161. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer': «Du
sollst Vater und Mutter ehren» S. 9
- S. 10:
(Petrus
) «Sprichst
du von Judas
?»
- «Ich spreche von Judas
. Er leidet.
Er hat gute Vorsätze und verderbte Neigungen
- S. 11:
«Du hast es gesagt. Wenn einer
lasterhaft ist, dann muss er, um gut zu werden, gegen den Strom
schwimmen und allein wird er dazu nicht imstande sein. Judas
ist genau einer von diesen, und ihr helft ihm nicht. Der Arme
fährt allein stromaufwärts, stösst auf den Grund,
umgeht die Untiefen, verfängt sich in den schwimmenden Pflanzen
und wird von Wirbeln erfasst
- S. 12/13:
Jesus verweigert niemandem das
Wunder. Schön ist das Wunder am Schwachsinnigen
,
dem Jesus mit dem Atem den Verstand einhaucht, indem er den grossen
Kopf zwischen seinen schmalen Händen hält.
- «Mann», sagt Jesus zum Vater, «du
hast Glauben gehabt. Dein Sohn ist geheilt. Befrage ihn. Der Name
Jesu wirkt Wunder gegen Krankheiten und Leidenschaften
.»
- «Aber ist er nun durch deinen Willen
oder durch die Macht deines Namens geheilt worden?»
wollen viele erfahren.
- «Durch den Willen des Vaters, der immer
dem Sohne wohlgesinnt ist. Doch auch mein Name bedeutet Rettungmein
Name bedeutet Rettung. Ihr wisst es, Jesus heisst Retter
.
Die Rettung betrifft die Seele und den Leib. Wer den Namen Jesus
mit wahrem Glauben ausspricht, steht von Krankheiten und Sünde
auf, weil in jeder geistigen oder körperlichen Krankheit
die Krallen Satan
s sind
.
Er erzeugt die körperlichen Leiden, um den Menschen durch
die Leiden des Fleisches zur Auflehnung und zur Verzweiflung
zu bringen und durch die moralischen oder geistige Krankheiten
versucht er, ihn in die Verdammnis
zu stürzen.»
- «Also ist nach deinem Dafürhalten an
jeder Plage des Menschen
Beelzebub
nicht unbeteiligt?»
- S. 14:
«Nein, er ist nicht unbeteiligt.
Seinetwegen sind Krankheiten und Tod in die Welt gekommen.
Auch Verbrechen und Verderbtheit sind durch ihn in die Welt gekommen.
Wenn ihr einen von irgendeinem Unglück Geplagten seht, dann
denkt daran, dass er wegen Satan
zu leiden hat. Wenn
ihr seht, dass einer Ursache des Unglücks ist, dann wisst,
dass er ein Werkzeug Satans ist.»
- «Aber die Krankheiten kommen doch von Gott.»
- «Die Krankheiten sind eine Unordnung
in der Ordnung
,
denn Gott hat den Menschen gesund und vollkommen erschaffen. Die
Unordnung wurde von Satan
in die von Gott gegebene
Ordnung gebracht und hat die Gebrechen des Fleisches und deren
Folgen, also den Tod und die verhängnisvolle Vererbung
,
mit sich gebracht. Der Mensch hat von Adam
und Eva
die Erbsünde
geerbt. Aber nicht nur sie.
Dieser Makel breitet sich immer mehr aus und beherrscht schliesslich
die drei Bereiche des Menschen: Das Fleisch wird immer lasterhafter
und damit schwach und krankt; die Moral
stets stolzer
und daher verderbter, der Geist immer ungläubiger und dadurch
immer götzendienerischer
. Daher ist es notwendig, wie ich es mit dem Schwachsinnigen getan
habe, den Namen Jesus zu lehren, der Satan in die Flucht schlägt,
ihn in Herz und Sinn einzuprägen und ihn wie ein Eigentumssiegel
auf das eigene Ich zu setzen.»
- «Aber gehöre wir denn dir? Wer bist
du, dass du dir so viel einbildest?»
- «Wenn es nur so wäre! Aber dem ist
nicht so. Würde ich euch besitzen, so wäret ihr schon
gerettet. Es wäre mein Recht, denn ich bin der RetterRetter und müsste meine Geretteten besitzen
Doch jene, die
an mich glauben, werde ich retten.»
- S. 15:
«Wir sind alle Brüder und
die Liebe wird nicht durch Worte, sondern durch Tagen bewiesen.
Derjenige, welcher seinem Nächsten gegenüber sein Herz
verschliesst, hat ein Herz wie Kain
.
- Doch, um sich als Brüder nicht allezeit
feindlich gesinnt zu sein, und um nicht eines Tages ehebrecherische
Gattenehebrecherische Gatten zu werden,
muss man von frühester Kindheit an die Achtung vor der Familie
lernen, dem kleinsten und zugleich bedeutendsten Gebilde der Welt.
Es ist das kleinste im Vergleich zum Gebilde einer Stadt, eines
Gebietes, einer Nation
, eines Erdteils; das bedeutsamste
hingegen, weil es das älteste ist und von Gott zu einer Zeit
geschaffen wurde, da der Begriff der Heimat
und des
Landes noch nicht bestand. Da war dieser Kern der Familie als
Ursprung der Rasse
, als kleines Reich, in dem
der Mann der König, die Frau die Königin ist und die
Kinder die Untertanen sind, bereits lebendig und tätig. Doch
kann jemals ein Reich andauern, wenn Gehorsam, Achtung, Sparsamkeit,
guter Wille, Fleiss und Liebe fehlen?»
- S. 16:
«Das Jenseits ist kein Märchen,
und im Jenseits gibt es Belohnung oder Bestrafung, je nachdem
wie wir gelebt haben.» Wer gegen die Eltern fehlt, fehlt
gegen Gott, denn Gott hat uns das Gebot gegeben, unsere Eltern
zu lieben und wer sie nicht liebt,
- S. 17:
«sündigt. Er verliert somit
ausser dem leiblichen Leben auch das wahre Leben, von dem ich
zu euch gesprochen habe, und geht dem Tod der Seele entgegen.
Er trägt den Tod bereits in sich, denn die Seele ist in Ungnade
bei ihrem Herrn und hat schon das Verbrechen in sich, weil er
die heiligste Liebe nach der Liebe zu Gott verletzt hat. Sie
hat bereits de Keim für einen späteren Ehebruch
in sich, denn aus einem bösen Sohn wird ein schlechter Ehegatte
werden. Sie hat schon den Trieb zu einem abartigen sozialen Leben,
denn aus einem schlechten Sohn entwickelt sich der zukünftige
Dieb, der Betrüger, der in sich gewalttätige Mörder
,
der kaltblütige Wucherer
, der freche Verführer,
der zynische Lebemensch, der abstossende Verräter seines
Vaterlandes
, der Verräter
der Freunde, der Kinder, der Gattin, der Verräter aller Menschen. Könnt ihr dem noch Achtung und Vertrauen entgegenbringen,
der die Liebe einer Mutter verraten und die weissen Haare eines
alten Vaters verspottet hat?
- Aber hört weiter zu, denn die Pflicht der
Kinder steht eine gleiche Pflicht der Eltern gegenüber. Fluch
dem schuldigen Kinde! Aber auch Fluch den schuldige Eltern! Macht,
dass euch die Kinder nicht tadeln müssen und im Bösen
nachahmen können. Bewirkt durch eine gerechte und barmherzige
Liebe, dass ihr wiedergeliebt werdet.»
- S. 18:
«Dann geht nun. Wenn du nach
Hause kommst, wird dir dein Sohn reumütig entgegeneilen.»
- «Aber wie?»
- «Wie? Glaubst du nicht, dass Gott tun
kann, um was ich ihn bitte? Dein Sohn ist dort, ich bin hier.
Gott aber ist überall. Ich flehe
zu Gott: 'Vater, habe Erbarmen mit dieser Mutter.' Gott wird seinen
Ruf im Herzen deines Sohnes ertönen lassen. Geh nun, Frau!
Eines Tages werde ich an deinem Ort vorüberkommen, und du
wirst mir voller Stolz mit deinem Sohn entgegenkommen.»
162. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer': «Du
sollst nicht Unkeuschheit treiben» S.
19
- S. 20:
«Dann
oh, sagt mir,
besonders ihr Männer, wer von euch hat noch nie von diesem
Brot aus Asche und Kot gekostet, das die sexuelle Befriedigung
ist? Ist nur das Unkeuschheit
, was euch
für eine Stunde in die Arme einer Dirne
treibt?
Ist nicht auch das entweihte Zusammenleben mit der Gemahlin
unkeusch, da es zum legalisierten Laster
wird, indem es nur zur gegenseitigen Befriedigung
der Sinnlichkeit dient unter Ausschluss der Folgen?
- Ehe bedeutet ZeugungEhe
bedeutet Zeugung, und ihr Vollzug ist und muss Befruchtung
sein. Ohne dies ist sie unmoralisch. Man darf aus dem Ehegemach
kein Bordell machen
. Dazu
wird es, wenn es mit Ausschweifung beschmutzt und die Ehe nicht
durch die Mutterschaft geheiligt wird. Die Erde weist den Samen
nicht zurück. Sie nimmt ihn auf und lässt die Pflanze
gedeihen. Der Same entflieht der Scholle nicht, nachdem er niedergelegt
ist, er schlägt
- S. 21:
«sofort Wurzeln, krallt sich
fest wächst und bringt Ähren, und so entsteht ein pflanzliches
Geschöpf aus der Verbindung der Erde mit dem Samen. Der Mann
ist der Same, die Frau das Erdreich und das Kind die Ähre. Sich weigern, eine Ähre zu bilden und die Kraft im Laster
zu vergeuden, ist Sünde
ist Buhlerei auf dem Ehelager
,
die noch verschlimmert wird durch den Ungehorsam dem Gebote gegenüber,
das besagt: 'Seid ein Fleisch und vermehrt euch in den Kindern'
(Gen 1,26-28
usw.).
- Daher seht, o ihr Frauen, die ihr absichtlich
unfruchtbarabsichtlich unfruchtbar bleiben wollt, ihr rechtmässigen und ehrbaren Frauen, nicht
in den Augen Gottes, aber in jenen der Welt, dass ihr trotzdem
Dirne
n gleichkommt und Unkeuschheit
treiben könnt, selbst wenn ihr nur eurem Ehegatten angehört,
weil ihr nicht die Mutterschaft sucht, sondern viel zu oft dem
Sinnengenuss
frönt. Ihr überlegt
nicht, dass die Sinnenlust - welchem Schlund auch ihre Begierde
entspringen mag - ein Gift
ist, das in Leidenschaft
entbrennen lässt. Nach Befriedigung lechzend, durchbricht
sie Schranken und wird in ihrer Gier
immerzu unersättlicher.
Was zurückbleibt ist ein herber Geschmack von Asche unter
der Zunge, ein Widerwille, ein Ekel und die Verachtung eurer selbst
und des Gefährten eurer Lust
.
Könnte es denn anders möglich sein, als dass in einem
nicht diese Selbstverachtung aufkommen würde, wenn das Gewissen
wiedererwacht - und das tut es zwischen einem Sinnenrausch
und dem nächsten - weil man sich bis unter das Tier erniedrigt
hat?
- 'Du sollst nicht Unkeuschheit
treiben', ist gesagt worden.
- Unkeusch sind ein Grossteil der wollüstige
Handlungenwollüstige Handlungen
des Menschen. Ich betrachte nicht einmal jene absurden Verbindungen,
die der Levi
ticus
mit den Worten verurteilt:
'Mann, du darfst nicht einem Mann beiwohnen, als ob es eine Frau
wäre'
,
und 'Du darfst nicht einem Tier beiwohnen,
um dich nicht mit ihm zu beflecken.' Dasselbe gilt auch für
die Frau, sie darf sich nicht mit einem Tier vereinigen, denn
das wäre verbrecherisch! (Lev 18,22-23
).
- Aber nachdem ich die Pflichten der Eheleute in
der Ehe genannt habe, die aufhört, heilig zu sein, wenn sie
durch Arglist unfruchtbar bleibt, komme ich auf die Unkeuschheit
zwischen Mann und Frau zu sprechen: Unzucht
aus
gegenseitiger Laster
haftigkeit
oder gegen Bezahlung in Form von Geld oder Geschenken.
- Der menschliche Körper ist ein herrlicher
TempelTempel
,
der einen Altar
in sich birgt. Auf dem Altar müsste
Gott sein. Doch Gott ist nicht da wo Verderbtheit herrscht. Daher
hat der Körper des Unreinen den Altar entweiht und ist ohne
Gott.
- Ähnlich einem Menschen, der sich betrunken
im Schlamm und dem Erbrochenen seines Rausches
wälzt, so erniedrigt sich der Mensch selber in der Bestialität
der Unzucht
und wird schlimmer
als der Wurm und das schmutzigste Tier. Sagt mir, wenn jemand
unter euch ist, der sich so
- S. 22:
«erniedrigt hat, dass er mit
seinem Körper Handel treibt
,
wie man es mit Korn und Tieren macht, was ist ihm daraus Gutes
erwachsen? Nehmt euer Herz in die Hand, beobachtet und befragt
es, hört es an, seht euch seine Wunden an, sein schmerzhaftes
Erschauern, und dann sprecht und antwortet mir: War jene Frucht
wirklich so süss, dass dieses Herz, das rein geboren, diesen
Schmerz verdient hätte, gezwungenermassen in einem unreinen
Körper zu wohnen und mit seinem Schalgen der Unkeuschheit
leben und Glut zu verleihen, um sich schlussendlich im Laster
zu verbrauchen?
- Erzittert ihr nicht vor jenem Richter, der euch
erschaffen hat und euch erwartet, um euch zu fragen: 'Was hast
du aus dir gemacht? Habe ich dir etwa das Leben dafür gegeben?
Stinkendes Nest der Würmer und der Verwesung, wie wagst du
es, vor mein Angesicht zu treten? Du hast alles gehabt, was für
dich Gott bedeutete: die Sinnenlust! Nun geh in die Verdammnis
ohne Ende!'
- Wer weint? Niemand? Ihr sagt, niemand? Und doch,
meine Seele geht einer anderen Seele entgegen, die weint! Warum
geht sie ihr entgegen? Um ihr den Bann
entgegenzuschleudern,
sie sei eine Dirne
? Nein! Weil ihre Seele mir leid
tut. Alles in mir empfindet Abscheu vor ihrem wider-
- S. 23:
«lichen, durch Anstrengungen
in der Unzucht
mit Schweiss bedeckten Körper.
- Oh, Vater! Vater! Auch für diese Seele habe
ich Fleisch angenommen und den Himmel verlassen, um ihr und ihrer
vielen Schwesterseelen Erlöser
zu sein.
- 'Zu viele Tage habe ich verloren fern von dir,
Ewige Schönheit. Wer gibt mir die versäumt Zeit zurück?
Wie kann ich in dem kurzen Lebensrest von dem kosten, was ich
verkostet hätte, wenn ich rein geblieben wäre?'
- Aber weine nicht, von aller GierGier der Welt getretene Seele. Höre, du bist ein schmutziger Lumpen,
doch du kannst zum Blumenbeet werden. Du bist ein unreines Tier,
doch du kannst wieder zum Engel
werden.
- Bereue, Tochter Gottes! Die Reue erneuert,
die Reue reinigt, die Reue läutert. Könnte dir der Mensch
nicht mehr verzeihen? Könnte es dein Vater nicht mehr? Doch
Gott kann es! Denn die Güte Gottes
ist unvergleichbar mit menschlicher Güte, und seine Barmherzigkeit
ist unendlich grösser als die menschliche Erbärmlichkeit.
Achte dich selbst und mache deine Seele durch ein anständiges
Leben wieder würdig. Rechtfertige dich vor Gott, indem
du nicht mehr gegen diene Seele sündigst. Erwirb dir einen
guten Ruf bei Gott. Das ist es, was zählt! Du bist das
Laster
! Werde die Sittsamkeit, werde ein Opfer, werde
Märtyrerin
deiner Reue. Du hast
dein Herz martern können, um deinem Fleisch den Genuss zu
gewähren. Nun martere dein Fleisch, um deinem Herzen
den ewigen Frieden zu schenken.»
- S. 24:
Einer der fünf fährt weiter:
«Ich bin Samuel
, der Schriftgelehrte
,
dieser ist mein Kollege Sadoch
, dieser hier ist der
Jude Eleazar
, sehr bekannt und einflussreich, dieser
der wohlbekannte Älteste Callascebona
und dieser Nahum
. Verstehst du! Nahum!» Und der
Ton seiner Stimme wird beinahe pathetisch.
- Petrus
macht eine leichte Verbeugung
bei jedem Namen, doch zum Schluss bleibt er auf halbem Wege und
sagt mit höchster Gleichgültigkeit: «Ich weiss
nicht
nie gehört
Ich verstehe nicht.»
- «Blöder Fischer, du müsstest wissen,
wer der Vertrauensmann des Annas
ist!»
- «Ich kenne Annas
nicht, ich
kenne nur viele Frauen mit dem Namen Anna
Eine Unmenge in
Kapharnaum heissen auch Anna. Aber ich weiss nicht, welchem Annas
dieser hier den Vertrauensmann spielt.»
- «Dieser? Mir sagt man 'dieser'?»
- «Aber was soll ich dir denn sagen? Esel
oder Vogel? Als ich zur Schule ging, hat mir der Lehrer beigebracht,
'dieser' zu sagen, wenn ich von einem Mann spreche, und wenn ich
nicht irre, bist du ein Mann.»
- Der Mann tut, als ob ihn diese Worte quälten.
Der andere, der zuerst gesprochen hat, erklärt: «Aber
Annas
ist der Schwiegervater des Kaiphas
!»
- «Ach so, nun verstehe ich. Und was weiter?»
- «Nun, du sollst wissen, dass wir entrüstet
sind.»
- «Über was? Das Wetter? Ich auch. Zum
drittenmal muss ich schon das Gewand wechseln, und jetzt habe
ich nichts Trockenes mehr anzuziehen.»
- «Spiel nicht den Dummen!»
- «Den Dummen? Das stimmt doch! Aber wenn
ihr nicht über das Wetter verärgert seid, über
was denn? Die Römer
?»
- S. 25:
«Über deinen Meister, den
falschen Propheten
!»
- «Halt, lieber Samuel
. Nimm
dich in acht, wenn ich wach werde, dann bin ich wie der See. Von
der Windstille zum Gewitter brauche ich nur einen Augenblick.
Pass auf, was du sagst!»
- Auch die Söhne des Zebedäus und des
Alphäus
sind nun hereingekommen und mit ihnen Iskariot
und Simon
; sie umringen Petrus
, der immer
lauter schreit.
- «Fass nicht mit deinen plebejischen Händen
die Grossen Sions an
!»
- «Oh, welch feine Herren! Und ihr rührt
mir den Meister nicht an, sonst landet ihr im Brunnen, und zwar
sofort, um euch innen und aussen ganz tüchtig zu reinigen.»
- «Ich möchte die Gelehrten
des Tempel
s
darauf aufmerksam machen,
dass dieses Haus Privatbereich ist», sagt Simon
ruhig. Iskariot
beteuert: «Und dass der Meister,
dafür kann ich bürgen, für das Haus eines anderen,
besonders für das Haus des Herrn, immer die grösste
Ehrfurcht hat. Dieselbe Ehrfurcht werde auch Seinem Zuhause entgegengebracht.»
- «Schwein, du hinterhältiger Wurm!»
- «Hinterhältig eben darum! Ihr habt
mich angeekelt, und daher bin ich dorthin gegangen, wo es nicht
ekelhaft ist. Gebe Gott, dass das Zusammensein mit euch mich nicht
gänzlich verdorben hat.»
- «Macht es kurz; was wollt ihr?» fragt
Jakobus
des Alphäus
,
trocken.
- «Wer bist du denn?»
- «Ich bin Jakobus
des Alphäus
,
und Alphäus des Jakob
, und Jakob
des Matan
, und Matan des Eleazar
,
und wenn du willst, sage ich dir den ganzen Stammbaum
,
bis zum König David
, von
dem ich abstamme, und dazu bin ich der Vetter des Messias
.
Daher bitte ich dich, mit mir als dem Nachkommen
des königlichen Geschlechts
und der jüdischen Rasse
zu sprechen,
wenn es deinen Hochmut anekelt, mit einem ehrlichen Israel
iten
zu reden, der Gott besser kennt als Gamaliel
und
Kaiphas
. Rede also!»
- «Dein Meister und Verwandet lässt sich
Dirne
n nachfolgen. Jene Verschleierte dort ist eine
Dirne. Ich habe sie wiedererkannt, als sie Gold verkaufte. Sie
ist die dem Schammai
entflohene Geliebte; sie entehrt
ihn.»
- «Wem? Schammai
, dem Rabbi
?
Dann muss sie schon eine alte Motte und daher ungefährlich
sein», spottet Iskariot
.
- «Schweig, Verrückter! Von Schammai
des Elchi, des Bevorzugten des Herodes
!»
- «Ach so, anscheinend liebt sie ihren Schatz
nicht mehr. Schliesslich war es ja seine Geliebte, nicht deine.
Warum regst du dich dann so auf?» Judas
Iskariot
antwortet überaus spöttisch.
- «Mann, glaubst du nicht, dass du dich entehrst,
wenn du den Spion
machst?» fragt Judas
des Alphäus
. «Denkst du nicht, dass
derjenige sich entehrt, der sich erniedrigt, zu sündigen,
und nicht jener, der versucht, die Sünder wieder aufzurichten?
Welche Unehre fällt auf meinen Meister
- S. 26:
«und Bruder, wenn er mit seiner
Stimme auch jene zu erreichen versucht, deren Ohren vom Geifer
der Unzüchtige Sions
entweiht
worden sind?»
- «Die Stimme! Ha, ha ha
Er ist dreissig
Jahre alt, dein Meister und Vetter, und er ist nur ein grösserer
Heuchler als die anderen. Du und ihr alle, habt ihr einen guten
Schlaf bei Nacht?»
- «Unverschämte Schlange! Hinaus oder
ich erwürge dich!» schreit Petrus
, und
Jakobus
und Johannes
unterstützen
ihn, während Simon
sich darauf beschränkt
zu sagen: «Schande! Deine Heuchelei ist so gross, dass sie
aufstösst und überläuft und schleimig ist wie eine
Schnecke auf einer reinen Blume. Hinaus, und werde ein Mensch,
denn jetzt bist du nur Geifer. Ich erkenne dich, Samuel
.
Du bist immer noch der Gleiche. Gott möge dir verzeihen.
Aber verschwinde aus meinen Augen!»
- Doch während Iskariot
und
Jakobus
des Alphäus
den so wütenden Petrus
festhalten, donnert Judas
Thaddäus
, der mehr denn je dem Vetter
gleicht, von dem er in diesem Augenblick das blaue Aufleuchten
in den Augen und die würdevolle Haltung hat: «Wer den
Schuldlosen entehrt, entehrt sich selbst
Aber vergisst nicht: die Bösen hassen gute Menschen, und der Törichte tobt seinen Unmut aus, ohne auch nur zu
überlegen, dass er sich dadurch verrät. Wer in der Finsternis
lebt, verwechselt den blühenden Zweig mit einer Schlange.
Doch wer im Licht lebt, sieht die Dinge, wie sie sind und verteidigt
sie aus Liebe zur Gerechtigkeit, wenn sie verachtet werden. Wir
leben im Licht. Wir sind das edle und keusche Geschlecht der Kinder
des Lichtes, und unser Oberhaupt ist der Heilige, der weder Weib
noch Sünde kennt
»
163. Die Verschleierte beim 'Trügerischen Gewässer'
S. 27
- S. 28:
«Du bist wirklich tüchtig,
Meister. Aber wirst du uns jetzt sagen, wer sie ist?»
- «Eine Seele. Für mich sie ihr alle
Seelen. Nichts anderes. Männer, Frauen,
Greise, Kinder: Seelen, Seelen, Seelen! Blütenweisse Seelen
die kleinen Kinder, himmelblaue Seelen
die Kinder, rosafarbene Seelen
die
Jugendlichen, goldene Seelen
die Gerechten,
pechschwarze Seelen
die Sünder.
Nur Seelen, nur Seelen! Ich lächle den reinen Seelen zu,
denn mir scheint, dabei den Engel
n zuzulächeln,
und ich ruhe mich aus unter den himmelblauen und rosafarbenen
Blumen der guten Jugendlichen; ich erfreue mich an den wertvollen
Seelen der Gerechten, und dich bemühe mich schmerzhaft, die
Seelen der Sünder wieder wertvoll und strahlend zu machen.
Die Gesichter? Die Körper? Sie sind nichts
Ich kenne
euch und erkenne euch wieder an euren Seelen.»
- S. 31:
«Seht, Freunde, Israel
hat viele Lehrer, und sie reden und reden
Doch die Seelen
bleiben, wie sie sind. Warum? Weil die Seelen die Worte der
Meister hören, aber auch ihre Werke sehen. Diese Werke jedoch
zerstören ihre Worte, und die Seelen bleiben, was sie sind,
wenn sie nicht noch schlimmer werden. Aber wenn ein Lehrer auch
tut, was er sagt, und in allen seinen Werken heiligmässig
handelt, auch in den einfachsten materiellen Dingen, z.B. wenn
er das Brot reicht, ein Kleid schenkt, einen Unterschlupf für
den notleidenden Nächsten beschafft, dann bewirkt er, dass
die Seelen Fortschritte machen und zu Gott gelangen; denn seine
Taten bekunden den Brüdern: Es gibt einen Gott, und Gott
ist hier! Oh, die Liebe! Wahrlich, ich sage euch, wer liebt,
rettet sich selbst und die anderen.»
- S. 32:
«Unser Gewissen rettet uns
vor dem Gericht unseres Vaters
und
das ist genug», sagt Jesus.
164. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer':«Du
sollst die Feiertage heiligen» S. 32
- S. 33:
«Es steht geschrieben: 'Deine
Arbeit sei ehrlich und den siebten Tag widme dem Herrn und deiner
Seele.' Dies ist mit dem Gebot der Sabbat
ruhe
gesagt worden.
- Der Mensch ist nicht mehr als Gott. Aber Gott vollendete seine Schöpfung in sechs Tagen und ruhte
am siebenten Tag. Weshalb erlaubt sich der Mensch, dem Beispiel
des Vaters nicht zu folgen uns seinem Gebot nicht zu gehorchen?
Ist es ein törichter Befehl? Nein! Wahrlich, es ist ein heilsamer
Befehl, sowohl in körperlicher, als auch in moralischer und
geistiger Hinsicht.
- Der ermüdete Körper des Menschen braucht
Ruhe, wie derjenige jedes erschaffenen Wesens. Der Ochse, der
auf dem Felde gebraucht wird, der Esel, der als Lasttier nützlich
ist, das Schaf, das uns das Lamm gebärt und die Milch gibt,
sie alle ruhen sich auch aus, und wir lassen sie ruhen, um sie
nicht zu verlieren. Auch die Erde des Feldes ruht, damit sie sich
in den Monaten, in denen sie ohne Saat bleibt, mit den Salzen,
die mit dem Regenwasser fallen oder aus dem Boden stammen, nähren
und sättigen kann. Sie alle ruhen, auch ohne unsere Einwilligung
zu erbitten, die Tiere und Pflanzen, die den ewigen Gesetzen
einer weisen Erneuerung gehorchen. Warum will denn der Mensch
weder den Schöpfer nachahmen, der am siebten Tage ruhte,
noch die ihm unterlegene Schöpfung, sei es die Pflanzen-
oder die Tierwelt, die sich nach diesen Gesetzen zu richten weiss
und ihnen gehorcht, ohne ein anderes Gebot erhalten zu haben,
als dasjenige, welches in ihrem Instinkt verankert ist?
- Es gibt auch eine sittliche Ordnungsittliche
Ordnung ausser der physischen. Sechs Tage lang dient der Mensch
allem und allen
.
Wie ein Faden im Triebwerk des
- S. 34:
«Webstuhls geht er auf und ab,
ohne je sagen zu können: 'Jetzt beschäftige ich mich
mit mir selbst und mit meinen Lieben. Ich bin Vater, und heute
gehöre ich meinen Kindern. Ich bin Bräutigam, und heute
widme ich mich meiner Braut. Ich bin Bruder und freue mich an
meinen Brüdern. Ich bin Sohn und kümmere mich heute
um meine alten Eltern.'
- Es ist ein Befehl für unsere SeeleEs
ist ein Befehl für unsere Seele. Die Arbeit ist heilig,
noch heiliger ist die Liebe, am heiligsten ist Gott.
Dessen eingedenk soll wenigstens ein Tag der Woche
unserem guten und heiligen Vater geschenkt werden, der uns das
Leben gegeben hat und es uns erhält. Warum ihn weniger gut
behandelt als den irdischen Vater, die Kinder, die Brüder,
die Braut, unseren eigenen Körper? Der Tag des Herrn gehöre
ihm! Wie angenehm ist es, sich am Abend nach der Tagesarbeit in
einem Haus voller Liebe auszuruhen. Wie angenehm, es nach langer
Reise wieder zu erreichen. Warum sollte man nach sechs Tagen der
Arbeit
nicht das Haus des Vaters
aufsuchen? Warum nicht wie der Sohn sein, der von einer sechstägigen
Reise zurückkehrt und sagt: 'Siehe, da bin ich, um meinen
Ruhetag
mit dir zu verbringen'?
- Wahrlich, der FeiertagFeiertag ist nicht geheiligt, wenn er nicht dazu dient, dass der Mensch
sich erforscht, und wenn er nicht damit verbracht wird, sich zu
bessern und die während den sechs Tagen begangenen Sünden
wieder gutzumachen.
- Ja, das ist die Heiligung des FeiertagesHeiligung
des Feiertages! Das, und nicht eine andere, rein äusserliche
Handlung, die eure Denkweise nicht um ein Jota ändert.
Gott will lebendige Werke, nicht Trugbilder von Werken
.
- Vorgespielter Gehorsam
gegenüber dem Gesetz ist Scheinhandlung
.
Scheinhandlung ist die vorgetäuschte Heiligung des Sabbat
s
,
die Ruhe, die gehalten wird, nur um damit den Gehorsam gegenüber
dem Gesetz öffentlich kundzutun, während man die Mussestunden
dazu benützt, um
- S. 35:
«dem Laster
in
der Ausschweifung und Schlemmerei
zu frönen, sowie im Überlegen, wie man in der kommenden
Woche den Nächsten ausbeuten und ihm schaden könnten.
- Die Heiligung des SabbatSabbats
,
also die körperliche Ruhe, ist eine Scheinhandlung
,
wenn sie nicht gepaart ist mit einer inneren, seelischen, heiligen
Arbeit ehrlicher Selbsterforschung
, einer
demütigen Selbsterkenntnis
seiner
eigenen Erbärmlichkeit, einem ernsthaften Vorsatz, sich während
der kommenden Woche besser zu verhalten.
- Seid wie die Kinder vor dem Allerhöchsten.
Wie liebt er diese verirrten Engel
chen, welche die
Schönheit der Erde sind! Genauso liebt er die Seelen, die
einfach, gut und rein sind wie ein Kind.
- S. 36:
«Höre, Johannes
(das gelähmte Kind), willst du gehen? Willst du zu deiner
Mutter gehen und ihr sagen: 'Der Messias
segnet
dich deines Glaubens wegen?'»
- «Ja, ja», und der Kleine klatscht in
die Händchen und fragt: «Du machst, dass ich gehen kann?
Auf die Wiesen? Ohne das harte Brett? Ohne die Ärzte, die
mir weh tun?»
- «Nicht mehr, nie mehr!»
- «Oh, wie ich dich liebe!», und das
Kind wirft seine Ärmchen um den Hals Jesu und küsst
ihn, und um ihn noch besser küssen zu können, kniet
es mit einem Ruck auf die Knie Jesu, und eine Menge unschuldiger
Küsse fällt auf Stirn, Augen und Wangen Jesu.
- Das Kind, mit seinen bis anhin gebrochenen Knochen,
bemerkt in seiner Freude nicht einmal, dass es sich bewegen kann.
Aber der Schrei der Mutter und der Menge wecken es auf und es
blickt erstaunt um sich. Seine grossen, unschuldigen Augen im
abgemagerten Gesichtlein schauen fragend. Immer noch auf den Knien,
sein rechtes Ärmchen um den Hals Jesu gelegt, fragt es vertrauensvoll,
indem es auf die aufgeregten Menschen und auf die Mutter im Hintergrund
zeigt, die in einem fort: «Johannes
, Jesus,
Johannes, Jesus!» ruft, «warum schreien die Leute und
die Mutter? Was haben sie denn? Bist du Jesus?»
- «Ich bin es. Die Leute schreien, weil sie
froh sind, dass du wieder gehen kannst. Leb wohl, kleiner Johannes
.»
Jesus küsst und segnet das Kind.
- «Geh zu deiner Mutter und sei lieb!»
- Das Kind rutscht selbstsicher von den Knien Jesu,
rennt zur Mutter, wirft sich ihr an den Hals und sagt: «Jesus
segnet dich. Warum weinst du?»
165. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer':«Du
sollst nicht töten»- Tod des Doras S. 37
- S. 37:
«Um die Strafwürdigkeit
einer Sünde einzuschätzen, muss man die Umstände
bedenken, die ihr vorangehen, ihr den Weg bahnen, sie entschuldigen,
sie erklären. Wen habe ich erschlagen? Warum habe ich
erschlagen? Wie und wann habe ich erschlagen? All das muss sich
jener
- S. 38:
«fragen der getötet hat,
bevor er vor Gott hintritt, um ihn um Vergebung zu bitten.»
- S. 39:
«Der Vater hat mir gesagt: 'Du
wirst Mensch sein: der Mensch! Ich hatte einen erschaffen, so
vollkommen wie alles, was ich vollbringe. Er war für ein
schönes Leben und einen süssen Schlaf ausersehen, für
ein seliges Erwachen und einen glückseligen, ewigen Aufenthalt
in meinem himmlischen Paradies
1 Aber,
du weisst es: in dieses Paradies kann nichts Unreines eingehen
;
denn in ihm haben Ich, Wir, der Dreieinige Gott
,
unseren Thron
, und vor ihm darf nur Heiligkeit sein.
Ich bin der, der ich bin. Meine göttliche Natur, unser geheimnisvolles
göttliches Wesen, kann nur von Seelen ohne Makel wahrgenommen
werden. Nun ist der Mensch durch Adam
und in Adam unrein
.
Geh, reinige ihn! Ich will es! Du sollst von und an der Mensch,
der Erstgeborene sein. Denn als erster wirst du hier mit sterblichem
Fleische, doch frei von jeder Sünde und mit einer
- 1 ) Der heiligen
JungfrauJungfrau Maria,
der hervorragenden Eva
, welche die Vollkommenheit
der Stammeltern
nicht nur
erreichte, sondern weitaus übertraf, gewährte Gott von
neuem 'einen sanften Schlaf'
, ohne
wirklichen und wesentlichen Tod, wie wir dies in diesem Werk später
noch erfahren werden.
- S. 40:
«Seele ohne Erbsünde
eingehen. Jene, die dir vorausgegangen sind, und jene, die
nach dir kommen, werden das Leben haben durch deinen Tod als Erlöser
!' Nur einer, der geboren worden ist, kann sterben. Ich wurde geboren
und ich werde sterben.»
- Wenn ich die LeibesfruchtLeibesfrucht mit der Mutter töte, wird Gott mich für zwei Leben zur
Rechenschaft ziehen. Denn der Leib, der einen neuen Menschen
- S. 41:
«zeugt, ist gemäss dem
Gebot Gottes heilig, und heilig ist das kleine Leben, das in ihm
heranreift und dem Gott eine Seele gegeben hat.
- Nun hört, ihr Frauen, ihr verschwiegenen,
unbestraften MörderMörderinnen
so vieler kleiner Menschenleben! Mord ist auch das Entfernen einer
im Schoss sich entwickelnden Leibesfrucht, ob sie nun aus dem
Samen einer sündhaften Verbindung hervorgegangen oder sonst
unerwünscht ist, weil sie eine unnütze Bürde und
eine eurem Reichtum abträgliche Belastung bedeutet. Es gibt
nur einen Weg, diese Last nicht tragen zu müssen: keusch
zu bleiben. Verbindet mit der Unkeuschheit
nicht noch Mord, mit dem Ungehorsam nicht noch Gewalt und glaubt
ja nicht, dass Gott nicht sieht, was den Menschen verborgen bleibt.
Gott sieht alles und vergisst nichts. Seid auch ihr dessen eingedenk!»
- S. 42:
«'Wie habe ich getötet?'
- Bin ich nach dem erste erregten Gefühlsausbruch
weiterhin grausam vorgegangen? Oftmals vermag sich der Mensch
nicht mehr zu beherrschen, denn Satan
stürzt
ihn ins Unglück wie ein Schleuderer den Stein schleudert
- Ihr begeht nicht nur die Sünde des Mordes.
Ihr begeht auch die Sünde des Zornes, der Gewalttätigkeit,
der Anmassung, des Ungehorsams, des Frevels und manchmal auch
der Habgier, wenn ihr tötet, um euch eines Postens oder eines
Geldbeutels zu bemächtigen.
- Ich deute dies nur an und werde ein andermal
genauer darauf eingehen. Man begeht einen Mord nicht nur mit
der Waffe und mit dem Gift
, sondern auch durch die
Verleumdung
. Denkt darüber nach.
- Weiterhin sage ich euch: Der Herr, der einen
Sklaven
schlägt und dies mit einer solchen
Arglist, dass ihm dieser nicht in den Händen stirbt, ist
doppelt schuldig. Der Mensch als Sklave ist nicht das Gut seines
Meisters: es ist eine Seele, die Gott angehört. In Ewigkeit
sei jeder verflucht, der seinen Sklaven schlimmer als einen Ochsen
behandelt!»
- Jesu Augen funkeln und er spricht nun laut. Alle
schauen ihn verwundert an, denn bisher hatte er sehr ruhig gesprochen.
- «Verflucht sei er! Das neue Gesetz schafft
diese Härte ab, die angemessen war, als es im Volk Israel
noch keine Heuchler gab, die Heiligkeit vortäuschen und ihren
Scharfsinn nur dazu anstrengen, das Gesetz Gottes
auszunützen und zu umgehen. Aber jetzt, da es in Israel wimmelt
von
- S. 43:
«diesen schlangenhaften Wesen,
die sich erlauben, was ihnen beliebt, nur weil sie es sind, diese
elenden Machthaber, die Gott mit Abscheu und Ekel ansieht; ich
sage euch: Das gibt es nicht mehr!
- Die Sklaven
sinken auf der Scholle
oder in der Mühle um. Sie fallen nieder mit gebrochenen Knochen
oder dem durch Geisselhiebe blossgelegten Fleisch. Man bezichtigt
sie unwahrer Vergehen, um sie schlagen zu können und um den
eigenen satanischen Sadismus
zu rechtfertigen.
Sogar das Wunder Gottes wird als Anklage benützt, um sich
das Recht zu nehmen, sie zu schlagen. Weder die Macht Gottes
noch die Heiligkeit des Sklaven vermag ihre niederträchtige
Seele zu bekehren. Sie kann nicht bekehrt werden. Dort, wo
eine Sättigung des Bösen
vorliegt, kann das Gute nicht eindringen. Doch Gott sieht
es und sagt: 'Genug!'
- Ihr WunderschänderWunderschänder!
Menschenschänder
! Mörder
!
Frevler
! Hinaus! Weg aus meinen Augen! Genug! Ich
sage euch: Genug! Es ist mein Recht, es zu sagen, denn ich bin
das göttliche Wort, das die göttliche Lehre verwirklicht.
Hinaus!
- Jesus steht aufrecht auf einem primitiven Podium
und wirkt dermassen Achtung gebietend, dass er Furcht einflösst
Die Jünger
betrachten sich erstaunt und
blicken umher, um zu entdecken, an wen wohl die Schmährede
gerichtet ist. Auch das Volk dreht sich mit fragenden Blicken
nach allen Seiten.
- Endlich klärt sich das Geheimnis. Im Hintergrund,
noch vor der Türe, halbverdeckt von einer Gruppe vornehmer
Persönlichkeiten, kommt Doras
zum Vorschein.
- Noch dünner, noch gelber, noch runzliger
geworden, ganz Nase und vorspringendes Kinn! Ein Diener begleitet
ihn und hilft ihm beim Gehen, denn Doras
scheint halb
gelähmt zu sein. Wer hätte ihn schon dort mitten
- S. 44:
«auf dem Hof gesehen? Mit seiner
heiseren Stimme wagt er zu fragen: «Zu mir sagst du dies,
für mich?»
- «Für dich, ja! Verlasse mein Haus!»
- «Ich gehe. Aber bald rechnen wir ab, du
kannst dessen sicher sein!»
- «Bald? Sofort! Der Gott des SinaiGott
des Sinai, ich habe es dir gesagt, erwartet dich.»
- «Auch dich, du Unglückseliger, der
du das Unheil auf mich gelenkt und die Schädlinge in meine
Äcker geschickt hast. Wir werden uns wiedersehen. Es wird
mir eine Freude sein.»
- «Ja. Du aber wirst mich nicht mehr wiedersehen
wollen, denn ich werde dich richten.»
- «Ha, ha ha, verfl
» Doras
fuchtelt in der Luft herum, keucht und fällt hin.
- «Er ist gestorben!» schreit der
Diener. «Mein Herr ist tot! Sei gepriesen MessiasMessias,
unser Rächer!
- «Nicht ich! Gott, der ewige Herr! Niemand
beflecke sich. Nur der Diener kümmere sich um seinen Herrn.
Sei gut mit seinem Körper. Seid gut, ihr alle seine Diener.
Frohlockt nicht hasserfüllt über den Heimgesuchten,
um nicht die Verdammnis
zu verdienen. Gott und
der gerechte Jonas sollen stets eure Freunde sein, und ich mit
ihnen. Lebt wohl!»
- «Aber ist er durch deinen Willen gestorben?» fragt Petrus
.
- «Nein. Aber der Vater kam über mich
Es ist ein Geheimnis, das du nicht begreifen kannst. Merke dir
nur: es ist nicht erlaubt, Gott anzugreifen. Er rächt sich
selbst dafür.»
- «Aber könntest du nicht deinem Vater
sagen, dass er alle sterben lassen soll, die dich hassen?»
- «Schweige! Du weisst nicht, wessen Geistes
du bist! Ich bin Barmherzigkeit und nicht Rache.»
166. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer':«Die
drei Jünger des Täufers S. 45
- S. 48:
«Auch darin ist er der Vorläufer
,
weil er als erster Mensch erlöst wurde. Von Schoss zu Schoss
übertrug sich die Gnade, durchdrang ihn, und die Erbsünde
fiel von der Seele des Kindes. Somit sage ich euch, dass auf der
Erde drei im Besitzt der Weisheit sind, wie es im Himmel drei
sind, welche die Weisheit sind: das Wort, die Mutter und der Vorläufer
auf Erden; im Himmel der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.»
- «Unser Herz ist voller Erstaunen. Beinahe
wie damals, als uns gesagt wurde: 'Der Messias
ist
geboren'; denn du warst der Abgrund der Barmherzigkeit, und dieser
unser Johannes
ist der Abgrund der Demut.»
- S. 49:
«Und meine Mutter ist der
Abgrund der Reinheit, der Gnade, der Liebe, des Gehorsams, der
Demut und jeder anderen Tugend, die aus Gott ist und die Gott
seinen Heiligen einflösst.»
- «Es steht geschrieben: 'Du sollst den Herrn,
deinen Gott, nicht versuchen.'
- Viel zu oft vergisst man dieses Gebot. Man versucht
Gott, wenn man ihm den eigenen Willen aufzwingen will. Man
versucht Gott, wenn man unklugerweise gegen die Regeln des Gesetzes,
das heilig und vollkommen uns in seinem geistigen Bereich der
wichtigste Teil ist, verstösst, und man sich auch mit dem
von ihm erschaffenen Leib übermässig befasst und sich
seinetwegen Sorgen macht. Man versucht Gott, wenn man, nachdem
man von ihm Verzeihung erlangt hat, von neuem zu sündigen
anfängt. Man versucht Gott, wenn man die von ihm verliehenen
Wohltaten zum eigenen Schaden verwendet, anstatt dass man diese
Gaben ihrem Sinn entsprechend zum Guten nutzt und sich auf deren
Spender besinnt. Gott lässt seiner nicht spotten. Zu oft
geschieht dies!
- Gestern habt ihr gesehen, welche Strafe die Spötter
Gottes
erwartet.
- Der Mensch gestern ist vom Feuer des göttlichen
Grolles niedergeschmettert worden, wie Nadab und Abiu (Num 3,1-4).
Doch ihr sollt darauf verzichten, ihn zu richten. Dieser Vorfall,
der ein neues Wunder ist, möge nur bewirken, dass ihr euch
darauf besinnt, wie man handeln soll, um Gott zum Freund zu haben.
Doras
verlangte nach dem Wasser der Busse, doch ihm
fehlte der übernatürliche Geist
.
Sein Wunsch entsprang einer menschlichen Denkweise. Wie ein magischer
Zauber sollte es ihn von der Krankheit heilen und von seinem Unglück
befreien. Der Körper und die Ernte, dies waren seine Ziele,
nicht seine arme Seele. Sie hatte keinen Wert für ihn. Leben
und Geld waren seine Werte.
- Ich sage euch, das Herz ist dort, wo auch
sein SchatzSchatz ist, und der Schatz
ist dort, wo das Herz ist. Daher ist der Schatz im Herzen.
Er hatte in
- S. 50:
«einem Herzen die Begierde zu
leben und viel Geld zu besitzen. Wie kann ich es mir nur beschaffen?
Mit jedem Mittel! Auch mit Verbrechen. War es also nicht ein Verhöhnen
und Versuchen Gottes, die Taufe
zu erlangen? Eine
aufrichtige Reue über sein langes. sündiges Leben hätte
genügt, ihm einen heiligen Tod zu gewähren, und auch
das, was im irdischen Leben angemessen war. Er jedoch war der
Unbussfertige. Da er ausser sich selber nie jemand geliebt
hatte, kam er soweit, dass er nicht einmal mehr sich selber lieben
konnte, da der Hass auch die animalische, selbstsüchtige
Liebe abtötet, die man für sich selber empfindet.
- Jeder Mensch sorgt sich nur um das Elend dieser
Erde. Doch nur ein einziges Elend sollte den Menschen nachdenklich
stimmen: nämlich jenes Ewige, Gott zu verlieren. Jener
Mann hat nie versäumt, die rituellen Gaben zu spenden; aber
er hat es nicht verstanden, Gott ein geistiges Opfer darzubringen,
also der Sünde zu entsagen, Busse zu tun und mit seinen Werken
um Verzeihung zu bitten. Heuchlerische Gaben aus dem unrechtmässig
erworbenen Reichtum sind wie Aufforderungen an Gott, er möge
zum Mittäter böser Werke des Menschen werden. Wäre
so etwas je möglich? Ist es nicht eine Verhöhnung Gottes,
wenn man solches zu tun wagt? Gott stösst jenen von sich,
der sagt: 'Hier, mein Opfer', dabei aber darnach brennt, in seiner
Sünde zu verharren. Nützt vielleicht die körperliche
Enthaltsamkeit etwas, wenn die Seele sich nicht der Sünde
enthält?
- Oh, wahrlich eine echte Totenklage und ein
echter Leichnam! Wahrlich, nichts mehr als eine Leiche, und eine
Totenklage ohne Trost, denn die schon tote Seele wird auf immer
getrennt sein von jenen, die er wegen der verwandtschaftlichen
Beziehungen liebte oder weil eine Gesinnungsgemeinschaft bestand.
Auch wenn ein gleicher Aufenthaltsort sie für ewig vereint,
so wird der Hass, der dort herrscht, sie trennen. Dieser Tod ist
somit 'wahrhaftige' Trennung. Es wäre besser, wenn der Mensch,
der seine Seele getötet hat, sich selbst beweinen würde,
anstelle jener, die ihn beweinen. Die
Tränen seines reumütigen, demütigen Herzens würden
die Verzeihung Gottes erwirken, was ihm schliesslich auch das
Leben der Seele zurückgeben würde.
- S. 51:
«Geht hin! Ohne Hass und ohne
Bemerkungen. Nur voller Demut. Wie ich, der ich ohne Hass und
nur in Gerechtigkeit über ihn gesprochen habe. Leben und
Tod sind unsere Lehrmeister, die uns lehren, gut zu leben und
gut zu sterben und das ewige Leben zu erlangen, wo es keinen Tod
mehr gibt. Der Friede sei mit euch!»
167. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer':«Du
sollst nicht begehren deines Nächsten Frau» S. 51
- S. 51:
Jesus wendet sich in die Richtung
wie auch das Volk und die Jünger
. Aber
ein dichtes Gesträuch verdeckt den um Hilfe Flehenden.
- «Wer bist du? Komm nach vorne!»
- «Ich kann nicht. Ich bin angesteckt. Ich
muss zum Priester
, um von der Welt ausgeschlossen
zu werden. Ich habe gesündigt, und der Aussatz ist an meinem
Körper ausgebrochen. Ich hoffe auf dich!»
- «Ein Aussätziger
!
Ein Aussätziger! Fluch ihm! Steinigen wir ihn!» Die
Menge tobt.
- Jesu gibt ein Zeichen, das Ruhe und Schweigen
gebietet. «Er ist nicht unreiner als ein Sünder. In
den Augen Gottes ist der unbussfertige Sünder noch unreiner
als der reumütige Aussätzige. Wer glauben kann, soll
mit mir kommen.»
- S. 53:
Die Mutter (des Aussätzigen)
gleicht einem vom Wind geschüttelten Baum, so sehr wird sie
vom Schluchzen erschüttert. Die Leute reagieren ganz unterschiedlich.
- Jesus ist traurig. «Hast du beim Sündigen
nicht an deine Mutter gedacht? Warst du so töricht zu vergessen,
dass du noch eine Mutter auf Erden und einen Gott im Himmel hast?
Wenn nun der Aussatz nicht ausgebrochen wäre, wäre dir
je zum Bewusstsein gekommen, dass du gegen Gott und den Nächsten
gesündigt hast? Was hast du aus deiner Seele gemacht, aus
deiner Jugend?»
- «Ich bin in Versuchung geführt worden
»
- «Bist du denn ein Kind, um nicht zu wissen,
dass diese Frucht verflucht war? Du würdest
es verdienen, ohne Mitleid sterben zu müssen.»
- «Oh
hab Erbarmen; du allein vermagst
»
- «Nicht ich, Gott!1 und nur, wenn
du hier schwörst, nicht mehr zu sündigen!»
- «Ich schwöre es! Ich schwöre es!
Rette mich, Herr. Mir bleiben nur noch wenige Stunden bis zur
Verurteilung. Mutter, Mutter! Hilf mir mit deinem Flehen!
Oh! Meine Mutter!»
- Die Frau hat keine Stimme mehr. Sie umklammert
die Füsse Jesu und richtet ihre vom Schmerz weit aufgerissenen
Augen zu ihm auf: das verzweifelte Antlitz einer Ertrinkenden.
Sie weiss, dass es hier um den letzten Halt geht, der ihn retten
kann.
- Jesus sieht sie an und lächelt ihr mitleidig
zu. «Steh auf, Mutter! Dein Sohn ist geheilt. Aber deinetwegen!
Nicht seinetwegen!
- Die Frau kann es nicht glauben. Es scheint ihr
unmöglich, dass er auf diese Entfernung hätte geheilt
werden können, und sie macht verneinende Kopfbewegungen unter
fortwährendem Schluchzen.
- «Mann, öffne die Tunika an der Brust.
Hier befand sich der Fleck. Nur damit deine Mutter getröstet
ist.»
- Der Jüngling legt die Tunika ab, wodurch
seine nackte Brust von allen gesehen werden kann. Er hat die glatte
Haut eines jungen, kräftigen Menschen.
- «Schau Mutter», sagt Jesus, und er
beugt sich, um der Frau aufzuhelfen; eine Gebärde, die auch
dazu dient, sie zurückzuhalten, falls sie sich in ihrer Mutterliebe
und in der Freude über das Wunder auf ihren Sohn stürzten
wollte, ohne dessen Reinigung abzuwarten. Da es ihr unmöglich
ist, dorthin zu gehen, wo sie die mütterliche Liebe hinzieht,
bleibt sie an Jesu Herzen und küsst ihn in einem wahren Freudentaumel.
Sie weint, lacht, küsst und preist den Herrn, und Jesus streichelt
sie voller Mitleid.
- 1 Ausdruck, der
zu verstehen ist im Sinn von Matth 19,16-17
;
Mark 10,17-18
; Luk 18,18-19
.
- S. 54:
Jesus kehrt an seinen Platz zurück.
- «Auch jener Mann hatte vergessen, dass
es einen Gott gibt, der Zucht in den Sitten fordert. Er hatte
vergessen, dass es verboten ist, sich Götter neben dem wahren
Gott zu halten. Er hatte vergessen, den SabbatSabbat
zu heiligen, wie ich es gelehrt habe. Er hatte vergessen, dass
er nicht Unkeuschheit
treiben, nicht stehlen,
nicht trügerisch sein und nicht des Nächsten Frau begehren,
sich nicht selbst und seine eigene Seele töten und nicht
Ehebruch
begehen darf. Er hatte das alles vergessen.
Nun habt ihr gesehen, wie er bestraft worden ist.
- 'Du sollst nicht begehren eines anderen Frau,
steht in enger Verbindung mit dem Gebot: 'Du sollst nicht ehebrechen',
weil die Begierde stets der Tat vorausgeht. Der Mensch ist
zu schwach, als dass es bei der blossen Begierde bleiben und er
seinem Verlangen nicht nachgeben würde. Was letztlich sehr
traurig ist: dass der Mensch nicht imstande ist, sich ebenso zu
verhalten, wenn es um gute Wünsche geht. Man begehrt das
Böse, und die böse Tat wird vollzogen. Gutes wünscht
man zwar, hält jedoch inne, wenn man nicht sogar vom guten
Vorsatz ganz abkommt.
- Was ich ihm gesagt habe, das sage ich zu euch
allen, denn die Sünde der Begehrlichkeit ist so verbreitet
wie das Unkraut, das sich von selbst vermehrt. Seid ihr so
kindisch, das ihr nicht wisst, dass gerade jene Versuchung giftig
ist und gemieden werden muss? 'Ich bin versucht worden!' Der alte
Spruch!'
- Ist die Versuchung etwas Böses? Nein,
sie ist es nicht. Sie ist ein Werk des Bösen. Doch sie verwandelt
sich in Ruhm für denjenigen, der sie besiegt.
- Der Ehemann, der anderen Liebschaften nachgeht,
ist der MörderMörder seiner
Ehefrau, der Kinder und seiner selbst. Wer in das Haus
eines anderen eindringt, um Ehebruch
zu begehen,
ist ein Dieb und zwar einer der niederträchtigsten. Er
ist wie ein Kuckuck, der ohne eigenen Aufwand das Nest eines anderen
geniesst. Derjenige, welcher seinem Freund das Vertrauen ablistet,
ist ein Fälscher, weil er eine Freundschaft bezeugt, die
er in Wirklichkeit nicht hat. Wer so handelt, entehrt sich selbst
und seine Eltern. Kann auf diese Weise Gott mit ihm sein?
- S. 55:
«Ich habe das Wunder für
jene arme Mutter gewirkt. Doch Unkeuschheit
erregt in mir einen derartigen Widerwillen
,
dass ich darob angeekelt bin. Meine Seele hat einen Schrei der
Abscheu vor der Unkeuschheit ausgestossen. Alles Elend umgibt
mich und für alle bin ich der Retter
. Doch ziehe
ich es vor, einen Toten zu berühren, einen Gerechten, der
schon zu verwesen anfängt und dessen Geist bereits in den
Frieden eingegangen ist, als mich einem zu nähern, der nach
Unkeuschheit riecht. Ich bin der Retter, aber ich bin der Unschuldige.
Alle jene, die hierher kommen oder über mich sprechen, sollen
sich daran erinnern, wenn sie mich mit ihrem Schmutz besudelt.
- Ich verstehen, dass ihr anderes von mir erwartet,
doch ich kann nicht. Der Ruin einer kaum erblühten Jugend,
die durch die Wollust zerstört worden ist, hat mich mehr
erschüttert, als wenn ich den Tod berührt hätte.
Lasst uns nun zu den Kranken gehen. Da ich wegen des Ekels, der
mich würgt, nicht das Wort sein kann, werde ich das Heil
jener sein, die auf mich hoffen. Der Friede sei mit euch!»
168. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer': Er heilt
den besessenen Römer; Er spricht zu den
Römern S. 56
- S. 57:
Jesus lächelt und geht weiter.
Er kommt zur Gruppe mit dem Geistesgestörten
,
der sich immer wütender gebärdet.
- Aus der Gruppe tritt ein Mann vor, den das Gewand
und das glattrasierte Gesicht als Römer
erkenntlich machen. Er grüsst: «Salve, Meister! Dein
Ruhm ist bis zu mir gedrungen. Du bist in der Heilkunst wunderbar
wie Hippokrates
und im Wunderwirken mächtiger
als das Bildnis des Äskulap
.
Ich weiss es, und deswegen komme ich. Mein Bruder ist, wie die
siehst, verrückt, aufgrund einer geheimnisvollen Krankheit.
Kein Arzt kann etwas finden. Ich bin mit ihm zum Tempel
des Äskulap
gegangen, doch
danach wurde es noch schlimmer. In Ptolemais
habe
ich einen Verwandten und dieser sandte mir durch eine Galeere
eine Botschaft. Er teilte mir mit, dass hier einer wäre,
der alle heilt. So bin ich gekommen. Welch eine schreckliche Reise!»
- «Das verdient Belohnung.»
- «Aber sieh, wir sind nicht einmal Neubekehrte.
Wir sind Römer
und den Göttern treu,
also Heiden
, wie ihr sagt. Wir kommen aus Sybaris
und sind jetzt in Zypern
.»
- «Das ist wahr, ihr seid Heiden
.»
- «Also nichts für uns? Dein Olymp
verfolgt unseren Olymp, oder der deine wird von unserem verfolgt.»
- «Mein Gott, der Eine und Dreieine GottDreieine
Gott herrscht als Einziger und Alleiniger.»
- «So bin ich umsonst gekommen», sagt
der Römer
enttäuscht.
- «Warum?»
- «Weil ich einem anderen Gott angehöre.»
- «Die Seele ist von einem Einzigen erschaffen
worden.»
- «Die Seele?
»
- «Die Seele! Das göttliche Etwas,
das von Gott für jeden Menschen erschaffen wird als Gefährtin
während unseres irdischen Lebens. Nach unserem leiblichen
Tod lebt sie weiter.»
- «Wo ist sie denn?»
- «Im Inneren des Menschen. Doch obschon
sie als etwas Göttliches im Inneren des heiligen TempelTempels
wohnt, kann man von ihr, jenem wahrhaftigen Wesen, welches jeder
Ehrfurcht würdig ist, sagen, dass sie nicht enthalten ist,
sondern, dass sie enthält.»
- S. 58:
«Beim Jupiter
!
Bist du denn Philosoph
?»
- «Ich bin die mit Gott vereinigte Vernunft.»
- «Nach all dem, was du gesagt hast, glaubte
ich, du seiest Philosoph
»
- «Und was ist Philosoph
ie,
wenn sie ehrlich und wahr ist? Ist sie nicht die Erhebung der
menschlichen Vernunft zur unendlichen Weisheit und Macht, also
zu Gott?»
- «Gott! Gott!
Ich habe den Irren, der
mich stört. Doch ich vergesse beinahe seinen Zustand, um
dir, Göttlicher, zuzuhören.»
- «Ich bin nicht göttlich in dem Sinne,
wie du es meinst. Du nennst göttlich, was über dem Menschen
steht. Ich aber sage, dass die Benennung nur dem zusteht, der
aus Gott ist.»
- «Wer ist Gott? Wer hat ihn je gesehen?
- «Es steht geschrieben: 'Du, der du uns schufst,
sei gegrüsst! Wenn ich die menschliche Vollkommenheit schildere,
die Harmonie unseres Körpers beschreibe, dann preise ich
deine Herrlichkeit.' Es wurde gesagt: 'Deine Güte erstrahlte
darin, dass du deine Gaben an alle, die leben, ausgeteilt hast,
damit jeder Mensch habe, was ihm notwendig ist. Deine Gaben legen
Zeugnis ab für deine Weisheit, wie die Erfüllung deines
Willens Zeugnis ablegt für deine Macht.' Erkennst du diese
Worte wieder?»
- «Wenn Minerva mir hilft
sind sie von Galenos
. Woher kennst du sie? Ich wundere mich.»
- Jesus lächelt und antwortet: «Komm
zum wahren Gott, und sein göttlicher Geist wird dich mit
der wahren Weisheit und Frömmigkeit ausstatten, die in der
Erkenntnis seiner selbst und in der Anbetung der Wahrheit besteht.»
- «Aber das alles stammt ja von Galenos
!
Nun bin ich ganz sicher, du bist nicht nur Arzt und Magier
,
du bist auch Philosoph
. Warum kommst du nicht
nach Rom
?
»
- «Weder Arzt, noch Zauberer, noch PhilosophPhilosoph bin ich, wie du sagst, sondern derjenige, der Zeugnis ablegt für
Gott auf Erden
. Bringt
den Kranken zu mir.»
- Unter Stössen und wilden Rufen wird der
Kranke herbeigebracht.
- «Siehst du? Du bezeichnest ihn als wahnsinnig
und sagst, dass kein Arzt ihn heilen kann. Das ist wahr. Kein
Arzt! Denn er ist nicht wahnsinnig. Doch ein Geist aus der Unterwelt
- so nenne ich ihn für dich, der du ein Heide bist - ist
in ihn gefahren.»
- «Aber er hat nicht den Geist der Wahrsagung
,
er sagt lauter unrichtige Dinge.»
- «Wir nennen ihn 'Dämon'
und nicht Geist der Wahrsagung
. Es gibt den sprechenden
und den stummen, jenen, der mit Behauptungen, die nach Wahrheit
aussehen, täuscht, und jenen, der sich nur im Zustand geistiger
Verwirrung kundtut. Der erstere ist der vollständigere und
gefährlichere. Dein Bruder hat den zweiten in sich. Doch
nun wird er ausfahren.»
- S. 59:
«Wie?»
- «Er selbst wird es dir sagen.» Jesus
befiehlt: «Verlasse diesen Menschen! Kehre in deinen Abgrund
zurück!»
- «Ich gehe, denn gegen dich ist meine
Macht zu schwach. Du verjagst mich und machst mich mundtot. Warum
musst du uns immer besiegen?
» Der böse Geist
hat durch den Mund des
Mannes gesprochen, der nun völlig erschöpft zu Boden
sinkt.
- «Er ist geheilt. Befreit ihn nun ohne Furcht
von seinen Fesseln.»
- «Geheilt? Bist du sicher? Aber
ich
bete dich an!» Der Römer
will vor Jesus
niederknien, doch Jesus hindert ihn daran.
- «Erhebe deinen Geist. Im Himmel ist Gott.
Ihn bete an und gehe zu ihm! Leb wohl.»
- Der Bruder schaut verwundert um sich und fragt: «Aber wo bin ich? Dies hier ist nicht Citium
!
Wo ist das Meer?»
- S. 61:
«Die Seele ist die geistige
Natur des Menschen. Sie ist das Sein, das, in vollkommener Weise
erschaffen, das ganze körperliche Leben adelt, begleitet,
belebt und weiterlebt, nachdem das Fleisch zu leben aufgehört
hat, weil sie unsterblich ist wie jener, der sie erschaffen hat,
nämlich Gott!
- Da es nur einen Gott gibt, gibt es auch nicht
Seelen von HeidenHeiden oder Nichtheiden
,
da keine von anderen Göttern erschaffen worden sind. Es gibt
eine einzige Macht, die Seelen erschafft
,
und es ist die unseres Schöpfers, unseres Gottes, des Einen,
des Mächtigen, Heiligen, Guten, die keine andere Leidenschaft
kennt als die Liebe, der vollkommenen, rein geistigen Barmherzigkeit;
und damit von diesen Römer
n hier verstanden
werden kann, was ich gesagt habe von der Liebe, füge ich
hinzu: eine absolut moralische Barmherzigkeit; denn der Begriff
'Geist' wird von diesen Kindern, die nichts von heiligen Worten
wissen, nicht verstanden.
- Glaubt ihr denn, ich sei nur für IsraelIsrael
gekommen? Ich bin der, der die Geschlechter unter einem Hirtenstab
versammeln wird: unter dem des Himmels.
169. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer':«Du
sollst kein falsches Zeugnis ablegen» S. 63
- S. 62:
«Jene Frau weint», sagt
Petrus
. «Vielleicht hat sie kein Geld mehr.
Sollen wir ihr welches geben?»
- «Sie weint nicht deswegen. Doch gehe und
sage ihr: 'Die Heimat
ist vergänglich, doch
der Himmel ist ohne Ende. Er gehört denen, die es verstehen,
Glauben zu haben. Gott ist die Güte und liebt somit auch
die Sünder. Er hilft dir, um dich zu überzeugen, dass
du zu ihm gehen sollst.' Geh, Petrus
, sprich so
zu ihr und lass sie weinen. Es ist das Gift
, das aus
ihr kommt.»
- S. 66:
«Was gibt es Abstossenderes
als einen Lügner
?
Kann man nicht sagen, dass er Grausamkeit mit Unreinheit verbindet?
Ja, so ist es. Der Lügner ich spreche vom Lügner in
schwerwiegenden Dingen, ist grausam. Er tötet
- S. 67:
«das Ansehen einer Person
mit seiner Zunge
Aus Hass
Aus Habgier
Aus Angst
- S. 68:
«Seid ehrlich! So schön
ist der Mund eines Menschen, der die Lüge nicht kennt. Ist
er arm, ungebildet und verkannt? Auch wenn er es ist, ist er doch
immer ein König, denn er ist aufrichtig. Die Aufrichtigkeit
ist königlicher als das Gold und ein Diadem, denn sie steht
über die Massen höher als ein Thron
und
hat ein grösseres Geleit von Guten, als ein Monarch sein
eigen nennt. Ein aufrichtiger Mensch strömt Tost und Geborgenheit
aus, während die Freundschaft eines Unaufrichtigen oder auch
nur dessen Gegenwart Unbehagen verursacht.
- Ich Buch der Weisheit steht geschrieben: 'Der
abtrünnige Mensch ergeht sich in der Frevelhaftigkeit seines
Mundes
In seinem verderbten Herzen bereitet er das Böse
vor und zu jeder Zeit sät er Zwietracht! Sechs Dinge hasst
der Herr
und das siebte verabscheut
er: hochmütige Augen, lügnerische Zungen, Hände,
die unschuldiges Blut vergiessen, ein Herz, das Frevelhaftes sinnt,
Füsse, die eiligst zum Bösen rennen, den falschen Zeugen,
der Lügen vorträgt, und jenen, der Zwietracht unter
die Brüder sät
170. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer':«Du
sollst nicht begehren deines Nächsten Gut» S. 69
- S. 69:
«Gott gibt jedem das Nötige.
Das ist in Wahrheit so. Was braucht der Mensch
?
Den Prunk? Eine grosse Zahl von Dienern? Landgüter, dass
man deren Felder gar nicht zähle kann? Gastmähler, die
bei Sonnenuntergang beginnen und bei Sonnenaufgang enden? Nein!
Was der Mensch braucht, ist ein Obdach, ein Brot und ein Gewand.
Das Nötigste zum Leben!
- Schaut euch um. Wer sind die fröhlichsten
und gesündesten Menschen? Wer erfreut sich eines gesunden,
friedlichen Alters? Die Geniesser?
Nein,
- S. 70:
«jene, die ehrbar leben,
arbeiten und sich das Angemessene wünschen. Sie kennen das
GiftGift ungeordneter Begierden
nicht und bleiben kräftig. Sie kennen nicht das Gift der
Unmässigkeit und bleiben beweglich. Sie kennen das Gift des
Neides nicht und bleiben fröhlich. Wer aber immer mehr haben
will, verliert den eigenen Frieden, verliert die Freude, wird
vorzeitig altern, ausgebrannt von Hass und Unmässigkeit.
- Der Neid! Warum? Ist er nicht das Verlangen
nach fremdem Gut, Geiz und Neid? Der Neid trennt von Gott, meine
Kinder, und bindet an SatanSatan.
Denkt ihr nicht daran, dass Luzifer
der erste war,
der das Gut des anderen verlangte? Er war der schönste der
Erzengel und konnte sich an Gott erfreuen. Er hätte damit
zufrieden sein müssen. Doch er wurde neidisch auf Gott
und wollte selbst Gott sein
und wurde zum Dämon,
zum ersten Dämon. Zweites Beispiel: Adam
und
Eva
hatten alles und erfreuten sich des irdischen
Paradies
es und der Freundschaft Gottes und waren
selig in den Gnadengaben
, die Gott ihnen gegeben
hatte. Sie hätten damit zufrieden sein müsse. Doch sie
beneideten Gott um die Erkenntnis des Guten und des Bösen
und wurden aus dem Garten Eden vertrieben und von geächtet,
sie, die in Ungnade gefallen waren, sie waren die ersten Sünder
- einen Sünder und eine Geissel für
die NationGeissel für die Nation,
denn die Sünden der einzelnen häufen sich an und führen
Strafen herbei für ganze Völker, wie Sandkorn auf
Sandkorn, in Jahrhunderten
angehäuft,
einen Bergrutsch verursacht und Dörfer und Menschen unter
sich begräbt.
»
- S. 71:
«Vor dem König der Könige,
vor dem Herrn der Herren sind Kronen und Münzen nichtige
Dinge, nur ein Leben nach den Zehn Geboten
hat einen Wert.»
- S. 72:
(Fragen von einigen Männern
im Hintergrund) «Eine Frau, die sich hergibt,
welche Sünde begeht sie?»
- «Wenn sie verheiratet ist. EhebruchEhebruch und Betrug dem Mann gegenüber. Wenn sie unverheiratet ist,
diejenige der Unreinheit und des Diebstahls an sich selbst.»
- «An sich selbst? Sie gibt doch nur vom Ihrigen
etwas weg.»
- «Nein. Unser Körper ist von Gott
geschaffen worden, um ein TempelTempel der Seele zu sein, die der Tempel Gottes ist. Daher muss er in
Sittsamkeit bewahrt werden, da sonst die Seele der Freundschaft
Gottes und des ewigen Lebens beraubt wird.»
- «So kann eine Dirne
nur noch
Satan
gehören?»
- «Jede Sünde ist Buhlschaft mit SatanSatan.
Der Sünder gibt sich, einem gedungenen Weibe gleich, mit
seinen unerlaubten Neigungen Satan hin, indem er sich davon einen
schmutzigen Nutzen verspricht. Gross, sehr gross ist die Sünde
der Prostitution
, welche die
Menschen zu unreinen Tieren erniedrigt. Glaubt jedoch nicht,
die übrigen Todsünden
wären
weniger schlimm. Was müsste ich über den Götzendienst
sagen! Was über den Mord! Doch hat Gott den Israel
iten
verziehen, nachdem sie das Goldene Kalb
angebetet
hatte. Er hat David
eine Sünde verziehen, die
eine zweifache war. Gott verzeiht jedem, der bereut
.
Wenn nur die Reue im Verhältnis zur Anzahl und Schwere der
Sünden steht, sage ich euch: je mehr einer bereut, um so
mehr wird ihm vergeben werden, denn die Reue ist Ausdruck
der Liebe, der tätigen Liebe. Wer bereut, sagt mit
seiner Reue zu Gott: 'Ich kann deinen Zorn nicht länger ertragen,
denn ich liebe dich und möchte geliebt werden.' Gott liebt
den, der ihn liebt. Deswegen sage ich: je mehr jemand liebt, um
so mehr wird er geliebt. Wer vollkommen liebt, dem wird alles
verziehen.»
171. Jesus beim 'Trügerischen Gewässer': Abschluss
der Erklärungen zum 'De profundis' und 'Miserere' S. 73
- S. 73:
«Noch törichter wäre
der, der sich vornähme, seine Heiligung mit dem Schwierigsten
zu beginnen, und dabei das, was die Grundlage des unwandelbaren
Bauwerkes der Vollkommenheit darstellt, vernachlässigt, nämlich
die Zehn Gebote.»
- Ich habe euch nicht erdrückt mit unzähligen
Formeln, die die Gläubigen
heute einengen
und gegen das wahre Gesetz ein Bollwerk sind, das durch sie verdrängt
und durch Unmengen rein äusserlicher Verbote überdeckt
wird, so dass die Gläubigen die klare, heilige Stimme
des Herrn nicht mehr wahrzunehmen vermögen, die sagt: 'Nicht
fluchen! Nicht Götzendienst
treiben!
Die Feiertag
e nicht entheiligen! Die Eltern mich
verunehren! Nicht töten! Nicht Unkeuschheit
treiben! Nicht stehlen! Nicht lügen! Nicht fremdes Eigentum
begehren! Nicht die Frau des Nächsten begehren!' Zehn Gebote
und keines
- S. 74:
«mehr. Sie sind die zehn
Säulen des Tempel
s
der Seele.
Darüber strahlt das Gold des heiligsten der heiligen Gebote:
'Liebe deinen Gott, liebe deinen Nächsten!' Das ist die Krönung
des Tempels, der Schutz der Fundamente und der Ruhm des Erbauers.
- Tut also was ich euch gesagt habe, besiegt
die drei Begehrlichkeiten! Gebt euren LasterLastern
den rechten Namen, so ehrlich, wie Gott klar und deutlich
sagt: 'Tut dies oder jenes nicht!' Unnütz, die Formen
mit Spitzfindigkeiten zu zerreden. Wer eine grössere Liebe
hat neben der Liebe zu Gott, der ist, wie diese Liebe auch immer
heisse mag, ein Götzendiener
. Wer
Gott anruft und sich somit als seinen Diener bekennt, ihm aber
dann den Gehorsam verweigert, ist ein Rebell. Wer aus Habsucht
am Sabbat
arbeitet
,
ist ein Schänder, boshaft und anmassend.
- So ist es! Und ich erinnere euch, dass nach
der Errichtung des Goldenen Kalbes
der Zorn
Gottes ausbrach; dass nach dem Götzendienst
Salomons
die Spaltung kam, welche Israel
teilte und schwächte; dass nach dem angenommenen, besser
gesagt, gut aufgenommenen und von unwürdigen Juden unter
Antiochus Epiphanes
eingeführte Hellenismus
, das gegenwärtige
geistige, schicksalhafte und nationale Unheil über uns kam.
- Es genügt nicht, zu sagen: 'Ich zerstöre',
vielmehr muss man sagen: 'Ich reinige.' Ich habe euch gesagt,
wie sich der Mensch reinigen soll: mit demütiger und aufrichtiger
Reue. Es gibt keine Sünde, die Gott nicht verzeihen würde,
wenn der Sünder wirklich reumütig ist. Habt
Vertrauen in
- S. 75:
«die Güte Gottes. Wenn
es euch doch möglich wäre, zu begreifen, was diese Güte
ist, dann würdet ihr nicht vor Gott fliehen, auch wenn alle
Sünden der Welt auf euch lasten würden, sondern ihr
würdet zu seinen Füssen eilen, weil nur der Allergütigste
verzeihen kann, was der Mensch nicht verzeiht
.
- Mit euch verdemütige ich mich als Bruder
der Menschen im Fleische, Sohn des Vaters im Geist, und ich sage
euretwegen und mit euch: 'Aus diesem tiefen Abgrund, in den
Ich-Menschheit gefallen bin, rufe ich zu dir: Herr, erhöre
die Stimme dessen, der in sich geht und seufzt, und verschliesse
deine Ohren meinen Worten nicht. Grauen empfinde ich, mich zu
sehen, Herr. Ein Greuel bin ich auch in meinen Augen! Was werde
ich in deinen Augen sein? Schau nicht auf meine Sünden, Herr;
denn ich könnte vor dir nicht bestehen, sondern erweise mir
deine Barmherzigkeit. Du hast gesagt: 'Ich bin die Barmherzigkeit',
und ich glaube an dein Wort.
- S. 76:
«Schuldig des Mordes und des
Ehebruch
s, von Gott verworfen, erhält David
Verzeihung, nachdem er zum Herrn gerufen hat: ' Habe Erbarmen
mit mir, nicht um mir Achtung zu verschaffen, sondern zu Ehren
deiner Barmherzigkeit, die unendlich ist
Um ihretwillen tilge
meine Schuld
- S. 78:
Jesus war am Ende seiner Rede überwältigend.
Ein leuchtendes Antlitz, strahlende Augen, ein Lächeln und
eine Stimme von ausserordentlicher Anmut geprägt. Die Leute
sind fast wie verzaubert und bewegen sich erst, als er wiederholt:
«Gehet hin! Der Friede sei mit euch!»
- «Ich bin immer eine brennende Lampe und
wünsche, dass auch ihr eine seid. Ich bin das ewige Lichterfest
,
Petrus
. Weisst du, dass ich genau am 25. des Kislew
geboren wurde?»
- S. 79:
(Petrus
) «Den
Blick auf den Polarstern
gerichtet, feste Hand
am Steuer, Stärke, Mut, Ausdauer, Aufmerksamkeit
das
alles hat mich mein armes Leben gelehrt.»
- Jesus legt ihm eine Hand auf die Schulter, schüttelt
und betrachtet ihn liebevoll in echter Bewunderung über soviel
Bescheidenheit. Dann sagt er: «Das scheint dir wenig,
Simon
Petrus
? Du hast alles, was du brauchst,
um mein 'Fels' zu sein. Nichts mehr gehört dazu und nichts
muss weggenommen werden! Du wirst der ewige Steuermann sein, Simon
Petrus
. Dem, der nach dir kommt, wirst du sagen:
'Den Blick auf den Polarstern, auf Jesus gerichtet. Feste Hand
am Steuer, Kraft, Mut, Ausdauer, Aufmerksamkeit, harte Arbeit
ohne Schonung, das Auge überall, und Geradestehen auch bei
hochgehenden Wellen
'»
172. Jesus verlässt das 'Trügerische Gewässer'
und geht nach Bethanien S. 80
- S. 81:
«Es wird immer Diener Christi
geben, deren Wirken im Einklang steht mit der Aufmerksamkeit,
die sie auf sich lenken: die Lehrmeister. Es wird leider auch
solche geben, die nur viel Aufhebens machen, und bei denen alles
reine Äusserlichkeit ist. Schauspieler, falsche Hirten mit
verstellen Mienen
Priester
? Nein
Schauspieler,
- S. 82:
«sonst nichts. Es ist mich
das äussere Gebahren, das den Priester
ausmacht,
und auch nicht das Gewand. Auch nicht seine weltliche Bildung
oder die gesellschaftlichen, einflussreichen Verbindungen sind
es, die den Priester ausmachen. Seine Seele ist es. Eine so
erhabene Seele, die über den Körper triumphiert. Mein
Priester soll ganz vergeistigt sein, so träume ich ihn. So
werden meine heiligen Priester sein. Der Geist hat keine schauspielerischen
Gebärden und keine Stimme. Er ist körperlos, weil er
geistig ist und daher keine Zierarten kennt und Masken anlegen
kann. Er ist, was er ist: Geist, Flamme, Licht, Liebe. Er spricht
zu den Seelen. Er spricht mit der Keuschheit seiner Augen, seiner
Handlungen.»
- S. 84:
(Maria schreibt an Jesus) «So
konnte ich nur deinen Geist anbeten, o mein teurer Sohn und anbetungswürdiger
Gott. Auch jetzt weiss ich, dass du da bist und dass dein Herz,
das nie von mir getrennt ist, selbst wenn wir voneinander getrennt
sind, mit meinem Herzen schlägt.
»
-
es wird trauriger sein als ein deinem ersten
Geburtstag in
- S. 85:
«Matarea
. Doch
du erfüllst deine Sendung und ich die meine, und zusammen
erfüllen wir den Willen des Vaters und wirken zur Ehre Gottes.
Dies trocknet jede Träne.»
- S. 86:
«
Ich bin versucht,
auszuwandern, weit fort
Ich weiss nicht wohin
doch
weg von Israel
, das ganz Sünde ist!» Iskariot
ist ganz mutlos.
- «JudasJudas,
Judas! Eine Frau braucht neun Monate, um einem Kind das Leben
zu schenken, und du möchtest der Welt die Erkenntnis Gottes
in einer noch kürzerer Zeit geben? Keine neuen Monde,
sondern Tausende von Monden
sind dazu
erforderlich
so wird es auch in der Welt, solange sie besteht,
Zeiten der Zunahme, der Fülle und der Abnahme der Religion
geben. Aber auch wenn die Religion tot zu sein scheint, lebt sie,
so wie der Mond, wenn er nicht leuchtet, doch da ist. Wer sich
für die Religion bemüht und gewirkt hat, dem wir dienen
volles Mass an Verdiensten zustehen, selbst wenn nur eine unbedeutende
Minderheit an treuen Seelen
- S. 87:
«auf Erden übrigbleibt.
Mut, Mut! Nicht gleich Freudentaumel bei Erfolg, aber auch keine
leichtfertige Niedergeschlagenheit in den Niederlagen!»
173. Die Heilung der krebskranken Jerusa von Doko S. 89
- S. 89:
(Kleingedruckt, Valtorta
erzählt die Bedrängungen Satan
s) «Zum
erstenmal geschah es in den schrecklichen Tagen des Aprils 1944
,
als er mir Hilfe versprach, wenn ich ihn anbeten würde. Das
zweite Mal, als er mich mit der direkten und gewalttätigen,
langen Versuchung am 4. Juli 1944 überfiel
Das dritte
Mal versuchte er mich, als er mich veranlassen wollte, aus den
diktierten Worten meine Werk zu machen und sie als solches zu
veröffentlichen, um daraus Geld und Nutzen zu schlagen. Die
vierte Versuchung erfolgte im Februar dieses Jahres
Das
fünfte Mal kam er nun gestern Abend. Das sind die grossen
Manifestationen Satans
. Doch
ihm schreibe ich auch die kleinen Dinge zu, die mir von anderen
zugefügt werden, um mich zum Stolz, zum Selbstmitleid oder
zum Bekenntnis falscher Erscheinungen zu verleiten, oder auch,
um mir einzureden, dass ich nur eine Kranke sei und alles das
Produkt einer Geistesgestörtheit ist. Auch die Schwierigkeiten
mit den Verwandten und den Behörden und selbst mit den Kraftfahrern.
(Andeutung auf das unmittelbare Kriegsende). Alles schreibe ich
Satan zu. Er tut, was er nur kann, um mich zu quälen und
mich zur Unruhe und zur Auflehnung zu treiben, zur Überzeugung,
dass Beten unnütz und alles eine Lüge sei. (Satan:) «Nun machst du mir einen grenzenlosen Ärger. Aber dann
werde ich es sein, der dir Ärger bereiten wird. Ich werde
mich für alles rächen, was du mir antust, so wie nur
ich mich zu rächen weiss». Dann ist er weggegangen
und hat mich so elend zurückgelassen
- Dann aber ist die zärtliche, sanfte, liebreiche
Mutter gekommen, in ihrem weissen Kleide, um mir zuzulächeln
und mich zu liebkosen, und mit seinem schönsten Lächeln
hat mich mein Jesus beschenkt. Doch gleich nachdem sie mich verlassen
hatten, bin ich in meine Bedrängnis zurückgefallen
Es ist hart. Wenn dieser Gedanke mich so stark überfällt,
fühle ich mich versucht, zu sagen: «Ich werde kein Wort
mehr schreiben, ungeachtet jeglichen Drängens.» Doch
dann überlege ich und sage: Das ist es, was Satan
erreichen will», und ich schenke dieser Einflüsterung
kein Gehör.
- S. 90:
(Valtorta
schreibt über ihre körperlichen und seelischen Qualen) «Doch
manche Qualen kann man nicht beschreiben. Sie könnten
auch falsch verstanden werden von einem Seelsorger
,
einem abgöttischen Verehrer, von einem Neugierigen, einem
Gelehrten
oder von einem Menschen, der über
das Phänomen
spottet. Die Gruppe der
drei Letztgenannten sollte nur eine Stunde das durchmachen, was
ich durchmachen muss: Auch die Verehrer, die mich vielleicht
darum beneiden, sollten das durchstehen. Besser, sie fühlen
es nicht
Die abgöttischen Verehrer würden weiss
Gott wohin flüchten aus Angst vor einer weiteren Stunde dieser
Art, und die Neugierigen, die Begierigen und die Spötter
kämen so weit, Gott zu fluchen
Daher will ich mich
unter das Joch beugen und trinke den bitteren Kelch
und
mache weiter.
- S. 93:
(krebskranke Jerusa
) «
es bedrückt mich, sie verlassen zu müssen
aber Herr! Herr! Das Brennen hört auf! Mutter! Mutter! Es
ist mir, als ob ein Engel
die Luft des Himmels auf
meine Qualen hauchte. Oh, welcher Friede! Nimm, o nimm deine Hand
nicht weg, mein Herr! Lege sie fest darauf. Oh, welche Kraft!
Welche Freude! Meine Kinder! Kommt her, meine Kinder! Ich will
sie bei mir haben! Dina, Osias, Anna, Seba, Melchi, David, Judas
!
Kommt her, kommt her
Die Mutter muss nicht mehr sterben.
Oh!
» Die junge Frau kehrt sich auf dem Kissen um und
weint vor Freude
174. In Bethanien: Im Haus des Simon des Zeloten
S. 94
- S. 99:
«Die Welt gehört den
Bösen; das Paradies
den Guten. Das ist die
Wahrheit und die Verheissung
, und darauf gründe
sich eure sichere Kraft.
- S. 100:
«Die Welt ist vergänglich,
das Paradies
vergeht nicht. Wenn einer gut ist,
wird er es erwerben und in Ewigkeit besitzen. Also? Weshalb
sich darüber aufregen, was die Bösen tun? Erinnert ihr
euch an die Klagen des Job? Es sind die ewigen Klagen der guten
und Unterdrückten, weil das Fleisch immer klagt; doch es
sollte nicht klagen, und je mehr es unterdrückt wird, um
so mehr müsste es sich mit den Flügeln der Seele im
Jubel zum Herrn erheben.
- Glaubt ihr, dass jene glücklich sind,
die glücklich scheinen? Sie haben
auf erlaubte und mehr noch auf unerlaubte Weise ihre Scheune gefüllt;
die Weinfässer sind voll und die Ölkrüge laufen
über. Nein! Ihre Nahrung riecht nach Blut und Tränen
ihrer Mitmenschen, und ihr Lager kommt ihnen wie mit Dornen gefüllt
vor; so sehr verspüren sie die Heftigkeit ihrer Gewissensbisse. Sie betrügen die Armen und berauben die Waisen. Sie bestehlen
den Nächsten, um Schätze anzuhäufen, und unterdrücken
jene, die ihnen an Macht und Verderbtheit unterlegen sind. Das
tut nichts. Lasst sie machen. Ihr Reich ist von dieser Welt
.
Bei ihrem Tode, was bleibt ihnen da? Nichts. Wenn man nicht
die Anhäufung der Schuld Schatz
nennen will,
die sie mit sich tragen und Gott vorweisen müssen
Lasst
sie gewähren. Sie sind die Kinder der Finsternis, die sich
gegen das Licht auflehnen und seinem leuchtenden Pfad nicht zu
folgen vermögen. Wenn Gott den Morgenstern
erstrahlen lässt, dann nennen sie ihn Schatten des Todes,
halten ihn für unrein und ziehen es vor, im schmutzigen Schein
ihres Goldes
und ihres Hasses zu wandeln,
die nur flackern, weil die Dinge der Hölle vom Phosphor der
ewigen Seen der Verdammnis
leuchten
»
- «Was ist über diese Unglücklichen
zu sagen? Gott hat ihnen Zeit zur Busse gegeben, und sie missbrauchen
sie, um zu sündigen. Aber Gott verliert sie nicht aus den
Augen, auch wenn es so scheinen mag; die Stunde kommt, da entweder
die Liebe Gottes wie ein Blitz, der auch in den Stein einschlägt,
ihr hartes Herz sprengt, oder die Summe ihrer Missetaten die Flut
ihres Schlammes bis zu ihrer Kehle und Nase trägt
da
sie beginnen, die Widerlichkeit jenes Geruches und Gestankes wahrzunehmen,
von dem ihr Herz angefüllt ist, und der die anderen anwidert.
Es kommt der Augenblick, da sie selbst Ekel empfinden und in ihnen
der Wunsch nach dem Guten aufsteigt, und ihre Seele schreit auf:
'Ach, könnte ich doch zurückkehren in jene Zeit von
damals, als ich in der Freundschaft Gottes war!»
- S. 101:
«Ja, so spricht in gewissen
Stunden die Seele des Sünders, des wahren Job; denn es gibt
kein grösseres Elend als dieses, auf ewig die Freundschaft
Gottes und sein Reich verloren zu haben. Sie müssen bemitleidet
werden! Nur Erbarmen sollen wir für sie empfinden. Es sind
arme Seelen, die durch Müssiggang oder Leichtfertigkeit den
ewigen Bräutigam verloren haben. 'Bei Nacht auf meinem Lager
suchte ich den Liebsten meiner Seele und fand ihn nicht.' (Hl
3,1). In der Finsternis kann man de Bräutigam nicht erkennen,
und die zur Liebe getriebene Seele irrt umher, denn sie ist umgeben
von geistiger Finsternis und sucht und will Trost in ihrer Qual
finden. Sie glaubt, ihn in irgendeiner Liebe zu finden
Nein!
Einer nur ist der Geliebte der Seele: Gott! Sie gehen,
jene Seelen, von der Liebe Gottes getrieben, und suchen Liebe.
Es genügte, das innere Licht zu wollen, und sie hätten
den Liebsten als Gefährten. Sie gehen wie Kranke umher
und suchen Liebe und finden Liebeleien und schmutzige Bindungen,
die die Menschen als Liebe bezeichnen. Aber sie finden
die Liebe nicht; denn Liebe, das ist Gott, und nicht das Gold,
nicht die Sinnenlust, nicht die Macht.
- Arme gefolterte Seelen, entblösst, gequält
und verwundet von jedermann. Gott allein
beteiligt sich nicht an solchen Steinigungen. Er lässt seinen
Tränen freien Lauf, um die Wunden zu heilen und sein Geschöpf,
das immer sein Geschöpf bleibt, wieder mit einem diamantenen
Gewand zu bekleiden. Nur Gott
und die Kinder Gottes
im Vater. Preisen wir den Herrn! Er hat gewollt, dass ich der
Sünder wegen hierher komme, um euch zu sagen: 'Verzieht!
Verzeiht jederzeit! Macht aus jedem Übel etwas
- S. 102:
«Gutes. Macht aus jeder
Beleidigung eine Gnade.'
- (Jesus über Maria Magdalena die seine Rede
heimlich mitangehört hat) «Wird sie mich verspotten?
Lasst sie es tun. Wird sie weinen? Lasst sie machen. Wird sie
fliehen? Lasst sie es tun. Das ist das Geheimnis des Erlöser
s
und der Erlöser: Geduld, Güte, Beharrlichkeit und Gebet.
Nichts weiter. Jede Handlung ist zuviel bei gewissen Krankheiten
»
175. Das Lichterfest im Hause des Lazarus in
Anwesenheit der Hirten S. 102
- S. 103:
(Simon
) «Aber weisst
du nicht, dass Lazarus
daran war, zu fliehen, nachdem
sie bei ihrer Rückkehr das Haus verliess und sagte, dass
sie die Gräber mit der Lust eintauschen wolle und andere
Unverschämtheiten mehr?
»
- «Und das sofortige Wunder an ihr»,
beendet Jesus den Satz. «Ich hätte es wirken können. Aber ich will keine erzwungene Auferstehung der Herzen. Ich
werde den Tod bezwingen, und er wird mir seine Beute zurückgeben,
denn ich bin der Herr über Leben und Tod. Die Seelen jedoch,
die nicht eine leblose Masse, die auch ohne Odem, aber unsterbliche
Wesen
- S. 104:
«sind fähig, durch
ihren eigenen Willen wieder aufzuerstehen
, sie zwinge ich
nicht zur Auferstehung. Ich gebe den ersten Mahnruf und die
erste Hilfe, wie einer, der ein Grab öffnet, in dem ein bereits
halbtoter Mensch eingeschlossen wäre, der sterben müsste,
wenn er lange im erstickenden Dunkel bliebe. Ich lasse Luft und
Licht eintreten und warte. Wenn die Seele willens ist herauszukommen,
dann kommt sie. Wenn nicht, dann sinkt sie immer tiefer. Aber
wenn sie kommt! Oh, wenn sie kommt, wahrlich, ich sage euch, niemand
wird grösser sein als der im Geist Auferstandene. Nur die
vollkommene Unschuld ist grösser als dieser Tote, der wieder
aufersteht durch die Kraft seiner eigenen Liebe und weil Gott
ihn beglückt. Das sind meine grössten Triumphe
.
- S. 108:
«Hört also: Nachdem die
Zeit des Heils gekommen war, bereitete Gott seine Jungfrau
vor. Ihr werdet begreifen, dass Gott sich nicht dort niederlassen
konnte, wo Satan
sein unauslöschliches Siegel
gesetzt hatte. Deshalb bewirkte die Allmacht, dass sein künftiger
Tabernakel
ohne Makel sei, und Maria wurde, entgegen
den allgemeinen Regeln des Zeugens, von zwei Gerechten in hohem
Alter gezeugt und ohne Makel empfangen. Wer legte die Seele
in das embryonale Fleisch, das den welken Schoss Annas des Aaron,
meiner Grossmutter
,
verjüngt? Du, Levi
, hast den Erzengel aller Verkündigungen
gesehen. Du kannst sagen: Er ist es, denn die 'Kraft Gottes' war
immer der Siegreiche, der die Freudenbotschaft den Gerechten und
Propheten
verkündete. Der Unbezwingbare,
an dem selbst die grösste Kraft Satans wie ein dürrer
Mooshalm zerbrach; der Geistvolle, der mit scharfer, leuchtender
Intelligenz
die Hinterlist des anderen, doch
böswilligen Intelligenz, zunichte machte und den Befehl Gottes
unverzüglich ausführte.
- Mit einem Freudenruf empfing der Verkünder,
der die Erdenwege kannte, da er bereits mehrmals herabgestiegen
war, um mit den ProphetenPropheten zu sprechen, vom göttlichen Feuer den unversehrten Funken:
die Seele des Ewigen Mädchens
,
und schloss ihn ein in einen Kreis von Engel
sflammen,
die seiner geistigen Liebe entspringen, und brachte ihn zur Erde
in ein Haus, in einen Schoss. Von diesem Augenblick an hatte die
Welt eine Seele, die stets Gott anbetete, und Gott konnte von
jener Stunde an ohne Widerwillen auf einen Punkt der Erde schauen.
So wurde ein Menschenkind geboren: die Geliebte Gottes und der
Engel, die Gottgeweihte, die heiligmässig von den Eltern
Geliebte
.
'Abe
l opferte Gott die Erstlinge seiner Herde' (Gen
4,1-4
). Oh, wahrlich, die Grosseltern des ewigen
Abel verstanden es, Gott den Erstling ihrer Habe, ihrer ganzen
Habe, zu opfern, und sie starben im Schmerz, dieses Gut dem zurückgegeben
zu haben, der es ihnen geschenkt hatte.
- Meine Mutter war TempelTempeljungfrau
,
vom dritten bis zum fünfzehnten Lebensjahr; sie beschleunigte
die Ankunft Christi mit der Macht ihrer Liebe. Jungfrau
von ihrer Empfängnis, Jungfrau im Dunkel eines Schosses,
Jungfrau im Wimmern, Jungfrau bei den ersten Gehversuchen: die
Jungfrau gehörte immer Gott, Gott allein, und machte ihren
Anspruch geltend, der über der Vorschrift des Gesetzes Israel
s
stand; so bekam sie von ihrem Bräutigam, der ihr von Gott
zugeführt wurde, das Recht zugesprochen, auch nach der Vermählung
unversehrt zu bleiben.
- Joseph
von Nazareth
war ein Gerechter! Nur ihm konnte die Lilie Gottes anvertraut
werden, und er allein besass sie. Ein Engel
im Fleische
und im Geiste liebte er sie, wie die Engel Gottes lieben. Diese
abgrundtiefe Liebe
- S. 109:
«mit allen ehelichen Zärtlichkeiten,
ohne aber je die Schranken des himmlischen Feuers zu überschreiten,
hinter denen der Tabernakel
Gottes war, werden
nur wenige auf dieser Welt begreifen. Sie ist das Zeugnis dessen,
was ein Gerechter durch seinen Willen zu tun vermag. Also, was
er kann!
- (Dialog des Engel
s der Verkündigung
mit Maria)
- Maria antwortet darauf: 'Siehe ich bin die Magd
des Herrn. Es geschehe mir nach deinem Worte.' Und der Geist Gottes
liess sich über seiner Braut nieder, und bei der ersten Berührung
teilte er ihr sein Licht mit, das in ihr die Tugenden des Schweigens,
der Demut, der Klugheit und der Liebe, welche sie im vollkommenen
Mass besass, aufs höchste vervollkommnete, und sie wurde
eins mit der Weisheit und unzertrennlich verbunden mit der Liebe.
Die Gehorsame und Reine verlor sich im Ozean des Gehorsams, der
ich bin, und durfte das Glück erleben, Mutter zu sein, ohne
dass ihre Unberührtheit dadurch beeinträchtig wurde.
Sie war Schnee, der zur Blume wurde, und gab sich Gott als solche
hin.»
- «Aber der Ehemann?» fragt Petrus
erstaunt.
- «Das Siegel Gottes verschloss Maria die
Lippen, und so wurde Joseph
nichts vom Wunder bekannt,
bevor Maria vom Haus des Zacharias
zurückkehrte
und ihr Zustand als Mutter sichtbar wurde.»
- S. 110:
«Was hat er getan?»
- «Er hat gelitten
und auch Maria hat
gelitten
»
- «Joseph
war ein Gerechter,
Simon
des Jonas. Gott weiss schon, wem er seine Gnaden
schenkt
Er litt bitter und beschloss, sie zu verlassen,
den Verdacht, ein Ungerechter zu sein, auf sich nehmend. Doch
der Engel
stieg hernieder und sagte ihm: 'Fürchte
dich nicht, Maria als deine Braut zu dir zu nehmen; denn, was
in ihr sich bildet, ist der Sohn Gottes, und durch das Wirken
Gottes wurde sie Mutter. Wenn der Sohn geboren ist, wirst du ihm
den Namen Jesus geben, denn er ist der Retter
!»
- «War Joseph
gelehrt?»
will Bartholomäus
wissen.
- «Wie ein Nachkomme DavidDavids.»
- (Ein Hirte) «Ich begegnete eines Abends
einer jungen lächelnden Frau, die rittlings auf einem Eselchen
sass. Ein Mann war mit ihr. Er bat mich um Milch und Auskunft.
Ich sagte ihm, was ich wusste
Dann kam die Nacht
und
ein grosses Licht
und wir gingen hinaus, und Levi
sah einen Engel
beim Stall. Der Engel verkündete:
'Der Retter
ist geboren.' Es war gerade Mitternacht,
der Himmel war voller Sterne. Aber ihr Licht verlor sich im Licht
des Engels, der Tausende von Engeln
{Eli
as
weint immer wieder, wenn er daran denkt). Der Engel sagte:
'Geht hin, um ihn anzubeten. Er ist in einem Stall, in einer Krippe
inmitten zweier Tiere. Ihr werdet ein kleines Kind finden, in
armselige Tücher eingewickelt
' Oh, wie strahlte der
Engel, als er diese Worte sprach! Aber erinnerst du dich, Levi,
wie seine Flügel Flammen sprühten, als er, nachdem er
niedergekniet war um den Retter zu nennen, sagte: '
der
Christus, unser Herr ist!'»
- «Oh, und ob ich mich erinnerte! Die Stimmen
der Tausende von Engel
n! Oh!
Ehre sei Gott
in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen,
- S. 111:
«die guten Willens sind.' Diese
Musik ist hier und trägt mich zum Himmel, jedesmal, wenn
ich sie höre.» Levi
erhebt sein verzücktes
Gesicht, auf dem Tränen glänzen.
- «Dann gingen wir hin», sagt Isaak
, «beladen wie Saumtiere, froh wie zu einer Hochzeit, und dann
als wir dein kleines Stimmchen hörten und die Stimme der
Mutter, waren wir zu nichts mehr fähig, und wir stiessen
den Knaben Levi
vorwärts, damit er nachschaue.
Wir fühlten uns wie Aussätzige eben all dieser Reinheit.
Levi lauschte, weinte und lachte zugleich, und seine Stimme hörte
sich an wie das Blöken eines Lämmleins, so dass das
Mutterschaf des Eli
as
darauf antwortete.
Joseph
kam zum Eingang und hiess uns eintreten: Oh,
wie warst du klein und schön! Eine fleischfarbene Rosenknospe
auf dem rauhen Heu
und du weintest: Dann lächeltest
du, als du die Wärme des Lammfells spürtest, das wir
dir anboten, und in der Freude über die Milch, die wir für
dich gemolken hatten
deine erste Mahlzeit
Oh!
und dann
und dann küssten wir dich. Du duftetest nach
Mandeln und Jasmin
und wir konnten uns nicht mehr von dir
trennen
»
- S. 112:
«
Bei meiner Rückkehr
in die Heimat
, nach Nazareth
, vermieden
wir Hebron und Bethlehem
mit derselben Vorsicht,
die Zacharias
leitete, und kehrten am Meere entlang
nach Galiläa
zurück. Nicht einmal
am Tage meiner Volljährigkeit war es Zacharias möglich,
mich zu sehen, der bereits am Vortage mit seinem Knaben dieselbe
Zeremonie
gefeiert hatte und sofort danach abgereist
war.
- Gott wachte, Gott prüfte, Gott sorgte
vor, Gott machte alles gut. Gott zu besitzen, bedeutet auch Mühe,
nicht nur Freude. So wurden grosse Anforderungen an die Vaterliebe
JosephJosephs gestellt, und meine Mutter
musste vielen Anforderungen an Leib und Seele gerecht werden.
Auch das Erlaubte wurde verboten, damit das Geheimnis des Knaben
Messias
gewahrt blieb.
- Jetzt ist die Zeit gekommen; die Schleier
lüften sich, und der Sohn JosephJosephs
zeigt sich in seinem wahren Wesen: als Messias
der
Frohen Botschaft
, als Erlöser
,
Retter
und König der künftigen Zeiten.»
- S. 113:
(Es ist der Hymnus, der von den
Levi
ten am Feste der Weihe des Volkes gesungen wird.
Kap. IX im II. Buch Esdra
).
- S. 114:
(Kleindgedruckt) Nur die Kinderlippen
können die Schmerzen seiner Wunden lindern. Kinder dem Alter
und Kinder dem Willen nach. Kinder, die aus Liebe und Gehorsam
zum Meister Kindern gleich werden, um des Himmelreiches willen.
Die Wonne Gottes, Maria, die jungfräuliche Mutter, ist
die vollkommene Kleine, die im Himmelreich jubiliert.
- Die Apostel
wurden gedemütigt
durch ihr Versagen Christus gegenüber, als jede Art verdorbenen
Menschentums in ihnen Oberhand gewann; sie wurden von neuem durch
alles erschüttert, was Menschen verwirrt. Da verstanden
sie, dass ihre ganze Bekehrung nicht nur ihr Verdienst war, sondern
nur ihrem Verkehr mit Jesus zu verdanken war. Aber der Hochmut,
die Verdorbenheit des Menschen, wurde in ihnen vernichtet. Das
ist notwendig bei allen, die zu einer besonderen Aufgabe auserwählt
sind, damit sie nicht meine Auserwählung einbüssen,
weil sie meiner Liebe unwürdig sind.
- S. 115:
(Valtorta
) «Ich
verstehe, weshalb Jesus mich nicht fragt, ob die Toten am Jüngsten
Tag auferstehen werden. Der Glaube lehrt uns dies und hierüber
besteht kein Zweifel. Er jedoch nennt diese arme Menschheit
von heute 'Knochen', weil sie so sehr erdgebunden ist und ihr
der Geist fehlt.
- S. 116:
«Kommt aus der Trägheit
heraus, aus den Laster
n der Welt, kommt doch zum
Bewusstsein, kommt, um den Herrn, euren Gott, von neuem zu erkennen.
Ich habe es euch am Anfang dieses Werkes und während dieses
tragischen Krieges gesagt und wiederhole euch: dieser ist einer
jener Kriege, welche die Zeit des Antichrist einleiten
.
Danach wird das Zeitalter des lebendigen Geistes kommen. Selig, die sich vorbereiten werden, um jener Ära
entgegenzugehen. Sagt nicht: 'Wir werden jene Zeit doch nicht
erleben.' Ihr nicht, nicht alle von euch. Aber es ist Torheit
und Lieblosigkeit, nur an sich selbst zu denken. Aus gottlosen
Vätern gehen gottlose Kinder hervor
,
träge Väter haben träge Kinder. Eure Kinder und
Kindeskinder sind es, welche dieser geistigen Kraft für jene
Stunden sehr bedürfen. Im Grunde genommen ist es ein Gebot
der Menschenliebe, für das Wohl der Kinder und Enkelkinder
vorzusorgen. Dieser Vorsorge soll in religiösen Dingen nicht
weniger Beachtung geschenkt werden als in weltlichen Angelegenheiten. Wie ihre euren Kindern ein Vermögen hinterlasst, oder
darum bemüht seid es zu tun, damit sie es einmal leichter
haben als ihr, so sollt ihr euch auch dafür einsetzen, ihnen
eine Erbschaft geistiger Kraft
zu hinterlassen, die sie entwickeln und vermehren können,
um dann in Überfülle davon zu haben, wenn der Hagel
der letzten Schlachten der Welt und Luzifer
mit
einer solchen Wucht über die Menschheit kommen wird, dass
sie sich fragen werden muss, ob nicht die Hölle noch besser
wäre. Die Hölle! Die Welt wird sie erleben
!
Alsdann wird für die Treuen im Geiste der Himmel kommen,
die überirdische Erde: das Himmelreich.»
176. Rückkehr zum 'Trügerischen Gewässer' S.
116
- S. 117:
Jesus lächelt sanft, und in
seinen blauen Augen leuchtet es auf, während er sich zu seinem
Apostel
neigt, der an seiner Seite geht. Jener Blick
und das Lächeln gehören zu den Geheimnissen Jesu, mit
denen er die Herzen gewinnt.
- «Manchmal werdet ihr erfahren, dass ihr
die 'Retter
' gewesen seid. Doch in den meisten Fällen
werdet ihr retten ohne zu wissen, dass die Menschen, welche euch
am meisten am Herzen lagen, durch euch gerettet worden sind. Erst
im Himmel
werdet ihr sie euch entgegenkommen
oder zum Ewigen Reich aufsteigen sehen: eure Geretteten, und eure
Freude wird sich mit jedem Erlösten steigern.
Doch
selig der Priester
, der einen Ansporn nicht nötig
hat, um seine Pflicht zu erfüllen! Selig jener, der nicht
entmutigt wird, wenn er keinen Erfolg sieht, und nicht sagt: 'Ich
tue nichts mehr, denn ich habe keine Genugtuung.' Die apostolische
Genugtuung, als einziger Ansporn zur Arbeit, beweist ungenügende
apostolische Bildung und ist eine Herabwürdigung des Apostel
amtes
auf das Niveau einer gewöhnlichen menschlichen Tätigkeit,
das doch in einem geistigen Auftrag besteht. Man darf niemals
der Vergötterung des Berufes
verfallen, indem das Priestertum
als Ziel einer
Verehrung eurer selbst betrachtet wird. Nicht ihr sollt angebetet
werden, sondern der Herr, euer Gott! Ihm allein gebührt die
- S. 118:
«Ehre der Geretteten
- (Jesus über die Verschleierte) «Das
Verlangen nach Erlösung ist schon Sündenvergebung.
Auch wenn sie gestorben wäre, so wäre ihr verziehen,
denn sie hat die Wahrheit gesucht und ihre Verfehlungen mit Füssen
getreten. Doch sie ist nicht tot. Sie steigt die ersten Stufen
des Berges der Erlösung empor. Ich sehe sie: Sie ist gebeugt
unter den Tränen ihrer Reue. Doch das Weinen macht sie immer
stärker, während die Last sich verringert. Ich sehe
sie. Sie geht der Sonne entgegen. Wenn sie den Gipfel erreicht
hat, dann wird sie in der Herrlichkeit der Sonne Gottes stehen
.
Hilf ihr mit deinem Gebet!»
- S. 120:
«Ich sage, dass ich mehr angewidert
bin von eurer Art zu denken als vom Benehmen der Judäer
.
Sie sind die Unglücklichen in der Finsternis
.
Ihr, die ihr mit dem Lichte seid, seid hart, rachsüchtig,
gewalttätig, murrt über andere und billigt die Brutalität
wie sie. Ich sage euch, ihr bestätigt mir nur immer wieder,
dass ihr dieselben geblieben seid, die ihr immer wart, als ihr
mich zum erstenmal saht. Das tut mir weht! Was die Pharisäer
betrifft sollt ihr wissen, dass Jesus Christus
vor ihnen nicht flieht. Ihr zieht euch zurück, ich trete
ihnen entgegen. Ich bin kein Feigling. Wenn ich mit ihnen
gesprochen habe und sie nicht habe überzeugen können,
dann werde ich mich zurückziehen. Man soll von mir nicht
sagen, dass ich nicht mit allen Mitteln versucht hätte, sie
an mich zu ziehen. Auch sie sind Kinder Abrahams. Ich tue meine
Pflicht bis zum Äussersten. Ihre Verdammnis
soll einzig und allein ihrem bösen Willen zugeschrieben werden
und soll nicht durch irgendwelche Vernachlässigung meinerseits
ihnen gegenüber verursacht worden sein.»
- Nun glaube die Feiglinge alles wagen zu können,
und sie schmeicheln arrogant: 'Im Namen des heiligen Gesetzes
befehlen wir dir, diesen Ort zu verlassen. Du, der Aufwiegler
der Gewissen, Übertreter des Gesetzes
,
- S. 121:
«der Aufrührer der
ruhigen Städte von Juäa
,
fürchtest du nicht die Strafe des Himmels, du Nachäffer
des Gerechten, der am Jordan
tauft! Du, der du die
Dirne
n unter deinen Schutz nimmst, verlasse das Land
Judäa
s
! Damit dein
Atem nicht von hier durch die Mauern in die heilige Stadt
eindringe!»
- «Ich tue nichts Böses. Ich belehre
als Rabbi
, heile als Wundertäter
,
treibe Dämonen
aus als Exorzist
:
sie alle gibt es in Judäa
. Gott, der ihre
Tätigkeit erlaubt, will, dass auch ihr sie achtet und verehrt.
Ich verlange keine Verehrung. Ich verlange nur, mich Gutes tun
zu lassen jenen, die körperlich, geistig und seelisch krank
sind. Warum verbietet ihr es mir?»
- «Du bist ein Besessener! Geh fort!»
- «Die Beleidigung ist keine Antwort. Ich
habe euch gefragt, warum ihr mir verbietet, was ihr anderen erlaubt.»
- «Weil du ein Besessener bist und mit Hilfe
von Dämonen
die Dämonen austreibst
und Wunder wirkst.»
- «Und eure Exorzist
en? Mit
wessen Hilfe tun sie es?»
- «Mit ihrem heiligen Leben. Du aber bist
ein Sünder, und um deine Macht zu steigern bedienst du dich
der Sünderinnen, denn in der Buhlschaft vermehrt sich der
Besitzt der dämonischen Kraft
.
Unsere Heiligkeit hat das Gebiet von deinen Mitschuldigen gesäubert.
Aber wir erlauben nicht, dass du hierbleibst, damit nicht noch
andere Weiber herbeigelockt werden.»
- «Aber ist dies eigentlich euer Haus?» fragt Petrus
, der sich hinter Jesus gestellt und
ein nicht sehr vertrauenserweckendes Aussehen hat.
- «Es ist nicht unser Haus, aber ganz Judäa
und ganz Israel
ist in den heiligen Händen der
Reinen Israels
.»
- «Das wäret also ihr?» fragt Iskariot
,
der auch zur Türe gekommen ist und ein höhnisches Gelächter
folgen lässt. Dann fragt er: «Euer anderer Freund, wo
ist er? Zittert er noch? Oh, schämt euch, geht, und zwar
sofort! Sonst werdet ihr es bereuen müssen
»
- «Ruhe, Judas
! Du, Petrus
geh an deinen Platz! Hört, ihr Pharisäer
und Schriftgelehrte
n, Zu eurem Heil und
aus Mitleid mit euren Seelen bitte ich euch, das Wort Gottes nicht
zu bekämpfen. Kommt zu mir! Ich hasse euch nicht. Ich verstehe
eure Sinnesart und habe Mitleid mit euch. Ich will euch aber zu
einer anderen geistigen Haltung führen zu einer neuen, einer
heiligen, die fähig ist, euch zu heiligen und euch zum Himmel
zu führen. Glaubt ihr, ich wäre gekommen, um euch zu
bekämpfen? Oh nein! Ich bin gekommen, um euch zu retten.
Deswegen bin ich gekommen. Ich rufe eure Grossmut an. Ich bitte
euch um Liebe und Verständnis. Gerade weil ihr die Weisesten
in Israel
seid, müsst ihr die Wahrheit besser
als alle andere verstehen. Seid Seele und nicht Leib! Wollt
ihr, dass ich euch auf den Knien bitte! Es geht um eure Seele
und darum, sie für den Himmel zu gewinnen. Dafür würde
ich mich mit Füssen treten lassen, und ich bin
- S. 122:
«sicher, dass der Vater meine
Verdemütigung nicht als Irrtum
betrachten würde.
Sprecht! Sagt mir ein Wort, ich warte darauf.»
- «Sei verflucht, sagen wirSei
verflucht, sagen wir!»
- «Gut. Es ist gesagt! Geht nur! Auch ich
werde gehen.» Jesus kehrt ihnen den Rücken zu und geht
an seinen Platz zurück
177. Ein neuer Jünger; Aufbruch nach
Galiläa S. 122
- S. 123:
«Du glaubst, dass ich unter
Anwendung von Gewalt
siegen würde?
Das ist eine elende, menschliche Methode.
Sie bringt vorübergehende, menschliche Siege. Aber wie lange
dauert die Unterdrückung
? So lange,
bis sie aus sich in den Unterdrückten Widerstand erzeugt,
die vereint eine stärkere Gewalt bilden und die vorherige
Unterdrückung überwältigen. Ich will kein vorübergehendes
Reich? Ich will ein ewiges Reich: das Himmelreich! Wie oft habe
ich es euch schon gesagt? Wie oft werde ich es noch sagen müssen?
Werdet ihr es je begreifen? Doch, es wird die Zeit komme, da ihr
begreife werdet.»
178. Auf den Bergen bei Emmaus S. 126
- S. 127:
(Judas
Iskariot
) «Wie bin ich, mein Herr? Sag es mir!
- «Du bist völlig unausgewogen. Du
hast in dir die besten Eigenschaften; doch sie sind nicht gefestigt,
und der leiseste Windhauch bringt sie aus dem Gleichgewicht.»
- S. 128:
«Du hast Intelligenz
,
Wagemut, Eifer, Bildung, Bereitwilligkeit, ein gutes Aussehen,
viele, viele gute Eigenschaften hast du
Doch sie sind in
dir verwildert, und du tust nichts dagegen. Schau, du bedarfst
geduldiger, ausdauernder Arbeit an dir selbst, um Ordnung zu schaffen,
auch Standhaftigkeit in deinen guten Eigenschaften, damit, wenn
das Unwetter der Versuchung kommt, das Gute, das in dir steckt,
nicht zum Unheil für dich und die anderen werde.»
- «Du hast recht, Meister
»
- «Der Wille ist alles, Judas
!»
- «Aber es gibt starke Versuchungen
Man versteckt sich aus Angst, die Welt könnte sie aus dem
Gesicht lesen.»
- «Genau hier liegt der IrrtumIrrtum.
Dies wäre der Augenblick, sich nicht zu verkriechen, sondern
unter die Menschen zu gehen, die Guten, um Hilfe zu finden. Der
Kontakt mit friedvollen Menschen beruhigt das Fieber der Leidenschaften
.
Man muss auch die Welt der Kritiker suchen
,
denn wegen des Hochmuts
, der drängt, sich
zu verstecken, um sich nicht in unser versuchtes Herz sehen zu
lassen, würde dies der moralischen Schwäche entgegenwirken.
Man würde nicht fallen.»
- «Du bist in die Wüste gegangen.»
- «Weil ich konnte. Doch wehe den Alleingängern,
die in ihrer Einsamkeit nicht Vielfalt gegen Vielfalt sind.»
- «Wie? Das verstehe ich nicht.»
- «Vielfalt der Tugenden gegen die Vielfalt
der Versuchungen
»
- S. 129:
«Uff, wie liebe ich dich, mein
Schifflein! Hier müht man sich ab wie Sklaven
.
Worüber habt ihr geredet?»
- «Wir nannten die Eigenschaften, um gut zu
sein», sagt Jesus.
- «Mir sagst du sie nicht, Meister?»
- «Aber ja: Ordnung, Geduld, Beharrlichkeit,
Demut, Liebe
Ich habe es euch schon so oft gesagt.»
- «Aber Ordnung hast du nicht erwähnt.
Wozu ist sie gut?»
- «UnordnungUnordnung ist nie eine gute Eigenschaft.
die Heiligkeit ist linear,
einfach, vollkommen und hat nur zwei äussere Enden, wie es
die Gerade hat.»
- S. 130:
«Meine Freunde, ich bin deswegen
gekommen, denn ich wusste schon, was sich vorfinden würde
und was ich zu tun hätte. Ohne Illusionen gibt es keine Enttäuschungen,
und man verliert den Mut nicht. Man macht weiter. Denkt daran,
wenn es einmal an euch sein wird zu sehen, wieviel ihr noch zu
arbeiten habt, um aus einem triebhaften Menschen einen geistigen
zu machen.»
179. Im Hause des Synagogenvorstehers Kleophas
S. 131
- S. 132:
(Hermas
) «...Bist du Galiläer
?»
- «Von NazarethNazareth,
doch in Bethlehem
geboren zur Zeit der Volkszählung
.»
- «Bethlehem
it also. Das bestätigen
deine Gesichtszüge.»
- «Es ist eine gütige Bestätigung
für die menschliche Schwäche. Doch die wahre Bestätigung
liegt im ÜbermenschlichenÜbermenschlichen.»
- «In deine Werken, willst du sagen?» fragt Hermas
.
- «In ihnen und in den Worten, die der Geist
auf meinen Lippen entzündet.»
- «Sie wurden mir von denen wiederholt, die
dich sprechen gehört haben. Wahrlich gross ist deine Weisheit,
und mit dieser gedenkst du dein Reich zu gründen?»
- «Ein König braucht Untertanen mit der
Kenntnis der Gesetze seines Reiches.»
- «Aber deine Gesetze sind alle geistige
NaturAber deine Gesetze sind alle geistige
Natur.»
- «Du sagst es, HermasHermas!
Alle sind geistiger Natur. Ich werde ein geistiges Reich haben,
daher habe ich ein geistiges Gesetzbuch.»
- «Doch wie steht es mit der Wiederaufrichtung
Israel
s?»
- «Ihr dürft nicht in den üblichen
IrrtumIrrtum fallen und den Namen 'Israel
'
- S. 133:
«im menschlichen Sinne verstehen.
'Israel
' bedeutet 'Volk Gottes'
.
Ich werde die Freiheit und die wahre Macht dieses Volkes Gottes
wiederherstellen und es wiederaufbauen und gleichzeitig dem Himmel
die erlösten und über die ewigen Wahrheiten unterrichteten
Seelen wiederbringen.»
- S. 134:
«Der verderbten Menschheit
schenkte er Noah, um ihren Fortbestand in der Arche zu retten,
und versprach, mit ihr alsdann einen ewigen Bund des Friedens
zu schliessen. Keine gewaltige Sintflut
mehr sollte es geben. Nie mehr! Die Gerechtigkeit wurde durch
die Barmherzigkeit bezwungen.»
- S. 135:
«Doch die moralische Schuld
setzt, um wirklich Schuld zu sein, den Willen zu sündigen
voraus.
-
denn der Mann, der eine gute oder schlechte
Ehe eingegangen ist, muss mit dem Ehepartner leben und darf die
Frau nicht verstossen und damit den EhebruchEhebruch und ähnliche Situationen begünstigen. Ausserdem,
wenn man schon streng sein will. dann muss man es mit allen und
in gleichem Masse sein, ja, zuerst mit sich selbst und mit den
Mächtigen. Bis jetzt hat, soviel ich weiss, ausser dem
Täufer noch niemand die Stimme gegen die königlichen
Sünder erhoben. Sind jene, die andere verurteilen, immun
gegen solche und noch schlimmere Sünden, oder dienen ihnen
ihr Name und ihre Macht dazu, sie zu verbergen, so wie ihr prunkvolles
Gewand ihrem oft durch Laster
erkrankte Körper
als Deckung dient?»
- S. 136:
«Joseph
, hat dir
denn niemand vergeben?» Die Stimme Jesu ist voller Güte.
Der Mann richtet sich auf, als er nach all den Verfluchungen diese
neue, so gütige Stimme vernimmt. Er erhebt das Antlitz und
blickt Jesus erstaunt an.
- «Wer bist du?» fragt der Unglückliche.
- «Ich bin die Barmherzigkeit und der Friede!»
- «Für mich gibt es keine Barmherzigkeit
und keinen Frieden mehr.»
-
- «Ich habe dir gesagt: Barmherzigkeit
und Friede! Ich bin der RetterRetter.
Jesus bin ich. Steh auf! Ich kann, was ich will. Im Namen Gottes
spreche ich dich los von der unverschuldeten Befleckung. Ein anderes
Urteil existiert nicht. Ich bin das Lamm Gottes, das hinwegnimmt
die Sünden der Welt. Mir ist alle Gewalt gegeben in Ewigkeit
.
Wer an meine Wort glaubt, wird das ewige Leben haben. Komm, armer
Sohn Israel
s. Erquicke deinen müden Körper
und stärke deine bedrückte Seele! Ganz andere Süden
werde ich noch vergebe. Nein, nicht durch mich soll Verzweiflung
in die Herzen kommen. Ich bin das makellose Lamm; aber ich fliehe
nicht vor den verwundeten Schafen aus Angst, mich zu beflecken.
Im Gegenteil, ich suche sie und leite sie. Viele, zu viele gehen
ins Verderben, weil sie mit zuviel und auch mit unberechtigter
Strenge verurteilt werden.»
- S. 137:
Jesus sagt: «Hiermit endet
mein erstes Jahr der Verkündigung der Heilsbotschaft
.
Erinnert euch daran! Was soll ich euch sagen? Ich habe euch
dieses Werk gegeben, weil es mein Wunsch ist, dass es bekannt
werde. Doch wie mir mit den Pharisäer
n,
so wird es auch diesem Werk ergehen. Mein Wunsch, geliebt zu werden
- kennen ist lieben - wird aus vielen Gründen zurückgewiesen,
und das ist ein grosser Schmerz für mich, den ewigen Meister,
als eurer Gefangener
»
Band III Zweites Jahr des öffentlichen
Lebens Jesu
180. Unterweisung der Jünger auf dem
Weg nach Arimathäa S. 141
- S. 141:
«Ihr könnt nicht ermessen,
welch grosses Leid ein Mensch einem anderen Menschen durch feindselige
Unnachgiebigkeit zufügen kann. Bedenket stets, dass eurer
Meister immer sehr gütig gegen die seelisch Kranken
- S. 142:
«gewesen ist. Ihr glaubt,
dass meine grössten Wunder und die stärkste Wirkung
meiner Kraft den Heilungen des Körpers gelten. Nein,
Freunde
- Meine bedeutendsten Werke, die am klarsten
von meinem Wesen und meiner Mission zeugen und die mein Vater
mit Wohgefallen betrachtet, sind die Heilungen der HerzenHeilungen
der Herzen; sei es, dass es sich um die Heilung von einem
oder mehreren Hauptlastern
handelt, oder dass
ich von der Trostlosigkeit befreie, die einen Menschen dermassen
niederdrückt, dass er glaubt, von Gott heimgesucht oder verlassen
worden zu sein.
- Es ist schrecklich, ohne Hoffnung leben zu müssen.
Das Leben ist schön trotz seiner Härten, nur weil es
den Strahl der göttlichen Sonne empfängt. Das Ziel
dieses Lebens ist jene Sonne.
Die Menschen verletzen,
bestehlen und verleumden. Gott heilt, vergilt und rechtfertigt
in vollem Masse.
- Ich, der von Gott Gesandt, sammle alle, die der
Mensch verwirrt und Satan
mit sich gerissen hat, und
rette sie. Dies ist meine Aufgabe. Dies ist sie wahrhaftig. Das
Wunder am menschlichen Leib ist göttliche Macht. Die Erlösung
der Seelen ist das Werk Jesu Christi, des Retter
s
und Erlöser
s. Ich denke, und ich irre
nicht, dass alle, die ihre Würde in den Augen
- S. 143:
«Gottes und in ihren eigenen
Augen durch mich wiedergefunden haben, meine getreuen Jünger
sein werden. Mit um so grösserer Überzeugungskraft werde
sie das Volk zu Gott
führen, indem
sie sagen: 'Ihr seid Sünder? Ich auch. Ihr seid gedemütigt
worden? Ich auch. Ihr seid verzweifelt? Ich auch, und doch, seht
ihr? Der Messias
hat sich meines seelischen Elends
erbarmt und mich als seinen Priester
aufgenommen,
denn er ist die Barmherzigkeit und wünscht, dass sich die
Welt davon überzeuge. Niemand ist besser dafür geeignet,
zu überzeugen, als der, der es an sich selbst erfahren hat.'
- Ich werde dir Isaak
geben. Er ist
ein guter Mensch. Der Schmerz hat ihn veredelt. Dreissig Jahre
lang hat er sein Kreuz getragen. Er weiss, was leiden heisst
»
181. Auf dem Weg nach Samaria; Unterweisung
der Apostel S. 144
- S. 144:
«Du hast recht, gehorchen
ist leichter als befehlen. Es scheint nicht so, aber es ist
so. Sicher ist es für einen guten Menschen leicht, zu
gehorchen, so, wie es schwierig ist für einen rechtschaffenen
Menschen, zu befehlen. Wenn einer aber nicht rechtschaffen
ist, gibt es unsinnige Befehle
, ja, noch
mehr als nur das. Dann ist es leicht zu befehlen. Aber um wieviel
schwerer wird es dann sein, zu gehorchen! Wenn einer die Verantwortung
trägt als Erster in einem Ort oder in einer Gruppe von Menschen,
dann muss er sich immer Liebe und Gerechtigkeit, Klugheit und
Demut, Mässigkeit und Geduld, und Willensstärke ohne
Starrsinn vor Augen halten. Oh, das ist schwer!
Ihr
habt vorerst nur Gott und eurem Meister zu gehorchen. Du, und
nicht nur du allein, fragst dich, warum ich gewisse Dinge tue
und andere unterlasse, du fragst dich, warum Gott etwas zulässt
oder nicht zulässt. Schau, Petrus
,
- S. 145:
«und auch ihr, Freunde, eines
der Geheimnisse des vollkommenen Gläubigen
besteht darin, dass er Gott nie einem Verhör unterzieht.
'Warum tust du dies?' fragt einer, der unreif ist, seinen Gott.
Wer ist grösser als Gott?
- Der Heilige klammerst sich nicht an diese
Dinge.
- Aber glaubt mir, weder im Öl, noch im
Wasser, noch in einer anderen ZeremonieZeremonie liegt der Beweis für die Heiligkeit. Die Stunde steht
nahe bevor, da etwas Ungreifbares, Unsichtbares, den Materialisten
Unfassbares
, als Königin
walten wird. Es ist die 'zurückkehrende' Königin, machtvoll
und heilig durch das Heilige und in allem Heiligen. Durch sie
wird der Mensch wieder zum 'Kind Gottes' werden, und sie wird
das wirken, was Gott vollbringt, denn Gott wird mit ihr sein.
Es ist die Gnade! Sie ist die wiederkehrende
Königin
!
Dann wird die Taufe
ein Sakrament
sein. Dann wird der Mensch die Sprache Gottes sprechen und verstehen.
Er wird Leben und das LEBEN geben, er wird Macht der Weisheit
und der Stärke verleihen, dann
oh dann! Noch sei ihr
unreif um zu begreifen, was euch die Gnade gewähren wird.
Ich bitte euch: fördert ihr
- S. 146:
«Kommen durch eine andauernde
Selbsterziehung
, und überlasst die
nutzlosen Dinge den kleinlichen Menschen
»
- «Ein Jahr ist zu Ende. Das zweite
beginnt. Es bildet die Mitte zwischen einem Anfang und einem Ende.
Anfangs war der Meister noch vorherrschend. Nun offenbart sich
der RetterRetter. Das Ende wird
das Antlitz des Erlöser
s tragen.»
182. Die Samariterin Fotinai S. 146
- S. 149:
«Ich habe keinen Gatten
» Die Frau wird immer verwirrter.
- «Das stimmt, du hast keinen Gatten. Fünf
Männer hast du gehabt, und nun hast du einen bei dir, der
nicht dein Mann ist. War das nötig? Auch deine Religion
rät nicht zur Unzucht
. Auch ihr habt die zehn
Gebote
. Warum also führst du ein solches
Leben, Fotinai
? Belastet es dich nicht, allen zu
gehören, anstatt die ehrsame Gattin eines Einzigen zu sein?
Fürchtest du nicht deinen Lebensabend
,
an dem du allein mit deinen schmerzlichen Erinnerungen sein wirst,
mit deinen Ängsten, mit deinem Bedauern? Ja, auch mit diesem.
Angst vor Gott und den Schreckensbildern! Wo sind deine Kinder?»
- Die Frau senkt ihr Haupt tief und schweigt.
- «Du hast sie nicht auf dieser Erde, aber
ihre kleine Seelen, denen du
- S. 150:
«es verwehrt hat, das Licht
der Welt zu erblicken, werden dich ohne Unterbruch anklagen. Schmuck,
schöne Kleider
ein prächtiges Haus
eine
reichhaltige Tafel
Ja! Aber daneben Leere, Tränen und
innere Trostlosigkeit. Du bist ein unglücklicher Mensch,
Fotinai
. Nur durch aufrichtige Reue, die Vergebung
Gottes und mit ihr auch die Verzeihung deiner Geschöpfe kannst
du wieder reich werden.»
- «Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist,
und ich schäme mich
»
- «Doch vor dem Vater im Himmel hasst du dich
nicht geschämt, als und Böses tatest? Weine nicht aus
Beschämung vor dem Menschen
Komm, neben mich, Fotinai
,
ich werde dir von Gott erzählen
- Frau glaube mir. Es naht die Stunde, da man
den Vater weder auf dem Berge von Samaria
noch in
Jerusalem
anbeten wird. Ihr betet den an,
den ihr nicht kennt. Wir beten den an, den wir kennen, denn
das Heil geht aus den Juden hervor.
Erinnerst du dich an die Worte der Propheten
?:
»
183. Bei den Bewohners von Sichar S. 152
- S. 153:
«Wahrlich, ich sage dir, nicht
wegen der Beleidigungen und der Verwünschungen, sondern
wegen des Beispiels und des Mangels an Nächstenliebe wird
Israel die Schuld zugeschrieben werden
, weil es nicht imstande war, euch zu überzeugen und euch zurückzuführen.»
- S. 154:
«Euer Los ist das aller
Schismatiker
, die ewige, schmerzliche Erinnerung,
die ständige Unzufriedenheit. Doch ich will dir wieder mit
Ezechiel
antworten: 'Alle Seelen gehören mir'.
sagt der Herr. 'Sowohl jene des Vaters als auch jene des Sohnes.
Doch nur die Seele, die gesündigt hat, wird sterben.'
- Die Seele, die gesündigt hat, wird sterben.
Jene, die nicht gesündigt hat, wird nicht sterben. Wenn aber
der, der gesündigt hat, seine Sünden bereut und künftig
in Gerechtigkeit lebt, dann wird auch er das wahre Leben haben. Unser Gott, der Herr, der einzige und alleinige Herr, sagt: 'Ich
will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er sich bekehre
und das wahre Leben habe.'
- Alles würde sich in euch beruhigen, wenn
ihr es wagen würdet, offen zur Wahrheit zu kommen.»
184. Verkündigung der Heilsbotschaft in Sichar S. 155
- S. 155:
«Die Verzeihung wird dir
Erleichterung bringen.»
- «Das ist nicht möglich. Die Wunde bleibt.»
- «Das ist wahr. In der Wunde sind zwei Dornen,
die dir Schmerzen bereiten. Der eine ist die unleugbare Beleidigung,
die dir deine Tochter zugefügt hat, der andere deine Bemühung,
ihr deine Liebe zu entziehen. Entferne wenigstens letzteren. Die
Verzeihung, die erhabenste Form der Liebe,
wird ihn entfernen.»
- S. 156:
«Dann hättest du ihr nicht
verziehen. Das Verzeihen besteht nicht darin, dass du ihr die
Haustüre öffnest, sondern dass du ihr dein Herz wieder
öffnest».
- «
denn jener Mann ist ja ein Heide,
weisst du.»
- «Was hat das zu bedeuten? Nichts verunreinigt,
wenn man sich nicht verunreinigen will.»
- S. 157:
«Die Vereinigung mit Gott bedeutet
immer Rettung.
- Wie viele, auch Frauen, erwerben den Reichtum
um den schrecklichen Preis ihrer Ehrbarkeit! Sie erwerben etwas
Vergängliches und verlieren etwas Unvergängliches: den
guten Ruf.
- Die Weisheit des Menschen besteht darin, dass
er imstande ist, sein Unrecht einzusehen, die Weisheit der Seele
besteht in der Liebe zum wahren Gott und der Wahrheit.
- S. 158:
«Nochmals antworte ich Euch
mit dem Priester
und Propheten
:
'Ich nehme den Stab Joseph
s, der in der Hand Epraims
ist, und der Stämme Israels
, seiner
Verbündeten, und lege zu ihnen den Stab Judas
und mache sie zu einem Stab, dass sie in meiner Hand eins seien
' Ja, nicht zum Tempel
, zu mir sollt ihr
kommen.
- Es wir Gott sein, der sich ausgiesst mit seiner
Heiligkeit, um zu heiligen. Das bin ich, und ich werde es sein.
Die Zeit des Hasses, der Verständnislosigkeit und der
Furcht ist überstanden. Kommt! Volk Israels! Getrenntes Volk!
Betrübtes Volk! Fernes Volk! Geliebtes, unendlich geliebtes
Volk
,
weil du krank und geschwächt bist, zu Tode verletzt durch
einen Pfeil, der dir die Adern deiner Seele durchschnitten und
die lebendige Vereinigung mit deinem Gott entweichen liess: Komm!
Komm zurück zum Schosse, aus dem du geboren wurdest; komm
an die Brust, die dir Leben spendet. Güte und Wäre erwarten
dich hier noch immer. Immer! Komm! Komm zum Leben und zum Heil.»
185. Der Abschied von den Bewohnern Sichars S. 158
- S. 160:
«Wer mit Christus, dem Sohn
des Vaters, betet, wird von Gott, dem Vater des Sohnes, erhört.
Lasst uns das alte, gerechte Gebet Baruchs
beten: 'Herr, Allmächtiger, Gott Israel
s,
jede bedrängte Seele und jeder kummervolle Geist ruft zu
dir. Erhöre uns, o Herr und erbarme dich, denn du bist ein
Gott der Barmherzigkeit. Erbarme dich unser, denn wir haben gegen
dich gesündigt. Du thronst in alle Ewigkeit und wir sollten
auf ewig vernichtet sein? Herr, Allmächtiger, Gott Israels,
erhöre das Gebet der Toten Israels
und
ihrer Kinder, die sich gegen dich versündigt haben. Sie haben
nicht auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes gehört. und
so ist das Unheil über uns gekommen. Gedenke nicht der Bosheit
unserer Väter, sondern vielmehr deiner Macht und deines Namens,
denn diesen Namen rufen wir an und sagen uns los vom Unrecht unserer
Väter. Erbarme dich unser!»
- So sollt ihr beten und euch wahrhaftig bekehren.
Ihr sollt zurückkehren zur wahren Weisheit, die Gottes ist
und im Buch der Gebote Gottes und im Gesetz, das ewig währt,
zu finden ist. Ich, der Messias
Gottes, bin von
neuem gekommen, um diese Gesetz in seiner einfachen, unwandelbaren
Form den armen Menschen dieser Erde zu bringen, indem ich ihnen
die Frohe Botschaft
der Zeit der Erlösung,
der Vergebung, der Liebe und des Friedens verkünde. Wer diesen
Worten glaubt, wird das ewige Leben erlangen.»
186. Unterweisung der Apostel; Wunder an der
Frau von Sichar S. 161
- S. 161:
Hinter ihm flüstern die Apostel
miteinander, und es scheint mir nicht gerade, das sie ihren Meister
loben. Jesu wendet sich plötzlich um und sagt: «Wer
auf den Wind achtet, kommt nicht zum Säen, und wer nach den
Wolken schaut, kommt nicht zum Ernte.»
- «Doch bis anhin hat dich noch niemand um
ein Wunder gebeten. Sie haben einen sehr seltsamen Glauben an
dich.»
- «Glaubst du denn, ThomasThomas,
dass nur die Bitte um ein Wunder beweist, dass der Glaube vorhanden
ist? Du irrst dich. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Wer ein
Wunder verlangt, um glauben zu können, bekundet damit, das
er ohne Wunder, also ohne einen greifbaren Beweis, nicht glauben
würde. Wer aber auf das Wort eines anderen hin sagt: 'Ich
glaube', der bekundet den grössten Glauben.«
- S. 162:
«Der Tag, den man dazu verwendet,
verlorene Schafe zu sammeln, ist nicht vergeudet. Er ist nicht
verloren, Phillipus
. Es steht geschrieben: 'Wer
das Gesetz achtet, entrichtet viele Opfer,
wer aber Wohltaten
spendet, bringt ein Dankesopfer dar.' Es steht geschrieben: 'Gib
Gott, dem Allmächtigsten in gleicher Weise, wie er dir gegeben,
mit frohem Herzen, wie du es vermagst,' Ich handle so, Freund. Die Zeit, in der man Opfer bringt, ist nie vergeudet
.»
187. Jesus besucht den Täufer bei Ennon S. 165
188. Jesus unterweist die Apostel S. 168
- S. 169:
«Bist du bete gegangen, Meister?
Du hast uns versprochen, uns deine Gebete zu lehren. Wirst du
es in diesem Jahre tun?»
- «Ich werde es tun. Doch ich will euch auch
lehren, gute Menschen zu sein, denn die Güte ist schon Gebet.
Aber ich werde es tun, Johannes
.»
- «Wirst du uns in diesem Jahr auch lehren,
Wunder zu wirken?» fragt Judas
Iskariot
.
- «Das WunderwirkenWunderwirken kann man nicht lehren. Es ist nicht das Spiel eines Zauberkünstlers.
Das Wunder kommt von Gott. Wer in Gottes Gnade steht, kann sie
wirken. Wenn ihr lernt, gut zu sein, wird die Gnade über
euch kommen und ihr werdet Wunder wirken.»
- S. 170:
«Hast du sie gewinnbringend
angelegt?»
- «Aber glaubst du denn, dass alles Wertvolle
gerade Geld sein muss? Das Geld ist die nutzloseste und schmutzigste
Sache, die es auf Erden gibt
.
Es dient nur der Materie, dem Verbrechen und der Hölle
.
Nur selten benützt es der Mensch zum Guten.»
- «Aber wenn er heilig ist
so braucht
er doch keine Stärkung. Er schafft es aus eigenen Kräften!
»
- «Es wird der Tag kommen, da 'meine' Heiligen
vor die Richter geführt und zum Tode verurteilt werden. Sie
mögen heilig und von der Gnade Gottes erfüllt sein;
sie werden im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe Trost
finden, und doch höre ich jetzt schon ihren Schrei, den Schrei
ihrer Seele
;: 'Herr, hilf uns in dieser
Stunde!»
- S. 171:
(Johannes
) «Ich
glaube auch, dass ich, als der geringste unter meinen Brüdern,
dazu fähig sein werde, wenn ich dich vollkommen liebe. Jesus,
vermehre deine Liebe!» sagt Johannes.
- «Du willst wohl sagen: 'Vermehre meine Liebe'»,
bemerkt Judas
Iskariot
. «Denn
wir sind es, die immer mehr lieben sollen
»
- «Nein, ich meine: 'Vermehre deine Liebe',
denn wir werden um so mehr lieben, je mehr er durch seine Liebe
in uns das Feuer der liebe entzündet.»
- S. 172:
Jesus zieht den reinen, begeisterte
Johannes
an sich, küsst ihn auf die Stirn
und sagt dann: «Du hast ein göttliches Geheimnis
über die Heiligung der Herzen enthüllt. Gott ergiesst
seine Liebe über die Gerechten, und je mehr diese sich seiner
Liebe ergeben, um so mehr vermehrt er die Liebe in ihnen und lässt
sie an Heiligkeit zunehmen. Dies ist das geheimnisvolle und unergründliche
Wirken Gottes und der Seelen, das sich in mystischem Schweigen
vollzieht, und seine Macht, die mit menschlichen Worten nicht
auszusprechen ist, schafft unbeschreibliche Kunstwerke der Heiligkeit
.
Es ist kein Irrtum
, sondern Weisheit, Gott zu bitten,
er möge seine Liebe in einem Herzen vermehren.»
189. Jesus in Nazareth;«Sohn, ich werde
mit dir kommen» S. 172
- S. 173:
«Wer aber beschuldigt dich?
Das Volk?»
- «Nein, Mutter, die Pharisäer
und die Schriftgelehrte
n, mit Ausnahme einiger
Gerechter unter ihnen.»
- «Aber was hast du getan, um von ihnen beschuldigt
zu werden?»
- «Ich habe die Wahrheit gesagt. Weisst
du nicht, dass dies als grösstes Vergehen in den Augen der
Menschen gilt?»
- S. 174:
Jesus spricht auch von der Notwendigkeit,
sich gewissen Frauen
zu nähern, um
sie retten zu können, und von seinem Schmerz darüber,
dass er daran der menschlichen Bosheit wegen gehindert ist. Maria
stimmt zu und beschliesst dann: «Sohn, du darfst mir meinen
Wunsch nicht versagen: von und an werde ich mit dir kommen, wenn
du von hier weggehst, bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit und
an jeden Ort, wo es auch sei. Ich will dich vor Verleumdungen
schützen. Meine Gegenwart wird den Schmutz abwehren. Maria
wird mit dir kommen. Sie wünscht es so sehr. Das braucht
es neben dem Heiligen und gegen Satan
und die Welt:
das Herz der Mütter.»
190. In Kana im Haus der Susanna; Der königliche Beamte
S. 174
- S. 176:
«Ich bin gekommen, auch
die Frau zu erlösen
, und in
der künftigen Zeit, in meiner Zeit, wird es Frauen
geben, die gleich Priesterinnen
dem
Herrn und den Dienern des Herrn dienen werden.»
- (über Susanna) «
du wirst sehen,
dass ihre Seele freiwillig zu mir kommen und wie eine Flamme aufsteigen
wird. Dadurch wird aber ihre Liebe als Gattin nicht erlöschen.
Sie wird vielmehr eine höhere Stufe der Liebe erreichen,
um in erhabenster Weise zu lieben: mit dem Geist.»
191. Im Haus des Zebedäus; Salome angenommen als Jüngerin
S. 176
192. Jesus spricht zu den Seinen vom Apostolat der Frau S.
178
- S. 179:
«Oh, Bruder, Du bist nicht
sehr sanft, weisst du? Auf einen Schüchternen wirkst du wie
ein Klotz zwischen den Beinen. Meine Schwägerin ist eine
sehr gute Frau, und das ist dadurch bewiesen, dass sie die Mutter
mit ihrer Bosheit und dich mit deiner Überheblichkeit stets
mit Geduld ertragen hat.»
- Alle lachen über die unverschleierte Folgerung
des Andreas
und über das erstaunte Gesicht
des Petrus
, der sich einen Überheblichen nennen
hört.
- «Jetzt, da die Frauen sich uns anschliessen,
werde Ich auch an sie denken müssen. Wir können uns
überall ausruhen. Die Frau hat andere Bedürfnisse
und braucht eine Unterkunft. Uns genügt ein Schlafraum für
uns alle, sie jedoch könnten nicht unter uns sein, einmal
aus Achtung und zum anderen aus Rücksicht auf ihre zartere
Beschaffenheit. Man darf die Vorsehung Gottes
nie herausfordern und die menschliche Natur nie über die
gegebenen Grenzten hinaus versuchen.
- S. 180:
«Ihre Geduld und Sanftmut wird
euch eine Lehre sein. Auch für die Frau wird bald die
Stunde der Wiedererlangung ihrer Würde
kommen. Ein grosses Blumenbeet von Jungfrau
en,
Bräuten und Müttern wird in meiner Kirche sein.»
193. Jesus in Caesarea am Meer; Er spricht zu den Galeerensklaven
S. 180
- S. 181:
«Der Mensch zeigt nicht durch
Worte, sondern durch Taten, dass er mit Gott und der Tugend verwandt
ist, wenn er darüber nachdenkt, dass das Leben noch wechselhafter
ist als die Meereswelle, die sich heute ruhig zeigt und morgen
tobt. Ebenso können sich Wohlstand und Macht von heute auf
morgen in Elend und Ohnmacht verwandeln. Was wird dann der Mensch
tun, der ohne Bindung an Gott lebt? Wie viele auf dieser Galeere
waren einst glücklich und mächtig, und nun sind sie
Sklaven
und werden als Schuldige angesehen! Schuldig
sein heisst, Sklave sein: Sklave des menschlichen Gesetzes, das
im Leichtsinn verhöhnt wird, denn es besteht und bestraft
seine Übertreter, und Sklaven Satan
s, der sich
auf ewig den Schuldigen aneignet, der nicht dazu kommt, seine
Schuld zu verabscheuen.»
- S. 184:
(zu den Sklaven
) «
für
euch werde ich ein neues Gesetz auf Erden geben
und eine herrliche Wohnstätte im Himmel bereiten
.
Erinnert euch meines Namens, Kinder Gottes
,
die ihr jetzt weint! Es ist der Name eures Freundes. Sprecht ihn
aus in euren Qualen. Seid versichert, dass ihr mich durch eure
liebe zu mir besitzen werdet, auch wenn wir uns auf Erden nie
sehen werden. Ich bin Jesus Christus
, der
Retter
, euer Freund.»
- S. 185:
(Claudia Procula
) «Was ist die Seele
?»
- «Die Seele ist der wahre Adel des Menschen.
Du bist ruhmreich, weil du aus dem Geschlecht der Claudier
bist. Der Mensch ist es in noch höherem Masse, weil sein
Ursprung in Gott ist. Es handelt sich um eine mächtige Familie,
die jedoch einen Anfang und ein Ende haben wird. Im Menschen
fliesst, seiner Seele wegen, das Blut Gottes, denn die Seele ist
- da Gott reinster Geist ist - das geistige Blut des Schöpfers
des Menschen: des ewigen, mächtigen und heiligen Gottes. Der Mensch ist also ewig, mächtig und heilig durch die Seele,
die in ihm ist und die lebt, solange sie mit Gott vereint ist.»
- «Ich bin Heidin
. Somit habe
ich keine Seele
»
- «Du hast sie, doch sie ist in einen tiefen
Schlaf gefallen. Erwecke sie zur Wahrheit und zum Leben
»
194. Heilung der kleinen Römerin in
Caesarea S. 186
- S. 188:
«
und ich habe dich gern,
weil du mich gern hast.»
- «Woher weisst du das?»
- «Weil du gut bist. Wer gut ist, der liebt.»
- «Seht ihr, Freunde? Dies ist das Geheimnis
der Liebe: gut sein! Wer gut ist, liebt, ohne sich Gedanken darüber
zu machen, ob der andere unsere religiöse Überzeugung
hat oder nicht.»
- S. 191:
«Wer von euch kommt zu mir?
Leute, die für euch Schmutz und Abfall sind, die vollkommen
Unwissenden, die nicht einmal wissen, dass es einen wahren Gott
gibt. Sie kommen zu dem, der ihnen Gott in Worten und Werken vor
Augen führt. Aber ihr, aber ihr! Ihr habt euch eine Nische
bereitet und bleibt dort wo ihr seid, teilnahmslos und kalt wie
Götzen in Erwartung der Beweihräucherung und Anbetung. Da ihr euch einbildet, Götter zu sein,
haltet ihr es für unnütz, euch in gebührender Weise
um den wahren Gott zu kümmern; und es scheint euch gefährlich,
das andere wagen, was ihr selbst nicht wagen würdet. Ihr
könnt es in der Tat nicht wagen, denn ihr seid Abbilder von
Götzen und Götzendiener
zugleich. Wer aber wagt, ist auch fähig, denn nicht er, sondern
Gott wirkt in ihm.»
- S. 192:
«
dies will ich. Danach
sehne ich mich glühend. Eine ganze Welt, die deinen Namen
lobpreist. Eine Menschheit, die dich Vater nennt. Eine Erlösung,
die alle rettet. Einen gestärkten Willen, der alle deinem
Willen gehorsam macht. Einen ewigen Triumph
,
der das Paradies
mit einem Hosanna ohne Ende erfüllt.
- O Vielzahl der Himmel!
Ja, ich sehe das
Lächeln Gottes
es ist der Lohn für jede menschliche
Härte.»
- Die drei Israeliten
sind unter
dem Hagel der Vorwürfe geflohen
195. Annalia legt das Gelübte der Jungfräulichkeit
ab S. 193
- S. 196:
(Annalia
) «Doch,
mein Dank kennt keine Grenzen! Aus einem einzigen Grunde wünsche
ich den Tod: da ich durch Gottes Gnade und dein Wunder leben durfte,
habe ich das Bessere erkannt.»
- «Was ist das?»
- «Als Engel
zu leben. Wie deine
Mutter, mein Herr
wie du lebst
wie
- S. 197:
«dein Johannes
lebt
Die drei Lilien, die drei weissen Flammen, die drei
Seligkeiten der Erde, Herr! Ja, denn ich denke, dass der selig
ist, der Gott besitzt, und dass Gott den Reinen gehört. Der
Reine ist, wie ich glaube, ein Himmel, mit seinem Gott in der
Mitte und Engel
n um ihn herum: Oh, mein Herr! Dies
möchte ich!
Wenig habe ich dich gehört, wenig
deine Mutter, den Jünger
und Isaak
.
Zu anderen, die mir deine Worte hätten wiederholen können,
bin ich nicht gegangen. Doch es ist mir, als ob meine Seele dich
immerfort vernehmen würde und du mein Meister wärest
»
- «Annalia
, du verlangst viel
und du gibt viel
Tochter, du hast Gott und die Vollkommenheit,
zu der ein Geschöpf aufsteigen kann, begriffen, um so dem
Reinsten ähnlich und wohlgefällig zu sein.»
- «Er der aus einer JungfrauJungfrau geboren wurde - denn er konnte nur dort, wo Lilien ihn umgaben,
seine Wohnung nehmen - ist angeekelt von der dreifachen Lüsternheit
der Welt, Tochter. Er würde von soviel Ekel erdrückt
werden, wenn der Vater, der weiss, wovon sein Sohn lebt, seiner
betrübten Seele nicht liebevoll beistehen und sie stärken
würde. Die Reinen sind meine Freude. Du gibst mir das wieder,
was mir die Welt mit ihrer endlosen Niederträchtigkeit
versagt.»
196. Die Unterweisungen der Jüngerinnen
in Nazareth S. 198
- S. 200:
«Ausserdem wird es auch
einen neuen Stand geben: den der Frauen, die Israel
stets missachtete, deren Wirken auf Gesang und Unterricht im Tempel
beschränkt war und denen niemals eine andre Aufgabe übertragen
wurde.
- Streitet euch nicht darüber, ob dies gerecht
war. Im geschlossenen Kult Israel
s und in der Zeit
des göttlichen Zorns
war es richtig. Die ganze Schmach lastete auf der Frau, als der
Urheberin der Sünde. In der Weltreligion Christi
und in der Zeit der Vergebung wird nun alles anders. Alle Gnade
hat sich in einer Frau vereinigt, und sie hat diese der Welt geschenkt,
auf dass die Welt erlöst werde. Die Frau ist somit nicht
mehr in Ungnade bei Gott
,
sondern sie ist seine Helferin. Dank dieser einen Gott wohlgefälligen
Frau, können nun alle Frauen Jüngerinnen
des Herrn werden; nicht auf die Art, wie es die Mehrheit ist,
sondern als den Priestern unterstellte Mitarbeiterinnen
,
als ihre Dienerinnen und wertvolle Helferinnen.
- Ausserdem gibt es nicht nur mich, sondern
es gibt auch die Welt, dieses Ungeheuerliche, das die Welt ist.
Ungeheuerlich sollte sie sein, was ihre Heiligkeit anbelangt,
unermesslich in Anzahl, Macht und Heiligkeit der vielen Kinder
Gottes
. Doch diese Welt ist schrecklich
in ihrer Bosheit. Ihre völlige Bosheit ist tatsächlich
grenzenlos in ihrer Ausdrucksformen
und in der Macht des Laster
s. Alle Sünden sind
in dieser Welt, die nicht mehr aus einer Vielzahl von Kindern
Gottes, sondern aus einer Vielzahl von Kindern Satan
s
besteht. Besonders die Sünde regiert, die das deutliche
Zeichen der Urheberschaft Satans trägt: der Hass. Die
Welt hasst
.
- Wer hasst, sieht in allem, auch in den heiligsten
Dingen, nur Schlechtes und will dies auch den zu glaube machen,
der es nicht sieht. Wenn ihr die Welt
fragt, warum ich auf diese Welt gekommen bin, so wird sie nicht
sagen: 'Um Gutes zu tun und zu erlösen', sondern: 'um sie
zu verderben und um sie widerrechtlich an sich zu ziehen.'. Wenn
ihr die Welt fragt, was sie von euch, die ihr mir nachfolgt, denkt,
so wird sie nicht sagen: 'Ihr folgt ihm, um euch zu heiligen und
euren Meister mit eurer Heiligkeit und
- S. 201:
«Reinheit zu trösten',
sondern sie wir sagen: 'Ihr folgt ihm, weil ihr von dem Manne
verführt worden seid'.
- So ist die Welt, und
ich sage euch dies, damit ihr alles wohl erwägt, bevor ihr
euch der Welt als auserwählte Jüngerinnen, die ersten
der zukünftigen Jüngerinnen
und
der Diener des Herrn, zeigt. Nehmt euer Herz gut in die Hand und
sagt ihm, diesem feinfühlige Frauenherzen
,
dass ihr mit ihm von der Welt mit ihrer Verachtung, Lüge
und Grausamkeit verlacht, verleumdet und geschmäht werdet. Fragt euer Herz, ob es sich stark genug fühlt, um alle
Beleidigungen ohne Entrüstungsschreie zu ertragen, und
ohne jene zu verfluchen, die es verletzen. Fragt es, ob es sich
imstande fühlt, das moralische Martyrium der Verleumdung
zu ertragen, ohne schliesslich die Verleumder zu hassen und
sogar den, der die Ursache dieser Behandlung ist. Fragt es,
ob es, von der Missgunst der Welt getränkt, immer noch Liebe
fähig wäre, sanftmütig zu sein; ob es unter der
Marter des Unverstandenseins, des Spottes und der üblen Nachrede,
immer noch lächeln könnte, indem es zum Himmel weist
als seinem Ziel, zu dem ihr die Menschen mit eurer fraulichen
Liebe hinführen wollte. Diese frauliche Liebe ist schon im
jungen Mädchen mütterlich; und mütterlich ist sie
selbst, wenn sie älteren
»
- S. 202:
«Wie notwendig ist doch
die Frau beim Altar
e Christi! Das unendliche Elend
der Welt kann von einer Frau viel besser gemildert werden als
von einem Mann; der Mann kann dann bei seiner endgültigen
Beseitigung noch mithelfen.
- Es ist der Frau gegen zu lieben. Sie ist für
die Liebe geschaffen. Sie hat die Liebe erniedrigt und sie in
Sinnlichkeit verkehrt; doch in ihrem Innersten ist immer noch
die wahre Liebe verankert, die Zierde ihrer Seele: die Liebe,
frei vom herben Schlamm der Sinne, mit EngelEngelsflügeln
versehen und von himmlischen Düften umgeben
»
- S. 203:
«Die Frau verstehe zu arbeiten.»
- Dann werden auch schwere, blutige und grausame
Zeiten kommen. Die Christen
, auch die Heiligen,
werden Stunden des Schreckens und der Schwäche erleben. Der
Mann ist nie sehr stark im Leiden. Verglichen mit ihm, ist dagegen
die Frau unübertroffen in ihrer Leidensfähigkeit
.
- S. 204:
«Doch meine Mutter, reinste
Führerin der Seelen
zu deinem Sohne, heiliger Leitstern
,
sanfte Lehrmeisterin der Gerechten, barmherzige Ernährerin
der Geringsten, heilbringende Arznei der Kranken: nicht immer
werden zu dir nur solche kommen, die der Heiligkeit nicht widerstehen
Aussätzige, grauenhaft vom Schmutz der Sünde verunreinigte
Geschöpfe, ganze Schlangengewirre voller Unrat
werden bis zu deinen Füssen kriechen, o Königin des
Menschengeschlechts
,
um dir zuzurufen: 'Erbarmen! Hilf uns! Führe uns zu deinem
Sohn!' und du wirst deine reinste Hand auf ihre Wunden legen,
deine Blicke paradiesischer Taubeneinfalt auf die höllischen
Auswüchse senken und den Gestank der Sünde einatmen
müssen, ohne davor zu flüchten. Ja, du wirst sogar diese
von Satan verstümmelten Seelen, diese Missgeburten, diese
Verwesenden
an dein Herz drücken, sie mit deinen Tränen reinwaschen
und zu mir hinführen
Dann wirst du sagen: 'Wie schwer
ist es, die Mutter des Erlösers
zu sein'. Doch du wirst es tun, weil du die Mutter bist
Ich
küsse und segne diese deine Hände, die mir viele Menschen
zuführen werden, von denen jeder zu meinem Ruhme beitragen
wird. Doch noch vor meinem Ruhm wird es der deine sein,
heilige Mutter
.»
- S. 205:
«Ihr, meine Freunde, lernt
von den Frauen Demut und Beharrlichkeit und werft den männlichen
Stolz ab, verachtet die weiblichen Jünger
nicht, sondern mässigt eure Kraft, ich könnte auch sagen,
eure Härte und Unnachgiebigkeit, wenn ihr mit der Feinfühligkeit
der Frauen in Berührung kommt. Vor allem lernt von ihnen
zu lieben, zu glauben und für den Herrn zu leiden, denn in
Wahrheit sage ich euch, dass sie, die Schwachen, die Stärkeren
im Glauben, in der Liebe, im Heldentum und im Sichopfern
für ihren Meister sein werden. Sie lieben mit ihrem ganzen
Wesen, ohne etwas zu verlangen oder einen Lohn zu erwarten, einzig
und allein um mir Trost und Freude zu spenden.»
197. Jesus spricht auf dem See mit Johanna des Chuza S. 205
- S. 207:
«Liebet seid rein und gut.
Denn ihr kommt von Gott, und aus seiner Hand ist nie etwas böses
oder Unreines hervorgegangen.»
- «Aber, mein Herr, die Gräser tun es
wohl, die Tiere werden es tun. Und der Mensch: warum tut er es
nicht, da er doch das vollkommenere Geschöpf ist?»
- «Weil der Zahn Satan
s nur
in den Menschen allein eingedrungen ist. Der Böse hat sich
eingebildet, den Schöpfer in seinem grössten Wunderwerk,
das ihm am ähnlichsten ist, vernichten zu können.»
198. Jesus in Gergesa; Die Jünger des
Johannes S. 209
- S. 210:
«Besser ist ein mutiger
Fehler, als ein scheinheiliges Bekenntnis und ein Glaubensgewirr,
das Gott ein Greuel ist und für die Seelen den Tod bedeuten.
Nichts ist einfacher und verbreiteter als dieses Durcheinander
aus verschiedenen Religion
en. Dem Anschein nach
handelt es sich um etwas Gutes, doch sein Kern ist nicht gut
.
-
Josua
entgegnete ihm das, was
ich euch über die heilige Eifersucht des Vaters gesagt habe,
über seine Forderung, als Einziger geliebt zu werden und
mit unserem ganzen Sein und über seine gerechte Strafe, die
die Lügner trifft. Die Strafe! Gott kann strafen, wie er
auch Wohltaten spenden kann.
- S. 211:
«Ich aber bin der ewige
Eckstein
und kann nicht
vernichtet werden. Belügt nicht diesen lebendigen Stein.
Liebt ihn nicht nur deshalb, weil er Wunder wirkt. Liebt ihn,
weil ihr durch ihn den Himmel erlangen werdet.»
- S. 212:
«
199. Von Nephtalis nach Gischala; Begegnung mit dem Rabbi
Gamaliel S. 213
- S. 215:
«Aber sie sind noch keine
Kinder Gottes
, wenn sie Heiden
sind
»
- «Was die Gnade anbelangt, sind sie es
nicht. Wegen ihres IrrglaubensIrrglaubens sind sie es nicht, das ist wahr. Aber solange ich euch nicht erlöst
habe, bleibt auch der Hebräer
ohne Gnade,
denn der Makel der Erbsünde
hindert den
göttlichen Strahl der Gnade, in die Herzen niederzusteigen.
Dank seiner Erschaffung bleibt der Mensch das Kind Gottes. Von
Adam
, dem Stammvater
der ganzen Menschheit,
stammen sowohl die Hebräer als auch die Römer
ab, und Adam ist Kind des Vaters, der ihm seine geistige Ähnlichkeit
gegeben hat.»
-
- «Was man mit Strenge oft nicht erreicht,
erreicht man mit Freundlichkeit.»
- S. 216:
«Gott?
Gott steht
über den menschlichen Nachstellungen.»
- «Ja. Aber jede Seele, die irregeht oder
irregeführt wird, schadet Gott durch den Verlust dieser Seele;
denn es ist ein Abweichen vom rechten Weg, wenn man mein Wort
und mein Werk vor sich selbst und den anderen entstellt. Jede
Seele, die verlorengeht, ist eine Gott zugefügte Wunde.»
- «Doch die Seele kann es nicht aufnehmen.
Gamaliel
, weil sie von zu vielem erfüllt
ist, und von verderbten Dingen.
- S. 217:
«Du liebst Pflanzen und Tiere
nicht wahr?»
- «Sehr. Sie sind meine lebendiges Buch. Der
Mensch hat in ihnen stets die Grundlage des Glaubens vor sich. Die Genesis lebt fort in der Natur
.»
- S. 218:
«Zu viel Wissenschaft
,
Gamaliel
, und zu wenig Liebe und Demut.»
- «'Der Mensch ist gross wenn er sich verdemütigt', war sein bevorzugter Wahlspruch.»
- «Wie kannst du das wissen, da du ihn nicht
gekannt hast?»
- «Ich habe ihn gekannt
und übrigens,
auch wenn ich Hillel
, den Rabbi
, nicht
persönlich gekannt hätte, so würde ich doch seine
Denkweise kennen, denn mir bleibt kein menschlicher Gedanke verborgen.»
- Gamaliel
neigt sein Haupt, und
murmelt: «Gott allein kann dies von sich sagen.»
- «Gott und sein Wort. Denn das Wort kennt
den Gedanken Gottes, und der Gedanke Gottes kennt das Wort und
liebt es und teilt sich ihm mit seinen Schätzen mit, um es
an ihm teilhaben zu lassen. Die Liebe
Gottes festigt die Bande und macht daraus eine einzige Vollendung.
Dies ist die Dreiheit, die sich liebt, und sich auf göttliche
Weise bildet, zeugt, wirkt und ergänzt.»
200. Die Heilung des Enkels des Pharisäers
Eli in Kapharnaum S. 219
- S. 222:
«Das Wunder führt die
zum Glaube, die bereits auf dem Weg zu ihm sind. Doch jene ohne
Demut - denn der Glaube ist immer ein Zeichen von Demut - treibt
es zur Gotteslästerung
. Es
ist daher besser, diese Gefahr zu vermeiden und Formen anzuwenden,
die nach aussen menschlich erscheinen. Das ist das Elend der
Ungläubigen
, das unheilbare
Elend! Es gibt kein Mittel, um diese Elend aus der Welt zu schaffen,
denn kein Wunder bringt sie zum Glauben und zum Gutsein. Das ist
nun einmal so. Ich erfülle meine Aufgabe. Sie aber gehen
einem unglücklichen Schicksal entgegen.!»
201. Jesus im Hause von Kapharnaum nach dem Wunder an Elisäus
S. 223
- S. 228:
«Nein, Matthäus
.
Du bist ein Mensch mit all seinen schmerzlichen Erfahrungen als
Mensch. Du bist, da du den Schlamm gekostet hast und nun meinen
himmlischen Honig geniesst, einer, der beides in seinem wahren
Wesen kennengelernt hat. Du hast begriffen und wirst, was du erfahren
hast, deinen Mitmenschen von heute und morgen weitergeben können.
Man wird glauben, gerade weil du Mensch bist, der arme Mensch,
der durch seinen Willen zum Menschen, zum gerechten Menschen wird,
wie ihn Gott sich erträumt hat.»
202. Das Mahl im Hause des Pharisäers
Eli in Kapharnaum S. 228
- S. 230:
«Was sagt du dazu? Stösst
dich das nicht ab?» fragt Eli
.
- Jesus, der direkt gefragt worden ist, antwortet: «Als Israel
it schon. als Mensch nicht.»
- «Warum diese Unterscheidungen? Ich verstehe
dich nicht. Bist du zwei in einem?»
- «Nein, aber ich bin aus Fleisch und Blut,
also ein Lebewesen, und habe auch eine Seele. Die gesetzestreue
Seele des Israel
iten leidet unter dieser Entweihung.
Das Fleisch und das Blut nicht, denn bei mir fehlt der Stachel,
der euch verwundert.»
- «Welcher?»
- «Die Gewinnsucht.»
- S. 231:
«Du machst uns einen Vorwurf?»
- «Nein, ich antworte euch nur. Ihr solltet
auf euer Gewissen hören. Ihr seid Lehrmeister und darum
»
- «Ich würde sagen, dass es an der Zeit
wäre, sich zu erheben, sich aufzulehnen, de eingedrungenen
Feind zu bestrafen und unser Reich wieder herzustellen.»
- «Das ist wahr! du hast Recht, Simon
.
Aber hier ist der Messias
, an ihm ist es, dies zu
tun», antwortet Eli
.
- «Doch der Messias - verzeih Jesus - ist
im Augenblick nur Güte. Er rät zu allem, nur nicht zum
Aufstand. Wir werden
»
- «Eine unzeitige, stolze Tat hat weder
dem König noch dem Volk genützt. Gott kennt die Stunde,
nicht der Mensch. Gott kennt die Mittel, nicht der Mensch. Lasst
Gott handeln und verdient euch seine Hilfe durch ein gottesfürchtiges
Betragen. Mein Reich ist kein Reich der Auflehnung und der GewaltMein
Reich ist kein Reich der Auflehnung und der Gewalt, und doch
wird es errichtet werden, Es wird nicht ein Vorrecht weniger
Menschen, sondern ein weltumspannendes Reich sein.»
203. Unterwegs in die Einsamkeit der Berge vor der Erwählung
der Apostel S. 232
- S. 234:
«Nun ist die Zeit gekommen,
da ich euch heranziehe; denn um euch einsetzen zu können,
muss ich euch formen. Ich greife daher zur grossen Arznei,
zur mächtigen Waffe: zum Gebet
.
Ich habe immer für euch gebetet. Nun will ich, das ihr selbst
betet. Ich werde euch mein Gebet noch nicht lehren, aber ich
lehre euch, wie man betet und was das Gebet ist. Das Gebet
ist ein Gespräch der Kinder mit dem Vater, von Geist zu Geist,
offen, innig, vertrauensvoll, gesammelt und aufrichtig. Das Gebet
ist alles: es ist Bekenntnis, Selbsterkenntnis, Selbstanklage;
es ist ein Gott und sich selbst gegebenes Versprechen, eine Bitte
an Gott, und dies alles zu Füssen des Vaters. Beten kann
man nicht inmitten des Lärms und der Zerstreuung der Welt,
es sei denn, man wäre ein Riese im Beten
.
»
204. Die Erwählung der zwölf Jünger
zu Aposteln S. 235
- S. 237:
(die Ode des Johannes
seine Vermählung mit der Liebe)
- S. 239:
«In ihnen habt ihr Gott kennengelernt.
Vorher wusstet ihr von ihm, doch ihr hattet mit ihm noch nicht
die Vertrautheit, die aus zwei Wesen eins macht. Unter euch sind
Männer, die seit Jahren verheiratet sind; andere, die nur
trügerische Beziehungen mit Frauen hatten, und wieder andere,
die aus verschiedenen Gründen keusch geblieben sind. Die
Keuschen aber wissen nun, was die vollkommene Liebe
ist, so wie es die Verheirateten wissen. Ich kann euch sogar sagen,
dass keiner so gut weiss, was die vollkommene Liebe ist, wie der,
der die fleischliche Lust nicht kennt. Denn Gott offenbart sich
dem Keuschen in seiner ganzen Fülle, aus Freude, sich dem
Reinen schenken zu können, da er, der Reinste, in diesem
jungfräulichen Geschöpf etwas von sich selbst wiederfindet,
und du es für seinen Verzicht aus Liebe zu ihm zu entschädigen.»
205. Die erste Predigt Simons des Zeloten und
des Johannes S. 241
- S. 246:
«Merzt alles Böse in euren
Werken, Schriften, Belehrung und Tagen gründlich aus.»
- S. 249:
«Lieben, das ist das Geheimnis!
Lieben! Sich schenken - Liebe! Sich selbst vernichten
Lieben! Sich verschmelzen
Das Fleisch? Ein Nichts! Der Schmerz?
Ein Nichts! Die Zeit? Ein Nichts! Selbst die Sünde wird zum
Nichts, wenn ich sie in deinem Feuer, o Gott, verbrenne. Nur die
Liebe allein besteht! Die Liebe! Die Liebe, die uns der menschgewordene
Gott geschenkt hat, wird uns alles verzeihen. Niemand weiss besser
zu lieben als die Kinder, und niemand wird mehr geliebt als ein Kind.»
206. Im Haus der Johanna des Chuza; Jesus und die Römerinnen
S. 250
- S. 254:
«Sie können keine Lebensweise
haben, die ihrer Lehre entspricht.»
- «Weil sie Heiden
sind, nicht
wahr?»
- «Nein, weil sie ohne Gott sind!»
- «Ohne Gott? Aber sie haben doch ihre Götter.»
- «Sie haben nicht einmal diese, Frau. Denke
an die alten Philosoph
en, die grössten unter
ihnen
Auch sie waren Heiden
, aber sie, wie
ihr Leben dessen ungeachtet von Adel geprägt war! Vermischt
mit Irrtum
war ihre Lehre, denn der Mensch neigt
zum Irrtum
. Doch wenn sie vor
den grössten Geheimnissen standen: dem Leben und dem Tode,
wenn sie vor der Wahl standen: Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit,
Tugend oder Laster
, Heldentum oder Feigheit, und überlegten, dass sie durch eine Entscheidung für das
Böse dem Vaterland und seinen Bürgern schaden würden,
da waren sie imstande, sich mit dem Willen eines Riesen aus den
Fangarmen der Polypen der Bosheit zu befreien, und wussten sich
frei und heilig um jeden Preis für das Gute zu entscheiden. Das Gute, das niemand anders ist als Gott.»
- «Man sagt, dass du Gott bist. Ist das wahr?»
- «Ich bin der Sohn des wahren Gottes,
der Fleisch geworden und Gott geblieben ist.»
- S. 255:
«
denn die Weisen, die
wahren Philosoph
en ahnten, dass es noch etwas
anderes geben müsse als die Lügengeschichten, die für
die Menschen, diese ewigen Kinder, deren Geist in den Banden des
Irrtum
s
gefangen lag, erfunden
worden waren.»
- «Begreift als, was Gott ist, damit ihr ihn
erkennen und ehren könnt. Gott ist der, der aus dem Nichts
alles durch seinen Gedanken erschaffen hat
.»
- S. 256:
«Nun überlegt einmal:
Wer hat dies alles geschaffen? Wie? Wann? Wo? Was wird dieser
Ort im Dunkel der Zeit gewesen sein? Nichts. Ein Wirbel gestaltloser
Elemente
.
- Einer aber, Gott, sagte: 'Ich will', und
die Elemente trennten sich und das eine ordnete sich im anderen;
auf dem neu gebildeten Planeten schied sich das Wasser von der
Erde und das Licht von der Luft. Noch ein 'Ich will'
und es entstanden die Pflanzen. Danach schuf Gott die Sterne,
dann die Tiere, und zuletzt den Menschen; und damit sich der Mensch
erfreue, schenkte er ihm, seinem bevorzugten Geschöpf, gleichsam
»
- S. 257:
«Habt ihr Fragen zu stellen,
dann tut es. Ich bin hier, um sie zu beantworten. Unkenntnis
ist keine Schande
. Schande
ist, in der Unkenntnis zu verharren, wenn jemand da und bereit
ist, die Zweifel zu klären.»
- Valeria
, bezaubert vom Gedanken
der Unsterblichkeit, fragt: «Meister, erkläre mir: wo
ist die Seele meines Kindes? Ich werde diese Stelle küssen
wie ein Heiligtum und sie anbeten, denn sie ist ein Teil Gottes.»
- «Die Seele! Sie ist wie das Licht, das deine
kleine Faustina
ergreifen möchte und nicht
kann, denn es ist körperlos; und doch existiert es. Ich,
du und deine Freundinnen sehen es. Ebenso ist die Seele in all
dem sichtbar, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Wenn deine
Kleine dir einmal ihre ersten Gedanken mitteilt, dann denke, dass
diese Intelligenz
ihre Seele ist, die sich enthüllt.
Wenn sie dich liebt, nicht instinktiv, sondern bewusst, dann wisse,
dass diese Liebe ihre Seele ist.
»
- S. 258:
«Aber wo ist dieses körperlose
und erhabene Etwas? Im Herzen? Im Gehirn?»
- «In allem, was der Mensch ist. Die Seele
enthält euch und ist in euch enthalten. Wenn sie euch verlässt,
seid ihr Leichname. Wenn ein Mensch seine Seele tötet durch
ein Verbrechen an sich selbst, dann wird sie verdammt und ist
für immer von Gott getrennt.»
- «Du gibst also zu, dass der Philosoph
,
der uns 'unsterblich' nannte, recht hatte, obgleich er ein Heide
war?» fragt Plautina
.
- «Ich gebe dies nicht nur zu, ich sage
sogar, dass es ein Glaubenssatz ist. Die Unsterblichkeit der Seele,
also die Unsterblichkeit des höheren Teiles des Menschen,
ist das sicherste und tröstlichste Geheimnis des Glaubens.
Es ist das GeheimnisGeheimnis, das
uns die Gewissheit gibt, woher wir kommen, wohin wir gehen und
wem wir gehören, und das die Bitterkeit jeder Trennung von
uns nimmt.»
207. Aglaia im Hause Mariens in Nazareth
S. 260
- S. 261:
«Ich bin Heidin
,
Domina
, und für euch Hebräer
Schmutz, selbst wenn ich heilig wäre. Ich bin doppelt unrein,
denn ich bin auch eine Dirne
.»
- «Wenn du zu mir kommst und wenn du durch
mich meinen Sohn suchst, dann kannst du nichts anders mehr sein
als ein Herz, das bereut. Dieses Haus nimmt auf, was den Namen
des Schmerzes trägt.»
- (Aglaia
) «Auch vorher hatte
ich schon geweint, denn es ist schrecklich, nur ein ausgenütztes
Fleisch zu sein und vom Mann zugrundegerichtet und erniedrigt
zu werden. Aber es waren die Tränen eines misshandelten
Tieres, das hasst und sich auflehnt gegen die, die es quälen
und immer mehr beschmutzen; denn ich wechselte meinen Herrn, änderte
aber immer noch nicht mein tierisches Dasein
Seit acht
Monaten weine ich
weil ich verstanden habe
Ich habe
mein Elend, meine Verderbtheit eingesehen. Sie umgibt und durchdringt
mich, und mich ekelt davor
»
- S. 264:
«Oh, Mutter!
Am gleichen
Abend floh ich mit diesem schmutzige Patrizier
und
wurde in meiner Willenlosigkeit und Fleischlichkeit zertreten
Nicht Göttin, sondern Schlamm! Nicht Perle, sonder Unrat!
Nicht das Leben enthüllte sich mir, sondern der Schmutz des
Lebens, die Schmach, der Ekel, der Schmerz, die Scham, das unendliche
Elend, nicht einmal mehr ich selbst zu sein
und schliesslich
der totale Niedergang!»
- S. 265:
«
Und kein Besitzer eines
Zwingers behandelt seinen heulenden Hund grausamer als der Mann,
der eine Frau besitzt!
»
- «Eines Tages kam ein Mann nach Hebron
.
Dein Sohn! Aber ich schwöre dir, Mutter, es war nicht sinnliche
Begierde, die mich zu deinem Jesus trieb. Es war jenes Etwas,
das er mir offenbarte, was mich trotz der beleidigenden Stufe
des Volkes auf die Schwelle trieb, um ihm zu sagen: 'Komm herein'.
Ich erfuhr damals, dass ich eine Seele besitze. Er sagte zu mir: 'Mein Name bedeutet Retter
. Ich rette den, der
guten Willen hat, gerettet zu werden. Ich rette, indem ich lehre,
rein zu sein, den Schmerz anzunehmen, aber in Ehren zu leben,
und das Gute um jeden Preis zu wollen. Ich bin es, der die Verlorenen
sucht, der das Leben gibt
»
- S. 266:
«Welch schrecklicher Kampf
mit mir selber. Zerfetzt, blutend, verwundet, fiebernd, ohne noch
meinen göttlichen Arzt gefunden zu haben, ohne Dach und ohne
Brot, schaute ich rückwärts und vorwärts
Die Vergangenheit sagte zur mir: 'Komm zurück!' Die Gegenwarte
sagte: 'Töte dich!' Die Zukunft sagte: 'Hoffe!' Und ich habe
gehofft
Ich habe mich nicht umgebracht.
»
- S. 267:
«Ich will das Böse nicht
mehr und bin bereit, mich und sie zu strafen, indem ich sie opfere.
Oder willst du, dass ich mir diese verführerischen Lenden
verstümmle, die mich zu frevelhaften Liebe getrieben haben?
Diese unersättlichen Leidenschaften, deren Wiedererwachen
ich stets befürchte? Sage mir, o sage mir, wie man sich verhalten
muss, um sich und die anderen vergessen zu lassen, dass man ein
Weib ist?»
- «Nein Tochter, es ist nicht zu Ende. Es
beginnt erst. Höre zu, armes Menschenkind! Ich seufze nicht
über dich, sondern über die grausame Welt!
»
- S. 268:
«Wer machte aus deiner Seele
die Seele einer Märtyrerin
, einer Gläubigen
,
einer Standhaften, einer Reinen?
- Ja, schüttle nicht den Kopf! Glaubst
du, dass nur rein ist, wer die sinnliche Begierde nicht gekannt?
Glaubst du, dass die Seele nicht wieder jungfräulich und
schön werden kann? Oh Tochter! Vergleicht man meine Reinheit,
die ganz Gnade des Herrn ist, mit deinem heldenhaften Aufstieg,
der zum Gipfel deiner verlorenen Reinheit zurückführt,
so ist, glaube mir die deine grossartiger. Du baust sie wieder
auf: gegen die Sinnlichkeit, das Bedürfnis und die Gewohnheit.
Für mich ist die Reinheit eine natürliche Gabedie
Reinheit eine natürliche Gabe wie der Atem.»
208. Die Bergpredigt: «Ihr seid das Salz der Erde»
S. 270
- S. 273:
«Am meisten gegeben haben
jene, die sich selbst am meisten vergessen haben. Sich selbst
zu vergessen aber ist sehr schwierig.»
- S. 277:
«Wehe, dreimal wehe den
Lehrmeistern
, welche die Weisheit Gottes verleugnen,
um sich mit einer Wissenschaft
zu sättigen,
die der Weisheit häufig widerspricht, aber immer dem Stolz
schmeichelt und oftmals teuflischer Art ist, denn sie lässt
sie an ihrer Menschlichkeit festhalten, während doch jeder
Mensch dazu bestimmt ist, sich zu heiligen und ein Kind Gottes
zu werden.
- Wehe, siebenmal wehe den Toten im Geiste unter
meinen Priester
n, die in ihrer Lauheit, in ihrer
weichlichen, jeder Tatkraft entbehrenden Trägheit des Fleisches,
in ihrer Schläfrigkeit trügerischen Traumbildern nachhängen,
aber ihre Gedanken nicht auf den dreieinigen Gott
richten; die voller Berechnung sind, sich aber nicht bemühen,
dem höheren Ziel, nämlich den Reichtum der Herzen und
den Schatz
Gottes zu vermehren, gerecht werden. Erdgebunden,
engherzig und abgestumpft leben sie dahin und ziehen auch jene
in ihr totes Gewässer, die ihnen nachfolgen in der Meinung,
dass sie das Leben besässen. Der Fluch Gottes komme über
die Verführer meiner kleinen, geliebten Herde! Nicht jene,
die durch eure Trägheit verlorengehen, ihr pflichtvergessenen
Diener des Herrn, werde ich bestrafen, sondern von euch werde
ich Rechenschaft
fordern über jede Stunde,
jeden Augenblick, jede eure Nachlässigkeit und ihre Folgen.»
209. Die Bergpredigt: Die Seligpreisungen (Erster Teil) S.
278
- S. 278:
(Fussnote: Der heilige Augustinus
sagt: Gott kann man nicht erklären, er kann nicht mit dem
Geist erfasst werden: Er ist!) «Viele haben mich gefragt:
'Du der du dich Sohn Gottes nennst, sage uns also, was der Himmel,
was das Reich, was Gott ist, denn wir haben unklare Vorstellungen.
Wir wissen, dass es einen Himmel mit Gott und den Engel
n
gibt; doch keiner ist je zu uns gekommen, um uns zu sagen, wie
der Himmel ist, da er selbst den Gerechten verschlossen ist'.
- Andere wiederum haben gefragt: 'Gut, dies ist
das Reich, und das ist Gott. Aber wie gelangt man zu Gott und
zum Reich?'
- S. 279:
«Doch Gott ist nicht nur
Gesetzgeber, Gott ist Vater! Er ist ein unendlich gütiger
Vater.»
- Vielleicht, nein, sicher können sich
eure geschwächten Seelen nicht mehr zu Gott erheben; denn
sie sind geschwächt durch die ErbsündeErbsünde,
die Leidenschaften, die Sünden, die viele Arten eurer Selbstsucht
und auch durch den Egoismus anderer. Durch all das habt ihr eure
Mitmenschen verärgert und verschliesst euch ihnen gegenüber.
Ihr seid daher nicht fähig, die unendlichen Vollkommenheiten
Gottes zu betrachten, und am wenigsten die Güte Gottes, weil
sie die Tugend ist, die die Sterblichen, zusammen mit der Liebe,
am wenigsten besitzen. Die Güte! Wie süss ist
es, gut zu sein, ohne Hass, ohne Neid, ohne Hochmut! Augen zu
haben, die nur liebevoll schauen, Hände zu haben, die in
einer Gebärde der Liebe gereicht werden, Lippen, die nur
Worte der Liebe sprechen, und ein Herz, vor allem ein Herz, in
dem einzig und allein die Liebe wohnt und das Augen, Hände
und Lippen zu Taten der Liebe drängen!
- Gott hat diesen Geist nicht weniger freigebig
bedacht als das Fleisch und Blut des von ihm mit etwas Staub und
seinem Hauch erschaffenen Geschöpfes. Wie er Adam
die natürlichen Gaben der Schönheit, der Unversehrtheit,
der Intelligenz
, des Willens und der Fähigkeit
zu lieben und Liebe zu schenken gab, so verlieh er auch die moralischen
Gaben: die Unterordnung des Fleisches unter die Vernunft, damit
sein Geschenk der Freiheit, Selbstbeherrschung und des eigenen
Willens nicht durch die Knechtschaft der Triebe und Leidenschaften
beeinträchtigt werde. Frei war sein Lieben, frei sein Wollen,
und frei seine Freude in Gerechtigkeit; ohne das Gift
,
das Satan
verspritzt, von dem er überfliesst
und das euch zu Sklaven
macht; das Gift, das
euch vom reinen Flussbett über schlammige Felder in faule
Tümpel führt, wo die Fieber fleischlicher und geistiger
Triebhaftigkeit gären. Ihr wisst, dass auch die Begehrlichkeit
im Denken zur Sinnlichkeit gehört. Die ersten Menschen
hatten übernatürliche Gaben: die heiligmachende Gnade,
die Bestimmung zu Höherem, die Anschauung Gottes.
- S. 280:
«Die heiligmachende Gnade:
das Leben der Seele, dieses hochgeistige Etwas, das in unsere
religiöse Seele gelegt wurde; die Gnade, die uns zu Kindern
Gottes macht, weil sie uns vor dem Tod durch die Sünde bewahrt;
denn wer tot ist, lebt nicht im Haus des Vaters, im Paradies
,
in meinem Reich: dem Himmel. Was ist diese heilige Gnade,
die das Leben und den Himmel verleiht? Oh, macht nicht viele
Worte. Die Gnade ist Liebe. Die Gnade ist daher Gott. Sie
ist Gott! Gott, der sich selbst in seinem vollendetet erschaffenen
Geschöpf bewundert, liebt, betrachtet, sich selbst verschenkt,
um diesen seinen Besitzt zu vermehren, um sich an dieser Vermehrung
zu beseligen und um sich in allen zu lieben, die sein eigenes
Ich sind 1.»
- (Fussnote: Der heilige Thomas von Aquin
sagt mit Recht: «Gott hätte keine grösseren göttliche
Werke vollbringen können, als jene drei: Die Menschwerdung
des Sohnes, die Mutterschaft der heiligsten Jungfrau
und die Vergöttlichung der menschlichen Seele.»)
- S. 281:
«Kritisiert mich nicht in
euren Herzen, ihr Gelehrten
! Sagt nicht: ' Dieser
da ist ein Narr, ein Lügner, denn nur ein Narr kann behaupten,
dass die Gnade in uns wäre, da wir sie doch durch die Erbsünde
verloren haben! Ja, die Trennung ist da! Doch vor der Macht des
Erlöser
s wird die Schuld, die grausame
Trennung des Vaters von den Kindern, wie eine Wand zusammenstürzen,
erschüttert vom neuen Samson
. Schon habe
ich sie erfasst und rüttle an ihr. Sie schwankt und Satan
zittert vor Zorn und Ohnmacht, da er gegen meine Macht nichts
vermag und ahnt, dass ihm eine grosse Beute entgeht und dass es
für ihn schwierig sein wird, den Menschen zur Sünde
zu verleiten. Denn, wenn ich euch durch mich zum Vater
gebracht habe und ihr durch mein Blut und mein Leiden rein und
stark geworden seid, dann wird auch die Gnade in euch wieder lebendig,
rege und mächtig werden und ihr werdet siegen, wenn ihr es
wollt.
- Gott zwingt euch nicht zu entsprechenden Gedanken
und auch nicht zu eurer Heiligung. Ihr seid frei. Aber er gibt
euch die Kraft zurück. Er gibt euch
wiederum die Freiheit von der Herrschaft Satan
s. Euch
ist es über lassen, das höllische Joch wieder aufzuladen
oder eurer Seele Engel
sflügel zu verleihen. Alles
ist euch überlassen, mich als euren Bruder, der euch führt
und mit unvergänglicher Speise nährt, anzunehmen.
- 'Wie gewinnt man Gott und sein Reich auf einem
leichteren Weg als dem mühsamen Pfad des Sinai?' fragt ihr.
Es gibt keinen anderen Weg. Nur dieser ist es. Doch lasst
in uns betrachten, nicht in der Farbe der Drohung, sondern in
jener der Liebe.
»
- S. 282:
«'Selig, wenn ich arm im
Geiste bin.'
- O Reichtümer, die ihr den brennenden
Durst SatanSatans, Wahn und Rausch
im Menschen hervorruft, im Reichen wie im Armen! Im Reichen, der
für sein Gold, dem Abgott seiner verderbten Seele, lebt.
Im Armen, der vom Neid auf den Reichen lebt, weil dieser im Reichtum
des Goldes schwelgt
»
- Wahrlich ich sage euch, dass der Wunsch nichts
anderes ist als eine zurückgehaltene Tat, eine schon gebildete,
aber noch nicht geborene Leibesfrucht. Die Verwünschung
vergiftet und verdirbt, denn sie dauert länger als die gewaltsame
Tat und ihre Wirkung ist eine tiefgreifendere.
- Der Arme im GeisteArme
im Geiste, obwohl reich an materiellen Güter, sündigt
nicht seines Goldes wegen, sondern er bedient sich des Goldes
zu seiner Heiligung und wandelt es in Liebe.
- Dinge, welche den Menschen reich machen, sind
sowohl materielle; das Gold, als auch moralische: die Zuneigungen. Mit Gold sind nicht nur die Münzen gemeint, sondern auch
die Häuser, die Felder, die Schmuckstücke, die Möbel,
die Herden und alles, was das Leben materiell bereichert. Zuneigungen
sind die Bande des Blutes
oder der Ehe,
die Freundschaften, die intellektuellen Bereicherungen, die öffentlichen
Ämter.
- S. 283:
«
so muss sich auch
der Arme hinsichtlich der zweiten Art in acht nehmen, da selbst
der elendste unter den Menschen in sündhafter Weise reich
im Geist werden kann, denn wer einer Sache übermässig
ergeben ist, sündigt.»
- 'Selig, wenn ich sanftmütig bin.'
- Diese Aussage steht anscheinend im Widerspruch
zu den Beispielen des täglichen Lebens, denn nicht die Sanftmütigen
scheinen in den Familien in den Städten und in den Nationen
zu triumphieren. Aber ist es ein wahrer Triumph? Nein! Es ist
nur die Angst, welche die vom Despoten Unterdrückte scheinbar
gefügig macht; in Wirklichkeit ist sie der Deckmantel für
eine überbordende Auflehnung gegen den Tyrannen
. Die Jähzornigen, und Herrschsüchtigen
besitzen die Herzen der Familienangehörigen, der Mitbürger
und der Untertanen nicht. Sie vermögen nicht, Verstand und
Geist ihrer Lehren zu unterwerfen, diese Meister des: 'Ich habe
es gesagt.'»
- S. 284:
«Treibt die Seelen nicht
in die Flucht! Zieht sie mit Liebe an, denn die Sanftmut ist Liebe,
so wie es die Armut im Geiste ist.
- 'Selig, wenn ich mich im Leid nicht auflehne.'
- Der Schmerz ist auf ErdenDer
Schmerz ist auf Erden, und der Schmerz lässt den Menschen
Tränen vergiessen. Den Schmerz gab es nicht, doch der Mensch
brachte ihn in die Welt und bemüht sich wegen der Entartung
seines Geistes mit allen Mitteln ständig darum, ihn zu vermehren. Ausser Krankheiten und dem Unheil, das Blitzschlag, Unwetter,
Lawinen, Erdbeben nach sich ziehen, sucht der Mensch, um zu leiden
und besonders, um andere leiden zu lassen, immer schrecklichere
tödliche Waffen und immer grausamere moralische Härten,
und mit raffinierten Mitteln versucht er, anderen den Schmerz
zu bereiten, von dem er selbst jedoch frei sein möchte. Wieviel
Tränen verursacht der Mensch dem Mitmenschen durch die Anstiftung
seines geheimen Königs
,
Satan
! Trotzdem sage ich euch in Wahrheit,
dass alle deshalb vergossenen Tränen für die Menschen
nicht eine Erniedrigung, sondern eine Vervollkommnung
bedeuten.
- Der Mensch ist ein gedankenloses KindDer
Mensch ist ein gedankenloses Kind, ein unbeschwertes, sorgloses
und geistig zurückgebliebenes Wesen, bis ihn das Leid reif,
besinnlich und verständig werden lässt. Nur jene, die
ein Leid zu tragen hatten, sind imstande zu lieben, zu verstehen
und den wie sie leidenden Brüdern Liebe zu schenken, sie
in ihren Schmerzen zu begreifen und ihnen gütig beizustehen,
da sie aus eigener Erfahrung wissen, wie weh es tut, im Leid allein
zu sein. Auch vermögen sie Gott zu lieben, weil sie
erkannt haben, dass ausser Gott alles Leid ist; weil sie begriffen
haben, dass der Schmerz, wenn wir
- S. 285:
«ihm am Herzen Gottes ausweinen,
nachlässt; weil sie begriffen haben, dass das ergeben getragene
Leid, das den Glauben nicht ins Wanken, das Gebet nicht zum Versiegen
bringt und frei von Auflehnung ist, dessen Wesen ändert und
den Schmerz zur Tröstung werden lässt. Ja, die weinen
und Gott lieben, werden getröstet werden!
- Nicht der Körper ist unsterblich, sondern
die Seele, und sie muss genährt werden, um ihre Unsterblichkeit
zu sichern, zu der sie dann aus Liebe den Körper bei der
seligen Auferstehung führen wird. Die Nahrung der Seele sind
Weisheit und Gerechtigkeit.
- Nie mehr wird er Hunger leiden, sondern glücklich
an der göttlichen Brust ruhen. Keine menschliche WissenschaftWissenschaft kommt dieser göttlichen gleich. Die Wissbegier des Geistes
kann durch die menschliche Wissenschaft
gestillt werden, das Bedürfnis der Seele aber nicht.
- S. 286:
«Daher selig, wer Barmherzigkeit
übt an Hungernden, Nackten und Obdachlosen, aber auch
an den noch Elenderen, die durch ihren schlechten Charakter ihrer
Umgebung und ihren Mitmenschen Leid zufügen. Habt Erbarmen,
verzeiht, seid nachsichtig, hilfsbereit, belehrt und stärkt
sie.
Sagt nicht: 'Ich bin rein und mische mich nicht unter
die Sünder.' Sagt nicht: 'Ich bin reich und glücklich
und will nichts vom Elend hören.' Gebt acht, denn noch
schneller als der Rauch, den der Wind verweht, kann euer Reichtum,
eure Gesundheit und euer häusliches Glück entschwinden.
- Übt Barmherzigkeit, um damit ein geheimes,
ununterbrochenes, heiliges Opfer der Sühne zu vollbringen
und selbst Barmherzigkeit zu erlangen.
- 'Selig bin ich, wenn ich reinen Herzens bin.'
- Gott ist die Reinheit! Das Paradies
ist das Reich der Reinheit. Nichts Unreines kann in den Himmel
eingehen, wo Gott ist. Der Reine kennt nicht die Freude der menschlichen
Liebe, aber er
- S. 287:
«kennt die Wonne der göttlichen
Liebe bis zur Verzückung und kann sagen: 'Ich bin bei dir
und du bei mir, und daher besitze und kenne ich dich als liebenswürdigsten
Bräutigam meiner Seele.' Glaubt mir, wer Gott besitzt,
erfährt unerklärliche, grundlegende Veränderungen,
die ihn heilig, weise und stark werden lassen; auf seinen Lippen
erblühen Worte und seine Handlungen sind von einer Macht
getragen, die ihren Ursprung nicht in ihm selbst hat, sondern
in Gott, der in ihm lebt.
- Was ist das Leben des Menschen, der Gott schaut?
Seligkeit. Möchtet ihr euch wegen
niedriger Unreinheit einer solchen Gabe berauben?
- Selig, wenn ich den Geist des Friedens besitze.'
- Der Friede ist eine der Eigenschaften Gottes.
Gott ist im Frieden, denn der Friede ist Liebe, der Krieg aber
Hass. Der Teufel ist Hass. Gott ist Friede
. Ein jähzorniger Mensch, jederzeit zu wüten und zu toben
bereit, kann sich nicht Kind Gottes nennen, und Gott kann ihn
nicht sein Kind nennen.
- 'Selig, wenn ich um der Gerechtigkeit wille
Verfolgung leide.'
- Der Mensch ist so sehr von SatanSatan
beherrscht, dass er das Gute hasst, wo immer er es antrifft. Er hasst den Guten, als ob jeder gute Mensch ihn anklagen und
ihm Vorwürfe machen wollte, auch wenn dieser schweigt. Tatsächlich
lässt die Güte eines Menschen die Bosheit des Bösen
noch
- S. 288:
«deutlicher zutage treten.
- Auch hier ist es wie bei den Kriegen. Der
Mensch macht in der satanischen Kunst der Verfolgung
mehr Fortschritte als in der heiligen Kunst der Liebe. Aber
er kann nur verfolgen, was ein kurzes Leben hat. Das Ewige
im Menschen entgeht seinen Nachstellungen und erwirbt durch die
Verfolgung noch mehr Lebenskraft. Das Leben entschwindet durch
die Wunden der geöffneten Adern oder durch sonstige Leiden,
die den Verfolgten erliegen lassen. Doch das Blut wird zum Purpur
des künftigen Königs, und die Leiden wandeln sich in
ebenso viele Stufen, die ihn hinauf zum Thron
führen,
den der Vater seinen Märtyrern
, denen
die königlichen Sitze im Himmelreich vorbehalten sind, bereitet
hat.»
210. Die Bergpredigt: Die Seligpreisungen (Zweiter Teil) S.
289
- S. 289:
«Ich ändere kein Jota
des Gesetzes
. Denn
wer hat es unter den Blitzen des Sinai gegeben? Der Allerhöchste.
- Wer ist der Allerhöchste? Der eine und dreieinige
Gott.
- Woher hat er das Gesetz genommen? Aus seinen
Gedanken.
- Wie hat er es gegeben? Durch sein Wort.
- Warum hat er es gegeben. Aus Liebe.»
- S. 290:
«Die Könige erlassen die
Gesetze. Gesetze sind das Werk der Könige, aber sie sind
nicht mehr wie Könige. Ich hingegen mache aus dem Gesetz
einen König: Ich vervollständige es und setze ihm mit
den evangelischen Räten die Krone auf, mit den Ratschlägen
zur Übung der Tugenden. Zuerst gab es den Befehl, jetzt
gibt es mehr als den Befehl. Zuerst hab es das Notwendige, jetzt
gibt es mehr als das Notwendige, jetzt gibt es das Vollkommene. Wer es annimmt, wie ich es euch schenke, ist sogleich ein König,
weil er das 'Vollkommene' erreicht hat, weil er nicht nur gehorsam,
sondern heldenhaft, also heilig war. Den die Heiligkeit ist
die Summe aller Tugenden, die höchste von einem Geschöpf
erreichbare Stufe, wenn es in heldenhafter Weise und in vollkommener
Loslösung von allem, was menschliche Begierde und Überlegung
ist, gelebt und gedient hat.
- Wider das Fleisch, wider die Reichtümer
und die Bequemlichkeit verwirklicht er sein Ideal: zu dienen.
Ist der Heilige deshalb ein Armer, ein Herabgesetzter? Nein.
Er hat die wahre Weisheit und den wahren Reichtum erlangt, und
darum besitzt er alles. Er verspürt auch keine Müdigkeit,
denn da er ständig arbeitet, hat er stets genug, um sich
zu ernähren, und da er das Leid der Welt erkennt, weidet
er sich an der Seligkeit des Himmels. Er nährt sich von Gott
und erfreut sich in Gott. Er ist das Geschöpf, das den
Sinn des Lebens erkannt
hat.
- Da jedoch die Helden eine Ausnahme bilden, wende
ich mich an die gewöhnlichen Menschen, an die Masse der Seelen,
damit man nicht sagen kann, ich wäre um der Vollkommenheit
willen am Notwendigsten vorbeigegangen. Von dem, was ich euch
sage, behaltet vor allem folgendes: wer sich erlaubt, eines
der geringsten dieser Gebote zu übertreten, wird im Himmelreich
gering geschätzt werden, und wer andere dazu verleitet, sie
zu übertreten, wird gering geachtet werden; und nicht nur
er selbst, sondern auch der, den er zur Übertretung verleitet
hat. Wer aber durch seine Lebensweise und seine
Werke andere zum Gehorsam geführt hat, wird gross sein im
Himmel-
- S. 291:
«reich, und seine Grösse
wird zunehmen mit jedem, den er zum Gehorsam und zur Selbstheiligung
angespornt hat. Ich weiss, dass meine Worte für viele
einen bitteren Geschmack haben; aber ich kann nicht lügen,
auch wenn die Wahrheit, die ich euch verkünde, mir Feinde
schaffen wird.
- S. 292:
«Es gab eine Zeit, wo man sagte:
'Liebe deinen Freund, deinen Feind aber hasse.' Nein, so nicht.
Das konnte gelten für die Zeiten, in denen der Mensch den
Trost des Lächelns Gottes nicht kannte. Doch jetzt kommen
die neuen Zeiten, in denen Gott die Menschen so liebt, dass er
ihn en sein Wort sendet, um sie zu erlösen. Jetzt spricht
das Wort, und die Gnade strömt schon aus. Dann wird das Wort
das Opfer des Friedens und der Erlösung vollbringen und die
Gnade wird nicht nur ausströmen, sondern sie wird jeder Seele,
die an Christus glaubt, geschenkt werden. Daher muss die Nächstenliebe
zu der Vollkommenheit erhoben werden, die den Freund mit dem Feind
vereinigt.
-
- Ihr sagt: 'Es könnte aber auch Laster
und nicht Bedürftigkeit sein.' Nun, gebt gleichwohl, Gott
wird es euch vergelten und der Missetäter wird es büssen.
Doch sehr oft - und ich erinnere euch an das was ich gestern über
die Sanftmut gesagt habe - fällt das Laster vom Herzen des
Sünders, wenn er sich so behandelt sieht, und er befreit
sich davon, macht den Diebstahl wieder gut und erstattet das Gestohlene
zurück.
- Seid grosszügig mit jenen, die rechtschaffener
sind und euch um das bitten, was sie nötig haben, anstatt
euch zu berauben. Wenn die Reichen wirklich arm im Geiste wären,
wie ich es gestern gelehrt habe, dann gäbe es keine leidigen
gesellschaftlichen Unterschiede, die Ursache so viel menschlichen
und übermenschlichen Unglücks. Denkt immer: 'Wenn
ich in Not wäre, wie würde ich die Verweigerung einer
Hilfe empfinden?'
- S. 293:
«Der alte Spruch: 'Auge um
Auge, Zahn um Zahn'
, der nicht
in den zehn Gebote
n steht, aber gesagt wurde,
weil der Mensch ohne Gnade ein für nichts anderes als für
die Rache zugänglicher Unmensch ist, wird nun ungültig
und entkräftet durch das neue Wort: 'Liebet den, der dich
hasst; bete für den, der dich verfolgt; sei nachsichtig mit
dem, der dich verleumdet; segne den, der dich verflucht; tue Gutes
dem, der dir Schaden zufügt; sei friedfertig mit dem Streitsüchtigen,
nachgiebig mit dem Lästigen; hilf gerne dem, der dich um
Hilfe bittet, und treibe keinen Wucher; kritisiere und richte
nicht.' Ihr könnt die äussere Not, die einen Menschen
zu gewissen Handlungen treibt, nicht ermessen. In allen Hilfeleistungen
seid grösszügig, seid barmherzig. Je mehr ihr gebt,
um so mehr wird euch gegeben werden. Ein volles Mass wird Gott
in den Schoss dessen ausschütten, der grossherzig gewesen
ist. Gott wird euch nicht nur in dem Masse geben, in dem ihr gegeben
habt, sondern viel mehr. Bemüht euch, zu lieben, um selbst
liebenswert zu sein. Streitigkeiten kommen teuer zu stehen
als freundschaftliche Übereinkunft, und die Liebenswürdigkeit
ist wie Honig, dessen Süsse lange auf der Zunge bleibt.»
- S. 294:
«
dass du gegen deinen
Bruder gefehlt hast oder dass du ihm wegen einer Schuld seinerseits
grollst, dann lasse deine Gabe vor dem Altar
, opfere
zuerst deine Eigenliebe und versöhne dich mit deinem Bruder.
Dann komm zum Altar, und dann, erst dann, wird ein Opfer heilig
sein. Ein gutes Einvernehmen ist immer die beste Lösung.
Fragwürdig ist das Urteil des Menschen
und wer hartnäckig einen Rechtstreit
herausfordert,
könnte den Prozess verlieren und dem Gegner alles bis zum
letzten Heller bezahlen oder im Gefängnis schmachten müssen.
- Erhebt in allen Dingen den Blick zum Himmel.
Fragt euch: 'Habe ich das Recht zu tun, was Gott nicht mit mir
tut?' Denn Gott ist nicht so unerbittlich und unnachgiebig,
wie ihr es seid. Wehe euch, wenn es so wäre! Kein einziger
würde gerettet werden. Diese Überlegungen führe
euch zu sanftmütigen, demütigen, barmherzigen Gefühlen.
So wird die Vergeltung Gottes hier auf Erden und im Himmel nicht
ausbleiben.»
211. Die Bergpredigt: Die Seligpreisungen (Dritter Teil) S.
295
- S. 295:
«
Wer er für nötig
hält zu schwören, tut es, weil er weder seiner selbst
sicher ist noch der Meinung, die sein Nächster von ihm hat.
Wer aber einen anderen zu schwören auffordert, beweist, dass
er der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit des Schwörenden misstraut.»
- S. 296:
«Das Gebot, das euch mit der
Einsetzung des Schwures gegeben wurde, um der Lüge und Leichtfertigkeit,
mit der man das gegebene Wort brach, Einhalt zu gebieten, ersetze
ich nun durch ein anderes Gebot. Ich sage nicht wie die Alten:
'Schwöre nicht falsch und haltet, was ihr schwört',
sondern ich sage euch: 'Schwört nie!' Nicht beim
Himmel, dem Thron
Gottes, nicht bei der Erde, dem
Schemel seiner Füsse, nicht bei Jerusalem
und seinem Tempel
, der Stadt des grossen Königs
und dem Haus des Herrn, unseres Gottes.
- Schwört weder auf die Gräber der Dahingeschiedenen,
noch auf ihre Seelen. Die Gräber sind voll von Überresten
dessen, was minderwertig am Menschen ist und was er mit dem Tier
gemeinsam hat, und die Seelen sollt ihr lassen wo sie sind. Verursacht
ihnen nicht Leid und Abscheu, wenn es Seelen Gerechter sind, die
schon eine Voraus-Erkenntnis Gottes besitzen. Denn auch wenn es
nur eine Vorkenntnis, also eine teilweise Erkenntnis ist und sie
Gott bis zum Augenblick der Erlösung nicht in der ganzen
Fülle seiner Herrlichkeit besitzen, so können sie
euch doch nicht sündigen sehen, ohne zu leiden. Wenn
es aber nicht Seelen Gerechter sind, vermehrt
- S. 297:
«nicht noch ihre Pein, indem
ihr sie durch eure Sünden an ihre eigenen Sünden erinnert. Lasst sie, lasst die heiligen Verstorbenen in Frieden, die
Nichtheiligen in ihren Qualen. Nehmt den einen nicht ihre Ruhe,
vermehrt nicht die Pein der anderen. Warum sich auf die Toten
berufen? Sie können nicht reden. Die Heiligen nicht,
weil die Barmherzigkeit es ihnen verbietet; sie müssten zu
oft widersprechen. Die Verdammten nicht, weil die Hölle ihre
Pforten nicht öffnet, weil sie den Mund nur zum Fluchen aufmachen,
und weil jede Stimme durch den Hass Satan
s und der
Teufel erstickt wird; denn die Verdammten sind Teufel.»
- S. 298:
«Macht es nicht wie die Heuchler,
die sich beim Beten in den Synagogen
oder an den
Ecken der Plätze den Menschen zur Schau stellen, um als fromme
und gerechte Menschen gepriesen zu werden, während sie sich
an ihrer Familie, an Gott und am Nächsten versündigen.
- Das heuchlerische Gebet soll sagen:; 'Wahrlich,
ich bin ein Gerechter. Ich schwöre es vor den Augen aller,
die mich sehen und nicht leugnen können, dass sie mich beten
sehen.' Mit dem Schleier, den ihr über eure Bosheit breitet,
wird ein in solcher Absicht verrichtetes Gebet zur Gotteslästerung
.
- Hört, wie ihr beten sollt: sowohl mit
der Zunge als auch mit der Arbeit und mit eurem ganzen Sein, aus
Antrieb des Herzens, das Gott liebt und in ihm den Vater erkennt
und das euch stets bedenken lässt, wer der Schöpfer
und was das Geschöpf ist. Dann steht
der Mensch stets in ehrfurchtsvoller Liebe vor dem Angesicht Gottes,
ob er nun betet oder arbeitet oder unterwegs ist, ob er sich ausruht,
seinen Lebensunterhalt verdient oder Wohltaten spendet. Aus
einem inneren Antrieb des Herzens, habe ich gesagt. Dies ist
die erste und wesentliche Eigenschaft, denn alles kommt aus dem
Herzen und wie das Herz ist, so ist der Geist, das Wort, der Blick
und das Handeln eines Menschen.
- S. 299:
«Befreit euch davon, im
Gebet Massstäbe anzusetzen. Tatsächlich gibt es Menschen,
die Stunde um Stunde in einem sich wiederholenden Monolog
,
einem blossen Lippen- und Selbstgespräch verschwenden, den
nicht einmal der Schutzengel
hört zu. Er
versucht, das leere Geplapper wieder gutzumachen, indem er sich
selbst, anstelle seines törichten Schützlings, in ein
glühendes Gebet versenkt.
- Es gibt wahrlich solche, die diese Stunden
nicht anders verbringen würden, auch wenn ihnen Gott persönlich
erschiene und sagte: 'Das Heil der Welt hängt davon ab, dass
du diese seelenlose Art zu betendiese
seelenlose Art zu beten aufgibst, um vielleicht einfach an
einem Brunnen Wasser zu schöpfen und damit aus Liebe zu mir
und deinem Mitmenschen die Erde zu begiessen.' In Wahrheit
- S. 300:
«gibt es Leute, die ihr
Selbstgespräch höher einschätzen als die Höflichkeitspflicht,
einen Besucher zu empfangen oder in Nächstenliebe einem Notleidenden
zu helfen. Es sind Seelen, die dem Götzendienst
des Gebets verfallen sind.»
- Das Gebet ist ein Akt der Liebe. Und lieben kann man, wenn man betet und wenn man Brot bäckt,
wenn man betrachtet, wenn man einem Gebrechlichen beisteht, wenn
man zum Tempel
pilgert, wenn man sich der Familie
widmet, wenn man ein Lämmlein darbringt, oder wenn man, um
sich im Herrn zu sammeln, die eigenen selbstgerechten Wünsche
opfert. Es genügt, dass man sein ganzes Sein und alles,
was man tut, in Liebe kleidet. Habt keine Angst! Der Vater
sieht euch. Wieviele Gnaden werden schon für einen einzigen,
wahrhaftigen, vollkommenen Liebesseufzer gewährt! Welche
Fülle für ein geheimes, mit Liebe dargebrachtes Opfer!
Seid nicht wie die Heiden
. Gott hat es nicht nötig,
dass ihr ihm sagt, was er tun und geben soll, um euch zu helfen.
Das können die Heiden ihren Götzen sagen, die nichts
verstehen, nicht aber ihr eurem Gott, dem wahren, geistigen Gott,
der nicht nur Gott und König, sondern auch euer Vater ist
und weiss, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn darum bittet.
- Ihr bittet, und ihr findet es richtig zu bitten.
In diesem Augenblick wäre es in der Tat nicht ungerecht,
euch die erbetene Gnade zu gewähren. Doch
- S. 301:
«das Leben ist in diesem
Augenblick noch nicht zu Ende, und was heute gut sein mag, kann
morgens schlecht sein. Ihr könnt dies nicht wissen,
denn ihr kennt nur die Gegenwart, und das ist schon eine Gnade
Gottes. Doch Gott kennt auch die Zukunft, und um euch ein noch
grösseres Leid zu ersparen, lässt er oft ein Gebet unerhört. In diesem Jahre meines öffentlichen Lebens habe ich mehr
als einmal in den Herzen ein Seufzer vernommen: 'Wie sehr habe
ich damals gelitten, als Gott mich nicht erhört hat.' Doch
nun sage ich: 'Es war gut so, denn jene Gnade hätte m ich
daran gehindert, jetzt zu Gott zu kommen.' Andere habe ich sagen
und mir sagen gehört: 'Warum, Herr erhörst du mich
nicht? Alle erhörst du, nur mich nicht', und obwohl es mich
schmerzte, sie leiden zu sehen, musste ich antworten: 'Ich kann
nicht', denn die Erhöhrung wäre ein Hindernis für
ihren Höhenflug zur Vollkommenheit gewesen.
- Auch der Vater sagt manchmal: 'Ich kann nicht'.
Nicht, weil er nicht augenblicklich eingreifen könnte, sondern
er will die Bitte nicht erfüllen, weil er die sich daraus
ergebenden Folgen für die Zukunft kennt.»
212. Die Bergpredigt: Die Seligpreisungen (Vierter Teil) S.
305
- S. 306:
«Nun sage ich euch, was ihr
zu tun habt, um diese Ziel zu erreichen. Häuft nicht Reichtümer
auf dieser Erde an, für die ihr allein lebt, die euch hartherzig
gegen andere sein lassen und die den Fluch des Nächsten und
den Fluch Gottes auf euch herabrufen.
Wie viele Gefahren
bedrohen eure Güter
Blitz, Feuer, Wasser, Diebe, Rost,
Dürre, Nagetiere, Insekten, Tollwut, Verrenkungen, Seuchen,
Motten, Mäuse, Abnützung, Korrosion
alles ist
dem Verderb ausgesetzt.
- Wenn ihr aber aus all diesen irdischen Gütern
ein übernatürliches Gut macht, dann bleibt es vor den
Schäden der Zeit, der Menschen und der Unwetter bewahrt. Sammelt Schätze im Himmel, dort, wo Diebe nicht eindringen
können und wo es kein Unheil gibt. Arbeitet mit barmherziger
- S. 307:
«Liebe gegen alles Elend
der Erde.»
- Bewahrt das Gute, das ihr tut, vor der Entheiligung
durch den Geist der Welt, bewahrt es unversehrt von menschlichem
Lob. Der Hochmut, der Wunsch, gesehen zu werden, wenn man etwas
Gutes tut, und das Strebe nach Anerkennung entweihen das Gute.»
- S. 308:
«Oh, diese wohltätigen
Handlungen, die nur getan werden, damit man davon spricht! Besser
wäre es, sie würden unterbleiben. Wer keine Tatgen der
Nächstenliebe vollbringt, sündigt durch Hartherzigkeit!
Wer das Gute tut, aber den gespendeten Betrag und den Namen des
Empfängers bekannt gibt und dafür Lob fordert, sündigt
durch Hochmut, denn er sagt damit: 'Seht, was ich alles tue.'
Er fehlt gegen die Liebe, weil er mit der Bekanntgabe seines Namens
den Empfänger beschämt; er sündigt durch geistige
Habsucht, weil er menschliches Lob einheimsen will
Stroh, Stroh, nichts als Stroh
!
Handelt so, dass Gott euch mit seinen Engel
n lobe.»
- Vergesst sie, eure guten Werke?
- S. 310:
«Betet für jene Unglücklichen.
Verzeiht ihnen, wie auch ich verzeihe. Denn wenn ihr den Menschen
ihre Fehler verzeiht, dann wird euch auch euer Vater im Himmel
eure Sünden verzeihen. Wenn ihr aber Hass in euren Herzen
nährt und den Menschen nicht verzeiht, dann wird euch auch
euer Vater eure Fehler nicht verzeihen. Und alle haben Verzeihung
nötig.»
- S. 311:
«Daher sage ich euch: Macht
euch keine grossen Sorgen, weil ihr wenig besitzt. Ihr werdet
immer das Notwendige haben. Sorgt euch nicht zu sehr um die
Zukunft
. Niemand
weiss, wie lange er noch zu leben hat. Sorgt euch nicht, was ihr
essen werdet, um euch am Leben zu erhalten, noch womit ihr euch
kleiden werdet, um euren Körper zu wärmen. Das Leben
eurer Seele ist viel kostbarer als der Leib und die Glieder; es
ist viel wertvoller als Nahrung und Kleidung. Euer Vater weiss
es. Darum sollt auch ihr es wissen.
- Seid nicht kleingläubig! Ängstigt
euch nicht wegen einer ungewissen Zukunft, sagt nicht: 'Wenn
ich einmal alt bin, was werde ich dann essen, was werde ich trinken
und womit werde ich mich kleiden?' Diese Sorgen überlasst
den Heiden
, die nicht die erhabene Gewissheit der
göttlichen Vaterschaft haben. Ihr habt sie und wisst, dass
der Vater eure Bedürfnisse kennt und euch liebt. Vertraut
also auf ihn. Sucht zuerst das wahrhaft Notwendige: den Glauben,
die Güte, die Nächstenliebe, die Barmherzigkeit
- S. 312:
«die Reinheit, die Gerechtigkeit,
die Sanftmut, die drei göttlichen und die vier Haupttugenden
und alle übrigen, um Freunde Gottes zu sein und ein Anrecht
auf sein Reich zu besitzen. Ich versichere euch: alles übrige wird euch dazugegeben werden, ohne dass ihr eigens
darum zu bitten braucht. Es gibt keinen Reicheren als
den Gerechten und keinen, der unbesorgter wäre als er. Gott
ist mit den Gerechten. Der Gerechte ist mit Gott. Er bittet nicht
für seinen Leib, den Gott mit dem Notwendigen versorgt, er
wirkt für seine Seele und ihr schenkt Gott sich selbst schon
hier auf Erden, und im Jenseits das Paradies
.
- Sorgt euch daher nicht unnötig um
Dinge, die der Sorge nicht wert sind. Seid betrübt, weil
ihr unvollkommen seid, nicht, weil es euch an irdischen Gütern
fehlt. Kümmert euch nicht um
den morgigen Tag, er wird für sich selbst sorgen und ihr
sollt erst an ihn denken, wenn ihr ihn erlebt. Warum denn schon
heute daran denken? Habt ihr im Leben nicht schon genug unangenehme
Erinnerungen an das Gestern und quälende Gedanken von heute,
als dass ihr euch noch die Alpträume des 'was wird wohl sein'
aufladen müsstet, die ja das Morgen betreffen? Jedem Tag
genügt seine Last! Es wird immer mehr Sorgen in unserem
Leben geben, als wir haben möchten, auch ohne dass wir den
gegenwärtige Sorgen noch die zukünftigen Sorgen hinzufügen.
Sagt immer das grosse Wort Gottes: 'Heute'. Seid seine
Kinder, nach seinem Bild erschaffen. Sagt daher mit ihm: 'Heute'.
213. Die Bergpredigt: Die Seligpreisungen (Fünfter Teil)
S. 312
- S. 318:
«So ist es mit dem Leben. Es
verläuft zwischen der Vergangenheit und der Zukunft, zwischen
dem Bösen und dem Guten. In der Mitte ist der Mensch mit
seinem Willen, einem freien Willen; an den beiden Enden: auf der
einen Seite Gott und sein Himmel, auf der anderen Satan
und seine Hölle. Der Mensch kann wählen. Niemand zwingt
ihn. Sagt mir nicht: 'Aber Satan versucht mich
', als Ausrede
für den Abstieg auf dem Weg nach unten. Auch Gott lockt mit
seiner Liebe, und zwar sehr mächtig: Er ruft uns mit
Worten voll der Heiligkeit, und er sucht uns mit seinen verlockenden
Verheissung
en. Warum lässt man sich gerade
von dem betören, der am wenigsten verdient, angehört
zu werden? Die Worte, die Verheissungen, die Liebe Gottes, sind
sie nicht ausreichend, um das Gift
Satans unwirksam
zu machen?
- Gebt acht, denn der Teufel vermag euch in
schlimmer Weise zu schwächenGebt
acht, denn der Teufel vermag euch in schlimmer Weise zu schwächen. Ein kräftiger und gesunder Mensch ist zwar auch nicht immer
gefeit gegen Ansteckungen, doch er überwindet sie in Leichtigkeit.
Während jemand, der schon krank und dadurch geschwächt
ist, durch eine neue Ansteckung ziemlich sicher zugrunde geht;
und wenn er überlebt, ist er kränker als zuvor, da sein
Blut nicht mehr die Kraft besitzt, die Ansteckungskeime
vollständig zu vernichten. Dasselbe gilt für den höheren
Teil des Menschen. Wenn jemand moralisch und seelisch stark
und gesund
- S. 319:
«ist, ist er zwar nicht
frei von Versuchungen, aber das Böse kann sich in ihm nicht
festsetzen
-
statt dessen ist die Bosheit seines Geistes
und Herzens und der schädliche Einfluss des Buches auf mich
übergegangen', dann muss ich ihm entgegnen: 'Ich schliesse
daraus, dass das Böse, um sich bei dir einnisten zu können,
schon einen günstigen Nährboden vorgefunden hat. Das
beweist, dass du ein Schwächling ohne moralischen und geistigen
Widerstand bist.
- Denn selbst unser Feinde können uns Gutes
lehren. Wenn wir nämlich ihre Fehler beobachten, soll uns
dies lehren, nicht in die gleichen Irrtümer zu verfallen. Der intelligente Mensch wird nicht zum Spielball der erstbesten
Lehre, die er vernimmt.
»
- Daher wisst von den beiden Wegen den guten
zu wählen, beschreitet ihn und widersteht jederzeit den Verlockungen
der Sinne, der Welt, der WissenschaftWissenschaft
und des Teufels. Die Halbheiten im Glauben, die Kompromisse
und die Pakte zwischen zwei gegensätzlichen Partners, überlasst
sie den Menschen der Welt. Auch sie dürften eine solche
Geisteshaltung nicht annehmen, wenn sie ehrlich wären. Aber
ihr, ihr wenigstens, ihr Männer Gottes, dürft sie nicht
haben. Weder Gott noch Satan
würde sich damit
zufrieden geben. Darum duldet sie auch bei euch selber nicht:
wenn in euren Werken Gutes mit Bösem vermischt ist, sind
sie wertlos. Gute Tagen verlieren durch die schlechten ihren
Wert, denn die schlechten treiben euch geradezu in die Arme des
Feindes. Tut sie daher nicht und seid aufrichtig in eurem Dienen.
- Niemand kann zwei Herren dienen, die verschiedenen
Sinnes sind. Entweder wird er den einen lieben und den anderen
hassen, oder umgekehrt.»
- S. 320:
«So könnt ihr auch
nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen
.
Der Geist Gottes lässt sich mit dem Geist der Welt nicht
vereinbaren.
Der eine führt nach oben, der andere nach unter. Der eine
heiligt, der andere verdirbt.
- (Fussnote:) «Um Einwendungen vorzubeugen,
erkläre ich, worin die Verführung des Auges und des
Ohres Evas
bestand. Man überlege und beachte,
dass es sich um einen geistigen Kuss handelte, um eine intellektuelle
Lehre über die Bosheit, um eine Neugierde zu erwecken, die
anfänglich geistiger Natur war, wo wie auch die von Gott
gestellte Prüfung geistig war, um Adam
und Eva
in der Gnade zu festigen: Im Gehorsam gegenüber dem einzigen
Gebot Gottes.
- Eva würde sich nun mächtig wie Gott
glauben, sobald sie das Kennzeichen eines Geschöpfes,
d.h., die Pflicht, dem Gebot Gottes zu gehorchen und nur das zu
tun, was Gott erlaubt, weit von sich werfen würde.
- Als sie sich dieses Kennzeichens
entledigt hatte, um wie Gott zu sein, überkam sie die seelische
Ausschweifung des 'Alles-Können', und diese zeugte die geistige
Ausschweifung des 'Alles-Kennen-Wollen'
,
das Gute und vor allem das Böse, das Gott ihr zu kennen verbot,
während die Schlange
sie dazu anspornte,
es kennenzulernen; denn nur durch die vollständige Kenntnis
des Guten und Bösen würden sie und Adam
'wie
Götter'
, und damit ihr Geschlecht
und Same aus eigener Kraft unsterblich.
- Nachdem sie ihn (Adam
) in Unkeuschheit
und Bosheit ihr gleichgemacht hatte, überredete sie ihn,
die verbotene Frucht zu essen, um sich einen neuen, sofortigen
Genuss zu verschaffen, und dazu die Macht, künftig Gott im
Erschaffen neuer Menschen ähnlich zu sein, nach den Naturgesetzen
,
denen auch die Tiere unterworfen sind und anders als von Gott
bestimmt. - Satan
wollte erstens aus dem Menschen
als Kind Gottes einen tierischen Menschen machen und zweitens
versuchen, aus dem göttlichen Eingeborenen, der Mensch geworden
war, einen Sünder zu machen.- Sein erstes Ziel, den Geist
durch das Fleisch zu besiegen, erreichte er im unglücklichen
Sündenfall Sein zweites Vorhaben
,
den Messias
zur Sünde zu verführen, schlug
fehl. So. satanisch auch sein Plan war, den Messias in die
Sünde zu stürzen und dadurch jede Möglichkeit
einer Wiedergeburt
des Menschen zum Kinde Gottes
zu verhindern, so diente doch dieser Plan der 'Vollendung' des
Gott-Menschen, indem Christus
in seiner Gnade als
Mensch bestätigt wurde und somit in seiner Macht als Messias,
als Ursache des ewigen Heils für die erlösten Kinder
(Nachkommen
schaft) Adams.»)
- S. 321:
«Wenn einer verdorben ist,
zieht er auch den anderen ins Verderben, sofern der andere nicht
ein Heiliger im wahrsten Sinne des Wortes ist.
- Hütet eure Blicke, MännerHütet
eure Blicke, Männer! Sowohl die Blicke der Augen als auch
die Blicke des Geistes. Sind sie verdorben, können sie
nur alles übrige auch noch verderben. Das Licht des Körpers
ist das Auge. Das Licht des Herzens ist dein Denken. Ist dein
Auge unrein, dann wird alles in dir trübe sein, und verführerische
Nebel werden in dir unreine Trugbilder erzeugen. Alles ist rein
in dem, der reine Gedanken hat, die einen reinen Blick erzeugen,
und das Licht Gottes steigt da, wo es die Sinne nicht behindern,
machtvoll hernieder.
- S. 322:
«Und vergeblich betrachtest
du dann auch heiligste Dinge. Im Dunkel wird es nichts als Finsternis
geben und du wirst Werke der Finsternis tun.
- Daher, Kinder GottesKinder
Gottes, hütet euch vor euch selbst! Seid wachsam und hütet
euch vor allen Versuchungen. Dass ihr versucht werdet, ist nichts
Schlechtes. Der Wettkämpfer
bereitet
sich durch den Kampf auf den Sieg vor. Schlimm ist es, besiegt
zu werden wegen ungenügender Vorbereitung und Unachtsamkeit. Ich weiss, dass alles der Versuchung dient. Ich weiss, dass andauernde
Verteidigung zermürbt. Ich weiss, dass der Kampf ermüdet. Doch Mut! Überlegt euch, was ihr durch all dies gewinnt!
Möchtet ihr für eine Stunde des Vergnügens, welcher
Art es auch sei, eine Ewigkeit des Friedens verlieren? Was bleibt
euch von der Sinnenlust, von der Freude am Gold und den Gedanken
daran? Nichts! Was gewinnt ihr, wenn ihr auf sie verzichtet?
Alles! Ich spreche zu Sündern, denn der Mensch ist ein Sünder. Sagt mir also ganz ehrlich: Wenn ihr eure Sinnenlust, euren
Hochmut und euren Geiz befriedigt habt, fühlt ihr euch dann
frischer, zufriedener und sicherer? Empfindet ihr nach deren Befriedigung,
der immer ein Moment des Nachdenkens folgt, wirklich das Gefühl
echten Glückes? Ich habe dieses Brot der Sinne nicht verkostet,
doch ich antworte euch: Nein! Niedergeschlagenheit, Unzufriedenheit,
Unsicherheit, Ekel, Angst und Unruhe sind die traurigen Folgen
des Nachgebens
.
- Aber ich bitte und sage euch: Gebt nie nach;
ich sage euch ebenfalls: Seid nicht unerbittlich gegen jene, die
fehlen.»
- S. 325:
«Gott ist nicht mit den
Unreinen, denn die Unreinheit zerstört, was Gottes Eigentum
ist: die Seele, und besonders die Seele der Kinder
,
der auf der Erde verstreuten Engel
. Wehe allen, die
ihnen mit der Roheit dämonischer Bestien
die Flügel ausreissen, diese Himmelsblumen in den Schmutz
ziehen und in ihnen den Lebensgenuss wecken
!
Wehe! Es wäre besser, sie würden vom Blitz getroffen
verbrennen, als einer solchen Sünde zu verfallen.
- Wehe euch Reichen und Geniessern! Gerade unter
euch gärt die grösste Unreinheit, der Müssiggang
und Geld als Bett und Polster dienen. Ihr seid jetzt überfüttert.
Bis an die Kehle reicht euch die Speise der Begehrlichkeit und
würgt euch. Aber einst werdet ihr einen Hunger kennenlernen,
einen schrecklichen, unersättlichen Hunger, der nicht gelindert
werden kann und ewig dauert! Jetzt seid ihr reich. Wieviel Gutes
könntet ihr mit eurem Reichtum tun! Aber ihr benützt
ihn zum Bösen, sowohl für euch als auch für die
anderen. Eines Tages werdet ihr eine entsetzliche Armut kennenlernen,
und sie wird kein Ende nehmen. Nun lacht ihr. Ihr wähnt zu
triumphieren, doch eure Tränen werden die Pfuhle der Hölle
(Gehenna) füllen, und sie werden endlos fliessen.
- Wo nistet sich der Ehebruch
ein?
Wo ist das Verderben der Mädchen? Wer hat ausser seinem
Ehebett noch zwei oder drei Betten der Zügellosigkeit, auf
denen er sein Geld verschwendet und die Kraft seines Körpers
vergeudet, den er von Gott gesund erhalten hat, damit er für
seine Familie arbeite und nicht, damit er sich in sündhaften
Verbindungen aufreibe, die ihn unter ein unreines Tier erniedrigen? Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: 'Du sollst nicht ehebrechen!
Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau lüstern ansieht,
und jede, die sich mit Begierde dem Manne nähert - und selbst,
wenn es bei blosser Begierde bleibt - im Herzen bereits Ehebruch
begangen hat. Kein Grund rechtfertigt den Ehebruch. Keiner!
Nicht das Verlassen- und Verstossensein durch einen Ehemann. Nicht
das
- S. 326:
«Mitleid mit einer Verstossenen. Ihr habt nur ein Herz
. Ist
es durch ein Treuegelöbnis
mit einem
anderen verbunden, so dürft ihr nicht verleugnen, sonst wird
euer schöner Körper, mit dem ihr sündigt, zusammen
mit eurer unreinen Seele in das nie erlöschende Feuer geworfen.
Verstümmelt ihn eher, aber tötet ihn nicht, indem
ihr ihn auf ewig verdammt. Werdet wieder zu Menschen, ihr Reichen,
ihr lasterhaften, wurmstichigen Gestalten, werdet wieder zu Menschen,
um nicht den Himmel mit Abscheu vor euch zu erfüllen.»
- S. 329:
«Ich sage: 'Nicht nur die begangene
Sünde ist Sünde, sondern schon das Verlangen, sie zu
begehen. Was ist der Ehebruch
? Er besteht in der
fieberhaften Begierde nach einem Mann oder einer Frau, die uns
nicht gehören. Die Sünde beginnt mit der Begierde; Verführung
und Überredung
setzen sie fort und vervollständigen sie, bis sie zuletzt
durch die Tat ihren Abschluss findet.
- Wie beginnt die Sünde? Meistens mit einem
unreinen Blick, und hier komme ich auf das zurück, was ich
schon gesagt habe. Das unreine Auge sieht, was dem reinen Auge
verborgen bleibt, und durch das unreine Auge dringt das heftige
Verlangen, Begierde und Leidenschaft das Fleisches - und so beginnt
der Sinnenrausch
. Ist die ins Auge gefasste
Person ehrbar, so bleibt der Berauschte allein und verzeiht sich
in der Glut seiner Leidenschaft; und vielleicht geht er gar so
weit, den anderen aus Rache zu verleumden. Ist die betroffene
Person aber ebenfalls unehrbar und erwidert den Blick, dann beginnt
der Abstieg zur Sünde. Daher sage ich euch: 'Wer eine Frau
lüstern anblickt, hat mit ihr schon die Ehe gebrochen, denn
in Gedanken hat er seine Begierde bereits in Tat umgesetzt.'
- «Es heisst zwar, dass ein Krüppel
nicht mehr Diener im TempelTempel Gottes
sein kann. Doch im Jenseits werden die von Geburt an Missgestalteten
,
die ein rechtschaffenes Leben geführt haben, oder jene, die
durch Tugend zum Krüppel geworden sind, schöner als
die Engel sein
, und sie
werden Gott dienen und ihn in der Glückseligkeit des Himmels
lieben.»
- S. 330:
«Ich sage euch: Jeder, der
seine Frau entlässt - ausgenommen im Fall nachgewiesener
Unzucht
- setzt sie dem Ehebruch
aus. Denn in der Tat, was macht in neunzig Prozent der Fälle
die verstossene Frau? Sie wird einen neue Ehe eingehen. Mit welchen
Folgen? Oh, wieviel gäbe es hierüber zu sagen! Wisst
ihr nicht, dass es dadurch ungewollt zu einer Blutschande kommen
kann? Wie viele Tränen werden vergossen, die ihren Ursprung
in der Unkeuschheit
haben! Ja, Unkeuschheit. Einen anderen Namen gibt es dafür nicht. Seid ehrlich! Alles
kann überwunden werden, wenn der Mensch rechtschaffen ist.
Ist er jedoch unzüchtig, dient ihm alles zum Anlass um
seiner Fleischeslust zu frönen. Weibliche Gefühlskälte
und Schwerfälligkeit, Unfähigkeit bei der Verrichtung
von Hausarbeiten, ein Hang zum Nörgeln, Liebe zum Luxus:
all dies kann überwunden werden, ja selbst Krankheit und
Reizbarkeit, wenn man sich in heiliger Weise liebt. Da man
sich jedoch nach einer gewissen Zeit nicht mehr so sehr liebt
wie am ersten Tag, betrachtet man gleich das durchaus Mögliche
als unmöglich und wirft eine Frau einfach hinaus auf die
Strasse und ins Verderben. Wer sie verstösst, begeht Ehebruch,
und wer sie nach der Verstossung heiratet, begeht Ehebruch. Nur
der Tod scheidet die Ehegatten.
Merkt euch dies. Habt ihr eine unglückliche Wahl getroffen,
so tragt die Folgen wie ein Kreuz, lebt als zwei Unglückliche,
aber Gerechte, und lasst es nicht eure Kinder büssen,
denn sie sind an allem unschuldig und leiden am meisten unter
diesen unseligen Verhältnissen. Die Liebe zu den Kindern
sollte euch hundert und aberhundert Mal über alles nachdenken
lassen, auch im Fall, dass einer der Ehegatten sterben sollte.
Oh, wenn ihr euch doch mit dem zufriedengäbt, was ihr bekommen
habt und wovon Gott gesagt hat: 'Das genügt!'
- S. 331:
«Wenn es Nächstenliebe
ist, die Unwissenden zu belehren, die Müden aufzumuntern
und den Menschen neue Flügel zu geben, denen das Leben die
Flügel gebrochen hat, so ist es andererseits unklug, den
von Satan
Angesteckten die ewigen Wahrheiten zu enthüllen.
Denn ihre Absicht ist es, sich mit diesen Wahrheiten heuchlerisch
als Prophet
auszugeben, sich bei den Einfältigen
einzuschleichen und in frevelhafter Weise die Sache Gottes irrezuführen
und zu beschmutzen und schliesslich zugrunde zu richten. Absolute
Ehrfurcht, das Wissen, wo gesprochen und wo geschwiegen werden
soll, die Fähigkeit zu überlegen und zu handeln; das
sind die Tugenden des wahren Jünger
s
»
- S. 332:
«Denkt daran, dass die ewigen
Wahrheiten Perlen gleichen, und nie hat man gesehen, dass Perlen
Schweinen vorgeworfen
wurden,
die Eicheln und übelriechenden Abfall den kostbaren Perlen
vorziehen. Erbarmungslos würden sie sie zertreten und danach
mit der Wut eines Betrogenen auf euch losgehen und euch zerreissen.
Heiliges darf nicht den Hunden vorgeworfen werden, weder jetzt,
noch jemals.»
214. Heilung eines Aussätzigen am Fusse des Berges S.
333
- S. 333:
Inmitten der vielen Blumen, die
rundherum ihren Duft verbreiten und das Auge erfreuen, steht das
Schreckbild eines von übelriechenden Geschwüren verunstalteten
Aussätzigen
.
Einzig die Stimme,
die wehklagend daraus ertönt, erinnert daran, dass sich hier
ein armseliges Wesen befindet. Er ruft: «Herr, wenn du willst,
kannst du mich rein machen. Habe auch mit mir Erbarmen!»
- Jesus antwortet: «Erhebe dein Angesicht
und sieh mich an. Der Mensch muss zum Himmel aufschauen können,
wenn er an ihn glaubt, und du glaubst, da du um Heilung bittest.»
- Wieder bewegen sich die Gräser und ein Kopf
taucht auf, wie der eines Schiffbrüchigen im Meer; ein kahler
Kopf, ein Gesicht ohne Bart, ein Totenschädel, an dem noch
Reste von Fleisch hängen. Dennoch wagt Jesus, seine Fingerspitzen
auf diese Stirn zu legen, auf die Stelle, die noch rein und ohne
Wunden ist, auf die aschgraue, schuppige Haut zwischen zwei eiternden
Geschwüren, von denen eines die Kopfhaut zerfressen hat und
das andere ein Loch bildet. Dieses grosse Loch, das von der Schläfe
zur Nase reicht und den Backenknochen und das Nasenbein freilegt,
ist voller Eiter, so dass ich nicht sehen kann, ob der Aufapfel
noch vorhanden ist oder nicht.
- Während Jesus nun mit der Spitze seiner
schönen Hand die noch unverwundete Stelle berührt, sagt
er: «Ich will es. Sei rein!»
- Wie wenn der Mann nicht vom Aussatz zerfressen
und von Wunden bedeckt, sondern nur voller Schmutz wäre und
sich reinigendes Wasser über ihn ergiessen würde, so
verschwindet der Aussatz zusehends. Zuerst
schliessen sich die Wunden, dann wird die Haut rein, das rechte
Auge erscheint unter dem neu gebildeten Augenlid und über
den gelblichen Zähnen schliessen sich nun wieder vorhandene
Lippen. Nur Kopf- und Bart-
- S. 334:
«Haar fehlen noch, mit Ausnahme
weniger Haarbüschel an den Stellen, wo es vorher noch gesunde
Haut gab.
- Die Menge schreit vor Staunen, und der Mann begreift
durch diese Jubelrufe, dass er geheilt sein muss. Er erhebt die
Hände, die bisher noch vom Gras verborgen waren, und greift
an sein Auge, dorthin, wo das grosse Loch war; er greift an den
Kopf, dorthin, wo die grosse Wunde den Schädelknochen freigelegt
hatte, und er spürt die neue Haut, schliesslich steht er
auf und betrachtet auch seine Brust, seine Lenden
Alles
ist gesund und rein
Von Freude überwältigt, sinkt
der Mann zu Boden und weint in der blumigen Wiese.
- «Weine nicht! Steh auf und höre mich
an. Kehre gemäss dem gebotenen Ritus ins Leben zurück
und sprich mit niemandem, bevor du der Vorschrift nicht nachgekommen
bist. Stelle dich so bald als möglich dem Priester
vor und bringe das von Moses vorgeschriebene Opfer dar als Zeugnis
deiner wunderbaren Heilung.»
- «Für dich sollte ich Zeugnis ablegen,
Herr!»
- «Du wirst es tun, indem du meine Lehre liebst.
Geh nun!»
- S. 337:
Dann begibt sich Jesus zu den langsam
ansteigenden Hängen des Berges. Dort setzt er sich nieder
und sammelt sich im Gebet. Er erhebt die Augen zum Himmel und
erblickt das Meer der Sterne, die den Himmel bedecken und, den
Blick senkend, die vielen Menschen, die auf den Wiesen schlafen.
Nichts anderes. Doch die Freude, die er im Herzen verspürt,
ist so gross, dass er wie zu Licht geworden und ganz verklärt
scheint
215. Am Sabbat nach der Bergpredigt am Fusse
des Berges S. 337
- S. 337:
«Meister, warum bist du nicht
mit uns gekommen?» fragen einige.
- «Ich musste beten.»
- «Aber du hast es auch sehr nötig, dich
auszuruhen.»
- «Freunde, in der Nacht hat eine Stimme
vom Himmel mich aufgefordert, für die Gute und die Bösen,
und auch für mich selber zu beten.»
- «Warum? Hast du das denn nötig?»
- «Wie die anderen. Ich schöpfe meine
Kraft aus dem Gebet und meine Freude aus der Erfüllung des
Willens des Vaters. Der Vater hat mir zwei Namen genannt und von
einem Schmerz, der mich treffen wird, gesprochen. Es geht um drei
Dinge, die des Gebetes sehr bedürfen.»
- Jesus ist sehr traurig und schaut seine Apostel
mit flehenden und fragenden Augen an. Sein Blick wandert von einem
Jünger
zum anderen und verweilt dann bei
Judas
Iskariot
.
- Der Apostel
bemerkt es und fragt: «Warum schaust du mich so an?»
- «Ich sah nicht dich. Mein Auge betrachtete
etwas anderes
»
-
- S. 338:
«Aber, wenn alles davon abhängt,
dann sind auch unsere Fehler Gottes Wille!» ruft Thomas
mit philosophischer Miene aus.
- «Das meinst du, aber es ist nicht so.»
-
- S. 339:
«Es ist richtig, die Feiertag
e
zu heiligen und den Herrn an den Stätten des Gebetes zu loben. Doch die ganze Schöpfung kann zur Stätte des Gebetes
werden, wenn das Geschöpf seinen Geist zum Vater erhebt.»
- So war auch die Arche Noahs während der
Sintflut eine Stätte des Gebetes, so der Bauch des Walfisches
für Jonas, das Haus des Pharao
, als
Joseph
dort lebt, und das Zelt des Holophernes
durch die keusche Judith
. War denn der lasterhafte
Ort, an dem der Prophet Daniel
als Sklave
lebte, dem Herrn nicht gerade deshalb heilig, weil ihn sein Diener
durch seine Heiligkeit dem Herrn wohlgefällig machte: eine
Heiligkeit, die ihn würdig werden liess, als Prophet die
Weissagungen
über Christus und den Antichrist
zu verkünden, die als Schlüssel für die heutige
Zeit und für die Letztzeit
dienen soll? Mit wieviel grösserem Recht ist also dieser
Ort heilig, der mit seinen Farben, seinen Düften, der reinen
Luft, den reichen Getreidefeldern und den Tauperlen von Gott,
dem Vater und Schöpfer, kündet und uns sagt: 'Ich glaube.
Möget daher auch ihr glauben, denn wir legen Zeugnis ab für
Gott.' So soll uns Gottes Natur an diesem Sabbat
die Synagoge
sein, wo uns Blumenkelche und Getreideähren
diese immerwährenden Wort verstehen lassen und wo uns die
Sonne als heiliger Leuchter dient.»
- S. 340:
«
- Beten und uns den Himmel verdienen können
wir an jedem Ort. Wir werden seiner würdig,
wenn wir den Willen des Vaters tun. Am frühen Morgen hat
jemand bemerkt, dass, wenn alles vom Willen Gottes abhängt,
auch die menschlichen Fehler sein Wille sind. Das ist jedoch ein
Irrtum
, und zwar ein weitverbreiteter. Kann ein
Vater wollen, dass das Verhalten seines Kindes zum Tadel Anlass
gibt? Nein, das ist nicht möglich. Trotzdem können wir
auch in den Familien beobachten, wie einige Kinder das Missfallen
ihrer Eltern erregen, obwohl sie einen gerechten Vater haben,
der sie lehrt, das Gute zu tun und das Böse zu meiden.»
- Gott gibt Ratschläge, aber er zwingt
euch nie. Wenn nun jemand, obwohl er den
Willen Gottes kennt, es vorzieht, das Gegenteil zu tun, kann man
dann noch sagen, dass dieser Ungehorsam der Wille Gottes sei?
Man kann es nicht!
- Liebet den Willen Gottes. Liebet ihn mehr
als euren eigenen und befolgt ihn trotz der verführerischen
und machtvollen Kräfte der Welt, des Fleisches und des Dämons,
die ebenso ihre Forderungen stellen. Doch
in Wahrheit sage ich euch, dass jeder, der sich ihnen beugt, ein
wahrhaft Unglücklicher ist.
- Nicht wer zu mir sagt: 'Herr, Herr', wird in
das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters
tut. Nur diese werden in das Reich Gottes eingehen. Der Tag
wird kommen, an dem ich, der ich zu euch spreche, nicht mehr Hirte,
sondern Richter sein werde. Lasst euch nicht von meinem jetzigen
Verhalten verleiten
Dann aber wird der Hirtenstab durch
das Zepter des Richter-Königs
ersetzt werden, und meine Macht wird eine ganz andere sein. Nicht
mit Sanftheit, sondern mit unerbittlicher Gerechtigkeit
werde ich dann die Schafe, die sich von der Wahrheit genährt
haben, von jenen trennen, die Wahrheit mit Irrtum
vermischt
oder sich nur vom
Irrtum genährt haben.
- S. 341:
«Ein erstes und ein zweites
Mal werde ich dies tun. Wehe denen, die sich zwischen ihrem ersten
und zweiten Erscheinen
(dem einzelnen
Gericht und dem Endgericht
)
vor dem Richter nicht gereinigt haben; sie werden sich nicht mehr
von ihren Gift
en des Bösen reinigen können.
Die dritte Kategorie
wird sich nie
reinigen können; keine Strafe kann sie reinwaschen. Sie haben
nur den Irrtum
gewollt, und im Irrtum sollen sie
verbleiben. Unter ihnen werden viele sein, die dann jammernd
zu mir sagen: 'Aber Herr, warum? Haben wir nicht in deinem Namen
geweissagt, Dämonen
ausgetrieben und viele
Wunder gewirkt?'
- Dann werde ich ihnen klar und deutlich sagen:
'Ja, ihr habt es gewagt, euch meines Namens zu bedienen, um als
etwas aufzutreten, was ihr nicht seid. Ihr wolltet mit eurem Satan
ismus
ein Leben in Jesus vortäuschen 1 doch die Früchte
euerer Werke klagen euch an. Wo sind eure Geretteten? Wo haben
sich eure Prophezeiungen
erfüllt? Was
war das Ergebnis eurer Exorzismen
? Wer stand
bei euren Wundern Pate? Oh, wohl ist mein Feind mächtig,
aber er übertrifft mich nicht. Er hat euch geholfen, jedoch
um seine Beute zu vergrössern, und durch euer Wirken hat
sich der Kreis der den Irrlehren
Verfallenen erweitert.
Ja, ihr habt Wunder vollbracht und scheinbar grössere als
die wahren Diener Gottes, die nicht mit Gauklerkünsten das
Volk verwirren, sondern die Engel
durch ihre Demut
und ihren Gehorsam in Erstaunen versetzen. Jene, meine wahren
Diener, schaffen mit ihren Opfern keine Trugbilder, sondern verbannen
sie vielmehr aus den Herzen. Meine wahren Diener drängen
sich den Menschen nicht auf, sondern zeigen den Seelen der Menschen
Gott den Herrn
»
- (1 Fussnote: Das richtet sich besonders
an die Förderer von Geheimwissenschaften
und die Mitglieder antichristlicher Sekten
usw., also gegen jene, die gegen das erste Gebot gesündigt
haben.)
216. Der Diener des Centurio wird geheilt S.
342
- S. 343:
(Centurio
) «Wenn
die hebräischen Ärzte
fürchten, sich zu verunreinigen, wenn sie ihren Fuss in mein
Haus setzen, so gilt das um so mehr für dich, der du göttlich
bist. Ich bin nicht würdig
,
dass du unter mein Dach eingehst, doch wenn du von hier aus ein
einziges Wort sprichst, dann wird mein Diener gesund, denn du
gebietest allem was existiert
dann wird die Krankheit dir,
der du der Herrscher über alles bist, unverzüglich gehorchen
und vom Menschen weichen.»
- «Die Krankheit ist kein Mensch
»,
entgegnet Jesus.
- «Auch du bist kein Mensch, sondern der
Gott-MenschGott-Mensch. Du kannst daher
auch den Elementen
und dem Fieber gebieten, denn
alles untersteht deiner Macht.»
- «So sei es denn. Geh und habe Vertrauen.
In diesem Augenblick wird ihn das Fieber verlassen und das Leben
in seine Glieder zurückkehren. Lebe so, dass auch in deine
Seele das Leben einkehre. Geh nun.»
- Der Centurio
grüsst militärisch,
verneigt sich und geht.
- Jesus sieht ihm nach. Schliesslich wendet er
sich an die Anwesenden und sagt: «Wahrlich, ich sage euch,
einen solchen Glauben habe ich in Israel
nicht gefunden.
Oh, wie wahr ist es doch: 'Das Volk, das in der Finsternis
wandelte, schaute ein grosses Licht, über den Bewohnern des
Landes, das in Todesschatten lag, ist das Licht aufgegangen',
und weiter: 'Unter seinem aufgerichteten Bann
er wird
der Messias
die Völker vereinigen. Oh,
mein Reich! Wahrlich, in ungeheurer Zahl werden sie zu dir strömen!
Zahlreicher als alle Kamele und Dromedare von Madian und Epha
und die Gold- und Weihrauchträger von Saba
; zahlreicher
als die Herden
- S. 344:
«von Kedar
und
die Widder von Ebajot
werden jene sein, die zu dir
kommen werden, und mein Herz wird sich vor Freude weiten, wenn
ich die Völker des Meeres und die Mächte der Nationen
zu mir kommen sehe. Die Inseln warten darauf, mir zu huldigen,
und die Söhne der Fremden werden die Mauern meiner Kirche
errichten, deren Tore stets offenstehen werden, um die Könige
und das Heer der Völker aufzunehmen und sie in mir zu heiligen.
Was Jesaja
gesehen hat, wird sich erfüllen.
Ich sage euch viele werden von Osten und Westen kommen und mit
Abraham, Isaak und Jakob
im
Himmelreich wohnen, während die Kinder des Reiches in die
äusserste Finsternis geworfen werden, wo Heulen und Zähneknirschen
sein wird.»
- «Du prophezeist also, dass die Heiden
den Söhnen Abrahams
ebenbürdig
sein werden?»
- «Nicht ebenbürdig: sie werden sie
übertreffen. Das soll euch nicht missfallen, denn es ist
eure eigene Schuld. Nicht ich, sondern die Propheten
sagen es, und die Zeichen deuten schon darauf hin. Nun soll
einer von euch zum Haus des Zenturio
gehen,
um festzustellen, ob sein Diener geheilt ist, wie es der Glaube
des Römer
s verdient hat.»
217. «Lass die Toten ihre Toten begraben» S. 344
- S. 345:
«Könntest du, Gelehrter
Israel
s, tun, was diese Geringsten aus Liebe zu mir
tun? Das erfordert Opfer und Gehorsam, Liebe zu allen und die
Fähigkeit, sich allem und allen anzupassen, denn durch Herablassung
gewinnt man die Herzen. Im Himmel wird es einst Reinheit geben,
doch hier befinden wir uns noch im Schlamm; und diesem Schlamm,
auf den wir unsern Fuss setzen, müssen wir die schon eingesunkenen
Opfer entreissen. Wir dürfen nicht einfach unsere Gewänder
raffen und zurückweichen, dort wo der Schlamm besonders hoch
ist. Die Reinheit muss in uns sein. Wir müsse so sehr von
ihr erfüllt sein, dass nichts Unreines mehr in uns eindringen
kann. Kannst du dies alles?»
- «Folge mir! Lass die Toten ihre Toten begraben.
Du bist schon vom 'Leben' in den Bann
gezogen und hast
es auch gewünscht. Weine nicht wegen der Leere, mit der das
'Leben' dich umgeben hat, um dich als Jünger
zu gewinnen. Aus den verlorenen Zuneigungen wachsen dem nun umgewandelten
Menschen die Flügel, um in den Dienst der Wahrheit Gottes
zu treten. Lass der Verwesung ihren Lauf. Erhebe dich zum Reich,
wo es
- S. 346:
«keine Auflösung gibt.
Dort wirst du auch die unverwesliche Perle deines Vaters finden. Gott ruft und geht vorüber. Morgen schon würdest
du den Mut dazu nicht mehr finden und die Einladung Gottes käme
nicht mehr.»
- Aber Herr, Fleisch und Blut bleiben immer Fleisch
und Blut! Ich werde langsam zur Freiheit gelangen, von der du
sprichst
»
- «Nein, du würdest es nicht tun. Gott
ist ebenso anspruchsvoll, wie er unendlich grossmütig im
Belohnen ist. Wenn du Jünger
sein willst,
musst du das Kreuz umfangen und mir folgen; sonst gehört
man zu der Schar der einfachen Gläubigen
. Der Weg des Dieners Gottes ist nicht ein Weg auf Rosenblättern
und seine Forderungen sind absolut. Keiner, der die Hand an den
Pflug gelegt hat, um die Felder der Herzen zu pflügen und
den Samen der Lehre Gottes auszuwerfen, darf sich umwenden und
betrachten, was er zurückgelassen und was er verloren hat,
was er auf dem gewöhnlichen Weg gewonnen hätte. Wer
so handelt, taugt nicht für das Reich Gottes. Arbeite an
dir, bereite dich vor, und dann komm, aber nicht jetzt.»
218. Das Gleichnis vom Sämann S. 347
- S. 347:
(Kleingedruckt) Jesus zeigt mir
den Lauf es Jordan
oder vielmehr dessen Mündung
in den See von Tiberias
, wo die Stadt Bethsaida
am rechten Flussufer liegt, und erklärt: «Jetzt liegt
die Stadt nicht mehr am Seeufer, sondern eher landeinwärts.
Das verwirrt die Wissenschaft
ler. Die Erklärung
liegt in der schon zwanzig Jahrhunderte
andauernde Versandung des Sees auf dieser Seite durch Erdablagerungen,
Anschwemmungen und Erdrutsche von den Hügeln Bethsaidas.
Früher lag die Stadt unmittelbar an der Mündung des
Flusses in den See, und die Boote fuhren während der wasserreichen
Jahreszeiten fast bis auf die Höhe von Chorazim
hinauf. Die Flussufer dienten den Booten von Bethsaida an stürmischen
Tagen als Hafen und Zufluchtsort. Diese Erklärungen sind
nicht für dich bestimmt, da dir wenig daran liegt, sondern
für die Wissenschaftler
, die alles
in Zweifel ziehen. Fahre nun fort.»
- S. 349:
«Der Heldenmut, Gott nachzufolgen,
ist immer Beweis einer gründlichen seelischen Vorbereitung.»
- Im auserwählten Volke müsste man
überall Seelen finden, die bereit sind, den MessiasMessias
aufzunehmen, in dessen Erwartung sich Patriarchen
und Propheten
in Sehn sucht verzehrt haben; den
Messias
, der endlich gekommen ist, und dessen Ankunft
von allen prophetischen Zeichen
eingeleitet
und begleitet wurde; diesen Messias, dessen geistige Persönlichkeit
sich immer deutlicher abzuzeichnen beginnt, durch alle sichtbaren
Wunder am menschlichen Leib und an den Elementen
und durch die unsichtbaren Wunder, die den Menschen zur Einsicht
und Bekehrung bringen, und an den Heiden
, die sich
dem wahren Gott zuwenden. Es ist aber nicht so
.
Die Bereitschaft, dem Messias nachzufolgen, stösst gerade
bei den Angehörigen dieses Volkes auf starke Hindernisse,
und es schmerzt sagen zu müssen, dass sie um so grösser
sind, je höher ihre gesellschaftliche Stellung
ist. Ich sage dies nicht, um euch zu verletzen, sondern um
euch zum Gebet und zum Nachdenken anzuregen. Warum geschieht dies?
Warum sind es
- S. 350:
«die Heiden
und
Sünder, die viel eher auf meinem Weg vorwärtskommen?
Warum nehmen sie an, was ich sage, und die anderen nicht? Weil
die Kinder Israel
s wie Perlmuscheln verankert, ja
verkrustet sind mit den Bänken, auf denen sie geboren wurden,
Sie sind satt, übersatt von ihrer Weisheit und können
der meinen keinen Platz schaffen, indem sie das Überflüssige
wegwerfen, um das Notwendige aufzunehmen. Die anderen kennen
diese Knechtschaft nicht. Es sind arme Heiden oder arme Sünder,
die wie vom Anker gerissene Schiffe umhertreiben; es sind arme
Menschen, die keine eigenen Schätze besitzen und die sich
freudig trennen von der Bürde ihrer Irrtümer und Sünden,
sobald es ihnen gelingt, die Frohe Botschaft zu begreifen. Sie
spüren die Kraft dieses süssen Honigs, der so verschieden
ist vom ekelhaften Gemisch ihrer Sünden.»
- S. 354:
«Übermenschliches - d.h.
die Berufung zu einer Mission - darf nicht auf eine Stufe mit
dem Menschlichen gestellt, also dem Tod gleichgestellt werden. Die Seele des Gerechten war nicht erzürnt, als sie sah,
dass der Sohn bei der Beisetzung seines Leichnams nicht zugegen
war. Sie hat sich vielmehr beruhigt in der Gewissheit, über
die Zukunft ihres Eli
as
. Was die Welt
denkt, soll für die Gnade der Erwählung kein Hindernis
sein. Während die Welt sich gewundert hat, den Sohn nicht
an der Bahre des Vaters zu sehen, haben die Engel
gejubelt, ihn an der Seite des Messias
zu erblicken.
»
219. In der Küche des Petrus; Belehrung
Jesu und Ankündigung der Gefangennahme des Täufers S.
355
- S. 356:
(Simon
der Zelote
) «Ich war reich und mächtig. Hätte Gott mein Leben
nicht erhalten wollen, weil er bestimmte Absichten verfolgte,
wäre ich an der Verzweiflung zugrunde gegangen, als ich verfolgt
wurde und aussätzig war. Ich hätte selbst Hand an mich
gelegt: Aber bei meinem vollständigen Zusammenbruch wurde
mir ein neuer Reichtum geschenkt, den ich nie zuvor besessen hatte,
nämlich die Gewissheit: 'Es gibt einen Gott
.'
Vorher
Gott
Ja, ich war gläubig, ich war ein
treuer Israel
it, aber es war ein Glaube der sich
auf Formalitäten
beschränkt und mir schien, dass der Gewinn daraus immer geringer
war, als der, der mir die Übung der Tugenden hätte erbringen
können. Ich erlaubte mir, mit Gott zu hadern, weil ich
mir damals noch etwas auf meine Person einbildete. Simon Petrus
hat recht. Auch ich baute mir mit Eigenlob, Selbstbeweihräucherung
und der Befriedigung meines Ichs einen Turm zu Babel
.
Als dann alles über mir zusammenbrach und ich wie ein Wurm
unter der Last dieser nutzlosen Menschlichkeit erdrückt wurde,
klagte ich nicht mehr Gott, sondern mich selbst, meine eigene
Torheit an und begann, alles niederzureissen. Je mehr ich dies
tat und auf dem Weg war zu dem, was ich unter dem uns Menschen
dieser Erde innewohnenden Gott verstehe, um so mehr gewann ich
eine neue Kraft und einen neuen Reichtum: die Gewissheit, dass
ich nicht allein war und dass Gott über dem von seiner menschlichen
Natur und vom Bösen bezwungenen Menschen wacht.»
- (Fussnote: Auf diese Weise schuf er in sich die
Leere, die Gott mit seinen Erleuchtungen erfüllen konnte.
Von ihm fiel der 'Glaube des Formalismus'
,
und es erwachte der wahre Glaube in ihm, jener so mächtige
Glaube, der die wahren Gläubigen
über
das Sein des höchsten Wesens erleuchtet, durch alles was
in uns und um uns ist: Alle Werke der Schöpfung werden dann
zum wahrhaftigen Zeugnis für ihren Schöpfer. Die menschliche
Intelligenz
erlangt eine übermenschliche
Kraft, die sie befähigt, Gottes heiligste Worte zu vermehren
und seine heiligsten Taten, die er uns und um uns vollbringt,
zu sehen. Das ist der wahre Glaube, die Teilnahme am allgegenwärtigen
und allmächtigen Gott.)
- S. 359:
(Kleingedruckt) Maria Valtorta
: Jesus antwortet mir: «Auf deine Frage antworte ich wie folgt:
Es ist richtig, dass die päpstliche Unfehlbarkeit
in Glaubensdingen eine festgelegte Wahrheit ist. Jeder meiner
Stellvertreter besitzt diese Unfehlbarkeit, wenn man von seinem
Leben und seiner
- S. 360:
«Tugendhaftigkeit absieht.
Wahr ist aber auch, dass ihr kein klar umrissenes Dogma
finden könnt, das von Päpsten
proklamiert
worden wäre, die bekannterweise oder unbekannterweise meiner
Gnade beraubt gewesen wären. Eine Seele in Zustand der Ungnade,
kann den Heiligen Geist nicht als Freund haben. Solches für
möglich zu halten, wäre Häresie! Da Gott gerecht
ist, behandelt er den Armen ebenso wie den Reichen, den Laien
wie den höchsten Priester
. Leider weist die
Geschichte meiner Kirche Abschnitte der Finsternis auf. Die Augen
verschliessen zu wollen, um diese dunklen Stellen nicht wahrzunehmen,
würde heissen, in Unkenntnis all dessen zu leben, was die
Kirche anbetrifft, selbst der sehr zahlreichen lichtvollen, engelgleichen,
himmlisch leuchtenden, ruhmreichen Zeitspannen meiner Kirche
.
Man muss auch hierhin ehrlich sein
Wahrheit ist Wahrheit
in allen Dingen, und dies gilt sowohl für das Studium der
Geschichte wie auch für das Studium der Kirchengeschichte
.
Auf dass die Geschichte Geschichte sei und nicht ein Märchen,
muss sie unparteiisch sein. Die dunklen Zeiten sind übrigens
jene, auf die in den Prophezeiungen
hingewiesen
wird, wo von falschen Hirten die Rede ist (Ez 34; jer 23, 1-4,
Zach 11,4-17)
und von
jenem namens Sebna (Is 22; 36,1-37,7).
Dass all dies kränkt und schmerzt gebe ich zu, doch es ist
nicht gestattet, die Wahrheit als Gotteslästerung
abzutun. Habt deshalb die Gewissheit, dass die Dogmen
der Wahrheit entsprechen und dass die Unfehlbarkeit
eine Tatsache ist, denn ich gewähre dem, der sie nicht verdient,
keine Dogmen. Dies war auch in jenem Satz enthalten, der den Einwand
hervorgerufen hat. Ich habe dir diese Erläuterungen sofort
gegeben, damit daraus hervorgehe, dass ich der Urheber dieser
Worte bin, die ich deshalb kenne und an die ich mich erinnere,
auch wenn das Diktat nicht hier ist.»)
- S. 363:
«
Unter uns wird dein
Verräter sein?
»
- «Du bist wohl verrückt geworden? Meinst
du nicht, wir würden ihn in Stücke hauen?» schreit
Petrus
.
- Judas
Iskariot
sagt: «Oh, du bist wirklich wahnsinnig. Ich werde es niemals sein.
Aber wenn ich mich je so schwach fühlen sollte, dass ich
zu einem Verrat bereit wäre, dann würde ich mich umbringen,
denn das wäre noch besser als der Mörder
Gottes zu sein.»
- Jesus befreit sich aus der Umarmung des Johannes
,
schüttelt Judas
Iskariot
energisch
und sagt: «Fluche nicht! Nichts kann dich schwach machen, wenn du nicht willst, und sollte es dennoch geschehen,
dann weine vielmehr darüber und für nicht dem Gottesmord
noch ein zweites Verbrechen hinzu 1. Schwach wird
nur, wer sich von der Kraft Gottes lossagt.»
- (Fussnote: Jesus wusste genau, dass Judas
der Gottesmörder und Selbstmörder sein würde, aber
als Meister konnte er nicht anders, als ihn auf diese Weise zu
belehren.)
220. Das Gleichnis vom guten Weizen und vom Unkraut S. 365
- S. 371:
«Entwaffnet denn die Liebe
nicht? Triumphiert sie nicht über ein blosses Übelwollen?
Nein! Liebe macht aus dem Bösen keinen Liebenden, da der
dem Feind Gottes anheimgefallene Mensch allem Erhabenen gegenüber
unempfindlich geworden ist, und alles Erhabene erscheint ihm nicht
so. So wird die Liebe für ihn zur Schwäche, die zu schmähen
erlaubt ist, ja, sie fördert noch sein Übelwollen, so
wie Blutgeruch
die Lust zu töten steigert.
- Somit ist der JüngerJünger am meistern gefährdet, der nicht ganz auf der Seite des Meisters,
sondern zwischen dem Meister und der Welt steht. Er kann und will
sich nicht von all dem trennen, was Welt, Fleisch, Leidenschaften
und Satan
ist, um ganz den anzugehören, der ihn
zu Gott führt. So streuen die Welt, das Fleisch, die Leidenschaften
und der Teufel ihren Samen auf einen solchen Jünger aus;
es ist das Gold, die Macht, das Weib, der Stolz, die Angst vor
einem abfälligen Urteil und das Nützlichkeitsdenken
.
'Die Grossen sind die Stärkeren. Also werde ich ihnen dienen,
damit sie meine Freunde seien.' So wird man um elender Dinge willen
zum Verbrecher und zum Verworfenen!
- Warum aber entlässt der Meister, der die
Unvollkommenheit des Jünger
s sieht, auch
wenn er nicht dem Gedanken nachgeben will: 'Er wird mein Mörder
sein', ihn nicht sofort aus den Reihen der Seinen? So werdet ihr
euch fragen. Weil es nichts nützen würde. Selbst
wenn er es tun würde, könnte er nicht verhindern, ihn
sich zum Feind zu machen, nur um so früher; und ausserdem
zum zweifachen Feind; dies aus Zorn oder Schmerz, erkannt
und fortgejagt worden zu sein. Aus Schmerz, da der schlechte
Jünger oft nicht einsieht, es zu sein; denn das Wirken des
Teufels ist so subtil, dass der Mensch es nicht merkt. Satan
ergreift von ihm zunehmend Besitz und der Mensch ahnt nichts von
seinem Einfluss. Aus Zorn! Ja, aus Zorn darüber, dass er
erkannt wurde als das, was er wirklich ist, wenn er um das Wirken
Satans und seines Gefolges weiss; eines Gefolges aus den Menschen,
die ihn, den Schwachen, in seinen Schwächen versuchen, um
den Heiligen aus der Welt zu schaffen, dessen Güte sie kränkt,
da sie im deutlichen Gegensatz zu ihrem eigenen Leben steht.
Dann kann der Heilige nur noch beten und sich Gott übergeben.
'Was du geschehen lassen
- S. 372:
«willst, soll geschehen', sagt
er, und fügt einzig diese Vorbehalt bei: 'Vorausgesetzt,
es dient deinem Ziel.' Der Heilige weiss, dass die Stunde kommen
wird, da aus seiner Ernte das Unkraut ausgeschieden wird. Von
wem? Von Gott selbst, der nur noch zulässt was dem Triumph
seines liebenden Wirkens dient.»
221. Jesus spricht auf dem Weg nach Magdala zu Hirten S. 372
222. Jesus in Magdala; Zweite Begegnung mit Magdalena S. 376
- S. 377:
«Solange man es nicht will,
nimmt man keinen Schaden. Aber es ist notwendig, mit Kraft
und Beharrlichkeit nicht zu wollen. Kraft und Beharrlichkeit
erlangt man vom Vater im aufrichtigen Gebet mit dem Vorsatz, die
Sünde zu meiden. Nicht alle werdet ihr später so
zu beten imstande sein. Was sagst du, Judas
? Traue
dir nicht zu viel zu. Ich, der ich Christus
bin,
bete immerfort, um Kraft gegen Satan
. Bist du denn
mehr als ich? Der Stolz ist die Ritze, durch die Satan eindringt.
Sei wachsam und demütig, Judas!»
- Du hast in deinem Geist, in deiner Seele gemurrt.
Man braucht nicht einen
- S. 378:
«
anderen Menschen als
Gesprächspartner, um seine Meinung zu sagen. Vieles sagen
wir zu uns selber
aber nicht einmal in seinem Inneren
soll man murren oder verleumden.»
- S. 379:
wendet sich Jesus an die Mutter
(des schwerverletzten Ehebrechers) «Kannst du verzeihen?
Wenn du verzeihst, verzeiht Gott. Um einer Gnade würdig
zu sein, muss man sich ein gutes Herz schaffen. Dieser Mann hat
gesündigt und wird weiter sündigen. Für ihn wäre
es besser zu sterben, denn wenn er zum Leben zurückkehrt,
wir der erneut der Sünde verfallen, und er wird Gott, der
ihn geheilt hat, auch Rechenschaft über seine Undankbarkeit
ablegen müssen. Aber du und diese Unschuldigen (er zeigt
auf die Frau und die Kinder), ihr würdet verzweifeln. Doch
ich bin gekommen, um zu retten und nicht, um zu verderben. Mann,
ich sage dir: steh auf und sei geheilt.»
- Der Mann kehrt zum Leben zurück, öffnet
die Augen, sieht die Mutter, die Kinder, seine Frau und senkt
beschämt den Kopf.
- S. 380:
«Sohn, Sohn», sagt die
Mutter. «Du wärest gestorben, wenn er dich nicht gerettet
hätte. Geh in dich! Verliere dich nicht im Sinnen wegen einer
»
- Jesus unterbricht die Alte: «Frau, schweige!
Sei barmherzig, wie auch dir Barmherzigkeit widerfahren ist. Dein
Haus ist durch das Wunder geheiligt, denn das Wunder ist immer
ein Beweis der Gegenwart Gottes. Daher konnte ich es nicht dort
wirken, wo die Sünde war.»
223. Zu Magdala im Hause der Mutter Benjamins S. 380
- S. 382:
«Ich verstehe dich. Doch wisse,
auch sie habe ihr schreckliches Kreuz, das schrecklichste, und
ein Kreuz, das man nicht sieht. Es ist ihr Gewissen, das sie anklagt;
es ist die Welt, die sie verspottet; die Familie, die sie verstösst;
und es ist Gott, der sie verflucht
»
- Hört also! Ihr zweifelt an der Bekehrung
Marias zum Guten und es gibt kein Anzeichen für eine Umkehr
Ihr
hättet vielleicht gewünscht - die einen aus Liebe zu
Lazarus
, die anderen aus Liebe zu mir - dass ich
direkt zu ihr hingehe, ein langes Gespräch mit ihr führe
und sie durch meine Macht bezwinge, um ihr dadurch meine Gewalt
als Messias
und Erlöser
zu beweisen. Nein! Das alles ist nicht nötig. Ich habe dies
bereits wegen einer anderen Sünderin vor vielen Monaten gesagt. Die Seelen müssen selbst soweit kommen. Ich gehe vorüber
und streue den Samen aus, und ganz im Verborgenen wirkt der Same.
Die Seele soll in ihrem Wirken respektiert werden.
Dazu
betet man, denn das Gebet ist wie der Tau aufs Erdreich
»
- S. 383:
«Auch für das harte,
widerspenstige Herz bedeutet dies mühevolle Arbeit. Es muss
sich erschliessen, sich aufwühlen lassen, Neues aufnehmen
und dies mühevoll hegen, und schliesslich muss sich ein solcher
Mensch von allem Prunk und der reizvollen, nutzlosen und übermässig
eleganten Bekleidung von früher lösen und sein Äusseres
verändern: Er muss sich nunmehr begnügen, demütig
zu arbeiten, ohne bewundert zu werden, um so ganz der Absicht
Gottes zu entsprechen. In Liebe muss man erglühen, um zum
Weizen zu werden. Hat man dann einmal die so sehr, sehr leidige
Menschenfurcht überwunden, sich abgemüht, gelitten,
und seine neue Wesensart sogar liebgewonnen, dann muss man sich
in einem Entschluss von erbarmungsloser Härte auch davon
lösen. Alles muss man geben, um alles zu besitzen.
Das Leben des Sünders, der heilig wird, ist die längste,
heldenhafteste und ruhmreichste Schlacht. Ich sage es euch!»
224. Jesus gebietet dem Sturm auf dem See S. 388
- S. 390:
Jesus erhebt sich und steigt auf
den Holzverschlag; eine weisse Gestalt vor dem Hintergrund des
Unwetters. Er breitet die Arme gegen die Sturzwelle aus und
gebietet dem Wind: «Halt ein und schweige», und dem
Wasser: «Beruhige dich. Ich will es!»
- Die Sturzwelle fällt in sich zusammen,
löst sich in Schaum auf und zerfliesst ohne zu schaden, während
der Wind mit einem letzten Pfeifen in einem Seufzer verstummt.
Über dem beruhigten See wird der Himmel wieder heiter und
in die Herzen der JüngerJünger kehrt die Zuversicht zurück
- S. 391
«
Aber ich bin Jesus.
Ich bin der Retter
, und ich rette, Maria, immer rette
ich, sobald man mich ruft.
- Die armen Menschen könnten einwenden:
'Warum erlaubst du dann so vielen einzelnen und vereinten Stürmen,
sich zu bilden?' Wenn ich mit meiner
Macht das Böse - was es auch sein mag - zerstören würde,
dann würdet ihr euch schliesslich für die Urheber des Guten halten, das in Wirklichkeit mein Geschenk ist, und ihr
würdet euch nicht mehr meiner erinnern. Überhaupt nicht
mehr! Ihr armen Kinder habt das Leid nötig, um euch zu erinnern,
dass ihr einen Vater habt
Heimsuchungen dienen dazu, euch
von eurer Nichtigkeit, eurer Torheit als Ursache so vieler Irrtümer
zu überzeugen, von eurer Bosheit als Ursache von so viel
Leid und Schmerz, von euren Sünden als Ursache von Strafen,
die ihr selber heraufbeschwört, und schliesslich von meiner
Existenz, meiner Macht und meiner Güte.
Ruft mich
an. Jesus schläft nur, wenn er betrübt sehen muss, dass
er von euch nicht geliebt wird. Ruft mich, und ich werde kommen.»
225. «Heimsuchungen dienen dazu, dass ihr euch eures
Nichts bewusst werden» S. 390
226. Die besessenen Gerasener S. 392
- S. 394:
«Aber warum hat man sie uns
dann als unrein bezeichnet?» fragt Phillipus
.
- «Ich habe es schon einmal angedeutet. Diese
Anordnung hat einen übernatürlichen und einen natürlichen
Grund. Der erste ist dieser: das auserwählte Volk zu lehren,
sich seine Auserwählung und seine menschliche Würde
vor Augen zu halten, sogar bei einer so gewöhnlichen Beschäftigung
wie dem Essen.
»
- Der natürliche Grund lässt uns die
Speise meiden, die im Menschen entwürdigende Leidenschaften
entfachen. Die Liebe, auch die fleischliche, ist ihm nicht verwehrt,
doch muss sie stets mit der Frische der zum Himmel strebenden
Seele gemässigt werden. Liebe
soll also nicht Sinnenlust, sondern ein Gefühl von Zuneigung
sein, die den Mann an seine Gefährtin bindet, in der er den
Menschen seinesgleichen sieht und nicht das Weib.»
- S. 395:
«Bist du da, Herr der Welt?
Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn des Allerhöchsten?
Ist denn die Stunde unserer Strafe schon gekommen? Warum bist
du gekommen, uns vor der Zeit zu quälen?»
Er
brüllt: «Ich beschwöre dich im Namen Gottes, höre
auf, mich zu quälen. Lass mich gehen!»
- «Ja, aber erst, wenn du diesen Menschen
verlassen hast. Unreiner Geist, fahre aus ihnen aus und bekenne
deinen Namen!»
- «Legion ist mein Name, weil wir viele sind
verjage uns nicht, die Hölle ist zu schrecklich!:
- «Fahret aus! Im Namen Jesu, fahret aus!» Die Stimme Jesu gleicht dem Grollen des Donners, und seine Augen
funkeln.
- «Lass uns wenigstens in die Schweineherde
fahren, der du begegnet bist!»
- «Geht!»
227. Von Tarichäa zum Tabor; Die zweite Osterreise beginnt
S. 398
228. In Endor; In der Grotte der Wahrsagerin; Bekehrung von
Felix, der hierauf Johannes genannt wird S. 403
- S. 408:
«Sohn, strecke nicht die
Hand nach der verbotenen Frucht aus. Sich ihr nur zu nähern,
ist schon Unvorsichtigkeit. Deine Befürchtungen sollen in
dir nicht die Neugier wecken, zu Übernatur vorzudringen,
um so ein Opfer satanischen Gift
es zu werden. Meide
das Okkulte und alles, was sich nicht erklären lässt.
Nur eines muss in heiligem Glauben angenommen werden: Gott! Doch
alles, was nicht Gott ist, was der Verstand nicht erklären
und menschliche Kräfte nicht vollbringen können, meide
es, meide es, auf dass sich dir nicht die Quellen der Bosheit
erschliessen, und du erkennst, dass du 'nackt' bist, nackt, d.h., abstossend in deiner mit dem Satan
ismus vermischten
Menschlichkeit.
- Warum willst du mit finsteren Wundern in Erstaunen
versetzen? Versetze in Erstaunen mit deiner Heiligkeit, die erstrahlen
soll als etwas, dass seinen Ursprung in Gott hat. Begehre nicht,
den Schleier zu zerreissen, der die Lebenden von den Verstorbenen
trennt. Störe die Dahingeschiedenen
- S. 409:
«nicht. Sind sie weise, dann
höre auf sie, solange sie auf Erden leben, und ehre sie mit
deinem Gehorsam noch über den Tod hinaus, aber störe
sie nicht in ihrem zweiten Leben.»
229. Auferweckung des Sohnes der Witwe von Naim S. 413
- S. 415:
«Die ganze Volksmenge ruft
nun: «Gepriesen sei der Gott Israel
s. Gepriesen
sei der Messias
, der Gesandte Gottes! Gepriesen
sei Jesus, der Sohn David
s! Ein grosser Prophet ist
unter uns entstanden! Gott hat wahrhaftig sein Volk aufgesucht!
Halleluja, Halleluja!»
Index
(Ez 34; jer 23, 1-4, Zach 11,4-17)
58(Is 22; 36,1-37,7). 58
(Gen 1,26-28) 3
(Gen 4,1-4) 21
(Matth 19,16-17) 12
(Mark 10,17-18) 12
(Kap. IX im II. Buch Esdra) 23
(Lev 18,22-23) 3
(Luk 18,18-19) 12-
Ä-
Ära 23
A
abartigen sozialen Leben, 2A bbilder von Götzen
und Götzendiener 34Abe r deine Gesetze sind alle geistige
Natur 26absichtlich unfruchtbar 3Abstossenderes als einen Lügner
15Achtung vor der Familie 2Adam 1, 8, 16, 36, 42, 50Adam und Eva
1, 16, 50Aglaia 40'AllesKennenWollen' 50Alphäus 5Alphäus
des Jakob 5Altar 3, 35, 46Andreas 32Annalia 34Annas 4Ansteckungskeime
49Anwendung von Gewalt 25Apostel 23, 24, 28, 31, 38, 54Aprils
1944 18 Arme im Geiste 43Arzt und Magier 14Auflehnung und zur
Verzweiflung 1Auge um Auge, Zahn um Zahn 46Aus gottlosen Vätern
gehen gottlose Kinder hervor 23Aussätzigen 53Aussätziger
11Ausschweifung und Schlemmerei 7
B
Bande des Blutes 43Banden des Irrtums 39Bann 4, 56Bartholomäus
22Beelzebub 1Begierde; Verführung und Überredung 52beruhigt
das Fieber der Leidenschaften 26besonders die Seele der Kinder
51Bestialität der Unzucht 3Bethlehem 22, 26Bildnis des Äskulap
13Blütenweisse Seelen 6Blutgeruch 59böse Geist 14Buhlerei
auf dem Ehelager 3
C
Callascebona 4Centurio 55, 56Chorazim 57Christen
35Christus 50, 60Christus und den Antichrist 54Citium 14Claudia
Procula 33
D
Dämon 14Dämonen 24, 25, 55dämonischen
Kraft 25darfst nicht einem Tier beiwohnen, 3Das Geld ist die nutzloseste
und schmutzigste Sache, die es auf Erden gibt 31Das Jenseits ist
kein Märchen, 2Das sind meine grössten Triumphe 21Das
Verlangen nach Erlösung ist schon Sündenvergebung. 24das
Volk zu Gott 28David 5, 16, 17, 22, 62dem einzelnen Gericht und
dem Endgericht 55den Lebensgenuss wecken 51den Materialisten Unfassbares
29den Söhnen Abrahams 56denn das Heil geht aus den Juden
hervor. 29Der Geist Gottes lässt sich mit dem Geist der Welt
nicht vereinbaren. 50der Krieg aber Hass. Der Teufel ist Hass.
Gott ist Friede 44Der Mensch ist ein gedankenloses Kind 43Der
Mensch macht in der satanischen Kunst der Verfolgung 44Der Name
Jesu wirkt Wunder gegen Krankheiten und Leidenschaften 1Der Schmerz
ist auf Erden 43derartigen Widerwillen 12Die Arbeit ist heilig,
noch heiliger ist die Liebe, am heiligsten ist Gott. 7die das
deutliche Zeichen der Urheberschaft Satans trägt: der Hass.
Die Welt hasst 35Die dritte Kategorie 55Die Frau hat andere Bedürfnisse
33Die Frau ist somit nicht mehr in Ungnade bei Gott 34die Frau
zu erlösen 32Die Genesis lebt fort in der Natur 37die heilige
Stadt 24Die Hölle! Die Welt wird sie erleben 23Die Jähzornigen,
und Herrschsüchtigen 43Die Krankheiten sind eine Unordnung
in der Ordnung 1die Reinheit eine natürliche Gabe 41die Schlange
50Die Verzeihung, die erhabenste Form der Liebe, 30die Zeit des
Antichrist einleiten 23Die Zeit, in der man Opfer bringt, ist
nie vergeudet 31Diener Christi 18diese seelenlose Art zu beten
47Dina, Osias, Anna, Seba, Melchi, David, Judas 19Dirne 2, 3,
4, 5, 16, 24, 40Doch diese Welt ist schrecklich in ihrer Bosheit.
Ihre völlige Bosheit ist tatsächlich grenzenlos in ihrer
Ausdrucksformen 35Doch noch vor meinem Ruhm wird es der deine
sein, heilige Mutter 36Dogma 58Dogmen 59Domina 40Doras 8, 9, 10Dreieine
Gott 13Dreieinige Gott 8dreieinigen Gott 41durch Adam und in Adam
unrein 8durch das Zepter des Richter Königs 55durch die Anstiftung
seines geheimen Königs 43
E
Ebajot 56Ehe bedeutet Zeugung 3ehebrecherische Gatten
2Ehebruch 2, 12, 16, 17, 27, 51, 52Ehegemach kein Bordell machen
3Eigentumssiegel 1ein göttliches Geheimnis 32eine Erbschaft
geistiger Kraft 23Eine Frau, die sich hergibt 16eine herrliche
Wohnstätte im Himmel bereiten 33einen sanften Schlaf 8einzige
Macht, die Seelen erschafft 14Eleazar 4, 5Elementen 56, 57Elend
der Ungläubigen 37Eli 22, 37, 38, 57Elias 22, 57Engel 4,
6, 7, 19, 21, 22, 34, 35, 41, 42, 48, 51, 55, 58Epraims 30Erbrochenen
seines Rausches 3Erbsünde 1, 8, 10, 36, 41, 42Erlöser
4, 8, 20, 23, 28, 29, 42, 60Erst im Himmel 24Erzengel aller Verkündigungen
21Es gibt einen Gott 58Es ist aber nicht so 57Es ist die Gnade!
Sie ist die wiederkehrende Königin 29Es ist ein Befehl für
unsere Seele 7euch einbildet, Götter zu sein 34ewigen Triumph
34Exorzismen 55Exorzist 24, 25Ezechiel 29
F
Fass nicht mit deinen plebejischen Händen die
Grossen Sions an 5Faustina 39Feiertag 6, 7, 16, 54feinfühlige
Frauenherzen 35Fotinai 29Fragwürdig ist das Urteil des Menschen
46Frevler 9Frohe Botschaft 31Frohen Botschaft 23
G
Galeere 13, 33Galenos 14Galiläa 22, 25Galiläer
26Gamaliel 5, 36, 37ganze Schlangengewirre voller Unrat 35Gebet
Baruchs 30Gebt acht, denn der Teufel vermag euch in schlimmer
Weise zu schwächen 49Gefährten eurer Lust 3gegenseitigen
Befriedigung 3Geheimnis 40Geheimwissenschaften 55Geissel für
die Nation 16Geistesgestörten 13Gelehrten 5, 19, 42Gelehrter
56Geliebte Gottes und der Engel, die Gottgeweihte, die heiligmässig
von den Eltern Geliebte 21Gericht unseres Vaters 6Geschlecht der
Claudier 33gesellschaftliche Stellung 57Gesetz auf Erden geben
33Gesetz Gottes 9Gesetzen 6gewissen Frauen 32Gier 3, 4Gift 3,
8, 15, 42, 49, 55, 62Gift ungeordneter Begierden 15Glaube der
sich auf Formalitäten 58'Glaube des Formalismus' 58Gläubigen
16, 28, 40, 57, 58gleich Priesterinnen 32Gnadengaben 16Goldene
Kalb 16goldene Seelen 6Goldenen Kalbes 17Gott allein kann dies
von sich sagen. 37Gott des Sinai 9Gott ist der, der aus dem Nichts
alles durch seinen Gedanken erschaffen hat 39Gott verzeiht jedem,
der bereut 16Gott will lebendige Werke, nicht Trugbilder von Werken
7Gotteslästerung 37, 47, 59Gott
Mensch 56Götzendiener 17götzendienerischer
1Götzendienst 16, 17, 47grossen Manifestationen Satans 18
H
Hauptlastern 28Haus des Pharao 54Haus des Zenturio
56Hebräer 36, 40hebräischen Ärzte 55Hebron 40Heiden
13, 14, 36, 39, 47, 48, 56, 57Heidin 33, 40heilige Augustinus
41heilige Thomas von Aquin 42heiligen Händen der Reinen Israels
25heiligen Jungfrau Maria, 8heiliger Leitstern 35Heiligung des
Feiertages 7Heilsbotschaft 27Heilungen der Herzen 28Heimat 2,
15, 22Heldentum und im Sichopfern 36Hellenismus 17Hermas 26Herodes
5herrlicher Tempel 3Herrlichkeit der Sonne Gottes stehen 24hervorragenden
Eva 8Hillel 37himmelblaue Seelen 6Hippokrates 13Hirtenstab 15Hochmuts
26Hütet eure Blicke, Männer 50
I
Ich aber bin der ewige Eckstein 36'Ich will' 39Ich
ändere kein Jota des Gesetzes 44Ich bin nicht würdig
55Ihr habt nur ein Herz 51Ihr Reich ist von dieser Welt 19Intelligenz
21, 25, 39, 42, 58Irrglaubens 36Irrlehren 55Irrtum 25, 26, 32,
39, 54, 55Isaak 22, 28, 34Iskariot 5, 18, 25, 31, 32, 54, 59Israel
5, 6, 9, 15, 16, 17, 18, 21, 25, 26, 27, 30, 34, 37, 38, 56, 57,
58, 62Israeliten 34
J
Jahrhunderten 16Jakob des Matan 5Jakobus 5Jakobus
des Alphäus 5Jede Seele, die verlorengeht, ist eine Gott
zugefügte Wunde.» 37jene absurden Verbindungen, 3Jerusa
19Jerusalem 29, 46Jesaja 56Jesus Christus 24, 33Jesus heisst Retter
1Johannes 5, 7, 10, 31, 32, 34, 36, 38, 59, 62Jordan 24, 57Joseph
21, 22, 23, 27, 30, 54Joseph von Nazareth 21Josua 36Judäa
24, 25Judäer 24Judas 1, 5, 18, 25, 26, 31, 32, 54, 59, 60jüdischen
Rasse 5Jünger 9, 10, 11, 25, 28, 32, 34, 36, 38, 53, 54,
56, 59, 61Jüngerinnen 34, 35Jungfrau 8, 21, 33, 34, 42Jupiter
13
K
Kain 2Kaiphas 4, 5Kedar 56Kein Grund rechtfertigt
den Ehebruch. Keiner! 51Keine gewaltige Sintflut 27Kennzeichens
50Kern ist nicht gut 36keusche Judith 54Kinder Gottes 20, 33,
35, 36, 51Kommt! Volk Israels! Getrenntes Volk! Betrübtes
Volk! Fernes Volk! Geliebtes, unendlich geliebtes Volk 30Königin
des Menschengeschlechts 35königlichen Geschlechts 5Kunstwerke
der Heiligkeit 32
L
Land Judäas 24Laster 2, 3, 4, 7, 17, 23, 27,
35, 39, 45Lasterhaftigkeit 3Lazarus 20, 60Lebensabend 29legalisierten
Laster 2Lehrmeistern 41Leibesfrucht 8Leidensfähigkeit 35Levi
3, 21, 22, 23Leviticus 3Lichterfest 17Luzifer 15, 23
M
Mächte der Nationen 56mächtigen Waffe:
zum Gebet 38Madian und Epha 56Mann, du darfst nicht einem Mann
beiwohnen, als ob es eine Frau wäre' 3Märtyrerin 4,
40Märtyrern 44Matarea 18Materie, dem Verbrechen und der Hölle
31Matthäus 37'meine' Heiligen 31mein Name bedeutet Rettung
1Mein Reich ist kein Reich der Auflehnung und der Gewalt 38Meine
Mutter war Tempeljungfrau 21meine Mutter, reinste Führerin
der Seelen 35meiner Kirche 56Mensch neigt zum Irrtum 39Menschenschänder
9menschliche Methode. 25menschliche Wissenschaft 44Messias 5,
7, 9, 10, 23, 28, 31, 38, 50, 56, 57, 58, 60, 62Mir ist alle Gewalt
gegeben in Ewigkeit 27Missgestalteten 52mit Abraham, Isaak und
Jakob 56Mitglieder antichristlicher Sekten 55Moral 1moralische
Martyrium der Verleumdung 35Mörder 2, 8, 9, 12, 59Morgenstern
20Mutter des Erlösers 36
N
Nachäffer 24Nachkommen 5, 50Nächstenliebe
wird Israel die Schuld zugeschrieben werden 29Nadab und Abiu (Num
3,1
4) 10Nahum 4Nation 2Naturgesetzen 50Nazareth 21,
22, 26, 32, 34, 40neuen Samson 42nicht ein Vorrecht weniger 38nicht
eine Erniedrigung, sondern eine Vervollkommnung 43nicht gleichzeitig
Gott und dem Mammon dienen 50Nichtheiden 14nichts Unreines eingehen
8Nur der Tod scheidet die Ehegatten. 52Nützlichkeitsdenken
59
O
Ohne Illusionen gibt es keine Enttäuschungen,
26Ohres Evas 50Olymp 13
P
Päpsten 58päpstliche Unfehlbarkeit 58Paradies
8, 16, 19, 34, 42, 44, 49Patriarchen 57Patrizier 40pechschwarze
Seelen 6Perlen Schweinen vorgeworfen 53Petrus 1, 4, 5, 9, 15,
17, 22, 25, 28, 32, 58, 59Phänomen 19Pharisäer 24, 25,
27, 32, 37Phillipus 31, 61Philosoph 13, 14, 39, 40Plage des Menschen
1Plautina 40Polarstern 17Priester 11, 18, 24, 28, 30, 41, 53,
58Priestertum 24Prophet 53Prophet Daniel 54Propheten 4, 21, 29,
30, 56, 57prophetischen Zeichen 57Prophezeiungen 55, 58Ptolemais
13
R
Rabbi 5, 24, 36, 37Rasse 2Rechenschaft 41Rechtstreit
46Religion 18, 29, 36Retter 1, 2, 12, 22, 23, 24, 27, 28, 29,
33, 40, 61Riese im Beten 38Roheit dämonischer Bestien 51Rom
14Römer 4, 13, 14, 33, 36, 39, 56rosafarbene Seelen 6Ruhetag
7ruhmreichen Zeitspannen meiner Kirche 58
S
Saba 56Sabbat 6, 7, 12, 17, 54Sabbatruhe 6Sabbats
7Sadoch 4Sakrament 29Salomons 17Samaria 28, 29Samuel 4, 5Satan
1, 8, 15, 16, 18, 19, 21, 28, 32, 33, 35, 36, 42, 43, 44, 47,
49, 50, 53, 55, 59, 60, 62satanischen Sadismus 9Sättigung
des Bösen 9Schammai 5Schatz 5, 10, 19, 41Schein ihres Goldes
20Scheinhandlung 7scheinheiliges Bekenntnis und ein Glaubensgewirr,
36Schismatiker 29Schlüssel für die heutige Zeit und
für die Letztzeit 54schöner als die Engel sein 52Schoss
Annas des Aaron, meiner Grossmutter 21Schrei ihrer Seele 31Schriftgelehrte
4, 25, 32Schutzengel 47Schwachsinnigen 1Schwiegervater des Kaiphas
4Sechs Dinge hasst der Herr 15Sechs Tage lang dient der Mensch
allem und allen 6sechs Tagen der Arbeit 7See von Tiberias 57Seele
des Ewigen Mädchens 21Seelsorger 19Sei verflucht, sagen wir
25Sein zweites Vorhaben 50seinem Körper Handel treibt 3Seinetwegen
sind Krankheiten und Tod in die Welt gekommen. 1Selbsterforschung
7Selbsterkenntnis 7Selbsterziehung 29sexuelle Befriedigung 2Sie
sind die Unglücklichen in der Finsternis 24Simon 5, 17, 19,
20, 22, 38, 58Simon Petrus 17Sinn des Lebens erkannt 45Sinnengenuss
3Sinnenrausch 3, 52sittliche Ordnung 6Sklaven 9, 26, 33, 42sogar
diese von Satan verstümmelten Seelen, diese Missgeburten,
diese Verwesenden 36sondern als den Priestern unterstellte Mitarbeiterinnen
34Sorgt euch nicht zu sehr um die Zukunft 48Spion 5Spötter
Gottes 10Stab Judas 30Stadt Bethsaida 57Städte von Juäa
24Stammbaum 5Stämme Israels 30Stammvater 36Strafwürdigkeit
8Stroh, Stroh, nichts als Stroh 48Studium der Kirchengeschichte
58Sünde der Prostitution 16Sybaris 13Synagoge 54Synagogen
26, 47
T
Tabernakel 21Taufe 10, 29Tausende von Monden 18Tempel
3, 5, 13, 16, 17, 21, 30, 34, 46, 47, 52Tempel des Äskulap
13Tempels 5, 13, 17Thaddäus 5Thomas 31, 54Thron 8, 15, 44,
46Todsünden 16Toten Israels 30traurigen Folgen des Nachgebens
51Treuegelöbnis 51Turm zu Babel 58Tyrannen 43
Ü
Übermenschlichen 26übernatürliche
Geist 10Übertreter des Gesetzes 24
U
unbestraften Mörderinnen 8unerbittlicher Gerechtigkeit
55Unfehlbarkeit 59Unkenntnis ist keine Schande 39Unkeuschheit
2, 3, 8, 12, 16, 50, 52Unordnung 1, 26unsinnige Befehle 28unter
das Tier erniedrigt 3Unterdrückung 25Unterwelt 14unwürdigen
Juden unter Antiochus Epiphanes 17Unzucht 3, 4, 29, 52Unzüchtige
Sions 5
V
Valeria 39Valtorta 18, 19, 23, 58Verdammnis 1, 4,
9, 20, 24verderbte Neigungen
1Vergötterung des Berufes
24verhängnisvolle Vererbung 1Verheissung 19, 49Verleumdung
8Verräter seines Vaterlandes 2Vetter des Messias 5Volk Gottes'
26Volkszählung 26vollkommene Liebe 38Vollkommenheit der Stammeltern
8Vorgespielter Gehorsam 7Vorläufer 10Vorsehung Gottes 33
W
Wahrheit mit Irrtum vermischt 55 Wahrsagung 14 Was
braucht der Mensch 15 Was ist die Seele 33 weil in jeder geistigen
oder körperlichen Krankheit die Krallen Satans sind 1weil
n ur der Allergütigste verzeihen kann, was der Mensch nicht
verzeiht 17 Weisesten 25W eissagungen 54W eisst du, dass ich genau
am 25. des Kislew geboren wurde?» 17Welt de r Kritiker suchen
26Welt mit ihrer endlosen Niederträchtigkeit 34Wel treligion
Christi 34wen igstens ein Tag der Woche 7We r aus Habsucht am Sabbat
arbeitet 17W er den Schuldlosen entehrt, entehrt sich selbst 5Wettkä mpfer
51Wieder aufrichtung 26Wiede rerlangung ihrer Würde 33W iedergeburt
50wi ederholenden Monolog 47'wie Götter' 50Wirb el gestaltloser
Elemente 39Wisse nschaft 37, 41, 44, 50, 57 Wissenschaftler 57w ollüstige
Handlungen 3Wuc herer 2Wund erschänder 9Wunde rtäter 24Wunder wirken
31
Z
Zacharias 22 Zebedäus und des Alphäus 5zehn
Gebote 29, 46Ze n Geboten 16Zeit des göttlichen Zorns 34Zelot e
58Zelt d es Holophernes 54 eZremonie 23, 29Z egnis ablegt für
Gott auf Erden 14zum König David 5zwanzig Jahrhunderte 57zweiten
Erscheinen 55 Zypern 13