehrter, 3, 9, 10 Schwert, 4, 5 Seeligen, 10 Simon,
19, 23, 27, 28, 30 Sinnlichkeit, 18, 19 Sodom und Gomorrha, 4 Sohne
Gottes, 27 Stammbaumes, 20 Stephanus, 11, 12 Sünde, 1, 3, 4,
5, 8, 12, 13, 14, 16, 17, 18, 20, 21, 23, 26, 27, 28, 29, 30,
31 Synagogenvorsteher von Nazareth, 30 Syntyche, 1, 19, 27, 29
T
Taufe, 1 Täufer, 5, 8, 11 Temperament, 18 Tenne des Jebusiters,
4 Teufel, 18, 26, 28 Thron, 6, 26 Tugendhaften, 22
U
Unsterblichkeit, 9, 10 Urahnen, 20
V
Verdammten, 10 Verdammung, 21 Verleugnung, 23 Verteidiger und Richter,
11 Verzweifelten, 1 Volkes, 23 Vorhölle, 28 Vorsehung, 25 Vorsorge,
29
W
Wiederkunft des Menschensohnes, 4 Wissenschaft, 8 Wunder, 1, 3,
4, 21, 23, 30
Z
Zeitalter, 7 Zukunft, 2, 3, 15, 21 Zweifler, 13 Zwietracht und Trennung,
15