(Fortsetzung)
Maria Valtorta, Der Gottmensch, © Emilio Pisani,
Italien, PARVIS-Verlag, CH-1648 Hauteville, 1990
95. Die Heilung der Schwiegermutter des Petrus
S. 9
- S. 13:
(Petrus) «Ich folge dem Meister.
Ich war mit ihm in Jerusalem, und auch am Sabbat
bin ich bei ihm. Ich verliere die Zeit nicht mit Unsinn.»
- (Schwiegermutter) «Doch du verdienst nichts. Statt der
Diener des Propheten zu sein, würdest
du besser tun, wieder hierher zu kommen. So hätte wenigstens
meine Tochter, das arme Geschöpf, Verwandte,
die sie ernähren, während du den Heiligen spielst.»
- «Schämst du dich nicht, so zu sprechen vor ihn,
der dich geheilt hat?»
- «Ich kritisiere ihn nicht! Er tut sein Handwerk. Ich
kritisierte dich, weil du den Nichtstuer spielst. Übrigens,
du wirst nie ein Prophet noch ein Priester
werden. Du bist ein Dummkopf, ein Sünder und ein Nichtsnutz.»
- S. 14:
«Das Böse möchte verborgen bleiben
und dies gelingt ihm nicht immer. Doch was das Gute betrifft,
selbst wenn es verborgen bleiben möchte, um verdienstvoll
zu sein, wird es eines Tages zur Ehre Gottes aufgedeckt
»
96. Jesus predigt und wirkt Wunder im Hause Petri S. 15
97. Jesus betet in der Nacht S. 20
- S. 23:
«Das Gebet ist eine Kraft für uns
selbst und für die anderen. Durch das Gebet erreicht man
alles. Wenn die erbetene Gnade vom Vater auch nicht immer
gewährt wird, so darf man daraus nicht schliessen, es sei
ein Mangel an Liebe seitens des Vaters.
- Man muss vielmehr immer davon überzeugt sein, dass
es gemäss einer göttlichen Ordnung geschieht, die das
Geschick eines jeden Menschen zu dessen eigenem Wohle leitet.
Immer aber gibt das Gebet Frieden und seelisches Gleichgewicht,
um vielen auf uns zukommenden Dingen entgegentreten zu können,
ohne vom heiligen Wege abzukommen. Es kommt leicht vor, Petrus,
du weisst es, dass die Umgebung den Geist verdunkelt und das Herz
beunruhigt. Wie kann aber ein verdunkelter Geist und ein unruhiges
Herz Gottes Stimme vernehmen?»
- «Das ist wahr. Doch wir verstehen es nicht zu beten.
Wir können nicht so schöne Worte sagen wie du.»
- «Sagt das, was ihr könnt und wie ihr es könnt!
Es sind nicht die Worte, sondern die Beweggründe, die sie
begleiten, die dem Vater wohlgefällig sind.»
- «Wir möchten so beten, wie du betest.»
- «Ich werde euch auch beten lehren. Ich werde euch das
heilige Gebet lehren.»
- S. 22:
«Aber Petrus! Wenn alle Welt
zu mir kämme und mich hören wollte, um über die
Sünden zu weinen und die Leiden in meinem Herzen abzuladen,
um an Leib und Seele geheilt zu werden, und wenn ich mich erschöpft
im Reden, im Verzeihen, im Verschwenden meiner Macht, dann wäre
ich sehr, sehr glücklich, Petrus, dass ich nicht einmal mehr
dem Himmel nachweinen würde, wo ich im Vater war
»
98. Der Aussätzige bei Chorazim wird geheilt S. 23
99. Heilung des Gelähmten im Hause Petri in Kapharnaum
S. 27
- S. 31:
«
ein Kind, dessen Seele rein ist wie
ein schöner Morgen, dessen Gesichtlein die Wolken vertreibt
und Hoffnung weckt, dessen Liebkosungen die Tränen trocknen
und Lebenskraft einflössen? Warum ist in ihnen eine solche
Macht? In ihnen, die schwach, unreif und unwissend sind? Weil
in ihnen Gott wohnt, die Kraft und die Weisheit Gottes! Die wahre
Weisheit: sie können lieben und glauben. Sie können
glauben und wollen. Sie verstehen es, in dieser Liebe und in diesem
Glauben zu leben. Seid also wie sie: einfach, rein, liebvoll,
aufrichtig und gläubig!»
100. Der wunderbare Fischfang S. 33
- S. 33:
«Ihr folgt mir nach. Ihr liebt mich. Ihr
seid wie die Pflanzen im Frühjahr: ihr schmückt euch
mit guten Vorsätzen und Liebe. Israel ist wahrlich
an diesem Beginn meines Apostolates wie unsere liebliche Landschaft
im strahlenden Monat des Nisan.
- Dazu hört: Wie eine Glut, die zur Trockenheit führt,
wird Satan kommen, der mich beneidet, um euch mit
seinem Atem zu verbrennen. Die Welt wird kommen mit ihrem eisigen
Wind, um eure Blüten erfrieren zu lassen. Es werden die Leidenschaften
wie Stürme kommen. Der Überdruss
wird wie ein anhaltender Regen sein. Alle meine und eure Feinde
werden kommen, um unfruchtbar zu machen, was aus diesem eurem
heiligen Streben nach Gott erblühen sollte.»
101. Iskariot findet Jesus erneut im Gethsemane
und wird als Jünger angenommen S. 35
- S. 36:
«Du hast recht gesprochen. Ich habe Gott
mit mir. Ich bin sein Wort. Ich bin von den Propheten
vorausgesagt, den Patriarchen verheissen und
vom Volk erwartet. Doch warum, o Israel, bist du
so blind und taub geworden, dass du den wahren Sinn der Geschehnisse
nicht mehr lesen und sehen, hören und verstehen kannst? Mein
Reich ist nicht von dieser Welt, Judas. Gib diese
Denkweise auf! Zu Israel komme ich, um Licht und
- S. 37:
«Herrlichkeit zu bringen; doch nicht das
Licht und die Herrlichkeit dieser Welt. Ich komme, um die Gerechten
Israels ins Reich zu führen. Denn aus Israel
und mit Israel soll die Pflanze des ewigen Lebens erwachsen, deren
Mark das Blut des Herrn ist; die Pflanze, die sich über die
ganze Erde ausbreiten wird bis ans Ende der Zeiten. Aus Israel
kommen meine ersten Jünger, aus Israel
meine ersten Bekenner. Aber auch meine Verfolger, auch meine Peiniger,
auch mein Verräter
»
- «Nein, Meister! Das wird niemals geschehen. Wenn auch
alle dich verraten, ich bleibe dir treu und werde dich verteidigen.»
- «Du, Judas? Und worauf gründest du diese
deine Sicherheit?»
- «Auf meine Ehre als Mann.»
- «Diese ist verletzlicher als ein Spinnennetz. Von Gott
müssen wir die Kraft erbitten, um redlich und treu sein zu
können. Der Mensch? Der Mensch schafft menschliche Werke.
Um Werke des Geistes zu schaffen - denn dem Messias
in Wahrheit und Gerechtigkeit nachfolgen, bedeutet Werke des Geistes
schaffen - muss der Mensch absterben und neu geboren werden. Bist
du dazu fähig?»
- «Ja, Meister! Und dann
nicht ganz Israel
wird dich lieben; doch Peiniger und Verräter des Messias
wird es in Israel nicht geben; es erwartet dich seit Jahrhunderten.»
- «Es wird sie geben. Denke an die Propheten!
An ihre Worte
und an ihr Ende! Ich bin dazu bestimmt,
viele zu enttäuschen. Und du bist einer von diesen, Judas.
Du hast hier vor dir einen sanften, friedlichen Armen, der arm
bleiben will. Ich bin nicht gekommen, um mich aufzudrängen
und Krieg zu führen. Ich werden den Starken und
Mächtigen kein Reich und keine Macht streitig machen. Ich
werde nur Satan die Seelen streitig machen und bin
gekommen, die Ketten Satans mit dem Feuer meiner Liebe zu sprengen.
Ich komme, um Barmherzigkeit, Opferbereitschaft, Demut und
Enthaltsamkeit zu lehren. Ich sage dir, ich sage allen: 'Habt
keinen Durst nach menschlichem Reichtum, sondern arbeitet für
ewige Schätze!' Gib dich nicht der Illusion hin, Judas,
mich als den Besieger Roms und der herrschenden
Parteien zu sehen. Männer wie Herodes und die
Caesaren können ruhig schlafen, während
ich zu den Menschen rede. Ich bin nicht gekommen, Szepter
zu entreissen
mein ewiges Szepter ist schon bereit. Doch
keiner, der nicht Liebe ist, wie ich es bin, könnte es ergreifen.
Geh, Judas, und denke darüber nach!»
- «Weisest du mich ab, Meister?»
- «Ich weise niemand ab; denn wer abweist, liebt nicht
»
102. Jesus wirkt am Fischtor das Wunder der zerbrochenen Klingen
S. 38
- S. 39:
Von Jesus strömt eine wundervolle Kraft
aus. Zum letztenmal mahnt er: «Ich gebiete euch, macht
Schluss!»
- «Nein! Geh weg, du Hund von einem Nazarener!»
- Da hebt Jesus mit blitzendem Machtausdruck die Hände.
Er sagt kein Wort. Doch die Klingen zersplittern am Boden, als
ob sie aus Glas und auf Fels gefallen wären.
- Die beiden betrachten verwundert die nun wertlos gewordenen,
kurzen Messergriffe, die sie in den Händen halten. Die Verblüffung
betäubt ihren Zorn. Die Leute ringsum schreien ebenfalls
vor Verwunderung auf.
- «Und nun?» fragt Jesus streng. «Wo ist eure
Kraft!»
- S. 40:
«Wer nicht wohlwollend zu seinem Nächsten
ist, kann nicht Kind Gottes genannt werden und kann nicht Gott
für sich haben. Der Mensch ist nicht ein unvernünftiges
Tier, das sich wehrt und der Beute wegen beisst. Der Mensch
hat eine Vernunft und eine Seele. Die Vernunft sagt ihm, wie er
sich als Mensch zu verhalten hat. Die Seele sagt ihm, wie
man heilig lebt. Jeder, der nicht so handelt, stellt sich
unter die Tiere und fällt in die Schlingen Satans;
denn die Sünde des Zornes öffnet Satan die Tür
zum Herzen.»
- «Wer bist du, dass du solches sagst und mit deinem Willen
das Schwert vernichten kannst? Nur einer kann solche Dinge tun:
der Messias. Nicht einmal Johannes
der Täufer ist mächtiger. Bist du
vielleicht der Messias?» fragen drei oder vier?
- «Ich bin es.»
- «Du? Du, der die Kranken heilst und Gott in Galiläa
verkündest?»
- «Ich bin es!»
- «Ich habe eine alte Mutter die im Sterben liebt; rette
sie
»
103. Iskariot ist im Tempel, wo
Jesus predigt S. 42
- S. 43:
«Du bist der Meister, und ich der Jünger.»
- «Wenn du das anerkennst, weshalb willst du den Meister
belehren? Geh und gehorche! Ich gehorche meinem Vater.
Du gehorche deinem Meister! Erste Bedingung für den
Sohn Gottes: unbedingter Gehorsam ohne Widerrede in der Überzeugung,
dass der Vater nur heilige Anweisungen geben kan. Erste Bedingung
für den Jünger: dem Meister gehorchen
im Bewusstsein, dass der Meister nur gerechte Aufträge geben
kann.»
104. Jesus belehrt Judas Iskariot
S. 47
- S. 47:
Judas möchte beim Meister bleiben.
Doch der Meister lehnt ab. «Judas, ich wünsche in den
nächtlichen Stunden alleine zu bleiben. In der Nacht schöpft
mein Geist vom Vater seine Nahrung. Gebet, Betrachtung und
- S. 48:
«Einsamkeit habe ich nötiger als
materielle Nahrung. Wer für den Geist leben und andere
dazu führen will, muss das Fleisch verleugnen, ich möchte
sagen, es töten und alle seine Sorgen dem Geiste zuwenden.
Alle, du weisst es, Judas! Auch solltest du so
handeln, wenn du wirklich Gott, also dem Übernatürlichen
gehören willst.»
- «Erinnerst du dich an Salomon, Judas?
Er war weise, der Weiseste seiner Zeit. Erinnerst du dich, dass
er sagte, nachdem er alles Wissenswerte wusste: 'O Eitelkeit
der Eitelkeiten, alles ist Eitelkeit! Gott fürchten
und seine Gebote halten, das ist der wahre Mensch.' Nun sage
ich dir: es ist vernünftig den Speisen das Nahrhafte zu entnehmen,
nicht das Gift
»
- «Was soll ich lassen, Meister?»
- «Alles, von dem du weisst, dass es dich beunruhigt. Denn
Gott ist Friede, und wenn du den Weg Gottes beschreiten willst,
musst du deinen Geist, dein Herz und dein Fleisch freimachen von
allem, was nicht Frieden, sondern Beunruhigung erzeugt. Ich weiss,
dass es schwer ist, sich selbst zu erneuern; doch ich bin hier,
um dir dabei zu helfen.»
- «Doch will ich dir auf deine Fragen antworten, damit
du nicht sagen kannst, dass du meinetwegen im Irrtum geblieben
bist. Es stimmt, dass Selbstmord dem Mord
gleichkommt. Sowohl eigenes als auch fremdes Leben ist ein
Geschenk Gottes, und nur Gott, der es gegeben hat, hat das Recht,
es wieder zu nehmen. Wer sich selbst entleibt, bekennt damit seinen
Hochmut, und Gott hasst den Hochmut.»
- «Den Hochmut, sagst du? Ich würde eher meinen, die
Verzweiflung.»
- «Ist denn die Verzweiflung nicht Hochmut?
Überlege, Judas! Warum verzweifelt jemand? Entweder
weil er meint, wenn ein Unheil auf ihn
- S. 49:
«zukommt, allein damit fertig werden zu
müssen, obwohl er es nicht kann, oder weil er schuldig ist
und glaubt, dass Gott ihm nicht verzeihen könne. Ist nicht
sowohl im ersten als auch im zweiten Falle der Hochmut die Ursache?
Der Mensch, der sich selbst helfen will, hat die Demut nicht,
die Hand zum Vater auszustrecken und ihn zu bitten: 'Ich kann
nicht, doch du kannst. Hilf mir, denn auf dich hoffe und warte
ich.'»
- «Doch bestimmte Vergehen werden nicht verziehen, können
nicht verziehen werden!»
- «Du sagst es. Und es ist wahr, weil der Mensch es
so will. Doch in Wahrheit, ja in Wahrheit sage ich dir,
wenn der Schuldige selbst nach dem grössten aller Verbrechen
zu den Füssen des Vaters eilen würde - er nennt sich
deswegen Vater, o Judas, und er ist der Vater von
unendlicher Vollkommenheit - und weinend um Verzeihung bäte
und sich zum Sühnen anböte, aber ohne Verzweiflung,
dann würde der Vater ihm die Möglichkeit der Sühne
geben, um ihn der Verzeihung würdig zu machen und seine Seele
zu retten!»
- «Es ist nicht erlaubt, jemandem Gewalt anzutun, auch
nicht sich selbst. Es ist immer Unrecht. In ihrer ungenügenden
Kenntnis des Guten werden sie aber in bestimmten Fällen noch
Barmherzigkeit von Gott erhalten. Doch wenn das Wort jede Wahrheit
geklärt und mit seinem Geiste die Geister gestärkt haben
wird, von da an wird keinem mehr verziehen werden, der in Verzweiflung
stirbt. Nicht im Augenblick des besonderen Gerichtes und auch
nicht nach Jahrhunderten von Höllenqualen
beim letzten Gericht! Niemals! Ist das Härte von seiten Gottes?
Nein: Gerechtigkeit! Gott wird sagen: 'Du hast gerichtet, du,
Geschöpf, mit Verstand und übernatürlichem Wissen
begabt, von mir erschaffen mit einem freien Willen; du hast gesagt:
'Gott verzeiht mir nicht. Ich bin von ihm für immer getrennt.
Ich richte mich für meine Verfehlungen selbst. Ich werde
aus dem Leben scheiden, um den Vorwürfen zu entgehen',
ohne dabei zu bedenken, dass die Vorwürfe dich nicht mehr
erreicht hätten, wenn du dich an mein väterliches Herz
geflüchtet hättest. Und so, wie du dich gerichtet
- S. 50:
«hast, bist du jetzt! ich vergewaltige die
Freiheit nicht, die ich dir gegeben habe.'
- So wird der Ewige dem Selbstmörder antworten. Denke daran,
Judas! Das Leben ist ein Geschenk und muss geliebt
werden. Doch was für ein Geschenk ist es? Ein heiliges Geschenk!
Daher soll es auf heilige Weise geliebt werden. Das Leben dauert,
solange der Körper die Kraft dazu hat. Dann beginnt das grosse
Leben. Das ewige Leben. Voller Seligkeit für die Gerechten,
voller Qualen für die Ungerechten. Ist das Leben Zweck
oder Mittel? Es ist Mittel! Es dient zum Endziel, das Ewigkeit
heisst. Also geben wir dem Leben das, was ihm genügt,
um sich zu erhalten und dem Geiste zu dienen zur Erreichung seines
Zieles.
- Enthaltsamkeit des Fleisches mit all seinen Begierden - allen!
Enthaltsamkeit des Geistes mit all seinen Wünschen - allen!
Enthaltsamkeit des Herzens mit all seinen Leidenschaften, die
menschlich sind. Ungehemmt bleibe jedoch der Auftrieb der Leidenschaften,
die des Himmels sind: die Liebe zu Gott und dem Nächsten;
des Willens, Gott und dem Nächsten zu dienen; des Gehorsams
gegenüber dem Wort Gottes; des Heldentums im Guten und in
der Tugend.»
- «Ich habe verstanden, es genügt mir. Aber es ist
sehr schwer, in die Tat umzusetzen, was ich verstanden habe. Du
kannst es, weil du heilig bist. Doch ich
Ich bin ein Mensch,
jung und voller Lebenskraft!»
- «Ich bin für die Menschen gekommen, Judas.
Nicht für die Engel. Diese brauchen keinen Meister.
Sie sehen Gott
Ich bin für die Menschen gekommen;
um aus Menschen Engel zu machen.
- Der Mensch war die Krone der Schöpfung.
Er hatte vom Engel den Geist und vom Tier die volle
Schönheit in all ihren leiblichen und moralischen Aspekten.
Kein anderes Wesen kam dem Menschen gleich. Er war der König
der Erde, wie Gott der König des Himmels ist, und eines Tages,
am Tag, an dem er zum letzten Male auf der Erde eingeschlafen
wäre, hätte er mit dem Vater im Himmel König sein
können.
- Satan hat dem Mensch-Engel die
Flügel ausgerissen und ihm Raubtier-
- S. 51:
«glieder und eine Gier nach
Unreinem gegeben; er hat aus ihm etwas gemacht, das man nicht
Mensch, sondern Mensch-Dämon nennen sollte.
- Ich bin 30 Jahre alt, Judas. Ich habe nicht in
einer Höhle auf einem Berg gelebt, sondern unter Menschen;
und wenn ich am einsamsten Ort der Erde gelebt hätte, glaubst
du, dass ich vor Versuchungen verschont geblieben wäre? Alle
haben wir in uns das Gute und das Böse. Alles tragen wir
in uns. Über dem Guten schwebt der Hauch Gottes und belebt
es wie ein Weihrauchfass, voll von wohltuendem, heiligem Weihrauch.
Auf das Böse bläst Satan und entzündet
es zu einem verderblichen Feuer. Doch der aufmerksame Wille
und das unablässige Gebet sind wie feuchter Sand für
das höllische Feuer; sie löschen und ersticken es.»
- «Aber, wenn du noch nie gesündigt hast, wie kannst
du dann die Sünder beurteilen?»
- «Ich bin Mensch und bin Sohn Gottes. Was ich als Mensch
nicht erkennen oder nur schwer beurteilen könnten, erkenne
und beurteile ich als Sohn Gottes.»
- «Also, die Versuchung nagt wie dieses Verlangen, Judas.
Satan lässt es heftiger, deutlicher und verführerischer
werden als jede vollbrachte Tat. Die Tat befriedigt, manchmal
ekelt sie an; die Versuchung aber lässt nicht nach, sondern
bringt wie ein gestutzter Baum üppigeres Laub hervor.»
- «Hast du noch nie nachgegeben?»
- S. 52:
«Ich habe nie nachgegeben.»
- «Wie ist es dir gelungen?»
- «Ich habe gesagt: 'Vater, führe mich nicht in Versuchung!'»
- «Was, du der Messias, der Wunder wirkt,
du hast den Vater um Hilfe gebeten?»
- «Nicht nur um Hilfe, ich habe ihn gebeten, mich nicht
in Versuchung zu führen. Glaubst du, weil ich ICH bin, kann
ich auf den Vater verzichten? O nein!»
- «
und es wäre eine Unterkunft, die deiner
würdiger wäre.»
- «Glaubst du? Ich glaube nicht. Das Würdige und das
Unwürdige gibt es in allen Ständen. Und ohne gegen
die Liebe fehlen zu wollen, sondern um der Gerechtigkeit willen,
sage ich dir, dass der Unwürdige, der böswillige Unwürdige,
sich oft unter den Grossen befindet. Es ist nicht nötig
und nützt nichts, mächtig zu sein, um gut zu sein oder
um die Sünden vor Gott verbergen zu können. Alles
muss unter meinem Zeichen umgekehrt werden. Und gross wird nicht
der Mächtige sein, sondern der Demütige und Heilige.»
105. Jesus begegnet Johannes des Zebedäus
im Garten Gethsemane S. 53
- S. 55:
«Warum seufzt du, Meister?»
- «Weil die Engel den Tempel
verlassen haben. Sein Aussehen von Reinheit und Heiligkeit
ist nur der Mauer geblieben. Jene, die ihm dieses Aussehen auch
in der Seele verleihen sollten - denn jeder Ort hat seine Seele,
das heisst, er besitzt den Geist, zu dem er erhöht worden
ist, und der Tempel hat oder sollte als Seele das Gebet und die
Heiligkeit haben - sind die ersten, die sie ihm nehmen. Man
kann nicht geben, was man nicht besitzt, Johannes!
Und wenn dort auch sehr viele Priester und Leviten
leben, so ist nicht einmal ein Zehntel davon fähig, der heiligen
Stätte Leben zu verleihen. Sie bringen nur Tod. Sie
übertragen ihren eigenen geistigen Tod auf das Heilige.
Sie haben nur die Formeln, doch nicht deren Leben.
Sie sind Leichen, die einzig durch die Verwesung, die sie aufbläst,
warm bleiben.»
106. «Johannes, der Stammvater aller,
die sich als Hostien hingeben aus Liebe zu mir» S. 58
- S. 59:
«Ich und meine Mutter sind die erhabendsten
Opferhostien. Uns erreichen ist schwer, ja
unmöglich, denn unser Opfer bestand in einer totalen Bitternis.
Doch mein Johannes! Er ist die Hostie, die von
allen Arten der mich Liebenden nachgeahmt werden kann: Jungfrauen,
Märtyrer, Bekenner, Verkünder des
Evangeliums, Diener Gottes und der Gottesmutter,
Aktiver und Kontemplativer; er
ist das Beispiel für alle! Er ist der mich Liebende!»
107. Jesus und Judas Iskariot begegnen
Simon dem Zeloten und Johannes S. 59
108. Jesus, Johannes, Simon und
Judas gehen nach Bethlehem S. 63
- S. 65:
(Simon der Zelote)
«Als ich in den langen Stunden der Verfolgung und dann in
der Abgeschiedenheit litt; als ich geflohen war und mich in den
Höhlen der wilden Tiere verbarg und mit ihnen Nahrung und
Lager teilte, um der römischen Gewalt und vor allem der Angeberei
falscher Freunde zu entgehen; als ich den Tod erwartend schon
den Geruch des Grabes in meiner Höhle der Aussätzigen
um mich spürte, wieviel habe ich da nachgedacht und gesehen.
Ich habe die wahre Gestalt des Messias gesehen:
deine, Meister; demütig und gut; deine Meister und König
des Geistes; deine, o Christus, Sohn des Vaters,
der uns zum Vater führt und nicht in die Paläste aus
Staub, nicht zu Göttern des Schlammes
Du
oh, es fällt mir leicht, dir nachzufolgen, weil
- verzeih meine Kühnheit, die sich gerecht nennt - weil ich
dich sehe, wie ich dich gedacht habe; ich erkennen dich wieder,
sofort habe ich dich wiedererkannt. Es ist nicht ein 'Dich-Erkennen',
sondern ein 'Wiedererkennen' des Einen, den die Seele bereits
kannte
»
- «Deswegen habe ich dich berufen
und deshalb nehme
ich dich mit auf diese meine erste Reise durch Judäa.
Ich will, dass du mich vollends wiedererkennst
und ich
will, dass auch diejenigen, welche noch nicht das Alter haben,
um durch ernsthafte Betrachtung zur Wahrheit zu gelangen, erfahren,
wie sich die Ankunft ihres Meisters in seiner Zeit vollzogen hat.»
109. Jesus und die Hirten Elias, Levi
und Joseph S. 66
- S. 69:
(Was die unschuldigen Kinder
im Gemetzel des Herodes betrifft, beträgt die
genaue Zahl zweiunddreissig. In der Stadt Bethlehem
selbst wurden achtzehn und in der näheren Umgebung vierzehn
getötet. Unter den Getöteten waren auch sechs Mädchen,
die nicht als solche von den Häschern erkannt wurden, da
Mädchen und Knaben auf gleicher Art gekleidet waren. Auch
geschah alles im Dunkel der Nacht und wurde sehr rasch vollzogen.
Wie es immer vorkommt, übertreibt auch der Bauer hier und
entstellt den wahren Sachverhalt. Auf diese Weise sind viele falsche
Legenden entstanden und haben die Wahrheit verdunkelt.»
- S. 70:
«Denn der Fluch ist im Gesetz der Liebe
nicht erlaubt. Fluch zieht Fluch nach sich.»
- S. 71:
«Und sagen die Prophezeiungen
nicht, dass er den Heiden als 'ein grosses Licht'
kundgetan werden soll? Könnte der Stern, den die Weisen gesehen
haben, nicht der Stern Jakobs gewesen
sein, das gross Licht der beiden Weissagungen
des Bilean und des Isaias?
- Und steht in den Weissagungen nicht auch
der Kindesmord von Bethlehem,
befohlen von Herodes? 'Einen Schrei vernahm man
in der Höhe
Es ist Rachel, die um ihre
Kinder weint.'»
- S. 72:
«Mann, ich sage dir, hasse nicht! Wünsche
nicht, Böses zu tun! Hier gibt es keine Schuld. Doch, selbst
wenn es eine gäbe, müsstest du verzeihen. Im Namen Gottes
musst zu verzeihen. Sage es auch den anderen in Bethlehem!
Wenn der Hass von euren Herzen gefallen ist, wird der Messias
kommen. Dann werdet ihr ihn erkennen, denn er lebt. Er war
schon auf dieser Welt, als der Kindermord geschah. Ich sage es
euch! Nicht die Hirten und Weisen sind
schuldig, sondern der Satan hat den Mord verursacht.
Der Messias ist euch hier geboren worden und ist gekommen, um
dem Land seiner Väter das Licht zu bringen. Als Sohn der
jungfräulichen Mutter aus dem Geschlechte Davids
erschloss er auf den Ruinen des Hauses Davids der Welt den Strom
der ewigen Gnaden und das ewig Leben.»
- S. 73:
«Weine nicht, mein Johannes!
Dieses Mal und noch unendliche viele Male wirst du dir sagen müssen:
'Er war das Licht, das kam, um in der Finsternis zu leuchten,
doch die Finsternis hat es nicht begriffen. Er kam in die Welt,
die durch ihn erschaffen worden war, doch die Welt hat ihn nicht
erkannt. Er kam in seine Stadt, in sein Haus, und die Seinige
nahmen ihn nicht auf.' Oh, weine nicht so!»
- «Und doch, Freunde: hier wurde von der Jungfrau in
der Nacht des 25. des Monats Encenie Jesus Christus,
der Emmanuel, das Wort Gottes, geboren, das aus Liebe zu den Menschen
Fleisch geworden ist. ICH, der ich zu euch spreche! Auch damals
wie heute war die Welt taub für die Stimmen des Himmels,
die zu den Herzen sprachen
»
- S. 75:
Simon ist in die Knie gesunken. Johannes
geht zur Futterkrippe und legt sein Haupt weinend in sie. Judas
ist entsetzt, doch dann siegt die Rührung, und ohne auf sein
schönes Gewand zu achten, wirft er sich auf die Erde, nimmt
den Saum des Kleides Jesu und küsst ihn und schlägt
sich an die Brust mit den Worten: «Oh, guter Meister, hab
Erbarmen mit der Blindheit deines Dieners! Mein Hochmut schwindet
dahin
Ich sehe dich, wie du bist. Nicht der König,
so wie ich ihn mir vorstellte, sondern der ewige Fürst, der
Vater der zukünftigen Zeit, der König des Friedens.
Erbarmen, mein Herr und mein Gott
Erbarmen!»
- «Kommt hierher aufs Heu! Hört zu
» Und
Jesus erzählt von der Nacht der Geburt. «Als für
die Mutter die Zeit gekommen war, da sie das Kind gebären
sollte, wurde auf Anordnung des Caesar Augustus
vom kaiserlichen Delegaten Publius Sulpitius Quirinius
- während Sentius Saturninus Statthalter
von Palästina war - bekanntgemacht,
dass alle Bewohner des Kaiserreiches gezählt werden sollten
»
110. Jesus in der Herberge von Bethlehem -
Er predigt auf den Trümmern von Annas Haus S. 76
111. Jesus und die Hirten Elias, Levi
und Joseph S. 84
- S. 85:
(ein Hirte) «Weil er der Erlöser,
der Messias war und Herodes es töten
wollte. Ich war hier, als es mit dem Vater und der Mutter verschwand.
Als ich zurückkam und von dem Kindermord hörte
denn auch ich hatte Kinder (ein Seufzer), Herr, und eine Frau
(ein Seufzer), und ich musste erfahren, dass sie getötet
worden waren (ein weiterer Seufzer). Doch ich schwöre dir
beim Gott Abrahams: ich zitterte mehr um ihn als
um mein eigenes Fleisch und Blut. Ich erfuhr, dass sie hatten
fliehen können, aber nichts
- S. 86:
«weiter. Mir ward nicht einmal erlaubt, die
ermordeten Kinder an mich zu nehmen
und die Steine flogen
auf mich zu wie auf einen Aussätzigen,
einen Unreinen, und ich wurde als Mörder verfolgt. Ich musste
in die Wälder flüchten und wie ein Wolf leben, bis ich
einen neuen Herrn gefunden hatte. Oh, Anna ist nicht mehr
Das Leben ist hart und grausam! Wenn ein Schaf verunglückt,
wenn der Wolf ein Lamm zerreisst, und ich dafür auch bis
aufs Blut geprügelt oder um den kargen Lohn betrogen werde;
wenn ich in den Wäldern für andere arbeiten muss und
irgend etwas passiert und ich dann auch noch bezahlen muss, stets
das dreifache des Wertes: all das macht mir nicht aus. Ich habe
zum Allerhöchsten gesagt: 'Lass mich deinen Messias
sehen, lass mich wenigstens wissen, ob er lebt
dann hat
alles andere keine Bedeutung für mich'. Herr, ich habe dir
gesagt, wie ich von den Bethlehemiten behandelt
worden bin und wie mein Arbeitgeber mit mir umgeht. Ich hätte
Böses mit Bösem vergelten können, um nicht unter
meinem Arbeitgeber Not leiden zu müssen. Aber ich wollte
nur verzeihen, leiden, ehrbar sein; denn die Engel
hatten gesagt: 'Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den
Menschen auf Erden, die guten Willens sind.'»
112. Jesus in Jutta beim Hirten Isaak S. 90
- S. 91:
«Man kann überall für die Toten
beten. Es ist das Gebet des Geistes, für den Geist dessen,
der uns verbunden war, zum vollkommenen Geist, der Gott und überall
ist. O heilige Freiheit alles Geistigen! Keine Entfernungen, keine
Exile, keine Kerker, keine Gräber
Nichts Trennendes
oder Beengendes in einer schmerzlichen Ohnmacht für alles,
was ausserhalb und über den Ketten des Fleisches liegt. Ihr
geht mit eurem besten Teil zu euren Lieben, und sie kommen mit
ihrem besten Teil zu euch. In dieser Vereinigung der Geister,
die sich lieben, kreist alles um den ewigen Feuerball, um Gott,
den vollkommenen Geist, Schöpfer alles Geschaffenen. Und
alles, was war, ist und sein wird, wird Liebe, die euch liebt
und euch zu lieben lehrt
»
- S. 92:
Elias betritt das Haus
wie ein Blitz: «Isaak, ich bin es!»
- «Du? Dich habe ich nicht erwartet. Du warst beim letzten
Mondwechsel hier.»
- «Isaak, Isaak, weisst du, weshalb ich komme?»
- «Nein! Du bist aufgeregt, was geht vor?»
- «Ich habe Jesus von Nazareth
gesehen; er ist ein Mann geworden und nunmehr ein Rabbi. Er hat
mich aufgesucht
und nun will er dich sehen. Oh, Isaak,
geht es dir schlecht?»
- Isaak ist zusammengefallen, als läge er im
Sterben. Doch dann rafft er sich zusammen.
- «Nein, es war nur die Nachricht. Wo ist er jetzt? Wie
ist er? Oh, könnte ich ihn sehen!»
- «Er ist drunten im Tal. Er schickt mich, dir zu sagen:
'Komm, Isaak, ich will dich sehen und segnen.' Nun
werde ich jemanden suchen, der mir hilft, dich zu ihm zu tragen.»
- «Hat er genau das gesagt?»
- «Ja, genau das. Aber was machst du denn?»
- «Ich gehe.»
- Isaak wirft die Decken zurück, bewegt die
leblosen Beine, wirft sie vom Strohsack, stellt sie auf den Boden
und steht etwas unsicher und wankend
- S. 93:
auf. All das geschieht in einem Augenblick unter
den aufgerissenen Augen des Elias, der nun
endlich begreift und schreit
- (Isaak) «
Auch wenn ich nicht geheilt
worden wäre, wäre ich glücklich, dich zu sehen.
Wie konnte ich soviel Gnade bei dir finden?»
- «Durch deinen Glauben und deine Geduld, Isaak.
Ich weiss, wieviel du gelitten hast.»
113. Jesus in Hebron - Das Haus des Zacharias - Aglaia
S. 98
- S. 99:
«Kinder seid ihr, arme Menschen! Und ich
bin hier, euer Meister, um aus euch Erwachsende zu machen, die
imstande sind, das Wahre vom Falschen, das Gute vom Bösen
und das Bessere vom Guten zu unterscheiden. Hört mich also
an!
- Was ist das Leben? Es ist eine Zeit des Wartens, ich möchte
sagen, der Vorhof der Limben, den Gottvater euch gibt, um eure
Natur als gute Kinder oder als Entartete zu prüfen, und euch
in Anbetracht eurer Werke eine Zukunft zu bereiten, die ohne Warten
oder Prüfungen sein wird. Und sagt mir: wäre es
gerecht, wenn einer, weil er das seltene Glück gehabt hat,
die Art zu erkennen, Gott in besonderer Weise zu dienen, auch
noch beständiges Glück im ganzen Leben hätte? Glaubt
ihr nicht, dass er schon viel erhält und sich glücklich
nennen darf, auch wenn er, menschlich gesehen, nicht glücklich
ist? Wäre es nicht ungerecht, wenn einer, der schon das Glück
einer göttlichen Kundgebung im Herzen und ein ruhiges Gewissen
hat, welches dies bestätigt, obendrein noch irdische Ehren
und Güter hätte? Wäre das nicht ungerecht und unklug?»
- S. 103:
(Aglaia) «Ich bin verloren!»
- «Ich bin derjenige, der die Verlorenen sucht
»
- «Ich bin tot.»
- «Ich bin der, der das Leben gibt.»
- «Ich bin schmutzig und verlogen.»
- «Ich bin die Reinheit und die Wahrheit.»
- «Du bist auch die Güte, du, der du mich nicht ansiehst,
mich nicht anrührst und mich nicht in den Staub trittst.
Habe Erbarmen mit mir!»
- «Zuerst sollst du Mitleid mit dir, mit deiner Seele haben.»
- «Was ist die Seele?»
- «Die Seele ist das, was den Menschen Gott ähnlich
macht und nicht
- S. 104:
«einem Tier. Das Laster, die Sünde
tötet sie, und wenn sie tot ist, wird der Mensch zum abstossenden
Tier.»
114. Jesus in Kerioth - Tod Des alten Saul S.
105
- S. 108:
«Warum sollte ich mich so weit erniedrigen
und aus mir nur einen Mächtigen der Erde machen, einen, der
danach strebt, mächtig zu werden? Verstehst du denn
nicht, dass dies für meine Sendung eine Beleidigung und ein
Hindernis wäre? Ja, verneine dies nicht. Ein Hindernis!
Israel ist Rom unterworfen. Du weisst,
was geschieht, wenn sich einer gegen Rom erhebt und als Volksführer
auftritt und damit den Verdacht erweckt, einen Volksaufstand anzuzetteln.
Du hast doch gerade in diesen Tag oft genug gehört, was alles
geschah, weil ein Kind als künftiger König - nach weltlichen
Begriffen - bezeichnet worden war. Und du! Und du!
- Was erwartest du von meiner menschlichen Herrschaft? Was erhoffst
du dir? Ich habe dir genug Zeit gegeben, darüber nachzudenken
und zu entscheiden. Ich habe seit dem ersten Zusammentreffen klar
mit dir gesprochen. Ich habe dich sogar abgelehnt, weil ich wusste:
weil ich weiss, lesen und sehen kann, was in dir vorgeht. Warum
willst du mir folgen, wenn du nicht so werden willst, wie Ich
es verlange? Geh fort, Judas! Schade nicht dir
und mir! Geh, es ist besser für dich. Du bist für diese
Aufgabe nicht geeignet. Sie fordert zuviel von dir. In dir
steckt Stolz, dreifache Begehrlichkeit, Anmassung
auch
deine Mutter scheint dich zu fürchten. Ferner neigst du zur
Lüge. Nein, nein, so darf mein Jünger
nicht sein, Judas. Ich hasse dich nicht; ich verfluche dich nicht.
Ich sage dir nur, und dies mit dem Schmerz eines Sehenden, der
jemand, den er liebt, nicht ändern kann! Ich sage dir nur:
geht deines Weges, such deinen Platz in der Welt; das ist es doch,
was du willst; aber trenne ich von mir!
- Mein Weg, mein Königreich
oh, welche Bedrängnis
verbirgt sich in ihm! Weisst du, wo ich König sein werde?
Weisst du, wann ich zum König ernannt werde? Wenn ich auf
einem Holz der Schmach und Schande erhöht sein werde, wo
der Purpur mein Blut, die Krone ein Kranz von Dornen, meine Flagge
ein Schild der Verhöhnung, die Posaunen, Orgeln und Harfen
die Schmähungen eines ganzen Volkes - meines - Volkes sein
werden. Und weisst du auch, auf wessen Betreiben all dies geschehen
wird? Auf das Betreiben eines Mannes, der mich nicht verstanden
hat; der nichts verstanden hat; dessen Herz aus Bronze ist, in
dem der Hochmut, die Sinnlichkeit und der Geiz sich eingenistet
haben und mit ihnen ein Gewimmel von Schlangen dazu dienen, für
mich zur Kette und für ihn zum Fluch zu werden
Die
anderen kennen mein Los nicht in so klarer Weise. Ich bitte dich,
sage ihnen nichts. Es soll zwischen mir und dir bleiben. Übrigens,
es ist kein Tadel, und du sollst darüber schweigen und nicht
sagen: 'Ich bin getadelt worden'. Hast du begriffen, Judas?»
- Judas ist beschämt und glutrot. Er steht
verwirrt und gesenkten Hauptes vor Jesus. Dann fällt er auf
die Knie und legt sein Haupt auf die Knie Jesu und weint: «Ich
liebe dich, Meister! Ich bin hochmütig und schwerfällig,
aber schicke mich nicht weg
Nein, Meister. Es soll das
letztemal sein, das ich gefehlt habe.»
- S. 111:
«Volk von Kerioth! Das Wort
Gottes spricht. Hört mich an! Derjenige, der zu euch spricht,
ist nur das Wort Gottes. Seine Souveränität stammt vom
Vater und wird zum Vater zurückkehren, nachdem es Israel
die Frohe Botschaft verkündet haben wird. Die Herzen und
die Seelen mögen sich der Wahrheit öffnen, damit man
nicht im Irrtum verharre und keine Verwirrung aufkomme.
- Isaias (9,4-5) hat gesagt: 'Im Kampf
werden dröhnende Stiefel und blutbefleckte Mäntel vom
Feuer verzehrt werden. Denn ein Kind wird uns geboren und ein
Sohn uns geschenkt, auf dessen Schultern die Herrschaft ruht.
Sein Name ist: der Wunderbare, der Ratgeber, Gott, der Starke,
der Vater zukünftiger Zeiten, der Friedensfürst!'
Dies ist mein Name! Lassen wir den Caesaren und
den Tetrarchen ihre Beute. Ich auch werde auf
Raub ausgehen; aber auf keinen Raub, der Strafe durch das Feuer
verdient. Im Gegenteil, ich werde dem Feuer Satans
Beute um Beute entreissen und sie ins Reich des Friedens bringen,
dessen Fürst und Vater ich bin für ewige Zeiten.»
- S. 112:
«Ebenso muss auch Liebe mit Liebe vergolten
werden, Enthaltsamkeit muss vorhanden sein, um die Reinheit zu
bewahren, Ausdauer, um treu zu bleiben, Festigkeit, um nicht nachzugeben.
Dann wird heute der Stein gebracht, morgen das Holz: heute das
Opfer und morgen das Werk und der Bau. Immerzu muss in euch am
Tempel Gottes gebaut werden.
- Der Meister, der Messias, der König
des ewigen Israel, des ewigen Gottesvolkes,
ruft euch. Doch er will, dass ihr für das Werk rein seid.
Nieder mit dem Hochmut! Gott die Ehre! Weg mit den menschlichen
Gedanken. Gottes ist das Reich. Ihr Demütigen, sagt mit
mir: 'Dein sind alle Dinge, Vater. Dir gehört alles, was
gut ist. Lehre uns, dich kennenzulernen und dir in Wahrheit zu
dienen.' Sagt: 'Wer bin ich?' Und ihr werdet erkennen, dass
ihr erst dann etwas seid, wenn ihr eine gereinigte Wohnung seid,
in welche Gott niedersteigen und sich in ihr ruhen kann.
- Ihr, die ihr alle Pilger und Fremdlinge auf dieser Erde seid,
schliesst euch zusammen und geht dem verheissenen Reiche entgegen!
Der Weg sind die Gebote, die nicht aus Furcht vor der Strafe,
sondern aus Liebe zu Gott, dem heiligen Vater, gehalten werden
müssen. Die Bundeslade ist ein vollkommenes
Herz, die das nahrhafte Manna der Weisheit enthält,
aus der der Zweig des guten Willens erblüht. Und damit das
Haus hell sei, kommt zum Licht der Welt! Ich bringe es euch. Ich
bringe euch das Licht. Nichts als das! Ich besitze keine Reichtümer
und verspreche keine weltlichen Ehren. Doch ich besitze alle übernatürlichen
Reichtümer meines Vaters; denen, die Gott in Liebe und Nächstenliebe
dienen, verspreche ich den ewigen Ruhm des Himmels.»
- «Meister
bist du der König Israels?
So hat man uns gesagt
»
- S. 113:
«Ich bin es.»
- «Aber du hast gesagt
»
- «Dass ich die Reichtümer der Welt weder besitze
noch sie verspreche. Ich kann nur die Wahrheit sagen. So ist es!
Ich kenne eure Gedanken. Doch der Irrtum kommt von einer falschen
Auslegung und von eurer sehr grossen Achtung vor dem Allerhöchsten.
Es wurde euch gesagt: 'Der Messias kommt', und
so habt ihr, wie viele in Israel, gedacht, dass Messias
und König ein und dasselbe sei. Erhebt euren Geist
zu Höherem! Betrachtet den schönen Sommerhimmel!
Ihr meint, er ende dort am Horizont, dort, wo die Luft wie Saphir
leuchtet. Nein. Dahinter sind noch andere, reinere Sphären,
noch klarere Himmelbläue, bis hin zu der unvorstellbaren
des Paradieses, in das der Messias die im Herrn verstorbenen Gerechten
hinführen wird. Derselbe Unterschied besteht zwischen dem
messianischen Königtum,
so wie der Mensch es sich vorstellt, und dem wirklichen, das rein
göttlich ist.»
- (ein Greis) «Ja, ich erkenne dich wie du bist, du in
diesem Gewande der
- S. 114:
«Barmherzigkeit, dem Fleisch, das du angenommen
hast. Ich sehe dich! Hört die Stimme dessen, der im Sterben
das Licht Gottes sehen darf!
- Ich sehe ihn: den Erwählten, den Höchsten, den Vollkommenen,
der herniedergestiegen ist mit der Kraft der Liebe und zurückkehren
wird zur Rechten des Vaters, um eines zu sein mit ihm. Doch seht!
Nicht als Stimme und körperloses Sein, wie Moses
den Allerhöchsten sah und wie nach der Genesis
die ersten Menschen ihn kannten, wenn sie im Abendwind mit ihm
sprachen. Als Mensch sehe ich ihn zum Ewigen emporsteigen. Leuchtende,
strahlende Gestalt, göttliche Person! O Schönheit des
Gottmenschen! Er ist der König! Ja, er ist der König!
Nicht Israels, sondern der Welt! Vor ihm verneigen
sich die Könige der Erde, und alle Szepter
und Kronen sind nichts im Glanz seines Szepters und seiner Edelsteine.
Ein Diadem trägt er auf der Stirne. Ein Szepter hat er in
der Hand. Auf der Brust trägt er eine Rationale
(hohepriesterliches Gewandstück); Perlen und Rubine von einer
nie gesehene Pracht. Flammen lodern aus ihm wie aus einem erhabenen
Herd. An den Handgelenken hat er zwei Rubine, und ein Band von
Rubinen umschlingt seine heiligen Füsse: Licht, Licht aus
Rubinen! Schaut, ihr Völker, der ewige König! Ich sehe
dich! Ich sehe dich! Ich erhebe mich mit dir
O Herr, unser
Erlöser! Das Licht vermehrt sich im Auge
meiner Seele
Der König ist mit seinem Blute geschmückt!
Der Kranz ist eine blutige Dornenkrone
das Szepter ist ein Kreuz
Welch ein Mensch!
Du bist es, Herr
Durch deinen Opfertod habe Erbarmen mit
deinem Diener! Jesus, deiner Barmherzigkeit empfehle ich meinen
Geist.»
115. Jesus mit den Hirten auf dem Rückweg nach Hebron
S. 115
- S. 118:
«Doch nun musst du in die Dörfer gehen,
in die ich dich senden werde. Da brauchst du es. Der Arbeiter
hat Anspruch auf seinen Lohn, auch wenn er für die Seelen
arbeitet.
»
- S. 119:
(Jesus über Aglaia) «In
ihr sind schon viele Funken vorhanden, um ein Feuer zu einfachen,
in dem ihre Laster verbrennen können, um ihre Seele durch
die Reue wieder jungfräulich werden zu lassen
Diese Frau ist wie das Mehl. Ein Mehl, in das der Böse sein
höllisches Pulver hineingemischt hat
Es müssen
zuerst geduldig die Kleie, die Asche, die Steine und der Sand
aus dem Mehl ausgesiebt werden. Die Barmherzigkeit geht vorüber
und bietet das Sieb an
Vorerst kurze, fundamentale Wahrheiten.
Sie sind nötig für den, der im Netz der vollständigen
Unkenntnis, des Lasters und des Heidentums gefangen
ist. Wenn die Seele sie annimmt, beginnt die erste Reinigung.
Die zweite erfolgt durch das Sieb der Seele selbst, die ihr
Sein mit dem Sein dessen vergleicht, der sich geoffenbart
hat. Sie empfindet Abscheu über sich selbst. Nun beginnt
ihre eigene Arbeit. Nach den Steinen, dem Sand und der Asche
wird
- S. 120:
«aus dem Mehl ausgeschieden, das nicht fein
genug gemahlen ist, um gutes Brot zu geben. Jetzt ist alles
bereit. Nun kommt die Barmherzigkeit noch einmal vorbei, versenkt
sich in das vorbereitete Mehl
auch dieses ist noch Vorbereitung,
Judas
lässt es aufgehen und wird Brot.
Doch es ist ein langer Werdegang und erfordert den 'Willen'
der Seele.
- Die Frau hat schon das Wenige in sich, das ihr gerechtermassen
zu geben war und ihr helfen kann, ihre Aufgabe zu erfüllen.
Lassen wir sie dabei ungestört, da sie den Willen dazu hat.
Alles stört eine Seele, die an sich arbeitet; die Neugier,
der ungeordnete Eifer, der Starrsinn, wie auch die übertriebene
Frömmigkeit.»
- (Elias) «
Aber sie glauben
und überzeugen sich nicht; sie wollen nur Johannes
den Täufer. Er ist ihr Heiliger, und sie
wollen keinen anderen als ihn.»
- «Eine Sünde, die vielen Ländern und vielen
Gläubigen gemeinsam ist, in der Gegenwart und der Zukunft.
Sie blicken auf den Arbeiter und nicht auf den Herrn, der den
Arbeiter gesandt hat. Sie erbitten vom Arbeiter etwas, ohne
zu sagen: 'Sag dies deinem Herrn!' Sie vergessen, dass es den
Arbeiter gibt, weil es den Arbeitgeber gibt, und dass dieser den
Arbeiter anlernt und ihn zum Arbeiten befähigt. Sie vergessen,
dass der Arbeiter
- S. 121:
«vermitteln, dass aber nur einer entscheiden
kann: der Herr! In diesem Falle Gott und sein 'Wort' mit ihm.
Das ist nun einmal so. Das 'Wort' empfindet darüber Schmerz,
aber keinen Groll. Lasst uns gehen.»
116. Jesus auf dem Berg des Fastens und am Felsen der Versuchung
S. 121
- S. 123:
«Doch der Vater tut euch in eurem Königsein
keine Gewalt an. Ein gefangener König ist nicht mehr König;
er ist ein Verworfener. Ihr seid Könige, weil ihr in eurem
kleinen individuellen Bereich frei seid: in eurem Ich. In
ihm könnt ihr machen, was ihr wollt und wie ihr es wollt.
Euch gegenüber und an den Grenzen eures kleinen Reiches
habt ihr einen königlichen Freund und zwei feindliche Mächte.
Der Freund zeigt euch die Regeln, die er gegeben hat, um diejenigen,
die ihm gehören wollen, glücklich zu machen. Er zeigt
die Regeln, er, der Weise und Heilige, damit ihr, wenn ihr wollt,
sie befolgen und ewige Herrlichkeit verdienen könnt. Er sagt
euch! Das sind sie! Mit ihnen ist euch der ewige Sieg gewiss!
Die beiden feindlichen Mächte sind Satan und
das Fleisch. Das Fleisch seid ihr und die Welt. Also die
Pracht und die Verführungen der Welt, der Reichtum, die Feste,
die Ehren, die Macht, die man von der Welt und in ihr haben
kann und die nicht immer ehrbar sind und nicht immer in ehrbarer
Weise benützt werden, wenn sie einem aus mannigfaltigen Gründen
zufallen. Satan, der Gebieter über das Fleisch und die
Welt, wirbt für die Welt und das Fleisch. Auch er
hat seine Regeln. Und wie hat er sie! Und da das Ich vom Fleisch
umgeben ist, und das Fleisch das Fleisch anzieht wie der Magnet
die Metallspäne, und da der Gesang des Verführers süsser
als das Klagen der verliebten Nachtigall im Mondenschein und im
Dufte der Rosen ist, so ist es leichter, diese Regeln zu befolgen,
sich diesen Mächten zuzuwenden und zu ihnen zu sagen: 'Ihr
seid meine Freunde, tretet ein!'
- Tretet ein
Habt ihr je einen Verbündeten gesehen,
der immer anständig blieb und nicht einen Prozent verlangte
für die gebotene Hilfe? So machen es die Mächte. Sie
treten ein
und werden zu Herrschern. Zu Herrschern? Nein,
zu Polizisten! Sie binden euch, o Menschen, an ihre
- S. 124:
«Galeerenbank, sie ketten euch an und
lassen euch das Haupt vom Joch nicht mehr erheben, und wenn ihr
versucht, euch loszureissen, dann schneiden sie euch mit den Ruten
ins Fleisch. Entweder ihr lasst euch verwunden, bis ihr nur
noch ein elender Haufen zerschlagenes Fleisch seid, so unnütz,
dass ihre grausamen Füsse euch wegstossen, oder ihr sterbt.
Wenn ihr euch dieses Martyrium auferlegt, ja ihr
selbst es euch auferlegt, dann kommt die Barmherzigkeit, die einzige,
die sich dieses abstossenden Elends erbarmt, vor dem die Welt
- einer ihrer Gebieter - sich nun ekelt und auf das der andere
Gebieter, der Satan, seine Rachepfeile schiesst. Die
Barmherzigkeit, die einzige, die sich erbarmt, kommt, sich beugt,
aufrichtet, pflegt, heilt und sagt: 'Komm, fürchte dich nicht.
Habe keine Angst, deine Wunden sind nur noch Narben; doch sie
sind so zahllos, dass du erschrecken würdest, so sehr entstellen
sie dich. Ich beachte sie nicht. Ich blicke auf deinen Willen.
Dieses guten Willens wegen fällst du mir auf. Darum sage
ich dir: Ich liebe dich! Komm mit mir.' Und die Barmherzigkeit
trägt dich in ihr Reich.
- So versteht ihr, dass die Barmherzigkeit und der königliche
Freund ein und dieselbe Person sind. Ihr werdet die Regeln wiederfinden,
die sie euch gezeigt hat und die ihr nicht befolgen wolltet. Nun
wollt ihr, und ihr erreicht zuerst den Frieden des Gewissens und
dann den Frieden Gottes.
- Sagt mir also: Wurde dieses Schicksal von Einem allein
für alle bestimmt, oder ist es von jedem persönlich
für sich gewollt?»
- «Es ist von jedem einzelnen frei gewählt worden.»
- «Ich
ich muss Satan zwei Seelen entreissen.
Nur die Busse bringt das zustande. Ich bitte euch um Hilfe. Für
euch wird es überdies von erzieherischem Wert sein. Ihr
werdet lernen, wie man Satan seine Opfer entreisst. Nicht so sehr
mit
- S. 125:
«Worten als vielmehr mit Opfern
Die Worte!
Der Spektakel Satans verhindert,
dass sie gehört werden
Jede Seele in der Gewalt
des Feindes befindet sich in einem wahren Strudel teuflischer
Stimmen
Wollt ihr bei mir bleiben? Wenn ihr nicht wollt,
geht! Ich bleibe! Wir werden uns in Thekoa wieder treffen, am
Markt.»
- S. 127:
«Ich möchte zu euch sprechen. Hört
zu! Einmal hat mich ein Mann gefragt, ob ich nie versucht worden
sei. Er fragte mich, ob ich nie eine Sünde begangen und nie
einer Versuchung erlegen sei. Und er wunderte sich, dass ich,
der Messias, die Hilfe des Vaters erbeten habe,
um widerstehen zu können, mit den Worten: 'Vater, führe
mich nicht in Versuchung!'
- Jesus spricht leise, ruhig, als ob er etwas sagen würde,
was allen unbekannt ist. Judas neigt verlegen das
Haupt, aber die anderen sind so vertieft in das, was Jesus sagt,
dass sie es nicht bemerken. Jesus fährt fort: «Nun sollt
ihr, meine Freunde, erfahren, was dieser Mann nur oberflächlich
wusste. Ich war rein: rein durch meine Unschuld. Aber vor dem
Allerhöchsten ist man nie rein genug, und die Demut zum Bekenntnis:
'Ich bin ein Mensch und Sünder' ist schon Taufe und reinigt
das Herz. Nach der Taufe bin ich hierher gekommen. Ich bin das
Lamm Gottes genannt worden von dem, der als Heiliger und als Prophet
die Wahrheit sah und den Geist vom Himmel her auf das Wort niedersteigen
sah und aus ihm mit dem Chrisam der Liebe den Gesalbten machte,
während die Stimme des Vaters die Himmel mit dem Schall seiner
Worte erfüllte, als er sagte: 'Dies ist mein geliebter
Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe.' Du, Johannes,
warst dabei, als der Täufer die Worte wiederholte
Nach der Taufe, und obwohl rein von Natur aus und rein
durch die Taufe, wollte ich mich 'vorbereiten'. Ja, Judas, schau
mich an! Mein Auge soll dir sagen, was mein Mund bis jetzt verschwiegen
hat.
- Schau mich an, Judas! Betrachte deinen Meister,
der sich nicht über den Menschen erhoben hat, um der Messias
zu sein, sondern vielmehr in allem - ausser in der Zustimmung
zum Bösen - Mensch sein wollte. Ja, so ist es.»
- «Um sich vorzubereiten, ein Meister zu sein, muss
man erst Schüler gewesen sein. Ich war allwissend, als
Gott. Meine Einsicht liess mich mittels meiner Erkenntnis die
inneren Kämpfe des Menschen geistig verstehen.
- S. 128:
«Hier wo ihr euch jetzt befindet, wurde
ich versucht. Von wem? Von einem Sterblichen? Nein. Zu gering
wäre seine Macht gewesen. Ich wurde von Satan
selbst versucht.
- Ich habe geweint. Die Traurigkeit, sie ist ein magisches Mittel
für Satan. Es ist keine Sünde, traurig
zu sein, wenn die Stunde leidvoll ist. Sünde ist, der Traurigkeit
freien Lauf zu geben und der Haltlosigkeit oder Verzweiflung
zu verfallen. Satan ist sofort da, wenn jemand von geistiger Mattigkeit
befallen wird.
- Er ist gekommen. Im Gewande eines wohlwollenden Wanderers.
Er gibt sich immer wohlwollend
Ich hatte Hunger
und ich hatte meine dreissig Jahre im Blut. Satan
hat mich versucht; denn er glaubte, ich sei verwundbar, da er
mich hungrig sah und auch mein Alter kannte. Er hat
- S. 129:
«mir seine Hilfe angeboten
Ich sagte
damals zum Mann, der mich gefragt hat, ob ich die Versuchung kenne,
und der mich beinahe beschuldigte, ungerechterweise glücklich
zu sein, da ich nicht wüsste, was Sünde sei: 'Der
Akt bewirkt die Befriedigung. Die zurückgedrängte
Versuchung weicht nicht, sondern wird noch stärker, auch
weil Satan sie anschürt!' Ich habe der Versuchung
des Hungers nach Brot und nach der Frau widerstanden. Und ihr
sollt wissen, dass Satan die Frau - menschlich gesprochen nicht
zu Unrecht - mir zuerst anbot, denn sie ist seine beste Verbündete,
um sich in der Welt zu behaupten.
- Nicht besiegt von meinem: 'Du sollst den Herrn, deinen Gott
nicht versuchen!' hat er ich mit der dritten Kraft seiner Natur
versucht; dem Gold! Oh, das Gold! Eine grosse Sache ist das
Brot, noch begehrenswerter die Frau für den, der nach Nahrung
und Genuss verlangt. Ganz gross aber ist der Beifall der Massen
für den Menschen - Wie viele Verbrechen werden aus diesen
drei Gründen begangen! Aber das Gold
das Gold
Es ist der Schlüssel, der aufschliesst, der Ring, der kettet,
das Alpha und Omega von neunundneunzig Prozent der menschlichen
Handlungen. Für das Brot und die Frau wird der Mensch
zum Dieb. Um Macht zu erobern, wird er auch zum Mörder.
Doch für das Gold wird er zum Götzenanbeter.
Der König des Goldes, Satan, hat mir sein Gold
angeboten, damit ich ihn anbete
Ich habe ihn vertrieben
mit den ewigen Worten: 'Den Herrn, deinen Gott allein sollst du
anbeten!'»
- S. 130:
«Doch es war ein überwältigender
Sieg des Geistes. Ich glaube, dass der ganze Himmel gebebt hat,
angesichts dieses Standhaltens eines mit Geist begabten Geschöpfes,
und ich glaube, dass von jenem Augenblick an die Gabe des Wunderwirkens
in mir war. Ich war Gott gewesen. Und ich bin Mensch geworden.
Nun, da das Animalische besiegt war, das zur Natur des Menschen
gehört, bin ich der Gottmensch. Ich bin es. Als Gott bin
ich allmächtig! Und als Mensch kenne ich alles. Macht
es also wie ich, wenn ihr tun wollt, was sich vollbringe! Und
tut es zu meinem Gedächtnis!
- Zweifelt nie an mir, da ich stark bin in allen Versuchungen
des Lebens, siegreich in allen Kämpfen der fünf Sinne,
der Sinnlichkeit und der Gefühle. Ich beherrsche meine wahre
Menschennatur und zudem bin ich Gott. Erinnert euch an all das!
- Die erste Berührung mit der Welt hatte mich schon
angeekelt und entmutigt. Sie ist zu schlecht. Nun hat sich
meine Seele mit dem Mark des Löwen gestärkt: in der
Vereinigung mit dem Vater im Gebet und in der Einsamkeit. Und
ich kann in die Welt zurückkehren, um mein Kreuz
auf mich zu nehmen, mein erstes Kreuz als Erlöser,
das in der Berührung mit der Welt besteht, einer Welt, in
der zu wenige die Seele einer Maria, eines Johannes
haben.»
117. Am Übergang des Jordan, Begegnung mit
den Hirten Johannes, Matthias und Simeon S. 131
118. Iskariot verkauft Diomedes die Schmuckstücke
der Aglaia S. 136
- S. 143:
Jesus antwortet: «Der Segen wirkt und
bleibt, wenn die Seelen dem Gesetze Gottes und meiner Lehre treu
bleiben. Andernfalls geht die Gnade verloren. Und es ist recht
so. Denn wenn es wahr ist, dass Gott Sonne und Luft sowohl den
Guten als auch den Bösen schenkt, damit die Guten besser
werden und die Schlechten sich bekehren, so ist es auch gerecht,
dass der Schutz des Vaters sich zur Strafe vom Bösen abwendet,
und er durch das Leid zu Gott zurückgerufen werde.»
- «So ist der Schmerz nicht immer ein Nachteil?»
- «Nein, Freund. Menschlich gesehen, ist er etwas Negatives;
im Übernatürlichen aber
etwas Gutes. Das Leid vermehrt die Verdienste der Gerechten,
die es ohne Verzweiflung und Auflehnung
ertragen und es aufopfern in Ergebenheit, als Opfer der Sühne
für die eigenen Verfehlungen und für die Sünden
der Welt; es bedeutet Erlösung für
alle, die nicht gerecht sind.»
- S. 144:
«Es ist so schwer, zu leiden!» sagt
der Landwirt, dem sich die Familienangehörigen, etwa zehn
Kinder und Erwachsene, zugestellt haben.
- «Ich weiss, dass der Mensch es schwierig findet. Der
Vater will seinen Kindern den Schmerz ersparen, da er weiss, wie
schwer er zu ertragen ist. Doch das ist die Folge der Schuld.
Wie lange aber dauert irdisches Leiden in einem Menschenleben?
Wahrlich, nur kurze Zeit. Nur kurze Zeit, selbst wenn es sich
um das ganze Leben handelt. Ich aber sage: Ist es nicht besser,
hier zu leiden als im Fegfeuer? Vergesst nicht,
dass dort die Zeit tausendmal länger ist. Oh, wahrlich, ich
sage euch, verwünscht eure Schmerzen nicht, sondern preist
die Leiden, die man besser 'Gnaden' und 'Barmherzigkeit' nennen
sollte.»
119. Jesus weint über Judas. Simon
der Zelote tröstet ihn S. 143
120. «Bei euch stehen die Guten im selben Verhältnis
zu den Bösen wie die Apostel zu Judas»
S. 147
- Jesus sagt dann:
- «Kleiner Johannes, wie oft habe ich, das
Antlitz zur Erde für die Menschen geweint. Und ihr möchtet
mir im Leiden nachstehen?
- Auch bei euch stehen die Guten im selben Verhältnis zu
den Bösen wie die Apostel zu Judas.
Je besser einer ist, um so mehr leidet er.
- Manchen wird es unnütz, menschlich unmöglich erscheinen,
was ich hier lehre. Es sind die Leugner der menschlichen Aspekte
des Lebens Jesu, sie wollen aus mir ein Wesen machen, das so ausserhalb
des menschlichen Lebens steht und nur göttlich ist. Wo bleibt
da die allerheiligste Menschheit, wo das Opfer der zweiten Person
in der Annahme des menschlichen Fleisches? Oh! Ich war wirklich
der Mensch unter Menschen. Ich war der MENSCH.»
- S. 148:
«Selig, die mich kennenlernen wollen, um
mich zu lieben! In ihnen und für sie werde ich ein Segen
sein
»
121. Begegnung Jesu mit Lazarus in Bethanien
S. 148
- S. 151:
«Liebe übe ich und Barmherzigkeit.
Glaube es, Lazarus, über jemand, der gefallen
ist, hat ein Blick der Liebe mehr Macht als eine Verfluchung.»
- S. 152:
«Und wenn die Lieber verlacht wird?»
- «Weiterhin lieben
bis zum äussersten.»
- «Ja, mit einem zugeworfenen Seil, einer Stange oder auch
einem Ast. Manchmal genügt ein kleiner Gegenstand, um dem
Versinkenden das Minimum an Halt zu geben, der ihm erlaubt, die
Ruhe zu bewahren und ohne Aufregung weitere Hilfe erwarten.
-
schlägt (der Versinkende) weiter um sich, bewirkt
er schwere Wogen und beschleunigt damit sein Versinken. Die Liebe
ist das Seil, der Ast, der Zweig, von dem du sprichst. Man muss
darauf bestehen, bis er sie ergreift
Ein Wort
ein
Verzeihen
ein Verzeihen, das grösser ist als die Schuld
um ein weiteres Abgleiten zu verhindern und die Hilfe Gottes
zu erwarten. Lazarus, weisst du, welche Macht
das Vergeben hat? Es bringt dem Vergebenden Gott zu Hilfe.
»
- S. 153:
«In allen Handlungen des Menschen liegt
die Möglichkeit zum Guten und zum Bösen. Lieben ist
keine Sünde, wenn man heiligmässig liebt. Arbeiten ist
keine Sünde, wenn man arbeitet, wann es erlaubt ist. Verdienen
ist keine Sünde, wenn man sich mit dem gerechten Lohn begnügt.
Studieren ist keine Sünde, wenn das Studium
nicht die Gedanken an Gott in uns tötet. Doch Sünde
ist es, dem Altare zu dienen, wenn dies aus Eigennutz
geschieht.»
122. Jesus kehrt nach Jerusalem zurück
und hört im Tempel Iskariot -
Im Ölgarten S. 154
- S. 155:
«Und dann
und dann, oh, Simon!
Dort blüht eine Blume! Eine Blume, die einsam leuchtet und
duftet in Reinheit und Liebe für ihren Gott und ihren Sohn!
Dort ist meine Mutter, und du wirst sie kennenlernen, Simon, und
mir dann sagen, ob es auf dieser Erde ein anderes Geschöpf
gibt, das ihr, auch in menschlicher Anmut, gleichkommt. Sie
ist schön, doch alles wird von dem übertroffen, was
ihr Inneres ausstrahlt. Wenn ein Rohling sie entkleiden, sie
verunstalten und sie zum Umherirren verurteilen würde, sie
wäre immer noch die Königin in königlichem Gewand,
weil ihre Heiligkeit sie mit einem Mantel der Herrlichkeit umkleiden
würde. Alles kann mir die Welt an Bösem antun, aber
alles werde ich der Welt verzeihen, denn um auf die Welt zu kommen
und um diese zu erlösen, hatte ich sie: die demütige
und grosse Königin der Welt, welche die Welt nicht kennt,
durch die aber der Welt das Heil gewährt wurde und in allen
Jahrhunderten gewährt werden wird.»
123. Jesus spricht mit dem Soldaten Alexander
am Fischtor S. 159
- S. 160:
«Nicht die Aufstände oder Kriege
heilen die Wunden, stillen die Tränen und lösen die
Ketten; nur das Leben in der Gerechtigkeit. Dann kommt Gott zu
Hilfe. Und was können die Waffen und die Heere der Bewaffneten
ausrichten gegen die Herrlichkeit der Engelscharen,
die für die Gerechten kämpfen?»
124. Jesus und Isaak bei Doko - Aufbruch nach
Esdrelon S. 164
- S. 165:
«Auch ich mache es so. Ohne Überdruss
vorwärtsschreiten. Der Überdruss ist eine Wurzel
menschlichen Stolzes. Und ebenso die Eile. Warum ärgert man
sich wegen der Misserfolge, warum beunruhigt man sich über
die Langsamkeit? Weil der Stolz sagt: 'Man wagt es, mir nein zu
sagen? So lange lässt man mich warten?»
- S. 166:
«
sie lernten Wüsten und Meere
durchqueren
wie viele Misserfolge bis Ihnen etwas gelang!
Und so wird es weitergehen. Der Mensch wird deshalb nicht glücklicher
werden; denn mehr noch wie im Guten, wird er sich Kenntnisse im
Bösen erwerben. Aber er wird weiterhin Fortschritte machen.
Ist die Erlösung nicht ein Werk der Geduld?
Von Ewigkeit her beschlossen und wieder beschlossen, erfüllt
sich jetzt die Zeit, in der die Erlösung vollzogen wird.
Alles ist Geduld. Warum also ungeduldig sein? Hätte Gott
nicht alles blitzartig machen können? Hätte der Mensch
als vernunftbegabtes Wesen, als er aus der Hand Gottes hervorging,
nicht alles gleich wissen können? Alles hätte sein können,
nichts aber darf gewaltsam geschehen. Nichts. Die
Gewalt steht immer im Widerspruch zur Ordnung, und Gott und das,
was von Gott kommt, ist Ordnung. Verlangt also nicht mehr zu sein
als Gott selber!»
- «Wann aber wirst du erkannt werden?»
- «Von wem, Judas?»
- «Von der Welt!»
- «Niemals.»
- «Niemals? Aber bist du denn nicht der Erlöser?«
- «Ich bin es. Doch die Welt will nicht gerettet werden.
Nur im Verhältnis von einem zu tausend will sie mich erkennen,
und nur einer von zehntausend wird mir wirklich nachfolgen. Und
ich will euch noch mehr sagen: Nicht einem von meinen Vertrautesten
werde ich erkannt werden.»
125. Jesus beim Hirten Jonas in der Ebene von
Esdrelon S. 167
- S. 168:
«Auch die Tropfen der menschlichen Liebe
werden gleich von der Hast und Unruhe so vieler Dinge verschlungen.
Das Herz versucht noch, einige aufzufangen, doch die Interessen,
die Liebschaften, die Geschäfte, die Habsucht: viele, viele
menschliche Dinge verbrennen sie. Und was bleibt für Jesus?
Oh, viel zu wenig! Die Überbleibsel, die kläglichen
Reste menschlicher Liebe, die mit eigenen Interessen verbundenen
Herzschläge der Menschen, die nur fordern, fordern, wenn
die Not sie drängt. Nur wenige werden mich aus reiner Liebe
lieben: solche, die wie Johannes sind.»
- S. 172:
(Kleingedruckt) Jesus sagt zu Valtorta: «Weil
du ihn (Satan) so scharf zurückgewiesen hast
in seinem Hauptlaster: dem Hochmut. Oh, wenn er dich zum Hochmut
verleiten könnten! Hast du ihn gut angesehen? Hast du nicht
bemerkt, dass sein Aussehen, ich möchte sagen, seine Herrschaft
oder Vaterschaft sich zeigt und durchscheint bei allen, die ihm
auch nur vorübergehend dienen?
- S. 173:
«Oh, er scheint durch in seinen Dienern.
Doch habe keine Angst. Er kann dir nichts antun, wenn du mit mir
und Maria vereint bleibst. Er hasst dich. Masslos! Doch er ist
ohnmächtig und kann dir nicht schaden. Wenn du deine Seele
nicht zurückziehst, um sie selbst zu besitzen, und sie in
meinem Herzen lässt, wie kann er dann deiner Seele Schaden
zufügen?»
126. Abschied von Jonas und Rückkehr nach
Nazareth S. 173
- S. 174:
Jesus liebkost noch einmal den alten erschöpften
Freund und trennt sich von ihm. Doch am Rande der armseligen Tenne
bleibt er noch einmal stehen, breitet die Arme aus und segnet
das Land; dann geht er.
- «Was hast du getan, Meister?» will Simon
wissen, der die ungewohnte Geste bemerkt hat.
- «Ich habe ein Siegel auf alle Dinge gesetzt, damit die
Satane an ihnen keinen Schaden anrichten und damit
auch diese Unglücklichen nicht schaden. Mehr konnte ich nicht
tun
»
- S. 175:
«Oh, wie mich das bedrückt, Gute
leiden sehen zu müssen. Nur aus diesem Grunde kann ich darüber
betrübt sein, dass ich arm bin und man mich verachtet.
Wenn Judas mich hören würde, würde
er jetzt sagen: 'Aber bist du nicht das Wort Gottes? Befiehl,
und die Steine werden zu Gold und Brot für die Armen.' Er
würde die Versuchung Satans wiederholen. Ich
will die Hungrigen sättigen. Aber nicht so, wie Judas es
möchte. Noch seid ihr zu wenig unterrichtet, um den tieferen
Sinn meiner Worte zu begreifen. Doch dir will ich sagen: Wenn
Gott für alles sorgte, würde er seine Freunde stehlen.
Er würde sie hindern, barmherzig zu sein und so dem Gebot
der Liebe zu gehorchen. Meine Freunde müssen dieses Merkmal
mit Gott gemeinsam haben: die heilige Barmherzigkeit in Werken
und Worten. Und das Leid der anderen gibt meinen Freunden die
Gelegenheit, sie zu üben. Hast du mich verstanden?»
- «Gott ist die unerreichbare Vollkommenheit. Gott ist
die vollendete Schönheit. Gott ist die unendliche Macht.
Gott ist das unbegreifliche Sein. Gott ist die unübertreffliche
Güte. Gott ist die unzerstörbare Barmherzigkeit. Gott
ist die unermessliche Weisheit. Gott ist die zu Gott gewordene
Liebe. Gott ist die Liebe! Die Liebe! Du sagst, dass du das
Gefühl hast, je mehr du Gott in seiner Vollkommenheit erkennst,
immer mehr in die grenzenlosen Tiefen des Himmels oder des Meeres
zu gelangen. Doch wenn du verstehst, was die Gott gewordene Liebe
ist, dann wirst du nicht mehr aufsteigen oder untertauchen in
die Bläue, sondern von einem lodernden Flammenmeer aufgesogen
werden in eine Seligkeit, die dir gleich-
- S. 176:
«zeitig Leben und Tod ist. Du wirst Gott
völlig besitzen, wenn du durch deinen Willen und durch seine
Hilfe erreicht hast, ihn zu verstehen und ihn zu verdienen. Dann
wirst du an seiner Vollkommenheit teilhaben.»
127. Am Tag darauf im Haus von Nazareth S.
180
128. Jesus unterrichtet die Jünger
im Olivenhain S. 185
- S. 185:
«Doch zuerst muss ich euch unterrichten,
um euch fähig zu machen, der Welt mit Sanftmut und Klugheit,
mit Ruhe und Beständigkeit, mit dem notwendigen Verantwortungsgefühl
und dem Wissen um eure Mission entgegenzutreten.
- Ich fühle in euch einen Einwand: 'Wir sind doch keine
Heiden, auch wenn wir keine Kultur und Bildung haben.'
Nein, ihr seid keine Heiden. Doch nicht nur ihr, sondern auch
die Gelehrten und Reichen unter euch, vertreten
eine Religion, die aus vielen Gründen entartet
ist und von Religion nur noch den Namen hat. Wahrlich, ich
sage euch, viele rühmen sich als Kinder des Gesetzes; doch
acht von zehn sind nur Götzendiener,
die im Nebel der tausend kleinen menschlichen Religionen das wahre,
heilige, ewige Gesetz Gottes Abrahams, Isaaks
und Jakobs verloren haben.»
129. Jesus unterweist die Jünger zu
Hause S. 189
- S. 190:
«Niemals darf man sich selbst oder anderes
über Gott stellen. Und wenn einer wirklich irrt
o, Petrus, ihr alle! Seid nicht unduldsam! Habt ihr
den gleichen Fehler, der euch am anderen abstösst, nicht
selbst schon begangen? Seid ihr dessen sicher? Angenommen, ihr
habt ihn noch nie begangen, was bleibt euch dann zu tun? Dankt
Gott, das ist alles! Und seid wachsam! Sehr wachsam! Fortwährend!
Damit ihr nicht morgen den Fehler begeht, den ihr bisher vermieden
habt.»
- S. 191:
(Maria) 'Auch deine Mutter gehört zu deinen
Jüngern, Sohn! Ich will deine Lehre lernen!'
Sie, die diese Lehre in ihrem Schosse besass und vorher in ihrem
Geiste als Gabe Gottes an die künftige Mutter seines fleischwerdenden
Wortes. Und sie hat beigefügt: 'Aber du, du sollst entscheiden,
ob ich kommen kann, ohne die Einung mit Gott zu verlieren, ohne
dass alles, was Welt ist, was, wie du sagst, uns durchdringt mit
seinen stinkenden Dünsten, mein Herz verderbe, das nur Gott
allein gehört hat, jetzt gehört und immer gehören
wird. Ich prüfe mich und finde, ich sei dazu fähig,
weil -
(und hier gibt sie sich selbst, unbewusst, das höchste
Lob) weil ich keine Verschiedenheit finde zwischen meinem ruhigen
Frieden, als ich eine Blume im Tempel war, und dem
Frieden, der in mir ist während der mehr als dreissig Jahre,
da ich Hausfrau bin. Aber ich bin eine unwürdige
Dienerin und kenne die Dinge des Geistes schlecht, und noch weniger
vermag ich sie beurteilen. Du bist das Wort, die Weisheit, das
Licht! Und du kannst Licht sein für deine arme Mutter, die
eher bereit ist, dich nicht mehr zu sehen als dem Herrn zu missfalle.'
Da musste ich ihr mit vor Bewunderung bebendem Herzen sagen: 'Mutter!
Jetzt sage ich dir: du wirst durch die Welt nicht verdorben. Aber
die Welt wird durch dich mit Wohlgeruch erfüllt!'
- Meine Mutter, ihr hört es, hat die Gefahren des Lebens
in der Welt zu sehen verstanden, als Gefahren auch für sie
auch für sie. Und ihr Männer seht sie nicht?
Oh, Satan ist wirklich auf der Lauer. Und nur die
Wachsamen werden Sieger. Die anderen? Ihr fragt nach den anderen?
Für die anderen wird gelten, was geschrieben steht!»
130. Unterweisung der Jünger mit der
allerheiligsten Jungfrau Maria im Garten von Nazareth
S. 192
- S. 194:
«Die Kräuter und Pflanzen haben sich
wie die Menschen erholt, weil die Sauberkeit und die Frische Dinge
sind, die erfreuen. Auch die Auseinandersetzungen helfen, um
zu einer Klärung und zu einer genaueren Kenntnis der Dinge
zu gelangen. Sonst wären sie nur
- S. 195:
«Bosheiten. Und was sind die Auseinandersetzung
anderes als Gewitter, die durch die verschiedenartigsten Wolken
verursacht werden? Und bilden sich diese Wolken nicht langsam
in den Herzen durch unnütze Sorgen, kleinliche Eifersucht
und rauchigen Hochmut? Dann kommt der Wind der Gnade und lässt
sie zusammenprallen, damit sie sich aller schlechten Eigenschaften
entladen und der Friede zurückkehrt.»
-
«damit der Sohn nicht eines Tages zu mir sagen
kann: 'Oh, warum bist du nicht gekommen?' Ich bin gekommen, um
ihn davon zu überzeugen, dass alles vergeblich ist, wenn
das Herz sich verschliesst und widersetzt
- Ich respektiere die Ehrbarkeit des alten Gläubigen, der,
auch wenn sein Glaube etwas verborgen ist, dem treu bleibt, was
seine Religion bis zu dieser Stunde war. Es gibt
viele dieser Art in Israel
Daher sage ich
euch: Es werden mir mehr Heiden als Söhne
Abrahams nachfolgen. Die Menschheit
- S. 196:
«hat den Gedanken an einen Erlöser
verdorben und das übernatürliche Königtum zur armseligen
Idee einer menschlichen Herrschaft erniedrigt.
- Oh, wie traurig, dass Israels, aufgewachsen um
den lebendigen Kern des Gesetzes vom Sinai, zu einer
so missgebildeten Frucht geworden ist mit einem verholzten Innern,
durch und durch verhärtet, und aussen von einer undurchdringlichen
viereckigen Kruste umgeben, die auch den Kern nicht erreichen
lässt. Der Ewige hält es nun für gut, einen neuen
Baum des Glaubens an den einen und dreieinigen Gott zu erschaffen.
Um zu erreichen, dass der Wille Gottes sich erfülle und
das Hebräertum zum Christentum
werde, muss ich durchstossen und eindringen bis zum Kern
und ihm mit meiner Liebe erwärmen, damit er sich weite, keime,
wachse und wachse und zum mächtigen Baum des Christentums
werde, der vollkommen, ewigen, göttlichen Religion.
Wahrlich, ich sage euch, das Hebräertum ist nur eins zu
hundert durchdringbar. Daher halte ich jenen Israeliten nicht
für verwerflich, der mich ablehnt und mir seinen Sohn nicht
geben will.»
- «Das Wort prallt ab, wo das Vorurteil eine Barriere
bildet, glaube mir. Doch die Gnade findet den Weg. Und das Opfer
ist der Magnet für die Gnade.»
- S. 197:
«Dieser Heroismus bringt euch einen reichen
Lohn, nicht nur euch selbst, sondern auch denjenigen, von denen
ihr euch blutenden Herzens losreissen müsst und deren Worte
euch weher tun als Backenstreiche, weil sie euch vorwerfen, undankbare
Kinder zu sein, und euch verfluchen, Rebellen zu werden. Nein,
keine Rebellen, sondern Heilige seid ihr! Die ersten Feinde
der Berufenen sind die Familienangehörigen.
Doch zwischen Liebe und Liebe muss man unterscheiden und auf übernatürliche
Weise zu entscheiden wissen. Daher muss man mehr den Vater des
Übernatürlichen als
die Diener dieses Herrn lieben. Man muss die Eltern in Gott, aber
nicht mehr als Gott lieben.»
- «Weisst du, die Alten sind wie die Kinder: eifersüchtig
und immer misstrauisch, und ausserdem glauben sie vernachlässigt
zu werden. Man muss Mitleid mit ihnen haben
»
131. Heilung der Schönen von Chorazim -Predigt in der
Synagoge von Kapharnaum S. 197
- S. 201:
«Warum hast du ihr gesagt, sie solle sich
waschen? Es ist wahr, ihr Gestank ist unausstehlich; doch ich
verstehe nicht», sagt Petrus.
- «Frau, komm heraus und hierher. Nimm das Tuch, das dort
an dem Ast hängt.» (Es ist der Stoff, den Jesus benützt
hat, um sich nach dem kurzen Übergang vom Boot zum Land abzutrocknen.)
- Die Frau kommt gehorsam heraus, nackt, da ihr im Wasser die
Fetzen davongeschwommen sind und nimmt das trockene Tuch. Der
erste, der einen Ausruf tut, ist Petrus, da er sie
ansieht, während Andreas ihr etwas scheu den
Rücken zuwendet. Aber beim Schrei des Bruders dreht auch
er sich um und schreit ebenfalls. Die Frau hatte ihre Augen so
fest auf Jesus gerichtet, dass sie sich sonst um nichts kümmerte.
Auf die Rufe hin betrachtet sie sich und sieht, dass mit den zerrissenen
Fetzen auch ihr Aussatz im See zurückgeblieben
ist. Sie läuft nicht davon, wie man annehmen könnte.
Sie kauert sich am Ufer nieder, beschämt ob ihrer Blösse
und so bewegt, dass sie zu nichts anderem fähig ist, als
mit einer langen, sanften Klage zu weinen, was erschütternder
ist als ein lauter Aufschrei.
- Jesus tritt näher an sie heran, erreicht sie, wirft ihr
das Tuch über, streicht ihr zart über die Haare und
sagt: «Leb wohl! Sei gut. Du hast mit deiner aufrichtigen
Reue die Gnade verdient. Wachse im Glauben an Christus
und gehorche dem Gesetz der Reinigung!»
- Die Frau weint noch immer. Erst als sie das Scheuern der Stange
hört, die Petrus ins Boot zurückzieht,
hebt sie den Kopf, breitet die Arme aus und ruft: «Danke,
Herr. Danke, Gesegneter, Gesegneter!»
- S. 203:
«Ihr habt schon gelesen, wie der von Satan
besessene Mensch schwächer ist als ein blutleerer Sterbender,
auch wenn er zuvor der 'Starke' war.
- Doch Fleisch ist Fleisch, und Satan ist Versuchung.
Und die Versuchung benützt ein Instrument, um Gott in
seinem Herzen und seinen heiligen Geboten zu bekämpfen, das
Fleisch, das den Mann erregt: die Frau. Und siehe, die Kraft
des Starken zittert, und er wird ein Schwächling, der die
Gabe Gottes vergeudet.
- Doch man kann Gott in seiner Güte nicht ungestraft
versuchen. Das ist nicht erlaubt. Er verzeiht, verzeiht, verzeiht
Doch er verlangt den festen Willen, die Sünde aufzugeben,
um weiterhin verzeihen zu können. Töricht ist, wer sagt:
'Herr, verzeih' und dann die Gelegenheit zur Sünde doch nicht
meidet.
- Ist keiner unter euch, der müde, von der Müdigkeit
der Sünde, das Gefühl hat, weniger Mut zu haben und
vom Feind bezwungen zu werden, da nichts so sehr schwächt
wie ein schlechtes Gewissen?
- Er (Samson) wurde erst wieder der 'Starke', der
'Befreier', als er im Schmerz der wahren Reue seine Kraft wiederfand
Reue, Geduld, Ausdauer, Heroismus; dann, ihr Sünder,
verspreche ich euch, dass ihr zu Befreiern eurer selbst werdet.
Wahrlich, ich sage euch, weder die Taufe noch der Ritus
helfen, wenn nicht die Reue und der feste Wille vorhanden sind,
der Sünde zu widersagen. Wahrlich, ich sage euch, es gibt
keinen Sünder, der ein so grosser Sünder wäre,
dass durch seine Tränen die Tugenden, welche die Sünde
aus seinem Herzen gerissen hat, nicht wiedergeboren werden könnten.»
132. Jakobus des Alphäus wird als
Jünger angenommen. Jesus predigt neben
dem Zahltisch des Matthäus S. 205
- S. 207:
«Was muss man also tun, um den gesegneten
Himmel zu erreichen, um die Ruhe im Schosse des Vaters zu verdienen?
Man darf nicht gierig auf Reichtum sein. Gierig in
dem Sinne, dass man ihn um jeden Preis haben will, unter Nichtbeachtung
der Ehrlichkeit und der Liebe; dass man ihn,
- S. 208:
«wenn man ihn hat, mehr als den Himmel und
die Mitmenschen liebt und dem Bruder in der Not die Nächstenliebe
verweigert. Nicht gierig auf das sein, was der Reichtum bieten
kann: Frauen, Vergnügen, Genuss und Prachtgewänder,
die eine Beleidigung für alle sind, die frieren und hungern.
Es gibt sie, es gibt sie, die Münze, mit welcher das ungerechte
Geld in eine Währung umgetauscht werden kann, die auch im
Himmelreich gilt. Es ist die heilige Klugheit, aus irdischem Reichtum
oft in ungerechter Weise erworben worden ist oder aber Ungerechtigkeiten
erzeugt, ewige Reichtümer zu machen. Also mit Ehrbarkeit
verdienen, das zurückgeben, was man ungerechterweise sich
angeeignet hat, die Güter der Welt mit Sparsamkeit und ohne
Anhänglichkeit benützen und auch verstehen, sich von
ihnen zu trenne; denn früher oder später muss man sie
doch zurücklassen - oh, denkt daran! - während man das
vollbrachte Gute nie mehr verliert.»
133. Jesus predigt vor der Menge in Bethsaida S. 210
- S. 210:
«Höre, Maria (des Alphäus)!
Sei gut! Ich schwöre dir, dass ich es täte, wenn ich
es könnte und wenn es gut wäre. Oh, ich würde dem
Vater im Himmel diese Gnade entreissen für dich, für
meine Mutter, für Judas und Jakobus und auch,
ja , auch für Alphäus, Joseph und Simon.
Doch ich kann es nicht. Du hast jetzt grosses Herzeleid und kannst
die Gerechtigkeit dieser meiner Ohnmacht nicht begreifen. Ich
will sie dir erklären, doch du wirst sie nicht verstehen.
Als die Stunde des Übergangs meines Vaters gekommen war -
du weisst, wie gerecht er war, und wie meine Mutter ihn liebte
- verlängerte ich sein Leben nicht. Es ist nicht richtig,
einer Familie, in der ein Heiliger lebt, die unvermeidlichen Ereignisse
des Lebens zu ersparen. Wenn es so wäre, müsste
ich ewig auf der Erde bleiben; aber ich werde bald sterben; auch
Maria, meine heilige Mutter, kann mich dem Tode nicht entreissen.
Ich kann nicht! Was ich kann, ist dieses, und ich werde es tun!»
- Jesus hat sich niedergesetzt und das Haupt der Verwandten
an seine Schulter gelegt.
- «Ich werde es tun! Ich werde dir, um deines Schmerzes
willen, den Frieden für deinen Alphäus;
ich versichere dir, dass ihr nie getrennt sein werdet; ich
gebe dir mein Wort, dass unsere Familien im Himmel vereint sein
werdet, vereint für die Ewigkeit.
- Der Tod, weine nicht, der Tod von Alphäus
wird dich der ehelichen Pflichten entbinden und dich zu den erhabeneren
Aufgaben eines mystischen, fraulichen Priestertums
erheben, das überaus nötig ist am Altare
des Grossen Opfers und bei den vielen Heiden, die
ihren Geist eher von dem heiligen Heldentum von Jüngerinnen
als vor dem der Jünger beugen.
Meine Mutter - sie
wurde Witwe vor dir - wird dich trösten, wie nur sie es kann.
»
- S. 211:
«Seit Jahrhunderten
besteht ein Kampf zwischen dem Ewigen und Satan, der
durch seinen ersten Sieg über den Menschen hochmütig
geworden ist und zu Gott gesagt hat: 'Deine Geschöpfe werden
für immer mir gehören. Nichts, weder die Strafe noch
das Gesetz, das du ihnen geben willst, werden sie befähigen,
sich den Himmel zu verdienen, und diese deine Stätte, aus
welcher du mich verbannt hast, mich, den einzigen Intelligenten
unter deinen Geschöpfen, wird leer bleiben, unnütz und
traurig, wie alles, was nutzlos ist.' Der Ewige aber antwortete
dem Verfluchten:
- S. 212:
«So wird es sein, solange dein Gift allein
den Menschen beherrscht. Doch ich werde mein Wort senden, und
dieses Wort wird dein Gift unschädlich machen und die Herzen
von der Torheit heilen, mit dem du sie verteufelt hast, und sie
werden zu mir zurückkehren. Wie verirrte Schafe, die
den Schäfer wieder finden, werden sie in meinen Schafstall
zurückkehren, und der Himmel wird bevölkert werden,
denn für sie habe ich ihn erschaffen. Und du wirst mit deinen
schrecklichen Zähnen in ohnmächtiger Wut knirschen,
unten in deinem fürchterlichen Reiche, dem Gefängnis
der Verdammten, und die Engel Gottes werfen den Stein
auf dich und versiegeln es, und Finsternis und Hass werden dich
und die Deinen treffen, während den Meinen Licht und Liebe,
Musik und Seligkeit, unendliche, ewige und wunderbare Freiheit
geschenkt wird.' Und darauf hat Satan unter schauderhaftem
Gelächter geschworen: 'Bei meiner Hölle
schwöre ich, dass ich kommen werde, wenn die Stunde da ist.
Ich werde mich überall unter die Bekehrten
mengen, und dann werden wir sehen, wer von uns beiden der Sieger
sein wird.'
- Ja, Satan stellt euch nach, um euch zu sieben.
Und auch ich prüfe euch, um euch zu bewerten. Die
Gegner sind zwei: ich und er. Ihr sei in der Mitte. Der
Zweikampf der Liebe mit dem Hass, der Weisheit mit dem Nichtwissen,
des Guten mit dem Bösen wird über euch und um euch herum
ausgetragen. Um die Schläge des Bösen von euch abzuwehren,
genüge ich. Ich werde mich zwischen eurer Sein und die satanische
Waffe stellen und lasse mich an eurer Stelle verwunden, weil ich
euch liebe. doch die innerlichen Schläge müsst ihr selbst
mit eurem Willen abwehren, zu mir kommen und auf meinem Wege wandeln,
der die Wahrheit und das Leben ist. Wer den Himmel nicht will,
wird ihn nicht haben. Wer nicht fähig ist, ein Jünger
Christi zu sein, ist leichte Spreu, die der Wind
der Welt mit sich fortträgt. Wer ein Feind Christi ist, ist
schädlicher Samen, der im satanischen Reiche keimen wird.»
- S. 213:
«Ausserdem wirft man mir vor, mich einer
Dirne genähert zu haben. Einer. die eine Dirne
war. Sie aber war nur noch eine über ihre Sünden weinende
Seele.
- So sage ich euch: ich habe es getan und ich werde es wieder
tun. Bringt mir das Buch, forscht in ihm. studiert und ergründet
es! Findet mir, wenn ihr könnt. eine Stelle, die dem Arzt
verbieten, einen Kranken zu heilen, einem Leviten,
sich dem Altardienst zu widmen, einem Priester,
einem Gläubigen beizustehen, nur weil es Sabbat
ist
- Jene Seele war krank, und die Kranken brauchen den Arzt. Es
war ein entheiligter Altar und benötigte einen Leviten,
der sie reinigte. Sie war eine Gläubige, die zum wahren Tempel
des wahren Gottes ging und dort weinte und einen Priester
brauchte, um unterrichtet zu werden. Wahrlich, ich sage euch,
ich bin der Arzt, der Levit und der Priester! In Wahrheit
sage ich euch, wenn ich meine Aufgabe nicht erfülle und auch
nur eine einzige Seele, die willig ist, nicht rette, dann wird
Gott der Vater mich zur Rechenschaft ziehen und mich für
die verlorenen Seele bestrafen.»
- Ja, warum weitere vierundzwanzig Stunden warten, um
- S. 214:
«ein reuiges Herz in den Frieden Gottes
zurückzuführen? In diesem Herzen war echte Demut, unverschleierte
Aufrichtigkeit, vollkommener Reueschmerz. Ich habe in diesem Herzen
gelesen. Der Aussatz bedeckte noch den Körper,
doch die Seele war schon gereinigt durch den Balsam jahrelanger
Reue, Tränen und Sühne. Diese Seele bedurfte nur der
Erneuerung meiner Weihe, um Gott nahe treten zu können, ohne
dadurch den Glorienschein, der Gott umgibt,
zu verunreinigen. Ich habe sie ihr gegeben. Sie ist aus dem See
auch körperlich rein hervorgegangen. Doch noch reiner im
Herzen! Wie viele, oh, wie viele von denen, die in die Wasser
des Jordan gestiegen sind, um dem Gebot des Vorläufers
zu gehorchen, sind nicht so rein wie sie daraus hervorgegangen!»
- Keine Schuld ist so gross, dass sie nicht zuerst durch
die Reue, dann durch die Gnade und schliesslich durch den Erlöser
weggewaschen werden könnte. Es gibt keinen so grossen Sünder,
dass er nicht sein niedergeschlagenes Antlitz erheben und einer
Hoffnung auf Erlösung zulächeln
könnte. Es genügt, dass er fest entschlossen ist, die
Sünde zu meiden, der Versuchung in heldenhafter Weise zu
widerstehen und aufrichtig wiedergeboren zu werden.
- Ich sage euch: die Engel, reine und vollkommene
Geister, die im Lichte der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
frohlocken, sind in ihrer Vollkommenheit - und sie wissen dies
- euch Menschen gegenüber, die ihr noch fern vom Himmel seid,
im Nachteil. Dieser Nachteil besteht darin, dass sie nicht imstande
sind, sich aufzuopfern und zu leiden, um an der Erlösung
der Menschen mitzuwirken.
- Und was dünkt euch? Gott nimmt nicht einen Engel
und sagt zu ihm: 'Sei Erlöser der Menschheit!'
Er nimmt seinen Sohn. Und er weiss, dass, obgleich dessen
Opfer unermesslich und seine Macht unendlich ist, noch etwas fehlt,
um die Summe der Verdienste der Summe der Sünden, die von
Stunde zu Stunde zunimmt, entgegenstellen zu können, nimmt
er nicht andere Engel, um das Mass vollzumachen, und sagt zu ihnen:
'Leidet, um Christus nachzuahmen!' sondern er sagt
es euch, euch Menschen; und
- S. 215:
«dies ist seine Vatergüte, die keinen
Unterschied machen will zwischen dem Sohn seiner Liebe und den
Söhnen seiner Macht. Er sagt zu euch: 'Leidet, bringt
Opfer und seid meinem Lamm ähnlich. Seid Miterlöser!
- Je reiner ihr seid, um so tiefer versteht ihr, dass die Unreinheit,
wie auch immer sie sein mag, nur Rauch ist, den Blick und den
Verstand verdunkelt.
- Seid rein! Beginnt damit beim Körper, um dann
im geistigen Bereich weiterzumachen. Beginnt mit den fünf
Sinnen, um dann zu den sieben Leidenschaften überzugehen.
Beginnt mit dem Auge, dem König der Sinne, der den Weg
zu den umfassendsten und heissesten Verlangen öffnet. Das
Auge sieht das Fleisch der Frau und begehrt das Fleisch. Das
Auge sieht den Reichtum der Reichen und begehrt das Gold. Das
Auge sieht die Macht der Regierenden und begehrt die Macht.
Euer Auge sei ruhig, ehrbar, sittsam und rein, und ihr werdet
ruhige, ehrbare, sittsame und reine Wünsche haben. Je reiner
euer Auge ist, um so reiner wird euer Herz sein. Wacht über
euer Auge, den gierigen Entdecker der verführerischen Äpfel.
Seid keusch in euren Blicken, wenn ihr keusch in eurem Liebe sein
wollt. Wenn ihr die Keuschheit des Fleisches kennt, dann werdet
ihr auch die 'Keuschheit' der Reichtümer
und der Macht kennen. Ihr werdet in allem keusch und darum Freunde
Gottes sein.
- Habt keine Angst, verspottet zu werden, wenn ihr keusch
seid. Fürchtet nur, Feinde Gottes zu sein! Eines Tages hörte
ich sagen: 'Du wirst von der Welt verlacht werden als Lügner
und Eunuch, wenn du zu erkennen gibst, dass du keinen
Hang zur Frau hast.'
- Doch es gibt noch einen höheren Stand, vor dem sich die
Engel verneigen und in dem sie eine Erhabenheit sehen,
die sie nicht nachahmen können. Einen Stand, der, wenn man
von der Geburt bis zum Tode durchhält, Eunuchentum
ohne natürlichen Mangel oder gewaltsamen oder freiwilligen
- S. 216:
«Eingriff ist. Er ist jedoch auch jenen
nicht verwehrt, die nicht mehr jungfräulich sind, doch auf
ihre männliche oder weibliche Fruchtbarkeit verzichten, um
allen dem Geiste nach fruchtbar zu sein. Dieser Stand verbietet
nicht, sich dem Altare zu nähern; im Gegenteil,
in den folgenden Jahrhunderten werden die
Altäre von Menschen dieses Standes umgeben sein. Es ist
der höchste Stand, der die Abkehr des Willens vollzieht von
allem, was nicht Zugehörigkeit zu Gott allein ist, indem
er für Ihn die Keuschheit des Leibes und des Herzens bewahrt,
um in Ewigkeit das strahlende Weiss das dem Lamm Gottes teuer
ist, zu besitzen.»
134. Berufung des Matthäus zum Jünger
S. 216
- S. 218:
«Eli und die anderen meinen,
dass sie Gott, so wie sie handeln, auf rechte Weise dienen. Mit
Geduld und Ausdauer und viel Demut und guter Manier werde ich
versuchen, sie davon zu überzeugen, dass eine neue Zeit angebrochen
ist und Gott wünscht, dass ihm jetzt auf eine andere
Art gedient werde, dass ihm gedient werde, wie ich es lehre.
- «Aber Meister», sagt Judas Iskariot,
«mir scheint, dass dies unklug war. Die Pharisäer
klagen dich schon an, und du
nun nimmst du auch noch einen
Zöllner unter die Deinen auf! Nach einer
Dirne noch eine Zöllner!
Hast du denn
beschlossen, dich zu ruinieren? Wenn es so ist, dann sage es,
dass
»
- «Dass wir unsere Wege gehen, nicht wahr?» beendet
Petrus spöttisch.
- «Wer spricht denn mit dir?»
- «Ich weiss, dass du nicht mit mir sprichst. Doch erlaube
mir, mit deiner herrschaftlichen Seele zu reden, mit deiner so
reinen Seele, mit deiner klugen Seele. Ich weiss, dass du als
Mitglied des Tempels den Geruch der Sünder in
uns wahrnimmst; in uns Armen, die wir nicht zum Tempel gehören.
Ich weiss, dass du, ganzer Judäer, Mischung
aus einem Pharisäer, einem Sadduzäer
und einem Herodianer, halber Schriftgelehrter
und zu einem kleinen Teil Essener bist - willst
du noch mehr solche vornehme Titel hören? Du fühlst
dich unter uns nicht wohl; wie ein herrlicher Aal, der in ein
Netz voller Krabben geraten ist. Aber was kann man da schon machen?
Er hat uns angenommen, und wir bleiben bei ihm. Wenn es dir nicht
passt, kannst du ja jederzeit gehen. So haben wir alle mehr Luft.
Auch er, siehst du, ist betrübt meinet- und deintewegen.
Meinetwegen, weil ich gegen die Geduld und auch
ja, auch
gegen die Liebe gefehlt habe; doch mehr noch deintewegen, weil
du nichts verstehst mit deinem Vorhang vornehmer Titel und keine
Nächstenliebe, Demut und Achtung kennst. Nichts hast du,
Bursche! Nur einen grossen Dünkel!
Gott gebe, dass
es unschädlicher Rauch sei.»
135. Jesus auf dem See in Tiberias - Belehrung
der Jünger vor der Stadt S. 223
- S. 227:
«Ich halte euch an unsichtbaren, doch
fühlbaren Fäden, die in mir befestigt sind und mir die
leisesten Regungen eures Ichs übertragen.»
- «Oh, Arme sind es, die sich auf der Suche nach Gott an
Apostel wenden und anstelle des Lichtes
- S. 228:
«Rauch finden. Ärgernis und Tod ist
für sie die Folge. Die unwürdige Apostel
werden Unsegen und Bestrafung verdienen. Eine grossartige
Bestimmung ist euch beschieden. Aber damit auch eine grosse, furchtbare
Verantwortung! Denkt daran, dass von dem, dem viel gegeben
worden ist, auch viel verlangt wird. Und euch ist das Höchstmass
an Belehrung und an Gnade gegeben worden. Ihr werdet von mir,
dem Wort Gottes, unterrichtet und erhaltet von Gott die Gabe,
die 'Jünger' zu sein; die also, welche
das Werk des Sohnes Gottes fortsetzen müssen.
-
die Welt ist für ihre Liebhaber gross, schön,
vielfältig und abwechslungsreich. Sie bietet alle Blumen
und alle Früchte für Leib und Sinne. Ich biete nur
das Eine: die Heiligkeit. Sie ist auf der Erde die armseligste,
dornenreichste, die heftigst verfolgte Angelegenheit. Im Himmel
wandelt sich jedoch ihre Armseligkeit in Herrlichkeit, ihre Armut
in Reichtum, ihre Dornen in einen blumigen Teppich, ihre Schwierigkeiten
in einen ebenen, angenehmen Pfad und ihr Verfolgtsein in Friede
und Glückseligkeit. Doch auf Erden braucht es Heldenmut,
um heilig zu sein. Ich kann euch nur dies anbieten. »
- S. 229:
«Ihr könnt und ihr dürft nicht
sagen: 'Ich bin jung. Ich habe Zeit, dies oder jenes zu tun, und
dann werde ich an den Herrn, an den Tod und an meine Seele denken.'
Es sterben die Jungen wie die Alten, die Starken wie die Schwachen.
Und dem Angriff der Versuchung sind Alte und Junge, Starke und
Schwache gleicherweise ausgesetzt. Bedenkt: die Seele kann
vor dem Körper sterben, und ihr könnt, ohne es zu wissen,
eine verwesende Seele in euch herumtragen. Das Sterben einer Seele
ist so unauffällig! Wie der Tod einer Blume. Kein Aufschrei,
kein Aufbäumen! Viel, viel später erst bemerkt der Körper,
dass er einen verwurmte Kadaver mit sich herumschleppt, und wird
wahnsinnig ob des Schreckens und tötet sich selbst, um dieser
Gemeinschaft zu entfliehen. Aber er kann ihr nicht
- S. 230:
«entfliehen; er fällt mit seiner Seele
voller Würmer auf ein Schlangennest in der Hölle!
- Man spottet nicht über Gott und täuscht ihn nicht!
Geht um mit den Menschen wie ihr mit Gott umgeht; denn eine Menschen
zugefügte Beleidigung ist eine Gott zugefügte Beleidigung.
Macht, dass Gott euch so sieht, wie ihr von den Menschen gesehen
werden wollt.»
- «Seid treue Verlobte eurer Berufung zu Gott! Ihr könnt
nicht zwei Herren dienen. Das Brautbett kann nicht zwei Bräute
gleichzeitig aufnehmen. Gott und Satan können
sich nicht in eure Umarmung teilen. Der Mensch kann es nicht,
und weder Gott noch Satan können eine dreifache Umarmung
unter drei Wesen aufteilen, die in Gegensatz zu einander stehen.
Seid frei von der Gier nach Gold wie von der Gier des
Fleisches und der Gier nach Macht! Satan bietet euch dies an.
Oh, seine lügnerischen Reichtümer!
- S. 231:
«Ehren, Erfolg, Macht, Überfluss:
trügerischer Handel, dessen Geld eure Seele ist. Begnügt
euch mit wenig. Gott gibt euch das Nötige. Das genügt.
Das sichert er euch zu, wie er es dem Vogel in der Luft zusichert,
und ihr seid doch viel, viel mehr als ein Vogel. Doch er verlangt
von euch Vertrauen und Genügsamkeit. Wenn ihr Vertrauen habt,
dann wird er euch nicht enttäuschen. Wenn ihr mässig
seid, wird seine tägliche Zuwendung euch genügen.»
- «Bessert euch von Stunde zu Stunde, mit Geduld, Ausdauer
und Heldentum. Wer sagt euch, dass das Gutwerden nicht mühevoll
sei? Ich sage euch: es ist die grösste aller Mühen.
Doch der Lohn ist der Himmel, und er ist dieser Mühe wert.
- Und liebt! Oh, welche Worte soll ich gebrauchen, um euch
von der Notwendigkeit der Liebe zu überzeugen? Kein Wort
ist gut genug, euch zu ihr zu bekehren, arme Menschen, die Satan
aufhetzt. Und daher sage ich: 'Vater, beschleunige die Stunde
der Reinigung! Diese Erde und diese deine Herde sind ausgetrocknet
und krank. Doch es gibt einen Tau, der sie lockern und heilen
kann. Öffne, öffne die Quelle! Öffne, mich, mich!
Hier bin ich Vater. Ich brenne darauf, deinen Wunsch, der meiner
und der Wunsch der Ewigen Liebe ist, zu erfüllen. Vater,
Vater, Vater! Sieh dein Lamm, und sei du sein Opferpriester!'»
S136. Jesus sucht Jonathan im Hause Chuzas,
in Tiberias S. 232
- S. 232:
«
wir sind dabei, zu grösseren
Heiden zu werden, als sie selbst es sind
»
- «Nicht durch ihre Schuld, Petrus. Sie
haben ihre Gebräuche, und sie
- S. 233:
«zwingen uns nicht, sie zu den unseren
zu machen. Wir sind es, die sich selbst verderben wollen. Aus
Eigennutz, aus Mode, aus Dienerei
»
137. Jesus im Hause des Onkels Alphäus
und danach in seinem eigenen Haus S. 236
- S. 241:
(Alphäus) «Mein
armes Haus! Armes Geschlecht Davids, wie
musst du enden! Und ich musste lange leben, um dieses Elend mitanzusehen.
Um dich zu sehen, den letzten Spross des herrlichen Geschlechtes,
der sich selbst in zu grosser Dienstbarkeit vernichtet. Ach, nur
Unglück kam über uns seit dem Tage, da mein unvernünftiger
Bruder sich mit der törichten und eigensinnigen Frau vermählen
liess, die dann eine solche Macht über ihn bekam. Ich habe
damals gesagt: 'Joseph ist für die Heirat nicht
geeignet. Er wird unglücklich.' Und er wurde es. Er wusste,
wie sie war, und von einer Heirat hat er nie etwas wissen sollen.
Verflucht sei das Gesetz der erbberechtigten Waisen! Verflucht
sei das Schicksal! Verflucht seien solche Vermählungen!»
- Die 'Erbjungfrau' war mit dem Absub hereingekommen
und hat die Jeremiade des Schwagers mitanhören müssen.
Sie ist jetzt noch blasser. Doch ihre anmutige Geduld ist unerschütterlich.
Sie geht zu Alphäus und hilft ihm mit
einem sanften Lächeln beim Trinken.
- S. 246:
«O Jesus, Jesus, verzeihe ihm», jammert
Maria des Alphäus.
- «Aber ja, Maria. Es ist nicht einmal notwendig, es zu
tun. Jemandem, der so leidet, muss man alles verzeihen. Er ist
nun schon ruhiger geworden. Die Gnade arbeitet auch, ohne dass
das Herz etwas davon weiss. Und da sind noch deine Tränen,
der Schmerz von Judas und Jakobus und ihre Treue zu
ihrer Berufung. Der Friede kehre ein in dein verwundetes Herz,
Tante!»
- S. 245:
(Kleingedruckt) «Mein Leben, meine Arbeit,
mein Dienst ist das Kreuz, das Leiden, der Verzicht,
das Opfer. So lebe ich es. Und so sollen alle leben, die sich
zu den 'Meinen' zählen.
- Das richte ich nicht an die Johannes-Seelen,
sondern an die nörgelnden, unzufriedenen Gelehrten.
Und den gelehrten Grüblern sage ich, dass ich die Wörter
'Onkel' und 'Tante' gebrauche, obwohl
sie in den palästinensischen Sprachen
nicht üblich sind, um eine ehrfurchtslose Frage klarzustellen
und zu definieren, die meine Stellung als Einziggeborener Marias
und die Jungfräulichkeit meiner Mutter vor und nach meiner
Geburt betrifft, die eine Folge geistlicher und göttlicher
Vereinigung war. Ich wiederhole noch einmal: sie kannte keine
anderen Vereinigungen und darum auch keine anderen Geburten.
Unverletzes Fleisch, das such ich nicht zerriss, geboren im Geheimnis
eines Tabernakel-Schosses, dem Thron
der Dreifaltigkeit und des fleischgewordenen
Wortes.»
138. Jesus befragt seine Mutter über die Apostel
S. 246
- S. 247:
Jesus seufzt. Er denkt nach. Er betrachtet seine
Mutter. Er lächelt ihr zu, um sie zu ermutigen. «Auch
er ist notwendig, Mama. Wenn er es nicht wäre, wäre
ein anderer an seiner Stelle. Meine Jüngerschaft
muss die Welt darstellen, und in der Welt sind nicht alle Engel,
und nicht alle sind vom Schlag des Petrus und des
Andreas. Wenn ich nur Vollkommenheiten wählte,
wie könnten die armen, kranken Seelen hoffen, meine Jünger
zu werden? Ich bin gekommen, um das Verlorene zu retten, Mama.
Johannes ist von sich aus gerettet. Doch wie viele
sind es nicht!»
139. «Wieviel Menschliches bei den Aposteln!»
S. 247
- S. 247:
Jesus sagt: «Mein Blick hatte im Herze
des Judas Iskariot gelesen. Niemand
darf denken, dass die Weisheit nicht imstande gewesen sei, dieses
Herz zu verstehen. Aber, wie ich es meiner Mutter gesagt habe;
er wollte mit uns sein. Wehe ihm, dass er zum Verräter wurde!
Es musste aber einen Verräter geben. Doppelzüngig, schlau,
habsüchtig, lasterhaft, diebisch und dabei gescheiter und
gebildeter als der Durchschnitt der Menschen, wusste er sich überall
durchzusetzen. Kühn ebnete er mir den Weg, auch wenn es schwierig
war. Es gefiel ihm vor allem, unter den anderen hervorzuragen
und auf seinen Vertrauenposten bei mir hinzuweisen. Er war nicht
aus
- S. 248:
«dem natürlichen Instinkt der Nächstenliebe
hilfsbereit, sondern einzig und allein, weil er zu denen gehörte,
die ihr 'Wichtigtuer' nennt. Das befähigte ihn auch, das
Geld zu verwalten und sich Frauen zu nähern. Zwei Dinge,
die er zusammen mit dem Umgang mit Menschen närrisch liebte.
- Die Reine, die Demütige, die von allen Reichtümern
der Welt Losgelöste, konnte nicht anders, sie musste Abscheu
vor dieser Schlange empfinden. Auch ich empfand Abscheu. Und nur
ich, der Vater und der Heilige Geist wissen, welche Überwindung
es mich gekostet hat, ihn in meiner Nähe zu dulden. Ich werde
dir alles zu gegebener Zeit erklären.
- Ebenso war mir die feindliche Gesinnung der Priester,
Pharisäer, Schriftgelehrten
und Sadduzäer bekannt. Sie waren listige
Wölfe und versuchten, mich in ihre Höhle zu treiben,
um mich dort zu zerreissen
Drei volle Jahre haben sie
mich gejagt, und sie haben nicht davon abgelassen, bis sie mich
tot wussten. Erst an diesem Abend haben sie ruhig geschlafen.
Die Stimme der Anklage war für immer verstummt. Sie glaubten
es. Aber nein! Sie war aber noch nicht erloschen. Sie wird
nie erlöschen und immer wieder erschallen und die ihnen Ähnlichen
von heute verfluchen. Wieviel Leid musste meine Mutter durch
deren Schuld erdulden! Ich werde diesen Schmerz nie vergessen.
- Der Wankelmut der Menge ist keine
Neuigkeit
Es genügt, die Wahrheit zu sagen und zu den
Guten zu gehören, um von der Masse gehasst zu werden, wenn
die Begeisterung verflogen ist. Die Wahrheit ist Vorwurf und Warnung.
Die Güte braucht keine Peitsche, und darum haben die Bösen
keine Angst mehr. Daher das 'Kreuzige ihn!' nach den
Hosannarufen. Mein Leben als Meister ist gesättigt von diesen
beiden Zurufen. Zuletzt hörte ich: 'Kreuzige ihn!'
Maria hat am Abend des Karfreitags alle Echos
der verlogenen Hosanna in sich wieder gehört, die für
ihren Sohn zu den Schreien: 'Kreuzige ihn!' geworden sind, und
ihr Herz ist davon durchbohrt worden. Auch das vergesse ich
nicht.
- S. 249:
«Nein meine Söhne, nein! (Apostel
wollen Platz an der Rechten Jesus) Vorerst muss man lernen, den
vollen Kelch zu trinken, wie ich ihn getrunken habe. Ganz: mit
seiner Liebe als Ausgleich für den Hass, mit seiner Reinheit
gegen die Stimme der Sinne, mit seinem Heldentum in den Prüfungen,
mit seiner Selbsthingabe aus Liebe zu Gott und den Brüdern.
Dann, wenn alles erfüllt ist, was zur eigenen Pflicht gehört,
muss man noch sagen: 'Wir sind unnütze Knechte', und darauf
warten, dass mein und euer Vater in seiner Güte euch einen
Platz in seinem Reiche gewährt. Man muss sich aller menschlichen
Dinge entäussern wie du mich im Prätorium entblöst
gesehen hast von allem Menschliche, und nur das Unentbehrliche
behalten, wie es die Achtung für die Gabe Gottes verlangt:
für das Leben, und die Achtung für die Brüder,
denen wir vom Himmel aus nützlicher sein können als
auf Erden. Dann überlässt es Gott, euch mit dem Gewande
der Unsterblichkeit zu bekleiden, das leuchtend rein geworden
ist im Blute des Lammes.»
140. Heilung Johannas des Chuza, bei Kana S.
249
- S. 251:
«Liebt ihn! Liebe ihm Petrus.
Ich verstehe
doch ich sage dir: liebe! Lästige
Personen zu ertragen, ist eine nicht unbedeutende Tugend. Übe
sie!»
- S. 252:
«Ich weiss es. Sie hatte recht. Es
war nicht das Delirium einer Sterbenden! O Herr, mein Gott! Wie
die Seele doch sieht und dich hört, wenn du sie rufst.»
Jonathan ist bewegt.
- S. 253:
«Oh, komm, mein Erlöser!»
- «Ich werde sofort kommen. Dieser Glaube verdient Belohnung.
Wer nach mir verlangt, besitzt mich. Gehen wird.!»
141. Jesus im Libanon bei den Hirten Benjamin und Daniel S.
256
- S. 258:
«Jerusalem wäscht die
Schwellen seines Tempels mit dem Blute seiner Propheten
und seiner Heiligen. Aber auch die Welt wartet darauf, gewaschen
zu werden
Tempel über Tempel der schrecklichsten Götter
gibt es. Sie werden in Zukunft Tempel des wahren Gottes sein,
und der Aussatz des Heidentums wird
geheilt werden mit dem reinigenden Wasser aus dem Blute der Märtyrer.»
- «O allmächtiger Gott! Herr! Meister! Ich bin nicht
würdig zu so Grossem! Ich bin schwach. Ich habe Angst vor
dem Bösen. O Herr! Schicke deinen unnützen Knecht weg
oder gib du mir die Kraft! Ich möchte dich nicht blosstelle,
Meister, mit meiner Feigheit!» Petrus hat sich
zu Füssen des Meisters niedergeworfen und fleht ihn aus ganzem
Herzen mit bebender Stimme an.
- «Steh auf, mein Petrus! Habe keine Angst!
Du hast noch einen weiten Weg vor dir, und die Stunde wird kommen,
in der du auch noch die letzte Aufgabe erfüllen willst. Dann
wirst du alle Kraft haben, vom Himmel
- S. 259:
«und aus dir selbst. Ich werde bei dir sein
und dich mit Bewunderung betrachten.»
- «Du sagst es
und ich glaube es. Doch ich bin ein
so armseliger Mensch!»
- S. 260:
«
Warum, Herr, ist der Mensch so
egoistisch?»
- «Weil die Liebe im irdischen Paradies erwürgt
wurde. Doch ich bin gekommen, die Schlinge zu lösen und die
Liebe wieder zum Leben zu erwecken.»
142. Jesus erhält in der Stadt am Meer Briefe über
Jonas S. 262
- S. 264:
«Nein, höre! Das Gesetz sagt: 'Du sollst
nicht ehebrechen', und du bist gerade dabei, dies zu tun. Das
ursprüngliche Gebot lautet so und nicht anders. Wenn Moses,
durch die Härte eurer Herzen gezwungen, die Ehescheidung
erlaubt hat, dann hat er es nur getan, um von Gott gehasste Dinge
zu unterbinden. Doch eure Laster haben die Vorschrift Moses immer
mehr abgeschwächt und so die Kette von Bosheiten und Steinigungen
bewirkt, die nun das Los der Frau geworden sind, die immer das
Opfer eurer Ansprüche, Launen, euer Taubheit und Blindheit
in der Liebe ist. Ich sage dir: es ist dir nicht erlaubt, das
zu tun, was du dir vorgenommen hast. Dein Vorsatz ist eine Beleidigung
Gottes.
- Es ist dir nicht erlaubt, die Liebe deiner Frau zu kränken.
Sei gerecht und ehrbar! Gott wird dich über deinen Verdienst
hinaus belohnen.»
- S. 265:
«Ich habe mehr Mitleid mit dir als mit
der Frau, die dort weint. Ihre Tränen versiegen am Ende ihres
Lebens. Dein Schmerz hingegen beginnt dann und dauert ewig an.
Denke daran!»
143. Jesus schliesst im Hause Marias des Alphäus
mit dem Vetter Simon Frieden S. 269
144. «Die Gnade wirkt immer, wo der gute Wille zur Gerechtigkeit
vorhanden ist» S. 273
145. Jesus wird in Nazareth schlecht empfangen
S. 274
- S. 275:
Ich höre seine schöne Stimme, die
den Vers des Isaias liest, der im Evangelium enthalten ist: «Der
Geist des Herrn ist über mir
» und ich höre
seine Erklärung, in der er sich den Überbringer der
Frohen Botschaft nennt, des Gesetzes der
Liebe, das die frühere Härte durch die Barmherzigkeit
ersetzt; damit alle das Heil erlangen, die durch Adams Schuld
in der Seele krank geworden sind und folglich auch im Fleische,
da die Sünde immer Laster und das Laster auch körperliche
Krankheiten hervorruft. Und damit alle, die Gefangene des Geistes
des Bösen sind, Befreiung finden.
- S. 276:
«Es war zu erwarten, Schwamm darüber.»
Maria aber ist sehr besorgt. So antwortet Jesus: «Mama, wenn
der Menschensohn nur dorthin gehen wollte,
wo er geliebt wird, dann müsste er seine Schritte von dieser
Erde wenden und zum Himmel zurückkehren. Ich habe überall
Feinde. Denn man hasst die Wahrheit, und ich bin die Wahrheit!
Doch ich bin nicht gekommen, um ein bequem Liebe zu finden.
Ich bin gekommen, um den Willen des Vaters zu erfüllen und
die Menschen zu erlösen. Du bist die Liebe, Mama, meine
Liebe, die mich für alles entschädigt. Du, und diese
kleine Herde, die sich jeden Tag um einige Schäflein vergrössert,
die ich den Wölfen der Leidenschaft entreisse und in den
Schafstall Gottes führe. Das ist meine Pflicht. Ich bin gekommen,
um diese Aufgabe zu erfüllen, und ich muss sie erfüllen
selbst bis zum Zerschellen an den Steinen
- S. 277:
«ihrer Herzen, die sich dem Guten verschliessen.
Erst wenn ich hingeopfert bin und diese Herzen in meinem Blute
bade, werde ich sie erweichen können und ihnen mein Zeichen
aufdrücken, das jenes des Feindes auslöscht. Mutter,
deswegen bin ich vom Himmel herabgestiegen. Ich kann nichts anderes
wünschen als dies zu erfüllen.»
- «Es ist schmerzlich, dass alle von dir ein irdisches
Wohl erwarten; ein Wohl, das, wenn nicht menschlich, egoistisch
ist. Aber die Sünde mit ihrer Begehrlichkeit beherrscht sie.
Noch ist die gesegnete Stunde nicht gekommen - die ich so sehr
fürchte, obwohl die Liebe zu Gott und zu den Menschen sie
mich ersehnen lässt - in der du die Sünde tilgen wirst.
Oh, diese Stunde! Wie zittert das Herz deiner Mutter vor dieser
Stunde! Was werden sie dir antun, Sohn? Sohn, Erlöser,
dem die Propheten ein so grosses
Martyrium vorhergesagt haben!»
- «Denk nicht daran, Mutter! Gott wird dir in jener Stunde
beistehen. Mir und dir wird Gott helfen. Und danach wird Friede
sein. Ich sage es dir noch einmal.
»
146. Jesus mit der Mutter im Hause der Johanna
des Chuza S. 277
- S. 278:
(Valtorta)
die Vision teilt
sich: ich sehe Jesus im herrlichen Garten Chuzas,
wie er mit Chuza und seiner Gemahlin spricht, und sehe in Nazareth
die Ankunft des bequemen und schnellen Wagens, mit welchem Jonathan
Maria in Nazareth abholt.
- S. 279:
Johanna (des Chuza) hält
Maria an der Hand, lächelt und sagt: «Du wirst mir erlauben,
dass ich dir diene, nicht wahr?»
- «Nicht mir! Diene ihm und liebe ihn immer! Dann hast
du mir alles gegeben. Die Welt liebt ihn nicht. Das ist mein Leiden.»
- «Ich weiss. Warum wohl diese Lieblosigkeit in einem Teil
der Welt, während andere für ihn ihr Leben geben würden?»
- «Weil er für viele das Zeichen des Widerspruchs
ist. Weil er das Feuer
- S. 280:
«ist, das das Metall reinigt. Das Gold wird
rein. Die Schlacken fallen auf den Boden und werden weggeworfen.
Das ist mir schon in meiner frühester Kindheit geoffenbart
worden. Und Tag für Tag erfüllt sich die Prophezeiung.»
147. Jesus bei der Weinlese im Hause Annas - Das Wunder am
gelähmten Kinde S. 280
- S. 282:
«Nein! Hört! Es ist euch gesagt worden:
'Fürchtet den Herrn deinen Gott!' Und die Patriarchen
haben gezittert, wie auch die Propheten
gezittert haben, wenn das Antlitz Gottes oder ein Engel
des Herrn vor ihrem gerechten Geiste erschien. Wahrlich, in Zeiten
des göttlichen Zornes musste die Erscheinung des Übernatürlichen
das Herz erzittern lassen. Wer, selbst wenn er rein ist wie ein
kleines Kind, zittert nicht vor dem Mächtigen, vor dessen
ewiger Herrlichkeit die Engel in Anbetung das paradiesische Alleluja
singen? Den unerträglichen Glanz eines Engels mildert Gott
mit einem barmherzigen Schleier, um dem menschlichen Auge zu ermöglichen,
den
- S. 283:
«Engel zu bewundern, ohne dass
die Pupillen und der Geist geblendet werden. Was wird also die
Anschauung Gottes sein?
- Doch das ist so, solange der Zorn dauert. Sobald aber auf
den Zorn der Friede folgt und der Gott Israels
sagt: 'Ich habe es geschworen. Ich stehe zu meinem Bündnis.
Hier ist er, den ich sende, und ich bin es, obwohl ich es nicht
bin; doch mein Wort nimmt Fleisch an, um Erlösung
zu werden', dann muss der Furcht die Liebe folgen.
Und nur die Liebe zum Ewigen Gott wird in Freude gewandelt werden,
denn die Zeit des Friedens zwischen Gott und dem Menschen ist
für die Erde gekommen.
- Und nun kehre ich zum Ausgangspunkt zurück. Die erste
Bedingung, um den Segen Gottes zu bekommen, sei es für geistige
oder für leibliche Werke, ist die Redlichkeit der Absicht.
- Redlich ist wer sagt: 'Ich folge Christus nach,
nicht der Wunder wegen, die er wirkt, sondern der guten Ratschläge
wegen, die er uns für das ewige Leben gibt.'
- Redlich ist wer sagt: 'Ich arbeite nicht aus Gier
nach Gewinn, sondern weil Gott uns die Arbeit als Mittel zur Heiligung
aufgrund ihres bildenden, abtötenden, vorbeugenden und erhöhenden
Wertes gegeben hat.
- Es gibt Menschen, die wie Lasttiere arbeiten. Jedoch ohne
eine andere Religion als diese: ihren Reichtum
zu vermehren. Stirbt an ihrer Seite der weniger begünstigte
Nachbar vor Hunger und Entbehrungen? Verhungern die Söhne
des Unglücklichen? Was kümmert das den gierigen Häufer
- S. 284:
«des Reichtums? Da gibt es andere die noch
härter sind, die nicht arbeiten, sondern arbeiten lassen
und Reichtümer anhäufen mit dem Schweiss der anderen.
Da gibt es weiterhin solche, die vergeuden, was sie aus den Mühen
der anderen herausgequetscht haben. Für sie ist die Arbeit
eine Schande. Sagt nur nicht: 'Und Gott schützt sie.' Nein!
Er schützt sie nicht. Heute können sie eine Stunde des
Sieges feiern. Doch bald werden sie die Strenge Gottes zu spüren
bekommen, die ihnen noch in diesem irdischen Leben oder aber in
der Ewigkeit das Gebot in Erinnerung rufen wird: 'Ich bin der
Herr dein Gott. Liebe mich über alles und deinen Nächsten
sie dich selbst!'
- Oh, wenn diese Worte in der Ewigkeit ertönen, dann werden
sie furchtbarer sein als die Blitze auf dem Sinai!
- Viele, zu viele Worte sagt man euch. Ich sage nur dies:
Liebt Gott! Liebt den Nächsten!
- Nun freut ihr euch, denn das Jahr war gut, die Ernte reich
und die Weinlese ausgiebig. Doch in Wahrheit sage ich euch, diese
eure Freude ist geringer als ein winziges Sandkorn im Vergleich
zur masslosen Freude, die euch erwartet, wenn der ewige Vater
zu euch sagen wird: 'Kommt, ihr fruchtbaren Ranken, die ihr mit
dem wahren Weinstock verbunden seid! Ihr seid zu jedem Werk bereit
gewesen, auch zu schmerzhaften, um reiche Frucht zu bringen, und
ihr kommt zu mir voll süsser Säfte der Gottes- und Nächstenliebe!
Blüht in meinen Gärten für die ganze Ewigkeit.'
- Erstrebt diese ewige Freude! Strebt mit Treue diesem Gut zu
und preist mit Dankbarkeit den Ewigen, der euch hilft, es zu erreichen!
Preist ihn für die Gnade seines Wortes und lobt ihn für
die Gnade der reichen Ernte! Liebt mit Dankbarkeit den Herrn und
fürchtet euch nicht! Gott vergilt die Werke aller, die ihn
lieben, mit einem hundertfachen Lohn.»
- Jesus hat geendet. Aber alle rufen: «Segne uns, segne
uns! Gib uns deinen Segen!»
- Jesus erhebt sich, breitet die Arme aus und ruft mit sehr
lauter Stimme aus: «Der Herr segne und behüte euch!
Er zeige euch sein Angesicht und habe Erbarmen mit euch! Der Herr
zeige euch sein Antlitz und gebe
- S. 285:
«euch seinen Segen! Der Name des Herrn
sei in eurem Herzen, über euren Häusern und über
euren Feldern!»
- Die versammelte Schar jubelt dem Messias zu.
Doch dann verstummt sie, teilt sich und lässt eine Mutter
durchgehen, die auf den Armen einen etwa zehn Jahre alten gelähmten
Jungen trägt. Am Fusse der Treppe angelangt, hält sie
das Kind in die Höhe, als wolle sie es Jesus darbieten.
- «Sie ist eine meiner Mägde. Der Knabe fiel im vergangenen
Jahr von der hohen Terrasse und brach sich das Kreuz.
Er wird nun das ganze Leben auf dem Rücken liegen müssen»,
erklärt der Herr.
- «Sie hat all die letzten Monate auf dich gehofft»,
sagt die Herrin.
- «Sag ihr, sie möge zu mir kommen.»
- Doch die arme Frau ist so erregt, dass es aussieht, als wäre
sie gelähmt. Sie zittert am ganzen Leibe und stolpert über
ihr eigenes langes Kleid, als sie mit dem Kind in den Armen die
hohen Stufen hinaufsteigt.
- Maria steht mitleidig auf und geht der Frau mit dem Kind entgegen.
«Komm, habe keine Angst! Mein Sohn liebt dich. Gib mir dein
Kind! Dann kannst du besser hinaufsteigen. Komm, meine Tochter!
Auch ich bin eine Mutter.» Und sie nimmt ihr den Knabe ab,
dem sie sanft zulächelt, und geht nun mit der Mitleid erregenden
Last auf ihren Armen die Treppe hinauf. Die Mutter des Jungen
folgt ihr weinend.
- Maria steht nun vor Jesus. Sie kniet nieder und sagt: «Sohn!
Um dieser Mutter willen!» Sonst nichts.
- Jesus fragt nicht einmal wie gewöhnlich: «Was willst
du, dass ich für dich tue? Glaubst du, dass ich es tun kann?»
Nein, heute lächelt er nur und sagt: «Frau, komm hierher!»
- Die Frau geht an die Seite Marias. Jesus legt eine Hand auf
ihr Haupt und sagt nur: «Freue dich!» und er hat noch
nicht zu Ende gesprochen, als der Knabe, der bis dahin schwer
auf den Armen Marias gelegen hatte mit regungslosen Beinen, sich
mit einem Ruck aufsetzt, um mit dem Freudenschrei: «Mama!»
an die mütterliche Brust zu flüchten.
- Die Hosanna-Rufe scheinen bis zum Himmel zu steigen, der in
der Abendröte glüht. Die Frau hat ihren Knaben ans Herz
gedrückt und fragt: «Was muss ich tun, um dir zu bezeugen,
wie glücklich ich bin?»
- Jesus liebkost sie noch einmal: «Gut sein, Gott und deinen
Nächsten lieben und in dieser Liebe auch dienen Sohn erziehen.»
- Doch die Frau ist noch nicht zufrieden. Sie möchte
sie möchte
und endlich bittet sie: «Deinen Kuss
und den Kuss deiner Mutter für mein Kind!»
- Jesus beugt sich und küsst den Jungen. Maria tut dasselbe.
Und während die Frau strahlend davoneilt, von beifallklatschenden
Freunden gefolgt, erklärt Jesus der Hausherrin: «Es
bedurfte nicht mehr. Das Kind befand sich in den Armen meiner
Mutter. Auch ohne bittende Worte
- S. 286:
«hätte ich es geheilt; denn sie ist
glücklich, wenn sie eine Not lindern kann, und ich will sie
glücklich mache.»
- Und Jesus und Maria wechseln einen der Blicke, die nur jemand,
der sie gesehen hat, verstehen kann, so tief und bedeutungsvoll
sind sie!
148. Jesus bei Doras - Der Tod des Jonas
S. 286
- S. 288:
«Mit mir kann nur sein, wer die Demut, die
Sanftmut, die Enthaltsamkeit, die Ehrlichkeit und die Liebe liebt;
vor allem die Nächstenliebe! Denn wer Gott und den Nächsten
liebt, hat folglich alle anderen Tugenden und erreicht den Himmel.»
- S. 289:
«Nein. Im Reiche meines Vaters ist es nicht
gerecht. Dort wird anders geurteilt. Nicht die Reichen und die
Mächtigen als solche werden geehrte werden, sondern nur jene,
die immer Gott geliebt und ihn über sich selbst und über
alle anderen Dinge wie Geld, Macht, Frauen und reiche Tafeln gestellt
haben; und wenn sie auch alle Menschen, ob arm oder reich,
berühmt oder unbekannt, gelehrt oder unwissend, gut oder
böse, geliebt haben. Ja, auch die Bösen muss man lieben.
Nicht ihrer Bosheit wegen, sondern aus Mitleid mit ihrer Seele,
ihren tödlichen Wunden. Man muss sie lieben mit einer Liebe,
die den himmlischen Vater bestürmt, sie zu heilen und zu
erlösen. Im Himmelreich werden jene selig sein, die dem Herrn
in Wahrheit und Gerechtigkeit gedient und die Eltern und Verwandten
mit Ehrfurcht geliebt haben; die auf keinerlei Weise gestohlen
haben, das heisst, die gerecht im Geben und in ihren Forderungen
waren; die nicht getötet, weder den Ruf noch das Leben, und
auch nie den Vorsatz gehabt haben, zu töten - selbst wenn
das Verhalten der anderen so grausam war, dass es einem das Herz
zerrissen hat; die nicht falsch geschworen und damit dem Nächten
und der Wahrheit geschadet haben; die keinen Ehebruch
oder Sünden des Fleisches begangen haben; die immer sanft
und ergeben ihr Los ertragen haben, ohne die anderen zu beneiden.
Ihrer ist das Himmelreich, und der ärmste Bettler kann dort
oben ein seliger König sein, während der Herrscher mit
seiner Macht weniger als ein Nichts sein kann; er wird zur Beute
Satans, wenn er gegen die ewigen zehn Gebote gesündigt
hat.»
- S. 291:
«Ihr habt mich auf Erden und Jonas
in Abrahams Schoss. Die Toten lieben die Lebenden
mit doppelter Liebe: mit ihrer eigenen und mit jener, die sie
in der Vereinigung mit Gott, der vollkommenen Liebe, empfangen.»
- S. 297:
«Bist du mir nicht feindlich gesinnt?»
- «Ich? (Publius Quintillianus von der Italika)
«Ich bin der Feind der Bösen, niemals der Guten, Ich
möchte auch gut sein. Sag mir, welche Lehre gibst du uns
Männern des Schwertes?»
- «Die Lehre ist für alle dieselbe: Gerechtigkeit,
Redlichkeit, Mässigkeit und Mitleid. Pflichterfüllung,
ohne Missbrauch der Macht. Auch in der harten Notwendigkeit der
Waffen die Menschlichkeit üben. Sich bemühen, die
Wahrheit zu suchen, also Gott, den Einen und Ewigen. Ohne diese
Kenntnis bleibt jede Tat ohne Segen und somit ohne ewige Belohnung.»
- «Doch was nützt mir nach dem Tode das Gute, das
ich getan habe?»
- «Wer zum Wahren Gott kommt, findet das Gute im anderen
Leben wieder.»
- «Werde ich wiedergeboren werden? Kann ich dann Tribun
oder sogar Caesar werden?»
- «Nein. Du wirst Gott ähnlich werden, mit dem du
dich im Himmel in seiner ewigen Seligkeit vereinigst.»
- «Wie? Ich im Olymp? Unter den Göttern?»
- «Es gibt keine Götter! Es gibt
nur den wahren Gott! Den, den ich predige. Den, der dich hört,
der deine Güte sieht und dein Verlangen, das Gute kennenzulernen.»
- «Das gefällt mir. Ich wusste nicht, dass Gott sich
um einen armen heidnischen Soldaten kümmert.»
- «Er hat dich erschaffen, Publius, er liebt dich also
und möchte dich bei sich haben.»
- «Oh, warum nicht?
Aber
niemand sagt uns
etwas über Gott
nie!»
- «Ich werde nach Caesarea kommen, und du
wirst mich hören.»
149. Jesus im Hause des Jakobus am See Meron S. 299
- S. 300:
«Und Doras
wird dein
Fluch wirken?»
- «Wie meinst du das, Petrus?»
- «Nun, dass er nachdenkt und sich ändert oder dass
ihn deine Strafe trifft.»
- «Ich habe ihn Gottes Gerechtigkeit anheimgestellt. Ich,
die Liebe, habe ihn verlassen.»
- «Barmherzigkeit! Ich möchte nicht an seiner Stelle
sein.»
- «Ich auch nicht.»
- S. 301:
«Wie wird die Gerechtigkeit des Vollkommenen
wohl aussehen?» fragen die Jünger.
- «Sie ist Verzückung für die Guten und Feuer
für die Satane, meine Freunde. Wahrlich, ich
sage euch, das ganze Leben lang Sklave, Aussätzige oder Bettler
sein ist königliche Glückseligkeit im Vergleich zu einer
einzigen Stunde göttlichen Strafgerichtes.»
- S. 303:
«Du schenkst Frieden, gibst Weisheit und
wirkst Wunder. Du gibst schon viel, so viel.»
- «Ich gebe auch die Arbeit. Auf, gehorche!»
Und Jesus, der seine Tunika abgelegt hat, arbeitet schnell und
gut an der zerbrochenen Deichsel
- S. 304:
«Ja, Die Seele ist wertvoller als der Leib,
und dies nicht in mir allein. Doch ich nähre mich nicht mit
Engelbrot, sondern von der Liebe des Vaters und der
Menschen.».
150. Rückkehr zur Furt des Jordans bei Jericho
S. 304
- S. 305:
«Du bist weise genug, um urteilen zu können,
dass man eine Reinigung, an der man mitwirkt, nicht mit Geld beeinträchtigen
darf. Ich sage dir, nicht Abraham allein, sondern der Gott Abrahams
wird dir bei deinem Tode wie einem treuen Sohn zulächeln.»
- (Fährmann) «Oh Gott! Sagst du das im Ernst? Wer
bist du?»
- «Ich bin ein Gerechter.»
- S. 308:
«Ja, Bruder. Sein Name ist Erlöser.
Die Kelche des Freuden- und Friedensmahles zwischen Mensch und
Gott, Erde und Himmel, wird er selbst mit seinem Weine fülle,
indem er sich selbst keltert im Leiden und aus Liebe zu uns allen.
Daher wird er gegenwärtig sein, wenn auch die Mächte
der Finsternis dann dem Scheine nach das Licht ausgelöscht
haben, das er selbst ist. Oh, man muss diesen unseren Christus
sehr lieben, denn viele werden ihm ihre Liebe verweigern. Sorgen
wir dafür, dass uns in der Stunde der Verlassenheit nicht
die davidischen Klagen und Vorwürfe
treffen: 'Eine Hundemeute (und wir wären darunter) umringt
mich.'» (Ps 21,17).
151. Jesus im Hause des Lazarus - Martha
spricht über Magdalena S. 309
- S. 314:
«Was ist satanische Besessenheit anderes
als eine Krankheit der Seele, die, von Satan
angesteckt, in einen teuflischen Geist ausartet. Wie könnte
man sonst gewisse Entartungen in den Menschen
verstehen? Entartungen, die den Menschen schlimmer als ein
wildes Tier werden lassen, schamloser als ein Affe und so weiter
und in einem Bastardzustand enden, bei dem Mensch, Tier und Satan
vermengt sind. Das ist die Erklärung für das, was
uns bei vielen Geschöpfen als eine unbegreifliche Ungeheuerlichkeit
verblüfft. Weine nicht. Verzeih! Ich sehe! Denn ich habe
eine Schau, die über das Sehen der Augen und des Herzens
hinausgeht. Ich habe die Schau Gottes. Ich sehe! Ich sage dir,
verzeihe, denn sie (Maria Magdalena) ist
krank.»
- «Wirst du sie heilen?»
- «Ich werde sie heilen. Habe Vertrauen! Ich werde dich
glücklich machen; doch du musst verzeihen und Lazarus
sagen, dass auch er es muss. Verzeihe ihr! Liebe sie aufs neue!
Versuche, dich ihr zu nähern. Sprich mit ihr, wie wenn sie
wie du wäre. Sprich mit ihr von mir!»
- «Wie soll sie dich, den Heiligen, verstehen?»
- «Es wird so scheinen, dass sie nicht versteht. Aber schon
allein mein Name ist Rettung. Mache, dass sie an mich denkt und
mich beim Namen nennt! Oh, Satan flieht, wenn mein
Name in einem Herzen gedacht wird. Lächle, Martha,
in der Hoffnung.
Geh! Sprich davon mit Lazarus,
während ich im Frieden deines Gartens zum Vater bete für
Maria und für euch
»
152. Wieder im Hause des Lazarus nach dem Laubhüttenfest
- Einladung von Joseph aus Arimathäa S. 315
- S. 315:
«Ich bin mehr für die Armen gekommen
und für die seelisch und körperlich Leidenden als für
die Mächtigen, die in mir nur einen Gegenstand für eigene
Interessen sehen. Aber ich werde zu Joseph gehen.
Ich bin nicht voreingenommen den Mächtigen gegenüber.
Einer meiner Jünger (der aus Neugierde
und Wichtigtuerei ohne meinen Auftrag zu dir gegangen ist - er
ist noch jung und bedarf der Nachsicht) kann meine Achtung mächtigen
Kasten gegenüber bezeugen, die sich selbst
als 'die Beschützer des Gesetzes' bezeichnen und zu
verstehen geben, dass sie 'Stützen' des Allerhöchsten
sind. Oh! Der Ewige braucht keine Stützen! Keiner der Schriftgelehrten
hatte je soviel Achtung vor den Priestern des Tempels
wie ich.»
153. Jesus begegnet Gamaliel beim Mahle Josephs
von Arimathäa S. 317
- S. 322:
«Er hat gesagt: 'Du bist Priester
nach der von mir gegebenen Ordnung.' Was steht auf dem
Brustschild geschrieben? 'Lehre und Wahrheit.'
Dies müssten die Hohenpriester besitzen. Zur Lehre kommt
man durch ausdauernde Betrachtung die darauf abzielt, den Allerweisesten
zu verstehen. Zur Wahrheit kommt man durch die absolute Treue
zum Guten. Wer mit dem Bösen spielt, fällt in die Lüge
und verliert die Wahrheit.»
- «Gut, du hast als grosser Lehrer geantwortet. Ich, Gamaliel,
sage es dir. Du übertriffst mich.»
- «Dann soll er auch erklären, warum Aaron keine Wunder
wirkte, dagegen Moses», drängt Felix.
- Jesus antwortet sofort: «Weil Moses sich
über die Menge der Israeliten, die blind und
schwer von Begriff und auch widerspenstig waren, durchsetzen und
erreichen musste, Einfluss auf sie zu gewinnen und sie nach dem
Willen Gottes zu beugen. Der Mensch ist der ewig Widerspenstige,
das ewige Kind. Er wird nur von dem ergriffen, was aus der Regel
fällt. Das Wunder ist so. Es ist ein Licht, das man vor
den verdunkelten Pupillen bewegt, und ein lauter Ton an den tauben
Ohren, aufweckend und aufmunternd. Er verkündet: 'Hier ist
Gott.'»
- «Du sagst dies zu deinem Vorteil», entgegnet Felix.
- «Zu meinem Vorteil? Was füge ich mir hinzu, wenn
ich Wunder wirke? Kann ich grösser erscheinen, wenn ich einen
Grashalm unter die Füsse lege? So verhält sich das Wunder
zur Heiligkeit. Es gibt Heilige, die nie Wunder gewirkt haben.
Es gibt Magier und Geisterbeschwörer, die mit dunklen Kräften
Wunder wirken, also übermenschliche Dinge tun, die aber nicht
heilig sind
denn Dämonen sind mit
ihnen am Werk. Ich werde immer ich selbst sein, auch wenn ich
keine Wunder mehr wirke.»
- «Sehr gut! Du bist gross, Jesus!» bestätigt
Gamaliel.
- «Und wer ist nach deiner Ansicht dieser 'Grosse'?»
fragt Felix. Was steht auf dem Brustschild geschrieben?
'Lehre und Wahrheit.' Dies müssten die Hohenpriester besitzen.
Zur Lehre kommt man durch ausdauernde Betrachtung die darauf abzielt,
den Allerweisesten zu verstehen. Zur Wahrheit kommt man durch
die absolute Treue zum Guten. Wer mit dem Bösen spielt, fällt
in die Lüge und verliert die Wahrheit.»
- «Sehr gut! Du bist gross, Jesus!» bestätigt
Gamaliel.
- «Und wer ist nach deiner Ansicht dieser 'Grosse'?»
fragt Felix, sich an Gamaliel wendend.
- «Der grösste Prophet, den ich kenne,
sowohl in seinen Werken, als auch in seinen Worten», antwortet
dieser.
- «Es ist der Messias, ich sage es dir,
Gamaliel. Glaube an ihn, du Weiser und Gerechter!»
sagt Joseph
- S. 323:
«Sieh kann und tut es; denn sie ist Barmherzigkeit»,
antwortet Jesus. Gamaliel schaut Jesus nachdenklich
an und fragt: «Wie lautet dein wahrer Name?»
- Jesus erhebt sich würdevoll und sagt: «Ich bin,
der ich bin. Der Gedanke und das Wort des Vaters. Ich bin der
Messias des Herrn!»
154. Heilung des sterbenden Kindes - Der Soldat Alexander
- Misstrauen gegen Jesus S. 324
- S. 327:
«Wir sind doch keine Hunde. Er sagt: 'Es
gibt nur einen Gott, den Schöpfer der Juden und
der Römer!' Wenn dieses das Haus Gottes
ist und ich eines seiner Geschöpfe bin, dann kann auch ich
eintreten», entgegnet Alexander auf die verächtliche
Bemerkung des Priesters, er sei ein Heide
- S. 328:
«Wer sind die Ältesten vom Dienst?»
- «Doras und Felix, Judäer,
Joachim von Kapharnaum und Joseph der
Ituräer.»
- «Ich habe verstanden. Lasst uns gehen! Sagt den drei
Anklägern, der Ituräer kann mich nicht angeklagt haben,
dass der Tempel nicht ganz Israel und
Israel nicht die ganze Welt ist, und dass der Geifer der Schlangen,
so giftig er auch sein mag, die Stimme Gottes nicht ersticken,
noch meine Schritte bei meinem Wandeln unter den Menschen lähmen
kann, solange meine Stunde nicht gekommen ist. Und danach
oh, sagt ihnen, dass dann die Menschen die Henker richten werden,
das Sühnopfer aber erhöhen und es zu ihrer einzigen
Liebe machen werden. Geht! Auch wir wollen gehen!» und
Jesus hüllt sich in den weiten, schweren, dunklen Mantel
ein und geht inmitten der Seinen von dannen
- (Alexander) «Und ich sage dir, dass ich
im Dienste des Caesars alle Regionen Roms
kennengelernt habe. Doch habe ich unter den Tausenden von Untertanen
denen ich begegnet bin, keinen getroffen, der göttlicher
war, als du es bist. .
- S. 329:
«Nein, unsere Götter
sind nicht so göttlich wie du! Sie sind rachsüchtig,
grausam, streitsüchtig und verlogen. Du bist gut. Du bist
wahrlich nur ein Mensch, der nicht Mensch ist. Leb wohl, Meister!»
- «Leb wohl, Alexander! Schreite voran
auf dem Wege des Lichtes!»
155. Jesus spricht bei Nacht mit Nikodemus
im Gethsemane S. 329
- S. 330:
«Judas!
Kannst du bei
unserem Gott schwören, keine Heidentum im Herzen
zu haben? Kannst du schwören, dass die Israeliten
in hervorragender Stellung davon frei sind?»
- «Aber Meister!
Von anderen weiss ich es nicht
aber ich
von mir kann ich schwören
»
- «Was ist denn deiner Meinung nach das Heidentum?»
fragt Jesus weiter.
- «Die Befolgung einer falschen Religion,
und das Anbeten vieler Götter», antwortet
Judas ungestüm.
- «Welche sind das?»
- «Die Götter der Griechen und der
Römer, der Ägypter
nun ja, die
Götter mit den tausend Namen, die nach Ansicht der Heiden
den Olymp bevölkern.»
- «Gibt es keine anderen Götter?
Nur diese olympischen?»
- «Welche anderen? Sind es nicht schon genug?»
- «Zu viele, ja, zu viele. Doch es gibt noch andere, auf
deren Altären von allen Menschen Weihrauch geopfert wird,
sogar von den Priestern, den Schriftgelehrten,
den Rabbis, den Pharisäern,
den Sadduzäern und den Herodianern,
das sind alles Israeliten, nicht wahr? Und nicht
nur von ihnen, sondern auch von meinen Jüngern.»
- «Aber dies ganz bestimmt nicht», sagen alle einstimmig.
- «Nein? Freunde
wer von euch frönt nicht einem
oder mehreren geheimen Kulten? Für den eine ist es die Schönheit
und die Eleganz. Für
- S. 331:
«einen anderen der Stolz auf sein Wissen.
Ein anderer beweihräuchert die Hoffnung, einmal gross zu
werden, im menschlichen Sinn. Wieder ein anderer betet die Frau
an. Ein anderer das Geld. Wieder ein anderer verbeugt sich vor
seinem Wissen, und so weiter. In Wahrheit sage ich euch: es gibt
keinen Menschen, der ganz frei vom Götzendienst ist. Warum
also die Heiden verachten, die es von Geburt her
sind, wenn man, obwohl dem wahren Gott angehörig, dem Willen
nach Heide bleibt?»
- «Aber wir sind Menschen, Meister!» rufen mehrere
aus.
- «Das ist wahr. Dann aber
liebt alle, denn ich
bin für alle gekommen, und ihr seid nicht mehr als ich.»
- S. 332:
«Nein, Johannes, du bist
kein Dummkopf und du hast recht gehandelt. Lass sie nur kommen!
Immer! Achtet ihren Schleier! Es kann sein, dass er zum Schutz
im Kampfe zwischen der Sünde und dem Wunsch nach Erlösung
getragen wird. Wisst ihr, welche Wunden in einem Menschen aufbrechen,
in dem dieser Kampf beginnt? Wisst ihr, welche Reue und wieviel
Scham? Du hast gesagt, Johannes, mein geliebter Sohn mit dem
Herzen eines guten Kindes, dass dein Antlitz gefurcht würde
vom ständigen Weinen, wenn du zur Ursache meines Unglücks
würdest. Doch wisse: wenn ein erwecktes Gewissen beginnt,
das Fleisch, das die Ursache der Sünde war, zu zähmen
und es abzutöten, um mit dem Geiste zu triumphieren, dann
muss alles mutig verzehrt werden, was anziehend für das Fleisch
war, und das Geschöpf altert und verwelkt unter dem Rauch
dieses alles durchdringenden Feuers. Erst danach, nach erfolgter
Erlösung, wird eine neue heilige und vollkommenere Schönheit
geschaffen; denn es ist die Schönheit der Seele, welche zutage
tritt im Blick, im Lächeln, in der Stimme, in der ehrbar
gewordenen Stirne, auf die Gottes Vergebung sich senkte, die leuchtet
wie ein Diadem.»
- S. 334:
«Nein, ich hasse nicht einmal meine Feinde!»
- «Du sagst es. Es ist so. Doch welch ein Schmerz für
mich und Joseph! Und Lazarus! Was wird
Lazarus sagen, der gerade heute beschlossen hat, dir sagen zu
lassen, dass du diesen Ort verlassen sollst, um in eines seiner
Landhäuser von Sion zu ziehen. Weisst du, Lazarus
ist sehr reich und mächtig. Grosse Teile dieser Stadt gehören
ihm und auch viele Ländereien in Palästina.
Doch hat er, was noch mehr zählt, eine geheime, aber
starke Freundschaft mit Rom. Ohne diese
was hätte
sein Haus vor der Schande schützen können nach dem anstössigen
Benehmen Marias, nach ihrer Scheidung, die sie
nur erhielt, weil 'sie' es war? Zügellos hat sie gelebt in
dieser Stadt, in der sein Grundbesitz sich befindet, und in Tiberias
mit dem vornehmen Bordell; Rom und Athen haben
dort ein Zentrum der Prostitution errichtet,
auch für viele des auserwählten Volkes. Wahrlich, wenn
Theophilus der Syrer ein überzeugter Proselyt
gewesen wäre, dann hätte er seinen Kindern nicht diese
hellenisierende Erziehung gegeben,
die soviel Tugend tötet und soviel Laster sät; eine
Erziehung, die zwar von Lazarus und besonders von Martha
getrunken und ohne Folgen wieder ausgeschieden wurde, die jedoch
die unbändige Maria angesteckt und verdorben und aus ihr
den Abscheu der Familie und
- S. 336:
«Palästinas gemacht
hat. Nein, ohne den mächtigen Schatten der Gunst von Rom
wären sie mehr als die Aussätzigen
mit Acht belegt worden. Nütze also die Freundschaft mit Lazarus.»
- «Nein. Ich ziehe mich zurück. Wer mich will, soll
zu mir kommen.»
- S. 336:
(Nikodemus) «Lehre mich,
o Sohn, dein Geheimnis; das Geheimnis, dank dessen du in Jesus,
dem Nazarener, den Messias sehen
und verstehen kannst.»
- «Liebe! Nachdenken! Auch ich liebe und denke nach, und
doch bin ich immer noch nicht sicher.»
- Nun greift Jesus ein: «Ich sage dir das wahre Geheimnis.
Diese haben es verstanden, aufs neue geboren zu werden, mit
einem neuen Geist, der von jeder Kette frei und von jeder anderen
Idee unberührt ist. Deshalb konnten sie Gott verstehen.
Wenn jemand nicht wiedergeboren wird, kann er das Reich Gottes
nicht sehen und nicht an seinen König glauben.»
- «Wie kann ein schon erwachsener Mensch wiedergeboren
werden? Aus dem Mutterschoss ausgestossen, kann der Mensch niemals
mehr dahin zurückkehren. Meinst du etwa eine Wiedergeburt,
wie sie von vielen Heiden angenommen wird? Aber nein,
das ist bei dir nicht möglich, und dann wäre es nicht
ein Wiedereingehen in den Schoss, sondern eine Wiedergeburt ausserhalb
der Zeit. Also nicht in diesem Leben. Wie? Wie?»
- Es gibt nur ein Dasein des Fleisches
auf der Erde und ein ewiges Leben im Jenseits. Jetzt
spreche ich nicht von Fleisch und Blut, sondern vom unsterblichen
Geist, der durch zwei Dinge zum wahren Leben wiedergeboren
wird: durch das Wasser und durch den Heiligen Geist. Doch
das wichtigere ist der Heilige Geist, ohne den das Wasser nichts
als ein Symbol ist. Wer mit Wasser gereinigt ist,
muss sich dann mit dem Heiligen Geist reinigen und durch ihn sich
entzünden und leuchten, wenn er hier und im Ewigen Reiche
im Schosse Gottes leben will. Denn was vom Fleische gezeugt wird,
ist und bleibt Fleisch und stirbt, nachdem es ihm in seinem Begierden
und Sünden gedient hat. Doch was vom Geiste gezeugt wird,
ist Geist und kehrt zum Schöpfer-Geist
zurück, nachdem es bis zum vollkommenen Alter den
eigenen Geist empor geführt hat. Das Himmelreich wird nur
von
- S. 337:
«solchen bewohnt sein, die das vollkommene
geistige Alter erreicht haben. Wundere dich daher nicht, wenn
ich sage: 'Ihr müsst auf neue geboren werden.' Diese hier
haben es verstanden, wiedergeboren zu werden. Dieser junge Mann
hat sein Fleisch abgetötet und den Geist wiedergeboren werden
lassen; er hat sein Ich auf den Scheiterhaufen der Liebe gelebt.
Alles, was Materie war, wurde verbrannt.
Aus der Asche geht seine neue geistige Blume hervor, eine wunderbare
Sonnenblume, die sich unablässig der ewigen Sonne zuwendet.
Der Ältere hat die Axt der Meditation an die Wurzeln seines
alten Denkens angelegt, hat den Baum entwurzelt und nur den Kern
des guten Willens zurückbehalten, aus dem sein neues Denken
geboren wurde. Nun liebt er Gott mit neuem Geiste und kann ihn
sehen.
Auch der Heilige Geist ruft, kommt rufend und geht
vorüber. Doch nur, wer aufmerksam ist, kann ihm folgen. Der
Sohn kennt die Stimme des Vaters; der Geist kennt die Stimme des
Geistes, von dem er erschaffen wurde.»
- «Wie kann dies alles geschehen?»
- «Du, Lehrer in Israel, fragst mich danach?
Du kennst diese Dinge nicht? Man spricht von dem und bezeugt
das, was man weiss und gesehen hat. So spreche ich von dem
und bezeuge das, was ich weiss. Wie wirst du je Dinge annehmen
können, die du nicht gesehen hast, wenn du nicht das Zeugnis
annimmst, das ich dir bringe? Wie wirst du an den Geist glauben
können, wenn du nicht an das fleischgewordene Wort glaubst?
Ich bin auf die Welt gekommen, um wieder zum Himmel aufzufahren
und jene mitzunehmen, die hier unten sind. Einer allein ist
vom Himmel herabgestiegen: der Menschensohn.
Und einer allein wird zum Himmel aufsteigen mit der Macht,
den Himmel zu öffnen: Ich, der Menschensohn. Denke an
Moses! Er hat in der Wüste eine Schlange erhöht,
um die Kranken Israels zu heilen (Ex 21,4-9). Wenn ich erhöht
sein werde, dann werden diejenigen, die jetzt das Fieber der Sünde
blind, taub, stumm, irr, aussätzig und krank macht, geheilt
werden, und jeder, der an mich glaubt, wird ewiges Leben erlangen.
Auch sie, die an mich geglaubt haben, werden dieses selige Leben
haben.»
- S. 338:
«
bringt einen Duft aus dem Himmel,
stösst einen Ruf aus, um die Menschen aufzurütteln und
sie zu bewegen, den Blick vom Schlamm zu erheben und ihrem Flug
zu folgen, der zum Himmel zurückführt. So ist es mit
mir. Ich komme, um euch mit mir zu nehmen. Kommt! Wer an den
Eingeborenen Sohn glaubt, wird nicht gerichtet.
Er ist schon gerettet, denn der Sohn bittet den Vater und sagt:
'Dieser liebt mich.' Doch wer nicht glaubt, dem nützen
heilige Werke nicht. Er ist schon gerichtet, denn er hat nicht
an den Namen des Einen Sohnes Gottes geglaubt. Kennst du meinen
Namen, Nikodemus?»
- «Jesus.»
- «Nein, Erlöser. Ich bin die
Erlösung. Wer an mich glaubt, lehnt sein
Heil ab und ist von der Ewigen Gerechtigkeit gerichtet. Und das
Urteil wird lauten: 'Das Licht war dir gesandt worden, dir und
der Welt, um für euch Rettung zu sein. Du und die anderen
Menschen, ihr habt dem Licht die Finsternis vorgezogen, denn ihr
habt die schlechten Werke, die euch zur Gewohnheit geworden sind,
den guten Werken vorgezogen. Er hat euch diese gezeigt, damit
ihr heilig werdet.' Ihr habt das Licht gehasst, denn die Übeltäter
lieben die Finsternis für ihre Verbrechen, und ihr seid dem
Lichte entflohen, damit es eure verborgenen Wunden nicht beleuchte.
Das gilt nicht für dich, Nikodemus. Das ist
die Wahrheit. Und die Strafe wird dem Urteil entsprechen, für
den Einzelnen wie für die Gemeinschaft.
- Was nun sie betrifft, die mich lieben und die die Wahrheiten,
die ich lehre, in die Tat umsetzen und so zum zweitenmal im Geist
geboren werden - das ist die echtere Geburt - sage ich dir, dass
sie das Licht nicht scheuen, sondern sich ihm nähern, damit
ihr Licht das Licht vermehre, von dem sie erleuchtet worden sind,
in einer gegenseitigen Verherrlichung, die Gott in seinen Kindern
und die Kinder im Vater beglückt.
- Nein, die Kinder des Lichtes fürchten nicht, erleuchtet
zu werden. Sie sagen vielmehr in ihrem Herzen und durch ihre Werke:
'Nicht ich, sondern Er, der Vater, Er, der Sohn, und Er, der Heilige
Geist haben in mir das Gute vollbracht! Ihnen sei Ehre in Ewigkeit.'
- Und vom Himmel antwortet der ewige Hymnus der Drei Personen,
die sich in vollkommener Einheit lieben: 'Du seist gesegnet in
Ewigkeit, wahrer Sohn unseres Willens.' Johannes,
denke an diese Worte, wenn es an der Zeit sein wird, sie niederzuschreiben
- Nikodemus, bist du nun überzeugt?»
- «Ja, Meister. Wann kann ich dich wieder sprechen?»
156. Jesus bei Lazarus, bevor er zum 'Trügerischen
Gewässer' geht S. 339
- S. 342:
(Lazarus) «Oh, sag es nicht!
Ich hatte so geglaubt, im Verborgenen recht zu handeln.»
- «Für die Menschen ist es ein Geheimnis, aber nicht
für mich. Ich lese in den Herzen. Willst du, dass ich dir
sage, warum deine natürliche Güte sich mit übernatürlicher
Vollkommenheit verbindet? Weil du ein übernatürliches
Geschenk erbittest: die Rettung einer Seele, sowie deine und Marthas
Heiligung. Und du fühlst, dass es nicht genügt,
gut nach Meinung der Welt zu sein, sondern dass es notwendig ist,
gut nach den Gesetzen des Geistes zu sein, um die Gnade Gottes
zu besitzen. Du hast meine Worte nicht gehört. Aber ich habe
gesagt: 'Wenn ihr Gutes tut, tut es im Verborgenen, und euer
Vater wird es euch reichlich vergelten!' Du hast aus dem natürlichen
Antrieb zur Demut gehandelt. Und in Wahrheit sage ich dir, dass
der Vater dir eine Vergeltung vorbereitet, die du dir nicht vorstellen
kannst.»
- «Die Rettung Marias?»
- «Ja, und noch viel mehr!»
- Lazarus betrachtet ihn verwundert. Dann murmelt
er: «Oh, ich werde nicht fähig sein.»
- S. 343:
Glaubst du?» und Jesus bricht einen biegsamen
Weidenzweig ab, der über den Weg hängt, und sagt: «Schaut!
Wie meine Hand diesen Zweig mit Leichtigkeit biegen kann, so wird
die Liebe deine Seele biegen und ihr eine ewige Krone bereiten.
Die Liebe ist der individuelle Erlöser.
Wer liebt, beginnt seine Erlösung. Der
Menschensohn wird sie dann zur Vollendung bringen.»
157. Jesus beim zum 'Trügerischen Gewässer': Vorbereitung
der Jünger auf das Gemeinschaftsleben S.
343
- S. 347:
«Der Mensch irrt in seiner Auffassung über
Leben und Tod und im Gebrauch dieser beiden Benennungen. Er nennt
'Leben' die Zeit, in der er, von der Mutter geboren, anfängt
zu atmen, sich zu ernähren, zu bewegen, zu denken und zu
handeln; und er nennt 'Tod' den Augenblick, in welchem Atmung,
Ernährung, Bewegung, Denken und die Tätigkeiten aufhören
und der Körper zu einer kalten, gefühllosen Hülle
wird, bereit, in einen Schoss einzugehen: in das Grab. Doch es
ist nicht so. Ich will euch das 'Leben' verständlich machen
und euch die für das Leben notwendigen Werke zeigen.
- Das Leben beginnt nicht mit der Existenz und endet nicht mit
dem Ende des Leibes. Das Leben beginnt vor der Geburt und hat
dann kein
- S. 348:
«Ende mehr, denn die Seele kann nicht sterben:
das heisst, sie vergeht nicht. Sie stirbt für ihre
himmlische Bestimmung, aber sie überlebt ihre Strafe (wenn
sie diese verdient hat). Für diese Bestimmung stirbt selig,
wer in der Gnade stirbt. Wenn dieses Leben von einem Geschwür
befallen wird, das den Tod für seine Bestimmung bedeutet,
dauert es in Ewigkeit in der Verdammnis und der Qual fort. Wenn
es jedoch unbefleckt bleibt, erreicht es die Vollkommenheit des
Lebens, in der es ewig vollkommen und glücklich ist wie sein
Schöpfer.
- Haben wir Pflichten gegen das Leben? Ja! Es ist ein Geschenk
Gottes. Jede Gabe Gottes muss sorgfältig benützt und
erhalten werden; denn es ist eine so heilige Sache wie der Geber.
Würdet ihr das Geschenk eines Königs verschleudern?
Nein! Warum also das Geschenk Gottes missbrauchen? Wie benützt
und bewahrt man aber dieses königliche Geschenk?
wie
kann man erreichen, höher und über die Existenz hinaus
zu 'leben?'
- Israel hat diesbezüglich klare Gesetze
und braucht sie nur zu befolgen. Israel hat Propheten
und Gerechte, die in Wort und Tat Beispiel geben, wie die Gesetze
befolgt werden sollen. Israel hat auch seine Heiligen. Israel
kann und dürfte daher nicht irren. Aber ich sehe Flecken
in den Herzen und tote Seelen überall. Daher sage ich
euch: tut Busse, öffnet eure Seelen dem Wort! Setzt das unveränderliche
Gesetz in die Tag um! Erneuert das Blut des erschöpften
'Lebens', das in euch dahinsiecht, wenn es nicht schon tot ist.
Kommt zum wahren Leben, kommt zu Gott! Beweint eure Sünden.
Ruft: 'Erbarmen!' Aber erhebt euch! Seid keine lebenden Toten,
damit ihr morgen keine ewig Büssenden sein müsst.
Ich rede von nichts anderem als von der Art und Weise, das Leben
zu erlangen und zu bewahren. Ein anderer (der Täufer)
hat zu euch gesagt: 'Tut Busse! Reinigt euch vom unreinen Feuer
der Unzucht, dem Schlamm eurer Sünden!'
- Ich sage euch: Arme Freunde, lasst uns miteinander das Gesetz
betrachten. Lasst uns in ihm wieder die väterliche Stimme
des wahren Gottes hören und dann miteinander den Ewigen bitten:
'Deine Barmherzigkeit komme über unsere Herzen!'
- Kommt zum Leben! Hört auf, nur zu existieren, und fangt
an zu 'leben'! Der Tod wird dann nicht das 'Ende', sondern der
Anfang sein. Der
- S. 349:
«Beginn eines Tages ohne Sonnenuntergang,
einer Freude ohne Ermüdung und Mass. Der Tod wird der Sieg
dessen sein, was vor dem Fleische war. Er wird auch der Sieg des
Fleisches sein, das zur ewigen Auferstehung berufen ist, um an
diesem Leben teilzunehmen, das ich im Namen des wahren Gottes
all jenen verspreche, die das 'Leben' für ihre Seele gewollt
und die Sinne und die Leidenschaften bekämpft haben,
um die Freiheit der Kinder Gottes zu geniessen.»
158. Jesus beim zum 'Trügerischen Gewässer': «Ich
bin der Herr, dein Gott!» S. 349
- S. 351:
«Wohin fliehst du, mein Sohn? Ist dein Herz
so schwarz, dass du das Licht hassen und vor ihm flüchten
musst? Hast du so schwer gesündigt, dass du vor mir Angst
hast? Vor mir, der Vergebung? Welche Sünde hast du denn
begangen? Nicht einmal wenn du Gott getötet hättest,
müsstest du fürchten, wenn du nur wahre Reue
im Herzen hast. Weine nicht! Oder komme vielmehr hierher und lass
uns miteinander weinen!»
- Der Mann fällt auf die Knie. Er ist ungefähr fünfzig
Jahre alt. Ein von vielen Lastern zerstörtes und von einer
geheimen Qual verwüstetes Gesicht. Er breitet die Arme aus
und ruft: «Um mit Weibern das ganze väterliche Erbe
verprassen zu können, habe ich meine Mutter und meinen Bruder
getötet. Seitdem habe ich keine Ruhe mehr
Meine Speise
Blut! Mein Schlaf
ein Alptraum! Meine Lust
ach, in den Armen der Dirnen, in ihrem Schrei der
Unzucht spürte ich den kalten Leichnam
- S. 352:
«meiner Mutter und das Röcheln meines
vergifteten Bruders. Verflucht seien die Dirnen, diese
Schlangen, Medusen und unersättlichen Muränen
mein Verderben, mein Ruin!»
- «Verfluche nicht! Ich verfluche dich nicht.»
- «Du verdammst mich nicht?»
- «Nein! Ich beweine deine Schuld und nehme sie auf
mich! Schwer ist sie! Sie zerreisst mir die Glieder. Aber ich
nehme sie fest in meine Arme, um sie dir abzunehmen und auf mich
zu laden
Und ich verzeihe dir! Ja, ich vergebe dir deine
grosse Schuld.» Jesus legt die Hände auf das Haupt
des schluchzenden Mannes und betet: «Vater auch für
ihn werde mein Blut vergossen. Jetzt fliessen die Tränen,
und mein Gebet dringt zu dir, Vater. Verzeih ihm, denn er bereut.
Dein Sohn, dem das Urteil über alles anvertraut ist, will
es so.
- Deine Schuld ist verziehen! Es liegt nun an dir, was von deinen
Verbrechen überbleibt, mit einem Leben der Busse zu sühnen.»
- «Gott hat mir verziehen? Und die Mutter? Und der Bruder?»
- «Wenn Gott verziehen hat, dann ist dir von allen verziehen
worden. Gehe und sündige nicht mehr!»
- Der Mann weint stärker und küsst ihm die Hand. Jesus
überlässt ihn seinen Tränen.
- Er (Jesus) ist nun an seinem Platz und spricht: «Eine
Seele ist zum Herrn zurückgekehrt. Seine Allmacht sei gepriesen!
Sie entreisst die von ihm erschaffenen Seelen den satanischen
Schlingen, und führt sie auf den Weg des Himmels zurück.
Warum hat sich diese Seele verirrt? Weil sie die Gebote aus
den Augen verloren hatte.
- Es steht geschrieben (Ex 19;20), dass der Herr sich auf Sinai
kundgetan hat in seiner ganzen schrecklichen Macht, um mit dieser
zu sagen: 'Ich bin Gott. Dies ist mein Wille! Und dies sind die
Blitze, die ich bereithalte für alle, die gegen den Willen
Gottes aufbegehren.' Bevor er so sprach, verlangte er, dass niemand
aus dem Volk emporsteige, um den, der ist, anzuschauen, und dass
auch die Priester sich reinigten, bevor sie sich
in die Nähe Gottes begaben, um nicht erschlagen zu werden.
Und dies, weil es die Zeit der Gerechtigkeit und der Prüfungen
war. Die Himmel waren verschlossen wie von einem Stein über
dem Geheimnis des Himmels und dem Zorn Gottes, und nur die Blitze
der Gerechtigkeit fielen auf die schuldigen Söhne nieder.
Aber jetzt ist es nicht mehr so! Jetzt ist der Gerechte
gekommen, um die Gerechtigkeit zu erfüllen, und die Zeit
ist da, in der das göttliche Wort ohne Blitze und ohne Schranken
direkt zu den Menschen spricht, um ihnen die Gnade und das Leben
zu geben.
- S. 353:
«
alles bekundet: 'Ich bin der Herr!
Durch mich erhaltet ihr alles! Ein Gedanke von mir gibt es dir,
ein anderer Gedanke von mir nimmt es dir; es gibt keine Heeresscharen
noch Verteidigung, die dich von meinem Willen abschirmen könnten!'
Er ruft in der Stimme des Windes, er singt im Plätschern
des Wassers, er duftet im Wohlgeruch der Blumen und er spaltet
die Rücken der Berge; er flüstert, spricht, ruft und
schreit in den Gewissen; 'Ich bin der Herr, dein Gott!'
- Vergesst es nie! Verschliesst eure Augen, eure Ohren nicht,
und unterdrückt nicht das Gewissen, um dieses Wort nicht
zu hören!
seine Stimme erhebt und sagt: 'Ich bin
der Herr dein Gott!' Und weder das Fleisch, das gierig küsst,
noch das Mahl, das du unmässig verzehrst, noch das Gold,
das du zusammenraffst, noch das Bett der Trägheit: kein Stillsein
und kein Schlaf vermag, es zum Schweigen zu bringen.
- S. 354:
«Wahrlich ich sage euch: wer zu mir kommen
will, wird die Stimme des Allerhöchsten voll väterlicher
Zärtlichkeit im glücklichen Herzen hören können:
'Ich bin der Herr, dein Gott, und ich ziehe dich, befreit und
glücklich, an mich.'
- Kommt! Wendet euer Herz, euer Antlitz, euer Gebet, euren Willen
zum Herrn! Die Stunde der Gnade Ist gekommen.»
- S. 356:
«Aber auch es wirkt nicht, wenn es nur mit
dem Munde gebetet wird. Erhebet euch darum mit der Seele und dem
Willen zu Gott. Das Gebet ist eine Gabe Gottes, die Gott dem Menschen
schenkt, und die der Mensch Gott wieder darbietet.»
- «Wie? Sind wir noch nicht würdig zu beten? Ganz
Israel betet
» sagt Iskariot.
- «Ja, Judas; doch du siehst an seinen Werken,
wie Israel betet. Ich will aus euch keine Verräter
machen. Wer nur äusserlich betet und sich innerlich gegen
das Gute widersetzt, ist ein Verräter!»
- «Und wann lässt du uns Wunder wirken?» fragt
wieder Iskariot.
- «Wir? Wir und Wunder wirken? Ewige Barmherzigkeit! Wir
trinken immerhin reines Wasser. Wir und Wunder? Aber Knabe, du
phantasierst wohl?» Petrus ist entsetzt, erregt,
ganz ausser sich.
- «Er hat es uns in Judäa gesagt.
Ist es vielleicht nicht wahr?»
- «Ja, es ist wahr. Ich habe es gesagt. Und ihr werdet
es tun. Aber solange in euch zuviel Fleisch ist, werdet ihr keine
Wunder wirken.»
- «Wir werden fasten», sagt Iskariot.
- «Das nützt nichts. Unter Fleisch verstehe ich
die schlechten Leidenschaften, den dreifachen Hunger, und hinter
dieser heimtückischen Dreiheit, den Schweif ihrer Laster
Gleich Kindern einer entwürdigten Bigamie gebiert
die Hoffart des Geistes mit der Gier des Fleisches
und der Herrschsucht alles Böses, das im Menschen und in
der Welt vorhanden ist.»
- «Deinetwegen haben wir alles verlassen», entgegnet
Judas.
- «Aber nicht euch selbst.»
- «Müssen wir denn sterben? Wir werden es tun, nur
um mit dir zusammensein zu können. Ich wenigstens
»
- «Nein, ich verlange nicht euren körperlichen
Tod. Ich verlange, dass die animalischen und satanischen Neigungen
in euch absterben, und sie sterben
- S. 357:
«nicht, solange das Fleisch befriedigt
sein will und Lüge, Stolz, Zorn, Hochmut, Gaumenlust, Geiz
und Habgier in euch sind.»
- (Johannes) «Aber wenn wir sagen: 'Wir
sind schwach und Sünder, hilf uns mit deiner Kraft und deiner
Vergebung!', dann wird Gott uns nicht enttäuschen und uns
in seiner Güte und Gerechtigkeit vergeben und unsere armen
Herzen von der Bosheit reinigen.»
- «Selig bist du, Johannes, denn die Wahrheit
spricht auf deinen Lippen, die den Duft der Unschuld haben und
nur die anbetungswürdige Liebe küssen», sagt Jesus;
dabei erhebt er sich und zieht den Lieblingsjünger an sich
159. Jesus beim zum 'Trügerischen Gewässer': «Du
sollst keine Götter neben mir haben»
S. 357
- S. 358:
«O Glückseligkeit ohne Ende, wenn
die Geister der Gerechten Gott sehen werden. Der erste Blick wird
die Morgenröte der Glückseligkeit sein, die für
alle Ewigkeit eure Begleiterin sein wird.
- S. 359:
«Es steht geschrieben: 'du sollst deinen
Gott allein anbeten, den wahren, den einzigen, den ewigen Gott.'
Es steht geschrieben: 'Ich bin der starke und eifersüchtige
Gott!'
- Stark: keine andere Kraft ist gewaltiger als die seine. Der
Mensch ist frei in seinem Tun. Satan ist frei zu versuchen.
Aber wenn Gott sagt: 'Genug!' dann kann der Mensch nicht mehr
schlecht handeln, und Satan kann nicht mehr versuchen. Er wird
in seine Hölle geworfen, niedergeschlagen
infolge seines Übermasses seiner bösen Taten; denn es
gibt Grenzen, die zu überschreiten Gott nicht erlaubt.»
- S. 360:
«Macht aus allen euren Herzen einen Himmel!
Beginnt das Zusammenwohnen mit dem Allerhöchsten! In eurem
ewigen Morgen wird es vollkommen werden in Macht und Freude.»
160. Jesus beim zum 'Trügerischen Gewässer': «Du
sollst meinen Namen nicht unnütz aussprechen» S. 361
- S. 363:
«Es stimmt, Jesus ist traurig
und sogar abgemagert», sagt Judas Thaddäus.
«Des Nachts höre ich, wie er sich dreht und wendet auf
seinem Lager und seufzt. Vor einigen Tagen bin ich aufgestanden
und habe gesehen, dass er beim Beten weinte. Ich habe ihn gefragt:
'Was hast du?', und er hat mich umarmt und gesagt: 'Habe mich
gern! Wie mühsam ist es, der Erlöser
zu sein!»
- Judas Iskariot (er hat die Selbstkontrolle
verloren) wirft sich auf den Boden und weint wie ein kleiner Junge.
- Gerade in diesem Augenblick kommen Jesus und Johannes
zur Türe herein.
- «Was ist hier los? Warum diese Tränen?»
- «Meine Schuld, Meister. Ich habe gefehlt. Ich habe Judas
zu hart getadelt», sagt Petrus offen.
- «Nein, ich
ich
der Schuldige bin ich. Ich
bin
ich bereite dir Schmerzen, ich bin nicht gut
Ich störe, bringe Unruhe in die Gruppe, gehorche nicht! Petrus
hat recht. Aber helft mir doch, gut zu sein! Ich habe hier etwas,
hier im Herzen, das mich Dinge tun lässt, die ich nicht tun
will. Es ist stärker als ich
und ich verursache dir
Leiden, dir, dir Meister, dem ich nur Freude bereiten möchte.
Glaube es, es ist nicht Falschheit!»
- S. 365:
«
wenn Sion weniger
stiefmütterlich mit seinen Propheten
wäre, müsste ich nicht hier verborgen sein, wie einer,
der die menschliche Gerechtigkeit fürchtet und ein Asyl braucht.»
- «Verzeih mir, Meister
Ich kann keinen Frieden
finden ohne deine Verzeihung. Sei meinetwegen nicht traurig. Ich
bin ein schlimmer Junge. Ich liebe und peinige
So bin ich
mit meiner Mutter
so mit dir
so würde ich auch
mit meiner Frau sein, wenn ich einmal heiraten sollte. Es wäre
besser, ich könnte sterben
»
- «Es wäre richtiger, du würdest dich bessern.
Doch ich will dir verzeihen. Leb wohl!»
- S. 366:
«Der Gott Israels ist derselbe
Gott, der alle Menschen erschaffen hat. Warum also verhindern,
dass die Geschöpfe die Anziehung ihres Schöpfers verspüren?
Glaubt ihr nicht, dass die Heiden etwas Unbefriedigtes
in sich spüren, das ruft, sich regt, sucht? Wen? Was?
Den unbekannten Gott! Und glaubt ihr nicht, dass, wenn ein
Heide aus sich selbst zum Altare des unbekannten
Gottes strebt, zu diesem geistlichen Altare im Innern, der die
Seele ist, in welcher stets eine Erinnerung an den Schöpfer
lebt; glaubt ihr nicht, dass es die Seele ist, die darauf wartet,
von der Herrlichkeit Gottes
- S. 367:
«in Besitz genommen zu werden?
die Seele trauert solange sie nicht in diesem Besitzt ist.
Glaubt ihr, dass der Gottesdienst eines Israeliten
heilig sei, der nur das opfert, was ihm nach seinen Vergnügen
noch bleibt, und der vor Gottes Gegenwart hintritt und ihn, den
Reinsten, beim Namen nennt mit einer Seele und einem Leib, die
beide nur ein Gewürm von Süden sind?
- Nein! In Wahrheit sage ich euch, dass das vollendete Sakrileg
vom Israeliten begannen wird, der unreinen Herzens
den Namen Gottes missbräuchlich ausspricht. Er missbraucht
den Namen Gottes, weil er aufgrund seiner seelischen Verfassung
weiss, denn dumm ist er nicht, dass er ihn vergeblich ausspricht.
Oh, ich sehe das betrübte Antlitz des Herrn, das sich mit
Abscheu anderswohin abwendet, wenn ein Heuchler ihn anruft, ein
Unbussfertiger ihn nennt! Und es erfüllt mich mit Schrecken,
mich, der ich doch diesen göttlichen Zorn nicht verdient.
- In mehr als einem Herzen lese ich den Gedanken: 'Also, dann
kann niemand den Namen Gottes nennen, ausser den Kindern, denn
in jedem Menschen ist Unreinheit und Sünde.' Nein, sagt das
nicht! Gerade von den Sündern soll dieser Name angerufen
werden, und von alle, die sich von Satan umklammert
fühlen und sich von der Sünde und dem Verführer
befreien wollen. Wollen! Das ist es, was das Sakrileg
in Gottesdienst umwandelt. Geheilt werden wollen! Den Mächtigen
anrufen, um Verzeihung und Heilung zu erlangen. Ihn anrufen, um
den Verführer in die Flucht zu schlagen.
- In der Genesis (13,1-8) steht geschrieben, dass
die Schlange Eva in der Stunde verführte, da der Herr nicht
in Eden wandelte. Wäre Gott im Garten Eden gewesen, hätte
Satan nicht dort sein können. Hätte Eva
Gott angerufen, wäre Satan geflohen. Habt diesen Gedanken
stets in euren Herzen! Und ruft den Herrn mit Aufrichtigkeit
an! Sein Name bedeutet Rettung. Viele von euch möchten
zum Fluss hinabsteigen und sich reinigen. Doch reinigt eure Herz
unaufhörlich, indem ihr mit der Liebe das Wort 'Gott' hineinschreibt!
Keine lügnerischen Gebete! Keine gewohnheitsmässigen
Übungen! Sagt vielmehr mit eurem Herzen, mit eurem
Denken, mit euren Werken, mit eurem ganzen Sein den Namen: Gott!
Sagt ihn, um nicht allein zu sein! Sagt ihn, um unterstützt
zu werden! Sagt ihn, um Verzeihung zu erhalten.
-
Index (A4, Geneva 10 point)
A
Abrahams 8, 18, 19, 31, 32 Aglaia 9, 11, 14 Aktiver und Kontemplativer
6 Alexander 16, 3 4Alphäus 20, 21, 25, 27A ltardienst 22 Altare
16, 21, 23, 41 Andreas 19, 26 Anschauung Gottes 29 Apostel 15, 24,
25, 26 Auflehnung 15 Aussatz 20, 22, 27 Aussätzigen 6, 8, 35
B
Befriedigung 14 Bekehrten 21 Berufenen 19 Bethlehem 6, 7, 8 Brustschild
33 Bundeslade 10
C
Caesar 31 Caesar Augustus 7 Caesarea 31 Caesaren 3, 10 Christentum
19 Christi 22 Christus 6, 7, 20, 22, 29, 32 Chuza 25, 28
D
Dämonen 33 davidischen Klagen 3 2Delegaten Publius Sulpitius
Quirinius 7 die unschuldigen Kinder 7 Dirne 22, 23, 38 Doras 30,
31, 34 Dornenkrone 11 Dreifaltigkeit 22, 25
E
Ehebruch 31 Ehescheidung 27 ein Dasein des Fleisches 35 Eingeborenen
Sohn 36 einzigen Intelligenten 21 Eitelkeit 4 Eli 7, 8, 9, 12, 23 Elias
7, 8, 9, 12 Emmanuel 7 Engel 5, 6, 8, 16, 21, 22, 23, 26, 29, 32 Entartungen
32 Erbjungfrau 25 Erlöser 8, 11, 14, 17, 19, 22, 27, 28, 32,
36, 37, 40 Erlösung 15, 16, 22, 29, 35, 36, 37 Essener 23 Eunuch
23 Eunuchentum 23 Evangeliums 6
F
Familienangehörigen 19 Fegfeuer 15 Felix 33, 34 Formeln 6 Frohen
Botschaft 28
G
Galiläa 3 Gamaliel 33 Gelehrten 18, 25 Genesis 11, 41 Geschlecht
Davids 25 Geschlechte Davids 7 Gier 5, 20, 24, 29, 40 Glorienschein
22 Götter 6, 27, 31, 34, 40 Gottesmutter 6 Gottesvolkes 10 Götzenanbeter
14 Götzendiener 18
H
Hausfrau 18 Hebräertum 19 Heiden 7, 11, 18, 19, 21, 25, 27,
34, 35, 41 hellenisierende Erziehung 35 Herodes 3, 7, 8 Herodianer
23, 34 Hirten und Weisen 7 Hölle 4, 21, 24, 40
I
Isaak 8, 9, 16, 18 Isaias (9,4
5) 10 Iskariot 2, 3, 6, 14, 16, 23, 26, 39, 40 Israel 2, 9, 10,
11, 19, 29, 33, 34, 36, 38, 39, 41 ist seine beste Verbündete
14
J
Jahrhunderten 2, 4, 16, 21, 23 Jakobs 7, 18 Jerusalem 1, 16, 27 Jesus
von Nazareth 8 Joachim 34J ohanna 27, 28 Johannes 3, 6, 7, 12, 13,
14, 15, 17, 25, 26, 35,37, 40 Jonas 17, 27, 30, 31 Jonathan 25,
27, 28 Jordan 14, 22, 32 Joseph 7, 8, 21, 25, 33, 34, 35 Judäa
6, 39 Judäer 23, 34 Judas 2, 3, 4, 5, 6, 7, 9, 10, 12, 13,
15, 16, 17,21, 23, 25, 26, 34, 39, 40, 41 Juden 34 Jünger 2,
3, 10, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 26, 31, 33, 34, 37
K
Karfreitags 26 Kasten 33 Kerioth 9, 10 Keuschheit 23 Kindesmord 7 Kreuz
11, 14, 25, 26, 30 Krieg 2, 16
L
Lazarus 15, 16, 32, 33, 35, 37 Leviten 6, 22
M
Manna 10 Maria Magdalena 32 Martha 32, 35, 37 Märtyrer 6, 27 Martyrium
12, 28 Materie 36 Medusen 38 Menschensohn 28, 36, 37 messianischen
Königtum 11 Messias 2, 3, 5, 6, 7, 8, 10, 11, 13, 30, 33,
35 Moses 11, 27, 33, 36 Muränen 38
N
Nazarener 3, 35 Nazareth 8, 17, 18, 28 Nikodemus 34, 35, 36, 37
O
Olymp 31, 34 Opferhostien 6 Opferpriester 25 Onkel' und 'Tante' 25
P
Palästina 7, 35 palästinensischen Sprachen 25 Patriarchen
2, 29 Petrus 1, 18, 19, 20, 23, 25, 26, 27, 31, 39, 41 Pharisäer
23, 26, 34 Priester 1, 6, 21, 22, 26, 33, 34, 39 Prophet 1, 2, 13,
27, 28, 29, 33, 38, 41 Propheten 1, 2, 27, 28, 29, 38, 41 Prophezeiung
7, 28 Prophezeiungen 7 Proselyt 35 Prostitution 35 Publius Quintillianus
von der Italika 31
R
Rabbis 34 Rachel 7 Rationale 11 Religion 18, 19, 29, 34 Ritus 20Rom
3, 9, 34, 35 Rom und Athen 35 Römer 34 Roms 3, 34
S
Sabbat 1, 22 Sadduzäer 23, 26, 34 Sakrileg 41 Salomon 4 Samson
20 Satan 2, 3, 5, 7, 10, 12, 13, 14, 17, 18, 20, 21, 24, 25, 31,
32, 40, 41 Scheidung 35 Schöpfer
Geist 36 Schöpfung 5 Schriftgelehrten 26, 33, 34 Schriftgelehrter
23 Selbstmord 4 Simon 6, 7, 15, 16, 17, 21, 27 Simon der Zelote 6,
15 Sinai 19, 29, 39 Sion 35, 41 Sohn des Vaters 6 Stern Jakobs 7 Studium
16 Symbol 36 Szepter 3, 11
T
Tabernakel
Schosses 25 Täufer 3, 12, 13, 38 Tempel 3, 6, 10, 16, 18, 22,
23, 27, 33, 34 Tetrarchen 10 Thaddäus 40 Theophilus 35 Tiberias
24, 25, 35 Tribun 31
Ü
Überdruss 2, 16 Übernatürlichen 4, 15, 19, 29
V
Verwandte 1, 21, 31 Verzweiflung 4, 14, 15 Vision 28
W
während Sentius Saturninus Statthalter 7 Wankelmut der Menge
26 Weissagungen 7 Widerspruchs 28 Wiedergeburt 35 Wunderwirkens 14
Z
Zöllner 23