Maria Valtorta, Der Gottmensch, © Emilio Pisani,
Italien, PARVIS-Verlag, CH-1648 Hauteville, 1990
230. Ankunft in Esdrelon und Aufenthalt bei Michäus.
S. 9
231. Der Sabbat in Esdrelon; Der kleine Jabe. S. 11
- S. 17:
ich würde euch allen gerne helfen, auch
materiell, aber es geht nicht, und das schmerzt mich. Ich kann
euch nur auf den Himmel hinweisen; ich kann euch
nur die grosse Wahrheit der Ergebung lehren und
euch das künftige Reich versprechen, Hasst niemals, aus
keinem Grunde! Der Hass ist mächtig in der Welt.
Aber der Hass hat auch seine Grenzen. Die Liebe kennt keine
Grenzen, weder in ihrer Macht, noch in ihrer Zeit. Liebt daher,
um die Liebe als Schutz und Trost auf Erden und als
Lohn im Himmel zu besitzen. Es ist besser, ein Lazarus
zu sein als ein Prasser, glaubt es mir!
- Lernt dieses aus dem Wunder: Die Gerechtigkeit
ist immer wachsam, auch wenn sie abwesend zu sein scheint, und
da Gott der Herr der ganzen Schöpfung
ist, kann er sich der geringsten Tierlein wie Ameisen und Ungeziefer
bedienen, um das Herz des Grausamen und Gierigen zu züchtigen
und ihn an einem Schluck Gift ersticken lassen.
232. Von Esdrelon nach Engannim über Mageddo. S. 18
233. Von Engannim nach Sichem in zwei Tagen. S. 23
234. Von Sichem nach Beeroth. S. 27
235. Von Beeroth nach Jerusalem. S. 32
236. Der Sabbath in Gethsemane. S. 36
- S. 38:
«Mein Freund, es gibt Liebe verschiedener
Art. Ersten Grades ist jene, die man Gott schenkt. Die Liebe zweiten
Grades ist die mütterlich oder väterliche Liebe.
Denn wenn die erste Liebe ganz geistig ist, so ist die
zweite zu zwei Drittel geistig und zu einem Drittel fleischlich.
Hier mischt sich das menschliche Gefühl bei, aber es herrscht
das höhere vor; denn eine Mutter und ein Vater, die gesund
und heiligmässig leben, beschränken sich nicht darauf,
den Körper des Kindes zu ernähren und zu liebkosen,
sondern geben auch dem Geist und der Seele ihres
Geschöpfes Nahrung und Liebe».
- S. 42:
«Aber es gibt noch viele andere Arten der
Liebe», ruft Iskariot aus. «Nein,
es gibt andere Gelüste. Das sind keine Liebesarten. Sie
sind gegen die Liebe. Sie leugnen Gott, sie leugnen den Menschen.
Es kann sich also nicht um Liebe handeln, denn sie sind ihr Gegenteil,
also Hass» !
237. Im Tempel zur Stunde des Opfers.
S. 44
238. Begegnung Jesu mit seiner Mutter in Bethanien. S. 48
- S. 59:
sie schreien: «Jesus, unser Erlöser
erbarme dich unser!» und strecken ihm die unförmigen,
wundenbedeckten Hände entgegen, «Jesus, Sohn Davids,
erbarme dich!» «Was wollt ihr von mir?» fragt Jesus
und blickt sie an. «Dass du uns von der Sünde
und von der Krankheit heilst».
- «Von der Sünde rettet der Wille
und die Reue
»
- «Aber wenn du willst, kannst du unsere Sünden auslöschen.
Wenigstens dies, wenn du unsere Körper nicht heilen willst»
- «Wenn ich euch sage: 'Wählt zwischen den beiden
Dingen', um was bittet ihr mich dann?» «Um die Vergebung
Gottes, Herr, damit sie uns zum Trost diene.»
- S. 61:
Auch ein Mann ist da, von vornehmen Aussehen,
trotz seiner erbärmlichen Verfassung. Er ergreift das Wort
für alle: «Der Messias des Herrn sei gepriesen, der
in unsere Hölle gestiegen ist, um ihr jene zu entreissen,
die auf ihn hoffen. Rette uns, Herr, denn wir gehen zugrunde!
Rette uns, Erlöser! König
aus dem Geschlechte Davids, König Israels,
hab Erbarmen mit deinen Untergebenen. O du Reis aus dem Geschlechte
Jesse, von dem gesagt worden war, dass zu seiner Zeit kein Übel
mehr besteht; strecke deine Hand aus und sammle die Ruinen deines
Volkes. Befreie uns von diesem Tod und trockene unsere
Tränen, denn so ist von dir gesagt worden. Rufe uns, Herr,
auf deine köstlichen Weiden, zu deinen süssen Wassern,
die wir so sehr dürsten. Leite uns zu den ewigen Hügeln,
wo es keine Schuld und keinen Schmerz mehr gibt. Hab Erbarmen,
Herr
»
- «Wer bist du?»
- «Johannes, einer vom Tempel
»
239. Die Macht des Wortes Marias. S. 55
240. Aglaia beim Meister. S. 65
241. Die Prüfung Margziams. S. 71
242. Am Abend vor Ostern im Tempel. S. 76
243. Jesus lehrt das Vaterunser. S. 80
244. Jesus und die Heiden in Bethanien. S. 87
- S. 90:
«Ich werde etwas als Beispiel nehmen, das
auch ihr habt: die Tempel. Eure Heiligtümer
sind wirklich schön. Ihre einzige Unvollkommenheit ist, dass
sei dem Nichts geweiht sind. Sie können euch aber lehren,
wie man zu einem wahren Glauben kommen kann. Also: Wo werden sie
errichtet? Welcher Ort wird, wenn möglich, für sie gewählt?
Wie werden sie gebaut? Der Ort ist meist weiträumig, gut
zugänglich und etwas erhöht. Ist er es nicht, dann schafft
man einen; man reisst nieder, was stört und einengt. Wenn
er nicht erhöht ist, wird eine Erhöhung, die höher
ist als die drei Stufen, die bei Tempeln auf natürliche
Erhebungen üblich sind, errichtet. Eingeschlossen in den
heiligen Bezirk, der aus Säulengängen und Höfen
besteht, befinden sich die den Göttern
heiligen Bäume, Brunnen und Altäre,
Statuen und Stelen, die die eigentliche Kultstätte
umgeben, an der die Gebete für die vermeintlichen
Gottheiten verrichtet werden. Gegenüber
liegt die Opferstätte
denn das Opfer geht dem Gebet voraus. Oftmals, und besonders in
den grossartigsten Tempeln, umgibt sie das Peristylium,
die Zelle der vermeintlichen Gottheit und das rückwärtige
Verstibulum. Marmor, Statuen, Fassaden, Stuck
und Verzierungen, alles reich, kostbar und dekorativ, lassen den
Tempel auch dem ungebildeten Betrachter erhaben erscheinen. Ist
es nicht so?»
«So ist es Meister! Du hast sie gesehen und
sehr gut studiert», bestätigt und lobt Plautina.
«Aber er hat doch noch nie Palästina
verlassen!» ruft Quintillianus aus. «Ich
bin noch nie in Rom oder Athen gewesen.
Aber ich kenne die römischen und griechische Architektur,
und im Genius des Menschen, der den Parthenon
ausgeschmückt hat, war ich gegenwärtig; denn ich bin
überall, wo Leben und Zeichen des Lebens sind. Dort wo ein
Weiser denkt, ein Steinmetz meisselt, ein Dichter dichtet, eine
Mutter über einer Wiege singt, ein Mann sich mit der Furche
abmüht, ein Arzt mit Krankheiten kämpft, ein Lebender
atmet, ein Tier lebt, ein Baum hochwächst: dort bin ich mit
ihm, von dem ich komme. Im Donner des Erdbebens und im Zucken
der Blitze, im Schein der Sterne oder in den Gezeiten der Meere,
im Fluge des Adlers oder im Summen der Fliege, bin ich gegenwärtig
mit dem allerhöchsten Schöpfer!»
- S. 97:
«ich weiss es, weine nicht! Bleibe demütig,
aber betrübe dich nicht. Betrübnis ist eine andere Art
des Hochmuts. Nur Demut allein sollst du haben. Auf, weine nicht
mehr
»
245. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn. S. 95
246. Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. S. 102
- S. 105:
Im weissen Gewand: Die beharrlich geübte
Gerechtigkeit verleiht ein weisses Gewand
- In einem reinen Gewand: Es ist nötig, durch die
Demut das Kleid immer rein zu halten. In einem frischen Gewand:
Oh, die Frische des Herzen! Die weissen Schleier: Die
Demut! Mit Blumen gekrönt: Die Seele muss sich schmücken
mit Girlanden täglicher Tugendhaftigkeit, denn vor dem Antlitz
des Allerhöchsten kann Fehlerhaftes nicht bestehen, man darf
nicht nachlässig werden! Ihre Lampen brennen: Wie
strahlend ist der Glaube und welch ein holder Freund ist er! Die
wenig genährte Lampe kann vom leisesten Windhauch und den
schweren Regentropfen der Nacht ausgelöscht werden. Die Nacht
die Stunde der Finsternis, der Sünde,
der Versuchung, kommt für alle. Es ist die Nacht der Seele.
Aber wenn diese voller Glauben ist, kann die Flamme nicht vom
Wind und der Welt und vom Nebel der Sinnlichkeit
gelöscht werden. Wachsamkeit, Wachsamkeit, Wachsamkeit!
247. Das Gleichnis vom König, der seinem
Sohn die Hochzeit bereitet. S. 108
- S. 109:
da Lazarus sehr reich ist. Doch
Lazarus ist eine Ausnahmen unter den Reichen; denn Lazarus hat
die Tugend erreicht, die am seltesten auf Erden zu
finden ist und noch seltener nach Anweisung anderer ausgeübt
werden kann: Die Tugend der Freiheit vom Reichtum.
Lazarus ist gerecht, man kann ihn nicht beleidigen, denn er weiss,
dass er der Reich-Arme ist
-
die Armen bewahren in ihren Herzen die Perlen der Worte
Gottes. Sie sind ihr einziger Schatz. Wer nur einen Schatz hat,
der wacht darüber. Wer viele hat, langweilt sich und ist
zerstreut, ist hochmütig und sinnlich. Daher bewundert er
nicht mit demütigen und verliebten Augen den Schatz, den
Gott ihm gegeben hat. Er mischt ihn unter andere Dinge, die nur
scheinbar wertvoll sind, Schätze, die den Reichtum
der Erde bilden, und denkt dabei: 'Es ist eine Herablassung
meinerseits, wenn ich die Worte von einem annehme, der mir dem
Fleische nach gleich ist'. Er stumpft seine Fähigkeit, das
zu kosten, was übernatürlich ist, mit dem starken Geruch
der Sinnlichkeit ab. Starke Gerüche! Ja,
sehr gewürzte; um den Gestank und Verwesungsgeruch zu überdecken.
- S. 112:
«dies alles wird geschehen, denn viele
sind berufen, aber nur wenige, die in der Berufung
auszuharren verstehen, auserwählt
- S. 113:
bist du nicht auf dem laufenden über die
Umtriebe des Synedriums, der Pharisäer
und noch anderem, die mich betreffen?» «Wie? Hattest
du Angst?» «Nein Ekel. Letztes Jahr, als ich allein
war, einer allein gegen die ganze Welt, die nicht einmal
wusste, dass ich Prophet bin, habe ich bewiesen,
dass ich keine Angst habe. Und du bist ein Erwerb meiner Furchtlosigkeit.
Ich habe meine Stimme erhoben gegen eine ganze Menge von Schreihälsen.
Ich habe dem Volk die Stimme Gottes vernehmen lassen,
welche sie vergessen hatte. Ich habe das Haus des Herrn vom materiellen
Schmutz gereinigt, der darin herrschte; ich habe nicht gehofft,
es von noch viel schlimmerem moralischem Schmutz, der sich dort
eingenistet hat, reinigen zu können, weil ich die Zukunft
der Menschen kenne.
- Ich habe nur meine Pflicht erfüllt, im Eifer für
das Haus des ewigen Herrn, das in einen lärmigen Markt mit
Händlern, Wucherern und verwandelt
worden war; ich wollte alle aus ihrer Trägheit aufrütteln,
welche die Jahrhunderte priesterlicher Nachlässigkeit
in einem geistigen Todesschlaf versetzt hatten. Ich habe mein
Volk zusammengeläutet, um es zu Gott zu führen.
Dieses Jahr bin ich zurückgekehrt; ich habe gesehen, dass
der Tempel um nichts besser geworden ist
ja,
noch schlimmer! Nicht mehr eine Spelunke der Diebe, sondern ein
Ort der Verschwörung ist er. Er wird
ein Ort des Verbrechens, dann eine Fuchshöhle und schliesslich
zerstört werden von einer Kraft, die mächtiger ist als
die Samsons und eine Kaste wird zermalmt,
die unwürdig ist, sich heilig zu nennen. Es wäre unnütz,
an diesem Ort zu reden, an dem mir - du erinnerst dich - verboten
wurde, zu reden. Glaubensloses Volk!
Volk, in seien Häuptern vergiftet, verbietet, dass das Wort
Gottes in seinem Haus spricht! Es ist mir verboten worden. Ich
habe geschwiegen aus Liebe zu den Kleinen. Die Stunde der Hinrichtung
ist noch nicht gekommen
weine nicht meine Mutter!
Verzeih deinem Sohn, du Gute, sein Bedürfnis, jedem, der
sich täuscht oder täuschen lassen will, die Wahrheit
zu sagen, die ich kenne
Ich schweige; aber wehe denen,
für die Gott schweigt!
248. Nach Bethlehem mit den Aposteln und den
Jüngern. S. 115
- S. 116:
«Hier haben Joseph und ich
Rast gemacht
Es ist alles noch wie damals. Nur die Jahreszeit
ist nicht dieselbe. Damals war ein kalter Tag. Es hatte geregnet,
und die Strassen waren schlammig geworden. Ein eisiger Wind wehte,
und in der Nacht war Raureif entstanden. Die Strassen waren hart
gewesen; jetzt aber sind sie voller Furchen von Karren und Menschen
scharen. Sie waren wie ein Meer voller Schiffe; mein Eselchen
hatte grosse Mühe
» «Und du nicht, meine
Mutter?» «Oh, ich hatte Dich!
» und sie
blickt ihn mit solch glückstrahlenden Augen an, dass es alle
rührt. Dann fährt sie fort: «Der Abend kam, und
Joseph war sehr in Sorge
doch mein Herz glühte. Ich
spürte dich kommen. Kommen? Du könntest sagen: 'Ich
war schon seit neun Monaten bei dir, Mama! Ja, aber nun war es,
als ob du vom Himmel kämest. Die Himmel neigten
sich über mich; ich sehr ihren Lichterglanz
Ich sah die Gottheit leuchten in ihrer Freude über deine
bevorstehende Geburt; und Gluten drangen in mich ein, sie entflammten
mich, sie enthoben mich allem
Kälte, Wind, Mensch!
Nichts! Ich sah Gott
Ab und zu gelang es mir, meinen Geist
auf die Erde zurückzurufen, und ich lächelte
Joseph zu, der meinetwegen Angst vor der Kälte und der Anstrengung
hatte; er führte das Eselchen und befürchtete ständig,
es könnte stolpern
doch mir konnte nichts geschehen.
Die Stösse spürte ich nicht. Ich hatte das Gefühl,
auf einem Sternenpfad zu wandeln, zwischen leuchtenden Wolken
und von Engeln getragen
Und ich
lächelte
zuerst dir zu
Ich schaute dich an,
durch die Schranken des Fleisches, wie du mit geschlossenen Fäustchen
in deinem Bettchen von lebenden Rosen schlummertest, meine Lilienknospe!
Dann lächelte ich dem so betrübten Bräutigam zu,
um ihn zu ermuntern
dann den Leuten, die nichts ahnten
von der Morgenröte ihres Erlösers
bis S. 125
249. Auf dem Weg zu Elisa in Bethsur. S. 125
- S. 126:
«Aber warum hat man sie bestraft? Sie
taten doch nur Gutes?» «Weil der Mensch oft Fehler macht
und Unschuldige des Übels bezichtigt, das ein anderer angerichtet
hat. Da die Hirten aber gut waren und zu verzeihen wussten, liebt
sie Jesus so sehr. Man muss immer verzeihen! «Aber all diese
Kinder, die umgebracht worden sind, wie haben sie dem Herodes
verzeihen können?» «Sie sind kleine Märtyrer
Margziam, und die Märtyrer sind Heilige.
Sie verzeihen nicht nur ihrem Mörder, sondern lieben ihn,
weil er ihnen den Himmel öffnet.» «Aber
sind sie denn im Himmel?» «Nein, noch nicht. Aber sie
sind in der Vorhölle, zur Freude der Patriarchen und der
Gerechten!» «Warum?» «Weil sie gesagt haben,
als sie dort angekommen sind mir ihrer von Blut purpurroter Seele:
'Wir sind die Herolde des Erlösers Christus
Freut euch, die ihr wartet, denn er ist schon auf der Erde'.
Und alle liebten die Künder dieser guten Botschaft.»
250. Im Haus Elisa: «Lasst eure Leiden fruchtbar werden!».
S. 135
- S. 136:
haltet mit eurer Freundschaft zurück,
und auch mit eurer Neugier; denn auch diese ist dabei. Habt Ehrfurcht
vor einem grossen Schmerz, der nicht wieder geweckt werden darf.»
«Ist sie denn geheilt?» «Sie wendet sich dem Licht
zu. Aber, wenn die Nacht endet, ist es dann gleich Mittag? Wenn
ein erloschenes Feuer angefacht wird, brennt es sofort stark?
Das gleiche gilt für Elisa
seit daher
klug. Die Frau ist eine einzige Wunde! Auch die Freundschaft
könnte sie erregen; sie hat Ruhe, Schweigen und Einsamkeit
nötig; keine tragische Einsamkeit wie die bisherige, sondern
eine ergebene, um zu sich selbst zurückzufinden
»
- S. 138:
«ich weinte im Herzen mit ihnen, weil
ich sah, wieviel Elend es auf der Erde gibt; ein Elend,
das nur Gott, das genaue Wissen um Gott, seine grosse,
unendliche Güte, seine ständige Gegenwart und seine
Verheissung erleichtern können. Ich habe gesehen, wie der
Mensch von Menschen gequält und durch den Tod in Trauer versetzt
werden kann, was Satan dazu benützt, den Schmerz
zu vergrössern und alles zu zerstören. Da habe ich gesagt:
'Die Kinder Gottes sollen nicht neben solchen Torturen noch die
Schmerzen weiterer Torturen erleiden. Wir wollen jenen das Wissen
von Gott geben, die es noch nicht haben; wir wollen es jenen wiedergeben,
die es unter dem Ansturm der Schmerzen vergessen haben
so beschloss ich, viele zu berufen, in immer steigender Zahl,
damit alle, die den Trost Gottes benötigen, ihn bekommen.»
- S. 139:
«ihr werdet Trost finden in euren Leiden,
Begleiter in eurer Einsamkeit, brüderliche Liebe, die euch
den Hass der Welt vergessen lässt; ihr werdet
vor allem den besten Tröster, den vollkommensten Gefährten:
die Liebe Gottes finden. Ihr werdet über nichts mehr im Zweifel
sein. Ihr werdet nie mehr sagen: 'Für mich ist alles zu Ende?'
sondern: 'Alles beginnt für mich in einer übernatürlichen
Welt, welche die Entfernungen und die Trennungen aufhebt', so
dass die Waisenkinder mit ihren Eltern, die in dem Schoss Abrahams
sind, vereinigt werden, und die Väter und die Mütter,
die Ehefrauen und die Witwen ihre verlorenen Söhne und den
verlorenen Gatten wiederfinden
'
-
aber Ruth blieb, um dem leidenden Alter
Stütze zu sein; denn sie hatte begriffen, dass es immer grössere
Schmerzen als die eigenen gibt
so wie der Schmerz dessen
der aus vielerlei Gründe dazu kommt die Welt zu
hassen und in jedem Menschen einen Feind zu sehen, den er fürchtet
und gegen den erst sich verteidigen muss, grösser als alle
anderen Schmerzen ist; denn er trifft nicht allein das Fleisch,
das Blut und den Geist, sondern die Seele mit ihren
übernatürlichen Pflichten und Rechten; er läuft
Gefahr, zugrunde zu gehen
- S. 140:
«Schmerz ist Kreuz, aber auch Flügel.
Die Trauer entblösst, aber um neu zu bekleiden, Erhebt euch,
ihr, die ihr weint! Öffnet die Augen und schüttelt die
Bedrängnisse, die Finsternis und den Egoismus ab! Bedenkt:
Die Welt ist die Erde, auf der man weint
und stirbt. Die Welt ruft: 'Hilf mir!' durch den Mund der Waisen,
der Kranken, den Einsamen, der Zweifelnden, durch den Mund der
Verratenen oder der Opfer von Grausamkeit, der Gefangenen
infolge einer Rache. Geht zu ihnen die rufen! Vergesst euch selbst
unter den Vergessenen! Gesundet unter den Kranken! Hofft mit den
Hoffnungslosen! Die Welt steht allen offen, die guten Willens
sind, um Gott und die Wiedervereinigung mit allen ist, die wir
beweinen. Hier ist der Kampfplatz, dort ist der Sieg.
-
Jede gute Tat ist der Ursprung grosser Dinge, die ihr
euch nicht vorstellen könnt. Der Sieg eines Menschen über
den eigenen Egoismus kann eine Welle der Liebe auslösen,
die fähig ist, aufzusteigen, aufzusteigen und in ihrer hellen
Klarheit jenen zu halten, der sie ausgelöst hat, um ihn zum
Fusse des Altares, zum Herzen Gottes, hinzutragen.
251. Auf dem Weg nach Hebron; Die Absichten der Welt
und die Absicht Gottes. S. 141
252. Festliche Begrüssung in Hebron. S. 146
- S. 146:
«Darum glaubt das Volk endlich
an dich als an den Rächer der Unterdrückten und verlangt
nach dir. Ich mein die Besten
«Rächer der Unterdrückten!
Ja, das bin ich. Aber auf der übernatürlichen Ebene.
Keiner von denen, die mich mit Szepter und Weltkugel
in der Hand als König und Richter irdischer
Dinge sehen, sieht mich richtig. Natürlich bin ich gekommen,
um von der Unterdrückung, von Krankheiten, Trostlosigkeit,
Unwissenheit und Egoismus!
- S. 147:
«Letztes Jahr habe ich dich beleidigt
» «Du hast den Unbekannten beleidigt und hast
geglaubt, dazu berechtigt zu sein. Dann aber hast du begriffen
und bereut, es getan zu haben. Das ist vorbei. So wie die Reue
die Schuld tilgt, so löscht die Gegenwart die Vergangenheit
aus
- S. 151:
«Nein, diese Idole sind nicht
zu fürchten: sie sind tote Dinge
Seht, auch wir haben
Idole, aber keine Heiligen mehr in den Reihen der
Diener des Herrn. Daher kann sich das Böse gegen das Gute
erheben. Das Böse, das den Verstand und das Herz der nicht
mehr Heiligen mit Schmutz bespritzt und sich einnistet in ihre
falschen Gewänder der Güte. Sie können die Worte
Gottes nicht mehr aussprechen. Das ist natürlich! Sie haben
eine von Menschen angefertigte Zunge und sagen Menschenworte,
wenn sie nicht Satansworte sagen,
sie sprechen nichts anderes aus als unvernünftige Vorwürfe
an Unschuldige und Arme, und schweigen dort, wo sie Verdorbenheit
von Mächtigen sehen. Denn sie sind alle verdorben und können
sich daher nicht gegenseitig dieselbe Schuld vorwerfen. Sie arbeiten
eifrig, nicht für den Herrn, sondern für Mammon
und nehmen das Gold der Unzucht und des Verbrechens an, feilschend,
stehlend und von einer Gier besessen, die jede Grenze und alles
Mass übersteigt. Jeglicher Staub bleibt auf ihnen liegen,
gärt auf ihnen, und wenn sie dem Herrn ein gewaschenes Gesicht
zeigen, so sieht das Auge Gottes ein sehr schmutziges Herz. Der
Rost des Hasses und das Gewürm der Sünde
nagt an ihnen; sie tun nichts, um sich zu retten. Sie gehen um
mit Verfluchungen wie mit Szepter und Schwert; aber sie wissen
nicht, dass sie selbst verflucht sind. Eingeschlossen in ihr Denken
und ihre Süchte wie Leichen in ihren Gräbern oder Gefangene
in ihrem Kerker, stehen sie da und klammern sich an die Eisenstangen
ihrer Zelle aus Angst, dass eine Hand sie von dort herausholen
könnte; denn da sind diese Toten immer noch etwas; Mumien,
aber nicht Mumien mit einem menschlichen Aussehen, sondern zu
vertrocknetem Holz verdorrte Leiber; draussen wären sie überholte
Dinge von der Welt, die das Leben sucht, die das Leben
nötig hat, wie der Säugling die Brust, und die den sucht,
der Leben schenkt und nicht Leichengeruch.
- S. 152:
«Sie weisen die Leibe ab. Das Feuer der
Liebe entzündet sie nicht, so wie die Liebe sie nicht mit
ihrem herrlichen Goldglanz umkleidet; die doppelte Liebe in Form
und Ursprung: Liebe zu Gott und dem Nächsten die Form; Liebe
zu Gott und dem Menschen die Quelle. Denn Gott entfernt sich vom
Menschen, der nicht liebt, und die Quelle versiegt; und es entfernt
sich der Mensch vom bösen Menschen, und somit versiegt auch
diese Quelle. Alles wird dem Menschen ohne Liebe von dem, der
die Liebe ist, genommen. Sie lassen sich kaufen für verfluchtes
Geld, und sie lassen sich dorthin bringen, wo der Nutzen und die
Macht sie haben wollen. Nein! nein!, das ist nicht erlaubt! Es
gibt keine Münze, mit der man das Gewissen kaufen kann, und
besonders nicht das der Priester und der
Lehrer. Es ist nicht erlaubt, in Dingen der Erde nachgiebig
zu sein, wenn diese zu Handlungen verführen, die gegen die
von Gott festgelegte Ordnung verstossen. Das ist geistige Impotenz
und es steht geschrieben: 'Der Eunuch kann nicht in die Versammlung
des Herrn eintreten.' Wenn aber in der Natur Impotente ein Minister
Gottes werden? In Wahrheit sage ich euch, dass
viele Priester und Lehrer jetzt von schuldhaftem geistigen Eunuchentum
befallen sind, denn sie sind verstümmelt in ihrer geistigen
Männlichkeit. Viele Allzuviele! Überlegt! Beobachtet!
Vergleicht! Ihr werdet sehen, dass wir viele Idole
haben und wenige Diener des Guten, das Gott ist. Daher sind die
Zufluchtstätten keine Zufluchtstätten
mehr. Nichts wird mehr geachtet in Israel, und die Heiligen
sterben, da sie von den Unheiligen gehasst werden.
- S. 153:
«Oh es ist Masala!»
«Aber der ist doch zu sehr verkrüppelt; was kann er
noch erhoffen?» «Meister, der Mann hat
diese Frau verstossen wegen dieser Missgeburt; sie
lebt hier von Almosen. Aber jetzt ist sie alt und wird nicht mehr
lange leben
» Eine Missgeburt wahrlich! Sie ist bei
Jesus angelangt. Der Krüppel kann Jesus nicht einmal ins
Gesicht sehen, so sehr ist er verkrümmt. Er gleicht der Karikatur
eines Menschenaffen oder einem vermenschlichten Kamel. Die Mutter,
alt und arm, sagt kein Wort, sie seufzt nur: «Herr, Herr
ich glaube
» Jesu legt seine Hände auf
die schiefen Schultern des Mannes, der ihm nur bis zur Taille
reicht, hebt sein Antlitz zum Himmel und ruft aus:
«Steht auf und wandle auf dem Wege des Herrn!» Der Mann
schüttelt sich und richtet sich auf wie ein normaler Mensch.
Die Bewegung erfolgt so plötzlich, dass man meint, die Feder,
die ihn in diese abnormale Position gezwungen hat, sei zerbrochen.
Er reicht nun Jesus bis an die Schultern, schaut ihn an und sinkt
zusammen mit der Mutter auf die Knie. Sie küssen die Füsse
des Retters. Was jetzt im Volk
geschieht, ist unbeschreiblich. Allem Widerstand zum Trotz wird
Jesus gezwungen, in Hebron Aufenthalt zu nehmen; denn das Volk
schickt sich an, alle Ausgänge zu besetzen, um sein Weggehen
zu verhindern.
253. In Jutta; Predigt im Haus Isaaks. S. 154
- S. 155:
(Gleingedruckt): Oh, steht es nicht immer noch
so um Christus durch das Wirken der Feinde Christi?
Immer noch versuchen Wissenschaft
und Häresie, Hass und Neid
und die aus derselben Menschheit geborene Feinde
der Menschheit, wie vergiftete Zweige einer gesunden Pflanze,
alles, um die Menschheit zu vernichten; diese Menschheit, die
sie noch mehr hassen als Christus; denn sie hassen sie konkret,
indem sie alles unternehmen, um sie durch die Entchristlichung
ihrer Freude zu berauben, da sie Christus nichts nehmen können,
denn er ist Gott, und sie sind nur Staub.
-
Nein, man stirbt nicht am Fieber, man verbrennt nicht
an ihm und man wird nicht vom Fieber der Übel des Fleisches
verzehrt. Du bist das Fieber in uns, Liebe! Und an ihr verbrennt
man, stirbt man, verzehrt man sich, und in ihr zerreissen die
Fasern des Herzens, das so viel nicht mehr aushalten kann
die Liebe ist Delirium, die Liebe ist eine Sturzflut, die Deiche
bricht und alles überschwemmt, was nicht sie ist; Liebe ist,
seinen Geist anfüllen mit wahren Gefühlen,
die alle da sind; denn die Hand ist nicht schnell genug, das vom
Herzen empfundene Gefühl in Gedanken niederzuschreiben. Es
ist nicht wahr, dass man stirbt. Man lebt. In einem verzehnfachten
Leben. Mit einem verdoppelten Leben als Mensch und als Seliger:
das Leben der Erde und das des Himmels.
Man erreicht und überhöht, oh, dessen bin ich sicher,
das Leben ohne Schaden, ohne Verminderung noch Begrenzung; denn
Du, Vater, Sohn und Heiliger Geist du, Gott,
Schöpfer und Dreieiniger,
hast Adam das Leben gegeben als Präludium für
das Leben nach der Aufnahmen durch dich in den Himmel, nach einem
friedvollen Übergang von dem irdischen Paradies
zum himmlischen und einem Sprung in die liebenden Arme der Engel;
so wie es der süsse Schlummer und die süsse Auffahrt
Marias in den Himmel war, um zu dir zu gelangen, zu dir, zu dir,
zu dir! Man lebt das wahre Leben.
- S. 157:
«unsere Grossen Israels
scheinen wirklich die wilden Esel zu sein, von denen der Prophet
spricht. Verwahrloste in der Wüste ihres Herzens; denn, glaubt
es mir, solange jemand mit Gott ist - auch wenn er arm wie Job,
allein und nackt ist - ist er nie allein, arm und entblösst,
nie in der Wüste. Doch sie haben Gott aus ihren Herzen entfernt
und befinden sich daher in einer öden Wüste. Wie wilde
Eselinnen wittern sie im Wind den Geruch der Esel; was hier in
unserem Fall, wegen der Begehrtheit Macht, Geld und ausserdem
mit Recht Unzucht heisst: deren Geruch laufen sie nach bis zum
Verbrechen. Ja, sie folgen ihm und werden ihm mehr und mehr folgen.
Sie wissen nicht, dass nicht ihr Fuss, sondern ihr Herz nackt
ist in den Augen Gottes, der ihr Verbrechen bestrafen wird. Wie
werden Könige und Fürsten, Priester
und Schriftgelehrte überrascht sein,
die in Wahrheit zu dem, was nichts ist, oder schlimmer
noch, was Sünde ist, gesagt haben und sagen:
'Du bist mein Vater. Du hast mich erschaffen!'
- S. 158:
«Erwägt doch: der Mensch ist verpflichtet,
Gott zu erkennen aus Dankbarkeit und mit Rücksicht auf den
eigenen Verstand. Aus Dankbarkeit: Gott hat den Menschen
erschaffen
Rücksicht auf den eigenen Verstand:
Der Irre und der Schwachsinnige sind ihren Betreuern nicht
dankbar, denn sie verstehen der wahren Werte der Pflege nicht
und hassen den, der sie wäscht und füttert, sie führt
oder zu Bett bringt, sie überwacht und vor Gefahren hütet;
sie hassen ihn weil sie aufgrund ihrer Geisteskrankheit
die Pflege mit Quälerei verwechseln. Der Mensch, der gegen
Gott fehlt, entehrt sich selbst, weil er mit Verstand begabt ist.
Nur die Schwachsinnigen, oder die Irren sind unfähig,
den Vater vom Fremden, den Wohltäter vom Feind zu unterscheiden.
Der intelligente Mensch erkennt seinen
Vater und seinen Wohltäter; er freut sich, ihn immer besser
kennenzulernen, auch in Dingen, die er nicht kennt, da sie vielleicht
geschehen sind, bevor er geboren wurde oder bevor er dem Vater
oder vom Wohltäter beschenkt worden ist. So muss man es
auch mit dem Herrn halten.
254. In Kerioth; Jesus spricht in der Synagoge. S. 160
255. Im Haus des Judas von Kerioth. S. 163
- S. 169:
«besser tot als ein schlechter Apostel!
Kann ich so beten? Was sagst du?» «Bete zu Gott, dass
er alles zum Besseren wende. Die Leiden der Mutter retten die
Söhne, weisst du das nicht?»
256. Das launenhafte Mädchen von Bethginna. S. 169
257. In der Ebene auf dem Weg nach Askalon. S. 175
258. Im Streit mit den Pharisäern;
Jesus Herr auch über den Sabbat. S. 179
259. Jesus und die Seinen auf dem Weg nach Askalon. S. 183
- S. 188:
«Dein Sohn und deine Frau sind
nicht tot; ihr Geist überlebt. Das Fleisch
ist tot. Der Tod darf nicht erschrecken. Der Tod ist leben für
den, der auf Gott vertraut und als Gerechter lebt. Denkt daran
260. Die Predigten und die Wunder in Askalon.
S. 194
- S. 200:
«Jede Unhöflichkeit ist stets Mangel
an Liebe.»
261. Jesus verbrennt in Magdalgad ein heidnisches Götzenbild.
S. 201
262. Belehrungen der Apostel auf dem Weg nach
Jabnia. S. 207
- S. 211:
«Es scheint als hätten die Irrtümer
der Jahrhunderte den Instinkt der Seelen geändert.
Aber es ist nicht so. Der Irrtum umnebelt den Verstand. Da der
Verstand mit dem Fleisch verbunden ist, spürt er das Gift,
das von Satan in den tierischen Menschen eingeträufelt
wird. So kann der Irrtum auch das Herz einhüllen, denn auch
es ist in das Fleisch eingebettet und spürt das Gift. Die
dreifache Begierde bedrängt die Sinne, die Gefühle und
die Gedanken. Der Geist aber ist nicht mit dem Fleisch
verwachsen. Er kann zwar von den Fäusten Satans und von der
Lüsternheit bedrängt werden. Er kann geblendet werden
durch die Angriffe des Fleisches und von Spritzern kochenden Blutes
des Menschen-Tieres, das in ihm lebt. Doch
sein Verlangen nach dem Himmel, nach
Gott, ist nicht verlorengegangen. Das Verlangen kann sich nicht
ändern. Seht ihr das reine Wasser dieses Baches? Es ist
vom Himmel gefallen und wird zum Himmel zurückkehren durch
den von Sonne und Wind geförderten Prozess der Verdunstung.
Es kommt herab uns steigt wieder auf. Das Element
verbraucht sich nicht, es kehrt zu seinem Ursprung zurück,
- S. 214:
«Als Diener eines unendlichen Gottes müsst
ihr die Unendlichkeit in all eure Absichten
legen.
263. Jesus und die Seinen auf dem Weg nach Modin. S. 214
264. Jesus spricht zu Wegelagern. S. 218
265. Die Ankunft in Behter. S. 223
- S. 225:
«Jesus sagt: «In Wahrheit
sage ich euch, dass nicht ich allein, sondern jeder, der mit Gott
in Heiligkeit, Reinheit und tiefem Glauben vereinigt
ist, dies und noch mehr tun kann. Der Blick eines Kindes, dessen
Seele mit Gott vereinigt ist, kann heidnische Tempel
zum Einsturz bringen, ohne die Kraft Samsons zu
benötigen; kann mit Sanftmut wilden Tieren und wilden Menschen
befehlen; kann den Tod abweisen und Krankheiten der Seele besiegen;
wie das Wort eines Kindes, das mit Gott verbunden und Werkzeug
des Herrn ist, auch Krankheiten heilen, Schlangen das Gift nehmen
und jedes Wunder wirken lassen. Denn Gott wirkt in
ihm!» «Also, du, Meister, hast es gekonnt,
weil du Gott bist und weil du als Mensch mit Gott vereinigt bist.
Und so kann es geschehen, dass jemand dasselbe erreichen kann
oder schon erreicht hat, weil er mit Gott vereint ist!» «Aber
du fragst nicht nach dem Schlüssel dieser Vereinigung und
nach dem Geheimnis dieser Macht? Nicht alle Menschen
erreichen sie, obwohl alle die gleichen Voraussetzungen haben.»
«Richtig! Wo ist der Schlüssel dieser Kraft, die einen
mit Gott vereinigt und den Dingen befiehlt? Handelt es sich um
ein Gebet oder geheime Worte?» «Vor kurzem
hat Judas des Simon den Widder zum Sündenbock
für alle die Unannehmlichkeiten, die uns zugestossen sind,
gemacht. Die Tiere können nicht hexen. Befreit euch von diesem
Aberglauben er ist Götzendienst
und kann Unglück verursachen. Da es keine Formeln
gibt, um Hexereien zu vollbringen, so gibt es
auch keine geheimen Worte, um Wunder zu wirken. Es gibt nur die
Liebe. Wie ich schon gestern abend gesagt habe, besänftigt
die Liebe die Grausamen und sättigt die Geizigen. die Liebe:
Gott! Mit Gott in euch, ganz in Besitz genommen durch das Verdienst
einer vollkommenen Liebe, wird das Auge zum Feuer, das jedes Götzenbild
in Flammen aufgehen lässt und die Götzen
zu Boden wirft, und das Wort wird Macht. Weiter: Das Auge wird
zur Waffe, die entwaffnet. Man kann Gott, der Liebe, nicht widerstehen.
Nur der Dämonen
widersteht ihr, denn er ist der vollkommene Hass, und mit ihm
widerstehen ihr seine Söhne. Die anderen, die Schwachen,
die von einer Leidenschaft besessen sind, aber sich nicht freiwillig
an den Dämon verkauft haben, widerstehen ihr nicht. Was auch
ihre Religion oder ihre Glaubenslosigkeit
sei, welches auch das Niveau ihrer geistigen Niedrigkeit sei,
sie werden von der Liebe getroffen, welche die grosse Siegerin
ist. Suche sie zu erreichen, und zwar bald, dann wirst du das
tun können, was die Kinder Gottes und die Träger Gottes
tun.»
- S. 227:
«er (Johannes) hat ein
Blatt im Buch des Lebens umgewendet und neue Geheimnisse
kennengelernt. Sonst nichts! Er ist euch vorausgegangen, denn
er hält sich nicht damit auf, jedes Hindernis zu bewerten,
jede Schwierigkeit abzuwägen, jeden Nutzen zu berechnen.
Er sieht die Erde nicht mehr. Er sieht das Licht
und geht auf es zu, rastlos. Aber lasst ihn in Ruhe. Die Seelen,
die mehr Feuer verbrauchen, kann man nicht stören in ihrem
Brand, der erfreut und verzehrt. Man muss sie brennen lassen.
Es ist für sie höchste Freude und höchste Belastung
zugleich. Gott gibt ihnen auch Augenblicke der Nacht; denn er
weiss, dass der Brand die Seelenblüte versengt, wenn sie
einer andauernden Sonne ausgesetzt ist. Gott gewährt Schweigen
und mystischen Tau den Seelenblüten, wie den Blumen des Feldes.
Lasst den Athleten der Liebe in Frieden, wenn ihn
Gott ihm gewährt. Dann versteht ihr das Bedürfnis nach
Achtung, Schweigen und Schatten, das die Seelen empfinden, welche
die Liebe zu ihrer Beute und zu ihrem Werkzeug gemacht hat
wenn ihr dort angekommen seid, habt ihr das gleiche Bedürfnis
nach Schweigen und Verborgenheit, das Johannes jetzt hat. Und
wenn ich nicht mehr unter euch bin, denkt daran, dass ihr zur
Bemessung einer Bekehrung und der Macht der Heiligkeit
immer die Demut als Massstab nehmen müsst. Wenn in einem
der Stolz anhält, dann lasst euch nicht täuschen und
glaubt nicht, dass er sich bekehrt hat. Wenn von einem gesagt
wird, dass er ein 'Heiliger'
sei, aber stolz ist, dann könnt ihr sicher sein, dass es
sich nicht um einen Heiligen handelt. Er könnte wie ein Scharlatan
scheinheiliger den Heiligen spielen und Wunder vortäuschen;
aber er ist kein Heiliger. Der Anschein ist Scheinheiligkeit,
die Wunder sind Satanismus.
266. Der Gelähmte am Teich von Bethsaida. S. 230
267. In Bethanien; «Meister, Maria hat
Martha gerufen». S. 240
268. Margziam wird Porphyria, der Frau des Petrus
anvertraut. S. 243
269. Jesus spricht in Bethsaida. S. 246
270. Die blutflüssige Frau und die Töchter
des Jairu. S. 248
271. Jesus und Martha in Kapharnaum. S. 253
- S. 256:
«ich habe sie einmal vorgefunden, wie
sie sich heftig auf die Brust und den Schoss schlug; sich das
Gesicht zerkratze und den Kopf gegen die Mauer schlug; und als
ich sie dann fragte: 'Warum tust du das?' da drehte sie sich wütend
um und sagt: 'Um mich zu vernichten, meine Eingeweide herauszureissen
und den Kopf zu zerschmettern. Schädliche, verfluchte Dinge
müssen zerstört werden. Ich vernichte mich!'
- S. 257:
«Sie selbst hält sich für eine
Kranke, für eine an sündhaftem Fieber Leidende. Ich
sage, sie ist krank, weil sie von einem Dämon
besessen ist. Auch das ist eine Krankheit. Diese Unbeherrschtheit,
die Wutausbrüche, die Weinkrämpfe, diese Trostlosigkeit
und das Verlangen nach mir, sind alles Phasen ihrer Krankheit;
sie macht kurz vor ihrer Heilung die schlimmsten
Krisen durch. Du tust gut daran, gut zu ihr zu sein.
Du tust gut daran, mit ihr geduldig zu sein. Du tust gut daran,
zu ihr von mir zu sprechen. Habe keine Scheu, in ihrer Gegenwart
meinen Namen zu nennen. Arme teure Seele meiner Maria, die so
sehr leidet! Meiner Maria, die ein siebenfaches Gift in
sich hat neben dem allgemeinen Gift des ersten Menschen! oh arme,
teure Maria, bei der von den sieben Dämonen der des Hochmuts
am schwächsten ist. Nur deswegen wird sie gerettet werden!»
«Aber wenn sie auf dem Weg jemand begegnet, der sie von neuem
zum Laster verführt? Sie selbst fürchtet
sich davor
» «Immer wird sie sich davor fürchten,
bis sie soweit ist, dass sie vor dem Laster Ekel empfindet. Aber
habe keine Angst! Wenn eine Seele schon dieses Verlangen hat zum
Guten zu kommen, und nur noch von dem dämonischen Feind
zurückgehalten wird, der weiss, dass er seine Beute verliert,
und von dem persönlichen Feind, dem eigenen Ich, das
noch menschlich denkt und sich selbst menschlich beurteilt und
der Meinung ist, er urteile wie Gott, um den Geist
daran zu hindern, das menschliche Ich zu meistern, dann ist diese
Seele schon stark geworden gegen die Angriffe des Lasters
und der Lasterhaften. Sie hat den Polarstern
gefunden und weicht von der Ausrichtung nicht mehr ab. Sie kommt
aus den Flammen. Sie ist ganz mit Wunden bedeckt.
Man kann ihr nur mit dem Balsam der Güte, des Verzeihens,
der Hoffnung helfen. Lass sie nur zu mir kommen. Sage vielmehr
zu ihr: 'Wann gedenkst du zu kommen? Aber sage nicht zu ihr: 'Komm
mit mir'. Vielmehr, wenn du merkst, dass sie zu mir kommt, dann
bleibe du zurück. Kehre nach Hause zurück
sie
wird zurückkehren ganz überwältigt von der Barmherzigkeit.
Denn ich muss sie befreien von der Macht der Bosheit, die sie
gefangenhält, und sie wird für einige Stunden wie ohnmächtig
sein wie eine, welcher der Arzt die Knochen entfernt hat. Aber
dann wir sie sich besser fühlen. Sie wird staunen. Sie
wird ein grosses Bedürfnis nach Liebe und Schweigen haben.
Steh ihr bei, als wärst du ihr zweiter Schutzengel
ohne Aufdringlichkeit! und wenn du sie weinen siehst, lass sie
weinen. Und wenn du siehst, dass sie lächelt und darauf ernst
wird und dann wieder auf eine ganz andere Art lächelt, mit
einem veränderten Blick, mit einem anderen Gesicht, dann
stelle ihr keine Fragen, bringe sie nicht in Verlegenheit. Sie
leidet mehr beim Aufstieg als beim Abstieg
Und sie muss sich selbst helfen, wie sie auch von selbst
abgestiegen ist. Damals beim Abstieg hat sie eure Blicke nicht
ertragen, denn in euren Augen lag der Vorwurf. Auch jetzt ist
sie in ihrer endlich erwachten Scham nicht fähig,
euren Blick zu ertragen. Damals war sie stark, denn sie hatte
Satan und die bösen Mächte, die sie
beherrschten; sie konnte der Welt trotzen; und dennoch
konnte sie es nicht ertragen, in ihrer Sünde
von euch gesehen zu werden. Jetzt ist Satan nicht mehr ihr
Herrscher. Er ist noch Gast bei ihr, aber er wird schon vom
Willen Marias an der Gurgel gepackt. Und sie hat mich noch nicht.
Deshalb ist sie noch zu schwach. Sie kann die Liebe deiner schwesterlichen
Augen bei ihrem Bekenntnis zu ihrem Erlöser
noch nicht ertragen. Sie setzt all ihre Kräfte dafür
ein, den siebenfachen Dämon zu erdrosseln. Im übrigen
ist sie hilflos, entblösst. Aber ich werde sie wieder ausstatten
und stark machen.
272. Heilung der beiden Blinden und des stummen
Besessenen. S. 259
273. Das Gleichnis vom verlorenen Schaft. S. 264
274. «Nach der Erinnerung an das Gesetz habe ich die
Hoffnung auf Vergebung singen lassen». S.
267
- S. 267:
«Gott ist gut. Mit allen ist er gut.
Er misst nicht mit menschlichem Masse. Er macht keinen Unterschied
zwischen Sünde und Todsünde.
Die Sünde schmerzt ihn, um welche es sich auch immer handelt.
Die Reue erfreut ihn; er ist bereit zu verzeihen.
Der Widerstand gegen die Gnade macht ihn unerbittlich
streng; denn die Gerechtigkeit kann dem Unbussfertigen
nicht verzeihen; so stirbt er als solcher trotz aller Hilfe, die
er empfangen hat, um sich zu bekehren.
- S. 268:
«Aber denkt ein solcher nicht daran,
dass der Hochmut geistige Unreinheit ist, dass die Lieblosigkeit
Unreinheit des Herzens ist? Wirst du beleidigt? Ich wurde
es vor dir und mehr als und ich war der Sohn Gottes. Wird
dein Gewand in den Schmutz geraten? Habe ich nicht mit meinen
Händen diesen Schmutz berührt, ihm auf die Füsse
geholfen und gesagt: 'Wandle auf diesem neuen Weg!'
in
welches Dorf ihr auch kommt, erkundigt euch, ob dort jemand ist,
der es verdient, und dann wohnt bei ihm' Damit die Welt
nicht murrt. Die Welt ist stets geneigt, in allen Dingen das
Schlechte zu sehen. Wenn ihr in diese Häuser eintretet,
dann grüsst mit den Worten: 'Der Friede sei mit diesem
Haus. Wenn das Haus dessen würdig ist, dann wird der Friede
über dasselbe kommen; wenn es nicht würdig ist, kommt
er auf euch zurück. 'Ich möchte damit sagen: bis
ihr nicht ganz sicher über die Unbussfertigkeit seid, müsst
ihr für alle die gleiche Liebe haben. Und ich habe diese
Unterweisungen vervollständigt mit den Worten: 'Und wenn
euch jemand nicht aufnimmt und eure Worte nicht anhört, dann
schüttelt beim Verlassen dieser Häuser oder dieser Stadt
den Staub, der an euren Sohlen haftet ab.' Für die Guten,
aus denen die ständig geübte Güte gleichsam einen
Block reinsten Kristalls macht, ist die Gefahr der Unzucht nur
ein Staub, den man abschüttelt oder fortblasen kann, ohne
dass eine Narbe zurückbleibt. Seid wahrhaftig gut, ein
einziger Block mit der ewigen Güte in der Mitte, und kein
Verderbnis wird euch erreichen und beschmutzen können, ausser
die Sohlen, die den Boden Berühren. Die Seele ragt hoch darüber
hinaus. Die Seele des Guten ist ein mit Gott. Die Seele ist
im Himmel. Dorthin gelang kein Staub und kein Schlamm,
auch wenn er mit Hinterlist gegen den Geist des Apostels
geschleudert wird. Er kann das Fleisch verletzen, euch materiell
oder moralisch verwunden, euch verfolgen oder beleidigen; denn
das Böse hasst das Gute. Bin ich vielleicht nicht beleidigt
worden? Bin ich nicht getroffen worden? Aber haben die Schläge,
die hässlichen Worte, meinen Geist getroffen. Haben sie ihn
verwirrt? Nein! Körperlich stirbt er wohl. tagtäglich
stirbt er in metaphorischem Sinn; aber
es wird nur das menschliche Ich zerbrochen. Das ist jedoch kein
Tod; es ist Leben. Der Geist siegt über den Tod des Menschlichen.
- S. 269:
«Die Vergebung! Sie
ist der Tau, der auf den Feuerbrand des Schuldigen fällt,
dann aber trinkt sie die Erfrischung und erholt sich
er ist die Feuchtigkeit der Sterne, ein liebevolles Weinen der
Amme auf die durstigen Kinder, und dringt als Erquickung zusammen
mit der süssen und belebenden Milch ein. Oh die Geheimnisse
der Elemente, die tätig sind, auch wenn der
Mensch ruht oder sündigt!
- S. 270:
«ich enthüllte mich in übermenschlicher
Art und lehrte die Vollkommenheit: keine
schlechten Gespräche führen, nicht einmal mit unserem
Innersten. Denn Gott sieht, und er muss in ein reines Inneres
sehen, um dort hinabzusteigen und seinen Aufenthalt nehmen zu
können.
- S. 271:
«Warum habe ich das Wunder
nicht in jenem Haus gewirkt? Um allen zu verstehen zu geben, dass
die Gegenwart Gottes eine reine Umgebung erfordert, aus Rücksicht
auf seine erhabene Majestät. Warum
will ich aber nicht, dass sie von der geängstigten Mutter
Satan genannt wird? Weil kein Grund Schmähung
und Hass rechtfertigt. Die erste Notwendigkeit und
die erste Bedingung, Gott in sich zu haben, besteht darin, keinen
Groll zu hegen und zu verzeihen, zu verstehen. Die zweite
Bedingung besteht darin, dass man anerkennt, nicht sündenfrei
zu sein; man darf nicht allein die Fehler anderer sehen. Die dritte
Bedingung ist, dass man dankbar und treu zu bleiben weiss,
wenn man Gnade erlangt hat, aus Gerechtigkeit dem
Ewigen gegenüber.
- S. 273:
«um eine Seele gewinnen zu können,
muss man zu lieben verstehen. Um eine Seele zu gewinnen
muss man sie soweit bringen, dass sie liebt; dass sie das Gute
liebt und ihren armen, sündigen Liebhabereien entsagt.
-
Wisst ihr nicht, dass die Seelen leichter als die Körper
zu erwecken sind; dass das barmherzige und liebevolle Wort: 'Schwester,
steh auf, zu deinem Heil!' oft Wunder wirkt? Ich
habe mich vor dem Ärgernis der anderen nicht gefürchtet.
Vor den Augen Gottes war mein Werk gerechtfertigt. Vor den Augen
der Gerechten war es verständlich. Das Auge des Böswilligen,
in dem die Bosheit gärt, die aus einer inneren Fäulnis
entsteht, hat keinen Wert. Es findet auch Schuld an Gott!
Es sieht nur sich selbst vollkommen. Deswegen kümmerte ich
mich nicht darum.
- Die drei Phasen der Rettung einer Seele
sind die folgenden:
- Völlig untadelhaft sein um reden zu können, ohne
zum Schweigen gezwungen zu werden.
- Auch dort arbeiten, wo einer, der seine Mission
nicht ernst nimmt, fliehen würde.
- Sobald die Seele, die im Schweigen bereut hat, sich weinend
und an ihre Vergangenheit denkend, schüchtern und in der
Furcht, zurückgewiesen zu werden, dem Apostel
nähert, muss dieser ein Herz haben, das grösser als
das Meer, zarter als das Herz einer Mutter und verliebter als
das eines Bräutigams ist; er muss es vollkommen öffnen,
um Wogen der Zärtlichkeit ausfliessen zu lassen.
275. Jesus zu Martha: «Du hast den Sieg
schon in deiner Hand». S. 275
276. Magdalena im Haus des Pharisäers
Simon. S. 277
277. «Viel wird dem verziehen, der viel liebt. S. 280
- S. 280:
«Was die Pharisäer
und seine Freunde veranlasst hat, das Haupt zu senken, und was
nicht im Evangelium berichtet wird, sind die
Worte, die mein Geist durch einen Blick wie Blitze
in diese ausgetrocknete und hungrige Seele geschleudert hat. Ich
habe viel mehr geantwortet als berichtet wird; denn mir war
nichts von den Gedanken der Menschen verborgen. Und er hat
meine wortlose Sprache verstanden, die vorwurfsvoller war, als
meine Worte hätten sein können. Ich habe ihm gesagt:
'Nein keine niederträchtige Unterstellung, um dich vor dir
selbst zu rechtfertigen. Ich habe keine Sinnenlust
wie du. Die Frau kommt nicht zu mir in sinnlicher Absicht.
Ich bin nicht wie du und deinesgleichen. Sie kommt zu mir, weil
mein Blick und mein gelegentliches Wort ihre Seele erleuchtet
haben, in der die Sinnenlust die Finsternis verursacht hatte.
Sie kommt, um über ihre Sinnlichkeit Herr
zu werden, und weil sie als armes Geschöpf weiss, dass sie
allein nicht dazu imstande ist. Sie liebt in mir den Geist,
nur den Geist, dessen übernatürliche Güte sie spürt.
Nachdem sie soviel Böses von euch allen erfahren hat, die
ihr ihre Schwäche für euer Laster ausnützt
und sie schliesslich deswegen verachtet habt, kommt sie zu mir,
weil sie fühlt, dass sie hier das Gute, die Freude, den
Frieden gefunden hat, die sie im Pomp und Glanz der Welt
vergeblich gesucht hat. Bemühe dich um die Heilung
deiner Seele von deinem Aussatz du scheinheiliger
Pharisäer; bemühe dich, die
Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Lege ab deinen Geistesstolz
und deine fleischliche Wollust. Sie sind ein viel
ekelerregender Aussatz als der körperliche. Von letzterem
könnt ihr durch meine Berührung geheilt werden, wenn
ihr mich darum bittet. Vom Aussatz des Geistes nicht, denn
ihr wollt nicht von ihm befreit werden, weil er euch gefällt.
Sie aber will es! Und deswegen reinige und befreie ich sie von
den Ketten ihrer Sklaverei. Die Sünderin
ist tot. Sie liegt da im Schmuck, den sie mir, sich schämend,
schenkt, damit ich ihn heilige, indem ich ihn für die Bedürfnisse
meiner Person und meiner Jünger verwende;
für die Armen, denen ich mein Überfluss der anderen
zu Hilfe komme.
- S. 281:
«Denn ich, der Herr des Weltalls,
besitze jetzt nichts, ich, der Erlöser
der Menschen, Sie ist dort in dem Duft, den sie auf meinen Füssen
hinterlassen hat; den Füssen, denen du eine Erfrischung mit
dem Wasser deines Brunnens versagt hast, nachdem ich so weit gegangen
war, um auch dir das Licht zu bringen. Die Sünderin
ist tot. Sie ist wieder Maria geworden, schön wie ein reines
schamhaftes Mädchen in ihrer aufrichtigen Liebe. Sie hat
sich in ihren Tränen gewaschen
sie nimmt ihren letzten
Salbtopf, den sie für mich aufbewahrt hat, und giesst ihn
aus über meine Füsse und Haupt, ohne Tränen und
mit einem Blick, den die Liebe und die Sicherheit, Vergebung
erlangt zu haben und gerettet zu sein, erstrahlen lässt.
Jetzt kann Maria mein Haupt berühren und salben. Reue
und Liebe haben sie gereinigt mit dem Feuer der Seraphim,
und sie selbst ist nun ein Seraph.
- Sage es dir selbst, Maria, meine 'kleine Stimme', sage es
den Seelen. Gehe und sage es den Seelen, die nicht zu mir zu kommen
wagen, weil sie sich schuldig fühlen. Viel, ja sehr viel
wird dem verziehen, der viel liebt. Der mich sehr liebt. Ihr wisst
nicht, ihr armen Seelen, wie euch der Erlöser
liebt! Fürchtet euch nicht vor mir! Kommt voller Vertrauen!
Voller Mut! Ich öffne euch mein Herz und die Arme. Denkt
immer daran: Ich mache keinen Unterschied zwischen dem, der mich
mit unversehrter Reinheit liebt, und dem, der mich mit der aufrichtigen
Zerknirschung eines in der Gnade wiedergeborenen Herzens
liebt. Ich bin der Erlöser. Erinnert euch immer daran!
278. Erwägungen über die Bekehrung
Maria Magdalenas. S. 282
- S. 282:
«Immer komme ich, Maria, wenn jemand sich
bemüht, zu verstehen. Ich bin kein harter und strenger
Gott. Ich bin lebendige Barmherzigkeit. Und schneller als
der Gedanke bin ich bei dem, der sich an mich wendet».
- S 283:
«Der schlechte Mensch besudelt selbst
die reinsten Dinge, wenn er nur für sein Fleisch und Blut
lebt. Nur die Reinen sehen klar, weil die Sünde
ihren Geist nicht verwirrt. Aber, dass der Mensch
nicht versteht, soll dich nicht erschüttern, Maria. Gott
versteht. Und das genügt für den Himmel.
Die Ehre, die von den Menschen kommt, vermehrt um keinen Grad
die Herrlichkeit, die den Auserwählte
im Paradies zuteil wird. Bedenke
das immer! Die arme Maria Magdalena ist
in ihren guten Taten immer falsch beurteilt worden. Dasselbe war
nicht der Fall in Bezug auf ihre sündhaften Handlungen; denn
das waren Bisse der Wollust für den unersättlichen Hunger
der Lasterhaften. So wurde
sie kritisiert und falsch beurteilt zu Naim im Haus
des Pharisäers, kritisiert und getadelt
in Bethanien, in ihrem eigenen Haus. Aber Johannes
sagt ein grosses Wort, dass den Schlüssel zu dieser letzten
Kritik gibt: 'Judas
weil er ein Dieb war'.
Ich sage: 'Der Pharisäer und seine Freunde,
weil sie wollüstige Menschen waren'. Siehst Du? Die sinnliche
Begierde und die Gier nach Geld erheben die Stimme der Kritik
gegen die gute Tat. Die Guten kritisieren nicht, Niemals!
Sie haben Verständnis. Aber, ich wiederhole es dir, die Kritik
der Welt ist belanglos. Auf das Urteil Gottes kommt
es an.
279. «Es lohnt sich, eine Freundschaft zu verlieren,
um eine Seele zu gewinnen». S. 285
- S. 288:
«Der Meister hat Recht sagen
alle. Ja er hat recht. Aber sie denken nicht wie wir. Man muss
sich ihnen anpassen und sich an sie gewöhnen, um sie zu Freunden
zu haben» «Das auf keinen Fall Judas!
In der Wahrheit, in der Redlichkeit, in der Sittlichkeit,
gibt es keine Anpassung und keine Kompromisse»
- S. 290:
Jesus nimmt sie bei den Handgelenken und zwingt
sie, sich zu beruhigen und ihn anzuhören. Er beherrscht sie
durch seine hohe Gestalt und seinen magnetischen Blick. «Genug!
Ich verlange von dir, dass du meine Worte glaubst. Ich verlange
von dir Hochherzigkeit! Hast du verstanden?» Er lässt
Martha nicht los, bis sie sich endlich beruhigt hat.
- S. 291:
«Deine Schwester ist hingegangen, um ihre
Freude auszukosten, indem sie sich in eine heilige Einsamkeit
zurückgezogen hat; denn sie fühlt in sich die überempflindliche
Schamhaftigkeit der Erlösten. Ich hatte es dir schon
im voraus gesagt. Sie kann die gütigen, aber fragenden Blicke
der Angehörigen und das neue Gewand der Braut der Gnade
noch nicht ertragen. Und das, was ich sage, ist immer wahr!
«Ja Herr! Aber meine Maria ist zu sehr vom Dämon
besessen gewesen. Er hat sie sofort wieder gepackt, er
» «Er rächt sich an dir wegen der für immer
verlorenen Beute. Muss ich darauf achten, dass du, die Starke,
durch ein törichtes, grundloses Jammern nicht seine Beute
wirst? Muss ich zusehen, wie du nun an ihrer Stelle den schönen
Glauben verlierst, den ich immer bei dir beobachtet habe? Martha
schau mich an! Höre mich an! Höre nicht auf Satan!
Weisst du nicht, dass er, wenn er nach dem Sieg Gottes gezwungen
wird, eine Beute loszulassen, sofort versucht, als unermüdlicher
Räuber der Rechte Gottes, eine andere Beute zu finden?
Weisst Du nicht, dass die Qualen eines anderen, der seinen Angriffen
widersteht, weil er gut und treu ist, die Heilung
einer Seele sichert? Weisst du nicht, dass auf der Welt
nichts aus Zufall geschieht, sondern alles einem ewigen Gesetz
der Abhängigkeit und Folgerichtigkeit unterliegt, nach welchen
die Tat eines Menschen weitesgehende natürliche und übernatürliche
Folgen nach sich zieht? Du weinst hier; du lernst hier schreckliche
Zweifel kennen und bleibst deinem Christus auch
in der Stunde der Finsternis treu.
In der Nähe, an einem dir unbekannten Ort, lösen sich
in Maria die letzten Zweifel über die Unermesslichkeit der
erlangten Vergebung, und ihr Weinen wandelt sich
in Lächeln und ihr Dunkel in Licht. Es ist dein
grosser Kummer, der sie dorthin geführt hat, wo der Friede
ist und die Seelen wiedergeboren werden: zur unbefleckten Gebärerin;
zu ihr, die so sehr Leben ist, dass sie der Welt Christus schenken
durfte, der das Leben ist. Deine Schwester ist bei meiner Mutter.
280. In Begleitung von Maria Magdalena
unter den Jüngerinnen. S. 292
281. Das Gleichnis von den Fischern. S. 297
- S. 299:
«Du siehst, Martha, deine
Schwester wird von allen verstanden und geliebt. Und sie wird
es immer mehr werden. Sie wird ein Wegweiser für viele
Schuldbeladene und scheue Seelen sein. Und auch ein grosser
Ansporn für die Guten! Denn, sobald Maria die letzten Ketten
ihrer Menschlichkeit zerbrochen hat, wird
sie ein Feuer der Liebe sein. Sie hat nur die Richtung ihrer
überschwenglichen Gefühle geändert. Sie hat
ihre starke Liebeskraft auf eine übernatürliche
Ebene übertragen. Und
dort wird sie Wunder wirken. Das kann ich euch versichern.
Jetzt ist sie noch verwirrt; aber ihr werdet sehen, dass sie sich
Tag für Tag immer mehr beruhigen und an ihrer neuen Lebensweise
stark werden wird. Im Hause Simon habe ich gesagt:
'Ihr wird viel verziehen, weil sie viel liebt.' Jetzt sage
ich euch, dass ihr in Wahrheit alles verziehen
wird, weil sie ihren Gott mit all ihren Kräften, ihrer ganzen
Seele, ihrem ganzen Denken, ihrem Blut und ihrem Fleisch bis zum
letzten Opfer lieben wird.»
- S. 301:
«Was stört es euch, wenn einer derselben,
als er sich vom Feind befreit hat, verwundet worden ist, sein
Inneres aber den klaren Willen aufweist, Gottes zu sein? Das
sind erprobte, sichere Seelen. Sie sind zuverlässiger als
jene, die wie Kinder sind, die von Windel, Wiege und Amme geschützt
und gut genährt werden, ruhig schlafen und friedlich lächeln,
aber in der Folge, wenn sie an Alter und Vernunft zunehmen, und
sich die Wechselfälle des Lebens einstellen, durch ihre moralischen
Entgleisungen schmerzhafte Überraschungen bereiten.
-
«Nehmt es deshalb nicht zu leicht mit der Unterscheidung
der Seelen. Im Gegenteil! Es braucht dazu ein geistiges, vom
göttlichen Licht erleuchtetes Auge; es braucht
eine von der göttlichen Weisheit eingegossene
Erkenntnis; es bedarf der Fähigkeit, sich zu konzentrieren
in der Betrachtung; denn jede Seele ist wie
ein unklarer Text, der gelesen und betrachtet werden muss.
Es bedarf einer ständigen Vereinigung mit Gott, die alle
egoistischen Interessen vergessen lässt. Ihr müsst für
die Seelen und für Gott leben! Vorurteile,
Voreingenommenheit und Abneigung
müssen überwunden werden. Es heisst, gütig wie
ein Vater und eisern wie ein Krieger zu sein. Gütig, um Rat
zu erteilen und zu ermutigen. Eisern, um sagen zu können:
'Das ist nicht erlaubt und das darfst du nicht tun' oder: 'Das
ist ein gutes Werk und das musst du tun
' Denn, bedenkt
wohl, viele Seelen werden in den Höllensumpf geworfen. Und
es werden nicht nur die Seelen der Sünder
darunter sein, sondern auch Seelen derer, die ihre Pflicht versäumt
und zum Verlust vieler Seelen beigetragen haben.
- Es wird der Tag kommen, der letzte Tag der Erde,
der erste des vollkommenen und ewigen Jerusalem,
an dem die Engel wie die Fischer im Gleichnis die
guten von den Bösen trennen; denn nach dem unwiderruflichen
Befehl des Richters werden die Guten in
den Himmel eingehen und die Bösen in das ewige
Feuer. Und dann wird die Wahrheit
kundgetan bezüglich der Fischer und der Gefischten und jede
Heuchelei aufgedeckt, und das Volk Gottes
wird erscheinen, wie es ist mit seinen Führern und den von
den Führern Geretteten; dann werden wir sehen, dass viele
von den nach aussen hin Unscheinbaren und äusserlich sogar
elend Erscheinenden Leuchten des Himmels sein werden und das
die ruhigen, geduldigen Fischer die sind, die am meisten geleistet
haben und nun ebenso mit Edelsteinen bedeckt sind wie die von
ihnen Geretteten. «Aber die anderen Fischer, jene Satans,
nehmen sie dann den Rest?» sagt Phillipus.
«Sie versuchen, sich die Besten zu holen; die noch empfänglich
für Wunder der Gnade; und sie benützen
wiederum ausser den eigenen Versuchungen Menschen, um dies zu
erreichen. Es gibt so viele Menschen auf der Welt,
die für ein Linsengericht auf ihre Erstgeburt
verzichten!»
«in diesem Gleichnis lässt
sich der Mensch verführen vom vielen Geld, das viele Ergötzlichkeiten
verschaffen kann, und er verliert so jegliches Recht auf sein
Schatz des Reiches Gottes. Wahrlich,
ich sage euch, von hundert Menschen ist nur ein Drittel darum
bemüht, der Versuchung des Geldes oder anderen Verführungen
zu widerstehen; und von diesem Drittel versteht es nur die Hälfte,
es auf heroische Weise zu tun. Die Welt stirbt an Erstickung,
weil sie sich freiwillig von den Stricken der Sünde
erdrosseln lässt. Es ist besser, von allem entblösst
zu sein, als törichte und blendende Reichtümer
zu besitzen.
- S. 303:
«aber macht daraus einen Akt des Gehorsams,
eine freudige Pflicht, ein wirkliches Opfer und es
wird euch eine kostbare Perle sein. Die apostolische Mission
ist eine vollkommene Aufopferung, wenn sie ohne Vorbehalt geübt
wird, ein Märtyrium und eine Glorie. Sie trieft
von Tränen, Schweiss und Blut, doch sie bildet die Krone
der ewigen Herrlichkeit.»
282. Margziam lehrt Magdalena das Vaterunser. S. 303
283. Jesus zu Philippus: «Ich bin der
machtvolle Liebhaber» ; Das Gleichnis von der verlorenen
Drachme. S. 306
- S. 307:
«Philippus es gibt auch
Liebhaber, die in verschlossene Häuser eindringen, die trotz
aller Schranken und Beaufsichtigungen mit denen, die sie lieben,
zu reden vermögen; solche die alle Hindernisse der gut behüteten
Witwenschaft oder Kindheit niederreissen, oder
sonstiges
noch, und sich nehmen, was sie wollen. Und es gibt Liebhaber,
die nicht zurückgewiesen werden können, denn sie sind
mächtig in ihrem Wollen. Sie überwinden mit ihrer
Verführungskunst jeglichen Widerstand, sogar den des Teufels.»
«
du willst meine Tochter heiraten? «Nein, ihre
Seele. Ich bin der Liebhaber der in die wohlverschlossenen Häuser
eindringt und in die Herzen, die noch stärker verschlossen
sind als mit sieben mal sieben Schlüsseln. Ich bin es, der
trotz Schranken und Beaufsichtigungen mit ihnen zu sprechen weiss.
Ich bin es, der alle Hindernisse niederreisst und sich das nimmt,
was er will: Reine und Sünder, Jungfrauen
und Witwen, solche, die von Lastern frei sind; und
solche, die deren Sklaven sind. Und allen gebe ich eine neue Seele,
die wiedergeboren, beseligt und jung, ewig jung ist. Das sind
meine Verlöbnisse. Und niemand kann mir meine süsse
Beute entreissen, weder Vater noch Mutter noch Söhne, nicht
einmal Satan. Sei es, dass ich zur Seele eines Mädchens
spreche, das wie deine Tochter ist, sei es, dass ich zur Seele
eines Sünders spreche, der in die Sünde verstrickt und
von Satan mit sieben Ketten gefesselt ist: die Seele kommt
zu mir. Und nichts und niemand kann sie mir entreissen. Kein
Reichtum, keine Macht, keine Freude der Welt
kann die vollkommene Freude verleihen, die jene empfangen, welche
sich mit meiner Armut, meiner Selbstverleugnung vermählen.
Aller armseligen Güter entblösst, bekleidet mit allen
himmlischen Gütern. Freudig und heiter, Gott zu gehören,
Gott allein
Sie besitzen die Erde und den Himmel.
Die erste, weil sie diese beherrschen; den zweiten, weil sie ihn
erwerben.»
284. «Wissen ist nicht Verderben, wenn es
Religion ist». S. 312
- S. 318:
«Um die Wahrheit zu
finden, muss man Verstand und Liebe miteinander verbinden;
muss man die Dinge nicht nur mit klugen, sondern auch mit gütigen
Augen anschauen. Denn die Güte ist mehr wert als die Gelehrtheit.
Wer liebt, wird immer eine Spur Wahrheit finden. Lieben
heisst nicht, sich des Fleisches erfreuen und für das
Fleisch zu leben. Das ist keine Liebe. Das ist Sinnlichkeit.
Liebe ist Zuneigung des höheren Menschen zum höheren
Menschen. Durch die Liebe sieht man in der Gefährtin nicht
die Sklavin, sondern die Mutter der Kinder, also die andere Hälfte,
die mit dem Mann ein Ganzes bildet, das fähig ist, ein Leben
oder mehrere leben zu erschaffen; also die Gefährtin, die
dem Mann Mutter, Schwester und Tochter ist, der schwächer
ist als ein neugeborenes Kind, aber auch stärker sein kann
als ein Löwe, je nach den Umständen; und der die Mutter,
Schwester und Tochter mit vertrauensvoller und beschützender
Achtung lieben soll. Alles andere ist nicht Liebe; sondern
Laster. Und es führt nicht in die Höhe,
sondern in die Tiefe; nicht in das Licht, sondern
in die Finsternis; nicht zu den Sternen, sondern in den Schmutz.
- S. 319:
«man liebt die Frau um zu
lernen den Nächsten zu lieben! Man liebt den Nächsten
um zu lernen, Gott zu lieben. Und damit haben wir den Weg zur
Wahrheit gefunden. Die Wahrheit ist hier, oh Menschen,
die ihr sie sucht! Die Wahrheit ist Gott. Der Schlüssel,
das Wissbare zu begreifen ist hier.
- Die Lehre die ohne Fehler ist, kann nur die Lehre Gottes
sein. Wie kann der Mensch auf sein Warum eine Antwort geben,
wenn er nicht Gott hat, der ihm antwortet? Wer kann die Geheimnisse
der Schöpfung enthüllen, auch
nur die einfachsten, wenn nicht der höchste Schöpfer,
der alles erschaffen hat? Wie können wir das lebendige
Wunderwerk begreifen, das der Mensch ist, das
Wesen, in dem sich die tierische Vollkommenheit
mit der unsterblichen Vollkommenheit, welche die Seele
ist, verbindet, wodurch wir gleichsam Götter werden, wenn
wir eine lebendige Seele in uns haben, die frei von jenen Sünden
ist, die einen Unmenschen besudeln würden,
und die der Mensch aber begeht, und derer er sich sogar rühmt?
- Ja, die Erde, die grünende und blühende
Erde, die Früchte, die auf den Bäumen immer mehr anschwellen,
die Vögel, die sich vermehren, die Winde, die die Wolken
zerteilen, die Sonne, die seit Jahrhunderten
und Jahrtausenden immer zur rechten Zeit aufgeht;
alles spricht von Gott, alles erklärt Gott, alles enthüllt
und offenbart Gott. Wenn die Wissenschaft
sich nicht auf Gott stützt, wird sie zum Irrtum,
der nicht erhöht, sondern erniedrigt. Das Wissen
ist keine Verdorbenheit, wenn es Religion ist.
Wer in Gott sein Wissen hat, der fällt nicht; denn er
fühlt seine Würde, weil er an seine ewige Zukunft
glaubt. Aber man muss den wirklichen Gott suchen; nicht
Geister, die keine Götter sind,
sondern Traumbilder der Menschen; die noch in
den Windeln der geistigen Unwissenheit eingehüllt
sind, weshalb ihre Religion keine Spur von Weisheit
und ihr Glaube keine Spur von Wahrheit aufweist.
- Man kann in jedem Alter weise werden. Auch Job
sagt es: 'Beim Einbrechen des Abends wird in dir ein Mittagslicht
aufgehen, und wenn du glaubst, am Ende zu sein, wirst du aufsteigen
wie der Morgenstern. Du wirst voll sein von
Vertrauen durch die Hoffnung, die dich erwartet.'
- Es genügt der Wille, die Wahrheit zu finden.
Früher oder später lässt sie sich gewiss finden.
Hat sie einer gefunden, dann wehe ihm, wenn er ihr nicht folgt
und die Starrköpfigkeit Israels
nachahmt, die schon den Leitfaden in der Hand halten, der Gott
finden lässt: alles, was über mich im Buch geschrieben
steht! Sie wollen sich dennoch nicht der Wahrheit ergeben, die
sie hassen, indem sie auf ihren Verstand und ihr Herz das Gewicht
des Hasses und der äusseren Formen
häufen.
- S. 320:
«Sie wissen nicht, dass sich die Erde
wegen der allzu grossen Last unter ihren Schritten öffnen
wird, die sie siegreich halten, die aber nichts anderes sind als
die Schritte eines Sklaven der Formeln, der Hinterlist
und der Selbstsucht, und dass sie verschlungen
und dort hinabstürzen werden, wo sich die ihrer Schuld an
einem Heidentum Bewusstsein
hingehört; sie sind schuldiger als die Völker,
die sich ihr Heidentum selbst gegeben haben, um eine Religion
zu haben, nach der sie sich richten können.
- Nein, so wie ich den unter den Kindern Israels
nicht zurückweise, der reumütig ist, so weise ich auch
jene Götzendiener nicht zurück,
die das glauben, was man sie gelehrt hat, und innerlich seufzen:
'Gebt uns die Wahrheit!'
285. Im Haus von Kana. S. 321
- S. 323:
«sage auch: 'ich liebe sie.' Ich weiss,
dass es schwerer ist, jemand zu verzeihen, der zu uns gehört
und gesündigt hat, als einem, der die Entschuldigung hat,
Heide zu sein. Aber wenn der Schmerz
gross war wegen des Abfalls einer Verwandten,
so müssen das Mitleid und die Verzeihung um so grösser
sein.'
- S. 326:
«Oh, Judas! Judas! Wie wärest
du streng mit den Sündern, mit den Menschen!
Auch die Menschen wissen, dass sie ein Leben und noch ein anderes
Leben haben, und sie hüten sich nicht davor, das eine wie
das andere der Gefahr auszusetzen.» «Haben wir zwei
Leben?» «Das des Leibes und das der Seele, das weisst
du doch.» «Ach so!, Ich dachte, du hättest die
Seelenwanderung gemeint, Es gibt
ja Leute, die an sie glauben.» «Es gibt keine Seelenwanderung.
Aber es gibt zwei Leben. Und doch setzt der Mensch
beide der Gefahr aus. Wenn du Gott wärest, wie würdest
du die Menschen beurteilen, die ausser dem Instinkt
auch Vernunft besitzen?» «Sehr streng, es sei denn,
dass es sich um Schwachsinnige handelt.» «Ich würde
sie nicht in Betracht ziehen.» «Du würdest also
mit einem Menschen, der Gott und seine Gesetzte kennt und dennoch
sündigt, kein Mitleid haben?» «Ich würde
kein Mitleid haben; denn der Mensch muss wissen, wie er sich zu
verhalten hat.» «Er müsste es wissen.»
«Er muss, Meister! Es ist eine unverzeihliche
Schande, wenn ein Erwachsener in gewissen Sünden fällt;
besonders, wenn er nicht dazu gezwungen wird.» «Welche
Sünden meinst du damit?» «Vor allem die der Sinnlichkeit.
Es handelt sich um eine hoffnungslose Erniedrigung
Maria Magdalena neigt das Haupt. Judas fährt
fort: «Und es ist auch für die anderen eine Verführung;
denn vom Körper der Unreinen geht ein Gärungsgeruch
aus, der auch die Reinsten verwirrt und zur Nachahmung treibt»
Während Maria Magdalena den Kopf immer tiefer sinken lässt,
sagt Petrus: «Oh! Sei nicht so streng! Die
erste, welche diese unverzeihliche Schande begangen hat, war Eva.
Und du willst mir wohl nicht sagen, sie sei vom Gärungsgeruch
verdorben worden, der von einem Lüstling ausgegangen ist.
Ausserdem sollst du wissen, dass sich in mir nichts regt, auch
wenn ich neben einem Wollüstling sitze. Das sind seine Angelegenheiten»
«Die Nähe beschmutzt immer. Wenn nicht das Fleisch so
die Seele und das ist schlimmer.»
- S. 327:
«Ich sage, man soll nicht so streng sein;
denn die Engel des Herrn hören die Worte der
Menschen und schreiben sie in ewige Bücher
ein, und es könnte peinlich sein, eines Tages hören
zu müssen: 'Es soll dir geschehen nach deinem eigenen Urteil!'
Ich sage: Wenn Gott mich gesandt hat, dann geschah dies, damit
all denen, die bereuen, verziehen werde; denn Gott weiss, wie
sehr ein Mensch Satans wegen schwach sein kann.
Judas, antworte mir: Gibst du zu, dass Satan sich
einer Seele so bemächtigen und einen solchen Zwang auf sie
ausüben kann, dass sich die Sünde in
den Augen Gottes verringert?» «Das gebe ich nicht zu!
Satan kann nur den niederen Teil des Menschen angreifen.»
- S. 328:
«man könnte meinen, dass Satan
tatsächlich nur über die Sinne Macht hat: Die Augen,
die Ohren, die Zunge und das Gehirn. Aber, Meister,
wie erklären sich dann gewisse Arten von Bosheit? Handelt
es sich da nicht um Besessenheit? Ein Doras zum Beispiel?»
- «Ein Doras, wie du sagst, um in der Liebe gegen niemand
zu fehlen, und Gott möge dich dafür belohnen, oder eine
Maria, wie wir alle denken, sie als erst, nach den klaren und
lieblosen Anspielungen des Judas, sind die am vollkommensten
von Satan Besessenen; denn in ihnen
dehnt Satan seine Macht über die drei Grade des Menschen
aus. Es handelt sich um die am meisten tyrannisierenden und
subtilsten Besessenheiten, von denen sich
nur jene befreien, die immer nur wenig im Geist erniedrigt
worden sind, so dass sie noch die Einladung des Lichtes
verstehen.
- Doras war nicht wolllüstig; aber dennoch hat er es nicht
verstanden zum Erlöser zu kommen. Darin
liegt der Unterschied: während bei den durch satanische Einwirkung
Mondsüchtigen, Stummen,
Tauben oder Blinden die Angehörigen
daran denken, sie zu mir zu bringen, kann in diesen im Geist
Besessenen nur der Geist danach trachten, die
Freiheit zu suchen, Deswegen wird ihnen verziehen, und sie werden
befreit. Denn ihr Wille hat damit begonnen, sich aus der Besessenheit
durch Satan zu befreien.
- Aber jetzt gehen wir zur Ruhe, Maria, die du weisst, was es
heisst, besessen zu sein, bete für alle, die sich selbst
der Gewalt des Feindes aussetzten, indem sie sündigen und
Schmerz verursachen.»
286. Johannes wiederholt die Rede Jesu auf
dem Tabor. S. 329
- S. 331:
«Gott hat sie erschaffen. Er schuf
zuerst die Elemente; denn sie sind notwendig,
wenn sie auch manchmal schädlich zu sein scheinen. Vergesst
nicht; Selbst der kleinste Tautropfen hat seine Daseinsberechtigung,
ebenso wie das kleinste, lästige Insekt nicht ohne Grund
auf Erden ist. es gibt keinen Wirbelwind
ohne Grund, und es gibt, um von den Dingen zu den Menschen überzugehen,
kein Ereignis, keine Träne, keine Freude, keine Geburt, keinen
Tod, keine Kinderlosigkeit oder Mutter-
- S. 332:
«
schafft, keine langjährige
Ehe oder frühe Witwenschaft, kein Missgeschick durch Not
oder Krankheit, wie auch keinen Überschuss an Reichtum
und Gesundheit, für die keine guten Gründe vorhanden
wären, auch wenn es der Kurzsichtigkeit und dem Hochmut
des Menschen, der nur sieht und urteilt im Nebel als Halbblinder
infolge aller seiner Unvollkommenheiten, nicht so scheint.
Aber das Auge Gottes, der unbegrenzte Gedanke Gottes, sieht und
weiss! Das Geheimnis, frei von unnützen
Zweifeln zu leben, die nur aufregen und erschöpfen und die
irdischen Tage vergiften, besteht darin, zu glauben, dass
Gott alles in guter und weiser Absicht tut; dass er, was er tut,
aus Liebe tut und nicht aus der törichten Absicht zu quälen
um zu quälen.
- Gott hatte schon die Engel erschaffen. Und ein
Teil von ihnen, der nicht glauben wollte, dass das Mass an Herrlichkeit,
das Gott ihnen zugedacht hat, gut sei, empörte sich. Mit
einem durch Mangel an Vertrauen auf ihren Herrn verdorbenen Sinn
versuchten sie, den unerreichbaren Thron Gottes zu besteigen.
Den harmonischen Gründen der gläubigen Engel setzten
sie ihre zwiespältigen, ungerechten und kleinlichen Gedanken
gegenüber, und der Pessimismus, der
Mangel an Glauben ist, machte aus ihnen Geistern
des Lichtes, Geister der Finsternis.
- Selig leben werden auf ewig jene, die im Himmel
wie auf Erden alle ihre Gedanken auf einen Optimismus
voller Licht gründen. Nie werden sie völlig
fehlgehen, auch wenn ihre Taten sie Lügen strafen. Sie werden
wenigstens nicht fehlen in allem, was ihren Geist
betrifft, der fortfahren wird zu glauben, zu hoffen und Gott auch
den Nächsten über alles lieben; sie werden darum in
alle Ewigkeit in Gott bleiben!
- Das Paradies war schon von diesen hochmütigen
Pessimisten befreit, die auch in den leuchtenden Werken Gottes
schwarzsehen, so wie auf Erden die Pessimisten auch
in den aufrichtigen und klaren Handlungen des Menschen schwarzsehen
und sich in einen elfenbeinernen Turm verziehen in der
Meinung, die einzigen Vollkommenen zu sein. Sie verbannen sich
selbst auf eine dunkle Galeere, deren Weg in der Finsternis des
Höllenreiches, des Reiches der Verneinung,
endet. Denn der Pessimismus ist ebenfalls Verneinung!
- S. 333:
«Drei Dinge in der Schöpfung
zeugen am stärksten von Gott: das Licht, das
Firmament und das Meer. Die Ordnung
der Sterne und die meteorologische Ordnung
sind ein Reflex der göttlichen Ordnung; das
Licht hat nur Gott erschaffen können; das mächtige Meer
konnte nur Gott, nachdem er es erschaffen hatte, in feste Grenzen
fassen; nur er konnte ihm Bewegung und Stimme geben, ohne dass
es sich deshalb wie ein turbulentes Element der
Unordnung auf die Erde wälzte, die es auf sich
trägt.
287. Jesus in Nazareth. S. 335
- S. 337:
«Schweigen ist eine Regel der Liebe
sich selbst und den anderen gegenüber, wenn man einerseits
nicht sagen kann, dass sie gut seien, und andererseits auch nicht
lügen möchte.
- S. 338:
«Die Güte Gottes lässt sich
nicht messen mit der unsrigen. Der Mensch verzeiht eine einmal
begangene Sünde nicht, obwohl er selbst
nie von Sünden frei ist. Gott ist nicht unerbittlich, wenn
die Sünde zum ersten Mal begangen wird; aber er lässt
den Sünder nicht unbestraft, wenn dieser in seiner Sünde
verharrt. Er bestraft nicht nach dem ersten Fall; er spricht zuerst
zum Herzen. Doch wenn seine Güte nicht die Bekehrung
bewirkt, sondern vielmehr als Schwachheit angesehen wird, dann
trifft die Strafe den Menschen; denn Gott lässt seiner nicht
spotten.
288. Der Sabbat in der Synagoge von Nazareth. S. 341
- S. 343:
«Das Königtum
bringt infolge der Verantwortung und der Gewissensbelastung immer
Sorgen mit sich; denn viel seltener als ein schwarzer Diamant
ist ein König, der nicht sündigt und sich keine Vorwürfe
zu machen braucht. Die Macht ist verführerisch, solange sie
wie ein Leuchtturm aus der Ferne strahlt; aber wenn man in der
Nähe ist, sieht man, dass es nur ein Glühwürmchen
ist und kein Stern.
- Und ferner: Die Macht ist nur eine Kraft, die mit tausend
Stricken gefesselt ist: durch die Interessen der Höflinge,
der Verbündeten, die persönlichen Interessen und die
der Verwandten.
- S. 344:
«Auch dem König
geht es so. Ein erster Kompromiss mit der eigenen
Sendung, ein erstes Achselzucken gegenüber der Stimme des
Gewissens, denn Lobsprüche sind angenehm, und das Ansehen
als gesuchter Beschützer gefällt; dann aber kommt der
Augenblick, da nicht mehr der König regiert, sondern die
Interessen der anderen, die ihn gefangen halten, ihn knebeln bis
zum Ersticken und ihn erdrücken, wenn er, der nun der Schwächere
ist, sich nicht beeilt zu sterben.
- Auch der gewöhnliche Mensch, der immer König
in seinem Geist ist, verliert sich, wenn er aus Stolz
oder Habsucht eine kleine Führungsstelle
annimmt. Er verliert seinen geistigen Frieden, der von seiner
Vereinigung mit Gott herrührt. Denn der Teufel,
die Welt und das Fleisch können eine trügerische
Machtstellung geben, aber auf Kosten der geistigen
Freude, die von der Vereinigung mit Gott kommt. Freude und Kraft
der Armen im Geist sind wohlverdient, wenn der Mensch sagen kann:
'Wie kann ich es annehmen, in niedrigen Dingen ein König
zu werden, wenn ich durch die Verbindung mit euch die innere Kraft
und Freude und den Himmel und seine wahre Herrlichkeit
verliere?'
- S. 345:
«Seht das ist die Königsmacht,
welche die Welt als echt annimmt! Gewalt und Grausamkeit
werden von der verdorbenen Menschheit mit wahrem
Königtum verwechselt, während die Sanftmut und die Güte
als Dummheit und schwächliche Sentimentalität
angesehen wird.
- Der Mensch unterstellt sich nicht dem Guten, wohl aber
dem Bösen. Er lässt sich von letzterem verführen
und wird infolgedessen von ihm verbrannt.
- S. 346:
«und da der Widder sah, dass sich die
Untergebenen in ihren Handlungen gegen die Gesetze der Gerechtigkeit,
der Liebe, der Güte, der Ehrlichkeit, der Sittsamkeit, des
Gehorsams, der Ehrfurcht, der Klugheit und so weiter, verfehlten,
erhob er seine Stimme, um sie zu ermahnen.
289. Die Mutter unterrichtet Magdalena. S. 350
- S. 352:
«Mein Sohn findet seine Ruhe im Gebet»,
sagt Maria leise.
- Magdalena antwortet: «Ich glaube, dass es ihn zwingt,
sich zu isolieren, um die wunderbare Selbstbeherrschung
aufrechtzuerhalten, die er besitzt und die die Welt
auf eine so harte Probe stellt.
- S. 353:
«glaube mir, Maria, sowohl in der Freude
wie im Schmerz, sowohl im Frieden wie im Kampf, hat unser Geist
das Bedürfnis, sich vollkommen in den Ozean der
Betrachtung zu versenken, um das wieder aufzurichten,
was die Welt und ihre Wechselfälle
niedergeworfen haben; um neue Kräfte zu sammeln und immer
höher emporzusteigen. In Israel gebrauchen
und missbrauchen wir das mündliche Gebet. Ich
will damit nicht sagen, dass es wertlos ist und von Gott ungern
gesehen wird; aber ich muss sagen, dass dem Geist die Betrachtung
dienlicher ist, bei der man zum wirklichen Gebet, das heisst zur
Liebe, gelangt, indem man die Vollkommenheit
Gottes bewundert und seine eigene Niedrigkeit erwägt, und
auch die so vieler anderer Seelen, nicht um sie zu kritisieren,
sondern um sie zu bemitleiden und zu verstehen und um sich Gott
dankbar zu erweisen, der uns aufgerichtet hat, damit wir nicht
sündigen, oder uns verziehen hat, um uns nicht am Boden liegen
zu lassen. Denn wenn das Gebet wirklich Gebet sein soll, muss
es Liebe sein. Sonst ist es nur Geplapper der Lippen,
an dem die Seele nicht teilnimmt.
- S. 354:
«Johannes hat das Geheimnis
der geistigen Stärke, der geistigen Bildung
erfasst; die liebende Betrachtung.»
- «Dann schau den Zeloten an! Er ist nicht
mehr jung. Er hat gelebt, gekämpft, gehasst. Er bekennt es
offen. Aber er hat gelernt zu betrachten. Und auch er, glaube
mir, ist schon weit voraus. Siehst du die beiden suchen sich gegenseitig;
denn sie fühlen sich ähnlich. Sie haben dasselbe Alter
im Geist erreicht und mit demselben Mittel: dem
betrachtenden Gebet! Dadurch ist der Jüngling
männlich im Geist geworden, und der schon betagt und müde
Mann ist zu einer starken Männlichkeit zurückgekehrt.
290. Zu Bethlehem in Galiläa. S. 355
291. «Die Berufung ist mehr als Blut»
; Auf dem Weg nach Sycaminon. S. 366
- S. 368:
«Schweigen ist Zustimmung. Ich billige
die Sünden nicht, weder die kleinen noch
die grossen»
- «Aber siehst Du nicht, wie es dem Täufer ergangen
ist?» «Das ist sein Ruhm!» «Verfolgung
und Tod aus Treue zur Pflicht sind der Ruhm des Menschen. Der
Märtyrer ist immer ruhmreich.»
- «Auch wenn er Verwandte hätte, ändert
das nichts. Die Berufung steht vor dem Blut!»
- «
komm Mutter ich überlasse dir das Wort,
damit du unseren Judas mit Güte belehrst.»
- «Ich sage, dass ich meinen Sohn nicht mehr als Gott
lieben würde, ja dass ich beginnen würde, an seiner
göttlichen Natur zu zweifeln, wenn ich sähe, dass er
von seiner Vollkommenheit abkommen und seine
Gedanken auf menschliche Berechnung erniedrigt und die übermenschlichen
Gesichtspunkte, das heisst, die Erlösung
der Menschen aus Liebe zu ihnen und zu Ehre Gottes ausseracht
liesse. Ich würde ihn noch lieben, meinen von einer bösen
Macht verführten Sohn, aus Mitleid; weil er mein Sohn ist;
weil er ein Unglücklicher wäre;
aber nicht mehr mit jener Fülle an Liebe, die ich ihm jetzt
entgegenbringe, da ich ihn dem Herrn ergeben sehe.»
292. An die Jünger von Sycaminon: «Sich
selbst verzehren». S. 370
- S. 373:
«In euch besteht noch der alte Mensch
Israels mit allen seinen Vorstellungen und Vorurteilen
fort. Aus ihm ist noch nicht - wie aus der Puppe des Falters -
der neue Mensch, der Mensch des Christus, hervorgegangen,
der von Christus die weite, lichtvolle, barmherzige Verfassung
und noch mehr die grosszügige Liebe hat. Aber seid nicht
betrübt, dass ich euch durchforscht und in euren Herzen gelesen
habe. Ein Meister muss seine Schüler kennen,
um sie von ihren Fehlern befreien zu können.
- S. 374:
«Auferstehung, das
ist das rechte Wort. Das Fleisch auferwecken ist nicht das grösste
Wunder. Es ist immer ein relatives Wunder, denn
es wird eines Tages vom Tod annulliert. Ich gebe nicht dem
im Fleische Auferweckten, wohl aber dem im
Geist Auferstandenen Unsterblichkeit.
Und während ein leiblich Toter nicht seinen Willen, aufzuerstehen
mit dem meinigen vereinigt, also nicht an seiner Auferweckung
mitwirkt, ist bei den, der dem Geist nach aufersteht, der Wille
tätig; ja der gute Wille ist unerlässlich für
eine Bekehrung.
- Das sage ich nicht um mich zu rechtfertigen. Gott allein habe
ich Rechenschaft abzulegen. Aber ihr seid meine
Jünger. Meine Jünger müssen andere
Jesus sein.
- Alles ist für gute Handlungen empfänglich. Auch,
was am wenigsten dafür geeignet scheint. Wenn sich etwas
dem Willen Gottes überlässt, und selbst wenn es noch
so leblos, kalt und schmutzig ist, kann es Bewegung, Flamme und
reine Schönheit werden.
- S. 375:
«Jede Seele ist ein heiliges Feuer, das
von Gott auf den Altar des Herzens gelegt wird und
dazu dient, das Opfer des Lebens mit der Liebe zum
Schöpfer zu verbrennen. Jedes Leben ist
ein Brandopfer, wenn es gut angelegt wird; jeder
Tag ist ein Opfer, wenn es in Heiligkeit zugebracht
wird.
- Denn, das sollt ihr wissen: es genügt nicht der Heldenmut
des Reumütigen. Es braucht auch den
Heroismus dessen, der bekehrt. Er muss sogar
den anderen vorausgehen, denn die Seelen werden durch unser
Opfer gerettet. Nur so bewirkt man, dass der Schlamm
sich in Flamme verwandelt, und Gott das dargebrachte Opfer als
vollkommen und seiner Heiligkeit angenehm ansieht.
- So werde ich es euch sagen: in der Glut der Reue
verschmilzt die Flamme mit der Flamme von Gott; die Flamme, die
aufsteigt, mit der Flamme, die herabsteigt.
- S. 376:
«die Flamme die sich in Liebe opfert,
mit der Flamme, die sich liebend schenkt. Es handelt sich um eine
Umarmung zweier, die sich lieben, die sich wiederfinden, die sich
verbinden und ein Wesen bilden. Und da die grössere die Flamme
von Gott ist, so überborden sie und überschwemmt und
verzehrt die Flamme des Reueschlammes,
die nun nicht mehr die beschränkte Flamme eines Geschöpfes,
sonder die unendliche Flamme des ungeschaffenen Wesens ist: des
allerhöchsten, allmächtigen, ewigen Gottes.
- Das sind die grossen Sünder, die sich
wahrhaftig bekehrt haben; die sich hochherzig der Bekehrung
hingegeben haben, ohne etwas von der Vergangenheit zurückzubehalten;
die als erstes sich selbst in ihrem belasteten Teil verbrennen
mit der Flamme, die aus ihrem Schlamm entspringt,
die der Gnade entgegengeeilt ist und sie berührt
hat.
- Der pharisäische Verdacht,
Gott zu beflecken, wenn ihr ihm einen reuigen Sünder
zuführt, darf euch niemals von einem solchen Werk zurückhalten,
das die vollkommene Krönung der Mission ist,
für die ich euch bestimme.
- Haltet euch immer vor Augen, dass ich nicht gekommen bin,
Heilige zu retten, sonder die Sünder!
Ihr müsst das gleiche tun, denn der Jünger
steht nicht über dem Meister, und wenn es mich
nicht anwidert, den Auswurf der Menschheit, der
seine Sehnsucht nach dem Himmel bekennt, bei der
Hand zu nehmen, und ihn frohlockend zu Gott zu führen, weil
dies meine Aufgabe ist, und weil eine jede solche Eroberung
eine Rechtfertigung meiner Menschwerdung
ist, meiner Entäusserung des Unendlichen: dann dürft
auch ihr euch nicht scheuen, dasselbe zu tun
- S. 378:
«Ich verhindere nie die guten Regungen
einer Seele, die liebt. Ich bin gekommen, durch die Tat zu predigen,
dass im Leiden gesühnt wird und im Schmerz Erlösung
ist. Ich kann mir selbst nicht widersprechen.
- S. 379:
«deine familiären Gespräche
sind schon eine Unterweisung, besonders wenn sie sich auf Dinge
des Alltags eines jeden Menschen beziehen; auf die Kleinigkeiten,
die im Grunde doch die Grundsteine des Lebens sind, da sie zusammen
eine grosse Last bilden, die Geduld, Ausdauer und Ergebenheit
erfordert, um in Heiligkeit ertragen zu werden.
- «Du wirst es vom Paradies aus sagen, denn
auch du wirst ein Brennspiegel sein!»
293. In Tyrus; «Beharrlichheit ist das grosse Wort».
S. 380
- S. 384:
«aber nur der Dritte Teil der Hälfte
wird bis zum Ende bleiben. Ausharren! Das ist
das grosse Wort. Für alle Dinge.
294. Zu den Jüngern von Sycaminon:
«Der Glaube». S. 384
- S. 389:
«Ich gebe euch meinen Frieden, damit
er euren Geist auf meine Worte vorbereite. Im Sturm
kann die Stimme des Herrn nicht zu euch gelangen. Jede Erregung
schadet der Weisheit denn sie ist friedvoll, da
sie von Gott kommt. Die Erregung hingegen kommt nicht von Gott;
denn die Sorgen, die Ängste und die Zweifel sind Werke des
Bösen, der die Menschenkinder quälen
und sie von Gott trennen will
»
295. Jesus sagt Magdalena: «Ich werde dich schmieden
mit Feuer und Ambos». S. 393
- S. 394:
«Die Neugierde ist ein Fehler, Mama;
sie ist etwas Unnützes und Gefährliches, manchmal sogar
etwas Schmerzliches.»
- S. 398:
«Fort mit dieser Furcht! Ich nehme nie
eine Gnade zurück, die ich gewährt habe.
Willst du sündigen? Nein?, Dann sei beruhigt! Sei wachsam,
das ja, aber keine Furcht!»
- «Herr aber ich weine auch, weil in Caesarea
Caesarea ist voll von meinen Sünden.
Jetzt erkenne ich sie alle Ich werde viel zu leiden haben in meiner
Menschlichkeit.»
- «Das gefällt mir. Je mehr du leidest, um so besser.
Denn später wirst du nicht mehr leiden unter diesen unnützen
Qualen. Maria des Theophillus, ich
erinnere dich daran, dass du die Tochter eines Starken bist. Du
bist eine starke Seele, und ich will dich noch stärker machen.
Ich bemitleide die Schwächen der anderen; denn sie waren
immer sanfte und schüchterne Frauen, deine Schwester
inbegriffen. Bei dir ertrage ich sie nicht. Ich werde dich
schmieden mit Feuer und Amboss, denn du hast eine Natur, die so
bearbeitet werden muss, damit das Wunder deines
und meines Willens nicht zerstört wird. Das sollst du
wissen, und alle Anwesenden oder Abwesenden, die denken könnten,
dass ich durch meine grosse Liebe zu dir, dir gegenüber schwach
geworden bin. Ich gestatte dir, aus Reue und aus Liebe
zu weinen; aber aus keinem anderen Grund. Hast du verstanden?»
Jesus Stimme ist eindringlich und streng.
- Maria von Magdala bemüht sich,
die Tränen und Seufzer zu unterdrücken. Sie gleitet
auf die Knie, küsst die Füsse Jesu und versucht, mit
fester Stimme zu sagen: «Ja, mein Herr, ich werde tun, was
du willst.»
- «Dann steh auf und sei ohne Sorge!»
Index (A4, Geneva 10 point)
A
Aberglauben, 10 Abfalls, 19 Abneigung, 17 Abstieg, 12 Adam, 8 Altar,
6, 24 Altäre, 2 Apostel, 4, 9, 13, 14 Aposteln, 9 Apostels, 13 Athen,
3 Athleten, 10 Auferstandenen, 24 Auferstehung, 23 Auferweckten, 24 Auffahrt,
8 Aufstieg, 12 Auserwählte, 15 Ausharren, 25 Aussatz, 14
Ä
äusseren Formen, 19
B
Bekehrung, 10, 15, 21, 24 Berufung, 4, 23 Besessenen, 12, 20 Besessenheiten,
20 Bethanien, 15 Betrachtung, 16, 22, 23 Bewusstsein, 19 Blinden,
20 Brandopfer, 24 Brennspiegel, 25
C
Caesarea, 25 Christus, 5, 7, 16, 23
D
Dämon, 10, 11, 15 Dämonen Dämon, 10 Daseinsberechtigung,
20 Davids, 2 der letzte Tag der Erde, 1 7Doras, 20 Dreieiniger, 8
E
Element, 9, 13, 20, 21 Elisa, 5 Engel, 4, 8, 17, 20, 21 Engeln, 4 Entchristlichung,
8 Erde, 1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10, 17, 18, 19, 20, 21 Ergebenheit,
25 Erlöser, 2, 5, 12, 14, 15, 20 Erlösung, 23, 24 Eroberung,
24 Erregung, 25 Eunuchentum, 7Eva, 20 Evangelium, 14 ewige Bücher,
20 ewige Feuer, 17 ewigen Jerusalem, 17
F
Feinde Christi, 7 Finsternis, 21 Firmament, 21 Flammen, 10, 11 Formeln,
10, 19 Frau, 5, 7, 9, 11, 14, 18, 25 Führungsstelle, 22
G
Gebet, 2, 10, 22, 2 3Geheimnis, 10, 13, 18, 21, 2 3Geist, 1, 4,
6, 8, 9, 11, 13, 14, 15, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25 Geister, 19 Geistesstolz,
14 geistigen Bildung, 23 Gelehrtheit, 18 Geplapper der Lippen, 23 Gesichtspunkte,
23 Glaubensloses Volk, 4 Glaubenslosigkeit, 10 Glorie, 17 Gnade, 12,
13, 15, 17, 24, 25 Göttern, 2 Gottheiten, 2 Götzen, 9,
10, 19 Götzenbild, 9, 10 Götzendienst, 10
H
Häresie Häresien, 7Heide Heiden, 19 Heidentum, 19 Heilige,
5, 6, 7, 10, 24 HeiligerHeilige, 10 Heiliger Geist, 8 Heiligkeit,
9, 10, 24, 25 Heilung, 11, 12, 14, 16 Herodes, 5 Heroismus, 24 Hexereien,
10 Himmel, 1, 4, 5, 7, 8, 9, 13, 15, 17, 18, 21, 22, 24 Himmels,
9 Höllenreiches, 21
I
Idole, 6, 7 Instinkt, 19 intelligente Mensch, 8 Irrtum, 19 Iskariot,
1 Israel Israels, 22 Israels, 2, 8, 19, 23
J
Jahrhunderte, 4, 9, 19 Jahrtausenden, 19 Jerusalem, 1, 17 Job, 8,
19 Johannes, 2, 10, 15, 20, 23 Joseph, 4 Judas, 9, 10, 15, 19, 20,
23 Jünger, 4, 14, 16, 23, 24, 25
K
Kaste, 4 Kindern Israels, 19 Kompromiss, 22 König, 2, 3, 6,
8, 22 Königsmacht, 22 Königtum, 22 Krisen, 11 Kultstätte,
2
L
Laster, 11, 14, 15, 18 Lasterhaften, 11, 15 Lasters, 11 Lazarus,
1, 3 Licht, 4, 5, 10, 14, 16, 18, 20, 21 Liebeskraft, 16 Linsengericht,
17
M
Machtstellung, 22 Majestät, 13 Mammon, 6 Margziam, 5 Maria des
Theophillus, 25 Maria Magdalena, 15, 16, 20 Maria von Magdala, 25 Martha,
11, 14, 15, 16 Märtyrer, 5, 23 Masala, 7 Meer, 21 Meister, 2,
3, 7, 10, 11, 15, 19, 20, 23, 24 Menschenkinder, 25 Menschen
Tieres, 9 Menschheit, 7, 22, 24 Menschlichkeit, 16, 25 Menschwerdung,
24 metaphorischem Sinn, 13 meteorologische Ordnung, 21 Mission, 13,
17, 24 Mondsüchtigen, 20 Morgenstern, 19
N
Naim, 15 Not, 13, 21
O
Opfer, 1, 2, 6, 16, 17, 24 Opferstätte, 2 Optimismus, 21 Ordnung
der Sterne, 21 Ozean, 22
P
Palästina, 3 Paradies, 8, 15, 21, 25 Parthenon, 3 Peristylium,
2 Pessimismus, 21 Petrus, 20 Pharisäer, 4, 9, 14, 15 pharisäische
Verdacht, 24 Phasen, 13 Philippus, 17 Phillipus, 17 Plautina, 3 Polarstern,
11 PriesterPriestern, 7 Prophet, 4, 8
Q
Quintillianus, 3
R
Rechenschaft, 24 Rechtfertigung, 24 Reflex, 21 Reich
Arme, 3 Reiches GottesReich Gottes, 17 Reichtum, 3, 18, 21 Reichtümer,
17 Religion, 10, 18, 19 RettersRetter, 7 Reue, 2, 6, 12, 14, 24,
25 Reueschlammes, 24 Reumütigen, 24 RichtersRichter, 17 Rom,
3 römischen und griechische Architektur, 3 Ruhm, 23 Ruth, 5
S
Samsons, 4, 9 Satan, 5, 6, 9, 10, 12, 13, 16, 17, 18, 20 Satanismus,
10 Satansworte, 6 Scharlatan, 10 Scheinheiligkeit, 10 Schlamm, 13,
24 Schöpfer, 3, 8, 18, 24 Schöpfung, 1, 18, 21 Schoss Abrahams Abraham,
5 Schriftgelehrte, 8 Schutzengel, 12 Seelenwanderung, 19 Selbstbeherrschung,
22S elbstsucht, 19 Sentimentalität, 22 Seraphim, 14 Simon, 16 Sinnenlust,
14 Sinnlichkeit, 3, 4, 14, 18, 2 0Sklaverei, 14 Starrköpfigkeit
Israels, 19 Stummen, 20 Stunde der Finsternis, 3, 16 Sünde,
2, 3, 6, 8, 10, 12, 14, 15, 17, 18, 19, 20, 21, 23, 24, 25 Sünderin,
14 Synedriums, 4
T
Tauben, 20 Tempel, 1, 2, 4, 9 Tempeln, 2 Teufel, 22 Teufels, 18 Todsünde,
12 Traumbilder, 19
Ü
übernatürliche Ebene, 16
U
unbefleckten Gebärerin, 16 Unbussfertigen, 12 Unendlichkeit,
9 Unglücklicher, 23 Unmenschen, 1 8Unwissenheit, 19
V
Vergebung, 2, 12, 13, 14, 16 Verschwörung, 4 Verstibulum, 3 Verwandte,
19, 22, 23 Volk, 2, 4, 6, 7, 17 Volk Gottes, 17 Völker, 19 Vollkommenheit,
13, 18, 23 Voreingenommenheit, 17 Vorurteile, 17, 23
W
Wahrheit, 1, 4, 7, 8, 9, 15, 16, 17, 18, 19 Wechselfälle,
22 Weisheit, 16, 19, 25 Welt, 1, 3, 4, 5, 6, 7, 12, 14, 15, 16,
17, 18, 22 Weltalls, 14 Wirbelwind, 20 Wissen, 5, 7, 18, 19 Wissenschaft,
7, 19 Wollust, 14 WucherernWucher, 4 Wunder, 1, 9, 10, 13, 16, 17,
18, 23, 25
Z
Zeloten, 23 Zufluchtstätten, 7 Zukunft, 4, 19 zwei Leben, 19